Freitag, 29. Dezember 2017

1897 Uraufführung des »Cyrano de Bergerac«

Cyrano de Bergerac

Dem Autor Edmond Rostand gelang mit seinem romantisch-verklärten Versdrama »Cyrano de Bergerac« vor 120 Jahren der erste große Erfolg. Die Uraufführung fand am 28. Dezember 1897 am Pariser Théâtre de la Porte Saint-Martin statt.

Der langnasige, sprachgewandte und liebesschüchterne Held Cyrano von Bergerac liebt die begehrte Roxane, doch er verhilft ihr zum Liebesglück mit einem hübschen, aber in der Redekunst minder bemittelten Kadetten. Er souffliert ihm unter dem Balkon, schreibt für ihn Liebesbriefe aus dem Krieg und wirbt so mit seinem eigenen Geist durch den Körper des Schönlings um die Dame seines Herzens.


Mit Worten weiß der schöngeistige Offizier Cyrano de Bergerac ebenso virtuos umzugehen wie mit dem Degen. Doch während er so manchen Spötter, der sich allzu lautstark über seine riesige Nase mokiert, im Duell mühelos in die Schranken weist, verschlägt es dem wegen seiner Missgestalt schüchternen Gascogner in der Liebe zu seiner schönen Cousine Roxane die Sprache. Da bittet ihn der stattliche, aber tumbe Jüngling Christian, ihm seine Worte zu leihen, um ausgerechnet Roxane zu betören.


Edmond Rostands turbulent-romantische Verskomödie »Cyrano de Bergerac«, 1897 uraufgeführt, ist bis heute eines der meistgespielten französischen Theaterstücke.

Im 20. Jahrhundert wurde das Drama das meistgespielteste französische Theaterstück. 1950 wurde das Stück mit Jose Ferrer in der Titelrolle in Hollywood verfilmt und 1990 verfilmte es Jean-Paul Rappeneau mit Gerard Depardieu in der Hauptrolle.

1990 erlangte die turbulente Komödie durch die grandiose Verfilmung mit Gérard Depardieu in der Titelrolle neuerlichen Ruhm.

Literatur:

Cyrano de Bergerac
Cyrano de Bergerac
von Edmond Rostand

Montag, 25. Dezember 2017

Alfred Kerr 150. Geburtstag

Alfred Kerr

Alfred Kerr wurde vor 150 Jahren am 25. Dezember 1867 in Breslau geboren. Alfred Kerr war ein deutscher Schriftsteller, Theaterkritiker und Journalist. Sein Geburtsname war Alfred Kempner. Seit 1887 benutzte er in seinen Publikationen den Namen Kerr, 1909 erfolgte gemäß Verfügung des Regierungspräsidenten zu Potsdam die offizielle Namensänderung in Alfred Kerr.

Alfred Kerr war der legendäre Großkritiker der Weimarer Republik. Kerr war einer der einflussreichsten deutschen Kritiker in der Zeit vom Naturalismus bis 1933. Er veröffentlichte unter anderem in den Zeitungen und Zeitschriften Breslauer Zeitung, Der Tag, Neue Rundschau, Pan und Berliner Tageblatt. Kerr sah in der Kritik eine eigene Kunstform und schuf dafür einen treffenden, geistreich-ironischen und oft absichtlich saloppen Stil.

Er fühlte sich besessen von „dem Drang, Stellung zu nehmen“, wie er es einmal selbst formulierte. Der Kritiker war für ihn ein „Wahrheitssager“, der auf Wesentlichkeit aus ist. Sein Selbstbewusstsein gipfelte in dem Satz: „Dichter haben keine Sprachkraft. Sprachkraft ist in der Kritik.“

Alfred Kerr: Die Biographie
Alfred Kerr: Die Biographie

Alfred Kerr war der einflussreichste Theaterkritiker Deutschlands im 20. Jahrhundert. Er rühmte Henrik Ibsen als den Ahnherrn der Moderne, kämpfte für Gerhart Hauptmann, Arthur Schnitzler, Frank Wedekind, George Bernard Shaw, entdeckte Robert Musil, stritt gegen den Talmiruhm Hermann Sudermanns, kämpfte mit Bertolt Brecht, verspottete Karl Kraus und setzte gegen Thomas Manns endlose Sätze seine knappen, treffenden, die deutsche Sprache präzisierenden Sentenzen.

Er war um 1910 verehrt von den jungen Dichtern, kämpfte in der Republik gegen Rückwärtserei und die Nazis. Goebbels hasste ihn so sehr, dass Kerr sich 1933 ins Exil retten musste. Die heimatlosen Jahre in Paris und London waren ein Sturz in Not und Elend.

Nach dem Krieg kehrte Kerr nach Deutschland zurück. Alfred Kerr starb am 12. Oktober 1948 in Hamburg.

Literatur [ >> ] :

Alfred Kerr: Die Biographie
Alfred Kerr: Die Biographie
von Deborah Vietor-Engländer

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Sonntag, 24. Dezember 2017

Weihnachten in Bethlehem

Weihnachten in Bethlehem

In keiner Stadt der Welt sind Christen den Ursprüngen ihrer Religion näher als in Bethlehem. Die Geburt Christi feiert man in Bethlehem mit einer großen Parade - und lobt Gott mit Pauken, Trompeten und Dudelsäcken. Bethlehem, die Geburtsstadt Jesu liegt gut zehn Kilometer von Jerusalem entfernt.

In der Stadt Bethlehem befindet sich die Geburtskirche, in deren unterirdischer Grotte laut christlicher Überlieferung Jesus geboren wurde. Kaiser Konstantin ließ sie im 4. Jahrhundert errichten - Reste des Mosaikbodens und die rot-weißen Säulen der Kirchenhalle entstammen dem ursprünglichen Bau. Die Geburtskirche wird zum ersten Mal seit Jahrhunderten renoviert.


Die Geburtsgrotte mit dem 14-zackigen Stern auf dem Boden liegt unterhalb des Chors. Die Basilika gehört der griechisch-orthodoxen, armenischen und katholischen Kirche gemeinsam. Welche Konfession wann hier Gottesdienst halten darf, ist genau geregelt.

Jedes Jahr wird die Geburt des Herrn mit einer großen Parade gefeiert. Auch in diesem Jahr pilgern zehntausende Christen nach Bethlehem zur Geburtsstätte Jesu Christi. Zehntausende Christen, unter ihnen Palästinenser sowie Pilger aus aller Welt, feiern in diesem Jahr wieder das Weihnachtsfest im Heiligen Land.

Proteste in Bethlehem

Einmal der Geburtsstätte von Jesus Christus ganz nah sein - dieser Gedanke führt jedes Jahr zur Weihnacht Pilger aus der ganzen Welt nach Bethlehem. Trotz Warnungen wegen möglicher Ausschreitungen reisten offenbar viele an. Die Gewalt vor Ort schockierte und enttäuschte sie.

In Bethlehem blieben die befürchteten Unruhen aus, es war jedoch auf den Straßen auch deutlich weniger wie sonst.

Weblinks:

Weihnachten in Bethlehem: Gebete für den Staat Palästina - www.israelheute.com

"Enttäuschend, dass ich das hier sehen muss" - www.tagesschau.de

Samstag, 16. Dezember 2017

Die 13 Weihnachtsmänner Islands


In Island gibt es 13 Weihnachtsmänner, die einer nach dem anderen während der letzten 13 Nächte vor Weihnachten die Kinder besuchen. Isländische Kinder wissen natürlich wie sie diese Besucher begrüßen müssen und stellen, in der Hoffnung, dass sie ein Geschenk erhalten werden, einen Schuh auf den Fenstersims in ihrem Kinderzimmer.

