Freitag, 25. April 2014

»Crossing Europe Filmfestival« in Linz

Das »Crossing Europe Filmfestival Linz« ist ein seit 2004 jährlich Ende April in Linz stattfindendes, sechstägiges Filmfestival. Es betont den Stellenwert des europäischen Kinos und versteht sich als Präsentationsfläche des vielfältigen, zeitgenössischen europäischen Filmschaffens mit Schwerpunkten in gesellschaftspolitischen Fragen, Jugend- und Musikkultur. Das Festival, das sich mit allen Facetten des europäischen Kinos beschäftigt, hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem besonderen Kinofest entwickelt. Jeder Film hat in dem überschaubaren, aber sorgfältig kuratiertem Programm seinen eigenen Stellenwert. Eine ideale Voraussetzung, um Filme zu entdecken und Tendenzen im europäischen Kino festzumachen. Der Hauptpreis wird von einer international besetzten Jury im Wettbewerb Europäisches Kino vergeben. Ein Teil des Programms ist dem aktuellen innovativen österreichischen und speziell dem oberösterreichischen Filmschaffen gewidmet, wo mit dem Local Artist Award ein zweiter Preis von einer Jury vergeben wird. Seit 2006 gibt es auch einen Publikumspreis, der an einen der Filme des Hauptwettbewerbs geht. 2010 wurden erstmals der »European Documentary Award« und ein »Local-Artist-Atelierpreis« vergeben. Seit 2011 gibt es zusätzlich den »New Vision Award«. Im Jahr 2014 findet das Festival vom 25. bis 30. April zum elften Mal statt.

Donnerstag, 24. April 2014

33. Internationales Filmfestival Istanbul

Das 33. Internationale Filmfestival Istanbul hat viel kritisches Kino geboten, während künstlerische Impulse eher fehlten. Das Filmfestival ist kritischer geworden mit Themen aus der türkischen Vergangenheit, die bislang eher als Tabu galten. Auch zur 33. Ausgabe bleibt das Filmfestival Istanbul seiner Verpflichtung zum kritischen Kino treu. Zehn Monate nach der Niederschlagung der Gezi-Park-Unruhen ist dies dringlicher als zuvor. Doch neben politischen Signalen sollte es auch stärkere künstlerische Impulse geben. Beinahe mag es scheinen, als sei die mutige Auseinandersetzung mit den Tabus und nicht aufgearbeiteten Aspekten türkischer Geschichte und Gegenwart - Völkermord, Militärputsch, Verfolgung von Kurden und Aleviten, Journalisten und LGTB - zu einer Mode geworden. Das aufblühende türkische Kino stellt sich diesen Themen und nähert sich ihnen nach langer Tabuisierung behutsam an.

Freitag, 18. April 2014

Gabriel García Márquez gestorben

Gabriel Garcia Marquez
Der kolumbianische Schriftsteller Gabriel García Márquez ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Er starb am Donnerstag in seinem Haus in Mexiko-Stadt. Márquez galt als einer der bedeutendsten spanisch-sprachigen Schriftsteller der Literaturgeschichte. García Márquez wurde am 6. März 1927 in einer Kleinstadt Aracataca an der kolumbianischen Karibikküste geboren. García Márquez wird von vielen Kritikern als einer der bedeutendsten spanisch-sprachigen Autoren angesehen. Mit seiner opulenten und bildgewaltigen Sprache machte er den Stil des "Magischen Realismus" populär, der magische Elemente in realistische Situationen integriert. Viele seiner Werke thematisieren die individuelle Isolation und die Isolation Lateinamerikas. 1982 wurde García Márquez mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt, unter anderem wegen der Verknüpfung von einer "zutiefst schöpferischen Fantasie und der blutigen Geschichte eines ganzen Kontinents", wie der damalige schwedische Ministerpräsident Olof Palme bei der Verleihung damals sagte. Weltruhm erlangte der sprachmächtige Kolumbianer mit seinem 1967 erschienenen Roman "Hundert Jahre Einsamkeit", mit dem er seiner Heimatstadt ein literarisches Denkmal setzte. Die Familiensaga, die über sechs Generationen in dem Urwalddorf Macondo spielt, wurde in 25 Sprachen übersetzt und erreichte eine Auflage von mehr als 50 Millionen Exemplaren. Bis zum Erscheinen seines bekanntesten Romans hatte sich Garcia Marquez mehr schlecht als recht durchgeschlagen. Weitere erfolgreiche Romane waren "Chronik eines angekündigten Todes" und "Die Liebe in den Zeiten der Cholera". Viele seiner Bücher wurden auch verfilmt. Weblinks: Hundert Jahre Einsamkeit
Hundert Jahre Einsamkeit
von Gabriel García Márquez Gabriel García Márquez-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de Gabriel García Márquez-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Mittwoch, 16. April 2014

