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Samstag, 25. Februar 2023

Martin Suter 75. Geburtstag

Martin Suter

Ende Februar 2018 wird Martin Suter, der berühmteste Schriftsteller der Schweiz und einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren, 70 Jahre alt. Martin Suter wurde vor 75 Jahren am 29. Februar 1948 in Zürich geboren. Suter ist ein zeitgenösssischer schweizer Schriftsteller und einer der bedeuendesten schweizer Autoren der Gegenwart.

Seine Romane – zuletzt erschien »Elefant« – und »Business Class«-Geschichten sowie seine »Allmen«- Krimiserie sind auch international große Erfolge. Martin Suter lebt mit seiner Familie in Zürich.

"Ich bin ein Glückskind", sagte Martin Suter einmal: Er ist am 29. Februar 1948 geboren, ein Schalttag, der auf einen Sonntag fiel. Sein Glück ist, gut von dem leben zu können, was er am liebsten macht: Schreiben. Zuerst als Werbetexter, dann als Drehbuchautor und Kolumnist und heute vor allem als Romanautor.

Dass er schreiben kann, merkte er, als sein Deutschlehrer am Collège Saint Michel in Freiburg seinen Aufsatz der Klasse vorlas. Mit 16 wusste der Sohn eines Ingenieurs, dass er Schriftsteller werden wollte. Das Germanistikstudium in Basel brach er nach einem Semester ab, weil er nicht mochte, wie dort Texte seziert wurden.

Martin Suter


"Mich reizt jede Disziplin in der Sportart Schreiben!"

Suter kam über das Werbetexten zum Schreiben und wurde erst spät zum Romanautor. Er arbeitete bis 1991 als Werbetexter und Creative Director, bis er sich ausschließlich fürs Schreiben entschied.

"Mich reizt jede Disziplin in der Sportart Schreiben!", sagt Martin Suter. Und er hat auch schon fast alles geschrieben: Werbetexte, Reportagen, Kolumnen, Liedtexte, Drehbücher, Kurzgeschichten, Romane. Millionen Leser lieben seine Bücher - und das Geheimnis seines Erfolges: das Geheimnis. "Das Geheimnis war es, das mich schon als Kind an einer Geschichte fasziniert hat, und es ist auch heute noch das, was mich dazu bringt, weiterzublättern. Ich will diese kindliche Frage 'Und dann?' beantworten und beantwortet haben."


Im Alter von 46 Jahren hat Suter seinen ersten Roman veröffentlicht. 1997 kam Suters erster Roman »Small World« heraus und wurde ein durchschlagender Erfolg. Sein zweiter Roman »Die Gedächtnislagune« sei ihm aber dann "abverreckt" und zum Glück nicht gedruckt worden, gestand Suter später. Von den 14 bisher erschienenen Romanen - zehn größere und vier etwas weniger anspruchsvolle aus der "Allmen"-Reihe - ist ihm keiner mehr "abverreckt", neun wurden verfilmt.

Daneben verfasste Suter vier Theaterstücke, mehrere Drehbücher, das erfolgreichste wohl für den Film "Giulias Verschwinden", der unter anderem den Publikumspreis in Locarno erhielt, dazu Songtexte für Stephan Eicher und ebenfalls mit ihm das Singspiel "Geri".

Suter seinerseits versteht sich als Unterhaltungsautor: "Ich versuche, eine Geschichte zu erzählen, bei der nicht alle paar Meter ein schöner Satz herausragt wie ein Hindernis auf einem Fitness-Parcours. Die Sprache eines Romans soll diskret der Geschichte dienen." "Meine Geschichten beginnen auf der erste Seite und enden auf der letzten. Wenn sie darüber hinauswirken, dann freut mich das. Beabsichtigen tu ich das aber nicht. Ich habe keine Message", sagte er jüngst bei einem Workshop an den Solothurner Filmtagen.

Martin Suter ist ein Berufsautor mit hohem Arbeitsethos, er arbeitet nach festem Stundenplan wie die meisten anderen Erwerbstätigen. Dabei lümmelt er nicht etwa im Trainingsanzug rum, sondern trägt stets Anzug und Krawatte. Als er für seinen jüngsten Bestseller "Elefant" in der Obdachlosenszene recherchierte, riet ihm ein Betroffener, er solle besser nicht in der Schale kommen. Also ließ Suter halt die Krawatte weg.

Mit Romanen wie »Small World« und »Der Teufel von Mailand« hat sich der Schweizer Autor Martin Suter eine beachtliche Fangemeinde zusammengeschrieben. Das kann man gut verstehen. Denn seine Bücher bestechen nicht nur durch eine faszinierend präzise Sprache mit ganz eigenem Duktus, sondern auch durch gut gemachte, fesselnde Plots. »Der letzte Weynfeldt« hat wieder das Zeug dazu, Suters Fangemeinde noch ein wenig zu vergrößern: spannend geschrieben und unberechenbar bis zum Schluss.

Der Erfolgsautor Martin Suter veröffentlicht alle zwei Jahre ein neues Buch. Alle seine Romane spielen in der Schweiz. Er fängt erst dann an zu schreiben, wenn Anfang und Ende des Romans feststehen.

Weblink:

Martin Suter - Geschichten mit Geheimnis - www.3sat.de


Literatur:

Small World
Small World
von Martin Suter

Montecristo
Montecristo
von Martin Suter


Blog-Artikel:,

»Montecristo« von Martin Suter

Mittwoch, 3. August 2022

75. Internationales Filmfestival von Locarno

Die Piazza Grande von Locarno während der Filmfestspiele 2005

Das Internationale Filmfestival von Locarno findet seit 1946 jedes Jahr im August in der Stadt Locarno, im Kanton Tessin in der Schweiz statt. Im Laufe seiner 75-jährigen Geschichte hat sich das Festival del film Locarno eine zentrale Stellung im Panorama der grossen Filmfestivals erobert. In diesem Jahr findet die 75. Auflage des Filmfestivals von Locarno vom 2. bis 12. August 2022 statt.

Das Filmfestival in der Stadt im Tessin gehört zu den ältestender Welt. Das Filmfestival am Lago Maggiore gehört nach den Filmfestspielen von Venedig und dem Moskauer Filmfestival, die beide bereits in den 1930er Jahren gegründet wurden, und neben den Filmfestspielen von Cannes und dem Filmfestival Karlovy Vary, welche beide 1946 gegründet wurden - zu den ältesten Filmfestspielen der Welt.

Das Filmfestival an der Piazza Grande ist ein beliebter Treffpunkt der Liebhaber des Autorenkinos.


Das Festival hatte recht bescheiden begonnen: Gegründet von Regisseuren wie Charlie Chaplin und Sergej Eisenstein, lockten die Aufführungen in den ersten Jahren einige Hundert Zuschauer in den mediterranen Garten des Grand Hotels von Locarno. Von Anfang an waren die Freiluft-Projektionen unterm Sternenzelt der Clou - sie sind es noch heute. Inzwischen kommen allabendlich etwa 8.000 Zuschauer auf die Piazza Grande des malerischen Ortes.

Seit den 1960er Jahren hat sich das Festival vor allem als Sprungbrett für junge Autoren und Regisseure etabliert. Heute weltberühmte Filmemacher wie Woody Allen aus den USA, der Pole Krzysztof Zanussi, der Russe Andrei Tarkowski, der Kanadier Atom Egoyan oder der Italiener Daniele Luchetti haben ihre internationalen Karrieren mit Auszeichnungen in Locarno begonnen.


Innerhalb von elf Tagen werden hunderte Filme in diversen Reihen, Retrospektiven und im Wettbewerb um den Goldenen Leoparden gezeigt. Etliche Filmvorführungen finden als Freiluftveranstaltung auf der Piazza Grande in der Altstadt Locarnos auf einer Grossleinwand (26 × 14 m) statt.

