Samstag, 25. Juni 2022

Wasserschloss Mespelbrunn

Wasserschloss_Mespelbrunn

Das Schloss Mespelbrunn, ein Wasserschloss, steht in der bayerischen Gemeinde Mespelbrunn zwischen Aschaffenburg und Würzburg in einem abgelegenen Seitental des Elsava-Tals im Spessart.

Passau - »Venedig des Nordens«

Passau

Passau liegt am Zusammenfluß von Donau, Inn und Ilz. Aufgrund des vielen Wassers in der Nähe trägt Passau mit Stolz den Titel »Venedig des Nordens«.

1662 legte ein großes Feuer die Stadt in Schutt und Asche. Es dauert mehrere Jahrzehnte bis die Stadt wieder zur Gänze aufgebaut war aber die Ergebnisse können sich noch heute sehen lassen. Mehrere italienischen Architekten wurden damit beauftragt, die Altstadt und den Dom neu zu errichten.

Der Salzhandel hat die Stadt über Jahrhunderte hin reich gemacht. Dies zeigt sich vor allem an der Veste Oberhaus, die man gewissermaßen mit Festung Hohensalzburg vergleichen könnte. Noch heute thront sie auf der nördlichen Donauseite und bietet einen guten Blick über die Stadt.

Uffizien zählen zu den berühmtesten Kunstsammlungen der Welt

Uffzien in Florenz

Die Uffizien - italienisch uffizi: Ämter - sind eine berühmte Galerie in der Innenstadt von Florenz, die eine Sammlung berühmter Gemälde - vor allem italienischer, aber auch niederländischer und deutscher Maler - und antiker Skulpturen beherbergt. Sie zählen mit Werken der Malerei und Plastik, besonders der florentinischen Renaissance, zu den berühmtesten Kunstsammlungen der Welt.

Galerie der Uffizien
Galerie der Uffiziene


Als die Uffizien in Florenz gebaut wurden, waren sie als Bürogebäude für Beamte und Behörden gedacht - "uffici" bedeutet auf Italienisch "Büros". Daran, dass die Galerie im Obergeschoss mit Bildern und Skulpturen von der Antike bis zum Spätbarock einmal eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt sein würde, dachte im 16. Jahrhundert niemand.

Uffzien in Florenz

Die »Galleria degli Uffizi« - wie die Uffizien auch genannt werden - beherbergt die weltberühmte und älteste Gemäldesammlung der Welt, und in den einstigen Amtsräumen sind in 45 Sälem etwa 2.000 Kunstobjekte zu besichtigen. Die Galerie im Obergeschoss mit Werken der Malerei und Bildhauerei von der Antike bis zum Spätbarock gilt als eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt. Weblink: Galerie der Uffizien
Galerie der Uffiziene
von Gloria Fossi

»Der Seerosenteich« von Claude Monet (K)

Claude Monet

In dem französischen Dorf Giverny im Département Eure (Normandie) befindet sich das ehemalige Domizil des impressionistischen Malers Claude Monet (1840–1926).

Der Künstler mietete das Haus im Mai 1883 und legte dahinter zunächst den genannten Ziergarten an, den er mit einer wuchernden Blumenpracht überzog. Im November 1890 war es dem Maler möglich, das Haus und das Grundstück zu kaufen.
Monet war dieser Garten geheimer Rückzugsort, Inspirationsquelle, Heim und Freiluftatelier.

1893 erweiterte Monet den Garten, den mittlerweile sechs Gärtner pflegten, um ein Stückchen Land an der Epte. Dort entstand in den folgenden Jahren der sogenannte Jardin d’eau oder Wassergarten mit dem von einer Brücke nach japanischem Vorbild überspannten Seerosenteich, welcher in seiner Schönheit der gärtnerischen Anlage Monet sehr häufig als Motiv dienen sollte.

Der Seerosenteich

Monet liebte die Gartenkunst, las Fachliteratur und besuchte Gartenausstellungen. Der Garten diente ihm nicht nur zur Erholung, sondern inspirierte ihn auch für seine Gemälde.

