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Samstag, 12. Juni 2021

Weimar - Stadt der Klassiker

Weimar Theater

Weimar ist seit zweihundert Jahren Kulturstadt. Weimar ist eine weltbekannte Kulturstadt mit einem reichen kulturellen Erbe. Hier wurde die Aufklärung als Amt verankert. Weimar ist eine höfische Residenzstadt, die im 18. Jahrhundert Zentrum der deutschen Geistesgrößen war. Die Kulturhauptstadt Europas 1999 ist sicher nicht nur durch ihre berühmten Bewohner weltbekannt.

Hier spürt man noch heute den Geist der deutschen Klassik. Weimar ist auch die Stadt, die der ersten parlamentarischen Republik auf deutschem Boden ihren Namen verlieh. Bekannt ist die Stadt vor allem durch ihr reiches kulturelles Erbe.



Mit Goethe, Schiller, Herder, Wieland und dem Gedankenaustausch Goethes mit Johann Gottlieb Fichte und den Brüdern Humboldt wurde Weimar das geistige Zentrum Deutschlands.

Von 1920 bis 1948 war Weimar die Hauptstadt des Landes Thüringens und wurde 1999 Kulturhauptstadt Europas. Seit 2004 trägt die Stadt den offiziellen Beinamen "Universitätsstadt" mit der Bauhaus-Universität und der Musikhochschule Franz Liszt.

Freitag, 12. April 2019

100 Jahre Bauhaus in Weimar


Das Staatliche Bauhaus wurde vor 100 Jahren 1919 von Walter Gropius in Weimar als Kunstschule gegründet.
Walter Gropius holte 1919 die europäische Künstleravantgarde in die Stadt: Lyonel Feininger, Paul Klee, Oskar Schlemmer, Johannes Itten, Wassily Kandinsky und viele mehr schickten sich an, mit ihren Ideen unseren Alltag zu revolutionieren.

Das Bauhaus gilt als Schule der Moderne. Synonym für moderne Architektur, wegweisend in der Architektur und funktional im Design. Nach Art und Konzeption war es damals etwas völlig Neues, da das Bauhaus eine Zusammenführung von Kunst und Handwerk darstellte. Das historische Bauhaus stellt heute die einflussreichste Bildungsstätte im Bereich der Architektur, der Kunst und des Designs im 20. Jahrhundert dar.

Das »Staatliche Bauhaus« in Weimar entstand am 12. April 1919 aus der Vereinigung der »Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst« in Weimar und der 1915 aufgelösten Kunstgewerbeschule Weimar und hatte dort seinen Sitz bis im Jahr 1925.

Vorgängerorganisation für das Bauhaus war das im Jahre 1902 von Henry van de Velde gegründete »Kunstgewerbliche Seminar« und das etwas später als Lehranstalt konzipierte »Kunstgewerbliche Institut«, das seinen Lehrbetrieb im Jahr 1907 aufnahm. Unstrittig ist, dass bereits van de Velde eine erhebliche Anzahl jener Methoden und Prinzipien etablierte, für die das spätere Bauhaus berühmt geworden ist.


Kaum jemand weiß, daß das Bauhaus ein Männerbund war und eigentlich »Baubrüder« heißen sollte.
Die Lehre am Bauhaus bestand aus dem Vorkurs und der Arbeit in den Werkstätten. Die Werkstätten wurden von den Künstlern, die sich Meister der Form nannten und den Handwerksmeistern geleitet. Anfangs mischten sich romantische Rückwendung in vorindustrielle Produktionsweisen mit modernen gestalterischen Ansätzen. Projekte des Bauhauses, wie das „Haus Sommerfeld“ waren in dieser Phase noch sehr expressionistisch geprägt.

Das Bauhaus verstand sich von Anfang an als sich breitende Siedlungsbewegung, denn man wollte siedeln und Bauhäuser in der ganzen Welt gründen.

Das Bauhaus bestand nur 14 Jahre: als „Staatliches Bauhaus“ in Weimar, als „Hochschule für Gestaltung“ in Dessau und als private Lehranstalt in Berlin. Entstanden ist es im Kontext der Kunstgewerbebewegung und der Kunstschulerneuerung. Seine Ideen wirkten weit über die Schule, ihre Orte und ihre Zeit hinaus.

