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Samstag, 20. Juli 2024

Das geheimnisvolle Volk der Etrusker

Badisches Landesmuseum

Die Etrusker bestimmten als eine der frühen Hochkulturen Italiens das Schicksal des westlichen Mittelmeerraums vom 10. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. Die Etrusker, die Tusci, haben der „Toskana“ ihren Namen gegeben. Vermutlich wanderten sie aus Kleinasien in das Gebiet der heutigen Toskana ein, aber sicher weiß man das nicht. Fest steht hingegen, dass dieses Volk schon 1.000 Jahre vor Christus eine hoch entwickelte Kultur hatte. Ein Volk, das 600 Jahre vor Christus fast das gesamte westliche Mittelmeer beherrschte, 200 Jahre später sang- und klanglos in die römische Gesellschaft integrierte und damit verschwand.

Das geheimnisvolle Volk der Etrusker hat der Forschung eine Reihe von bis heute ungelösten Rätsel gestellt. Ihre Sprache zählt zu den untergegangenen, jedoch schriftlich überlieferten altmediterranen, nicht-indoeuropäischen Idiomen. Als gesprochene Sprache starb das Etruskische zwar zu Beginn der Zeitenwende aus, wurde jedoch von den Haruspices (Sehern) als Ritualsprache noch bis in das 5. nachchristliche Jahrhundert hinein gebraucht. Sie ist mit keiner modernen Sprache der Welt verwandt, weist jedoch eine Nähe zu zwei antiken Sprachen, dem auf der ägäischen Insel Lemnos gesprochenen Lemnischen und dem Rätischen in Norditalien auf.

Die Etrusker

Die Etrusker

Über die Herkunft der Etrusker gibt es verschiedene Theorien. Während die eine sie als Einwanderer sieht, die nach 1000 v. Chr. aus dem kleinasiatischen Lydien auf die Apenninenhalbinsel immigriert sind, wird sie von einer anderen als authochtone Bevölkerung betrachtet, die sich aus der früheisenzeitlichen Villanova-Kultur entwickelt hat. Da die Träger der etruskischen Kultur ursprünglich nicht einer ethnischen Einheit angehörten, wird nach dem heutigen Wissensstand eine Synthese aus beiden Theorien als höchst wahrscheinlich angesehen: Eine alt-mediterrane Volksschicht entwickelte bis um 1.000 v. Chr. eine sesshafte Bauernkultur, in welche fremde Volkselemente sowohl aus dem Osten (phönizische Seefahrer) als auch aus dem Norden (indogermanische Italiker) eindrangen.

Die so entstandene Villanova-Kultur wurde durch eine Schicht von Einwanderern aus Kleinasien überlagert, was durch die Genforschung bestätigt werden konnte. Aus der Vermischung mit der lokalen Bevölkerung entwickelte sich das etruskische Volk. Die Eigenbezeichnung der Führungsschicht, die sich selbst [gem. Herodot nach ihrem legendären Anführer] als Rasenna (etrusk.-griech.: Tyrsenoi/Tyrrenoi/ = Gefolgsleute des [Ra]sen[na]) bezeichnete, sollte schließlich zur Bezeichnung des gesamten Kulturvolkes werden, das von den Lateinern als Etrusci/Tusci bezeichnet wurde.

Die bildliche Darstellung der etruskischen Götter und ihre Verehrung in Tempeln geht, ebenso wie die etruskische Schrift auf griechische Vorbilder zurück. Die etruskische Kultur blühte vom 7. bis 2. vorchristlichen Jahrhundert in einem Gebiet, das heute als Toskana bezeichnet wird. Das Etruskertum griff jedoch auch auf die benachbarten Gebiete über, so zwei der ersten sieben Könige Roms etruskischer Herkunft waren.

Mit der Lex Julia de civitate (90 v. Chr.) wurde zwar die Unterwefung unter Rom besiegelt und die Lateinisierung des etruskischen Bereiches eingeleitet, sie führte jedoch auch zur Einmündung des etruskischen Geistes in die römische Kultur, die ohne entsprechende Vorleistungen ein anderes Anlitz bekommen hätte.

Weblinks:

Die Etrusker - Weltkultur im antiken Italien - www.landesmuseum.de

Etrusker - YouTube

Etruskische Geschichte: Niedergang der Etrusker - YouTube

Die Etrusker - Wegbereiter des antiken Rom - YouTube


Literatur:

Die Etrusker
Die Etrusker
von Friederike Bubenheimer-Erhart

Samstag, 24. Juni 2023

Weliki Nowgorod – Wiege der russischen Staatlichkeit (K)


Weliki Nowgorod kommt ein bedeutender Beitrag zur Bildung und Erhaltung der russischen Staatlichkeit zu.

Im Jahre 862 bildeten die Häuptlinge der slawischen und finno-ugrischen Völker, die im weiten Gebiet des Ilmensees siedelten, einen Staat. Zur Erfüllung der Gerichts- und Rechtsschutzaufgaben wurde dorthin ein skandinavischer Fürst eingeladen, der als Begründer der Rjurikiden-Dynastie gilt. Das Nowgoroder Land wurde von dieser Dynastie über 700 Jahre regiert.

Die Ereignisse, die mit der sogenannten „Berufung der Waräger” und der Bildung der Staatsgrenzen der Rus verbunden sind, gelten als Entstehungszeit des russischen Staates.

Zur Erinnerung an die Regierungszeit von Rjurik wurde aus der Initiative vom Kaiser Alexander II. im Jahre 1862 im Zentrum des Nowgoroder Kremls ein großartiges Denkmal errichtet: „Tausend Jahre Russland“. Auch heute schmückt es das Zentrum der alten Stadt und bestätigt eine alte Redewendung: „Nowgorod – der Vater, Kiew – die Mutter, und Moskau – das Herz der russischen Städte“.

Weblink:

Weliki Nowgorod - Wiege Russlands - Visitnovgorod.de


Samstag, 10. September 2022

Die Wiener Ringstraße


Die Wiener Ringstraße entstand als Zeichen einer neuen Ära: Als 1858 mit dem Abbruch der Stadtmauer begonnen wurde, sahen die Wiener zu, wie aus einer alten Residenzstadt eine Metropole wurde.

In vier Kilometern Länge und 57 Metern Breite führt die Ringstraße rund um die alte Innenstadt Wiens. Prunkbauten wie das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum, das Burgtheater und die Oper, das Parlament und das Rathaus - all das steht an der Ringstraße.