Charlie Chaplin 125. Geburtstag

Charlie Chaplin
Charlie Chaplin wurde am 16. April 1889 in London geboren. Charlie Chaplin war ein englischer Schauspieler, Komiker, Regisseur und Produzent des 20. Jahrhunderts. Chaplin wurde 1913 auf seiner zweiten USA-Tournee zusammen mit Stan Laurel von der Keystone-Filmgesellschaft entdeckt. Während des Ersten Weltkrieges trat die Filmkomödie in den Vordergrund, für die Mack Sennett die Grundlage mit der »Slapstick Comedy« legte. In diese Richtung folgte auch Charlie Chaplin. Er entwickelte in der Stummfilmzeit seine charakteristische Figur des vagabundierenden „Tramps“ mit Kinnbart, einer Melone und zu kleiner Jacke, die ihn weltberühmt machte. 1919 gründete er zusammen mit den Hollywood-größen Douglas Fairbanks, Mary Pickford und D.W. Griffith das Filmstudio "United Artists". Charlie Chaplin feierte schon in frühen Jahren Erfolge in der Stummfilmzeit. Berühmt wurde Chaplin in der Rolle des kleinen Tramps mit Bart und Bowlerhut. Die Rolle seines Lebens Der kleine Tramp, jener ungelenke Landstreicher mit zu großen Schuhen, ewig rutschender Hose und Melone, machte Chaplin weltberühmt »Seifenkistenrennen in Venice« (1914) ist der erste Film, in dem Chaplin in Maske und Kostüm seiner Tramp-Figur auftritt. Chaplin drehte schon in der Stummfilmzeit zahlreiche Filme. Zu den bekanntesten gehören »Der Vagabund und das Kind« (1921), »Goldrausch« (1925), »Zirkus« (1928), »Lichter der Grossstadt« (1931), »Moderne Zeiten« (1936), »Monsieur Verdoux« (1947). Moderne Zeiten In dem Film »Moderne Zeiten« (1936) spielt Charlie Chaplin einen Monteur, der am Fliessband arbeitet und im Räderwerk der Technik den Überblick verliert. Eine meisterhafte Parodie auf die moderne Technik.
Der grosse Diktator 1940 war die Premiere seines ersten Tonfilms »Der große Diktator«. In dem Film »Der grosse Diktator« (1940) spielt Charlie Chaplin den Diktator Adenoid Hynkel. In dieser Filmparodie narrt ein jüdischer Doppelgänger den Diktator. Mit der filmischen Persiflage auf den Nationalsozialismus schrieb Charlie Chaplin als Schauspieler und Regisseur Filmgeschichte. Chaplin war in der Bevölkerung überaus beliebt und parodierte hintergründig auch die amerikanische Gesellschaft; deshalb war er für den Staatsapparat verdächtig. Ihm wurde mangelnde Verfassungstreue vorgeworfen. In den 1930er/1940ern konnte man in den USA schon durch die spöttische Hinterfragung der herrschenden Gesellschaftsordnung als marxistisch oder kommunistisch verdächtigt werden. Chaplins satirische Slapstick Comedy des Faschismus richtete sich symbolisch auch gegen die US-Staatsmacht und den Militarismus allgemein. Am 18. September 1952, zu Beginn der „McCarthy-Ära“, verließ er die Vereinigten Staaten für einen Kurzbesuch in England. Anlass war die Weltpremiere seines dort angesiedelten Films »Rampenlicht«. Als J. Edgar Hoover, FBI, ein erbitterter Gegner Chaplins, davon erfuhr, verhinderte er durch ein Verfahren (wegen subversiver Tätigkeiten) Chaplins Rückkehr in die Vereinigten Staaten. Dieser beschloss, in Europa zu bleiben, und zog im Dezember 1952 in die Schweiz und ließ sich im Anwesen Manoir de Ban oberhalb Corsier-sur-Vevey am Genfer See nieder. Chaplin verarbeitete 1957 seine bitteren Erfahrungen mit den USA in der Satire »A King in New York«. In diesem Film prangert er auch den frühen Obskurantismus in den USA an. 1972 erhielt Chaplin den Ehren-Oscar für seine "unschätzbaren Verdienste um die Filmkunst". 1975 wurde er zum Ritter durch Königin Elisabeth II. von England geschlagen (Knight Commander of the British Empire). Charlie Chaplin lebte bis zu seinem Tode ein Vierteljahrhudnert an der Goldküste der Schweiz. Charlie Chaplin starb am 25. Dezember 1977 in Vevey am Genfer See in der Schweiz. Weblinks: Charlie Chaplin - Official Website - www.charliechaplin.com Die Geschichte meines Lebens
Die Geschichte meines Lebens
von Charles Chaplin Chaplin: Eine Biographie
Chaplin: Eine Biographie
von Stephen Weissman

