Mittwoch, 27. Januar 2021

Universalkünstler Arik Bauer gestorben

Arik Brauer

Der Universalkünstler Arik Bauer ist im Alter von 92 Jahren in Wien gestorben. Brauer war Maler, Grafiker, Architekt, Bühnenbildner, Sänger, Dichter Arik Bauer gehörte neben Friedensreich Hundertwaser und André Heller zur Garde österreichischer Univeralskünstler, welche die Kultur des Landes maßgeblich mitgestaltet und beeinflusst haben.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges schrieb sich der damals 16-Jährige an der »Akademie der bildenden Künste« in Wien (1945 bis 1951) ein. An der Akademie waren u.a. Albert Paris Gütersloh und Herbert Boeckl seine Lehrer. Nach Abschluss seines Studiums unternahm Brauer ausgedehnte Reisen, besonders Eindrücke aus dem Orient sollten sein späteres Werk prägen.

Mit seiner Frau Naomi ließ er sich in Paris nieder, wo das Paar mit Singen seinen Lebensunterhalt verdiente. Wenig später stellten sich auch erste Ausstellungserfolge ein. Als Brauer 1964 die Pariser Boheme verließ und wieder nach Wien zurückkehrte, genossen die Protagonisten der "Wiener Schule des Phantastischen Realismus" bereits große Popularität.
Bauer war der letzte noch lebende Hauptvertreter der »Wiener Schule des Phantastischen Realismus« und galt als Mitbegründer des Austro-Pop: Jetzt ist der Universalkünstler Arik Brauer im Alter von 92 Jahren gestorben.
Arik Bauer war ein sehr umtriebiger Universalkünstler: Maler, Architekt und Chanson-Sänger. Er war Mitglied »Wiener Schule der Phantastischen Kunst«. Der Maler brachte Farbe in das graue Nachkriegs-Österreich.
Brauers Gesangskarriere erreichte in den 1970er-Jahren ihren Höhepunkt: Mit Dialektliedern wie "Sie ham a Haus baut" und "Hinter meiner, vorder meiner" war er an der Geburt des Austropops maßgeblich beteiligt. "Ich habe mich nie als Austropopper gesehen, obwohl ich da wirklich am Anfang dabei war", sagte Brauer einmal in einem Interview. Er habe kritische Texte singen wollen. "Diese Liedtexte sind teilweise zu unserem großen Leidwesen aktuell geblieben. Einige davon wurden richtige Volkslieder, die man beim Heurigen oder auf einer Schutzhütte singen hört. Darauf bin ich stolz."

Zudem war Brauer an Fernsehspielen beteiligt und als Grafiker, Bühnen- und Kostümbildner tätig. 1975 stattete er etwa "Die Zauberflöte" (Kostüme und Bühnenbild) an der Pariser Oper aus.

Friedensreich Hundertwasser

Anfang der 1990er-Jahre beschäftigte sich der Künstler - wie seine Kollegen Ernst Fuchs und Friedensreich Hundertwasser - mit Architektur. Auch als Architekt hinterlies er Spuren. 1993 entstand auf der Wiener Gumpendorfer Straße ein "Brauer-Haus", 1996 gestaltete Brauer die Fassade einer katholischen Kirche in Wien-Leopoldstadt.

Im September 1997 zog er sich nach zwölfjähriger Lehrtätigkeit als Professor an der Wiener Akademie der bildenden Künste zurück.


Anlässlich seines 85. Geburtstages widmete ihm das Leopold Museum in Wien unter dem Titel "Gesamt.Kunst.Werk" eine Werkschau aus, im selben Jahr präsentierte er im Wiener Jüdischen Museum eine von ihm gestaltete Pessach-Haggada. Brauer hatte das Buch, das am Sederabend, der den Beginn des jüdischen Pessach-Festes markiert, gelesen wird, schon 1979 einmal illustriert.

Brauer erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter das Österreichischen Ehrenkreuz 1. Klasse, den Preis der Stadt Wien für Malerei und die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold. 2015 wurde er mit einem "Amadeus Award" für sein Lebenswerk geehrt. Im Oktober 2019 erhielt er den von der Styria Media Group und der Kleinen Zeitung nach ihrem ehemaligen Chefredakteur benannten "Fritz-Csoklich-Demokratiepreis", der Bundespräsident Heinz Fischer war der Laudator.

