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Freitag, 10. Februar 2023

Bertolt Brecht 125. Geburtstag



Bertolt Brecht


Am 10. Februar wäre Bertolt Brecht 120 Jahre alt geworden. Der deutsche Dramatiker, Schriftsteller und Regisseur Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Bertolt Brecht war der einflussreichste deutscher Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Brecht war ein Autor mit Weltgeltung - seine Stücke wurden auf der ganzen Welt gespielt.

Von 1917 bis 1918 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Naturwissenschaften, Medizin und Literatur. Sein Studium musste er allerdings bereits im Jahr 1918 unterbrechen, da er in einem Augsburger Lazarett als Sanitätssoldat eingesetzt wurde.

Schon als Schüler provozierte der junge Berthold mit seinen Texten, als junger Dramaturg feierte er bei den Münchner Kammerspielen seinen ersten Erfolg mit dem Drama "Trommeln in der Nacht", das ihm den Kleist-Preis einbrachte (1922). Doch den jungen Brecht zog es nach Berlin.

1921 bemerke er lakonisch: "Ich beobachte, daß ich anfange, ein Klassiker zu werden." Doch sein Werk bewahrte ihn vor der "durchschlagenden Wirkungslosigkeit eines Klassikers", wie es Max Frisch einmal ironisch formulierte.

Das epische Theater soll nach Brecht gesellschaftliche und politische Veränderungen in Gang setzen. Die Demonstration gesellschaftlicher Widersprüche auf der Bühne soll Zuschauer aktivieren, Kritik am Schicksalsglauben und eine materialistische Haltung vermitteln. Das Theater soll vom Repräsentations- und Unterhaltungsinstrument für die Oberschicht zu einer kritischen Veranstaltung insbesondere für das Proletariat werden.

"Das Theater darf nicht danach beurteilt werden,
ob es die Gewohnheiten seines Publikums befriedigt,
sondern danach, ob es sie zu ändern vermag."


Bertolt Brecht
Ausgewählte Werke in sechs Bänden:
Ausgewählte Werke in sechs Bänden


Bertolt Brechts Werke gehören heute zum Kanon der Weltliteratur. Seine »Dreigroschenoper« ist das weltweit wohl populärste deutsche Theaterstück des Zwanzigsten Jahrhunderts. Schon nach seiner Uraufführung im Berlin des Jahres 1928 pfiffen die krisengebeutelten Berliner auf der Straße die Melodien von Kurt Weill, die »Moritat von Mackie Messer« oder das »Lied der Seeräuber Jenny«.

Bertolt Brecht


1933 verließ Brecht mit seiner Familie und Freunden Berlin und flüchtete über Prag, Wien und Zürich nach Dänemark, später nach Schweden, Finnland und in die USA. Neben Dramen schrieb Brecht auch Beiträge für mehrere Emigrantenzeitschriften in Prag, Paris und Amsterdam. 1948 kehrte er aus dem Exil nach Berlin zurück, wo er bis zu seinem Tod als Autor und Regisseur tätig war.

Bertolt Brecht starb am 14. August 1956 an den Folgen eines Herzinfarktes und wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin begraben.Er fand seine letzte Ruhesstätte auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin.

Weblinks:

Bertolt Brecht-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Bertolt Brecht-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Brecht-Blog:

Bertolt Brecht



Blog-Artikel Bertolt Brecht:

Brechts episches Theater - Literatenwelt-Blog - http://literatenwelt.blogspot.com
Brechthaus in Augsburg - Museumswelt-Blog - http://museums-welt.blogspot.com

Mittwoch, 9. März 2022

Friedrich Schlegel 250. Geburtstag


Friedrich Schlegel

Der deutsche Philosoph und Schriftsteller Friedrich Schlegel wurde vor 250 Jahren am 10. März 1772 in Hannover geboren. Schlegel war ein deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literaturkritiker, Historiker, Altphilologe.

Friedrich Schlegel war neben seinem Bruder August Wilhelm Schlegel einer der wichtigsten Vertreter der "Jenaer Frühromantik". Schlegels philosophische Ideen hatten starken Einfluss auf die deutsche Frühromantik.

Nach dem Studium von Jura, Philologie, Geschichte und Philosophie in Göttingen und Leipzig gab er mit seinem älteren Bruder August Wilhelm die Zeitschrift "Athenaeum" heraus. Zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm veröffentlichte er 1798 das Journal »Athenäum«, das nach zwei Jahren im Jahr 1800 bereits wieder eingestellt wurde.

Friedrich Schlegel war ein bedeutender Literaturtheoretiker und -kritiker der Romantik. Er schrieb auch kritische und historische Abhandlungen sowie programmatische Essays, z.B. über Lessing. Er ist der Verfasser des Romans »Lucinde« (1799).

Die beiden Schlegel-Brüder hielten sich ab 1796 in Jena auf, wo sie mit Novalis, Clemens Brentano, Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling in freundschaftliche Beziehungen traten. Zusammen bildete der Kreis die sogenannte »Jenaer Frühromantik«. Für die von den Schlegels entwickelten Theorien lieferte Ludwig Tieck die literarischen Beispiele.

