Samstag, 24. Juni 2023

Weliki Nowgorod – Wiege der russischen Staatlichkeit (K)


Weliki Nowgorod kommt ein bedeutender Beitrag zur Bildung und Erhaltung der russischen Staatlichkeit zu.

Im Jahre 862 bildeten die Häuptlinge der slawischen und finno-ugrischen Völker, die im weiten Gebiet des Ilmensees siedelten, einen Staat. Zur Erfüllung der Gerichts- und Rechtsschutzaufgaben wurde dorthin ein skandinavischer Fürst eingeladen, der als Begründer der Rjurikiden-Dynastie gilt. Das Nowgoroder Land wurde von dieser Dynastie über 700 Jahre regiert.

Die Ereignisse, die mit der sogenannten „Berufung der Waräger” und der Bildung der Staatsgrenzen der Rus verbunden sind, gelten als Entstehungszeit des russischen Staates.

Zur Erinnerung an die Regierungszeit von Rjurik wurde aus der Initiative vom Kaiser Alexander II. im Jahre 1862 im Zentrum des Nowgoroder Kremls ein großartiges Denkmal errichtet: „Tausend Jahre Russland“. Auch heute schmückt es das Zentrum der alten Stadt und bestätigt eine alte Redewendung: „Nowgorod – der Vater, Kiew – die Mutter, und Moskau – das Herz der russischen Städte“.

Weblink:

Weliki Nowgorod - Wiege Russlands - Visitnovgorod.de


Nischnij Nowgorod - die geheime Stadt an der Wolga


Nischnij Nowgorod ist die fünftgrößte Stadt Russlands. Sie liegt rund 400 km östlich von Moskau an der Einmündung der Oka in die Wolga und ist die Hauptstadt der Oblast Nischni Nowgorod sowie des Föderationskreises Wolga.

Im Jahr 1817 wurde die Messe von Makarjew, einer der lebhaftesten Handelsmärkte der damaligen Welt, nach Nischni Nowgorod verlagert, was seit dieser Zeit Jahr für Jahr Millionen von Besuchern in die Stadt lockte. Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sie sich als die Handelsstadt des Russischen Reiches etabliert. Weitere Wirtschaftszweige begannen sich zu entwickeln, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Stadt auch eines der wichtigsten Industriezentren des Landes.

Das trostlose Leben des Proletariats in dieser Stadt wird in den Romanen von Maxim Gorki, der in Nischni Nowgorod geboren wurde, realistisch beschrieben. Eine berühmte Redensart, die Nischni Nowgorods Bedeutung als Handelsstadt widerspiegelt, lautet: Moskau ist das Herz Russlands, Petersburg der Kopf und Nischni Nowgorod seine Tasche.


Die für die russische Geschichte bedeutsame Stadt entwickelte sich um 1850 zur Drehscheibe des russischen Handels und während der Zeit der Sowjetunion zu einer bedeutsamen Industrie-Metropole. Nischni Nowgorod ist heute ein wichtiges politisches, wirtschaftliches, wissenschaftliches und kulturelles Zentrum Russlands. Es ist der größte Verkehrsknotenpunkt und Regierungszentrum der Föderationskreises Wolga und eines der Hauptziele des Flusstourismus in Russland. Im Stadtzentrum befinden sich Universitäten, Kirchen, Museen und Theater. Der Kreml ist das wichtigste Zentrum der Stadt. Auf seinem Territorium konzentrieren sich die städtischen Behörden.

Einst war die Metropole vor Fremden verschlossen. Heute lockt sie mit entspanntem Flair, historischer Architektur und vielen Sonnenstunden an den Ufern des größten Stroms Europas. Erhaben ragt der Kreml über den Promenaden am Wolga-Ufer, urtümliche Kirchen stimmen nachdenklich, zauberhafte Holzhäuschen erfreuen die Gemüter, in den Straßen der Altstadt herrscht buntes Treiben – bis 1991 waren diese Kostbarkeiten für Touristen unzugänglich: Wegen der Rüstungsindustrie unterlag ganz Nischni Nowgorod – damals Gorki – der Geheimhaltung.