Arik Brauer selbst hielt damals ein flammendes Plädoyer für Demokratie und Menschlichkeit. Die Demokratie sei immer gefährdet, es gebe dafür in der Natur kein Vorbild, der Mensch habe sie erfinden müssen, um die in der Natur selbstverständliche und arterhaltende Eigenschaft des Egoismus überwinden zu können: „Wir verteidigen unsere Machtpositionen nicht wie Ziegenböcke mit Beinen und Hörnern und Muskeln im Genick, sondern mit Atomboben.

Mit dem umtriebigen Universalkünstler Arik Bauer verliert Österreich einen großen Universalkünstler.


Blog-Artikel:

Friedensreich Hundertwasser 90. Geburtstag

Dienstag, 26. Januar 2021

Berliner Staatsbibliothek wiedereröffnet

Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden

Nach 16 Jahren Sanierungsarbeiten weitgehend während des Normalbetriebs ist die Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden seit Montag wieder für Forschung und Lektüre bereit. Corona-bedingt wurde das imposante Gebäude zwischen Brandenburger Tor und Museumsinsel nach den 470 Millionen Euro teuren Arbeiten zunächst nur digital eröffnet.

Die 1661 gegründete Staatsbibliothek zählt mit ihrem zweiten Standort am Potsdamer Platz zu den international wichtigsten Einrichtungen ihrer Art und ist die größte wissenschaftliche Universalbibliothek im deutschsprachigen Raum. Zu den Schätzen gehören die originalen Partituren etwa von Beethovens Neunter Sinfonie, Mozarts großen Opern wie der «Zauberflöte» oder 80 Prozent von Bachs Handschriften, darunter die Passionen. Zum Inventar der Bibliiothek gehören auch wertvolle Schriftstücke wie die Originalpartitur von Mozarts Zauberflöte.

Die Bibliotehk war im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden in zu Zeiten der DDR nur notdürftig repariert worden.

Samstag, 23. Januar 2021

Novi Sad als Europäische Kulturhauptstadt 2021verschoben

Freiheitsplatz von Novi Sad

Novi Sad, nordwestlich von Belgrad gelegen, ist reich an Kulturschätzen und war als Europäische Kulturhauptstadt 2021 vorgesehen. Die kulturell vielfältige Stadt Novi Sad, in der Provinz Vojvodina in Nordserbien gelegen, ist die erste Stadt außerhalb der EU, die den Titel Europäische Kulturhauptstadt erhalten hat.

Novi Sad, Timișoara und Elefsina sollten 2021 den Titel Europäische Kulturhauptstadt tragen. Dann kam Corona - und alle Events werden erst mal verschoben. Das Europäische Parlament hat am Donnerstag, dem 17.12.2020 die Verschiebung des Kulturjahrs für Novi Sad auf 2022 und auf 2023 für Timișoara und Elefsina beschlossen.

Novi Sad ist eine alte Festungsstadt im Norden Serbiens. Die Stadt an der Donau wird auch als "Serbisches Athen" bezeichnet. Die Universitätsstadt besteht aus den Stadtteilen Novi Sad nördlich der Donau und Petrovaradin am Fuße der gleichnamigen Festung südlich der Donau.

Die Stadt liegt auf einer Höhe von 72 bis 80 Metern über dem Meeresspiegel. In Novi Sad mündet der Kleine Batschka-Kanal als Teil des Donau-Theiß-Donau-Kanalsystems in die Donau. Novi Sad ist kleiner und beschaulicher als die Hauptstadt.

Zu den Sehenswürdigketien der Stadt gehören das Rathaus, der Freiheitsplatz, die katholische Kirche, das Serbische Nationaltheatre, das Denkmal von Svetozar Miletic und das Hotel Vojvodina. Neben der gut erhaltenen Festung bezaubert die Stadt mit ihrem historischen Zentrum, das ein wenig an österreichische Kleinstädte erinnert.