Das Filmfestival von Locarno hat eine lange Tradition im Autorenfilm. Dies sind jene Filme, in denen der Regisseur sämtliche künstlerischen Aspekte des Films wie Drehbuch oder Schnitt wesentlich bestimmt und als (alleiniger) Autor des Filmwerks angesehen wird. Zum 70. Jubiläum kommt Kinoprominenz aus aller Welt in den idyllischen Ort am Schweizer Ufer des Lago Maggiore.

GoldenerLeopard

Am Ende des Filmfestivals in der Stadt im Tessin wird als Höhepunkt der »Goldene Leopard« und der Publikumspreis auf der Piazza Grande verliehen.

Weblinks:

Internationales Filmfestival von Locarno - Wikipedia.org

Offizielle Webseite des Filmfestivals:

Filmfestival von Locarno

Locarno Festival: Homepage - https://pardo.ch

Dienstag, 7. Juni 2022

Claus Peymann 85. Geburtstag

Claus Peymann

Claus Peymann wurde vor 85 Jahren am 7. Juni 1937 als Sohn eines Studienrats in Bremen geboren. Peymann ist ein bekannter und renommierter deutscher Theaterregisseur und Intendant moderner und gesellschaftskritischer Stücke.

Peymann, ein Theatermann mit hervorragendem Renomee, hat das Theater mit dem Furor der Veränderung entstaubt und mit gesellschaftskritischen Stücken immer wieder für heftige Diskussionen und Kontroversen gesorgt. Der Theatermacher war ein Modernisierer, der das traditionelle Theater und sein Repertoire zu entstauben versuchte, er brach mit hergebrachten Traditionen und stieß damit auf heftige Reaktionen von Publikum und Presse.

Peymann übernahm im Jahr 1986 die Direktion des Burgtheaters in Wien, an der Stätte, wo das Theater als Ersatz für das alte Kaiserreich und der Intendant wie ein Ersatzkaiser fungiert und gedient hat. Peymann schwang am Burgtheater in Wien 13 Jahre lang das Zepter. Peymann und seine Liason mit dem Burgtheater war ein besonderes Verhältnis.

Claus Peymann leitete unter seiner Intendanz eine neue Ära an der Burg ein und entstaubte das Repertoire. Dazu brachte er kritische Autoren und die „Jungen Wilden“ auf die Bühne: Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, Peter Handke. Und dauernd gab es Theater.

Claus Peymanns Wirken am Wiener Burgtheater wurde von Thomas Bernhard begleitet und von seinen Werken instrumentiert. Das Verhältnis von Bernhard und Peymann am Theater war klar: Bernhard war der Herr und Peymann der Knecht.

Das Theater muss seinen Platz in der Gesellschaft haben und Peymann war dabei, diesem seinen Platz einzuräumen. Mit seiner Arbeit sorgte er dafür, daß das Theater zeitgemäß und gesellschaftskritisch ausgerichtet wurde. Dort, wo die Tradition des Theaters auf seine innovativen Vorstellungen traf, gab es Auseinandersetzungen und Streit. Diejenigen Theater, welche Peymann vorher auf seinen Stationen in Frankfurt/Main (TAT 1966), Stuttgart (1974 bis 1979), Bochum (1979 bis 1986), Wien (1986 bis 1999) und Berlin (2000 bis 2017) geleitet hatte, wurden während seiner Intendanz zu den spannendsten, besten und skandalträchtigsten Häusern.

Peymann blieb 13 Jahre Chef des Burgtheaters, bevor er sich 1999 in Richtung Berlin verabschiedete. Das war „meine Königsetappe“, sagt Peymann rückblickend über seine Burgdirektoren-Zeit. Zuvor hatte er gedroht, seinen Vertrag als Burg-Chef nicht zu verlängern. Überraschenderweise wurde dieses den Berichten zufolge nicht ganz ernst gemeinte Angebot vom damaligen Bundeskanzler Viktor Klima angenommen.

Die Ära Peymann wird heute in Wien als eine – trotz mancher Schwächen – geglückte und kreative Direktion des Burgtheaters beurteilt. Dazu trug auch bei, dass Peymann viele namhafte, sehr unterschiedliche Regisseure wie z.B. Giorgio Strehler, Peter Zadek, Hans Neuenfels, Einar Schleef oder George Tabori während seiner Intendanz nach Wien geholt hat.

Aufgrund seiner Betonung moderner, österreichkritischer Theaterstücke wie »Heldenplatz« von Thomas Bernhard kam es jedoch mehrfach zu schweren Auseinandersetzungen mit Teilen der Wiener Presse, die sowohl von bürgerlich-konservativen Kreisen wie auch von sozialdemokratischen Persönlichkeiten wie Ex-Kanzler Bruno Kreisky oder Sozialminister Josef Hesoun angefacht wurden.

Weblinks:

Burgtheater Wien - Spielplan, Information und Kartenbestellungen - www.burgtheater.at

Burgtheater: Geschichte, Aktuelles, Nebenbühnen - www.stadt-wien.at



Donnerstag, 13. Januar 2022

»Die Räuber« 1782 in Mannheim uraufgeführt

Nationaltheater Mannheim

Am 13. Januar 1782 wurde am Mannheimer Nationaltheater das erste Schauspiel des erst 22-jährigen angehenden Dichters Friedrich Schiller »Die Räuber« uraufgeführt. Im Mittelpunkt des Schauspiels stehen die Ablehnung absolutistischer Macht und der Ruf nach Freiheit.

Eshatten sich 1.200 Zuschauer ins Schauspielhaus von Mannheim gedrängt, um "Die Räuber" zu erleben, das berüchtigte Stück, das sie vom Papier her schon kannten. Die Gesellschaft aus Nah und Fern freute sich auf einen entspannten Theaterabend. »Die Räuber« sollte gespielt werden, ein Stück des noch relativ unbekannten Friedrich Schiller.

Bei Nacht und Nebel hatte sich der Autor des Stückes ohne herzogliche Beurlaubung aus Stuttgart davongestohlen. Nun saß der 22-jährige Regimentsmedikus Johann Christoph Friedrich Schiller unerkannt in der dunklen Parterre-Loge der Mannheimer Nationalbühne. Doch dann geschah Unerhörtes im Theater: Damen gesetzteren Alters schwanden die Sinne, würdevolle Herren sprangen ob des Geschehens auf der Bühne auf und tun lautstark ihren Unmut kund. Dieses Schauspiel auf der Bühne zu erleben, war Nichts für schwache Theaterseelen.

Die Räuber

Schillers allzu rebellische "Räuber" waren unerhört: eine dramatische Aufwallung wider die Obrigkeit. Mit biblischer Wucht lässt das Stück Urkonflikte menschlichen Seins aufleben: Kain und Abel, Vatermord, Liebe und Leid, Ehre und Gewissen, Pflicht und Verrat. Es polterte gegen Gottlosigkeit und war dennoch antiklerikal.

Das auführerische Stück zeigt Brandschatzung, Männerbund und Nonnenschändung. Derb und deftig ist die Sprache, tolldreist sind die Räuber in den böhmischen Wäldern, die sich gegen Obrigkeiten auflehnen und sich dennoch einer Autorität beugen: "Führ uns an, Hauptmann!", begehren sie im 2. Akt, "wir folgen dir in den Rachen des Todes."

Die Taten der Räuberbande, deren Hauptmann, Karl ist, führten der Gesellschaft ihre schlimmsten Albträume vor Augen: Brennende Städte, ermordete Frauen und Kinder und sogar vergewaltigte Nonnen! Ungeheheurlich! Da nutzte es auch wenig, dass gegen Ende des Stückes alles wieder so halbwegs in die gewohnten Bahnen der gottgewollten Ordnung zurückkehrte. Viele waren entweder gar nicht mehr im Theater oder einfach noch zu schockiert von dem eben Gesehenen.