Im Juli 1796 war Schlegel seinem Bruder August Wilhelm und dessen Frau Caroline nach Jena gefolgt. Zunehmend beschäftigte er sich mit Philosophie (Kant, Spinoza). Hier prägte ihn stark die Philosophie von Johann Gottlieb Fichte (vgl. dessen Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre), mit dem ihn eine Freundschaft verband. Der junge Schlegel machte bei seinem ersten Jenaer Aufenthalt zudem fruchtbare Bekanntschaften mit Schriftstellern der „älteren Generation“: Johann Gottfried Herder, Christoph Martin Wieland und Johann Wolfgang von Goethe. In Auseinandersetzung mit deren Werken entwickelte er seine berühmte Literaturtheorie.

Friedrich Schlegel lehrte 1801 kurzzeitig als Privatdozent an der Universität Jena, ging jedoch 1802 zum Sanskritstudium nach Paris.

1808 veröffentlichte er seine Studie »Über die Sprache und Weisheit der Indier«. Das Werk gilt als der erste Versuch der Beschäftigung mit den indischen Sprachen und als Beginn der vergleichenden Linguistik.

Schlegels Theorie des Romans hat das Sprechen über Literatur revolutioniert: Der Leser bekommt die Rolle des Geburtshelfers, erst seine fortdauernde kritische Selbstreflexion überführt den Text ins Leben und gestaltet ihn immer wieder neu.

Sein Roman »Lucinde« war damals eine literarische Revolution – ein Roman, der die Gattung von innen her aufsprengt. Nur mit der Fortsetzung ging es nicht voran: Schlegel steckte mitten in einer Schreibkrise, als er 1799 Berlin endgültig verließ.

Von Jena aus wollten er und sein Bruder Wilhelm mit ihrer Zeitschrift »Athenaeum« der literarischen Welt den Kampf ansagen. Die aufreibende Existenz als freier Schriftsteller forderte allerdings ihren Tribut:
Auf Jena folgte Paris, auf Paris folgte Köln. 1808 ging er nach Wien, hielt dort Vorlesungen über die Philosophie des Lebens.

Bedeutend sind seine genialen und geistvollen Aphorismen. Der Aphoristiker Schlegel, „gemeinhin als ein genialischer Chaot mit sprunghaften Einfällen betrachtet“, inspirierte unter anderen den Historiker Leopold von Ranke.

Friedrich Schlegel hatte einst vorausgesagt und gefordert: »Je mehr die Poesie Wissenschaft wird, je mehr wird sie auch Kunst.«

Friedrich Schlegel setzte die entscheidenden Impulse für die Entwickklung des romantischen Fragments. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die Idee des Bruchstückhaften und des Unvollendeten als Zeichen und zugleich Werkzeug einer unendlichen Annäherung an das Absolute:
"Die romantische Dichtung ist noch im Werden; ja, das ist ihr eigentliches Wesen, dass ewig nur werden, nie vollendet sein kann."

Schlegel starb am 12. Januar 1829 völlig unerwartet an einem Schlaganfall, während eines Aufenthaltes in Dresden.

Weblinks:

Friedrich Schlegel-Gesellschaft - www.schlegel-gesellschaft.de


Friedrich Schlegel-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de


Friedrich Schlegel-Zitate - Zitate-Portalwww.die-zitate.de

Donnerstag, 13. Januar 2022

Schiller und das Theater seiner Zeit (K)


Schon der junge Schiller galt als „dramatisches Talent“, seine Bühnenstücke fanden zumeist begeisterte Aufnahme. Schiller suchte die Bühne als Ort der Vermittlung seiner Ideale – und sah sich konfrontiert mit Zensur und manchen Unzulänglichkeiten.

Das Theater glich einem Irrenhause, rollende Augen, geballte Fäuste, stampfende Füße, heisere Aufschreie im Zuschauerraum! Fremde Menschen fielen einander schluchzend in die Arme, Frauen wankten, einer Ohnmacht nahe, zur Türe. Es war eine allgemeine Auflösung wie im Chaos, aus dessen Nebel eine neue Schöpfung hervorbricht.“ So schildert ein Augenzeuge die Reaktionen des Mannheimer Publikums auf eine Theateraufführung am 13. Januar 1782. Was es erlebt hatte, war die Uraufführung der „Räuber“ – das Theaterstück eines jungen Autors, der dadurch auf einen Schlag berühmt wurde: Friedrich Schiller.

Das Stück hatte das Interesse des Mannheimer Buchhändlers Christian Friedrich Schwan erregt, der es dem Intendanten des Theaters, Wolfgang Heribert von Dalberg, empfahl. Für die Bühnenfassung mußte Schiller manches entschärfen, die Kritik an Kirche und Obrigkeit zurücknehmen. Die Handlung, eigentlich in der Gegenwart angesiedelt, wurde ins Spätmittelalter verlegt. Trotz dieser Eingriffe – Schiller fürchtete, dadurch werde das Stück „zu einer Krähe mit Pfauenfedern“ – blieb das Drama anstößig genug; in Weimar, wo Schiller später seine Erfolgsdramen verfaßte, blieb der Hof den Aufführungen der „Räuber“ stets fern.