Diese Weihnachtsmänner sind alle Brüder und stammen aus einer großen Trollfamilie. Im Laufe der Zeit haben Sie stark ausgeprägte Charakterzüge entwickelt. Sie leben zusammen mit Ihrer Mutter, der alten Trollfrau Grýla und Ihrem Vater Leppalúdi.

Als die Weihnachtsmänner jünger waren, war ihre Reise schon schwierig genug. Aber jetzt, da sie bereits älter sind, finden sie sie noch viele Male erschöpfender. Die Kinder verstehen das, und legen neben den Schuh oft einen kleinen Happen zu essen hin, abgestimmt auf den Weihnachtsmann, der an diesem Tag zu Besuch kommt.




Dienstag, 12. Dezember 2017

Led Zeppelin »Celebration Day« in der Londoner O2-Arena

Celebration Day
Celebration Day

von Led Zeppelin

Vor 10 Jahren, am 10. Dezember 2007 bestiegen Led Zeppelin die Bühne der Londoner O2-Arena, um als Headliner an einem Tributkonzert für ihren guten Freund und Atlantic-Gründer Ahmet Ertegun teilzunehmen, der ein Jahr zuvor verstorben war. Dieses Konzert sollte als »Celebration Day« in die Musikgeschichte eingehen.

Was dann folgte, waren über zwei Stunden bluesgetränkter Rock’n’Roll - eine Tour de Force, die sofort Teil der Led Zeppelin-Legende wurde. Es war kein Auftakt zu einer Tour, sondern ein einmaliges Ereignis. Es ging darum, den Spirit, die Power, die Virtuosität und die Magie von einst noch einmal aufleben zu lassen.

Die Gründungsmitglieder John Paul Jones, Jimmy Page und Robert Plant wurden dabei vom Sohn des verstorbenen Drummers John Bonham, Jason Bonham, unterstützt.




Auf dem Konzert spielten Led Zeppelin 16 Songs aus ihrem gefeierten Repertoire - inklusive einiger Meilensteine wie Whole Lotta Love, Rock And Roll, Kashmir und Stairway To Heaven.


Der Anlaß für diesen Auftritt war der Tod von Atlantic-Chef Ahmed Ertegun. Im Gegensatz zu früheren Konzerten der Nach-Zeppelin-Ära waren alle Zeps entschlossen, sich keine Blöße zu geben, und man bereitete sich auf den Auftritt akribisch vor.

Audio-CD:

Celebration Day
Celebration Day
von Led Zeppelin

Video-Weblinks:

Led Zeppelin - Celebration Day - Dailymotion - www.dailymotion.com

Led Zeppelin - Celebration Day - Dailymotion - www.dailymotion.com

Led Zeppelin - Celebration Day - Youtube - www.youtube.com

Kashmir - Celebration Day - Youtube - www.youtube.com

Mittwoch, 6. Dezember 2017

Der Herkules feiert 300. Geburtstag

Bildergebnis für Herkules Kassel 300

Der Herkules ist eine Kupferstatue des griechischen Halbgottes Herakles im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Am 30. November feiert der Herkules in Kassel 300. Geburtstag.

Dessen Vorbild – eine monumentale Herkules-Skulptur – wurde 1546 in Rom ausgegraben und anschließend im Palazzo Farnese aufgestellt. Dort begeisterte das Kunstwerk Landgraf Carl von Hessen-Kassel auf seiner Italienreise, der es einige Jahre später zum Modell der Bekrönung seines Gesamtkunstwerks auf dem Karlsberg erklärte. Stiche und Gemälde verdeutlichen den Entstehungsprozess und die Kontinuität der riesigen Kupferstatue.

Bis zum 3. Dezember ist die Ausstellung "Herkules 300. Wiedergeburt eines Helden" im Schloss Wilhelmshöhe zu sehen. Gezeigt wird der Herkules im historischen Kontext der Kulturlandschaft Bergpark Wilhelmshöhe. Ausgewählte Künstler ergänzen die Präsentation mit zeitgenössischen Beiträgen.

Die Ausstellung stellt die Rezeption des Kasseler Herkules in der bildenden Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts vor. Dass der Koloss nicht nur Wahrzeichen Nordhessens ist, sondern auch überregional eine wichtige Position einnimmt, dokumentieren neben dem seit 2013 geführten Titel als UNESCO-Welterbe auch die Reflexionen seitens zeitgenössischer Künstler, die im zweiten Teil der Ausstellung präsentiert werden.

Am Geburtstag des Kasseler Helden findet ein Festvortrag im Ballhaus zum Ende des Jubiläumsjahres statt.

Samstag, 2. Dezember 2017

Lichterfest in Amsterdam

Lichterfestival Amsterdam

Das erst 2013 gegründete Amsterdamer Lichterfestival ist ein wahres Erlebnis. Wenn Sie das Lichterfest in Lyon kennen, dann wissen Sie was Sie erwartet, es ist ähnlich jedoch in Amsterdam.

Das Winterfestival in Amsterdam kehrt alljährlich zurück um die Grachten und Straßen der Stadt zu erleuchten mit bezaubernden Lichtinstallationen internationaler Künstler.


Über das Zentrum Amsterdams verbreitet gibt es über 35 große Lichtinstallationen. Beleuchtete Grachtenbrücken sind ein besonderes Highlight.


Die Lichtskulpturen findet man während des Amsterdam Light Festivals an vielen Stellen im Herzen Amsterdams. Man kann sich selbstständig eine Route überlegen um die Werke zu sehen, aber das Festival bietet auch eine spezielle Fährroute damit du dir sicher bist alle Höhepunkte zu sehen.

Das Lichterfest daueert vom 30. November bis zum 22. Januar 2018.


Weblink:

Light Festival Amsterdam 2017 - amsterdam.org

Samstag, 25. November 2017

»Raffael«-Ausstellung in der Albertina

Selbstporträt Raffaels, 1506

Raffael zählt neben Leonardo da Vinci und Michelangelo zu den bedeutendsten Meistern der Kunstgeschichte. Ob als Maler und Architekt in Florenz und Rom oder im Auftrag von Päpsten und Fürsten – Raffael ist ein wahres Universalgenie der Hochrenaissance. Er gilt als einer der bedeutendsten Maler der italienischen Renaissance.

Raffael erlangte vor allem als Maler für seine harmonischen und ausgewogenen Kompositionen und lieblichen Madonnenbilder Berühmtheit. Zu Lebzeiten genoss er das Privileg, nur unter seinem Vornamen bekannt zu sein, und noch heute kennen die wenigsten seinen Nachnamen. Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein galt er als der größte Maler.

Er versöhnte als Erster die unvollkommene erscheinende Natur mit den Idealen des klassischen Altertums. Klassische Schönheit statt Kitsch und Verklärung - das zeigt die Albertina in Wien. Raffaels Zeichnungen wurden schon zu Lebzeiten teuer gehandelt.



Die Albertina zeigt die erste monografische Schau, die Raffaels Werk in Österreich präsentiert. Mit rund 130 Zeichnungen und 18 Gemälden versammelt die Ausstellung sämtliche bedeutende Projekte des Künstlers: Von der frühen umbrischen Periode (bis 1504) über die Jahre des Florenz-Aufenthaltes (1504/1505-1508) bis hin zur römischen Zeit (1508/1509-1520) sind beeindruckende Werke aus allen Schaffensphasen zu sehen.