Ai Weiweis große Ausstellung im Gropius-Bau in Berlin

Ai Weiwei
Ai Weiwei, der in China verfolgte und drangsalierte Künstler, zeigt im Martin-Gropius-Bau in Berlin seine bislang größte Ausstellung und zugleich eine künstlerische Herausforderung. Ai's aktuelle Situation bestimmt seine bislang größte Einzelausstellung, für die er vieles eigens neu geschaffen hat. Im Lichthof und 18 Räumen, die er souverän füllt, sind aber viele Facetten seiner Kunst zu erleben. Diese reichen von frühen New Yorker Arbeiten der 80er, als er einen Schnellkurs Kunstgeschichte absolvierte und vor allem sein späteres Vorbild Marcel Duchamp entdeckte, über die Videos, die den rasanten Wandel in Peking dokumentieren, bis zu seiner intensiven Beschäftigung mit dem Erdbeben in Sichuan, als wegen Baupfuschs Tausende Schüler starben. Auch in Berlin beeindruckt, wie Ai Traditionen und Materialien der (Bau)kunst seiner Heimat bewahrt, aber eben auch befragt, die er ironisiert, verwandelt, mit neuer Bedeutung versieht und so auch eine Brücke schlägt zum Westen und seinen Werten - etwa wenn er antike Vasen mit den metallischen Lackfarben in China beliebter Luxus-Automarken überzieht. Ai Weiwei, dessen heitere Gelassenheit nach dem gewitterbedingten Einsturz seiner Skulptur „Template“ bei der documenta 12 in Kassel unvergessen ist, wird in China drangsaliert, unter Hausarrest gestellt, mit abwegigen Anklagen verfolgt.

Samstag, 12. April 2014

Ai Weiweis Schicksal in China weiter ungewiss

Ai Weiwei

Ai Weiwei, dessen heitere Gelassenheit nach dem gewitterbedingten Einsturz seiner Skulptur „Template“ bei der documenta 12 in Kassel unvergessen ist, wird in China drangsaliert, unter Hausarrest gestellt, mit abwegigen Anklagen verfolgt.