»"Die Räuber«, eines der Gründungswerke der »Sturm und Drang«-Zeit, hat auch in den folgenden Jahrhunderten nichts von seiner Sprengkraft verloren. Im Vorfeld der Revolution von 1848 war es Lieblingslektüre vieler nach Freiheit strebender National- und Verfassungsstaatler. Und noch 120 Jahre später zitierten die rebellierenden Studenten die "Armee in [ihrer] Faust".

Literatur:

Die Räuber: Ein Schauspiel
Die Räuber: Ein Schauspiel
von Friedrich Schiller

Samstag, 10. Juli 2021

TFF Rudolstadt - das Weltmusik-Festival rund um die Heidecksburg


Das TFF Rudolstadt ist ein in seiner Atmosphäre einzigartigen Weltmusik-Festival, das immer am ersten Juli-Wochenende die kleine thüringische Residenzstadt in ein gigantisches Camp zigtausender Musikbegeisterter verwandelt.

Das erste Wochenende im Juli wird auch in 2018 wieder zehntausende Fans, Besucher und Künstler in Rudolstadt versammeln. Am ersten Juliwochenende steht Rudolstadt wieder ganz im Zeichen von Folk- und World Music.

Das TFF Rudolstadt ist Deutschlands größtes und vielfältigstes Festival für Folk, Roots und World Music und eines der wichtigsten seiner Art in Europa. Das Festival erlebt in diesem Jahr seine 28. Auflage.

Heidecksburg Rudolstadt

Das Festivalgelände liegt auf und unterhalb der Heidecksburg, die über der Stadt thront. Die Bühnen dieses bedeutenden Folkfestivals befinden sich in der Altstadt, im benachbarten Heinepark und auf dem Gelände der Heidecksburg aufgebaut, die sich über der Stadt erhebt.

Das TFF ist ein Fest mit musikalischer Tradition. Vorgänger war das Tanzfestival. 1955 wurde das „1. Fest des deutschen Volkstanzes“ in Rudolstadt ausgerichtet. Zum einen sollte damit der Sozialismus eine folkloristische Grundierung erhalten. Zum zweiten wurde damit die deutsche Einheit beschworen, ein Ziel, das die Ulbricht-Regierung zumindest rhetorisch in dieser Zeit noch verfolgte.

Und schließlich sollte deutsche Tradition gegen „amerikanische Unkultur“, wie Rock’n’Roll und Jazz, gestellt werden. Rudolstadt empfahl sich – wie zunächst auch Wernigerode – durch seine Lage in der Mitte Deutschlands und durch die Altstadt mit darüberliegendem Schloss, die durch den Krieg nicht beschädigt wurde.


Musikalischer Länderschwerpunkt in diesem Jahr ist Estland. Ob Legenden der Folkmusik oder Newcomer aller Genres dieser breit gefächerten Musikrichtung, ob Straßenmusik oder große Bühne - Rudolstadt klingt an allen Ecken und Enden. Auf dem Festival spielt u. a. Graham Nash von »Crosby, Stills & Nash«.

Weblinks:


Rudolstadt-Festival - https://rudolstadt-festival.de

TFF-Rudolstadt - Wikipedia.org - http://de.wikipedia.org

Sonntag, 6. Juni 2021

Erste Berlinale 1951 eröffnet

Das Plakat der ersten Internationalen Filmfestspiele Berlin aus dem Jahr 1951

Die »Berlinale« fand seit 1951 zunächst im Sommer und seit 1978 im Februar in Berlin statt. Damals war alles noch anders: Die »Berlinale« fand im Sommer statt und es gab viel Wirbel um den ausgerollten roten Teppich.

Das Internationale Filmfestival brachte Glamour und ausländische Filmprominenz in die zerbombte und geteilte Stadt. Von Anfang an auf politische Wirkung angelegt, hat sich das Publikumsfestival seinen offenen Charakter bewahrt.

Die »Berlinale« geht auf eine Initiative von Oscar Martay zurück. Martay war Film Officer der Militärregierung der Vereinigten Staaten und beaufsichtigte und förderte in dieser Funktion die Berliner Filmindustrie, unter anderem mit mehreren Darlehen der amerikanischen Militärregierung, mit denen die Finanzierung der Filmfestspiele in den ersten Jahren sichergestellt wurden.

Alfred Hitchcock

Unter dem Motto „Schaufenster der freien Welt“ eröffnete die erste Berlinale am 6. Juni 1951 mit Alfred Hitchcocks »Rebecca« im Titania-Palast. Die Berlinale fand allerdings nur ein einziges Mal im Titania-Palast statt. Damals gab es noch viel Gewusel um den roten Teppich, den die Zuschauer unbedingt betreten wollten.

Zum ersten Festspielleiter wurde der Filmhistoriker Alfred Bauer berufen, welcher nach dem Krieg die britische Militärregierung in Filmangelegenheiten beraten hatte.

Berlinale

Die »Berlinale« ist ein einzigartiger Ort der künstlerischen Auseinandersetzung und der Unterhaltung. Sie ist eines der größten Publikumsfilmfestivals der Welt, das jedes Jahr Zehntausende Besucher*innen aus aller Welt anlockt. Für die Filmbranche und die Presse sind die elf Tage im Februar zugleich eines der wichtigsten Ereignisse im Jahreskalender und ein unverzichtbarer Handelsplatz.

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin blicken auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Das Festival wurde 1951, zu Beginn des Kalten Krieges, als „Schaufenster der freien Welt“ für das Berliner Publikum ins Leben gerufen. Geprägt durch die bewegte Nachkriegszeit und die einzigartige Situation in der geteilten Stadt, hat sich die Berlinale zu einem Ort der interkulturellen Begegnung und zu einer Plattform kritischer filmischer Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen entwickelt. Bis heute gilt sie als das politischste aller großen Filmfestivals.

Die »Berlinale« bringt die großen Stars des internationalen Kinos nach Berlin und entdeckt neue Talente. Sie begleitet Filmschaffende aller Gewerke auf ihrem Weg ins Rampenlicht, fördert Karrieren, Projekte, Träume, Visionen.

Durch ihre zahlreichen Branchen-Initiativen ist die »Berlinale« sowohl international als auch für Unternehmen aus Deutschland und Berlin ein bedeutender Motor für Innovation und wichtiger Wirtschaftsfaktor

Offzielle Webseite:

Berlinale - www.berlinale.de

1. Internationale Filmfestspiele Berlin 06. - 17. Juni 1951 - www.berlinale.de

Mittwoch, 20. Januar 2021

42. Max Ophüls-Filmfestival



Max Ophüls war ein bedeutender deutsch-französischer Film-, Theater- und Hörspielregisseur. Nach ihm ist der Max-Ophüls-Preis benannt, der seit 1980 alljährlich im Rahmen des nach diesem Preis benannten Filmfestivals in Saarbrücken an den deutschsprachigen Filmnachwuchs verliehen wird.

Das 42. Max Ophüls-Filmfestival findet vom 18. bis 24. Januar 2021 in Saarbrücken unter Corona-Bedingungen statt. Bei dem Filkmfestival will man flexibel auf die dann aktuelle Corona-Situation reagieren. Das Festival soll als Präsenzveranstaltung mit Online-Elementen angeboten werden.

Die vier Wettbewerbe in den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm sollen auch in der 42. Ausgabe das filmische Zentrum bilden. Der Schwerpunkt des Festivals wird nach den bisherigen Planungen wie immer auf der Filmpräsentation in den Saarbrücker Kinos liegen.