Die Mannheimer Ereignisse werfen ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Theaterkultur des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Diese war zunächst, was das Hoftheater angeht, von französischen und englischen Schauspielertruppen, von französischen Theaterstücken und der italienischen Oper geprägt gewesen. Sparsamkeitszwänge nach dem Siebenjährigen Krieg (1756–1763) sowie die stärkere Zuwendung zu den eigenen Untertanen bewirkten dann im Zug der Aufklärung die Förderung der – preiswerteren – deutschsprachigen Truppen durch den Hof. Die größte Veränderung aber lag in der Erweiterung der höfischen Theaterszene, die zuvor nur geladenen, meist adligen Gästen vorbehalten gewesen war, um das bürgerliche Publikum. Zu diesem zählte keineswegs nur die gehobene Gesellschaft, sondern auch die einfache Bevölkerung, die sich auf den billigen Plätzen im dritten Rang einfand.

In den neugegründeten, meist anteilig vom Hof finanzierten „Nationaltheatern“ saßen nun zahlende Konsumenten, an deren Geschmack sich das Repertoire auszurichten hatte. Am beliebtesten waren unterhaltsame Lustspiele, wie sie August von Kotzebue, Friedrich Ludwig Schröder oder August Wilhelm Iffland in großen Mengen produzierten.

Weblink:

„Mein Clima ist das Theater“ - www.wissenschaft.de

Samstag, 12. Juni 2021

Weimar - Stadt der Klassiker

Weimar Theater

Weimar ist seit zweihundert Jahren Kulturstadt. Weimar ist eine weltbekannte Kulturstadt mit einem reichen kulturellen Erbe. Hier wurde die Aufklärung als Amt verankert. Weimar ist eine höfische Residenzstadt, die im 18. Jahrhundert Zentrum der deutschen Geistesgrößen war. Die Kulturhauptstadt Europas 1999 ist sicher nicht nur durch ihre berühmten Bewohner weltbekannt.

Hier spürt man noch heute den Geist der deutschen Klassik. Weimar ist auch die Stadt, die der ersten parlamentarischen Republik auf deutschem Boden ihren Namen verlieh. Bekannt ist die Stadt vor allem durch ihr reiches kulturelles Erbe.



Mit Goethe, Schiller, Herder, Wieland und dem Gedankenaustausch Goethes mit Johann Gottlieb Fichte und den Brüdern Humboldt wurde Weimar das geistige Zentrum Deutschlands.

Von 1920 bis 1948 war Weimar die Hauptstadt des Landes Thüringens und wurde 1999 Kulturhauptstadt Europas. Seit 2004 trägt die Stadt den offiziellen Beinamen "Universitätsstadt" mit der Bauhaus-Universität und der Musikhochschule Franz Liszt.

Samstag, 9. Januar 2021

Merseburger Dom feiert seine tausendjährige Domweihe

Merseburger Dom Merseburger Dom

Der Merseburger Dom feiert seine tausendjährige Domweihe: Vor 1.000 Jahren wurden die Grundsteine zum Merseburger Dom gelegt, der heute zu den bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands zählt. Merseburg gehörte vor 1000 Jahren zu den wichtigsten Aufenthaltsorten von Heinrich II. und Kunigunde, dem einzigen heiliggesprochenen Kaiserpaar. Sie ließen die Grundsteine zu einem Dom legen, in dem sich die Jahrhunderte immer wieder kunstvoll verewigen sollten, und begründeten seinen Aufstieg zu einem der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands. Weithin bekannt wurde das Bistum Merseburg durch Bischof Thietmar, der mit seiner weltberühmten Chronik Einblick in die Ereignisse rund um den Kaiserdom gibt.

Am 1. Oktober 1021 wurde der Merseburger Dom in Anwesenheit des Kaisers Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde geweiht. Nach nur sechs Jahren Bauzeit erhielt Merseburg eine der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands. Der Merseburger Kaiserdom war ein Lieblingsort deutscher Kaiser und Könige. Hier wurde Geschichte geschrieben, Geschichte aufgeschrieben und immer wieder in prächtigen Kunstwerken verewigt. Der 1000-jährigen Wiederkehr der Merseburger Domweihe ist 2021 ein ganzes Festjahr gewidmet. „Geweiht für die Ewigkeit“ lässt 1000 Jahre Domgeschichte wieder lebendig werden.

Als Teil des Dom-Schloss-Ensembles ist er heute ein Juwel an der „Straße der Romanik“. Die in Dom und Domschatz präsentierten Altarretabel, Skulpturen, Epitaphe, Gemälde und Handschriften, darunter die berühmten Merseburger Zaubersprüche sind von besonderer kulturgeschichtlicher Bedeutung. Ein Klangerlebnis der besonderen Art bietet die romantische Ladegastorgel.

Unter den ottonischen Königen und Kaisern erhielt Merseburg überregionale Bedeutung. Im Jahre 968 gründete Otto I. (der Große) gemäß einem vor der Schlacht auf dem Lechfeld 955 geleisteten Gelübde das Bistum Merseburg, das dem Heiligen Laurentius geweiht wurde. In Anknüpfung an eine Johanniskirche entstand der Merseburger Dom St. Laurentius und Johannes der Täufer. 981 erfolgte die Auflösung des Bistums, 1004 wurde es durch Kaiser Heinrich II. neu begründet.