Er darf in keinem Museum in seiner Heimat ausstellen, Pass und Ausreise werden ihm verwehrt. Doch der 56-Jährige widersteht, hält den Repressalien stand - und setzt auf eine Beweisführung mit künstlerischen Mitteln.

Solange der Aktionskünstler nicht aus China ausreisen darf, ist sein Schicksal weiter ungewiss. Bleiben dem unter Hausarrest stehenden Künstler also Ausstellungen im Ausland, um über seine Kunst und seine Person aufmerksam zu machen.

Montag, 7. April 2014

Maler El Greco vor 400 Jahren gestorben

El Greco
El Greco - »der Grieche«, eigentlich Domínikos Theotokópoulos - starb vor 400 Jahren am 7. April 1614 in Toledo. El Greco war ein Maler griechischer Herkunft und Hauptmeister des spanischen Manierismus beziehungsweise der ausklingenden Renaissance. Der vielsietig talentierte Künstler war auch als Bildhauer und Architekt tätig. El Greco zählt zu den großen und stilprägenden Meistern der Kunstgeschichte. Durch seine ungewöhnliche manieristische Malweise, die nicht zuletzt die deutschen Expressionisten faszinierte und beeinflusste, nimmt er in der Kunst der Alten Meister eine Sonderstellung ein. El Grecos unverwechselbare Figuren mit ihren lang gestreckten, von den Proportionen her ungewöhnlichen Körpern, die von ihm verwendeten Farben, sein Pinselduktus: in der Ausstellung findet man sie zwischen Bildern der Expressionisten und mancher Impressionisten, die sich El Greco zugewandt hatten und sich von diesen Gemälden inspirieren ließen. El Greco war ein Künstler, dessen oft religiös inspirierten Werke erst Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt wurden. El Greco - »der Grieche« - wurde 1541 auf Kreta in Candia - heute Iraklio - geboren.

Kurt Cobain, ein Märtyrer der Musikindustrie

Kurt Cobain
Kurt Cobain, der blonde Junge aus Seattle mit dem verträumten Gesicht, war das Symbol einer ganzen Generation. Der Erfolg hatte ihn und seine Band "Nirvana" Anfang der 1990er Jahre in so ungeahnte Höhen katapultiert, daß der hoch sensible Anti-Star des Rock'n'Roll und Pionier des Grunge schließlich die Bodenhaftung verlor. 1994 war war das zweite Jahr des kommerziellen Erfolges, doch dieser Erfolg war bereits schal geworden. Die 90er Jahre waren die letzten großen Jahre der Musikindustrie und Cobain ihr wichtigstes Symbol, welches diese bereits vollkommen für sich vereinnahmt hatte. Cobain war bereits mental völlig ausgebrannt und wurde zu einem Opfer des eigenen Erfolgs. Seit Jahren habe er beim Hören oder Schreiben von Musik nichts mehr empfunden.
"Es ist besser, für den gehasst zu werden, der man ist, als für die Person geliebt zu werden, die man nicht ist."

Kurt Cobain

Es sei die "große Kunst der Kulturindustrie", so der Musikkritiker Klaus Walter, "dass sie jedes Zeichen, das widerständig daher kommt und eigentlich das System infrage stellt, unheimlich schnell in der Lage ist, das zu integrieren und in Warenform zu verkaufen. Es ist im Grunde auch eine gewisse Naivität von Kurt Cobain, dass er sich mit so einer Verve und so einer Wucht und unter Einsatz seines Lebens buchstäblich da reingeworfen hat."
"Subversion ist der letzte Chique des Kapitalismus."
Vor 20 Jahren, am 5. April 1994, wurde Kurt Cobain erschossen aufgefunden. In seinem Abschiedsbrief schreibt er, seit Jahren habe er beim Hören oder Schreiben von Musik nichts mehr empfunden. "Es sei besser auszubrennen als zu schwinden", schrieb der vereinnahmte Star verzweifelt. Sein Selbstmord ließ ihn für viele zu einem Märtyrer einer gierigen Musikindustrie werden. Der Kapitalismus mit seiner übermächtigen Vereinnahmungsindustrie hatte ihn zur Strecke gebracht. Was blieb, war der große lakonische Abgang. - "A denial", schreit Kurt Cobainin dem berühmtsten Song der Band "Nirvana" - "eine Verweigerung" - ich mache nicht mit!" Weblink: Nirvana
Nevermind
von Nirvana