In der Albertina zeigt sich das ganze Können des Renaissance-Genies, dem man in der Ausstellung nahe wie lange nicht kommt. Zahlreiche Werke aus der eigenen Sammlung sowie aus namhaften Museen veranschaulichen die Arbeit des Meisters der Hochrenaissance. Raffaels Denk- und Arbeitsprozesse vom Entwurf bis hin zur endgültigen Komposition illustrieren sowohl meisterhafte Zeichnungen als auch die Gemälde, welche zugleich einen Überblick über das malerische Schaffen des Künstlers geben. Eine Zeichnung war für ihn nur ein Gedanke, ein Zwischenschritt auf dem Weg zur höheren Malkunst.

Die »Raffael«-Ausstellung in der Albertina dauert vom 29. September 2017 bis zum 7. September 2018.

Weblink:

Raffael - www.albertina.at

Mittwoch, 15. November 2017

Louvre Abu Dhabi eröffnet


Im arabischen Scheichtum Abu Dhabi hat in Anlehnung an das Original in Paris ein neues spektakuläres Museum eröffnet - der Louvre Abu Dhabi in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Es ist das „erste Universalmuseum der arabischen Welt“, wie das Emirat voller Stolz betont. Das Museum ist ein gewaltiger futuristischer Rundbau umgeben von einer Wasserfläche mit einer gewölbten weißen und luftigen Flachkuppel.

Am 11. November wird das von Jean Nouvel gebaute Museum prominent eröffnet und zeigt sich betörend verführerisch als moderne Synthese zwischen arabischer Architektur und internationaler Weltkunst. Zehn Jahre nach der Vertragsunterzeichnung zwischen den VAE und Frankreich ist das Bauwerk nach Entwurf des Pariser Star-Architekten Jean Nouvel fertig, fünf Jahre später als der ursprünglich vorgesehene Eröffnungstermin, und zu offiziell nicht bestätigten Kosten von 600 Millionen Euro.

Über zehn Jahre dauerten Planung und Bau nach französischem Vorbild. Rund eine Milliarde Euro hat sich das Emirat das Projekt kosten lassen - dafür wird der Louvre dreißig Jahre lang seinen Namen zur Verfügung stellen. An der Einweihung nahm Frankreichs Präsident Macron teil. Einer seiner Amtsvorgänger, Präsident Chirac, hatte das Geschäft 2005 vereinbart.


Über 55 Einzelgebäude befinden sich unter der gigantischen transparenten Kuppel, durch die am Tage Licht ins Innere fällt.

Eine Milliarde Euro hat der Louvre Abu Dhabi bislang gekostet. Der Museumskomplex des Emirats soll vor allem den Tourismus am Golf kräftig fördern. Am Samstag wird es auf der Insel Saadiyat eröffnet.

Allein 525 Millionen Dollar zahlte Abu Dhabi an Frankreich für den illustren Namen "Louvre" Der Kunsttempel hat mehr als ein Dutzend Partnermuseen. Neben dem Louvre das Orsay-Museum, das Schloss Versailles und das Centre Pompidou, welche zahlreiche Leihgaben zur Verfügung stellen.

Um dem universellen Anspruch des Louvre gewachsen zu sein, investieren die Emiraties jährlich rund 40 Mio. Euro, um eine Sammlung vom Altertum bis zur Gegenwart aufzubauen.

Der 72-jährige Stararchitekt Jean Nouvel, der weltweit mehr als 200 Bauwerke geschaffen hat, hält das Louvre Abu Dhabi für sein Meisterwerk. Zehn Jahre hat es gedauert bis es fertig wurde - länger als geplant.

Weblinks:

Museum der Superlative - Louvre Abu Dhabi eröffnet - www.deutschlandfunk.de

Louvre Abu Dhabi: Weltmuseum am Wüstenrand - www.tagesspiegel.de

Samstag, 11. November 2017

Das neue Konzerthaus in München

Architekturentwurf für das neue Konzerthaus in München

Architektonische Grandezza besitzt ihr Konzerthallen-Entwurf nicht, bei der Jury kam das aber gut an. Am Ende gab es bloss eine Stimme gegen Entwurf, der aussieht wie ein Glaszelt. Münchens neuer Konzertsaal schaut aus wie ein Glasstadel, Schneewittchensarg, umgekippter Schiffsrumpf, Eisblock, Arche, oder Brotzeitbox, spotten die Münchner.

Die Jury hatsich endlich für einen Architekturentwurf für das neue Konzerthaus in München entschieden, ein sehr futuristisch anmutender Glasbau, der von innen leutchtet. Doch vor lauter Glas sieht man bei dem unförmig gestalteten GebäudemwelchesaussiehtwieieenGlaszelt, nur leider außen keine Wände mehr.

Die Architekten für das neue Münchner Konzerthaus stehen fest: Den Zuschlag für den Neubau erhielt das Architekturbüro Cukrowicz Nachbaur. Der Entwurf des Büros aus Österreich wurde mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Der Siegerentwurf für das neue Konzerthaus in München soll nach dem Willen der Architekten Cukrowicz Nachbaur an industrielle Speicherbauten erinnern.


Fünfzehn Jahre hat man in München um das neue Konzerthaus gerungen und gestritten. Rund 40 verschiedene Standorte wurden erörtert und verworfen. Beim anonymisierten Architekturwettbewerb, der in der vergangenen Woche entschieden wurde, unterlagen internationale Schwergewichte wie Herzog & de Meuron, Gehry Partners, Gerkan, Marg und Partner und das Büro der im vergangenen Jahr verstorbenen Zaha Hadid einem weniger bekannten Team aus Bregenz in Vorarlberg – den Architekten Andreas Cukrowicz und Anton Nachbaur-Sturm.

Architektonische Grandezza besitzt ihr Konzerthallen-Entwurf nicht, bei der Jury kam das aber gut an. Am Ende gab es bloss eine Stimme gegen das Glaszelt. Das ist eine Überraschung und war gleichzeitig zu erwarten. Die Sorge um ein homogenes und einheitliches Stadtbild ist schon seit der Nachkriegszeit eine konstante Leitplanke der Münchner Stadtplanungskultur. Hier wird im lokalen Rahmen seit Jahrzehnten praktiziert, was auf globaler Ebene eher einem Paradigmenwechsel gleichkommt: der Abschied von grossen und gewagten Entwürfen zugunsten einer neuen Unauffälligkeit.


45 Meter Höhe soll das geplante Gebäude besitzen. Den Kern des Gebäudes bilden die drei übereinandergestapelten Konzertsäle, die mittels zweier zentral liegender Rolltreppen erreichbar sein werden. Der grosse Saal soll bis zu 1900 Personen fassen, dazu kommen ein Kammerkonzertsaal für 600 Menschen und ein Werkstattaufführungsraum für die Münchner Musikhochschule.

In den höchsten Tönen loben die Musiker des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, das ein Erstbelegungs- und Residenzrecht erhält, den Entwurf. Die Mischung aus Schuhschachtel- und Weinbergtypologie – also zur Bühne hin absteigend – gilt als gute Voraussetzung für eine optimale Akustik und einen Arenaeffekt: Die Zuschauer sitzen um das Orchester herum, aber nur rund zwanzig Prozent davon im Rücken des Orchesters.