Zwar waren dort auch das Kaiserhaus und die Hocharistokratie vertreten, doch die Mehrzahl der Hausbesitzer zählte zur sogenannten "zweiten" Gesellschaft der Bankiers und Großhändler, der Industriellen, Kaufleute und Gewerbetreibenden. An dieser Straße haben sie gezeigt, wozu sie wirtschaftlich in der Lage waren.

Freitag, 28. Januar 2022

Heinrich VIII. 475. Todestag

Heinrich VIII. - König, Tyrann, Idol

Heinrich VIII. Tudor starb vor 475 Jahren am 28. Januar 1547 im Whitehall-Palast in London. Bis dahin hatte er ein bewegtes Leben hinter sich gebracht.

Er war von 1509 bis 1547 König von England, seit 1509 Herr und ab 1541 König von Irland. Die von ihm betriebene Trennung der englischen Kirche von Rom und die Errichtung der Anglikanischen Staatskirche mit dem König selbst als Oberhaupt hatten weitreichende religiöse, soziale und politische Folgen für die weitere Geschichte Englands.

Heinrich Tudor wurde als zweiter Sohn Heinrichs VII., dem ersten König der Tudor-Dynastie, geboren. Erst für eine kirchliche Laufbahn vorgesehen, wurde Heinrich nach dem frühen Tod seines älteren Bruders Arthur zum Thronfolger und bestieg schließlich 1509 den Thron. Zu jener Zeit war Heinrich 18 Jahre alt, groß, athletisch und galt als der schönste Prinz Europas.


Heinrich gilt als Prototyp des Renaissance-Herrschers. Er war gebildet, sprach mehrere Sprachen und korrespondierte mit Humanisten wie Erasmus von Rotterdam. Für seine Streitschrift zur Verteidigung des rechten katholischen Glaubens verlieh der Papst ihm den Titel Verteidiger des Glaubens (Fidei defensor). Er war musikalisch und komponierte. Im Tanzen, Ringen, Jagen und in diversen Waffenübungen tat er sich ebenso hervor wie in der Urform des Tennis und wohl auch des Fußballs (es existiert jedenfalls eine Rechnung für Fußballschuhe für ihn). Während seines ganzen Lebens war der König ein begeisterter Glücksspieler, der unter anderem Würfel- und Kartenspiele mochte.

Heinrich VIII. verstärkte die englische Seemacht und gründete eine effiziente Marine. Sein Flaggschiff, die Mary Rose, sank jedoch am 19. Juli 1545 während eines Gefechts mit den Franzosen nach langer und erfolgreicher Fahrt beim Auslaufen aus dem Hafen von Portsmouth vor den Augen Heinrichs.

Die meiste Bekanntheit dürfte Heinrich VIII. durch sein turbulentes Eheleben erreicht haben, und häufig hört man Aussagen, Heinrich VIII. sei doch „der, mit den vielen Ehefrauen, die er alle köpfen liess“. Während es auch Heinrich nicht so weit trieb, konnte man ihn kaum als Gutmenschen bezeichnen. Und dennoch war er nicht nur zu Lebzeiten bei seinem Volk ausgesprochen beliebt, sondern ist auch heute noch einer der bekanntesten und beliebtesten Könige, die England je beherrscht haben. Doch wer war Heinrich VIII., und was macht ihn nach mehr als einem halben Jahrtausend noch so faszinierend?

Heinrich VIII. Tudor wurde am 28. Juni 1491 in Greenwich geboren.

Weblink:

https://www.nordkomplott.de/heinrich-viii-konig-tyrann-idol/ Heinrich VIII. – König, Tyrann, Idol - www.nordkomplott.de

Samstag, 12. Juni 2021

Wilhelm von Humboldt - der grosse Bildungsreformer Preussens

Wilhelm von Humboldt

Wilhelm von Humboldt gilt als der grosse Bildungsreformer Preussens. Humboldt war mit seinen Reformgedanken der Wegbereiter des modernen Universitätsystems. Das deutsche Hochschulsystem wurde durch diese Reform aus der kirchlichen oder konfessionellen Abhängigkeit gelöst. Die Universitäten wurden selbstverwaltete Einrichtungen, an denen Wissenschaftler frei forschten und unabhängig lehrten.

Wilhelm von Humboldt gehört mit Karl August von Hardenberg, Freiherr vom Stein, August Neidhardt von Gneisenau und Gerhard von Scharnhorst in die Reihe der preußischen Reformer, die das Land nach der Niederlage gegen Napoleon 1806/07 wiederaufrichteten, modernisierten und den Grundstein für Preußens Wiederaufstieg und die Reichseinigung von 1871 legten.


Am 10. Februar 1809 wurde er zum Geheimen Staatsrat und Direktor der Sektion für Kultus und Unterricht im Ministerium des Inneren ernannt. Humboldt plädiert für eine dreistufige Bildungseinrichtung aus Elementarschule, Gymnasium und Universität. Vor allem aber – so Gall – sollte aus der Bildung ein neuer Typ Untertan, eher ein Staatsbürger, hervorgehen.

Als Leiter der „Sektion des Kultus und öffentlichen Unterrichts“ regte er die Gründung der nach dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. benannten Berliner Universität an, die heute Humboldts Namen trägt. Er berief hochkarätige Persönlichkeiten an die Universität: den Theologen Friedrich Schleiermacher, die Philosophen August Wilhelm Schlegel und Johann Gottlieb Fichte, den Altertumswissenschaftler Friedrich August Wolf, den Juristen Friedrich Karl von Savigny und sorgte auch dafür, daß diese Koryphäen ein für damalige Verhältnisse außerordentlich großzügiges Salär erhielten.

Sein persönliches Glanzstück blieb die Einrichtung der Berliner Universität. Für Humboldt bestand der Zweck der sogenannten "höheren wissenschaftlichen Anstalten" darin, ein vom Staat losgelöster Sammelpunkt von Menschen zu sein ...
" ... die äußere Muße oder inneres Streben zur Wissenschaft und Forschung hinführt."
Mit dem Palais Unter den Linden des verstorbenen Prinzen Heinrich von Preußen verfügte die Hochschule über eine Vorzugsadresse mit weitläufigen Räumlichkeiten. Auch die Neuorganisation des Schulwesens nahm er in Angriff und sorgte dafür, daß der Staat über die Qualität der Lehrer und des Unterrichts zu befinden habe. Dies sorgte für die Einheitlichkeit der Erziehungsgrundsätze und –inhalte. Gemeinsam mit Scharnhorst reformierte er die Kadettenanstalten. Auch außenpolitisch war Humboldt tätig.

Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt

Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt.