Der Nischni Nowgoroder Kreml ist das historische Zentrum der Stadt. Der Bau begann 1501 mit dem Iwanowskaja-Turm. 1508 folgten weitere Baumaßnahmen, die 1515 abgeschlossen wurden. Der Komplex umfasst 13 Türme, fünf davon mit Toren und einem quadratischen Grundriss, acht mit runder Form. Die Türme sind zwischen 18 und 30 Meter hoch und durch bis zu fünf Meter dicke, 12 bis 20 Meter lange Mauern verbunden. Auf dem Gelände des Kremls befindet sich die Erzengel-Michael-Kathedrale, errichtet in den Jahren zwischen 1628 und 1631 von Lawrenti Wosoulin und A. Konstantinow.

Eine besondere Stellung genießt das Kunstmuseum mit über 12.000 Exponaten, darunter Werken von bedeutenden russischen Künstlern wie Wiktor Michailowitsch Wasnezow, Karl Pawlowitsch Brjullow, Iwan Iwanowitsch Schischkin, Iwan Nikolajewitsch Kramskoi, Ilja Jefimowitsch Repin, Isaak Iljitsch Lewitan, Ernst Iossifowitsch Neiswestny, Wassili Iwanowitsch Surikow, Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski, und größeren Sammlungen von Boris Michailowitsch Kustodijew und Nicholas Roerich.

Das Museum beherbergt ferner eine große Sammlung westeuropäischer Kunst mit Werken von David Teniers dem Jüngeren, Bernardo Bellotto, Lucas Cranach dem Älteren, Pieter de Grebber, Giuseppe Maria Crespi, einer Vedute von Giovanni Battista Piranesi und vielen mehr.

Leonardo da Vinci als Maler



Rastlos stürzte der Visionär, der das Renaissance-Ideal des vielseitig begabten Menschen wie kein anderer verkörpert hat, von Projekt zu Projekt. Beim Malen aber hielt er inne - und schöpft aus seinem universalen Wissen Werke von überzeitlicher Schönheit.

Schon als Kind erforschte Leonardo, 1452 als unehelicher Sohn eines Notars im toskanischen Vinci geboren, die Gesetzmäßigkeiten der Natur: „Beschreibe, wie die Wolken sich bilden und wie sie sich auflösen“, vermerkt er später in einem seiner Notizbücher, "was die Nebel und die Verdichtung der Luft verursacht und warum diese manchmal blauer oder weniger blau erscheint als ein andres Mal.

Mona Lisa

Berühmt wurde Leonardo da Vinci als Maler. Seine bekanntesten Werke sind zwei Gemälde: die »Mona Lisa« und das »Abendmahl«. 1498 malte er sein berühmtes Gemälde »Abendmahl«, das Jesus mit seinen Jüngern zeigt. Leonardo da Vinci war ein Perfektionist, der viele Gemälde nicht fertig gebracht hat, weil er zu perfekt sein wollte. Er stellte den Geist, die cosa mentale, über die Realisation.

Leonardo da Vinci hat nur rund ein Dutzend Gemälde gefertigt. Das Bild "Verkündigung" entstand um 1473, als er seine Künstlerausbildung in Florenz wohl gerade abgeschlossen hat. Zwar sind die Proportionen Marias, der ein Engel gerade die Empfängnis des Gottessohnes ankündigt, nicht stimmig, doch Naturdetails gibt der künftige Meister exakt wieder

Leonardo da Vinci wurde am 15. April 1542 in Vinci, einem kleinen Ort in der Nähe von Florenz geboren.



Literatur:

Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt
Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt
von Volker Reinhardt

Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte
Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte
von Bernd Roeck

Leonardo da Vinci. Das zeichnerische Werk
Leonardo da Vinci. Das zeichnerische Werk
von Frank Zöllner


Weblinks:

Leonardo da Vinci-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Leonardo da Vinci-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Leonardo da Vinci: Porträt eines Universalgenies - www.geo.de

Der Universalmensch - www.spiegel.de

Freitag, 23. Juni 2023

Heiligendamm - die »Weiße Stadt am Meer«


Heiligendamm ist das älteste Seebad Kontinentaleuropas und das erste deutsche Seebad. Die Gründung von Heiligendamm geht auf das Jahr 1793 zurück.