Monet zog von Paris nach Giverny und legte dort im Garten einen Seerosenteich an. Im hohen Alter stand er an seinem Seerosenteich in seinem Garten in Giverny und malte diesen immer wieder. Der Impressionist Claude Monet hat den Garten in Giverny in Hunderten von herrlichen Gemälden festgehalten und kein Bild glich dem anderen.

Sein berühmtes Gemäle »Der Seerosenteich«, entstanden im Jahr 1899, ist dieser gestalteten Gartenkunst von Giverny entnommen. Das Gemälde markiert den Beginn seines Spätwerkes seiner Kunst

Literatur:

Die Gärten der Künstler
Gärten der Künstler
von Jackie Bennett, Richard Hanson

Uffizien von Florenz


Die Uffizien von Florenz sind ein von 1559 bis etwa 1581 ursprünglich für die Unterbringung von Ministerien und Ämtern in Florenz errichteter Gebäudekomplex. Architekten waren Giorgio Vasari, Bernardo Buontalenti und Alfonso Parigi der Jüngere.

Im Gebäude befindet sich seit ihren Anfängen um 1580 die Kunstsammlung "Galleria degli Uffizi" mit Werken der Malerei und Bildhauerei von der Antike bis zum Spätbarock. Sie gelten als eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt und waren von Anfang an öffentlich zugänglich. Das Museum stellt mit rund 2 Millionen Besuchern einen Hauptanziehungspunkt der Stadt dar.

In der dritten Etage des Gebäudes ist heute die Gemäldesammlung "Galleria degli Uffizi" untergebracht, die ihren Schwerpunkt auf Werke der italienischen Renaissance legt. Darüber hinaus umfasst die Sammlung Gemälde aus dem 13.–18. Jahrhundert und viele Werke flämischer, niederländischer, französischer und deutscher Künstler dieser Zeit. Eine umfangreiche Ausstellung von Selbstporträts aller Epochen bis in die Gegenwart ist im Corridoio Vasariano zu sehen.

Dieser Teil des Gebäudes, ebenfalls von Vasari erbaut (1556), verbindet die Uffizien auf der einen Seite mit dem Palazzo Vecchio und auf der anderen Seite über den Ponte Vecchio mit dem Palazzo Pitti. In der zweiten Etage befindet sich die von Leopoldo de Medici im 17. Jahrhundert begründete Sammlung von Zeichnungen und Drucken. Darüber hinaus lassen sich im Erdgeschoss die Reste einer romanischen Kirche besichtigen, die Vasari größtenteils abreißen ließ, um Platz für den Bau der Uffizien zu schaffen.

Die Uffizien von Florenz gelten als Olymp der Malerei. Dort befinden sich Gemälde von Leonardo da Vinci, Michelangelo und Botticelli.


Weblinks:

Firenze Musei - Sito ufficiale - www.firenzemusei.it

Gallerie degli Uffizi - www.uffizi.it


Literatur:


Galerie der Uffizien. Offizieller Führer
von Glorai Fossi

Dienstag, 21. Juni 2022

Weiße Nächte in Sankt Petersburg

Weiße Nächte in Sankt Petersburg



Sankt Petersburg ist für seine »Weißen Nächte« bekannt. Es sind die Nächte, an denen die Sonne in nördlichen Breiten nicht untergeht. In seiner gleichnamigen Erzählung aus dem Jahr 1848 hat Dostojewski die berühmten »Weißen Nächte von Sankt Petersburg« beschrieben.

Jedes Jahr erlebt St. Petersburg ein einzigartiges Phänomen. Es ist ein Wunder der Natur, bekannt als die "Weißen Nächte" und ist in den Sommermonaten zu sehen. Wenn die Zeit der "Weißen Nächte"anbricht, liegt ein ganz besonderer Zauber über der Stadt an der Newa.

Die prachtvolle Stadt an der Newa bietet dem Naturspektakel eine einmalige Kulisse. Zum Schlafen ist es einfach zu schade. Es wird gefeiert, getanzt, gesungen, gelacht und getrunken. Viele versammeln sich an den Newa-Ufern und lassen Sekt Korken knallen.