Der preussische Universitätsreformer wollte, ganz im Sinne der Aufklärung und des erstarkten Bürgertums, die Unabhängigkeit der Universität vom Staat, freie Studienwahl und freie Studienorganisation. Maßgebend war sein Einfluss bei der Gründung der Berliner Universität 1810.

Der Gelehrte publizierte eine grosse Anzahl wissenschaftlicher Werke. Als Sprachforscher war ein Theoretiker des Sprachdenkens.

Weblinks:

Ein Womanizer und Egozentriker - www.deutschlandfunk.de

Wilhelm von Humboldt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Wilhelm von Humboldt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Humboldtsches Bildungsideal - YouTube

Literatur:

Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt
Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt.
von Lothar Gall


Blog-Artikel:

Wilhelm von Humboldt 250. Geburtstag - - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com

Quellcode:

<a title="Kulturwelt-Blog" href="http://culturwelt.blogspot.de">Kulturwelt-Blog</a>


Samstag, 3. Oktober 2020

30 Jahre Deutsche Einheit wird mit Festakt in Potsdam gefeiert

30 Jahre Deutsche Einheit

Deutschland feiert den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit - und das 30 Tage lang in Potsdam. Die Feier erhält den passenden Rahmen dazu:. Vom 5. September bis zum 4. Oktober lädt Brandenburg als Gastgeberland zur Einheits-Expo unter freiem Himmel ein.

Zum 30. Mal schon wird 2020 der Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Dieses Mal in der Landeshauptstadt Potsdam, denn Brandenburg hat aktuell die Bundesratspräsidentschaft inne und ist Gastgeber. Zum Jubiläum verwandelt sich die Potsdamer Innenstadt in eine weiträumige Ausstellung unter freiem Himmel - die Einheits-Expo. Diese wurde am Samstag eröffnet und läuft bis zum 4. Oktober.

30 Jahre. 30 Tage. - Deutschland feiert in Potsdam

Auch die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit" beteiligt sich an den Feierlichkeiten und zeigt in direkter Nachbarschaft die "Galerie der Einheit" – ein wachsendes Kunstprojekt, bestehend aus einer Kubus-Installation und einem begleitendenden virtuellen Ausstellungsraum. Außerdem können von der Kommission gewürdigte Meilensteine auf dem Weg zur Deutschen Einheit in einer begehbaren Ausstellung im Alten Stadtkanal besichtigt werden.

Unter dem Motto "30 Jahre. 30 Tage. 30 x Deutschland" präsentieren sich in Potsdam die Verfassungsorgane, die Bundesländer und weitere Partner mit Installationen, Exponaten oder "City-Cubes". Wer nicht selbst vor Ort sein kann, kann Deutschland digital erkunden - auf der

Am 3. Oktober 1990 wurde durch den formellen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik die Wiedervereinigung Deutschlands vollzogen. Die Jahrzehnte der deutschen Teilung gingen zu Ende - mit ihr auch der Ost-West-Konflikt in Europa und der Welt. Die Wiedervereinigung war ein bedingungsloser Anschluss der DDR, welcher nicht alternativlos war und hätte daher auch anders verlaufen können. Viele engagierte Ostdeutsche wollten damals die DDR zu einer besseren Gesellschaft machen.

Weblink:

Samstag, 5. Januar 2019

100 Jahre Spartakus-Aufstand

Spartakus-Aufstand

Vor 100 Jahren begann am 5. Januar 1919 der Spartakus-Aufstand in Berlin. Linke Extremisten zogen am 5. Januar 1919 durch die Straßen von Berlin. Ziel der Proteste war die gewaltsame Einführung der Räterepublik in Deutschland nach russischem Vorbild.

Der Gegensatz zwischen der SPD-Führung und ihren Kritikern von links führte in der ersten Januarhälfte 1919 zum Spartakusaufstand in Berlin. Auch die USPD-Politiker Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg schlossen sich dem Spartakus-Aufstand an, der aus den seit November stattfindenden Massendemonstrationen hervorging.

Die radikaleren Anhänger der unabhängigen Sozialdemokraten und der von Liebknecht und Rosa Luxemburg angeführten KPD wollen die Revolution nach sowjetischem Vorbild vollenden.


Spartakusaufstand - Der Kommunist Karl Liebknecht will eine sozialistische Revolution einleiten. 1919 wird er während des Spartakus-Aufstands getötet

Der Versuch, eine Räterepublik in Deutschland zu errichten, wurde vom deutschen Militär blutig niedergeschlagen. Mit dem Spartakus-Aufstand im Januar 1919 fand ihr Vorhaben ein blutiges Ende. Die Regierung unter Reichskanzler Friedrich Ebert rief Freikorps zu Hilfe, die den Aufstand blutig niederschlugen. Die Truppen aber, die die parlamentarische Republik schützen, waren selbst antidemokratisch. Der inzwischen zum Reichswehrminister ernannte Gustav Noske verbündete sich mit den teils reaktionären Freikorps, um die Unruhen niederzuschlagen.

Nach dem Niederschlagen des Aufstands mussten die Führer der Spartakisten um ihr Leben fürchten und untertauchen. Nun suchte auch die reguläre Regierung sie als vermeintliche Putschisten, um sie wegen des Umsturzversuchs kurz vor den freien Wahlen zu belangen.

Der Widerstand endete blutig: Am 12. Januar wurden die Proteste von Regierungstruppen brutal niedergeschlagen, Luxemburg und Liebknecht wenige Tage später erschossen. Die Kommunisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden von den Korps-Soldaten umgebracht.

Weblink:

Spartakusaufstand - Wikipedia - de.wikipedia.org


Literatur:


Die gescheiterte Revolution: Deutschland 1918/19
von Alfred Pesendorfer

Mittwoch, 23. Mai 2018

Der zweite Prager Fenstersturz vor 400 Jahren


Vor 400 Jahren fand auf der Prager Burg der zweite Prager Fenstersturz statt. Der Fenstersturz geschah als Fanal während des Böhmischen Ständeaufstandes. Die überwiegend protestantischen Stände warfen ihrem katholischen Landesherrn, Kaiser Matthias und dem 1617 zum Nachfolger gewählten böhmischen König Ferdinand von Steiermark - nach 1619 auch Kaiser - vor, die von Kaiser Rudolf II. im Majestätsbrief von 1609 zugestandene Religionsfreiheit der Protestanten zu verletzen.

Der zweite Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618 ist die von Vertretern der protestantischen Stände begangene Gewalthandlung an den königlichen Statthaltern Jaroslaw Borsita Graf von Martinitz und Wilhelm Slawata von Chlum und Koschumberg sowie dem Kanzleisekretär Philipp Fabricius. Er markiert den Beginn des Dreißigjährigen Krieges und stellt einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte Europas dar.