Weblinks:

Das neue Konzerthaus in München wird auffällig unauffällig - www.nzz.ch/feuilleton

Siegerentwürfe für das neue Konzerthaus im Werksviertel München



Samstag, 4. November 2017

»Bestandsaufnahme Gurlitt« Austellung in Bonn

Austellung Gurlitt in Bonn

Als Schwabinger Kunstfund hat die Sammlung Gurlitt für Aufsehen gesorgt. In einer Doppelausstellung zeigen die Bundeskunsthalle Bonn und das Kunstmuseum Bern erstmals Werke aus der Sammlung Gurlitt. Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt 250 der über 1.500 Werke. Der Fokus liegt auf NS-Raubkunst.

Gemeinsam mit dem Kunstmuseum Bern präsentiert die Bundeskunsthalle Kunstwerke aus dem Nachlass von Cornelius Gurlitt. Beide Häuser stellen zeitgleich unterschiedliche thematische Schwerpunkte dieses umfangreichen Werkkonvoluts einer breiten Öffentlichkeit vor und sollen dazu beitragen, weitere Hinweise zu den noch offenen Provenienzen der Werke zu finden.

In zwei Wohnungen von Cornelius Gurlitt waren 2012 mehr als 1.500 Kunstwerke beschlagnahmt worden. Es bestand der Verdacht, dass es sich um NS-Raubkunst handelt. Cornelius Gurlitt (1932-2014) war Sohn und Erbe des Nazi-Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt (1895-1956).

Fünf Jahre nachdem der Gurlitt-Kunstschatz beschlagnahmt wurde, zeigt eine Ausstellung in Bonn 250 Werke. Wem sie früher gehörten - keiner weiß es. An der Suche arbeiten Kunstexperten bis heute.

Gurlitt hat die vermeintlichen Kunstwerke - über diese Bezeichnung kann man auch streiten - zumindest für die Nachwelt gerettet, er hat sich nicht durch deren Verkauf bereichert. Es ist durchaus anzunehmen, dass andere Personen, denen es mehr am Geld als am Bewahren liegt, späterhin die Bilder auch nur zu Wertobjekten umfirmieren, fragt sich dann, wem mit der "fleißigen Arbeit der Kunstexperten" wirklich gedient sein wird.

Weblinks:

Bestandsaufnahme Gurlitt. Der NS-Kunstraub und die Folgen

Bonn: Einblicke in Gurlitts Sammlung

Dienstag, 31. Oktober 2017

500 Jahre Reformation


Am 31. Oktober 1517 begann die Reformation mit Martin Luthers Thesenanschlag in Wittenberg. Der Überlieferung nach schlug er 95 hesen an die Tür der Schloßkirche in Wittenberg. Der katholische Augustinermönch Martin Luther hat weltweit Kirchengschichte geschrieben.

Das Datum markiert den Beginn der weltweiten Reformation und jährt sich 2017 zum 500. Mal. Luther verurteilte in seinen Thesen den von der Kirche praktizierten Verkauf von Ablassbriefen, um sich von Sünden freikaufen zu können. Luthers Bibelauslegung zufolge führt allein der Glaube an den Erlöser Jesus Christus auf dem Weg der Gnade zur Vergebung der Sünden.



Die Reformationsbewegung im 16. und 17. Jahrhundert führte zur Trennung von Rom und zur Gründung der protestantischen Kirchen. Kritiker sprechen von Spaltung der Kirchen. Luther musste sich für seine Rebellion vor obersten Kirchengremien verantworten. Der Papst belegte ihn mit einem Bann und als sich Luther 1521 auf dem Reichstag weigerte, zu widerrufen, wurde die Reichsacht über ihn verhängt.


Martin Luther hat mit den sagenhaften Hammerschlägen, mit denen er seine 95 Thesen an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte, das Mittelalter beendet und ein neues Zeitalter begründet: das, in dem wir heute leben. Luther war ein standhafter Mann der Kirche, ein besonnener wie kämpferischer Mensch, der die Welt für immer verändert hat, zudem ein christlicher Prediger und Seelsorger.

Während des eher unfreiwilligen Aufenthalts auf der Wartburg fand Luther trotz "vielfacher Belästigungen durch den Teufel" die Zeit, sich einer großen Aufgabe zu widmen: er übersetzte in nur elf Wochen das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche.

Männer wie Melanchton und Lucas Cranach sorgten dafür, daß die geistige Fackel ständig neue Nahrung erhielt.

Dank Gutenbergs Erfindung verteilten sich Luthers 95 Thesen "wie von Engelsflügeln getragen" in ganz Deutschland. Das kirchliche Establishment in Rom reagierte darauf "als sei der Himmel eingestürzt". Heute verbinden über 400 Millionen Protestanten weltweit ihre geistig-religiöse Existenz mit dem reformatorischen Geschehen.

Reformation, heisst: Neuordnung, zur Form/Basis. Luther ist weg von der Basis, das Fundament ist das Papstum! Luther ein elender Spalter, Spaltungen kommen niemals von Gott! 

Wahre Reformatoren waren Theresia von Avila, oder der Hl. Augustinus, aber Luther ist vom Teufel.

Weblinks:

Luther 2017 | 500 Jahre Reformation: Luther2017 - www.luther2017.de

Luther 2017 - 500 Jahre Reformation - www.lutherland-thueringen.de


Literatur [ >> ] :

»Luther: Ein deutscher Rebell« von Willi Winkler
Luther: Ein deutscher Rebell
von Willi Winkler

Mittwoch, 25. Oktober 2017

100 Jahre Oktoberrevolution in Russland


Vor 100 Jahren war Sankt Petersburg Schauplatz der russischen Oktoberrevolution. Die Stadt begeht das Jubiläum aber nicht. Sie vermeidet Sowjet-Nostalgie und setzt stattdessen auf das Erbe der Zarenzeit. Die Oktoberrevolution vom 25. Oktober jul./ 7. November 1917 greg. führte zu der gewaltsamen Machtübernahme durch die kommunistischen Bolschewiki unter Führung Wladimir Iljitsch Lenins in Russland.

Die russische Oktoberrevolution von 1917 gilt als eines der entscheidendsten Ereignisse der jüngeren Weltgeschichte: Nachdem das Zarenregime bereits durch die bürgerlich-liberale Februarrevolution gestürzt wurde, übernahmen in der Oktoberrevolution die kommunistischen Bolschewiki die Macht. Die Folge war ein verheerender Bürgerkrieg zwischen „Roten“ und „Weißen“, der erst 1922 endete. Die siegreichen Bolschewiki gründeten die Sowjetunion, die als Supermacht und Kernstaat des Realsozialismus bis 1991 die Weltpolitik prägen sollte.

Sie beseitigte die aus der Februarrevolution 1917 als politisches Zugeständnis des Zaren hervorgegangene Doppelherrschaft aus sozialistisch-liberaler Übergangsregierung unter Alexander Kerenski und den Sowjets und errichtete einen neuen Staat, der sich selbst als Diktatur des Proletariats verstand. Die Februarrevolution des Jahres 1917 stürzte das Zarenregime. Doch die neue Führung konnte sich nicht zu Frieden und umfassenden Reformen durchringen. Das bot den Bolschewiki die Chance zum Putsch.


In der Nacht zum 25. Oktober jul./ 7. November 1917 greg. nahmen Truppenteile strategische Punkte (Waffenkammer) der Stadt ein. Der Aufstand begann mit dem Sturm auf das Winterpalais. Das Signal für den Sturm auf das Winterpalais gab der Kreuzer Aurora mit einem Platzpatronenschuss aus der Bugkanone.

Eine Nacht später kam es zur Einnahme des Winterpalastes, der als Regierungssitz gedient hatte. Alle Regierungsmitglieder, außer Ministerpräsident Kerenski, der vorher floh, wurden verhaftet. Sie wurden freigelassen, nachdem sie eine Erklärung unterschrieben hatten, dass sie sich aus der Politik zurückziehen würden. Es wurde kein Blut vergossen.