Zahlreiche und verschiedene historische und kulturelle Denkmäler von Novi Sad sind auf den Straßen und Plätzen im alten Zentrum der Stadt, das auch kommerzielle und touristische Zentrum der Stadt ist und eine Fußgängerzone, die sich auf einer Länge von etwa 500 Meter erstreckt.


Der Freiheitsplatz (»Trg Slobode«) ist der größte zentrale Stadtplatz, erbaut im 18. Jahrhundert. An den Rändern des Platzes befinden sich die Gebäude aus dem Ende des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Square war schon immer ein Ort, um wichtige Ereignisse in der Geschichte der Stadt zu feiern, sowie einen Treffpunkt für Menschen und Ort, wo zahlreiche Manifestationen stattfanden.


Novi Sad ist die Heimat der ältesten serbischen Institution für Kunst und Wissenschaft, der Matica srpska, die 1826 in Budapest gegründet und 1864 nach Novi Sad transferiert wurde.

Die Universität Novi Sad - mit Außenstellen in Subotica, Zrenjanin und Sombor - wurde 1960 ins Leben gerufen. Sie umfasst heute 13 Fakultäten, in denen etwa 38.000 Studierende eingeschrieben sind.

Das Serbische Nationaltheater in Novi Sad wurde 1861 gegründet. In Novi Sad residiert auch ein ungarischsprachiges Theater, gegründet 1974 mit der Idee die kulturelle Identität der Ungarn zu pflegen.


Weblinks:

Discovering Novi Sad! - Visitnovisad - www.visitnovisad.rs

Kulturhauptstädte in der Warteschleife -. www.dw.com

Literatur [ >> ]:

Belgrad und Novi Sad: Sehenswürdigkeiten, Kultur, Szene, Umland, Reiseinfos
Belgrad und Novi Sad: Sehenswürdigkeiten, Kultur, Szene, Umland, Reiseinfos
von Hannover Moser, Birgitta Gabriela

Serbien: Kultur und Natur zwischen Vojvodina und Balkangebirge
Serbien: Kultur und Natur zwischen Vojvodina und Balkangebirge
von von Birgitta Gabriela

»Inaugural Poem« - feierliche Poesie bei der Amtseinführung


Dichten für die Mächtigen gehört in angelsächsischen Ländern zum guten Ton und hat eine lange Tradition. Geoffrey Chaucer war ein englischer Schriftsteller und Dichter u.a. »Canterbury Tales« (1387), der als Englands erster Hofdichter unter König Edward III. gilt und durch seine Dichtung in englischer Sprache diese mit zur Literatursprache erhob.

John F. Kennedy

Die Idee des »Inaugural Poem« geht auf US-Präsident John F. Kennedy zurück, der sich den Dichter Robert Frost als Laudator bei seiner Amtseinführung am 20.Januar 1961 erwählte. Robert Frost brachte ein handgeschriebenes Gedicht mit dem Titel "Dedication", das für den Präsidenten gedacht war.

Frost plante, eine getippte Kopie des Gedichts bei der Zeremonie zu lesen, das grelle Sonnenlicht, dass vom Schnee des Vorabends reflektiert wurde, machte es jedoch schwierig zu lesen. Frost zitierte daraufhin "The Gift Outright" aus dem Gedächtnis und überreichte die handgeschriebene Version des Gedichts "Dedication" an John und seine Frau Jacqueline.

Joe Biden bei der Vereidigung Mit dem Vortrag eines »Inaugural Poem« griff der neue Präsident Joseph Biden auf eine Geste der Wertschätzung für die Lyrik zurück, die von John F. Kennedy eingeführt und danach nur von den demokratischen Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama wiederholt worden war. Die junge afro-amerikanische Poetin Amanda Gorman trug feierlich ihr lyrisches Gedicht »The Hill We Climb« vor. Die Lyriker und Aktivistin Amanda Gorman war der eigentliche Star der Inauguration. Ihr vorgetragenes Gedicht nahm einen staatstragenden Topos an: Amerika muß mutig genug sein, um sich der Zukunft anzunehmen.