Es ist zu dieser Zeit so, als würde ein Zauber den Himmel über den goldenen Kuppeln der Zarenstadt rotgold erleuchten lassen. Ein magisches Licht beherrscht die russische Metropole rund um die Uhr und lässt keinen unberührt. Zu dieser Zeit ist St. Petersburg der romantischste Ort der Welt.

Ende Mai bis Mitte Juli geht die Sonne in St. Petersburg nicht ganz runter, so daß es auch nachts hell bleibt. Der Tag hat durchschnittlich 19 Stunden und die längste Weiße Nacht fällt auf den 21. und 22. Juni.


Weiße Nächte in Sankt Petersburg, Fest der roten Segel

Höhepunkt der »Weißen Nächte« ist das »Fest der roten Segel« in der Zeit vom 18. bis 23. Juni. Das Schiff ist eine wahre Berühmtheit in Russland und gerade während der Weißen Nächte hat es hier seinen ganz großen Auftritt. Jedes Jahr zwischen dem 18. und 23. Juni fährt das rote Segelschiff entlang des Newa Flusses und legt zwischen der Eremitage und der Peter-Paul-Festung an. Anlass für das Event: Die größte Absolventenfeier Russlands. Nach einem großen, pompösen Feuerwerk für die Schüler und Schaulustige, ist die Ankunft des Segelschiffs mit seinen scharlachroten Segeln der Höhepunkt des Abends. Das Spektakel läßt msich am besten vom Newa Ufer aus beobachten, direkt an der Promenade, mit dem Scharlachroten Segel vor den Füßen.

Ein unvergessliches Erlebnis für Verliebte und Romantiker ist eine Bootsfahrt über die Newa und ihre Seitenarme. Anlegestellen gibt es vor der Eremitage, hinter der Auferstehungskirche am Zusammenfluss von Gribojedow-Kanal und Moika sowie vor der Anitschkow-Brücke an der Fontanka.

Überall liegen Boote an der Newa da, wo der Newski-Prospekt eine Wasserstraße kreuzt. Der Preis für einen Privatausflug ist Verhandlungssache und sollte vor der Abfahrt ausgehandelt werden. Eine Stunde kostet ca. 50,- Euro.

Weblinks:

Weiße Nächte in Sankt Petersburg - www.russlandjournal.de

Weiße Nächte in St. Petersburg - www.petersburg-info.de

Literatur:

St. Petersburg
St. Petersburg
von Pia Thauwald

Auf Spurensuche durch die Zarenstädte
Auf Spurensuche durch die Zarenstädte: Eine Fahrt von Moskau über Nowgorod nach St. Petersburg
von Elisabeth Weinschrott

Samstag, 18. Juni 2022

»Über die ästhetische Erziehung des Menschen« von Friedrich Schiller

Friedrich Schiller

»Jeder individuelle Mensch, kann man sagen, trägt, der Anlage und Bestimmung nach, einen reinen, idealischen Menschen in sich, mit dessen unveränderlicher Einheit in allen seinen Abwechselungen übereinzustimmen, die große Aufgabe seines Daseins ist. Dieser reine Mensch, der sich, mehr oder weniger deutlich, in jedem Subjekt zu erkennen gibt, wird repräsentirt durch den Staat, die objektive und gleichsam kanonische Form, in der sich die Mannigfaltigkeit der Subjekte zu vereinigen trachtet. Nun lassen sich aber zwei verschiedene Arten denken, wie der Mensch in der Zeit mit dem Menschen in der Idee zusammentreffen, mithin eben so viele, wie der Staat in den Individuen sich behaupten kann: entweder dadurch, daß der reine Mensch den empirischen unterdrückt, daß der Staat die Individuen aufhebt, oder dadurch, daß das Individuum Staat wird, daß der Mensch in der Zeit zum Menschen in der Idee sich veredelt.«

Friedrich Schiller, 1879

»Über die ästhetische Erziehung des Menschen«, in einer Reihe von Briefen. Kapitel 1, vierter Brief


Schloss Schönbrunn - ein bedeutendes Kulturdenkmal Österreichs

Schloss Schönbrunn

Schönbrunn war die Sommerresidenz für die Habsburger - damals noch vor den Toren Wiens. Schloss Schönbrunn mit seinen Nebengebäuden und dem weitläufigen Park mit Tiergarten zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Österreichs. Der Legende nach befand sich dort ein Brunnen, in dem eine schöne Nyhmphe saß, die das Wasser kontrollierte.