Nach Angaben der Festivalleitung wird es ein erarbeitetes Hygiene-Konzept geben. Es gelte die dann aktuellen Pandemie-Verordnungen zu beachten und entsprechend zu reagieren. Das Rahmenprogramm kann eventuell nur eingeschränkt stattfinden.

Dazu sollen begleitende Online-Screenings ermöglicht werden, die es der internationalen Filmbranche und Festivalstammgästen aus den Covid-19-Risikogruppen möglich machen, am Festival teilzunehmen.

Wie die Festival-Leitung mitgeteilt hat, arbeitet diese mit Stadt und Land gemeinsam an konzeptionellen Möglichkeiten, die Veranstaltung so stattfinden zu lassen, dass das Herz des Festivals - Filme, Emotionen und Begegnungen - als Kern erhalten bleiben.

Weblink:

Max Ophüls Festival soll auch 2021 stattfinden - www.sr.de

Dienstag, 8. September 2020

Mario Adorf 90. Geburtstag

Mario Adorf

Mario Adorf wurde vor 90 Jahren am 8. September 1930 in Zürich geboren. Mario Adorf ist ein begnadeter Schauspieler, ein Komödiant mit Herz und schreckenerregender Bösewicht. Im Eifelstädtchen Mayen wuchs Adorf auf, stand bereits als Student auf der Bühne und wurde früh zu einem internationalen Star des Kinos.

Mario Adorf gilt als einer der besten und bekanntesten deutschen Bühnen- und Filmschauspieler. Er gehört zu den profiliertesten zeitgenössischen Darstellern auf der Bühne, im Kino und im Fernsehen. Er gilt als Deutschlands bekanntester und beliebtester Charakter-Schauspieler.

Von 1953 bis 1955 besuchte er die Otto-Falkenberg-Schule, danach gehörte er bis 1960 den »Münchener Kammerspielen« an. Mario Adorfs Karriere begann in den frühen 50er-Jahren als junger Theaterschauspieler an den Münchner Kammerspielen und führte ihn über ungezählte Rollen im deutschen, italienischen, französischen und amerikanischen Film bis in die Gegenwart.

Schauen Sie mal böse: Geschichten aus meinem Schauspielerleben
Schauen Sie mal böse:
Geschichten aus meinem Schauspielerleben


Seinen Durchbruch schaffte der Schauspieler in dem Film »Nachts wenn der Teufel kam« (1957) von Robert Siodmak. Für die Rolle des Massenmörders in Robert Siodmaks Film »Nachts wenn der Teufel kam« wurde er mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet.

Mario Adorf

»Ich war nie der Hofierte, eher der Gebrauchte.«
Ab Mitte der 1960er Jahre spielte er verstärkt in französischen und italienischen Filmen. Es folgten zahlreiche Hauptrollen in Film- und Fernsehproduktionen - unter anderem »Die Blechtrommel«, (1979). Adorf arbeitete mit Regisseuren wie Fassbinder (»Lola«), Wilder (»Fedora«) und Claude Chabrol (»Stille Tage in Clichy«).

Mit weit über 120 Film- und Fernsehrollen hat der Mime sich in die Herzen des Publikums gespielt. Der Mime beherrscht die ganze Palette der schaupielerischen Darstellungsform: In seiner Karriere hat er so gut wie alles gegeben: Ganoven und Gentlemen, Naturburschen und Neureiche, Mafiosi und Mörder. Doch er ist nicht nur ein großer Darsteller im Film, im Fernsehen und auf der Bühne. Er ist auch ein glänzender Entertainer und erfolgreicher Autor.

Neben seiner Tätigkeit für Film und Fernsehen schrieb Adorf mehrere Bücher. Daneben hat sich Mario Adorf seit Anfang der 90er-Jahre einen Namen als erfolgreicher Schriftsteller gemacht und in dieser Zeit fünf Bände mit Erzählungen, die Autobiographie »Himmel und Erde« sowie den Fotoband »Bilder meines Lebens« veröffentlicht.

Weblinks:

Mario Adorf-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Mario Adorf-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Literatur:

Schauen Sie mal böse: Geschichten aus meinem Schauspielerleben
Schauen Sie mal böse: Geschichten aus meinem Schauspielerleben
von Mario Adorf

Bilder meines Lebens
Bilder meines Lebens
von Mario Adorf

Der Mäusetöter
Der Mäusetöter von Mario Adorf

Montag, 31. August 2020

Van Morrison 75. Geburtstag

Van Morrison

Van Morrison, der als stets grummelig bekannte Altmeister des Blues feiert seinen 75. Geburtstag. Van Morrison hat stets das Beste verschiedener Musikrichtungen vereint. Der Musiker aus Belfast ist seit 1964 im Geschäft. Damals noch bei "Them", danach als Solokünstler. "Van the Man" ist dabei ganz schnell ein ganz Großer seiner Zunft, denn er schwebt in seiner eigenen Zeitlosigkeit. Morrison offenbart die Stilpalette und die Bandbreite eines ganz großen Musikers. Seine Musik ist zeitlos, absolut angenehm hörbar und einzigartig gut.

Morrisons Stilpalette reicht von Jazz und Soul bis zum irischen Folk, die traumhafte Qualität der musikalischen Schattierungen war unerhört – und Morrisons Stream-of-Consciousness-Texte brachten ihm zu Recht Vergleiche mit poetischen Schwergewichten wie W. B. Yeats und James Joyce ein.



Man wird auch in 50 Jahren noch seine Platten hören wollen, und dass man sich heute und in dieser Welt überhaupt darauf freut und darauf hofft, in 50 Jahren noch dazusitzen und Musik zu hören, ist der Weltzugewandtheit des Werks von Van Morrison zu verdanken. Seiner Menschenfreundlichkeit und Seelenverbundenheit.

Schon auf seinem '68er Album "Astral Weeks" verpaßte der damals um die 20 Jahre alte Van Morrison seinem Gospel- und Blues-Gesang einen Feinschliff, als hätte er bereits 20 Jahre mehr auf dem Buckel. Im sozialpolitischen Kontext dieser Zeit sind seine Songs als eine Art Aufschrei gegen damals so allgegenwärtige Themen wie kulturelle Unterdrückung und sozialen Aufruhr zu sehen. Zeitlos werden diese Songs erst dank Morrisons Fertigkeiten und seiner Leidenschaft als Sänger.


"Ich besitze die Gabe, Musik zu machen und Songs zu schreiben", erklärte einmal. Ansonsten habe ich keine Ahnung, worum es eigentlich geht."
Van Morrison

Neben "Astral Weeks" ist "Moondance" eines der wichtigsten Alben von Van Morrison. Insbesondere das Saxaphon gibt den Stücken einen eigenen Sound, der für die damalige Zeit unerhört neu war. Die Musik ist vielschichtig komponiert und gibt fast jedem song eine andere note. Darüber liegt Van's Stimme, die emotional berührend geführt ist. Dieses Album "spricht" emotional direkter zum Hörer als das vergleichsweise distantere "Astral Week".

Van Morrison-Alben:

Astral Weeks
Astral Weeks
von Van

Moondance
Moondance
von Van Morrison

Weblinks:

Der Fackelträger - 70. Geburtstag von Van Morrison - www.nzz.ch/feuilleton

Samstag, 22. August 2020

Das weltliche Spiel des »Jedermann«



Am 22. August ging der »Jedermann« von Hofmannsthal unter Reinhardts Regie vor dem Salzburger Dom zum ersten Mal über die Bühne. Eigentlich als Notlösung, weil das ursprünglich geplante Werk (die Angaben dazu sind unterschiedlich) nicht rechtzeitig fertig wird.

Als am 22. August 1920 der Schauspieler Werner Krauß in der Maske des Toten zur Weihe des weltlichen Spiels vor dem Salzburger Dom erschien, soll sich der Himmel dramatisch verfinstert haben.