Merseburger Dom
Der Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius gilt heute als einer der bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands und war vor 1000 Jahren Lieblingsort des einzigen heiliggesprochenen Kaiserpaars, Heinrich II. und Kunigunde. Kein geringerer als Bischof Thietmar von Merseburg, einer der berühmtesten Chronisten des Mittelalters, legte am 18. Mai 1015 den Grundstein zum Bau des Domes.

Weblinks:

Merseburger Domweihe - www.merseburger-domweihe.de
Merseburger Dom - www.merseburger-dom.de

Merseburger Domrundgang - www.merseburger-dom.de

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Chemnitz Europäische Kulturhauptstadt 2025


Chemnitz soll Europäische Kulturhauptstadt 2025 werden. Damit setzte sich die sächsische Stadt gegen sieben Mitbewerber durch, darunter Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg. Der Chemnitzer Traum, Kulturhauptstadt Europas zu werden, ist Wirklichkeit geworden. Das ist ein herausragender Erfolg für die Stadt.

Chemnitz hat bei seiner Bewerbung rundum überzeugt und die Konkurrenten ausgebotet. Bis zur finalen Entscheidung um den Titel am 28. Oktober 2020 war es ein langer Weg in dem zweistufigen und kompetitiven Verfahren für die Stadt Chemnitz. Die Nominierung bedeutet eine große Chance für die Stadt.

Chemnitz will "all die Leute und Orte sichtbar machen, die man nicht sieht, und damit auch ein Chemnitz, das in Europa - noch - keiner auf dem Schirm hat", so das Bewerbungsteam. Mit kulturellen Mitteln sollen Gräben überwunden werden.
Die Stadt kann auf eine über 800-jährige Stadtgeschichte verweisen. Sie war das industrielle Zentrum nach der Reichsgründung 1872, zusammen mit Zwickau war es das zweitgrößte zusammenhängende Industriegebiet in Deutschland, nach dem Ruhrgebiet. In dieser Zeit entstand auch das größte noch existente Gründerzeitviertel, der Kaßberg.

Chemnitz war nach der Wende immer wieder am Puls der Zeit mit Kulturveranstaltungen, die aus dem Nichts geschaffen wurden. So zum Beispiel das Splash, das damals größte Hip Hop Festival in Europa. Chemnitz hat nicht die Mittel oder die Größe von Dresden oder Leipzig, aber dennoch gelang es immer wieder Außergewöhnliches auf die Beine zu stellen.

Es gibt eine recht produktive Kulturszene, die zum Beispiel das Filmfestival Schlingel ausspuckt oder Acts wie Kraftklub, Tefla und Jaleel oder Trettmann.

Vieles von dem was hier passiert, passiert die Stadtgrenzen nicht, aber dennoch ist diese Stadt für über 250.000 Menschen geschätzte Heimat. Der Lokalpatriotismus ist jedenfalls gerechtfertigt.
Chemnitz ist tatsächlich die kurioseste Kulturhauptstadt Europas, die es jemals gegeben hat. Die Stadt bietet jede Menge sozialistische Plattenbauromantik und städtebauliche Fehlplanungen seit der Wende. Neue Straßen ins Nirgendwo und alte Straßen mit Buckelpistenkultur. Chemnitz hat sogar einen Kulturpalast im Ortsteil Rabenstein, der ist ein ganz besonderes Schmuckstück, den muss man schnell noch besucht haben, bevor er in sich zusammen bricht.


Chemnitz steht für Solidarität und Humanismus. Das bürgerliche Engagement ist in Chemnitz besonders ausgeprägt. Darum wurde Chemnitz zur europäischen Kulturhauptstadt ausgewählt. Überall in Europa wird der demokratische Wandel spürbar. Chemnitz zeigt wie es geht. Achtsamkeit u der Einsatz für Recht und Freiheit stärkt die Mehrheitsgesellschaft.

Chemnitz war immer Underdog. Selbst bei Pegida waren hier maximal 100 Leute. Immer zu klein, um als richtige Großstadt durchzugehen, haben sich hier besondere Charaktere geprägt. Es überrascht dann doch, wer alles aus Chemnitz stammt bzw. hier lange gelebt hat. Eine Reihe berühmt gewordener Sportler stammen aus Chemnitz oder wurden hier groß. Aber auch so mancher Künstler und Schauspieler ist hier zur Schule gegangen. Chemnitz ist letztendlich mehr - mehr wie in "Wir sind mehr".

Die Stadt in Sachsen war vor zwei Jahren in die Schlagzeilen geraten, als sie tagelang im Ausnahmezustand gewesen, nachdem Daniel H. am Rande des Stadtfests von einem Asylbewerber erstochen worden war. Es folgten Demonstrationen, bei denen auch der Hitlergruß gezeigt wurde. Die Ereignisse des Sommers 2018 wurden genau wie brachliegende Flächen und leerstehende Häuser zunächst als Schwäche in der Bewerbung der drittgrößten Stadt in Sachsen betrachtet.

Samstag, 24. Oktober 2020

Christoph Schlingensief 60. Geburtstag


Christoph Schlingensief wurde vor 60 Jahren am 24. Oktober 1960 in Oberhausen geboren.