Das barocke Lustschloß repräsentiert Glanz und Gloria des Habsburger Reiches. Kein anderes Bauwerk repräsentiert so trefflich die wechselhafte Geschichte Österreichs: ein Spiegelbild seiner einstigen Bewohner, ein Zaubergarten mit botanischen Schätzen und zugleich gezähmter Wildnis, die dem Herrschaftsanspruch der Habsburger entsprach. Die kühne Vision der Architekten geriet zum glanzvollen Zeugnis eines glanzlosen Niedergangs des habsburgischen Weltreichs.

Weit vor den Toren der Stadt, inmitten des ehemaligen Jagdgebietes, sollte nach Plänen des Architekten Fischer von Erlach eine neue Sommerresidenz entstehen. Ein Lustschloss für eine der mächtigsten europäischen Herrscherfamilien mit viel Privatheit, moderater Repräsentation, Fantasie und Verbundenheit mit einer domestizierten Natur. Kein anderer der vielen Feudalbauten des Landes repräsentiert so vielschichtig und widerspruchsvoll das Thema: Macht auf Österreichisch.

In einer von Kriegen und Kämpfen um die Machterhaltung bestimmten Zeit war es eine Frau, die das heutige Erscheinungsbild von Schönbrunn entscheidend prägte und sich damit ihren Traum vom Garten Eden erfüllte: Es war das Schloss von Kaiserin Maria Theresia. Es enthält alles, was einer so macht- wie familienbewussten Frau wichtig war: würdevolle Empfangsräume, intime Salons, Platz für die vielen Kinder, die Garanten für den Fortbestand des Hauses und Objekt zielstrebiger Heiratspolitik waren.

Ab 1743 wurden das Schloss und der Park unter Maria Theresia von den Baumeistern Nikolaus von Pacassi und Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg in seiner heutigen Form um- und ausgebaut. Der barocke Palast war von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1806 die Sommerresidenz der Könige und Kaiser des Reiches und ab 1804 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges des österreichischen Kaiserhauses. Das Schloss war in dieser Zeit fast durchgehend von einem mehrere hundert Personen umfassenden Hofstaat bewohnt und wurde zu einem kulturellen und politischen Mittelpunkt des Habsburgerreiches. Während der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde es auch k. k. Lustschloss Schönbrunn genannt.

Über Jahrhunderte war der Palast Schauplatz von heiteren Komödien, liebevollen Romanzen und bitterernsten Dramen. In Schönbrunn feierte auch Napoleon seinen Sieg über Österreich und den Triumph, dass die hochmütigen Habsburger ihm, dem Emporkömmling auf Frankreichs Thron, eine Tochter zur Frau gaben.

Schönbrunn ist das größte Schloss und eines der bedeutendsten und meistbesuchten Kulturgüter Österreichs. Das Schloss und der etwa 160 ha große Park sind seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Eine Hauptattraktion im Schlosspark ist der älteste noch bestehende Zoo der Welt, der Tiergarten Schönbrunn (16 ha). Schloss und Park zählen zu den touristischen Hauptsehenswürdigkeiten Wiens.

Weblink:

Schönbrunn - Quelle der Schönheit - Kulturzeit - www.3sat.de

Epidauros - antikes Theater auf dem Peloponnes

antikes Theater

Epidauros ist die bedeutendste antike Kultstätte für den Heilgott Asklepios in Griechenland. Sie liegt auf dem Gebiet der heutigen Ortschaft Lygourio (Gemeindebezirk Asklipiio, Gemeinde Epidavros) auf der Peloponnes in der Region Argolis etwa 30 km von der Stadt Nafplio und etwa 13 km von Palea Epidavros entfernt. Sie gehört seit 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

antikes Theater

In Epidauros selbst gab es zunächst eine Stätte zur Verehrung des Apollon, genauer gesagt des Apollon Maleatas. Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. tritt jedoch Asklepios an die Seite seines mythologischen Göttervaters Apollon. Zwar wird Apollon auch weiterhin in einem eigenen Tempel verehrt, doch ist es zunehmend der Heilgott Asklepios, der die Pilger und Heilungsuchenden nach Epidauros lockt.