100 Jahre nach seiner Gründung in Weimar haben sowohl das Verständnis von Architektur und Design als auch die übergeordneten Ideale, für die das Bauhaus steht, weiterhin große Strahlkraft. Bis heute gilt das Bauhaus als wichtigste Schule der Moderne. Keine andere Bewegung hat auf drei Kontinenten Weltkulturerbe hervorgebracht.

Weblinks:

Bauhaus100 - www.bauhaus100.de

Bauhaus Museum Dessau - www.bauhausmuseum-dessau.de

Das Bauhaus in Dessau - www.bauhaus-dessau.de






Samstag, 6. April 2019

Eröffnung des Bauhaus-Museums Weimar

Bauhaus-Museum

Am 6. April eröffnet das neu erbaute Bauhaus-Museum Weimar. Der Museumsbau ist zum 100. Jubiläum der Gründung der Kunsthochschule Staatliches Bauhaus fertig geworden. Das Museum liegt an der Grenze vonm Stadtpark und dem Gauforum.

Das Bauhaus-Museum Weimar präsentiert die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Sammlung. Als Ort der offenen Begegnung und Diskussion erinnert es an die frühe Phase der bedeutendsten Design- und Kunstschule des 20. Jahrhunderts und verknüpft deren Geschichte mit Fragen zur Lebensgestaltung von Heute und Morgen.

Lange wurde bei dem Museum um die Form, das Design und die Lage gestritten. Herausgekommen ist ein kastenförmiges Museum aus Beton, das die Form eines Kubus hat.

Das Museum der Moderne zeigt zahlreiche Gegenstände und Leihgaben im typischen Bauhaus-Design. Es zeigt die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Sammlung und und denkt es zeitgleich weiter in die Zukunft.


Für 100 Jahre Bauhaus haben sich die drei sammlungsführenden Bauhaus-Institutionen - das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung in Berlin, die Stiftung Bauhaus Dessau und die Klassik Stiftung Weimar -, der Bund, vertreten durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kulturstiftung des Bundes, sowie elf Bundesländer zu einer starken Gemeinschaft.


Das »Staatliche Bauhaus« in Weimar entstand am 12. April 1919 aus der Vereinigung der »Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst« in Weimar und der 1915 aufgelösten Kunstgewerbeschule Weimar und hatte dort seinen Sitz bis im Jahr 1925.

Vor 100 Jahren wurde das Bauhaus in Weimar gegründet. Walter Gropius holte 1919 die europäische Künstleravantgarde in die Stadt: Lyonel Feininger, Paul Klee, Oskar Schlemmer, Johannes Itten, Wassily Kandinsky und viele mehr schickten sich an, mit ihren Ideen unseren Alltag zu revolutionieren.

Weblinks:

Bauhaus100 - www.bauhaus100.de


Bauhaus-Museum Weimar - www.weimar.de




Montag, 14. Mai 2018

Goethe und Schiller waren unterschiedliche Naturen

Goethe Schiller-Denkamal im Weimar

Große Geister ziehen sich an! - Goethes und Schillers Freundschaft gilt als Traumpaarung der deutschen Klassik, als Sternstunde des Geistes. Doch ganz konfliktfrei war ihr Verhältnis nicht. Obwohl sie sich gegenseitig halfen und inspirierten, beneidete Schiller den großen Goethe und fürchtete sich Goethe vor dem Aufstieg Schillers.

Die Dichter Goethe und Schiller waren unterschiedliche Naturen, die sich aufgrund iher Gegensätzlichkeit angezogen haben. Dass sie sich überhaupt zusammenfanden , ist eines der großen Rätsel, denn sie hätten nicht unterschiedlicher sein können: der ewig kränkelnde Schiller und die robuste Natur Goethe, der eine von Seelenfeuern und Tabak und vom Geruch fauler Äpfel vorwärtsgetrieben, der andere in sich ruhend, Geheimer Rat und Naturforscher und Dichter aus Neigung. Der eine kämpft, der andere wird gehätschelt.

Als Friedrich Schiller Goethe zum ersten Mal sieht, kniet er vor ihm. Kein guter Auftakt für einen neidfreien Umgang in der Zukunft. Es ist der 14. Dezember 1779, der württembergische Herzog Karl Eugen führt die Schüler der Karlsschule dem Weimarer Herzog Carl August vor, Johann Wolfgang Goethe steht an dessen Seite, würdevoll steif.