Die Regierung Kerenski wurde durch ein sozialistisches Regime unter Lenin ersetzt. Die Machtübernahme der Bolschewiki erfolgte derart reibungslos und unauffällig, dass viele Bürger über die Geschehnisse erst durch die Zeitung erfuhren.

Die Oktoberrevolution von 1917 öffnete das Fenster in eine neue Zeit und war der Beginn einer neuen Zeitrechnung. Die Revolution wird im Jahr 2017 unterschiedlich bewertet. Bei der Bundeszentrale für politische Bildung findet man folgende Beschreibung: „Die siegreichen Bolschewiki waren Gewalttäter, die der Krieg hervorgebracht hatte. Ihre Revolution war der Sieg einer vormodernen Gewaltdiktatur über die Freiheitsversprechen des russischen Liberalismus.“

Weblinks:

Sankt Petersburg 100 Jahre nach der russischen Revolution - www.welt.de/reise

100 Jahre Oktoberrevolution: Zwischen Verdrängung und Erinnerung - www.vorwaerts.de

Samstag, 21. Oktober 2017

William Shakespeares »Hamlet«


Shakespeares »Hamlet« gilt als Höhepunkt seines dramatischen Schaffens. Das 1600 / 1601 entstandene und 1602 uraufgeführte Werk ist ein zeitloses Drama umd Liebe, Rachsucht, Tod und Vergänglichkeit. Shakespeares Stücke berühren die menschliche Natur und sind von universaler Gültigkeit.

William Shakespeares »Hamlet« - kaum ein Werk wurde so häufig gespielt und dabei so unterschiedlich interpretiert, ob auf der Bühne, der Kinoleinwand oder als Gerüst für einen Serienplot. Shakespeares Träume in die moderne Welt zu transponieren ist eine der größten Herausforderungen. Manche Zitate gehören wie selbstverständlich zu unserem Wortschatz.

Sein berühmtes »Sein oder nicht sein« ist zu dem Theaterklischee schlechthin geworden. Allein der Totenschädel in der Hand signalisiert eindeutig, es geht um den Dänenprinzen und sein schweres Schicksal, das nach guter Shakespeare-Manier am Ende allen Hauptfiguren das Leben kostet. Viele Akteure verlieren in dem düsteren Drama ihren Kopf.

Der Vater wurde vom Onkel gemeuchelt, Hamlet ist ahnungslos, bis der Geist der Vater ihm sein Schicksal kündet.Hamlet fühlt sich einsam und am Hof nicht verstanden. Der Prinz ist voller Selbstzweifel, verzweifelt an seiner hoffungslosen Lage, verstellt sich und gibt sich irr Gewordener. Zugleich eröffnet aber gerade der Selbstzweifel die Möglichkeit, dem Spuk ein Ende zu machen.

Was hat uns das Werk heute noch zu sagen, warum vergeht keine Spielzeit ohne einen "Hamlet" auf der Bühne? Was sagt ein Psychologe zu dieser Figur, wo findet man sie vielleicht in der heutigen Politik wieder, und wie setzen sich Musiker mit dem traurigen Prinzen, der auf Vergeltung sinnt, auseinander?

Die Klassiker der Theaterliteratur sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten wie heute in der Konzernzentrale. Manche Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen einen nicht los, überraschen immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in den Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut.



Blog-Artikel:

»Hamlet« von William Shakespeare - Literatenwelt-Blog - literatenwelt.blogspot.com

Weblinks:

William Shakespeare-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

William Shakespeare-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

E-Book:


Hamlet - Prinz von Dänemark - William Shakespeare
Hamlet
von William Shakespeare

Samstag, 14. Oktober 2017

200 Jahre Wartburgfest

Die Wartburg in Eisenach

Am 18. Oktober 1817 fand auf Einladung der Jenaer Urburschenschaft anlässlich des 300. Jahrestages des Thesenanschlags Martin Luthers (31. Oktober 1517) und im Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813) auf der Burg das erste Wartburgfest statt.

So ist es nicht verwunderlich, daß die Burg bereits im 19. Jahrhundert als nationales Denkmal galt.

Samstag, 7. Oktober 2017

Martin Luther - Rebell und Ketzer

Martin Luther

Martin Luther gilt als der bedeutendste Reformator und eine zentrale Gestalt der Kirchengeschichte. Durch sein neues theologisches Denken und seine Bibelauslegung wurde er zum Erneuerer der Kirche.

Luther studierte Rechtswissenschaft in Erfurt und trat dann in das Erfurter Kloster der Agustiner ein. Später lehrte zunächst als Doktor der Theologie und Professor an der Universität Wittenberg.

Er war Augustinermönch und als junger Mönch hatte er lange in Anlehnung der Botschaft des bilblischen Neuen Testaments mit der Frage gerungen: »Wie bekomme ich einen gerechten Gott?« und die Antwort bei Paulus gefunden: »Nicht durch des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben!«.

Er wandte sich daher gegen den schamlosen Ablasshandel, die auch dadurch geförderte Sittenlosigkeit des Klerus, den weltlichen Machtanspruch der Kurie und des Papstes und die Dekadenz des Papsttums. Diese Attacke traf die Amtskirche an der empfindlichste Stelle, stiess aber dank des seit 1450 durch Gutenberg verbreiteten Buchdruckes auch auf ungeheuere Resonanz in der Öffentlichkeit.

Martin Luther war ein Rebell und Ketzer. Er war der größte Rebell, den die deutsche Geschichte aufzuweisen hat – und wollte doch nichts weniger sein. Martin Luther hat mit den sagenhaften Hammerschlägen, mit denen er seine 95 Thesen an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte, das Mittelalter beendet und ein neues Zeitalter begründet: das, in dem wir heute leben. Die von ihm angestoßene Reformation wirkte wie ein ungeheurer Modernisierungsschub, auf Kunst und Alltagsleben, Literatur, Wissenschaft und Publizistik; Luthers Bibelübersetzung ist der Grundtext für das heutige Deutsch.

Vor allem aber gab der entlaufene Augustinermönch den Deutschen zum ersten Mal einen Begriff von der Individualität des Menschen: Du allein verfügst über dich, nicht der Kaiser, nicht der Papst, niemand außer Gott. Luther ist eine einzigartige Figur in der europäischen Geschichte. Ohne ihn wäre die Welt ärmer – auf jeden Fall eine andere.

Luther war ein Mann, der seine Welt vom Kopf auf die Füße gestellt hat, vor dem Hintergrund des aufregenden 16. Jahrhunderts, in dem die Neuzeit beginnt.

Am 31. Oktober 1517 schlug er seine gegen Mißstände in der Kirche 95 Thesen zu Buße und Ablaß an die Schlosskirche von Wittenberg. Damit leitete er die Reformation ein. Sie waren in kurzer Zeit in ganz Deutschland bekannt und hallten durch ganz Europa. Von der Stadt Wittenberg ging die Reformation aus, die dem Papst Leo X. ein Leben nach seiner berühmten Devise "Lasst uns das Papsttum genießen" nachhhaltig vergällte.

Am 3. Januar 1521 wurde Martin Luther aus der katholischen Kirche ausgeschlossen. Papst Leo X. verhängte einen Bann gegen Luther. Der Ausschluss war der vorläufige Höhepunkt eines heftigen Streits zwischen Luther und dem Vatikan, der schliesslich zur Spaltung der Kirche führen sollte.