Epidauros ist ein antikes Theater auf dem Peloponnes. Das imposanteste und auch heute noch auffälligste Bauwerk von Epidauros ist zweifellos das große, in einen Hang gebaute Theater mit grandiosem Blick auf die Berglandschaft der Argolis. Auf der Bühne des Theaters durften nur Männer, zunächst im Chor, dann auch als Einzelpersonen, auftreten.

Das Theater verfügt über eine exzellente Akustik, sodass man auch von den obersten Reihen jedes Wort verstehen kann. Erreicht wird dies vermutlich durch die nach unten gewölbte Form der Sitzsteine. Ein beliebter „Akustik-Test“ im Theater von Epidauros ist das Fallenlassen einer Münze auf die Steinplatte im Zentrum des Bühnenrings, das auch vom obersten Rang problemlos gehört werden kann.

Seit 1952 werden hier wieder regelmäßig klassische Dramen vorgeführt und ziehen – wie damals – Zuschauer aus ganz Griechenland in den Sommermonaten nach Epidauros.

Samstag, 11. Juni 2022

Tower of London – vom Gefängnis zum Juwelenhaus

Tower of London vom der  Themss

Der »Tower von London« ist eine mächtige Festungsanlage an der Themse in London und wohl eine der bekanntesten Festungen weltweit. Hier wurde englische Geschichte geschrieben und sind die britischen Kronjuwelen aufbewahrt. Der Tower gehört der britischen Krone und wird von den »Historic Royal Palaces« verwaltet. Die UNESCO erklärte den Tower 1988 zum Weltkulturerbe.

Die imposante Ringburg mit zwei Festungsringen diente der »Tower von London« den englischen und britischen Königen in den mehr als 900 Jahren seit seiner Errichtung als Königsburg, Festung, Gefängnis, Hinrichtungsstätte, königliche Münze, Zeughaus mit Waffenlager, Menagerie und Juwelenhaus.

Der »Tower of London« erfuhr im auf der Geschichte einen Wandel vom Gefängnis zum Juwelenhaus der britischen Krone.

Die Trutzburg diente neben der Abwehr von Feinden unter anderem auch als Residenz, Waffenkammer, Werkstatt, Lager, Zoo, Garnison, Museum, Münzprägestätte und Archiv. Seit 600 Jahren wird der Tower von Touristen besucht. Heute gilt er als eine der berühmtesten und imposantesten Burgen der Welt.

Wilhelm der Eroberer ordnete im Jahr 1078 den Bau des »White Towers« an und in den folgenden Jahrhunderten wurde er ständig erweitert. Doch erst nach dem Diebstahl der Kronjuwelen aus der Westminster Abbey im Jahr 1303 wurden diese im Tower of London aufbewahrt. Genaugenommen im „Jewel House“, einem separaten Bereich des Towers.

Ursprünglich wurde der Tower im 11. Jahrhundert als Festung Wilhelms des Eroberers gegen die potentiell feindseligen Bürger der Stadt London errichtet. Wilhelm der Eroberer begann mit dem Bau dieser Festung unmittelbar nach seiner Landung in England im Jahr 1066. Nachfolgende Könige ließen sie ausbauen und weiter befestigen.

Zur Geschichte des Towers gehören vor allem auch die zahlreichen Gefangenschaften in den Kerkern des Gebäudekomplexes. Angefangen im Jahr 1101 mit Ranulf Flambard, dem Bischof von Durham ging es weiter im Hundertjährigen Krieg (1339 – 1453) mit über 1000 französischen Gefangenen.