Samstag, 14. April 2018

Milos Forman gestorben

Milos Forman

Der tschechoslowakisch-amerikanischer Filmregisseur Miloš Forman ist tot. Formans Ehefrau Martina sagte, ihr Mann sei am Freitag im Alter von 86 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben.

In den 1960er-Jahren erreichte er als Teil der Tschechoslowakischen "Neuen Welle" erstmals internationale Aufmerksamkeit. Nach Auseinandersetzungen mit dem kommunistischen Regime musste Forman in die Vereinigten Staaten emigrieren. Dort wurde er für seine Arbeit an den Filmen Einer flog über das Kuckucksnest und Amadeus mit zwei Oscars ausgezeichnet.

Der gebürtige Tscheche war in den sechziger Jahren in die USA ausgewandert. Filme wie "Hair", "Einer flog über das Kuckucksnest" oder "Amadeus" machten ihn weltberühmt. Im Alter von 86 Jahren ist der tschechische Regisseur Milos Forman nun gestorben.

Gesellschaftskritisch, witzig und berührend in einem Film miteinander zu verweben - das schaffen nur die Großen dieser Zunft - wie es Forman in dem Film "Einer flog über das Kuckucksnest" geschaffen hat.

Erst 1984 gelangte er mit dem Film "Amadeus" zu Weltruhm. Es gibt viele Filme über Komponisten, aber keiner hat einen so die Musik miterleben lassen, wie der Komponist sie gefühlt haben könnte, wie Forman in "Amadeus". Dieser Film erklärt das Wesen Mozarts besser als andere Filme.

Miloš Forman wurde am 18. Februar 1932 in Čáslav in Mitteltschechien geboren.

Weblink:

Oscar-Preisträger Milos Forman ist tot

Mittwoch, 14. März 2018

Karl-Marx-Statue aus China in Trier eingetroffen

Ein hölzerner Schattenriss gibt den Einwohnern von Trier einen ersten Eindruck davon, wie die Statue von Karl Marx aussehen soll

Die Chinesen gelten mithin als große Verehrer von Karl Marx,dem Urvater des Sozialismus. Immer wieder besuchen Touristen aus Fernost die Geburtstadt des großen deutschen Philosophen und Revolutionärs an der Mosel. Und so nimmt es kein Wunder, daß in China eine überlebensgroße Statue von Karl Marx angefertigt wroden ist.

Knapp zwei Monate vor dem 200. Geburtstag von Karl Marx ist in dessen Geburtsstadt Trier eine von einem chinesischen Bildhauer geschaffene Statue des Philosophen eingetroffen. Die Bronzeskulptur erreichte am Dienstag die rheinland-pfälzische Stadt, wo sie Anfang Mai aufgestellt werden soll. Die Statue ist ein Geschenk Chinas an Trier.

Karl Marx wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren, wo er mit seiner Familie die ersten 17 Jahre seines Lebens verbrachte. Die Stadt erinnert daran in diesem Jahr mit einem großen Jubiläumsprogramm, das vor allem von Mai bis Oktober läuft. Im Mittelpunkt steht eine große Ausstellung des Landes Rheinland-Pfalz und der Stadt Trier.

Die Karl-Marx-Statue soll nach Angaben der Stadt Anfang Mai auf dem Simeonstiftplatz in der Nähe des Wohnhauses der Familie Marx aufgestellt und zum Geburtstag des Philosophen am 5. Mai enthüllt werden. Die Skulptur des Künstlers Wu Weishan wird zusammen mit einem Sockel fünfeinhalb Meter hoch sein.

Im März vergangenen Jahres entschied der Stadtrat, das Geschenk Chinas anzunehmen. des Künstlers Wu Weishan fertigte in China eine überlebensgroße Karl-Marx-Statue. In der vergangenen Woche kam die Statue aus China am Flughafen in Frankfurt am Main an und wurde anschließend mit einem Lkw-Schwertransport nach Trier gebracht.

In China gibt es einen roten Tourismus der politischen Kader und Normalbürger zu den historischen Stätten der sozialistischen Revolutionäre, wie z.B. Peking, Moskau und auch Trier. - Nun hofft die Stadt Trier, nach der feierlichen Einweihung der Statue aus China am 5. Mai von diesem roten Tourismus zu profitieren, der viele Chinesen in die Geburtsstadt von Karl Marx locken soll.



Samstag, 10. Februar 2018

1000 Jahre Wormser Dom

Wormser Dom

Bischof Burchard hat an der Stelle einer älteren Basilika aus fränkischer Zeit im 11. Jahrhundert den Wormser Dom errichten lassen. Im Jahr 2018 sind es genau tausend Jahre, seit dieser Dom eingeweiht wurde. Auf den Fundamenten des Burchard-Domes wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts der heutige Dom gebaut. Seitdem überragt er die Dächer von Worms als Zeichen des Glaubens, aber auch der menschlichen Kunstfertigkeit. Seit der Auflösung des Bistums Worms Anfang des 19. Jahrhunderts ist der Dom Pfarrkirche, seit 1862 Propsteikirche und seit 1925 päpstliche „Basilica minor".

Der Dom St. Peter zu Worms ist der kleinste der drei rheinischen Kaiserdome. Der Wormser Dom ist steiler und schlanker konzipiert und etwa hundert Jahre jünger als die Dome in Speyer und Mainz. Er wurde im Wesentlichen von 1130 bis 1181 erbaut. Der Wormser Dom, auf dem höchsten Punkt der Wormser Innenstadt gelegen, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser Romanik und eng mit dem Namen Bischof Burchards und der Blütezeit der Wormser Stadtgeschichte während des 12. und 13. Jahrhunderts verbunden.

Wormser Dom

Der Wormser Dom steht auf dem höchsten Hügel der Stadt am Rhein. Da dieser Hügel vor Hochwassern sicher war, ließen sich dort seit dem dritten vorchristlichen Jahrtausend Menschen nieder. Auf die Kelten folgte der germanische Stamm der Vangionen. An sie erinnert noch der Name Wonnegau für den Wormser Raum. Sie wurden bald von den Römern unterworfen, die auf dem Hügel ein Verwaltungszentrum und einen Tempelbezirk errichteten.