Blog-Artikel:

Feierliche Amtseinführung von Joe Biden - Torpedo-Blog

Mittwoch, 20. Januar 2021

42. Max Ophüls-Filmfestival



Max Ophüls war ein bedeutender deutsch-französischer Film-, Theater- und Hörspielregisseur. Nach ihm ist der Max-Ophüls-Preis benannt, der seit 1980 alljährlich im Rahmen des nach diesem Preis benannten Filmfestivals in Saarbrücken an den deutschsprachigen Filmnachwuchs verliehen wird.

Das 42. Max Ophüls-Filmfestival findet vom 18. bis 24. Januar 2021 in Saarbrücken unter Corona-Bedingungen statt. Bei dem Filkmfestival will man flexibel auf die dann aktuelle Corona-Situation reagieren. Das Festival soll als Präsenzveranstaltung mit Online-Elementen angeboten werden.

Die vier Wettbewerbe in den Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm sollen auch in der 42. Ausgabe das filmische Zentrum bilden. Der Schwerpunkt des Festivals wird nach den bisherigen Planungen wie immer auf der Filmpräsentation in den Saarbrücker Kinos liegen.

Nach Angaben der Festivalleitung wird es ein erarbeitetes Hygiene-Konzept geben. Es gelte die dann aktuellen Pandemie-Verordnungen zu beachten und entsprechend zu reagieren. Das Rahmenprogramm kann eventuell nur eingeschränkt stattfinden.

Dazu sollen begleitende Online-Screenings ermöglicht werden, die es der internationalen Filmbranche und Festivalstammgästen aus den Covid-19-Risikogruppen möglich machen, am Festival teilzunehmen.

Wie die Festival-Leitung mitgeteilt hat, arbeitet diese mit Stadt und Land gemeinsam an konzeptionellen Möglichkeiten, die Veranstaltung so stattfinden zu lassen, dass das Herz des Festivals - Filme, Emotionen und Begegnungen - als Kern erhalten bleiben.

Weblink:

Max Ophüls Festival soll auch 2021 stattfinden - www.sr.de

Samstag, 16. Januar 2021

Arnold Böcklin 120. Todestag

Arnold Böcklin

Arnold Böcklin starb vor 120 Jahren am 16. Januar 1901 in San Domenico bei Fiesole, Florenz. Böcklin starb auf seinem Anwesen und wurde am 18. Januar 1901 auf dem protestantischen Friedhof »Cimitero Evangelico agli Allori« bei Florenz beigesetzt. Das Grab hatte sein Sohn Carlo entworfen; es trug die Inschrift aus der Ode von Horaz „Non omnis moriar“: „Nicht ganz werde ich sterben – nicht Alles an mir stirbt“.

Arnold Böcklin war ein Schweizer Maler, Zeichner, Grafiker und Bildhauer des Symbolismus. Er gilt als einer der bedeutendsten bildenden Künstler des 19. Jahrhunderts in Europa.

1861 war er in Rom und besuchte Neapel und Pompei. In dieser Zeit vollendete er seinen unverkennbaren Stil mit den deutlichen Konturen und der intensiven Leuchtkraft seiner Farben, durch die er in seinen Gemälden eine Welt von mythologischen Fabelwesen veranschaulichte.

Von Rom kehrte Böcklin mit seiner Familie 1866 nach Basel zurück. Jacob Burckhardt vermittelte ihm 1868 den Auftrag, für Karl Sarasin einen Gartensaal seines Hauses in Basel mit drei Fresken auszustatten. Böcklin forderte Rudolf Schick auf, ihn bei der Ausführung zu unterstützen. Innerhalb von zwei Monate wurden die drei Wandbilder »Rast auf der Flucht nach Ägypten«, »König David mit der Harfe« und »Der Gang nach Emmaus« fertiggestellt.

Arnold Böcklin wurde am 16. Oktober 1827 in Basel geboren.