Knapp zwei Stunden später kniete Alexander Moissi als reicher, gottloser Jedermann reumütig auf den Steinplatten und betete das Vaterunser - just da, berichteten die Chronisten, rissen die Wolken auf, und die Sonne ergoss sich über den armen Sünder.

Gleich die erste Aufführung zog somit mit ihren Wetterkapriolen die Zuschauer in Salzburg unvergleichlich in ihren Bann. So ergreifend war der Start und das weltliche Spiel des »Jedermanns«, dass der Erzbischof im Publikum geweint haben soll und noch heute ergreift das "Spiel vom Sterben des reichen Mannes" die Zuschauer.

Weblink:

100 Jahre Salzburger Festspiele - www.kleinezeitung.at/kultur

Samstag, 22. Februar 2020

»Woisinge Helau« - Karneval in Wasungen





Weitgehend unbekannt ist, dass das thüringische Wasungen sogar zu den ältesten Karnevalshochburgen Deutschlands zählt. Hier wird nachweisbar bereits seit 1524 Fastnacht gefeiert. Höhepunkt der Karnevalssaison ist der Große Festumzug, der jeweils Samstags vor Aschermittwoch stattfindet.

Um 14.11 startet in Wasungen in Südthüringen der historische Karnevalsumzug zur 485. Saison und tobt dan mehr als wei Stunden durch den Ort. Rund 1.800 Wasunger Närrinnen und Narren und auch Gäste befreundeter Vereine gestalten den Umzug. Der Umzug findet traditionell am Samstag und nicht am Rosenmontag statt.

Und wie es sich für eine KArnevalshochburg gehört, die schon so lange die Faschingstradition pflegt, hat der Wasunger Karneval eine Reihe von Eigenheiten. Und wie es sich für eine Stadt gehört, die schon so lange die Faschingstradition pflegt, hat der Wasunger Karneval eine Reihe von Eigenheiten.

So gibt es zum Beispiel kein Prinzenpaar, sondern nur einen Prinzen, dem zwei weibliche Pagen zur Seite stehen. Die Identität des Prinzen wird erst am Samstag kurz vor dem Umzug bekannt gegeben. Ihm steht diesemal keine Prinzessin zu Seite, sondern zwei Paginnen.

Beim wohl ältesten Karneval in Deutschland lautet der Schlachtruf nicht „Helau“, sondern „Ahoi“. Der geht auf die einstige Holzflößerei auf der Werra zurück. Die Faschingstradition in Wasungen ist Jahrhunderte alt. Die ersten Aufzeichnungen stammen aus dem Jahr 1524.

Doch auch in anderen Thüringer Städten und Gemeinden hat sich zur Narrensaison ein intensives Faschingstreiben mit Festumzügen und Prunksitzungen entwickelt.

Youtube:

483. Wasunger Karneval 2018 - YouTube

Gastbeitrag

Narrenspiegel-Blog

Donnerstag, 20. Februar 2020

70. Berlinale eröffnet


70. Berlinale eröffnet



Mit der Berlinale 2020 feiern die Internationalen Filmfestspiele Berlin ihren 70. Geburtstag. Mit einer großen Gala wird am Donnerstag (19.30 Uhr) die 70. Berlinale eröffnet.

Das Jubiläumsfestival findet erstmals unter der gemeinsamen Leitung von Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek und dem Künstlerischen Leiter Carlo Chatrian statt, die dem Festival neue Impulse verleihen wollen.

 In diesem Jahr weht ein frischer Wind auf dem roten Teppich. Die Filmfestspiele werden erstmals von einer neuen Doppelspitze aus dem Italiener Carlo Chatrian und der Niederländerin Mariette Rissenbeek geleitet, nachdem das Berlinale-Urgestein Dieter Kosslick im vergangenen Jahr die Leitung nach fast 20 Jahren abgab. In Berlin werden auch in diesem Jahr wieder nationale und internationale Stars erwartet.

Eröffnet wird die Berlinale mit der Weltpremiere der kanadisch-irischen Produktion "My Salinger Year" mit der oscarnominierten Schauspielerin Sigourney Weaver. Erwartet werden in Berlin weitere internationale Topstars wie der Spanier Javier Bardem und die mexikanische Schauspielerin Salma Hayek, aber auch nationale Stars wie Nina Hoss und Lars Eidinger.

Jeremy Irons

Etwa 20 Filme stehen jedes Jahr im Wettbewerb. Die Nominierung der Filme sowie die Auswahl der Jurymitglieder ist Aufgabe der Festivaldirektion. Die Preisträger werden von einer internationalen Jury unter Führung eines Jury-Präsidenten gewählt und zum Ende des Festivals verkündet. Jury-Präsidnet ist in diesem Jahr der britische Filmschauspieler Jeremy Irons.

Aktuelle Spielstätten des Wettbewerbs sind u. a. der Berlinale Palast am Potsdamer Platz sowie die Kinos CinemaxX, Kino International und das Haus der Berliner Festspiele.

Schwerpunkte sind das Arthouse-Kino und der Autorenfilm, alle Filme werden als Welt- oder Europa-Premiere gezeigt. Das Hauptprogramm bietet jährlich etwa 18 Spielfilme, zahlreiche weitere Produktionen bilden das Rahmenprogramm. Die 70. Berlinale in Berlin findet vom 20. Februar bis zum 1. März statt.


Die Berlinale und der Deutsche Filmpreis werden 70 – und feiern das Jubiläum mit einem besonderen Kinoabend: Gezeigt wird der Film »Gegen die Wand«, mit dem Regisseur Fatih Akin 2004 sowohl einen Goldenen Bären als auch fünf Deutsche Filmpreise gewann.

Insgesamt konkurrieren 18 Filme um den Goldenen und die Silbernen Bären, die die internationale Jury am 29. Februar verleiht. Als Präsident steht ihr in diesem Jahr der britische Schauspieler Jeremy Irons vor.

In diesem Jahr wartet das Festival mit der beachtlichen Zahl von drei deutschen Filmen in einem Wettbewerb von 18 Filmen. Die Berlinale gilt als politisches Filmfestival, das mit seinem Programm immer auch Statements setzen will.

Offizielle Webseite:

Berlinale - www.berlinale.de

Zum 70. Jubiläum der Berlinale

Jeremy Irons - Grosse Zitatenschatz

Samstag, 1. Februar 2020

Beethoven-Jahr in Wien


Ludwig van Beethoven gilt als einer der Begründer der »Wiener Klassik«.
Wien als »Welthauptstadt der Musik« ist ohne Ludwig van Beethoven und seine Musik beinahe unvorstellbar.


Ludwig van Beethoven war ein bedeutender Komponist für Wien, denn wesentliche Teile seiner 9. Symphonie schrieb er hier – darunter den berühmten vierten Satz, aus dem die Europahymne stammt. Mit der »Ode an die Freude« hat er ein Werk hinterlassen, das uns heute als offizielles Symbol der Europäischen Union dient – als Ausdruck für die Einheit Europas in der Vielfalt.



Wien feiert 2020 das 250. Geburtsjahr von Ludwig van Beethoven. Ludwig van Beethoven wurde 1770 im Bonn geboren, doch den größeren Teil seines Lebens verbrachte er in Wien. Und so ehrt ihn Wien zu seinem 250. Geburtstag - ein Jahr lang wird er gefeiert: kulturell, musikalisch, geschichtlich und wissenschaftlich.


Allein im ersten Halbjahr stehen mehr als 200 Veranstaltungen auf dem Programm. Dabei wird Beethoven in allen Facetten durchleuchtet: kulturell, musikalisch, geschichtlich, wissenschaftlich. In Wien gibt es sogar ein eigenes Büro, um die geplanten Projekte zu koordinieren, zu vernetzen und zusammenzutragen.


