Sonntag, 17. April 2016

Culloden - das schottische Trauma



Ein Name steht für das schottische Trauma: Culloden. In einer blutigen Schlacht endete an diesem Ort die Herrschaft der Jakobiten und die Hoffnung der Highlander.

Das Schlachtfeld von Culloden liegt südöstlich der Highland-Hauptstadt Inverness. Hier trafen am 16. April 1746 die jakobitschen Rebellen auf die englischen Regierungsoldaten.

Das Ziel der Jakobiten: Sie wollten den schottischen Thronanwärter Charles Edward Stewart als König einsetzen. Er war der Enkel des verjagten Regenten James II.

Charles Edward Stewart, besser bekannt als Bonnie Prince Charlie, führte seine rebellischen Truppen selbst an, doch er war kein guter Heerführer.

So kam es zu einem Gemetzel, bei dem das englische Kanonenfeuer die Reihen der Highlander in nur 30 Minuten gelichtet hatte. 2.000 Jakobiten ließen an diesem Tag ihr Leben, dagegen starben nur etwa 50 Engländer.

Als Besucher kann man sich bei Culloden ein sehr gutes Bild der Schlacht machen. Fahnen zeigen an, wo die beiden Armeen Stellung bezogen hatten. Rote Flaggen für die Engländer, blaue für die Rebellen. Auf Wegen kann man die Linien dann abmarschieren.

Dazu erklären jeweils Geschichts-Tafeln den Hergang des Gemetzels. Für die Gefallenen der Clans stehen Gedenksteine an den Wegen - und auch die Engländer werden mit einem kurzen Satz geehrt.

Für die Highlander folgte nach der Niedelage bei Culloden eine düstere Zeit. Die Herrschaft der Jakobiten war beendet. Viele stolze Häuser wurden niedergebrannt, die Macht der Clans beschnitten, ihre Kultur unterdrückt. Es begann die Zeit der Clearances, in der sich die Highlander quer über die ganze Welt verstreuten.

Für Schottland-Besucher ist Culloden ein Muss. Nur so versteht man die Seele der Highlands wirklich. In der Mitte des Feldes steht das große Denkmal von Glenfinnan. Das Glenfinnan Monument liegt am Ufer von Loch Shiel. Es wurde im Jahr 1815 nach Plänen des schottischen Architekten James Gillespie Graham erbaut, um den Platz zu markieren, an dem 1745 die Standarte von Prinz Charles Edward Stuart zu Beginn der zweiten Jakobiterrevolte gehisst wurde.

Ein Besuch wert ist auch die Ausstellung im Besucherzentrum, das beim Schlachtfeld gebaut wurde.

Weblink:

Culloden Schlachtfeld - das schottische Trauma

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