Wormser Dom ist ein Mythos und ein bedeutender Zeitzeuge der Geschichte, der viele Krönungen, Kriege und Zeitenstürme überlebt hat. Große Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Dom standen, waren unter Anderem die Papstnominierung Leos IX. im Jahr 1048, das Wormser Konkordat im Jahr 1122, mit dem der Investiturstreit beendet wurde; die Hochzeit Kaiser Friedrichs II. 1235 mit Isabella von England und der Reichstag zu Worms 1521, während dessen sich Martin Luther vor Kaiser Karl V. verantworten musste, was den Bruch in der abendländischen Kirche zur Folge hatte.


Ein besonderes historisches Ereignis ist der Königinnenstreit zur Zeit der Nibelungensage. Mit dem Königinnenstreit spielt eine Schlüsselepisode aus der Nibelungensage am Portal des Wormser Doms. Die Rivalinnen Brünhild und Kriemhild streiten sich der Sage nach, welcher ihrer Ehemänner rangmäßig die höhere Stellung einnimmt und welche von den beiden Königinnen demzufolge als Ranghöhere zuerst den Dom betreten darf.

Das im Nibelungenlied erwähnte Portal befand sich auf der Nordseite des Doms und war bis zu der Zerstörung im Jahr 1689 wesentlich aufwendiger gestaltet. In Anknüpfung an den Königinnenstreit finden die Wormser Nibelungenfestspiele seit 2002 auf einer Freiluftbühne vor dem Dom statt.

Der Wormser Dom will sich im Jubiläumsjahr als aufgeschlossene, lebendige und zukunftsorientierte Kirche präsentieren, denn es wird nicht tausend Jahre alte Steine gefeiert, sondern der Dom ist Bild für eine quicklebendige Kirche und Ort, wo Gott auch heute und in Zukunft den Menschen begegnen will.

Entsprechend wird ein Programm für das ganze Jubiläumsjahr geplant. Im Jubiläumsjahr sind zahlreiche kulturelle Veranstaltungen geplant.


Weblinks:

Wormser Dom


1000 Jahre Dom St. Peter zu Worms


1000 Jahre Dom St. Peter zu Worms

Dienstag, 31. Oktober 2017

500 Jahre Reformation


Am 31. Oktober 1517 begann die Reformation mit Martin Luthers Thesenanschlag in Wittenberg. Der Überlieferung nach schlug er 95 hesen an die Tür der Schloßkirche in Wittenberg. Der katholische Augustinermönch Martin Luther hat weltweit Kirchengschichte geschrieben.

Das Datum markiert den Beginn der weltweiten Reformation und jährt sich 2017 zum 500. Mal. Luther verurteilte in seinen Thesen den von der Kirche praktizierten Verkauf von Ablassbriefen, um sich von Sünden freikaufen zu können. Luthers Bibelauslegung zufolge führt allein der Glaube an den Erlöser Jesus Christus auf dem Weg der Gnade zur Vergebung der Sünden.



Die Reformationsbewegung im 16. und 17. Jahrhundert führte zur Trennung von Rom und zur Gründung der protestantischen Kirchen. Kritiker sprechen von Spaltung der Kirchen. Luther musste sich für seine Rebellion vor obersten Kirchengremien verantworten. Der Papst belegte ihn mit einem Bann und als sich Luther 1521 auf dem Reichstag weigerte, zu widerrufen, wurde die Reichsacht über ihn verhängt.


Martin Luther hat mit den sagenhaften Hammerschlägen, mit denen er seine 95 Thesen an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte, das Mittelalter beendet und ein neues Zeitalter begründet: das, in dem wir heute leben. Luther war ein standhafter Mann der Kirche, ein besonnener wie kämpferischer Mensch, der die Welt für immer verändert hat, zudem ein christlicher Prediger und Seelsorger.

Während des eher unfreiwilligen Aufenthalts auf der Wartburg fand Luther trotz "vielfacher Belästigungen durch den Teufel" die Zeit, sich einer großen Aufgabe zu widmen: er übersetzte in nur elf Wochen das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche.

Männer wie Melanchton und Lucas Cranach sorgten dafür, daß die geistige Fackel ständig neue Nahrung erhielt.

Dank Gutenbergs Erfindung verteilten sich Luthers 95 Thesen "wie von Engelsflügeln getragen" in ganz Deutschland. Das kirchliche Establishment in Rom reagierte darauf "als sei der Himmel eingestürzt". Heute verbinden über 400 Millionen Protestanten weltweit ihre geistig-religiöse Existenz mit dem reformatorischen Geschehen.

Reformation, heisst: Neuordnung, zur Form/Basis. Luther ist weg von der Basis, das Fundament ist das Papstum! Luther ein elender Spalter, Spaltungen kommen niemals von Gott! 

Wahre Reformatoren waren Theresia von Avila, oder der Hl. Augustinus, aber Luther ist vom Teufel.

Weblinks:

Luther 2017 | 500 Jahre Reformation: Luther2017 - www.luther2017.de

Luther 2017 - 500 Jahre Reformation - www.lutherland-thueringen.de


Literatur [ >> ] :

»Luther: Ein deutscher Rebell« von Willi Winkler
Luther: Ein deutscher Rebell
von Willi Winkler

Mittwoch, 25. Oktober 2017

100 Jahre Oktoberrevolution in Russland


Vor 100 Jahren war Sankt Petersburg Schauplatz der russischen Oktoberrevolution. Die Stadt begeht das Jubiläum aber nicht. Sie vermeidet Sowjet-Nostalgie und setzt stattdessen auf das Erbe der Zarenzeit. Die Oktoberrevolution vom 25. Oktober jul./ 7. November 1917 greg. führte zu der gewaltsamen Machtübernahme durch die kommunistischen Bolschewiki unter Führung Wladimir Iljitsch Lenins in Russland.

Die russische Oktoberrevolution von 1917 gilt als eines der entscheidendsten Ereignisse der jüngeren Weltgeschichte: Nachdem das Zarenregime bereits durch die bürgerlich-liberale Februarrevolution gestürzt wurde, übernahmen in der Oktoberrevolution die kommunistischen Bolschewiki die Macht. Die Folge war ein verheerender Bürgerkrieg zwischen „Roten“ und „Weißen“, der erst 1922 endete. Die siegreichen Bolschewiki gründeten die Sowjetunion, die als Supermacht und Kernstaat des Realsozialismus bis 1991 die Weltpolitik prägen sollte.

Sie beseitigte die aus der Februarrevolution 1917 als politisches Zugeständnis des Zaren hervorgegangene Doppelherrschaft aus sozialistisch-liberaler Übergangsregierung unter Alexander Kerenski und den Sowjets und errichtete einen neuen Staat, der sich selbst als Diktatur des Proletariats verstand. Die Februarrevolution des Jahres 1917 stürzte das Zarenregime. Doch die neue Führung konnte sich nicht zu Frieden und umfassenden Reformen durchringen. Das bot den Bolschewiki die Chance zum Putsch.