London - Die Geschichte einer Weltstadt


Die Stadt London – Tourismusmagnet, Moloch, Terroristenziel, voller wunderbarer Bauten und reich an Menschen aus aller Herren Länder – ist seit undenkbaren Zeiten ein kaum erklärbares Phänomen. Um Aufklärung bemüht hat sich der Engländer Peter Ackroyd an die Sichtung alter und neuer, bereits erschlossener und bisher unbeachteter Quellen gemacht und eine Biographie der Stadt geschrieben, die ihresgleichen sucht: „London“.

Die frühzeitlichen Anfänge menschlicher Besiedlung, die Zeiten der Römer und der Einfall der Sachsen, die Verleihung des Stadtrechtes, das Hochziehen der Stadtmauer, die Herrscherwahl und der schwelende Konflikt zwischen städtischer Selbständigkeit und monarchischer Regierung des britischen Empire – all das kann man unter den verschiedensten thematischen Gliederungen auf knapp 800 großformatigen Seiten lesen und studieren.

Begleitet von historischen und modernen Abbildungen entsteht in der beim Knaus Verlag in deutscher Sprache erschienenen London-Biographie von Peter Ackroyd ein plastisch-realistisches Bild der heutigen Millionenmetropole mit all ihren Verflechtungen, der schon immer allgegenwärtigen Gewalt aber auch der Treue der Einwohner zu ihrer Stadt.

Das Wechselspiel von Politik und Kultur, verlorene und noch heute allgegenwärtige Traditionen, Märkte, Theater, Hinrichtungen, Kriminalfälle, literarische Figuren und natürlich immer wieder die wirklichen Menschen, die London zu dem machen, was es ist, sind tief in das anekdotenreiche und absolut spannend zu lesende Buch verwoben. Man kommt an Peter Ackroyd und seinem opus magnum wirklich nicht vorbei, wenn man mehr über diese faszinierende Stadt namens London wissen will, mehr zumindest als in den besten Reiseführern zu finden ist.

Der im Norden von London lebende Autor, beleuchtet die wechselvolle Geschichte der Hauptstadt dezidiert und kompetent -ist dabei aber immer spannend und fesselnd. Ackroyd unterteilt die zeitliche Abfolge in verschiedene Kapitel, in denen er unter anderem den Handel mit und in der Weltstadt beschreibt, oder etwa die grossen Katastrophen wie die Pest, das Feuer und den Krieg. Er zitiert dabei bekannte und unbekannte Einwohner Londons', beschreibt die damaligen Verhältnisse und lässt damit den Leser am Leben der jeweiligen Epoche teilhaben.

Noch nie gab es in letzter Zeit eine bessere deutschsprachige Schilderung über die Entwicklung der "spannendsten Stadt" auf diesem Globus. Auch wenn Ackroyd mit seiner Geschichte nicht alles erzählt, was in der Metropole geschehen ist, so ist dies, trotzdem oder gerade deswegen, aufregender Geschichtsunterricht! Und wer sich schon einmal näher mit der Stadt beschäftigt hat, lässt sich gerne unterhaltsam weiterbelehren.
Literatur:

London - Die Biographie London - Die Biographie von Peter Ackroyd

Till Eulenspiegel - der berühmte Schalk

Till Eulenspiegel


Till Eulenspiegel - ob er wirklich gelebt hat, ist umstritten, aber er hat im 14. Jahrhundert womöglich wirklich gelebt, in der Umgebung von Wolfenbüttel, am Rande des Elms. Angeblich wurde er in Kneitlingen bei Braunschweig um das Jahr 1300 geboren und starb in Mölln im Jahr 1350. Er starb nach der gereimten mittelniederdeutschen Inschrift auf dem Gedenkstein aus der Mitte des 14. Jahrhunderts im Jahr 1350 in Mölln.


Till Eulenspiegel war ein fahrender Geselle, ein Vagant, der viel im Lande herumkam und der daher auch viel erzählen konnte und somit später selbst zur Erzählfigur wurde. Eulenspiegel ist nicht als ausgewiesener Narr herumgezogen; tatsächlich war er seinen Mitmenschen an Geisteskraft, Durchblick und Witz überlegen. Eulenspiegels Streiche ergaben sich meist daraus, dass er eine bildliche Redewendung wörtlich nahm. Er verwendete dieses Wörtlichnehmen als ein Mittel, die Unzulänglichkeiten seiner Mitmenschen bloßzustellen und seinem Ärger über Missstände seiner Zeit Luft zu machen.