Den eigentliche Anstoß für die Gründung des ersten deutschen Seebades gab Georg Christoph Lichtenberg, damals Professor für Mathematik und Physik, als er im Göttinger Jahreskalender für das Jahr 1793 in einem Beitrag über den Nutzen des Badens im Meereswasser die Frage stellte: "Warum hat Deutschland noch kein Seebad?" Im Gegensatz zu der sprichwörtlichen Mecklenburger langsamen Reaktionszeit wurde bereits am 22. Juli 1793 der Beschluss gefasst, am »Heiligen Damm« ein Seebad zu errichten.

Johann Christoph Heinrich von Seydewitz, Carl Theodor Severin, Georg Adolph Demmler und andere mecklenburgische Baumeister schufen zwischen 1793 und 1870 ein klassizistisches imposantes Gesamtkunstwerk aus Logier-, Bade- und Gesellschaftshäusern. Dies brachte dem Ort später den Beinamen „Weiße Stadt am Meer“ ein und begründete seinen Ruf als das schönste Seebad Deutschlands.

Der noble Küstenort wird aufgrund der von der See aus sichtbaren weißen Häuserreihe in Strandnähe auch die »Weiße Stadt am Meer« genannt. 2004 wurde Heiligendamm als Seeheilbad anerkannt.

Durch den G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni 2007 erlangte der Ort internationale Bekanntheit.

Samstag, 17. Juni 2023

Bergpark Wilhelmshöhe (E)

Bergpark Wilhelmshöhe

Der Bergpark Wilhelmshöhe in der nordhessischen Großstadt Kassel ist mit einer Fläche von 2,4 Quadratkilometern der größte Bergpark in Europa und ein Landschaftspark von Weltgeltung. Am 23. Juni 2013 wurde er als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt, und er ist unter den Top 100 Sehenswürdigkeiten in Deutschland gelistet.

Der Park ist insbesondere durch die in ihm befindlichen Wasserspiele, den Herkules mit gleichnamiger Statue, das Schloss Wilhelmshöhe und die künstliche Ruine Löwenburg bekannt.

Die Größe des Bergparks, die komplexe Topografie, das ausgedehnte Wegenetz und der Einfluss von Wetter und Jahreszeiten führen dazu, dass sich selbst langjährigen Parkbesuchern bei jedem Aufenthalt neue Eindrücke und Ausblicke bieten können.

Die aufwendig gestaltete Landschaft des Parks besteht aus vielen aufgelockerten Grünflächen und Waldabschnitten, die fließend in den Baumbestand des umgebenden Habichtswaldes übergehen. Vor allem im oberen, westlichen Bereich ist der Park nicht klar abgegrenzt.



Norwegens legendäre Hurtigruten

Postschiff der Hurtigruten-Reederei

Sie gilt als die schönste Seereise der Welt: eine Fahrt entlang der norwegischen Fjordküste auf den Hurtigruten. Seit 125 Jahren verbinden die legendären Postschiffe die Küstenstädte und Dörfer an Norwegens zerklüfteter Küste. Elf Schiffe sind noch heute täglich im Einsatz, um Touristen, Pendler und Fracht vom Süden Norwegens bis hinauf in die Barentssee zu transportieren.

Eine beliebte Möglichkeit, entlang der spektakulären Westküste Norwegens zu reisen; für Pauschaltouristen, aber auch für Pendler oder Touristen, die einfach ein Stück auf der berühmten Strecke mitfahren wollen. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten waren die Hurtigruten die Lebensader Norwegens.

Begleitet wird die "Kong Harald" und ihre Crew im Sommer die Küste Norwegens hinauf bis in den hohen Norden. Die Sonne geht kaum unter, das gleißende Licht setzt die grünen Fjorde mit ihrer wunderschönen Landschaft in Szene. Blaues Meer, grüne Berghänge, rauschende Wasserfälle, nicht nur der Geirangerfjord, der zum UNESCO-Weltkulturerbe erzählt, strahlt. Start ist in Bergen in Südnorwegen.

Die Reise streckt sich über 2.500 Kilometer die gesamte Küste hinauf bis nach Kirkenes an der Barentssee. Es geht über den Polarkreis hinweg, über die Lofoten, am Nordkap vorbei. Mit spektakulären Ausblicken auf die Fjorde und Inseln der norwegischen Küstenwelt. Auf der Strecke liegen 34 Häfen.