Bei den zahlreichen Veranstaltungen geht es darum, das Schaffen des 1770 geborenen Wahlwieners Beethoven der breiten Masse näher zu bringen.

Das Kunsthistorische Museum hat dazu die große Ausstellung »Beethoven bewegt« im Programm, die Nationalbibliothek »Beethoven – Menschenwelt und Götterfunken«. In der Staatsoper feiert die Fidelio-Urfassung »Leonore“ Premiere«. Im »Theater an der Wien« wird ab Frühling die Oper »Fidelio« in einer Inszenierung von Christoph Waltz gezeigt.

Weblink:

„Beethoven 2020“ in Wien - Stadt Wien - beethoven2020.wien.gv.at





Donnerstag, 15. August 2019

Woodstock-Festival 1969 - Three days of peace and music


Das »Woodstock-Festival« war ein Musikfestival, das als musikalischer Höhepunkt der US-amerikanischen Hippiebewegung gilt. Es fand offiziell vom 15. bis 17. August 1969 statt, endete jedoch erst am Morgen des 18. August. Der Veranstaltungsort war eine Farm in der Abgeschiedenheit der Provinz in Bethel im US-amerikanischen Bundesstaat New York. Das Festival fand auf einem 243 Hektar großen Gelände des Farmers Max Yasgur (1919–1973) in White Lake bei Bethel statt.

Woodstock. Die Chronik

»Three days of peace and music« – unter diesem recht bescheidenen Titel begann am 15. August 1969 in White Lake bei das legendäre Festival, nach dem eine ganze Generation benannt ist: Woodstock. Woodstock ist die Geschichte von 500.000 Gästen, die zur Musik von 32 Bands und Solisten friedlich - und eher mit als ohne Drogen - im Schlamm eine gigantische Party feiern.


32 Bands und Solokünstler der Musikrichtungen Folk, Rock, Psychedelic Rock, Blues und Country traten auf, darunter Stars wie Jimi Hendrix, Janis Joplin und The Who. Auf dem Festivalgelände herrschten chaotische Zustände, da die erwarteten Besucherzahlen um ein Vielfaches übertroffen wurden. Trotzdem blieb die Stimmung bei den hunderttausenden Besuchern friedlich.

Die drei Tage von Woodstock im August 1969 mit Happening-Charakter symbolisieren seit vier Jahrzehnten Frieden, Liebe und Freiheit - entstanden aus der Kraft der Musik. Das Woodstock-Festival verkörpert bis heute den Mythos des „anderen Amerikas“, des künstlerischen und friedliebenden Amerikas, das sich damals mitten im Vietnamkrieg befand.


Weblinks:

Woodstock-Festival - Wikipedia.org

Rock Legends Concerts: Woodstock - Rocklegends-Blog - http://rocklegends.blog.de


Literatur:

Woodstock. Die Chronik
Woodstock. Die Chronik
von Mike Evans

Donnerstag, 20. Juni 2019

Vor 200 Jahren Goethes »West-östlicher Divan« entstanden

West-oestlicher Divan: Stuttgart 1819
West-oestlicher Divan: Stuttgart 1819


Der »West-östlicher Divan« von Johann Wolfgang Goethe ist eine orientalische Gedichtsammlung und ein berühmter Lyrikzyklus. Die Erstfassung aus dem Jahr 1819 wurde von Joseph Kiermeier-Debre herausgegeben. Der »West-östliche Divan« erschien erstmals 1819 und im Jahr 1827 in einem erweiterten Umfang. Es ist Goethes umfangreichste Gedichtesammlung. Sie wurde durch die Werke des persischen Dichters Hafis inspiriert, der etwa von 1320 bis 1389 gelebt hat.

Der persische Dichter Hafis war ein erklärter Liebhaber der Sprache, und diesem Gedanken gab er im 14. Jahrhundert allegorische Gestalt: In seinem Diwan tritt die "Wortbraut" als mystische Verkörperung der Lyrik auf, um Gott, Wein und Liebe zu besingen:"Bräuten in der Locken Ranken,/ denen Schleier, leicht und licht, / Halb nur hüllen den Gedanken, / gleicht, o Hafis, dein Gedicht".

Die Noten und Abhandlungen zum besseren Verständnis seines West-östlichen Divans eröffnet Goethe mit den Worten: "Wer das Dichten will verstehen / Muß ins Land der Dichtung gehen; / Wer den Dichter will verstehen / Muß in Dichters Lande gehen."

Dieser wunderschöne Vierzeiler, den er dem prosaischen Teil des »Divan« vorausschickt, ist aber nicht nur für den Divan-Leser von Bedeutung, sondern auch für uns. Denn wenn wir verstehen wollen, an was sich die Orientbegeisterung Goethes manifestierte, wodurch sie sich bedingt und letztendlich in die Produktion eines seiner herausragendsten Werke mündete, muss der Mensch Goethe und natürlich die Zeit, in der er sich bewegt hat, ergründet werden.

Beflügelt von dem Toleranzgedanken der Aufklärung und wirkungsmächtigen Gestalten wie Voltaire, konzentrierte sich die Aufmerksamkeit Goethes zeitlebens auf die Kunst. Er begeisterte sich für die schönen Dinge im Leben – solche, die ihm Freude bereiteten, die ihn auf intellektuelle Reisen schicken konnten und seine Wissbegierde nährten.



Berauscht von der Lektüre des »Diwans« im Juni 1814 übernahm Johann Wolfgang von Goethe auch das romantische Bild von der "Wortbraut" und stellte es als gleichnishaftes Motto dem Buch Hafis seines West-Östlichen Divans (1819/1827) voran: "Sei das Wort die Braut genannt" - eine Hommage an den persischen "Zwilling", die der Weimarer Geheime Rat auch als Verpflichtung für das eigene Schreiben verstand.


Tatsächlich ist Goethe in seiner Auseinandersetzung mit Hafis ein überaus sinnliches Stück Weltliteratur gelungen, dessen Verfasser das gesamte Spektrum literarischer Möglichkeiten wie ein Bräutigam umgreifen will und in souveräner Beherrschung von alltäglicher und gehobener, euphorischer und ironischer Rede die "Lieb-, Lied- und Weinestrunkenheit" im Harem der Worte zu vermählen sucht.



Die orientalische Gedichtsammlung ist in zwölf Bücher eingeteilt. Ein Anteil der Gedichte geht auf Goethes Briefwechsel mit Marianne von Willemer (1784 – 1860) zurück, von der auch unmittelbar einige Gedichte des Divan stammen, zum Beispiel: ‚Sag ihm, aber sag's bescheiden: / Seine Liebe sei mein Leben! / Freudiges Gefühl von beiden / Wird mir seine Nähe geben.‘ (Buch 8) Anders als der Dichter Rudyard Kipling (‚Ost ist Ost, West ist West, sie werden nie zueinander kommen‘) begegnet Goethe dieser persischen Dichtung mit Gelassenheit: ‚Gottes ist der Orient! / Gottes ist der Occident! / Nord- und südliches Gelände / Ruht im Frieden seiner Hände!‘ (Buch 1).

Am deutlichsten wird diese quasi erotische Verbindung von Werk und Schöpfer im Buch Suleika, jenem autobiographisch an die 30jährige Marianne von Willemer gerichteten Meisterstück, das den Austausch mit der Geliebten zum leidenschaftlichen Dialog des 66jährigen Dichters auch mit der Sprache werden läßt: "Sich liebend aneinander zu laben / Wird Paradieses Wonne sein".

Daß Marianne - wie man inzwischen weiß - einige der schönsten Gedichte zum Buch Suleika beisteuerte, hebt das Zwiegespräch zwischen der jungen Suleika und dem greisen Hatem innerhalb der Sammlung auf ein neues, pikant-intimes Niveau.