Goethe gehört zum Zeitpunkt seines Auftritts in der Karlsschule längst zum Establishment, die Kindereien des Sturm und Drang liegen hinter ihm, all diese Ausschweifungen in Begleitung des jungen Herzogs und im Gefolge der jungen Genies wie Lenz und Klinger, mit Gelagen, auf denen man Wein aus Graburnen becherte, rohes Pferdefleisch verspeiste, verrückt spielte, halbnackt an der herzoglichen Tafel erschien. Doch für die Nachrückenden war Goethe noch immer mit Skandal und Aufsässigkeit gegen die höfische Etikette verknüpft, ganz besonders für Schiller, der seinen eigenen Paukenschlag gegen die herrschenden Verhältnisse vorbereitete.

Schiller schickt seine wüsten "Räuber" auf die Bühne, die ihn von einem Tag auf den anderen berühmt machen, ein Ideendrama über zwei Extremisten der Freiheit, Karl und Franz Moor, zwei Outlaws, der eine ins Gute und der andere ins Böse.

Goethe widmet sich zu jener Zeit vor allem der Naturforschung - nicht der Exzess interessiert ihn, sondern das organische Wachsen.

So unterschiedlich beide Dichter-Naturen auch waren, so hatten sie doch ein gemeinsames Ziel: die ästethische Erziehung des Menschen. Beide Geistesgrößen sollten sich zusammentun, um ein gemeinsames Projekt zu realisieren.

Goethe als Genie der Intuition, Schiller als das der Reflexion, waren gemeinsam angetreten, um ein Ideal zu beschreiben, das leuchtet bis heute: die Versöhnung von Vernunft und Natur, von Pflicht und Neigung, von Stil und Persönlichkeit.

Weblinks:

Die Verschwörer von Weimar - www.spiegel.de

Johann Wolfgang Goethe


Friedrich Schiller-Biografie

-

Biografien-Portal

- www.die-biografien.de

Samstag, 2. September 2017

Herzogin Anna Amalia-Bibliothek in Weimar


Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek wurde 1691 als „Herzogliche Bibliothek“ von Herzog Wilhelm Ernst in Weimar gegründet. Die „Herzogliche Bibliothek“ - heute benannt nach der Herzogin Anna Amalia (1739–1807), die Mutter Carl Augusts - ist ein Schmuckstück der Rokoko-Architektur. Der Besuch der Herzogin Anna Amalia-Bibliothek in Weimar gehört zum guten Ton der Gebildeten. Dort wandelten schon immer die Geistesgrößen der Stadt.

Zu gerne hätte man da einmal ein Gespräch belauscht, wenn sich Goethe, Schiller, Herder und Wieland in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar zum plaudern und philosophieren getroffen haben. Ging es wirklich immer hochgeistig zu unter dem „Vierergestirn der Weimarer Klassik“?

Berühmt ist ihr ovaler und über drei Geschosse reichender Rokokosaal. Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek ist eine Forschungsbibliothek für Literatur- und Kulturgeschichte mit besonderem Schwerpunkt auf der deutschen Literatur von der Aufklärung bis zur Spätromantik.


Seit 1998 gehört sie als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ zum UNESCO-Welterbe.

Am Abend des 2. September 2004 brach ein Brand im Dachstuhl des Hauptgebäudes aus, der im zweiten Geschoss des Rokokosaales von der Feuerwehr gestoppt werden konnte. Die Brandursache konnte auch nach einem Abschlussgutachten des Bundeskriminalamtes nicht eindeutig geklärt werden. Menschen trugen dazu bei, ihre Kulturschätze nach dem verheerenden Brand zu retten.


Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek gehört bei einem Weimar-Besuch natürlich zum Pflichtprogramm. Wer in erster Linie den berühmten Rokokosaal sehen will, sollte sich möglichst vormittags eine Karte besorgen – mehr als 290 Besucher täglich werden nicht eingelassen, die letzten Eintrittskarten kann man um 14.30 Uhr kaufen.