1521 wurde der streitbare Theologe zum Reichstag nach Worms bestellt. Dort sollte er vor dem Reichstag seine Thesen widerrufen. Als er sich weigerte, wurde er vom Kaiser mit einen Kirchenbann - der sog. Reichsacht - belegt und für vogelfrei erklärt.

Er war ein Mensch in der Revolte, einer, der in die hehren Hallen der Überlieferung, der höfischen Sitten, der Eleganz eingebrochen ist. Kein Auge für Schönheit, kein Blick für Kunst, nichts, was vom geraden Weg zu Gott ablenkt.

Martin Luther hatte aber zahlreiche weltliche Fürsten der Kurie als Förderer, die ihn unterstützten und ihm Obdach und Schutz vor päpstlicher Verfolgung gewährten.


Ebenso erhob er zwei Forderungen mit der gleichen Konsequenz: Einmal die unbedingte Unterordnung unter die von Gott gesetzte Obrigkeit und zu anderen der unbedingte Ausschluß jeder Gewaltanwendung.



Weblinks:

Martin Luther-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Martin Luther-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Literatur [ >> ] :

Luther: Ein deutscher Rebell
Luther: Ein deutscher Rebell
von WilliWinkler


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Mittwoch, 4. Oktober 2017

steirischer herbst 2017 – »Where Are We Now?«

Das Avantgarde-Kunstfestival steirischer herbst findet 2017 zum 50. Mal statt.

steirischer herbst

Mit dem Herbst kommt die Kunst

Diesen Anlass greift das Festival auf, um grundsätzliche Fragen zur Selbstverortung von Kunst und Gesellschaft zu stellen: Wo stehen wir eigentlich?

Was hat zu dieser Gegenwart geführt? Und mit welchen Mitteln wollen wir unseren Platz in der Welt und die Wege, die wir zukünftig einschlagen, überhaupt bestimmen?


Auf die unglaubliche Restauration der Nachkriegsjahre, das Zudecken und Verbürgerlichen von allem und jedem, folgte in den späten 1960er und 1970er Jahren eine kulturelle Aufbruchstimmung. Neue Initiativen, Vereine, Projekte wurden gegründet - und 1968 rief der ÖVP-Kulturpolitiker Hanns Koren den steirischen herbst ins Leben.

Der steirische Herbst feiert Geburtstag mit vielseitigen Aktionen und spannenden Produktionen.
(ab 22.09.-15.10.2017)


Weblink:

steirischer herbst - Festival neuer Kunst - www.steirischerherbst.at

steirischer herbst - Festival neuer Kunst - herbst50.steirischerherbst.at


steirischer herbst 2017 – Where Are We Now? | www.gat.st

Das steirische Internetportal für Architektur und Lebensraum

Samstag, 30. September 2017

Der »steirische herbst« feiert sein 50-jähriges Bestehen

steirischer herbst

Der »steirische herbst« feiert sein 50-jähriges Bestehen. Zum ersten Male fand die Kulturverantstaltung im Jahre 1968 statt.Der »steirische herbst« ist ein progressives Festival und eine Plattform für zeitgenössische Künste, das 1968 in Graz ins Leben gerufen wurde und mittlerweile etabliert ist.

Das internationale Festival für zeitgenössische Kunst hat sich vom ehemaligen ungeliebten steirsischen Schmuddelkind zum heutigen Liebkind der Politik und Vorzeigeprojekt der Kunst-Avantgarde entwickelt. Anlass, um einige Schlaglichter auf die Geschichte des Festivals zu werfen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Der diesjährige »steirische herbst« findet vom 22. September bis zum 15. Oktober statt

Die scheidende Intendantin Veronica Kaup-Hasler erinnerte in ihrer emotionalen Rede, dass der steirische herbst das älteste multidisziplinäre Festival für zeitgenössische Kunst in Europa sei und sich immer wieder neu erfinden müsse.

Auf die unglaubliche Restauration der Nachkriegsjahre, das Zudecken und Verbürgerlichen von allem und jedem, folgte in den späten 1960er und 1970er Jahren eine kulturelle Aufbruchstimmung. Neue Initiativen, Vereine, Projekte wurden gegründet - und 1968 rief der ÖVP-Kulturpolitiker Hanns Koren den steirischen herbst ins Leben.

steirischer herbst

1963 wurde vom steirischen Kulturlandesrat und späteren herbst-Gründungsvater Hanns Koren die Dreiländer-Biennale trigon gegründet mit dem Ziel das aktuelle Kunstschaffen von Österreich, Italien und dem ehemaligen Jugoslawien zu repräsentieren. Ab der zweiten Ausgabe zeichnete die Neuen Galerie Graz dafür verantwortlich.

Die Biennale war ein wesentlicher Baustein, der zur Gründung des steirischen herbst 1968 führte. Die Ausstellung von 1967 „ambiente / environment“ gilt als Vorläufer des Festivals und wird im heurigen Jubiläumsjahr in gleich mehreren Ausstellungsprojekten aufgegriffen: „trigon 67/17“ im Künstlerhaus, Halle für Kunst und Medien, „we are here!“ im Haus der Architektur und „Graz Architektur“ im Kunsthaus Graz.
Hermann Nitsch sorgte für einen der größten Kunstskandale des steirischen herbst.

1968 hat Alles mit einemSkandal angefangen. Hermann Nitsch sorgte für einen der größten Kunstskandale des steirischen herbst.

Vor 50 Jahren war die Aufregung groß, als „trigon 67“ das Format Ausstellung vollkommen neu interpretierte und genreübergreifende Raumgestaltungen als künstlerische Arbeiten präsentierte. Am Originalschauplatz antworten zeitgenössische Kunstschaffende nun auf das historische Projekt.

Nach Jahren des Umherschweifens in der Stadt erklärt der steirische herbst im 50. Festivaljahr sein Hauptquartier zum Festivalzentrum. Mit einer spektakulären Überdachung des Innenhofs, einer Installation im öffentlichen Raum, vielfältigen Veranstaltungen, Bar und Restaurant.

Mit dem »steirischen herbst« konnten die Kulturbeauftragten der Stadt Graz ein einzigartiges Avantgarde-Festival etablieren, das sich seit 1968 zum größten Event dieser Art in Europa gemausert hat und zu einer Institution geworden ist. Es ist eine Bereicherung der Kulturlandschaft und hat seinen festen Platz in Kulturkalender.

Seit fünfzig Jahren ist der »steirische herbst« eines der weltweit wenigen Festivals für zeitgenössische Künste, das seinem Wesen und Anspruch nach wahrhaft multi-disziplinär ist: das »Multikunst-Festival« integriert Kunst, Musik, Performance, Tanz, Theater, Literatur, Architektur, Neue Medien und Theorie ­– im Lauf der Jahre mit unterschiedlichen Schwerpunkten, immer aber selbstbewusst aus den jeweiligen Bedingungen des Genres heraus.


In dem Palais Attems sind sowohl das zeitgenössische Festival »steirischen herbst« als auch das klassische Festival »styriarte« beheimtat. Nach italienischem Vorbild erbaut, wurde das Palais Attems um das Jahr 1716 vollendet und gilt seither als Besonderheit der österreichischen Barockarchitektur. Im seinem Jubiläumsjahr lädt nun der steirische herbst in das barocke Bauwerk ein - es darf zum Festivalzentrum erblühen - mit Installationen und einer Konstruktion, die den Innenhof majestätisch erheben wird.