"Den berauschendsten Lebensgenuß hat Goethe hier in Verse gebracht", schrieb Heinrich Heine 1836 in der Romantischen Schule, "und diese sind so leicht, so glücklich, so hingehaucht, so ätherisch, daß man sich wundert, wie dergleichen in der deutschen Sprache möglich war". Möglich war dieser unbeschreibliche Zauber des Divans nur als trunkene, raumzeitlich losgelöste Liebeserklärung des Dichters an die unendliche, Orient und Okzident, Geist und Humor, Jugend und Alter, Liebhaber und Geliebte in jeder Strophe neu vereinende Poesie.

Der Schwiegertochter Ottilie erläuterte Goethe am 21. Juni 1818 die Absicht seiner Dichtung: "Ihre Bestimmung ist es, uns von der Gegenwart abzulösen und uns für den Augenblick dem Gefühl nach in die grenzenlose Freiheit zu versetzen. Dies ist zu einer jeden Zeit wohltätig, besonders zu der unseren". Wenn dies mit einer derart lyrischen Virtuosität wie im West-Östlichen Divan gelingt, gilt dieser Auspruch bis heute.

Die orientalische Gedichtsammlung ist mehr als lyrische Spielerei, als tändelnde Liebelei, denn als kultureller Brückenschlag zu verstegen.


Literatur [ >> ]:

West-oestlicher Divan: Stuttgart 1819
West-oestlicher Divan: Stuttgart 1819
von Johann Wolfgang Goethe

Weblink:

Was den Dichter in die geistige Ferne trieb - Quantara.de


Blog-Artikel:

Vor 200 Jahren Goethes »West-östlicher Divan« entstanden - Gastbeitrag

Literatenwelt-Blog

Dienstag, 21. Mai 2019

Formel 1-Legende Niki Lauda gestorben

Niki Lauda

Er zählte zu den Großen in der Formel 1-Geschichte. Dreimal holte er den WM-Titel. Sein Markenzeichen war die rote Baseball-Kappe. Nun ist Niki Lauda mit 70 Jahren gestorben. Der Formel 1-Pilot hat stets ein Leben auf der Überholspur geführt, das nun zu Ende gegangen ist.


Niki Lauda ist nicht nur weltberühmt – er ist längst eine Rennlegende. Dreimal war er Weltmeister (1975, 1977 und 1984). Auch 1976 hätte er auf Ferrari Weltmeister werden können, aber sein grauenvoller „Feuerunfall“ auf dem Nürburgring zwang ihn zu einer fünfwöchigen Pause.

Legendär wurde er durch den Horror-Unfall 1976 auf dem Nürburgring und seine Rückkehr nach nur 42 Tagen. Kaum ein anderer wäre nach so kurzer Zeit wieder in einen Rennwagen gestiegen. Lauda tat es und fast hätte er die Weltmeisterschaft in jenem Jahr doch noch gewonnen. Aber im letzten Rennen in Japan – bei strömendem Regen – gab er auf. Auch das war typisch Lauda. Das Rennen bei strömendem Regen zu beenden, war ihm zu gefährlich. James Hunt wurde ganz knapp vor Lauda Champion.

"Wie kann der Depperte wieder fahren, wenn er gerade verbrannt ist?", fragte Lauda einmal stellvertretend für alle Kritiker und Zweifler. Die Erklärung lieferte er gleich hinterher: "Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist."


Niki Lauda hatte seit seinem schweren Unfall auf dem Nürburgring 1976, bei dem der Priester ihm schon die letzte Ölung erteilt hatte, immer wieder gesundheitliche Probleme. Damals war sein Rennwagen in Brand geraten, Lauda saß fast eine Minute lang in den Flammen und atmete giftige Dämpfe ein, bevor er gerettet wurde. Trotz schwerster Verletzungen und Verbrennungen kehrte er nur 42 Tage später auf die Rennstrecke zurück: Bei seinem ersten Rennen nach dem Unfall wurde er in Monza Vierter.

Als ausgebildeter Pilot wechselte er das Steuer, setzte sich hinter das Steuer eines Flugzeug und gründete eine eigene Fluggesellschaft. Bereits während seiner Motorsport-Karriere wurde er erfolgreicher Unternehmer und Gründer einer eigenen Luftfahrgesellschaft. Ende der 70er-Jahre gründete Lauda seine eigene Airline, die er zwei Jahrzehnte später an die Austrian Airlines verkaufte. Der Luftfahrtindustrie blieb der leidenschaftliche Pilot weiterhin verbunden. Seine neue Fluglinie Niki ging später in Air Berlin auf.

Lauda erlebte in seinem Leben Höhen und Tiefen und kam immer wieder zurück, denn er war eine große Kämpfernatur, der immer wieder Rückschläge wegstecken mußte. Er bewies den Österreichern und der Welt immer wieder aufs Neue, dass man aus jedem Rückschlag gestärkt hervorgehen kann. Niki wurde zum Phönix, als er seinen Feuerunfall überlebte und erneut Weltmeister wurde. Danach erhob er sich tatsächlich in die Lüfte und gründete eine Fluggesellschaft. Damit schien er allen irdischen Maßstäben entwachsen.

Niki Lauda war bis zuletzt als TV-Kommentator und Mitbesitzer von Mercedes-Racing noch immer eine berühmte und gefragte Figur an den Pisten. - Der Mann mit der roten Baseball-Kappe wird fehlen.

Weblink:

Niki Lauda ist tot - www.spiegel.de/sport

Videos:

Niki Lauda ist tot! Er Verstarb am 20.5.2019 - Youtube

Niki Lauda: Erfolge der Formel 1-Legende bleiben unvergesslich" - Youtube

Literatur:

Niki Lauda: von außen nach innen
Niki Lauda: von außen nach innen
von Hartmut Lehbrink

Dienstag, 19. Februar 2019

Schauspieler Bruno Ganz gestorben

Bruno Ganz

Er war einer der wichtigsten Film- und Theaterschauspieler im deutschsprachigen Raum. Durch seine Rolle als Adolf Hitler in "Der Untergang" wurde er auch international berühmt. Im Alter von 77 Jahren ist Bruno Ganz nun in seiner Heimatstadt Zürich gestorben. Der Schauspieler zählt zu den wichtigsten wichtigsten Schaupielern seiner Generation.

Er hatte sowohl als Film- als auch Theaterschauspieler einen legendären Ruf. Der bescheidene und zurückhaltende Schauspieler war ein wahrer Charakterdarsteller, der seine Rollen lebte und schon beängstigend authentisch wirkte. Bruno Ganz verlieh den Rollen, die er spielte, intensive Ausdrucksstärke und Seriosität.

Bruno Ganz kam vom Theater und verkörperte alles, was Schauspielkunst ausmacht. Auf der Bühne spielte er Hamlet, Faust, Peer Gynt, Odysseus, Prometheus. Er spielte sie alle: Helden, Normalos, Naturburschen, Engel und Wahnsinnige .

Ganz arbeitete mit den innovativen Theater-Regisseuren seiner Zeit zusammen, wie Claus Peymann, Klaus-Michael Grüber, Luc Bondy, Dieter Dorn, und das Ensemble entwickelte sich zum berühmtesten deutschen Theater. Beim Theaterpublikum war er vor allem durch seine Arbeit mit Peter Stein an der Schaubühne Berlin hoch geschätzt.

Auf der Leinwand avancierte er ab Mitte der 1970er-Jahre zu einem der wichtigsten Gesichter des Neuen Deutschen Films. Er drehte unter den deutschen Regisseuren Schlöndorff und Wim Wenders.