Die Informationen zur Herzogin Anna Amalia Bibliothek finden sich hier:

Klassik Stiftung Weimar - www.klassik-stiftung.de

Weblink:

Die gute Stube von Goethe, Schiller, Herder und Wieland - saetzeundschaetze.com

Literatur:

Anna Amalia. Herzogin von Weimar
Anna Amalia. Herzogin von Weimar
von Annette Seemann

Johann Sebastian Bach im Gefängnis


Johann Sebastian Bach saß im Herbst 1717 vier Monate wegen Aufmüpfigkeit gegen den seinen Landesherrn und Herzog, mit dem er sich über verkracht hatte, im Gefängnis. So ein Dickkopf! Wegen "Halsstarrigkeit" kam Johann Sebastian Bach ins Gefängnis. Er hatte sich schlicht geweigert seinem Auftraggeber weiter treu zu dienen. Erst am 2. Dezember kam der Komponist wieder aus dem Gefängis frei.

Zum einen war es erst einmal wohl gekränkte Eitelkeit, die ihn dazu veranlasste, nichts mehr für seinen Weimarer Dienstherren Herzog Wilhelm Ernst zu komponieren. Hatte dieser doch tatsächlich Georg Phillip Telemann und nicht ihm die Stelle des Kapellmeisters angeboten. Und das, obwohl Bach seit neun Jahren beste Arbeit für den Herzog geleistet hatte und für diese Stelle wie geschaffen war.

Auf Bachs förmliches Gesuch antwortete der Herzog nicht, eine Audienz gewährte er ihm nicht und - der Gipfel der Frechheit - er strich die Notenpapierlieferungen an Bach.

Da der neue potentielle Arbeitgeber - Fürst Leopold von Köthen - Bachs Talent besser zu schätzen wußte und ihn vom Lakai in den Rang eines Hofoffiziers erheben wollte. Bach sollte in Köthen die alleinige Verantwortung über die Hof-, Kammer- und Tafelmusik erhalten. In Köthen boten sich also großartige Möglichkeiten für seine musikalischen Ambitionen.

Der Wunsch Wohnort und Arbeitgeber zu wechseln, führte jedoch schnell zu politischen Verwicklungen. Zumal, wenn er sich über das geltende Recht hinwegsetzte und mit Fürst Leopold von Köthen einen Vertrag abgeschlossen hatte, ohne vorher daheim in Weimar Herzog Wilhelm Ernst um Entlassung zu bitten. Ohne die ausdrückliche Erlaubnis des Herzogs durfte Bach nicht wegziehen, er war eben nur ein Lakai. Und so saß er fest.

Weblinks:

Bach wird aus dem Gefängnis entlassen - www.br.de

Johann Sebastian Bach-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Johann Sebastian Bach-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Montag, 25. Mai 2015

Freundschaft von Goethe und Schiller

Goethe Schiller-Denkamal im Weimar

In Weimar stehen Goethe und Schiller auf Augenhöhe im Siegerkranz vereint auf ihrem Podest. Das hat seinen Grund. Sie waren von dem Gefühl ihrer Freundschaft so sehr beseelt, dass keiner, wie Goethe später schrieb, "ohne den Andern leben konnte". Hier sind es zwei Künstlernaturen, die zueinander gefunden haben. Es ist die außergewöhnlichste Freundschaft in der Geschichte des Geistes. Goethes und Schillers Freundschaft gilt als Traumpaarung der deutschen Klassik, als Sternstunde des Geistes.

Die Wahlverwandschaft ist die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft in einer Zeit der dramatischen Umbrüche: Politisch hatte die französische Revolution das Ancien Régime blutig hinweggefegt und schickte sich an, auf die anderen europäischen Staaten überzugreifen. Gesetzmäßigkeiten, seit Jahrhunderten wie in Stein gemeißelt, änderten sich innerhalb kürzester Zeit. Kulturell und geistig wich das Zeitalter der Aufklärung und der Klassik einem aufkommenden Mystizismus, einer Neuentdeckung der Natur, der Romantik und der Leidenschaften.

Vor diesem Hintergrund beschreibt Safranski, wie sich Goethe und Schiller, die beiden ungleichen Persönlichkeiten, langsam aneinander annäherten, sich quasi beschnupperten, misstrauisch beäugten, schließlich Gefallen aneinander fanden. Und wie daraus eine der produktivsten Freundschaften der Geschichte entstand.