Christoph Schlingensief war ein deutscher Filmregisseur, Theaterregisseur, Drehbuchautor, Hörspielautor und -regisseur, Talkmaster. Der Sohn eines Apothekers und einer Kinderkrankenschwester wuchs eigenem Bekunden zufolge in einem "extrem kleinbürgerlichen Elternhaus" auf.

Der Regisseur trat mit provozierenden politischen Aktionen an die Öffentlichkeit, die seine Rolle im deutschen Geistes- und Kulturleben zu einer der umstrittensten werden ließen. Durch sein Engagement gegen Neofaschismus und Fremdenfeindlichkeit wurde er zur Zielscheibe rechter und konservativer Kreise.

Über Schlingesiefs Inszenierung von Shakespeares "Hamlet" urteilte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Schlingensief, eigentlich als Fäulnisdompteur abonniert, kommt tatsächlich bis zum Sein und gibt dem Hamlet so eine Brisanz, die er lange nicht mehr hatte."

Christoph Schlingensief starb am 21. August 2010.

Weblink:

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Offizielle Schlingensief-Homepage mit Informationen zu den Aktionen des Regisseurs - www.schlingensief.com

Samstag, 3. Oktober 2020

30 Jahre Deutsche Einheit wird mit Festakt in Potsdam gefeiert

30 Jahre Deutsche Einheit

Deutschland feiert den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit - und das 30 Tage lang in Potsdam. Die Feier erhält den passenden Rahmen dazu:. Vom 5. September bis zum 4. Oktober lädt Brandenburg als Gastgeberland zur Einheits-Expo unter freiem Himmel ein.

Zum 30. Mal schon wird 2020 der Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Dieses Mal in der Landeshauptstadt Potsdam, denn Brandenburg hat aktuell die Bundesratspräsidentschaft inne und ist Gastgeber. Zum Jubiläum verwandelt sich die Potsdamer Innenstadt in eine weiträumige Ausstellung unter freiem Himmel - die Einheits-Expo. Diese wurde am Samstag eröffnet und läuft bis zum 4. Oktober.

30 Jahre. 30 Tage. - Deutschland feiert in Potsdam

Auch die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit" beteiligt sich an den Feierlichkeiten und zeigt in direkter Nachbarschaft die "Galerie der Einheit" – ein wachsendes Kunstprojekt, bestehend aus einer Kubus-Installation und einem begleitendenden virtuellen Ausstellungsraum. Außerdem können von der Kommission gewürdigte Meilensteine auf dem Weg zur Deutschen Einheit in einer begehbaren Ausstellung im Alten Stadtkanal besichtigt werden.

Unter dem Motto "30 Jahre. 30 Tage. 30 x Deutschland" präsentieren sich in Potsdam die Verfassungsorgane, die Bundesländer und weitere Partner mit Installationen, Exponaten oder "City-Cubes". Wer nicht selbst vor Ort sein kann, kann Deutschland digital erkunden - auf der

Am 3. Oktober 1990 wurde durch den formellen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik die Wiedervereinigung Deutschlands vollzogen. Die Jahrzehnte der deutschen Teilung gingen zu Ende - mit ihr auch der Ost-West-Konflikt in Europa und der Welt. Die Wiedervereinigung war ein bedingungsloser Anschluss der DDR, welcher nicht alternativlos war und hätte daher auch anders verlaufen können. Viele engagierte Ostdeutsche wollten damals die DDR zu einer besseren Gesellschaft machen.

Weblink:

Samstag, 12. September 2020

30 Jahre Nationalpark Jasmund

Kreideküste am Königstuhl

Seit 1926 steht die Kreideküste am Königstuhl unter Naturschutz. Vor 30 Jahren wurde die Kreideküste zum Nationalpark Jasmund erklärt.

Der Nationalpark Jasmund liegt auf der Halbinsel Jasmund im Nordosten der Insel Rügen im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und besteht seit dem 12. September 1990. Er ist 3.003 Hektar (ha) groß und ist damit Deutschlands kleinster Nationalpark.

Das natürliche Kreidevorkommen auf der Halbinsel Jasmund wurde in Kreidebrüchen seit langem abgebaut. Als 1926 die Wiedereröffnung eines bereits stillgelegten Kreidebruchs drohte, wies man die Küste nördlich von Sassnitz als Naturschutzgebiet aus. Am 12. September 1990 wurde dieser Küstenabschnitt im Rahmen des Nationalparkprogramms zum Nationalpark erklärt.


Nationalpark heißt: Naturschutz mit den Menschen im gemeinsamen Interesse von Mensch und Natur. Deshalb gilt für die Nationalparks in Deutschland der Satz, mit dem bereits der erste Nationalpark der Welt gegründet wurde: „Zum Wohl und zur Freude des Volkes und der zukünftigen Generationen.“

Dichter und Denker, Maler und Musiker haben sich seit jeher von der bizarren Schönheit der Kreideküste inspirieren lassen . Die Kreidefelsen und das Meer bieten ein faszinierendes Naturschauspiel, das einen unnachahmlichen Reiz auf den Betrachter ausübt.


Video:

Insel Rügen Nationalpark Jasmund - Kreidefelsen - Youtube

Donnerstag, 14. Mai 2020

Dramatiker Rolf Hochhuth ist tot





Rolf Hochhuth


Rolf Hochhuth starb im Alter von 89 Jahren am 13. Mai 2020 in Berlin. Rolf Hochhuth war ein deutscher Schriftsteller, Bühnenautor und Dramatiker des 20. Jahrhunderts.