Freitag, 15. Januar 2021

20 Jahre Wikipedia

Wikipedia

Das Online-Lexikon Wikipedia wurde vor 20 Jahren am 15. Januar 2001 von Jimmy Wales gegründet. Wikipedia basiert auf der Idee frei zugänglichen Wissens für Nutzer. Die Idee einer frei zugänglichen Enzyklopädie war damals revolutionär. Das zugrunde liegenden Konzept der freien Mitarbeit und Zugänglichkeit hat sich durchgestzt und bewährt.

Das Online-Lexikon Wikipedia ist eine Erfolgsgeschichte. 55 Millionen Artikel in 300 Sprachen, das gab es noch nie. Die deutsche Ausgabe ist mit gut 2,5 Millionen Artikeln die viertgrößte. Das zugrunde liegende Konzept der freien Mitarbeit und Zugänglichkeit hat sich durchgesetzt und bewährt.

Wesentlich zum Erfolg beigetragen haben die freie Mitarbeit der Autoren und der freie Zugang des Online-Lexikons und seines frei verfügbaren Wissens. Der Erfolg und die weltweite Verbreitung geben Wikipedia recht. Wikipedia liegt auf dem 13. Platz der meistbesuchten Webseiten der Welt. Basis der Enzyklopädie ist die Freiwiligkeit und der Bereitschaft der Freiwilligen, Artikel stets zu verbessern. Bereits eingestellte Artkel basieren inhaltlich auf der Verbesserung der Artikel durch fleißige "Besserwisser

Hinter dem Heer der Freiwilligen steht eine relativ kleine Organisation mit Hauptsitz in San Francisco. Die Wikimedia Foundation beschäftigt gut 100 Entwickler und nimmt durch die jährlichen Spenden gut 120 Millionen Dollar ein. Der deutsche Förderverein kommt auf 80.000 Mitglieder und verfügt über einen Jahresetat von 18 Millionen Euro. Wikipedia finanziert sich durch Spenden. In den USA gibt es eine eigene Gesellschaft.

Geschrieben wird im Autorenkolletiv. Jeder darf bei Wikipedia als freier Autor mitschreiben, der die Regeln zur Erstellung eines Artikels einhält. Es gibt jedoch strenge Regeln bei der Veröffentlichung von Artikeln. Wikipedia hat strenge Regeln, was die Seriosität und die Angabe der Quellen angeht.

Wikipedia legt großen Wert auf Seriosität der Informationen und Quellen. Es versteht sich als Gegenteil zu den sozialen Medien mit ihrer häufig verbreiteten Desinformation.

Von Wikipedia-Verfassern eingereichte Artikel werden von einem zuständigen Kontrolleur überpüft, der die Quellenangaben überprüft.

Wikipedia hat sich erstaunlich robust gegen Angriffe und Fake-News gezeigt. Dennoch hat das Angebot auch mit vielen Problemen zu kämpfen: In Deutschland geht die Zahl der Autoren stetig zurück, der Umgangston wird oft als rüde beschrieben - und der Autorinnenanteil liegt bei gerade mal zehn Prozent.

Weblink:

Wikipedia - wikipedia.org

Samstag, 9. Januar 2021

Merseburger Dom feiert seine tausendjährige Domweihe

Merseburger Dom Merseburger Dom

Der Merseburger Dom feiert seine tausendjährige Domweihe: Vor 1.000 Jahren wurden die Grundsteine zum Merseburger Dom gelegt, der heute zu den bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands zählt. Merseburg gehörte vor 1000 Jahren zu den wichtigsten Aufenthaltsorten von Heinrich II. und Kunigunde, dem einzigen heiliggesprochenen Kaiserpaar. Sie ließen die Grundsteine zu einem Dom legen, in dem sich die Jahrhunderte immer wieder kunstvoll verewigen sollten, und begründeten seinen Aufstieg zu einem der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands. Weithin bekannt wurde das Bistum Merseburg durch Bischof Thietmar, der mit seiner weltberühmten Chronik Einblick in die Ereignisse rund um den Kaiserdom gibt.