Goethes und Schillers Freundschaft gilt als Traumpaarung der deutschen Klassik, als Sternstunde des Geistes. Doch ganz konfliktfrei war ihr Verhältnis nicht. Obwohl sie sich gegenseitig halfen und inspirierten, beneidete Schiller den großen Goethe und fürchtete sich Goethe vor dem Aufstieg Schillers. In seinem spannend zu lesenden Buch erzählt Rüdiger Safranski die gemeinsame Geschichte der beiden Geistesheroen von der ersten Begegnung 1779 in Stuttgart bis zu Schillers Beerdigung in Weimar, der Goethe fernblieb.

Andere National-Literaturen haben ihre großen Einzelnen, die Engländer ihren Shakespeare, die Franzosen ihren Voltaire, die Russen Puschkin. Hier sind es zwei, die sich zu einem enormen Projekt zusammengeschlossen hatten: zur ästhetischen Erziehung der Nation, des großen Lümmels. Es gibt diese beiden, und sonst lange nichts.

Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft


Wie die beiden Geistesheroen sich umkreisen und voreinander fliehen, sich beschimpfen und schließlich zusammenfinden, das ist nun zum ersten Mal für ein breites Publikum von Rüdiger Safranski umfassend beschrieben worden*. Dabei hätten die beiden Naturen unterschiedlicher nicht sein können.

Entgegengesetze Eigenschaften machen eine innigere Vereinigung möglich. Goethe als Genie der Intuition, Schiller als das der Reflexion, gemeinsam angetreten, um ein Ideal zu beschreiben, das leuchtet bis heute: die Versöhnung von Vernunft und Natur, von Pflicht und Neigung, von Stil und Persönlichkeit.

Dass sie sich überhaupt zusammenfanden und wie sie es taten, ist eines der großen Rätsel, denn sie hätten nicht unterschiedlicher sein können: der ewig kränkelnde Schiller und die robuste Natur Goethe, der eine von Seelenfeuern und Tabak und vom Geruch fauler Äpfel vorwärtsgetrieben, der andere in sich ruhend, Geheimer Rat und Naturforscher und Dichter aus Neigung. Der eine kämpft, der andere wird gehätschelt.

So unterschiedlich beide Naturen auch waren, so hatten sie doch ein gemeinsames Ziel: die ästethische Erziehung des Menschen. Beide Geistesgrößen sollten sich zusammentun, um ein gemeinsames Projekt zu realisieren.

Goethe als Genie der Intuition, Schiller als das der Reflexion, waren gemeinsam angetreten, um ein Ideal zu beschreiben, das leuchtet bis heute: die Versöhnung von Vernunft und Natur, von Pflicht und Neigung, von Stil und Persönlichkeit.

Beide sind auf ihre Art missverstanden worden von den Deutschen, zum Teil grotesk. Schiller als Dichter des bieder Bürgerlichen oder Dämonischen, Goethe als Repräsentant des deutschen Reichs.

Biografie, die man gelesen haben sollte:

Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft
Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft
von Rüdiger Safranski

Weblink:

Die Verschwörer von Weimar - www.spiegel.de

Das Weimar-Gefühl - kaffeehaussitzer.de -->

Samstag, 9. Mai 2015

Friedrich Schiller 210. Todestag

Friedrich Schiller

Der Dichter, Dramatiker und Philosoph Friedrich Schiller starb vor 210 Jahren 9. Mai 1805 in Weimar an seinem Tuberkulose-Leiden, das ihn seit Jahren immer wieder gequält hatte. Friedrich Schiller war Dichter und Philosoph, Historiker, Arzt und Hochschulprofessor. Vor allem aber gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker. Schiller gilt neben Goethe als Vertreter der deutschen Klassik, die zusamamen mit Herder ihren Höhepunkt erlebte. Friedrich Schiller läutete mit seinem Enthusiasmus die Epoche der deutschen Geistesgeschichte ein, die man später den "Deutschen Idealismus" genannt hat. Seinen nachhaltigsten Ruf aber erwarb sich Schiller als Dichter und Dramatiker. Schon sein erstes Stück sollte ein großer Wurf werden, wo ein Theaterdonner durch das Land hallte. „Die Räuber“ erscheinen 1782 in Schillers Selbstverlag und wurden am Mannheimer Hof- und Nationaltheater mit überwältigendem Erfolg aufgeführt. Herzog Karl Eugen untersagte Schiller dichterische Betätigung. 1783 floh er nach Mannheim.

Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft

Schiller zählt zu den bekanntesten deutschen Dichtern. Seine frühe Schaffensphase ist in der Zeit des Sturms und Drangs. Die Zeit der Weimarer Klassik (ca. 1794-1805), als Goethe und Schiller, gewissermaßen im befreundeten Wettstreit, ihre Meisterwerke schrieben, gilt als Höhepunkt der idealistischen Dichtung. Charakteristisch für Schillers Werke ist die Macht der Sprache, die für Emotion und Freiheitsdrang zu einer Zeit absolutistischer Herrschaft steht. Der „Fiesco“ und „Kabale und Liebe“ wurden 1784 mit riesigem Erfolg uraufgeführt.

Zudem gilt er als wichtigster deutschsprachiger Balladendichter - u. a. wegen seiner berühmten Gedichte "Die Bürgschaft", "Der Taucher", "Kassandra", "Ibycus", "Zerstörung von Troja", u. a. Das Jahr 1797 war Schillers Jahr der Balladen, die Bewunderung all des Griechischen verband ihn mit Hölderlin. Prägend für das späte Werk Schillers wurde der Gedankenaustausch mit Geistesgrößen wie Goethe, Herder und Lessing während seiner letzten sechs Lebensjahre im thüringischen Weimar. Schiller begegnete im Jahr 1788 Goethe - Freunde wurde die beiden Geistesgrößen ab 1794 - und wurde „unbesoldeter“ Professor für Geschichte in Jena.

Schiller hatte maßgeblichen Einfluss auf die Romantiker, vor allem durch seine Briefe zur ästhetischen Erziehung des Menschengeschlechts.



Für Schiller begründete sich im Theater der Hang nach dem Neuen und Ausserordentlichen.
Sein Ideal vom Menschen, der Wahrheit und der Sittlichkeit prägten das Werk und den Charakter Friedrich Schillers.

Der Dichter, Dramatiker und Philosoph Friedrich Schiller am 10. November 1759 als Sohn einers Offiziers im Dienst des Herzogs von Württembergin Marbach am Neckar geboren.


Weblinks:

Friedrich Schiller-Biografie

-

Biografien-Portal

- www.die-biografien.de

Friedrich Schiller-Zitate

-

Zitate-Portal

- www.die-zitate.de


Schiller-Literatur:

Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft
Goethe und Schiller: Geschichte einer Freundschaft
von Rüdiger Safranski

Schiller: oder Die Erfindung des Deutschen Idealismus
Schiller: oder Die Erfindung des Deutschen Idealismus
von Rüdiger Safranski

Dienstag, 2. September 2014

Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek

Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek
Am 2. September 2004 brach in den oberen Stockwerken der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar ein Feuer aus, das zahlreiche Bücher und Kunstwerke von unschätzbarem Wert zerstört har. Die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Bibliothek hat bei dem verheerenden Brand 50.000 Bücher verloren. Weitere 62.000 wurden durch Feuer und Löschwasser beschädigt. Der Dachstuhl der Rokoko-Bibiothek brannte komplett aus. Viele kostbare Bücher wurden ein Raub der Flammen, viele weitere wurden damals auch durch Löschwasser beschädigt.
Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek
In den oberen Stockwerken der Anna-Amalia-Bibliothek befanden sich die kostbarsten Werke, darunter viele Werke von Goethe, Schiller und Herder. Auch der kostbare Rokokosaal der Anna-Amalia-Bibliothek brannte aus. Die Bibliothek wurde von den Herzögen des Hauses Sachsen-Weimar und Eisenach ab dem Ende des 17. Jahrhunderts angelegt und war eine der ersten öffentlich zugänglichen fürstlichen Bibliotheken. Berühmte Dichter wie Goethe und Schiller arbeiteten mit ihren Beständen. Heute verfügt die Haus-Bibiothek Goethes und Schillers über etwa eine Million Bücher, davon rund 200.000 Werke aus der Zeit vor 1850. Die berühmte Klassiker-Bibliothek versteht sich als Forschungseinrichtung mit dem Schwerpunkt deutsche Literatur um 1800. Weblink: Bibliothek in Weimar: Zur Baugeschichte im Zeitalter der Aufklärung
Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar: Zur Baugeschichte im Zeitalter der Aufklärung
von Miriam Gehren von Böhlau

Sonntag, 1. Juni 2014

Weimar ist eine weltbekannte Kulturstadt

Weimar Theater

Weimar ist seit zweihundert Jahren Kulturstadt. Weimar ist eine weltbekannte Kulturstadt mit einem reichen kulturellen Erbe. Hier wurde die Aufklärung als Amt verankert. Weimar ist eine höfische Residenzstadt, die im 18. Jahrhundert Zentrum der deutschen Geistesgrößen war. Die Kulturhauptstadt Europas 1999 ist sicher nicht nur durch ihre berühmten Bewohner weltbekannt.