Die dänische Choreografin Mette Ingvartsen eröffnet mit der Uraufführung von "to come (extended)" am 22. September den diesjährigen steirischen herbst, der bis 15. Oktober dauert. Neue Arbeiten von den heimischen Performern Simon Mayer und Florentina Holzinger sowie des chinesischen Multitalents Tianzhuo Chen sind auf den Grazer Bühnen zu erleben.

Weblinks:

steirischer herbst - Festival neuer Kunst - www.steirischerherbst.at

steirischer herbst - Festival neuer Kunst - hMit dem Herbst kommt die Kunst erbst50.steirischerherbst.at

Der steirische herbst feiert Jubiläum! - www.steirischerherbst.at

Mit dem Herbst kommt die Kunst - www.steiermark.com

Dienstag, 26. September 2017

Basilika San Francesco in Assisi bei einem Erdbeben schwer beschädigt

Die Oberkirche San Francesco


Die Basilika San Francesco ist eine Basilika in Assisi, Italien. Sie ist die Grablegungskirche des heiligen Franziskus von Assisi. Als Basilica maior gehört sie seit 1756 zu den sieben ranghöchsten katholischen Gotteshäusern.

Die Basilika ist in Ober- und Unterkirche mit bedeutenden Malereien der Renaissance, unter anderem des Giotto di Bondone, geschmückt. Sie wurde vor 20 Jahren am 26. September 1997 bei einem Erdbeben schwerst beschädigt und mit enormem Aufwand wiederhergestellt.

Die Basilika San Francesco liegt am westlichen Ende der Ortschaft Assisi, direkt am Hang des Gebirgszuges Monte Subasio. Dieser etwas abseits gelegene Bereich war einstmals der Ort, wo Hinrichtungen stattgefunden haben, im Volksmund auch Colle d’inferno (‚Höllenhügel‘) genannt. Hier wollte Franziskus begraben werden, in Erinnerung an Jesus, der ebenfalls an einer Hinrichtungsstätte (Golgota) außerhalb der Stadtmauer von Jerusalem den Tod fand.

Die geamte Anlage folgt einem Grundkonzept. Der Kirchen-Komplex der Basilica San Francesco ist als Doppelkirche ausgeführt, mit der Oberkirche Basilica Superiore und einer Etage tiefer der Unterkirche Basilica Inferiore. Dieses Grundkonzept bestand – zumindest nach einer anderen Theorie – von Anfang an nicht nur aus den beiden Kirchenteilen, sondern auch aus einem umfassenden Bildprogramm, das von vorneherein feststand.

Samstag, 23. September 2017

Aarhus Umbruch in der europäischen Kulturhauptstadt 2017

Aarhus

Aarhus ist die zweitgrößte Stadt Dänemarks. Die Kommune Aarhus insgesamt hat 330.639 Einwohner. Die Stadt präsentiert sich heute als moderne, offene, lebendige Metropole. Die Stadt bildet das wirtschaftliche Zentrum Jütlands und verfügt über eine vielseitige Industrie. Aarhus ist Universitätsstadt. Die Universität Aarhus wurde 1928 gegründet und 1970 staatliche Hochschule.

Die europäische Kulturhauptstadt Aarhus hat den Umbruch von der Industrie- zur Wissensgesellschaft erfolgreich vollzogen. In der europäischen Kulturhauptstadt Aarhus liegt der Umbruch von der Industrie- zur Wissensgesellschaft radikal offen. Zunächst öffnet die Stadt den Fluss Aarhus Å. Seitdem pulsiert das Leben im altehrwürdigen Latinerviertel.

Daraufhin gestaltet sie eine neue Flusspromenade. Links und rechts dieses Boulevards liegen Dom, Galerien, Butiken, gut erhaltene historische Häuser und Plätze zur Entspannung. Im Umkreis der Flussmündung, wo einst Wikinger die Stadt Aros gründeten, erheben sich jetzt Meisterwerke der besten dänischen Architekten. Dieses Neue verbindet sich dort mit Altem wie zum Beispiel mit liebevoll restaurierter Industrie-Archäologie.

Aarhus hat sich das Ziel gesteckt, mithilfe von Kultur Herausforderungen wie soziale Ausgrenzung, Urbanisierung, wachsende Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskrisen, Migration, Klimawandel und Verknappung von Ressourcen zu überdenken unter dem Motto: „Let´s rethink“. Außerdem soll der Titel der europäischen Kulturhauptstadt dafür genutzt werden, das 330.000 einwohnerstarke Aarhus als Kulturstadt neben Kopenhagen touristisch zu etablieren.

Aarhus setzt mit Neubauprojekten Zeichen für eine Neuaausrichtung der Stadtentwicklung - Kultur eingeschlossen. Am sichtbarsten wird dieser Prozess am Hafen, wo ein ganzes Viertel entsteht. Aber auch das ale Aarhus wird modernisiert. Folgt man dem Wasserlauf Richtung City, erreicht man eine Flaniermeile mit Cafes und Restaurants. Es war eine gute Idee, das zubetonerte Flüsschen wieder ans Tageslicht zu bringen.

Faszinierende Architektur von der größten Kirche des Landes bis zum Rathaus in dänischem Design. Das Kulturhauptstadtjahr bietet neue Perspektiven für eine ganze Region.

Weblinks:

Aarhus 2017 - Kulturhauptstadt Europas - www.aarhus2017.dk/de/

Aarhus ist Europäische Kulturhauptstadt 2017 - www.visitkaarhus.de

Kulturhauptstadt 2017: Aarhus will aus Kopenhagens Schatten - www.n-tv.de › Reise

Neue Perspektiven für eine ganze Region - www.tagesschau.de


Literatur:

Die Kulturhauptstadt Dänemarks durchstreifen und erleben
Die Kulturhauptstadt Dänemarks durchstreifen und erleben
von Kristen Benning








Mittwoch, 20. September 2017

Kassel soll von Athen lernen


Die documenta steht nach der Beinahe-Pleite in der Kritik. Die Kunstschau wurde von einigen Skandalen begleitet. Politisch instrumentalisierte Kunst, unverständliche Kunstwerke aufgrund von fehlenden Erklärungen und Zusammenhänge und zum Schluss ein Finanzskandal wegen 7 Millionen Euro Defizit. Und sie stand wohl schon viel früher vor dem Aus - hätten nicht Stadt und Land mit Bürgschaften über jeweils 3,5 Millionen Euro eine Insolvenz abgewendet.

Die letzte Handlung wäre es gewesen, zuletzt noch die wunderbare, aus der Erfahrung der Diktatur, des Vernichtungskrieges und des Genozids geborene, weltweit als beispielhaft ausstrahlende zivilisatorische Errungenschaft, die all dies ermöglicht hat, nämlich die documenta selbst, in den Abgrund zu reißen.

Kritik gab es auch am Motto der documenta. Der Arbeitstitel der Kunstaustellung heißt "Von Athen lernen" - eine Idee des künstlerischen Leiters Adam Szymczyk. In Interviews gab er an, dass es ihm darum gehe, die Teilung in Nord- und Südeuropa zu untersuchen. Athen sieht er als Symbol der globalen Finanzkrise und der Krise Europas.

Kassel soll von Athen lernen: Vor zehn Jahren stand Athen vor der Pleite. "Von Athen lernen" - heißt das Schulden machen und Pleite gehen? Von Athen lernen, heißt Schulden machen, das ist zwar nur ein schlechter Scherz mit dem Motto der documenta, aber die nächste documenta wird mit deutlichen finanziellen Einschränkungen schon in der Planung und der Konzeption leben müssen.