Rolf Hochhuth war kein Mann der leisen Töne, sondern er pflegt einen Habitus, der einem Dramatiker durchaus gerecht zu werden vermag. Hochhuth ist ein Mann mit einem Hang für brisante Themen. Sein großes Thema ist die Moral. Er war der erste nach dem Krieg, der das Drama mit dem Thema Moral verband und auf die Bühne brachte.

Der Stellvertreter

Während eines Rom-Aufenthalts konzipierte er 1959 sein erstes Drama »Der Stellverteter«, das 1963 in Berlin von Erwin Piscator uraufgeführt wurde. Schon mit seinem Erstlingswerk »Der Stellverteter« gelang es ihm 1963, für grosses Aufsehen zu sorgen. Hochhuth provozierte einen epochalen Theaterskandal, den grössten in der Geschichte der Bundesrepublik.

In seinem moralisierenden Stück »Der Stellvertreter« gab er der hellen Empörung Raum und griff hierfür zu klassischen Traditionen. Rolf Hochhuth prangerte 1963 laut die Mitschuld der katholischen Kirche am Holocaust an. Für Hochhuth war der Papst nicht nur ein Exponent der katholischen Kirche, sondern was er von sich behauptete: der Stellvertreter Gottes auf Erden.

Dieses Stück machte ihn über Nacht berühmt. Rolf Hochhuth ist bis heute ein streitbarer Geist und Unbequemer geblieben. Er mischt sich heute noch in viele Themen ein: Wirtschaft, Religion, Politik.


Rolf Hochhuth wurde vor 80 Jahren am 1. April 1931 als Sohn eines Schuhfabrikanten in Eschwege geboren.
Zum Schluss noch eine kleine Anekdote zu Hochhuths Geburtsag am 1. April. Mit besonderer Befriedigung erfüllte es ihn, dass er seinen Geburtstag mit Bismarck und Karl dem Großen teile und ihn diese ebenso seriöse wie prominente Nachbarschaft des Vedachts enthebe, selber bloß ein Aprilscherz zu sein.







    Rolf Hochhuth-Werke


Rolf Hochhuth Lesebuch
Rolf Hochhuth Lesebuch
Der Stellvertreter

Der Stellvertreter
Soldaten. Nekrolog auf Genf
Soldaten
Nekrolog auf Genf
Alan Turing
Alain Turing
Wessis in Weimar
Wessis in Weimar



Weblinks:

Rolf Hochhuth-Biografie - Biografien-Poratal - www.die-Biografien.de

Rolf Hochhuth-Zitate

Rolf Hochhuth, 1991
Zum Tod von Dramatiker Rolf Hochhuth
- www.sueddeutsche.de/kultur

Rolf Hochhuth
Dramatiker Rolf Hochhuth ist tot
- www.sueddeutsche.de/kultur

Auf den Knien eines Herzens - www.sueddeutsche.de/kultur



Montag, 4. Mai 2020

Wartburg wieder für Besucher geöffnet













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Der Museumsbesuch auf der ist ab Montag, 4. Mai 2020 wieder möglich! Im Zuge der Corona-Prävention war der Museumsbetrieb seit dem 16. März 2020 eingestellt. Die Wartburg freut sich sehr, Gäste und Besucher ab Montag, dem 4. Mai 2020, wieder begrüßen zu dürfen.

„Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden!“ soll der Sage nach Ludwig der Springer die Gründung der Wartburg verkündet haben. Eine wahrlich sagenumwobene Burg, ein Zeitzeuge der Geschichte Deutschlands und seit 1999 UNESCO Weltkulturerbe.

Ihre Berühmtheit hat die um 1067 gegründete Wartburg allerdings nicht in erster Linie nicht ihrer Schönheit zu verdanken. Die alten Mauern, die 1999 zum Welterbe der Menschheit erklärt wurden, werden vielmehr wie kaum eine andere Burg mit der Geschichte Deutschlands verbunden.

Wie kaum eine andere Burg Deutschlands ist die Wartburg mit der Geschichte Deutschlands verbunden. 1211 bis 1227 lebte die später heiliggesprochene Elisabeth von Thüringen auf der Burg. 1521/22 hielt sich der Reformator Martin Luther als „Junker Jörg“ hier versteckt und übersetzte während dieser Zeit das Neue Testament der Bibel („Septembertestament“) in nur elf Wochen ins Deutsche. Johann Wolfgang von Goethe weilte mehrfach hier, erstmals im Jahr 1777.


Weblink:

Wartburg - www.watburg.de


Blog-Artikel:

Wartburg bei Eisenach - http://culturwelt.blogspot.de



Donnerstag, 19. März 2020

Friedrich Hölderlin 250. Geburtstag









Friedrich Hölderlin

Friedrich Hölderlin wurde am 20. März 1770 als Sohn eines Klosterpflegers und einer Pfarrerstochter in Lauffen am Neckar geboren. Friedrich Hölderlin war ein bedeutender Schriftsteller und Dichter der Klassik. Er gilt als ein von der schwäbischen Romantik geprägter Dichter.