Am 1. Oktober 1021 wurde der Merseburger Dom in Anwesenheit des Kaisers Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde geweiht. Nach nur sechs Jahren Bauzeit erhielt Merseburg eine der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands. Der Merseburger Kaiserdom war ein Lieblingsort deutscher Kaiser und Könige. Hier wurde Geschichte geschrieben, Geschichte aufgeschrieben und immer wieder in prächtigen Kunstwerken verewigt. Der 1000-jährigen Wiederkehr der Merseburger Domweihe ist 2021 ein ganzes Festjahr gewidmet. „Geweiht für die Ewigkeit“ lässt 1000 Jahre Domgeschichte wieder lebendig werden.

Als Teil des Dom-Schloss-Ensembles ist er heute ein Juwel an der „Straße der Romanik“. Die in Dom und Domschatz präsentierten Altarretabel, Skulpturen, Epitaphe, Gemälde und Handschriften, darunter die berühmten Merseburger Zaubersprüche sind von besonderer kulturgeschichtlicher Bedeutung. Ein Klangerlebnis der besonderen Art bietet die romantische Ladegastorgel.

Unter den ottonischen Königen und Kaisern erhielt Merseburg überregionale Bedeutung. Im Jahre 968 gründete Otto I. (der Große) gemäß einem vor der Schlacht auf dem Lechfeld 955 geleisteten Gelübde das Bistum Merseburg, das dem Heiligen Laurentius geweiht wurde. In Anknüpfung an eine Johanniskirche entstand der Merseburger Dom St. Laurentius und Johannes der Täufer. 981 erfolgte die Auflösung des Bistums, 1004 wurde es durch Kaiser Heinrich II. neu begründet.

Merseburger Dom
Der Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius gilt heute als einer der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands und war vor 1000 Jahren Lieblingsort des einzigen heiliggesprochenen Kaiserpaars, Heinrich II. und Kunigunde. Kein geringerer als Bischof Thietmar von Merseburg, einer der berühmtesten Chronisten des Mittelalters, legte am 18. Mai 1015 den Grundstein zum Bau des Domes.

Weblinks:

Merseburger Domweihe - www.merseburger-domweihe.de
Merseburger Dom - www.merseburger-dom.de

Merseburger Domrundgang - www.merseburger-dom.de

Dienstag, 5. Januar 2021

Friedrich Dürrenmatt 100. Geburtstag

Friedrich Dürrenmatt


Friedrich Dürrenmatt wurde vor 100 Jahren am 5. Januar 1921 in Konolfingen bei Bern als Sohn eines protestantischen Pfarrers geboren. Friedrich Dürrenmatt war ein berühmter schweizer Dramatiker und Erzähler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Schriftsteller und Dramatiker zählt zu den wichtigsten Nachkriegsautoren und in den 50er Jahren zu den wichtigsten Autoren seiner Generation.

Dürrenmatt gilt als einer der bedeutendsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Er war ein Dramatiker mit Hang zum absurden Theater. Dürrenmatt sah die Zukunft des Theaters in der grotesken Komödie. Er bevorzugte die Komödie und Tragikomödie und kritisiert mit Witz, Humor und Ironie das selbstgefällige Spiessbürgertum.

Eigentlich wollte er eine Ausbildung zum Kunstmaler machen, studierte aber dann ab 1941 Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik an der Universität Bern, dazwischen 1942/43 an der Universität Zürich.

1945/46 entstand sein erstes veröffentlichtes Stück, das genialische Jugendstück »Es steht geschrieben«, eine gelungene Adaption des Wiedertäufer-Stoffes, dass 1947 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt wurde.

1950 schrieb Dürrenmatt seinen ersten Kriminalroman »Der Richter und sein Henker«.

1950 entstand sein Theaterstück »Die Ehe des Herrn Mississippi«, mit dem er seinen ersten grossen Erfolg auf den bundesdeutschen Bühnen verzeichnen konnte.

Weltweiten Erfolg erzielte er mit seiner Komödie »Der Besuch der alten Dame». Sein erfolgreichstes Theaterstück wurde »Die Physiker«, dass er ebenfalls als Komödie bezeichnete, denn Dürrenmatt wollte seinen Dramen immer als Komödien verstanden wissen.

In den sechziger Jahren stand Dürrenmatt mit seinen Theaterwerken auf dem Höhepunkt seines Öffentlichkeitserfolges.