Aus künstlerischer Sicht lohnte sich die Kunstschau aber nicht. Statt neuer Positionen habe es nur Klagegesänge über Gewalt, Krieg und Flüchtlinge gegeben. Nur am Rande habe eine ästhetische Auseinandersetzung stattgefunden. Rauterberg spricht deshalb von einer "sehr zustimmungspflichtigen Ausstellung". Nur wer sich als Besucher Belehrung erhofft habe, sei in Kassel oder auch in Athen "gut aufgehoben" gewesen.

Adam Szymczyk entschuldigte sich für die Schulden nicht, sondern kritisierte seinerseits das ausbeuterische System, das die documenta anpragern wollte.

Der Kunstkritiker Georg Imdahl hofft, dass das "finanzielle Debakel" für die Zukunft der Kunstschau auch "heilsame Folgen" haben könnte. "Wir müssen wegkommen vom Wachstumsdenken in Form von Großausstellungen", so Imdahl.

Adam Szymczyk, künstlerischer Leiter der Documenta 14, habe sich sogar als "Apostel der Beschränkung, der Einkehr und der Reduktion" inszeniert, so Rauterberg ergänzend. Am Ende aber seien die Ausgaben höher gewesen als die aller gewesener Kasseler Schauen: Über 200 Künstler an über 80 Standorten.


Weblinks:

documenta: Von Athen lernen - aber was?

Documenta 14: Was sich von Athen lernen lässt..

Die schlüssigste letzte Handlung


Blog-Artikel:

documenta 14 in Athen eröffnet

Samstag, 16. September 2017

documenta 14 in Kassel geht zu Ende

documenta 14 in Kassel schliesst

Die documenta 14 in Kassel geht nach 100 Tagen an diesem Wochende zu Ende. Sie wurde begleitet von künstlerischen Missverständnissen, einigen Skandalen und einer Finanzkrise zum Schluss. Die documenta zählt als größe Kunstschau der Moderne.

Diese documenta ist – wie angekündigt – tatsächlich neue Wege gegangen – allerdings nicht künstlerisch, sondern eher politisch. Denn dieser Kunstschau genügte es nicht, die Krise der Demokratien unter der Diktatur der Finanzindustrie auszurufen. Sie kündete auch – und damit ist sie zumindest interessanter als die sich naiv affirmativ auf bestehende Konzepte von Werk und Künstler zurückziehende Venedig-Biennale – von einem tiefsitzenden Unbehagen an der Kunst.


Dieser documenta ist es nicht gelungen, Verständnis für die Kunst zu wecken und sich dem Publikum zu öffnen. Das neue künstlerische Konzept des Kurators ist nicht überall auf Verständis gestossen. Die unter dem Eindruck der Krise der Demokratien stattfindende Kunstschau ist dagegen für politische Zwecke instrumentalisiert worden.


Diese politisch instrumentalisierte documenta haben viele nicht verstanden. Und die documenta ist finanziell an ihre Grenzen gestossen. Der künstlerische Anspruch und die Doppelausstellung in Kassel und Athen hat diese documenta finanziell überfordert.

Die documenta 14 wurde von einigen Skandalen begleitet. Politisch instrumentalisierte Kunst, unverständliche Kunstwerke aufgrund von fehlenden Erklärungen und Zusammenhänge und zum Schluss ein Finanzskandal wegen 7 Millionen Euro Defizit. Und sie stand wohl schon viel früher vor dem Aus - hätten nicht Stadt und Land mit Bürgschaften über jeweils 3,5 Millionen Euro eine Insolvenz abgewendet.

Die letzte Handlung wäre es gewesen, zuletzt noch die wunderbare, aus der Erfahrung der Diktatur, des Vernichtungskrieges und des Genozids geborene, weltweit als beispielhaft ausstrahlende zivilisatorische Errungenschaft, die all dies ermöglicht hat, nämlich die documenta selbst, in den Abgrund zu reißen.

Adam Szymczyk entschuldigte sich für die Schulden nicht, sondern kritisierte seinerseits das ausbeuterische System, das die documenta anpragern wollte.

Unter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, daß es sich um die letzte documenta in dieser Form gehandlt hat. Kassel soll von Athen lernen: Die nächste documenta wird mit finanziellen Einschränkungen leben müssen.

Weblink:

Die schlüssigste letzte Handlung

Blog-Artikel:

documenta 14 in Athen eröffnet

Mittwoch, 13. September 2017

Renzo Piano 80. Geburtstag

Renzo Piano

Renzo Piano wurde vor 80 Jahren am 14. September 1937 in Genua geboren. Renzo Piano ist ein italienischer Architekt und gilt als einer der größten Architekten der Gegenwart. Die Bauten des Bau-Virtuosen sind getragen durch eine Poesie der Leichtigkeit. Die Vielzahl der Bauten Renzo Pianos ist ebenso beeindruckend wie die Bandbreite in Maßstab, Formsprache und Baustoffen.

Renzo Piano gilt als ein Meister der Bautechnik. Durch den Bau von zahlreichen Gebäuden rund um den Globus mit den verschiedensten Konstruktionen und Baumaterialien beweist er seine Fähigkeiten im Bereich der Bautechnologie. Bei all seinen Projekten dient die Technologie dazu, das Licht zu beleben, das Umfeld zu respektieren und die Integration in die Natur zu ermöglichen.

»Eine der schönsten Eigenheiten der Architektur ist es, 
dass das Leben jedes Mal von Neuem zu beginnen scheint.«

Renzo Piano

1977 gründete Renzo Piano mit dem Ingenieur Peter Rice ein gemeinsames Büro mit dem Namen »Piano & Rice«. Sie führten das Büro bis zu Rice's Tode im Jahre 1993. Renzo Piano lernte viel von seinem guten Freund Peter Rice. Anfang der 1980er-Jahre verwandelte sich das Studio in einen »Building Workshop« mit Büros in Paris und Genua. Der neue Name sollte vor allem den Teamwork-Charakter der gemeinsamen Arbeit unterstreichen.

In Berlin war Piano unter anderem mit der Bebauung eines Teils des Potsdamer Platzes betraut und führte dort zeitweise ebenfalls ein Büro. Dazu war Renzo Piano an der Planung von Großprojekten, wie der Terminal des »Kansai International Airport« in Osaka, Japan, und die Umgestaltung des »Porto Antico« (»Alter Hafen«) in seiner Heimatstadt Genua beteiligt.

»Ich hasse Moralisten. Es liegt doch so:
Der einzige Weg, bessere Lebensbedingungen in der Stadt herzustellen, 
ist Business dorthin zu bringen, wo es benötigt wird.«
Renzo Piano

Zentrum Paul Klee in Bern

Renzo Piano gilt als der führende Architekt für Museumsbauten. Seinen Ruf als Museumsarchitekt erhielt Piano mit Projekten wie der »Menil Collection« in Houston, Texas, der »Fondation Beyeler« in Riehen bei Basel, dem Tjibaou-Kulturzentrum in Nouméa auf der Südseeinsel Neukaledonien, dem »Nasher Sculpture Center« in Dallas, Texas, und dem 2005 fertiggestellten »Zentrum Paul Klee« in Bern. Zudem gestaltete er in Italien zwei große Auditorien: das »Auditorium Niccolò Paganini« in Parma und das »Auditorium Parco della Musica« in Rom.

Renzo Piano gehört zur Weltelite der Architekten. Zwischen 1978 und 2000 erhielt er über 30 Architekturpreise. Renzo Piano wurde für sein Werk mit vielen Preisen, wie u.a. dem »Pritzker-Preis« und dem »Praemium Imperiale«, ausgezeichnet.