Besonders fruchtbar war seine Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Wim Wenders, unter dessen Regie er die Hauptrolle in "Der amerikanische Freund" (1977) übernahm und einen Engel in "Der Himmel über Berlin" (1987) spielte. Der Schweizer wurde mit Wim Wenders "Der amerikanische Freund" 1977 auch als Filmschauspieler bekannt. Unvergesslich sein Engel Damiel, der aus Zuneigung zu den Menschen auf seine Unsterblichkeit verzichtet.

Bruno Ganz hat auch den "Almöhi" in dem Heimatfilm "Heidi" gespielt. Höhepunkt seiner mehr als 100 Filme umfassenden Laufbahn war seine verstörende Darstellung der letzten Tage von Adolf Hitler im Führerbunker in "Der Untergang".

Ganz blickte 2017 zufrieden auf seine Karriere zurück: "Wenn man so eine Arbeit gefunden hat, ist das schon ein Geschenk."

Weblink:

Schauspieler Bruno Ganz gestorben - www.tagesschau.de/kultur


Donnerstag, 3. Januar 2019

Silvester am Brandenburger Tor in Berlin

Feuerwerk über dem Brandenburger Tor

Frohes Neues Jahr! Millionen Menschen in Deutschland haben den Jahreswechsel gefeiert - Hunderttausende allein am Brandenburger Tor in Berlin. In anderen Teilen der Welt war 2019 schon älter, etwa in Toki, Bangkok und Sydney.

Milliarden Menschen in vielen Teilen der Welt haben ins neue Jahr gefeiert. Auf Deutschlands größter Silvester-Party in Berlin begrüßten es Hunderttausende mit einem riesigen bunten Feuerwerk unter dem Motto: "Welcome 2019".

Das Programm am Brandenburger Tor begann um 19 Uhr. Es war auf der Silvester-Party auf der Partymeile schon früh richtig voll. Die Musik kam dieses Jahr von DJ Bobo, Bonnie Tyler, Alice Merton, Nico Santos und Eagle Eye Cherry.

Dienstag, 2. Oktober 2018

Charles Aznavour gestorben

Charles Aznavour

Charles Aznavour ist am 1. Oktober 2018 im Alter von 94 Jahren in seinem Haus in Mouries in der Provence gestorben. Er war einer der ganz Großen des französischen Chansons. Der Sänger, Komponist und Schauspieler verbrachte fast sein ganzes Leben auf der Bühne. Nun starb er mit 94 Jahren.

Charles Aznavour gilt als der Großmeister des französischen Chansons. Er war Frankreichs erfolgreichster Musikexport und schrieb Hunderte von Songs.

Als Junge wuchs er in der Boheme von Paris auf und stand bereits mit neun Jahren auf der Bühne. Der Sohn armenischer Einwanderer begann seine Karriere in Pariser Nachtclubs. Er tingelte durch Pariser Clubs und sang mit seiner herben Stimme, ohne allerdings von einem breiten Publikum wahrgenommen zu werden.

Aznavour hatte erste Erfolge in den USA und einen schweren Start in Frankreich. Die Franzosen taten sich lange Zeit schwer mit Azvanour, bis Edith Piaf ihn entdeckte.

Charles Aznavour Erst die Begegnung mit Edit Piaf - der Grande Dame des Chansons - die ihn förderte und mit der zusammen auftrat, verhalf ihm zu Aufmerksamkeit und breiter Anerkennung in Frankreich.

Sechs Jahrzehnte lang unterhielt Charles Aznavour mit seinen Chansons das Publikum.
Im Jahr 2002 ging der Chansonnier mit der kratzigen Stimme auf große Abschiedstournee.

Charles Aznavour gilt als der Großmeister des französischen Chansons.
Er war Frankreichs erfolgreichster Musikexport und schrieb Hunderte von Songs.

Jeden Tag textete er und hinterlässt nun mehr als 1.000 Chansons, mehr als 650 veröffentlichte Singles und Alben und war unermüdlich auf Tournee.

Mit 85 Jahren meldete sich Charles Aznavour musikalisch zurück. Sein neues Abenteuer hieß Big Band Jazz. Er sang seine alten Lieder, verpackt in einen völlig neuen Sound.

Der Chansonnier stand bis zum Schluß noch auf der Bühne. »Aufhören heißt Sterben«, hat Charles Aznavour einmal gesagt. Nun hat der Tod ihn von der Bühne geholt.

Weblinks:

1000 Chansons in 80 Jahren - www.tagesschau.de

Charles Aznavour-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Charles Aznavour-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de







Samstag, 15. September 2018

Brüssel - die Hauptstadt des Comics

Die bemalte Fassade zeigt den blonden Broussaille, der mit seiner dunkelhaarigen Freundin durch Brüssel spaziert.


Brüssel gilt als die Hauptstadt des Comics. In keiner anderen Stadt der Welt leben so viele Comiczeichner. 700 Künstler erschaffen hier mehr als 30 Millionen Hefte pro Jahr. Dieser Ruf ist vor allem der Pionierarbeit von Georges Rémi, besser bekannt als Hergé zu verdanken. Sein Pseudonym ergibt sich aus seinen französisch ausgesprochenen und umgedrehten Initialen, RG.

Hergés bekanntestes und umfangreichstes Werk sind die Abenteuer von Tim und Struppi, die er von 1929 bis zu seinem Tod schrieb und zeichnete. Andere Serien, die Hergé zeichnete und betextete, sind Stups und Steppke, Paul und Virginia und Jo, Jette und Jocko.

Tim und Struppi heißen im belgischen Original Tintin und Milou. Ihr Erfinder, Hergé, hat auch mehrere Namen, geboren wurde er in Brüssel als Georges Remi. 1929 zeichnete er das erste Abenteuer vom blonden Reporter und seinem pfiffigen Hund - ein Jahr, bevor Micky Maus entstand. "Tim und Struppi" löste einen Comicboom aus. Dabei ist Tim als Journalist ein ziemlich hoffnungsloser Fall. In seinen 23 Abenteuern sieht man ihn nie einen Artikel zu Ende bringen. Tim ist vor allem ein Reisender. Mit seinem Pfadfinderspürsinn schaffte er es sogar auf den Mond - lange vor den Amerikanern.

Für die Erfindung des beliebten Comics "Tim und Struppi" ist Hergé wohl am besten bekannt. Insgesamt 24 Abenteuer schuf er um den Reporter Tim und erlangte mit den Geschichten große Beliebtheit in allen Altersgruppen. Und das weltweit: In 110 Sprachen und Dialekte wurden die Comics übersetzt und mehr als 250 Millionen Bücher verkauft.

1924 begann Georges Prosper Rémi seine Illustrationen mit Hergé zu signieren, der phonetischen Transkription seiner Initialen "RG". Vier Jahre später wurde Hergé Herausgeber der Zeitung "Petit Vingtième", einer Beilage der belgischen katholischen Zeitung "Vingtième Siècle". In dieser erschienen die Abenteuer von "Tim und Struppi" zuerst, nämlich als wöchentliche Fortsetzungsreihe.

Das erste Comicalbum von "Tim und Struppi" nannte sich "Tim im Lande der Sowjets" und erschien von 1929 bis 1930 als wöchentliche Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift "Le Petit Vingtième". Die Handlung: Kommunismuskritik. Denn während Tim Nachforschungen zu Stalins bolschewistischer Regierung anstellt, ist ihm die Geheimpolizei auf den Fersen.

Wichtig für den Erfolg der "neunten Kunst" waren zwei einflussreiche Magazine: Hergés "Tintin" und "Spirou" vonJean Dupuis. In ihnen erschienen neben den Titelhelden nämlich auch die Abenteuer anderer Comicfiguren. So entstand in Brüssel eine große Comicszene mit vielen berühmten Zeichnern. Neben Hergé prägte vor allem André Franquin den Stil des belgischen Comics.

Weblink:

Brüssel - die Hauptstadt des Comics - ww.planet-wissen.de/kultur