Dürrenmatt entwickelte eine eigene Dramentheorie, den gemäss den Vorstellungen des Dramatikers soll der Zuschauer nicht weiter die Rolle eines passiven Konsumenten inne haben. Er soll zum eigenständigen Nachdenken angeregt werden.

Dürrenmatt schuf so seinen eigenen Typus der Tragikomödie, einer Mischform aus Tragödie und Komödie, seiner Meinung nach "die einzig mögliche dramatische Form, heute das Tragische auszusagen". Seine bekanntesten Werke sind die Dramen »Die Ehe des Herrn Mississippi« (1952) und »Die Physiker« (1962) und die Tragikkomödie »Der Besuch der alten Dame« (1956).

Friedrich Dürrenmatt schrieb auch erfolgreiche Kriminalromane wie »Das Versprechen«, in dem Kommissar Matthäi den grausamen Mord an der kleinen Gritli Moser aufklären muss.

Bereits in seinem ersten Welterfolg, »Der Richter und sein Henker«, erschien die Schweiz als schillerndes Zwitterreich aus ländlicher Gemütlichkeit und internationalem, zynisch protegiertem Wirtschaftshub. Dürrenmatts bevorzugte Metapher für den komplexfreien helvetischen Geschäftssinn ist der Waffenhandel oder gleich das internationale Verbrechersyndikat, nicht nur in »Der Richter und sein Henker«, sondern auch in den grossen philosophischen Kriminalromanen des Spätwerks, »Justiz« und »Durcheinandertal«.

Mit «Frank der Fünfte. Oper einer Privatbank» entwirft er schon 1959 das wüste Bild einer Schweizer Finanzindustrie, die kriminelle Aktivitäten als ihr Kerngeschäft versteht, und auch «Der Besuch der alten Dame», Dürrenmatts erfolgreichstes Bühnenstück, ist eine Parabel der Käuflichkeit voller gemütlichem Lokalkolorit.

Der Autor hieße nicht Dürrenmatt, wenn er nicht sein Schweizbild und seine Haltung zur Schweiz dezidiert und hintergründig in seinem Werk ausbreiten würde.

Die Metapher von der Schweiz als Gefängnis – und ganz allgemein das Labyrinth, das Stollensystem, das Spiegelkabinett als Bild der Verworrenheit und Bedrängnis der menschlichen Existenz – wurde ein Leitmotiv des Dürrenmatt'schen Werks.

Für sein Werk, das neben Theaterstücken, Detektiv-Romanen, Erzählungen und Hörspielen auch Essays und Vorträge umfasst, erhielt er viele Auszeichnungen.

Schon in frühen Jahren begann er zu malen und zu zeichnen, eine Neigung, die er sein Leben lang verspüren sollte. Er illustrierte später manches seiner eigenen Werke, verfasste Skizzen, zum Teil ganze Bühnenbilder. Seine Bilder wurden 1976 und 1985 in Neuenburg, 1978 in Zürich ausgestellt.

Friedrich Dürrenmatt starb im Dezember 1990 kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres in Neuenburg.


Weblinks:

Friedrich Dürrenmatt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Friedrich Dürrenmatt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Dürrenmatts Schweizbild - www.mrkunz.ch

Literatur:

Der Richter und sein Henker
Richter und sein Henker
von Friedrich Dürrenmatt

Freitag, 1. Januar 2021

Silvester in Wien

In Wien ist der Silvesterpfad in der Altstadt der Treffpunkt für Feierlustige. Schon am Nachmittag ziehen Menschen durch die Gassen rund um den Stephansdom. Abends gönnen sie sich den Kaiserball in der Hofburg oder das Silvesterkonzert der Wiener Philharmoniker, bevor es in die Kärntner Straße geht.

Zwei Kilometer weit reiht sich eine Bude an die andere, in Zelten werden Walzer und Samba geboten. Wenn um Mitternacht die Pummerin, die gewaltige Glocke des Stephansdoms, das neue Jahr einläutet, haben Tanzwütige die Altstadt längst in Wiens größten Ballsaal umfunktioniert.

Weblink:

Silvesterpartys in Europa - www.spiegel.de/reise