In der Nacht zum 25. Oktober jul./ 7. November 1917 greg. nahmen Truppenteile strategische Punkte (Waffenkammer) der Stadt ein. Der Aufstand begann mit dem Sturm auf das Winterpalais. Das Signal für den Sturm auf das Winterpalais gab der Kreuzer Aurora mit einem Platzpatronenschuss aus der Bugkanone.

Eine Nacht später kam es zur Einnahme des Winterpalastes, der als Regierungssitz gedient hatte. Alle Regierungsmitglieder, außer Ministerpräsident Kerenski, der vorher floh, wurden verhaftet. Sie wurden freigelassen, nachdem sie eine Erklärung unterschrieben hatten, dass sie sich aus der Politik zurückziehen würden. Es wurde kein Blut vergossen.

Die Regierung Kerenski wurde durch ein sozialistisches Regime unter Lenin ersetzt. Die Machtübernahme der Bolschewiki erfolgte derart reibungslos und unauffällig, dass viele Bürger über die Geschehnisse erst durch die Zeitung erfuhren.

Die Oktoberrevolution von 1917 öffnete das Fenster in eine neue Zeit und war der Beginn einer neuen Zeitrechnung. Die Revolution wird im Jahr 2017 unterschiedlich bewertet. Bei der Bundeszentrale für politische Bildung findet man folgende Beschreibung: „Die siegreichen Bolschewiki waren Gewalttäter, die der Krieg hervorgebracht hatte. Ihre Revolution war der Sieg einer vormodernen Gewaltdiktatur über die Freiheitsversprechen des russischen Liberalismus.“

Weblinks:

Sankt Petersburg 100 Jahre nach der russischen Revolution - www.welt.de/reise

100 Jahre Oktoberrevolution: Zwischen Verdrängung und Erinnerung - www.vorwaerts.de

Freitag, 23. Juni 2017

Wilhelm von Humboldt 250. Geburtstag

Wilhelm von Humboldt

Wilhelm von Humboldt wurde vor 250 Jahren am 22. Juni 1767 in Potsdam geboren. Wilhelm von Humboldt war ein bedeutender Gelehrter und Staatsmann des 18. und 19. Jahrhunderts. Er war der Bruder des Naturforschers und Universalgelehrten Alexander von Humboldt.

Er war Diplomat, Philosoph und Sprachforscher. Er war Leiter des preussischen Unterrichtswesens und schuf dort die humanistischen Gymnasien sowie die Universität Berlin.

Wilhelm von Humboldt war ein führender Vertreter des humanistischen Bildungsideals. Seine Ideen wurden wegweisend für eine Universitätsreform in Preussen.


Humboldt war mit seinen Reformgedanken der Wegbereiter des modernen Universitätsystems. Das deutsche Hochschulsystem wurde durch diese Reform aus der kirchlichen oder konfessionellen Abhängigkeit gelöst. Die Universitäten wurden selbstverwaltete Einrichtungen, an denen Wissenschaftler frei forschten und unabhängig lehrten.

Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt

Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt.

Der preussische Universitätsreformer wollte, ganz im Sinne der Aufklärung und des erstarkten Bürgertums, die Unabhängigkeit der Universität vom Staat, freie Studienwahl und freie Studienorganisation. Maßgebend war sein Einfluss bei der Gründung der Berliner Universität 1810.

Der Gelehrte publizierte eine grosse Anzahl wissenschaftlicher Werke. Als Sprachforscher war ein Theoretiker des Sprachdenkens.

Humboldt war auch als preußischer Diplomat tätig. Er war Vertreter Preußens am Wiener Kongress und der einzige Diplomat, den Talleyrand fürchtete und daher 1814 als preussischen Gesandten in Paris ablehnte.

Wilhelm von Humboldt gehört mit Karl August von Hardenberg, Freiherr vom Stein, August Neidhardt von Gneisenau und Gerhard von Scharnhorst in die Reihe der preußischen Reformer, die das Land nach der Niederlage gegen Napoleon 1806/07 wiederaufrichteten, modernisierten und den Grundstein für Preußens Wiederaufstieg und die Reichseinigung von 1871 legten.

Der Philosoph und Staatsmann starb am 8. April 1835 in Tegel bei Berlin.

Weblinks:

Wilhelm von Humboldt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Wilhelm von Humboldt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Humboldtsches Bildungsideal - YouTube

Literatur:

Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt
Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt.
von Lothar Gall

Weblinks:

Wilhelm von Humboldt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Wilhelm von Humboldt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de




Donnerstag, 27. April 2017

Angriff auf Guernica vor 80 Jahren

Trümmer zerstörter Häuser nach dem Angriff auf die nordspanische Stadt Guernica

Es gilt als erstes Kriegsverbrechen der Nazis und inspirierte Picasso zu seinem weltberühmten Gemälde "Guernica", die Stadt in Spanien, wurde am 26. April 1937 durch einen Luftangriff schwer zerbombt. Die "Legion Condor" war die Luftwaffen-Einheit, mit der sich Hitler in den Spanischen Bürgerkrieg einschaltete - und die Guernica vor 80 Jahren dem Erdboden gleichgemacht hat.

Die kleine Stadt in Nordspanien geriet ins Visier der Putschisten unter Franco, weil die Einnahme der Hauptstadt Madrid gescheitert war. Und das, obwohl der spätere Sieger Franco mit Deutschland und Italien mächtige Verbündete hatte und die bedrängten Republikaner vergeblich auf die Hilfe Englands und Frankreichs hofften.

Ziel des deutschen Angriffs auf Guernica war die Zerstörung einer 25 Meter langen und 10 Meter breiten Steinbrücke über den Fluss Oca, die das Zentrum mit dem östlichen Stadtteil Rentería verband. Dadurch sollte die Infrastruktur zerstört und den Truppen Francos ein leichteres Erobern der Stadt ermöglicht werden.

Am Morgen des 26. April 1937, einem Montag, meldete die Besatzung einer Dornier Do 17 der Versuchsbomberstaffel 88 (VB/88) fälschlicherweise größere Truppenansammlungen am Rande Guernicas. In Wirklichkeit handelte es sich um Zivilisten auf dem Weg zum Markt.

Der Stabschef der Legion Condor, Wolfram von Richthofen, sah hierin eine taktische Gelegenheit, die vermeintlichen „Reserven“ des Gegners – man vermutete hier 23 baskische Bataillone – zu isolieren und zu vernichten, und erhielt die Angriffsfreigabe von Oberst Vigón, dem Stabschef von Emilio Mola.