Die malerischen Städte und Ortschaften an Norwegens West- und Nordküste kann man sich als Passagier gelegentlich nur vom Schiff aus anschauen. Der straffe Linienfahrplan gestattet Landgänge nicht immer. Die Hurtigruten sind eben keine Kreuzfahrtschiffe, sondern Linienschiffe. Sie fahren täglich und in der Regel pünktlich, auch zurück.


Für viele der kleinen Orte hoch im Norden sind sie noch immer unverzichtbar, um Waren und Frachtgüter zu erhalten oder Fisch und Meeresfrüchte zu verschicken. Das hat sich in den vergangenen 125 Jahren auch nicht groß verändert. Denn in der unwegsamen Küstenregion Nordnorwegens sind die Ortschaften auch heute noch schlecht auf Straßen zu erreichen. Der Landweg ist um vieles beschwerlicher als die Küstenroute. Und Luftfracht ist teuer.

Die Hurtigruten prägen seit Jahrzehnten das Leben der Menschen. Darunter die Amerikanerin, die die norwegische Tradition der Salzernte wieder ins Leben gerufen hat. Heute stellen sie und ihr norwegischer Mann vermutlich das beste Salz der Welt her, zumindest behaupten das Spitzenköche. Oder die junge Bäuerin, die aus Ziegenmilch köstlichen Käse produziert.

Oder der Königskrabbenfischer, der auch bei schlechtem Wetter den gigantischen Krabben nachstellen muss. Die ehemaligen Postschiffe der Hurtigruten prägten das Land und verbinden die Menschen bis heute. Noch Ende der 1970erJahre waren die Schiffe der Hurtigruten im Winter für einige Orte die einzige Versorgungsmöglichkeit. Heute bieten die Schiffe der Hurtigruten neben der Belieferung mit Waren vor allem willkommene Abwechslung.

Es ist üblich, dass sich die Bewohner der kleinen Orte im Norden während des Be- und Entladens regelmäßig zum Kaffeetrinken auf den Schiffen treffen, neugierig beäugt von den mitreisenden Touristen. Für die Sami, die Ureinwohner Skandinaviens, ist der zunehmende Tourismus auf den Hurtigrouten wichtig. Von ihren Rentieren können sie heute nicht mehr leben, von der Vermittlung ihrer Kultur und ihren Traditionen an die Touristen schon. Im Sommer ist das Leben hier hoch im Norden leicht zu führen, doch der Alltag im Winter hart. Im Winter geht die Reise mit dem Schiff südwärts.

So hell der Sommer, so dunkel, gelegentlich auch düster und rau geht es auf der Winterpassage zu. Sturm ist an der Tagesordnung. Eine echte Aufgabe für die Crew. Die meisten Passagiere stört das nicht. Sie warten mit großen Kameras auf den Höhepunkt: das Polarlicht. Und sie werden nicht enttäuscht. Wer einmal das Polarlicht beobachten durfte, wundert sich nicht über die mystischen Geschichten der Sami. Norwegens Hurtigruten, eine spektakuläre Seereise im Sommer wie im Winter.

Opernhaus in Sydney vor 50 Jahren eröffnet

Opernhaus in Sydney

Nach 14-jähriger Bauzeit wurde 1973 das Opernhaus in Sydney eröffnet. Die visionäre Skulptur des dänischen Architekten Jørn Utzon wurde schon bald zum kulturellen Mittelpunkt Australiens.

Aufgrund von technischen Problemen bei der Dachkonstruktion, die zu Kostensteigerung und Bauverzögerungen führten, legte Utzon selbst 1966 seine Arbeit nieder und verließ Australien. Die Fertigstellung übernahm ein Team australischer Architekten.

Mit seiner unverwechselbaren Form und den mehr als eineinhalb Millionen lichtreflektierenden Fliesen hat das Opernhaus Sydney eine der bekanntesten Fassaden der Welt. Es lockt als eines der vielseitigsten Zentren für darstellende Kunst mit über 1600 Veranstaltungen rund 1,2 Millionen Zuschauer pro Jahr an.