Hier spürt man noch heute den Geist der deutschen Klassik. Weimar ist auch die Stadt, die der ersten parlamentarischen Republik auf deutschem Boden ihren Namen verlieh. Bekannt ist die Stadt vor allem durch ihr reiches kulturelles Erbe.



Mit Goethe, Schiller, Herder, Wieland und dem Gedankenaustausch Goethes mit Johann Gottlieb Fichte und den Brüdern Humboldt wurde Weimar das geistige Zentrum Deutschlands.

Von 1920 bis 1948 war Weimar die Hauptstadt des Landes Thüringens und wurde 1999 Kulturhauptstadt Europas. Seit 2004 trägt die Stadt den offiziellen Beinamen "Universitätsstadt" mit der Bauhaus-Universität und der Musikhochschule Franz Liszt.

Durch die zentrale Lage mitten im grünen Herzen Deutschlands bietet sich die Stadt als Ausgangspunkt für einen Urlaub in Thüringen förmlich an. Auch die Region hält für Besucher und Gäste eine Vielzahl an touristischen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten bereit.

Frauenplan Weimar

Die Klassikerstätten zählen heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Weitere Museen, Galerien und Baudenkmale, das Deuschen Nationaltheater Weimar und auch die Gedenkstätte Buchenwald erweitern das touristische Angebot. Führungen in den Museen und thematische Stadtführungen sind im Bildungstourismus sehr beliebt. Die Museen und Sehenswürdigkeiten in der Klassikerstadt werden jährlich von Gästen aus aller Welt besucht.

Weimar kann man auf unterschiedlichste Weise erkunden. Stadtführungen, Rundfahrten oder Kutschfahrten bieten touristische Dienstleister der Stadt. Wir stellen Ihnen hier auch Weimars Stadtführer vor, die mit Herz und Seele dieser schönen Stadt verbunden sind und mit ihrem Wissen die Gäste unserer Stadt begeistern.

Das große kulturelle Angebot der Stadt ergänzen die vielen kleinen Geschäfte in der Innenstadt, eine kulinarische Vielfalt in der Gastronomie oder auch Angebote im Bereich Theater und Szene.

Weblink:

Weimar-Tourist - www.weimar-tourist.de


Zeitung:

Hier wurde die Aufklärung als Amt verankert, FAZ - Politik, 20. Februar 1999, Seite 3

Donnerstag, 16. Oktober 2003

Lucas Cranach der Ältere vor 450 Jahren gestorben

Lucas Cranach der Ältere - Selbstbildnis von 1550

Lucas Cranach der Ältere starb am 16. Oktober 1553 in Weimar. Lucas Cranach war einer der bedeutendsten deutschen Maler und Grafiker der Renaissance.

Er war ab 1505 Hofmaler am kursächsischen Hof unter Friedrich dem Weisen, Johann dem Beständigen und Johann Friedrich dem Großmütigen. Im Jahr 1505 bekam er in Wittenberg eine Anstellung als Hofmaler bei Kurfürst Friedrich dem Weisen von Sachsen.

Neben zahlreichen Altarwerken und allegorischen Gemälden fertigten er und seine Werkstatt vor allem auch eine große Zahl an Porträts seiner Dienstherren sowie der Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon.

Lucas Cranach d. Ä. verbrachte im Cranachhaus sein letztes Lebensjahr. Der erst 1552 als bereits 80-jähriger nach Weimar gekommene Maler gründete vor seinem Tod in dem Haus noch eine Werkstatt und nahm zwei Schüler auf.

Die Cranach-Werkstatt, die mutmaßlich rund 5.000 Gemälde verlassen haben, wurde von seinem gleichnamigen Sohn Lucas Cranach d. J. fortgeführt.

Lucas Cranach der Ältere wurde um 1472 in Kronach, Oberfranken, geboren.