Mittwoch, 8. September 2004

David von Michelangelo 1504 feierlich enthüllt

David Statue von Michelangelo

Der »David« von Michelangelo (1475–1564), zwischen 1501 und 1504 in Florenz entstanden, ist die erste Monumentalstatue der Hochrenaissance und gilt als die bekannteste Skulptur der Kunstgeschichte.

Das Original befindet sich seit 1873 in der »Galleria dell’Accademia« in Florenz. Die Kopie der Statue befindet sich auf der Piazza della Signoria in Florenz.

Die formschöne und jugendhafte Skulptur stellt den biblischen David in dem Augenblick dar, in dem er, die Steinschleuder bereits auf der Schulter angelegt, den Kampf gegen den Riesen Goliath aufnimmt.



Michelangelos Darstellung unterscheidet sich nicht nur in der Größe – die 5,17 Meter hohe Figur wiegt schätzungsweise fast sechs Tonnen – sondern grundsätzlich von früheren Versionen aus der Florentiner Renaissance. Bei ihm ist David vor dem eigentlichen Kampf gegen den Riesen zu sehen.

Sowohl die Bildhauer Donatello und Verrochio als auch der Maler Andrea del Castagno zeigen den jugendlichen Helden mit dem abgeschlagenen Kopf von Goliath.

Die Körperhaltung des David spiegelt die Tugenden der Stadt wieder. Die Mischung aus entspannter Gelassenheit und geistiger Spannung repräsentiert die Macht des Geistes, durch die sich die Stadt gegen die Macht der Waffen behaupten kann.

Eine Kommission wählte 1504 mehrheitlich den Platz vor dem Palazzo Vecchio, dem Sitz der Signoria, als Standort für den fertiggestellten David. Am 8. September wurde die Skulptur dort feierlich enthüllt.

Literatur:

Michelangelo. Das vollständige Werk
Michelangelo. Das vollständige Werk
von Frank Zöllner und Christof Thoenes

Freitag, 16. Juli 2004

Anton Tschechow vor 100 Jahren gestorben

Anton Tschechow
Der russische Schriftsteller Anton Tschechow starb vor 110 Jahren am 15. Juli 1904 in Badenweiler im Schwarzwald. Anton Tschechow war ein russischer Schriftsteller, Novellist und Dramatiker. Er entstammte einer kleinbürgerlichen südrussischen Familie und war Arzt von Beruf, betrieb Medizin jedoch fast ausschließlich ehrenamtlich. Gleichzeitig schrieb und publizierte er zwischen 1880 und 1903 insgesamt über 600 literarische Werke. Tschechow veröffentlichte bereits während seines Medizinstudiums Kurzgeschichten unter einem Pseudonym. Bekannt geworden ist Tschechow vor allem als Dramatiker durch seine Theaterstücke wie »Die Möwe«, »Der Kirschgarten« oder »Drei Schwestern«. Mit der für ihn typischen, wertneutralen und zurückhaltenden Art, Aspekte aus dem Leben und der Denkweise der Menschen in der russischen Provinz darzustellen, gilt Tschechow als einer der bedeutendsten Autoren der russischen Literatur. Tschechow schrieb zeitlose Stücke über die russische Gesellschaft, das Leben und die Menschen in der Provinz, die ihn nicht nur zu einem berühmten Schriftsteller, sondern auch zu einem der berühmtesten und bis heute meistgespielten Autoren der Theatergeschichte gemacht haben. Seine zeitlosen Werke sind ein Spiegel der Gesellschaft. Der russische Schriftsteller Anton Tschechow wurde mit seinen Stücken zu einem der berühmtesten und bis heute meistgespielten Autoren der Theatergeschichte. Als Bühnenautor feiert Tschechow mit seinen Theaterstücken bis heute große Erfolge auf dne Theaterbühnen dieser Welt. Weblink: Der Kirschgarten
Der Kirschgarten
von Anton Tschechowv Der Kirschgarten
Der Kirschgarten
von Anton Tschechowv

Sonntag, 20. Juni 2004

Spoleto ist eine der ältesten Städte Italiens

Spoleto

Spoleto ist eine Stadt in der italienischen Region Umbrien und ein international berühmtes Fremdenverkehrs- und Kulturzentrum. Spoleto im hügeligen Umbrien ist eine der ältesten Städte Italiens mit kirchengeschichtlicher Bedeutung, in der es viel zu entdecken gibt: Mittelalterliche Gässchen und Stadtmauern, barocke Kirchen und herrliche Rennaissance-Fresken.

Die erstmalige Erwähnung des antiken Spoletium als Gründung einer Kolonie stammt aus dem Jahr 241 v. Chr. Von den Goten belagert, wurde sie schließlich von den Longobarden eingenommen. Unter den Langobarden wurde Spoleto die Hauptstadt des unabhängigen Herzogtums Spoleto (um 570). Dieses erstreckte sich über einen großen Teil Zentralitaliens. Von der Stadtrepublik Perugia 1324 unterworfen, ging sie später im Kirchenstaat auf.