Hölderlin gilt als einer der bedeutendsten Dichter deutscher Sprache, der Oden, Elegien und Hymnen veröffentlichte. Zu seinen Hauptwerken gehören der Roman »Hyperion« (1797-99) und das Drama »Empedokles« (1798).

Er studierte von 1788 bis 1793 Theologie im Tübinger Stift, wo er unter anderem auf den Philosophen Hegel traf. Hölderlin war mit Schelling und Hegel befreundet, erst Kantianer als Hörer Fichtes, dann Verkünder eines ästhetischen Pantheismus in seinem Roman »Hyperion«. Nach der Entlassung aus dem Tübinger Stift begann Hölderlins Flucht vor dem Pfarrerberuf.

Holderlinjahr 2020

1795 zog der nach Frankfurt am Main, um seine neue Hofmeisterstelle bei Susette Gontard, seiner »Diotima« anzutreten. Als Gontard von der Beziehung seiner Frau zum Erzieher des Sohnes erfuhr, musste Hölderlin 1798 seine Tätigkeit im Haus des Bankiers beenden.


Er zog zu seienem Freund Issak Sinclair nach Bad Homburg und begleitete ihn im Novmeber zum rastatter Kongreß. 1801 trat Hölerlin seine dritte Hofmeisterstelle bei der Familie Gonzenbach in Hauptwil bei St. Gallen an, die er jedoch schon bald wieder kündigte.

"Wir sind nichts. Was wir suchen ist alles."

Friedrich Hölderlin

Hölderlin sehnte sich nach einer Harmonie zwischen Mensch und Natur, wie er sie in einem idealisierten Bild des alten Griechenland erblickte und für die Zukunft wieder erhoffte.

Hölderlin gilt als sehr begabter Dichter. Seine feierlich-ernsten, manchmal schwermütigen Gedichte in altgriechischen Vers- und Strophenformen sind von einer hohen sprachlichen Schönheit.

1801 begab sich Hölderlin für drei Monate in die Schweiz nach Hauptwil und unterrichtet die jüngere Schwester vom Kaufmann Emanuel von Gonzenbach. Im folgenden Jahr begibt sich Hölderlin nach Bordeaux und arbeitet dort erneut als Hauslehrer, kehrt aber nach wenigen Monaten zurück ins Schwabenland.

1802 trifft er in Stuttgart ein, sein gesundheitlicher Zustand ist desolat, so dass ihn seine Freunde aufgrund seines verwirrten Zustandes kaum wiedererkennen. In dieser Zeit erhält Hölderlin die Nachricht vom Tod Susette Gontards und geht zurück nach Nürtingen zu seiner Mutter, arbeitet an der Übersetzung von Sophokles und Pindar.

1805 wurde mit seinen »Nachtgesängen« auch das berühmte kurze Gedicht »Hälfte des Lebens« veröffentlicht.

    Friedrich Hölderlin-Werke


Gedichte
Sämtliche
Gedichte und
Hyperion
Hyperion
Hyperion
Hyperion
Hyperion
Empedokles

Empedokles

Nach dem Tod seiner Geliebten Susette Gontard im Jahr 1802 verfiel er in Raserei und seine Stimmung trübte sich ein. Er raste vor Wut angesichts seiner Trauer und des Unverständnisses seiner Angehörigen. Tiefe Depressionen, Verbitterung und gelegentliche cholerische Wutanfälle wechselten bei ihm einander ab.

Friedrich Hölderlin wurde 1806 von Homburg in ein Klinikum nach Tübingen gebracht. Hölderlin galt ab diesen Zeitpunkt als wahnsinnig und kam ab 1807 zur Pflege bei der Tübinger Tischlerfamilie von Ernst Zimmer. In den letzten 36 Jahren lebte er in deren Haus in einer Teestube oberhalb des Neckartals, heute als Hölderlinturm bekannt.

Die ersten 36 Jahre seines Lebens hat der Dichter Friedrich Hölderlin in seiner Poesie und der Antike geschwelgt und die letzten 36 Jahre in dem Turm gelebt. Gegen seinen Willen war er im Alter von 36 Jahren wegen einer psychischen Erkrankung in die Klinik der Universitätsstadt eingewiesen worden. Nach mehrmonatiger Behandlung nahm die Turmbesitzerfamilie ihn zur Pflege auf - für den Rest seines Lebens.

Zu seinen Hauptwerken gehören der Roman »Hyperion« (1797-99) und das Drama »Empedokles« (1798). Er hat zudem zahlreiche Gedichte, Briefe und theoretische Schriften verfasst.

1805 wurde mit seinen »Nachtgesängen« auch das berühmte kurze Gedicht »Hälfte des Lebens«, eine dunkle Vorahnung, dessen, was auf ihn zukommen sollte, veröffentlicht.

Er verfasste zudem zahlreiche Gedichte, Briefe und theoretische Schriften. Zu seinen bekanntesten Gedichten gehören »Andenken«, »Hälfte des Lebens«.

Seit seinem 32. Lebensjahr lebte der gedankenvolle Dichter Hölderlin in geistiger Umnachtung und starb am 7. Juni 1843 in Tübingen.

Seine letzte Ruhestätte fand der Dichter auf auf dem Tübinger Stadtfriedhof.