Guernica wurde zum Symbol. Hier hatte die Armee der Putschisten den Terror gegen die Bevölkerung zum Prinzip erhoben, der Angriff der deutschen "Legion Condor" war in der europäischen Geschichte der erste massive Bombenangriff auf die wehrlose Zivilbevölkerung einer ganzen Stadt.

Guernica von Picasso

Das Grauen festgehalten hat der spanische Maler Pablo Picasso in seinem weltberühmten Antikriegsgemälde "Guernica", das unmittelbar danach entstand. Picassos weltberühmtes Gemälde "Guernica" entstand 1937 als Reaktion auf die Zerstörung der spanischen Stadt Guernica (baskisch Gernika) durch den Luftangriff der deutschen "Legion Condor" und der italienischen "Corpo Truppe Volontarie". Das Gemälde befindet sich zusammen mit einer umfangreichen Sammlung von Skizzen im Museo Reina Sofía in Madrid.


"Guernica", 1937, Öl auf Leinwand, 349,3 x 776,6 cm.

Weblinks:

Guernica-Angriff vor 80 Jahren: "Wir waren nur Ameisen"

Als »Guernica« heimkehrte: Picassos wütende Anklage gegen den - www.art-magazin.de


Blog-Artikel:

»Guernica« von Pablo Picasso - museums-welt.blogspot.com

Samstag, 18. März 2017

Marx-Statue in Trier zum 200. Geburtstag von Karl Marx

Marx-Statue in Trier

Karl Marx grüßt überlebensgroß!

Die Stadt Trier wird zum 200. Geburtstag von Karl Marx im kommenden Jahr eine große Marx-Statue aus China aufstellen. Zum Geburtstag des Philosophen am 5. Mai 2018 soll eine bronzene Statue aufgestellt werden. Anlass genug für die chinesische Regierung, der Geburtsstadt Karl Marx‘ ein Geschenk zu überreichen. Ein ähnliches Geschenk erhielt auch Wuppertal im Jahr 2014, die die Geburtsstadt Friedrich Engels.

Dabei handelt sich um ein Geschenk der Volksrepublik China. Das hat der Stadtrat am 13. März 2017 mehrheitlich entschieden. 42 Mitglieder stimmten dafür, das Geschenk der Volksrepublik anzunehmen, sieben waren dagegen, vier enthielten sich.

Der »Riesen-Marx« und der geplante Standort hatte unter den Trierern teils heftige Kritik ausgelöst. Auch in der Stadtratsdebatte ging es kontrovers zu. Größe und Standort des geplanten Denkmals in der Nähe der Porta Nigra haben Kritik ausgelöst. Über Standort, Größe und mögliche Aufstellungskosten der geplanten Statue soll erst später nach weiteren Verhandlungen mit China entschieden werden.

Hat die Größe etwas mit der vermuteten Denkleistung von Marx zu tun? Die Statue zeigt Karl Marx im Gehrock des 19. Jahrhunderts, der mit einem Buch unter dem Arm in forschem Schritt nach vorne schreitet. Viele Trierer halten den XXL-Marx für zu groß und zu imposant.

Damit sich die Trierer ein Bild von der geplanten Marx-Statue machen können, hat die Stadt schon mal eine modellähnliche Figur aus Holz aufgestellt. Der Mega-Marx aus China kann jetzt schon vom Publikum bestaunt werden.

Nach dem bisherigen Entwurf des chinesischen Künstlers Wu Weishan soll die geplante Marx-Statue inklusive Podest 6,30 Meter hoch werden und in der Nähe der Porta Nigra auf einem Platz stehen. Die Statue ist so hoch, weil der chinesische Künstler Wu Weishan die Idee hatte, dass der Kopf der Statue und das Dach des nahegelegenen ehemaligen Marx-Wohnhauses in der Simeonstraße auf einer Höhe liegen sollen.

In der Volksrepublik China haben Karl Marx und seine politischen Theorien eine lange Rezeptionsgeschichte. Im Zuge der rasanten Modernisierung der Volksrepublik seit den 1980er-Jahren ist der gedankliche Gründungsvater der kommunistischen Partei jedoch in den Hintergrund gerückt. Anscheinend hat nun aber ein Umdenken in der Erinnerungskultur eingesetzt.

Der berühmte Philosoph Karl Marx, einer der geistigen Väter des Kommunismus, wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren und verbrachte die ersten 17 Jahre seines Lebens in der Moselstadt bis zum Abitur. Für sein Studium der Rechtswissenschaft und Kameralistik zog es ihn dann nach Bonn.

Weblink:

"Es gibt Diskussionen und das ist gut so." - detektor.fm


Blog-Artikel:

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Montag, 13. Februar 2017

Massaker von Glencoe 1692

Glencoe



Im Jahr 1692 wurde das Tal von Glencoe in den schottischen Highlands Schauplatz eines blutigen Spektakels. Am 13. Februar 1692 fand das Massaker von Glencoe statt.

Damals sollten alle Mitglieder der Clans der MacDonalds und der Hendersons auf Befehl von König William III. unter Führung von Robert Campbell of Glenlyon getötet werden.

Das Massaker von Glencoe vor 325 Jahren war ein politisch motiviertes Massaker gegen den Clan der MacDonalds von Glencoe, der beim König von Schottland in Ungnade gefallen war.

Eine Verschwörung begann, in die der königliche Ankläger und Sekretär des Königs, John Dalrymple, der Kommandant der Streitkräfte in Schottland, Sir Thomas Livingston, und sogar – weil er die Befehle schließlich unterzeichnete – König Wilhelm verwickelt waren.

Donnerstag, 5. Januar 2017

50 Jahre alpiner Ski-Weltcup

Der erste alpine Skiweltcup fand am 5. Januar 1967 statt. Die Idee zum alpinen Skiweltcup als intenational ausgerichteter Veranstaltung hatte der französische Sportjournalist Serge Lang (1920 - 1999), die Umsetzung dieser Idee wurde vor allem mit Unterstützung der damaligen Teamchefs von Frankreich (Honoré Bonnet) und den USA (Bob Beattie) auf der Seidlalm in Kitzbühel im Winter 1966 beschlossen.