Samstag, 5. April 2014

Kurt Cobain zum 20. Todestag

Kurt Cobain
Vor 20 Jahren, am 5. April 1994, wird Kurt Cobain erschossen aufgefunden. In seinem Abschiedsbrief schreibt der hoch sensible Anti-Star des Rock'n'Roll und Pionier des Grunge, seit Jahren habe er beim Hören oder Schreiben von Musik nichts mehr empfunden und auch folgende nachdenkliche Zeilen: »Es ist besser auszubrennen als langsam zu schwinden.« Kurt Cobain ist das Gesicht und die gewaltige Stimme des Grunge - einer alternativen musikalischen Musikrichtung mehrerer Garagenbands aus Seattle. Er wurde als Sänger und Gitarrist der Band Nirvana berühmt, für die er fast alle Lieder schrieb. Wie viele andere Heroen des Rock starb auch Cobain im Alter von 27 Jahren.
»It’s better to burn out than to fade away.« »Es ist besser, auszubrennen als zu verblassen.«

Kurt Cobain im April 1994, letzte Worte in seinem Abschiedsbrief

Sein Selbstmord ließ ihn für viele zu einem Märtyrer einer gierigen und zynischen Musikindustrie werden. Der Sound aus Seattle war eine Erweckung für die Generation, die unter Ronald Reagan, Margaret Thatcher und Helmut Kohl aufgewachsen ist. Anfang der 1990er Jahre sah sie sich konfrontiert mit einer Musik, die der Wut und Enttäuschung der Außenseiter eine Stimme gab - trotzig, laut, authentisch: "Smells Like Teen Spirit". Wie notwendig diese gegenüber dem Mainstream alternative Stimme war, zeigt der auch aus heutiger Sicht noch erstaunliche weltweite Erfolg des Grunge. Für die Bands selbst wurde genau dieser Erfolg allerdings zum Problem - er stellte ihre Glaubwürdigkeit infrage. Cobain wurde die Geister, die er in naivem Glauben anrief, nicht mehr los. Es ist im Grunde auch eine gewisse Naivität von Kurt Cobain, dass er sich mit so einer Verve und so einer Wucht und unter Einsatz seines Lebens buchstäblich da reingeworfen hat." "A denial", schreit Kurt Cobain halb verzweifelt am Ende seines Songs "Smells Like Teen Spirit", "eine Verweigerung" - ich mache nicht mit!" - Doch dafür war es längst zu spät. Weblink: Nirvana
Nevermind
von Nirvana