1155 wurde die Stadt durch Friedrich Barbarossa zerstört. 1213 erfolgte schließlich die endgültige Besetzung durch Papst Gregor IX.. Als der Papsthof jedoch nach Avignon zog, war die Stadt in den Wirren der Kriege zwischen Ghibellinen und Guelfen umkämpft, bis schließlich Kardinal Gil Alvarez De Albornoz 1354 die Stadt wieder in den Kirchenstaat einverleibte.

Dom von Spoleto

Zu den Sehenwürdigkeiten von Spoleto gehören der Dom aus dem 12. Jahrhundert, die Piazza del Duomo, die Piazza del Mercato, das aus dem ersten Jahrhundert. stammende römische Amphitheater, das Aquädukt Ponte delle Torri aus dem 13. Jahrhundert und die aus dem 14. Jahrhundert stammende Bergfestung Rocca Albornoziana, die sich auf dem höchsten Punkt des Hügels von Spoleto erhebt.

Der Dom hat eine sehr schöne, schlichte romanische Travertinfassade mit einer barocken Säulenvorhalle, einer Fensterrosette und einem Goldgrundmosaik. Der herrliche, barockisierte, aber immer noch recht schlichte Innenraum hat einen Fußboden aus Mosaikfliesen. Der Dom liegt an einem sich öffnenden und abfallenden Platz, der Piazza del Duomo.

Spoleto ist ein guter Ausgangspunkt, um die schöne Südostecke Umbriens zu erkunden. Man kann von dort aus eine ganze Reihe schöner Kleinstädte und Dörfer aufsuchen und gut erreichen, wie z.B. Trevi, Montefalco, Bevagna, Norcia, Scheggino und Narni.

Mittwoch, 9. Juni 2004

Beethovens Sinfonie »Eroica« uraufgeführt

Beethoven Eroica


Beethovens "Eroica" ist als Revolutionswerk in die Musikgeschichte eingegangen. Die 3. Sinfonie inspiriert auch heute noch moderne Komponisten. Ludwig van Beethoven widmete 1804 seine 3. Sinfonie dem französischen Konsul Napoleon. Als er aber hörte, daß Napoleon sich zum Kaiser gekrönt hatte, strich er dessen Namen und nannte das Werk »Heroische Sinfonie« oder auf italienisch »Eroica«.

Die Uraufführung fand am 9. Juni 1804 in privatem Rahmen im Wiener Palais des Fürsten Joseph Lobkowitz statt, der für einige Monate das alleinige Aufführungsrecht erworben hatte. Weitere Aufführungen folgten am 20. Januar 1805 im Haus des Bankiers Joseph Würth am Hohen Markt sowie am 23. Januar 1805 erneut im Palais Lobkowitz. Die erste öffentliche Aufführung fand am Palmsonntag, den 7. April 1805, im Theater an der Wien unter Beethovens eigener Leitung in einem Konzert des befreundeten Geigers Franz Clement statt.

Um die Entstehungs- und Aufführungsgeschichte der 3. Sinfonie, besonders jedoch um ihren Beinamen "Eroica" ranken sich zahlreiche Anekdoten. Die wohl hartnäckigste und bekannteste Anekdote ist mit Sicherheit jedoch die, Beethoven habe die Komposition dem französischen Konsul, Napoleon Bonaparte widmen wollen, und dies auf dem Titelblatt festgehalten.



Nachdem er von der Kaiserproklamation Napoleons hörte, habe Beethoven wutentbrannt das Titelblatt zerrissen und ausgerufen "Ist der auch nichst anders, wie ein gewöhnlicher Mensch! Nun wird er auch alle Menschenrechte mit Füßen treten, nur seinem Ehrgeize fröhnen; er wird sich nun höher, wie alle Andern stellen, ein Tyrann werden!".

Dieser Bericht wird teilweise durch das Titelblatt der überprüften Abschrift der Sinfonie gestützt. Tatsächlich wurde hier so heftig herumradiert, dass ein Loch entstanden ist (keineswegs allerdings zerriss das ganze Blatt). Beethovens Einschätzung über Napoleon war durchaus ambivalent und wechselte im Laufe seiner Lebenszeit.


Zunächst fasziniert und beeindruckt von den Idealen und Leistungen des Franzosen, ist die von Ries berichtete Enttäuschung über Napoleons Selbstherrlichkeit und Kaiserproklamation offensichtlich historisch. Nachprüfbar ist am Titelblatt allerdings auch ein weiteres Faktum: dem durch Rasur entstandenen Loch steht Beethovens eigenhändiger nachträglicher Bleistiftzusatz "geschrieben auf Bonaparte" gegenüber. Auch berichtet Beethoven im August 1804 an den Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig "die Simphonie ist eigentlich betitelt Ponaparte".

Aus den 1820er Jahren wird Beethovens schließlich positive Beurteilung Napoleons berichtet. Beethoven dachte wohl nicht daran, die 3. Sinfonie Bonaparte zu widmen - schließlich hatte er sie bereits Fürst Lobkowitz verkauft -, sondern hielt lediglich auf dem Titel den Namen fest: "intitolata Bonaparte", was er dann aus Enttäuschung wieder tilgte (daher das Loch), später aber erneut hinzufügte: "geschrieben auf Bonaparte".