In der Hütte in der Mitte der Streif-Abfahrt, 1.206 Meter über Kitzbühel, wuchs nicht nur Slalom- und Schlager-Star Hansi Hinterseer (61) auf. Hier wurde auch der alpine Ski-Weltcup erfunden. Seit Sportjournalist Serge Lang und die Teamchefs Honoré Bonnet (FRA) und Bob Beattie (USA) bei Nudelsuppe und einem Bier über die Zukunft des alpinen Skisports diskutierten, sind jetzt 50 Jahre vergangen.


Das erste Weltcuprennen war ein Herrenslalom am 5. Januar 1967, den der Österreicher Heinrich Messner gewann (es war dies sein einziger Sieg im Weltcup). Am 6. Januar 1967 folgte der erste Riesenslalom (dreifacher französischer Sieg, angeführt von Georges Mauduit – allerdings wurde dieser Bewerb lediglich in einem Durchgang gefahren). Sieger der ersten Abfahrt (Lauberhorn am 14. Januar) wurde Jean-Claude Killy.

Die Damen starteten am 7. und 8. Januar mit einem Slalom und Riesenslalom in Oberstaufen, die erste Abfahrt fand am 13. Januar in Grindelwald statt (der Sieg ging in allen drei Bewerben jeweils an die Kanadierin Nancy Greene). Bis auf Messner und seinem Landsmann Herbert Huber wurden in der Auftaktsaison alle Herrenbewerbe von Franzosen gewonnen.


Ähnlich bei den Damen: Da waren es nur Nancy Greene als Mehrfachsiegerin, weiters Erika Schinegger (AUT) und Burgl Färbinger (GER) – sowie einmal Giustina Demetz (ITA), die sich den Sieg in einer Abfahrt mit Marielle Goitschel teilte – die nicht aus Frankreich kamen.

Spitzenreiter beim Gesamt-Weltcup sind die Österreicherin Annemarie Moser-Pröll mit sechs und Marc Girardelli (Luxemburg) mit fünf große Kristall-Kugeln. Für den DSV holte Markus Wasmeier zweimal Platz 3. Besser schnitten die Damen ab: Katja Seizinger stand zweimal, Rosi Mittermaier und Maria Höfl-Riesch je einmal ganz oben.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Verhaftung der Underground-Band »Plastic People of the Universe«


»The Plastic People of the Universe« ist eine tschechische Underground-Band. Der Name der Band stammt von einem Stück auf Frank Zappas Platte »Absolutely Free«. Die Band macht psychedelische Musik und war einer der Protagonisten des tschechoslowakischen Undergrounds der 1960er und 1970er. Ihre Verhaftung im Jahr 1976 war der Auslöser für die Menschenrechts-Petition »Charta 77«.

»The Plastic People of the Universe« wurde von dem Schriftsteller Ivan Martin Jirous im September 1968, einen Monat nach der Niederschlagung des Prager Frühlings gegründet. Weitere Gründungsmitglieder waren Vratislav Brabenec, Milan Hlavsa, Josef Janíček, Jiří Kabeš.

Die Musik der »Plastic People of the Universe« war von Frank Zappa, aber auch von The Fugs, Velvet Underground, den Doors und Captain Beefheart beeinflusst. Die Band verweigerte sich konsequent staatlichen Auflagen und spiegelte in Texten und Einstellung eine gegenkulturelle Auffassung wider. Sie verstand sich allerdings nicht als politisch in einem simplen Verständnis und machte in ihren Liedern auch keine explizit politischen Aussagen.


In der Folge der von der Sowjetunion durchgesetzten Normalisierung wurde den Mitgliedern der »Plastic People 1970 die Lizenz als Profimusiker entzogen: sie durften mit Konzerten kein Geld verdienen, verloren ihre Instrumente aus Staatsbesitz und den Zugang zu Proberäumen. Auf geliehenen Instrumenten und an selbst gebastelten Verstärkern machten sie jedoch weiter und gaben private Konzerte an abgelegenen Orten, die ausschließlich über Mundpropaganda angekündigt wurden.

Es entstand allmählich eine Untergrundbewegung, ein Zirkel, in dem sich andere Bands, Sänger, Dichter und Künstler um die »Plastic People« scharten. Immer wieder gab es zwischen den Anhängern dieser Bewegung und den staatlichen Institutionen Zusammenstöße und Schlägereien, es kam vielfach zu Verhaftungen.

Das Verbot der Gruppe 1976, die Scheinprozesse mit Anklagen nach dem Paragraphen 202, der Erregung „öffentlichen Ärgernisses“, bei denen sie durch Otakar Motejl verteidigt wurden, und die Inhaftierung einiger Mitglieder – Jirous für achtzehn Monate, Pavel Zajíček von der Schwesterband DG307 für zwölf Monate, Brabenec für acht Monate – waren wichtige Gründe für die Entstehung der »Charta 77«.

1997 spielte die Band anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der »Charta 77« wieder einige Konzerte. Milan Hlavsa, unterstützt von Lou Reed, spielte 1998 im Weißen Haus anlässlich des Staatsbesuchs von Václav Havel bei Bill Clinton. Hlavsa, der Gründer, Bassist und Songwriter der »Plastic People«, starb 2001 in Prag an Krebs.

Literatur:


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Mittwoch, 30. November 2016

70 Jahre Hessen - ein Bundesland feiert Geburtstag


Das Land Hessen feiert einen runden Geburtstag: Vor 70 Jahren, am 1. Dezember 1946, stimmten die Bürger Hessens ihrer Verfassung im Rahmen einer Volksabstimmung zu. Aus diesem Anlass laden am 30. November Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und die Hessische Staatskanzlei Bürger und zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft ein, im Wiesbadener Kurhaus gemeisnamdsaJubiläum zu feiern.

Mit mehr als 150 Programmpunkten wird das Jubiläum „70 Jahre Hessen“ im ganzen Land mit zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungen und Kunstprojekten begangen. Hessen feiert seinen 70. Geburtstag mit einem großen Fest im Wiesbadener Kurhaus. Insgesamt werden rund 2.300 Gäste erwartet. Der Hessische Rundfunk ist bei der Jubiläumsparty ebenfalls dabei.


Das Wiesbadener Staatstheater ist der Ort, an dem vor 70 Jahren das Bundesland Hessen aus der Taufe gehoben wurde. Das Theater war 1946 Tagungsort des Beratenden Landesausschusses, der die Weichen für den demokratischen Aufbau des neuen Landes stellte.

Mit der Proklamation durch die amerikanische Militärregierung begann die hessische Erfolgsgeschichte. Wiesbaden wurde Landeshauptstadt und Hessen erhielt seine noch heute gültige Verfassung.

Weblinks:

70 Jahre Hessen - www.hessen.de

Hessen feiert Geburtstag mit großer Party - www.hessen.de