Blog-Artikel:

Friedrich Hölderlin 250. Geburtstag - Gastbeitrag

Literatenwelt-Blog


Hölderlin



Hölderlin-Weblinks:

Friedrich Hölderlin-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Friedrich Hölderlin-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Weblinks:

Hölderlin-Museum - www.hoelderlinmuseum.de

Hölderlin-Biographie - www.grosse-lieratur.de

Hölderlin-Biografie - www.hoelderlin-friedrich.de


Friedrich Hölderlin-Blog:

Friedrich Hölderlin-Blog
- http://friedrich-holderlin.blogspot.de





Sonntag, 15. März 2020

»Hölderlin. Komm ins Offene Freund!« von Rüdiger Safranski

Friedrich Hölderlin

Noch immer ist Friedrich Hölderlin, dessen 250. Geburtstag am 20. März 2020 begangen wird, schwer zu vermitteln. Wer nicht an seinen Elegien das Feuer der Begeisterung fängt, wer nicht offen für "Göttliches" ist, dem wird wohl kaum eine Annäherung gelingen - wie auch sein jüngster Biograf im Vorwort festhält.

Dem ahnungslosen und böswilligen Rezensenten des "Spiegel" hat dieser Satz gereicht, um das ganze Buch abzulehnen. Nichtsdestotrotz ist Rüdiger Safranski wieder ein großer Wurf gelungen, der die Reihe seiner anderen populären Bildungsschriften erweitert - seien es die einzigartigen Biografien über E.T.A. Hoffmann, Schopenhauer, Heidegger, Nietzsche, Schiller und Goethe, oder thematische Abhandlungen über das Böse, die Wahrheit, die Zeit und die Romantik.

Holderlinjahr 2020

Safranski will keine Fach-Gelehrsamkeit ausbreiten, sondern Leser erreichen. Auch sein neues Hölderlin-Buch ist nicht für Germanisten geschrieben, nicht für "bloße Fachmenschen und Philister" (Nietzsche). Er schildert lebhaft und textorentiert (an der Werkausgabe von Michael Knaupp) die Entwicklung von Leben und schriftstellerischem Werk des sensiblen, empfindsamen und verletzlichen Dichters, den in seiner Genialität dasselbe Schicksal wie den Maler van Gogh und den Philosophen Nietzsche erreicht.

Im Tübinger Stift bildete Hölderlin mit Hegel und Schelling ein geistiges Trio, das die Parole "Reich Gottes" ausgab, bevor jeder seine eigenen Wege ging. In Jena waren ihm dann Schiller und Fichte Leitsterne. Die privaten Verwicklungen bis zum Zusammenbruch, vor allem die unerfüllt bleibende Liebesbeziehung zur Frankfurterin Susette Gontard, seiner "Diotima" im Hyperion-Roman, aber auch die auffallend enge Bindung zur Mutter, die aus ihm unbedingt einen Pfarrer machen wollte, werden einfühlsam geschildert.

Holderlinjahr 2020

Zum 250. Geburtstag Friedrich Hölderlins ist Rüdiger Safranskis neue Biografie »Hölderlin. Komm ins Offene Freund!« von Rüdiger Safranski über den großen unbekannten Dichter erschienen.

Friedrich Hölderlins Leben ist die Geschichte eines Einzelgängers, der keinen Halt im Leben fand, obwohl er hingebungsvoll liebte und geliebt wurde: Friedrich Hölderlin. Als Dichter, Übersetzer, Philosoph, Hauslehrer und Revolutionär lebte er in zerreißenden Spannungen, unter denen er schließlich zusammenbrach.

Erst das 20. Jahrhundert entdeckte seine tatsächliche Bedeutung, manche verklärten ihn sogar zu einem Mythos. Doch immer noch ist Friedrich Hölderlin der große Unbekannte unter den Klassikern der deutschen Literatur. Der 250. Geburtstag im März 2020 ist eine gute Gelegenheit, sich ihm und seinem Geheimnis zu nähern. Rüdiger Safranskis Biografie gelingt das auf bewundernswerte Weise.



Friedrich Hölderlin gehört zu den bedeutendsten deutschen Dichtern. Er hat neben dem "Hyperion" vor allem große Hymnen und Elegien geschaffen und eine außerordentliche poetische Strahlkraft entwickelt. Er wurde 1870 im schwäbischen Lauffen geboren und gelangte über die Klosterschulen Denkendorf und Maulbronn zum Studium an der Tübinger Universität ins Tübinger Stift. Dort war er mit Schelling und Hegel auf der gleichen Stube. Gemeinsam pflegten sie die philosophische Diskussion und teilten ihre Begeisterung über die Ideale der Französischen Revolution.

Eigentlich bestimmt zu einer theologischen Laufbahn, kämpfte er verzweifelt dagegen an und versuchte sich als Schriftsteller und in verschiedenen Anstellungen als Hauslehrer eine unabhängige berufliche Existenz zu schaffen. Der elf Jahre ältere Schiller hat Hölderlin gefördert.


Neue Hölderlin-Biografie:

Hölderlin. Komm ins Offene Freund!
Hölderlin. Komm ins Offene Freund! von Rüdiger Safranski

Hölderlin



Weblinks:

Friedrich Hölderlin-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de