Freitag, 4. April 2014

»Die Blechtrommel« von Volker Schlöndorff

Volker Schlöndorff
Der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff verfilmte 1979 »Die Blechtrommel« nach einer Vorlage des gleichnamigen Romans von Nobelpreisträger Günter Grass. Die 1979 unter deutscher Beteiligung produzierte Verfilmung »Die Blechtrommel« wurde mit Preisen und Auszeichnungen nur so überschüttet, u.a. mit der »Goldenen Palme« in Cannes und dem »Oscar« für den besten nichtenglischsprachigen Film. Volker Schlöndorff gelang damit der Aufstieg in die erste Reihe der Regisseure. Der in Danzig geborenen Oskar Matzerath stürzt sich im Alter von drei Jahren absichtlich eine Kellertreppe hinunter. Aus Protest gegen die Welt der Erwachsenen will er nicht mehr wachsen. Seinen Unmut tut das kleine Monster auf seiner Blechtrommel und durch schrille Schreie kund. Ein großartiger Film aus der Erzählperspektive von Oskar Matzerath, der im Alter von drei Jahren beschließt, nicht mehr zu wachsen. Seine Sichtweise auf die Welt begleitet durch die Zeit in Danzig vor und während des Zweiten Weltkrieges. Mit der »Blechtrommel« kehrte Deutschland zurück in die internationale Kinogemeinschaft. Der epochale Film gilt immer noch als eines der wichtigsten Werke des europäischen Kinos, dem es gelungen ist, den spießbürgerlichen Alltag innerhalb einer dem Wahnsinn verfallenden Gesellschaft ohne Schwarzweißmalerei zu demaskieren. Die Freie Stadt Danzig im Jahr 1927. Im Alter von drei Jahren erteilt Oskar Matzerath (David Bennent) mit einem Sprung von der Kellertreppe der Welt der Erwachsenen seine Absage. Er beschließt nicht mehr zu wachsen. Von nun an rebelliert er mit Hilfe seiner Blechtrommel hämmernd gegen die erdrückenden Werte des aufstrebenden Dritten Reiches. In der Gestalt eines ewigen Kindes erzeugt er Töne, die Glas zerspringen lassen. Mit dem Rhythmus seiner Trommel stört er die blind marschierenden Massen in ihrem Gleichschritt. Weblinks: Volker Schlöndorff-Biografie - www.kinoweb.de »Die Blechtrommel« Ein Zeitdokument
Die Blechtrommel Ein Zeitdokument - Ein Jahrhundertbuch - Ein Filmklassiker
von Georg Seeßlen »Die Blechtrommel« von Volker Schlöndorff
»Die Blechtrommel«
von Volker Schlöndorff

Schweizer Schriftsteller Urs Widmer ist tot

Schweizer Autor Urs Widmer
Urs Widmer, geboren 1938 in Basel, zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Das Spektrum seines Schaffens ist groß: Erzählungen, Romane, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Jetzt starb er im Alter von 75 Jahren nach schwerer Krankheit. Urs Widmer hat maßgeblich die Literaturszene in der Schweiz mitgeprägt. Mit ihn verliert die Schweiz einen ihren großen Gegenwartsautoren. Mit Widmer verliere Schweiz nicht nur einen großen Schriftsteller, schrieb die "Neue Zürcher Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe: "Urs Widmer hat mit seiner heiteren Besonnenheit und seinem temperamentvollen Esprit das intellektuelle Leben hierzulande maßgeblich mitgeprägt und belebt." Widmer zählte zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart und war "einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Schweizer Schriftsteller der Generation nach Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch", wie es in der Mitteilung des Diogenes-Verlags heißt. Er galt als würdiger Nachfolger von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt. Urs Widmer studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Basel, Montpellier und Paris. Danach arbeitete er als Verlagslektor im Walter Verlag, Olten, und im Suhrkamp Verlag, Frankfurt. In Frankfurt rief er 1968 zusammen mit anderen Lektoren den »Verlag der Autoren« ins Leben. Erst mit 30 Jahren fing er an, zu schreiben. Kurz nach dessen Gründung wurde er mit seinem Erstling, der Erzählung »Alois«, selbst zum Autor. Widmer lebte als Schriftsteller in Zürich. Zuletzt wurde er für sein umfangreiches Werk mit dem »Friedrich-Hölderlin-Preis« 2007 der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet. Noch im August 2013 hat er seine Autobiographie »Reise an den Rand des Universums« veröffentlicht. Weblinks: Weltliterat - Der Schweizer Autor Urs Widmer ist gestorben - 3 Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de Reise an den Rand des Universums: Autobiographie
Reise an den Rand des Universums: Autobiographie
von Urs Widmer