Till Eulenspiegel ist eine Narrenfigur, der mit vielen Leuten Schalk trieb. Im 14. Jahrhundert soll der berühmte Schalk als umherziehender Gaukler auf den Marktplätzen zu Hause gewesen sein. Mit seinen deftigen Späßen legte der Narren die versammelten leichtgläubigen Leute meistens herein, zumindest machte er sich aber über sie lustig. Auch hielt Till Eulenspiegel den Menschen bei seinen Späßen gerne seinen berühmten Spiegel vor.

Till Eulenspiegel ist die Titelgestalt eines deutschen Volksbuches. Die ursprüngliche Fassung des Buches ging verloren, erhalten ist die erste hochdeutsche Fassung Straßburg 1515. Es ist eine Sammlung von Schwänken und einer Rahmenerzählung. Die Geschichte über den berühmten Schalk wurde in fast alle europäische Sprachen übersetzt und auch musikalisch verarbeitet.

Literatur:

Tyll
Tyll
von Daniel Kehlmann

Rezension:

Tyll Rezension
»Tyll« von Daniel Kehlmann - Rezension
von Joachim Weiser

Dienstag, 7. Juni 2022

Claus Peymann 85. Geburtstag

Claus Peymann

Claus Peymann wurde vor 85 Jahren am 7. Juni 1937 als Sohn eines Studienrats in Bremen geboren. Peymann ist ein bekannter und renommierter deutscher Theaterregisseur und Intendant moderner und gesellschaftskritischer Stücke.

Peymann, ein Theatermann mit hervorragendem Renomee, hat das Theater mit dem Furor der Veränderung entstaubt und mit gesellschaftskritischen Stücken immer wieder für heftige Diskussionen und Kontroversen gesorgt. Der Theatermacher war ein Modernisierer, der das traditionelle Theater und sein Repertoire zu entstauben versuchte, er brach mit hergebrachten Traditionen und stieß damit auf heftige Reaktionen von Publikum und Presse.

Peymann übernahm im Jahr 1986 die Direktion des Burgtheaters in Wien, an der Stätte, wo das Theater als Ersatz für das alte Kaiserreich und der Intendant wie ein Ersatzkaiser fungiert und gedient hat. Peymann schwang am Burgtheater in Wien 13 Jahre lang das Zepter. Peymann und seine Liason mit dem Burgtheater war ein besonderes Verhältnis.

Claus Peymann leitete unter seiner Intendanz eine neue Ära an der Burg ein und entstaubte das Repertoire. Dazu brachte er kritische Autoren und die „Jungen Wilden“ auf die Bühne: Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, Peter Handke. Und dauernd gab es Theater.

Claus Peymanns Wirken am Wiener Burgtheater wurde von Thomas Bernhard begleitet und von seinen Werken instrumentiert. Das Verhältnis von Bernhard und Peymann am Theater war klar: Bernhard war der Herr und Peymann der Knecht.

Das Theater muss seinen Platz in der Gesellschaft haben und Peymann war dabei, diesem seinen Platz einzuräumen. Mit seiner Arbeit sorgte er dafür, daß das Theater zeitgemäß und gesellschaftskritisch ausgerichtet wurde. Dort, wo die Tradition des Theaters auf seine innovativen Vorstellungen traf, gab es Auseinandersetzungen und Streit. Diejenigen Theater, welche Peymann vorher auf seinen Stationen in Frankfurt/Main (TAT 1966), Stuttgart (1974 bis 1979), Bochum (1979 bis 1986), Wien (1986 bis 1999) und Berlin (2000 bis 2017) geleitet hatte, wurden während seiner Intendanz zu den spannendsten, besten und skandalträchtigsten Häusern.

Peymann blieb 13 Jahre Chef des Burgtheaters, bevor er sich 1999 in Richtung Berlin verabschiedete. Das war „meine Königsetappe“, sagt Peymann rückblickend über seine Burgdirektoren-Zeit. Zuvor hatte er gedroht, seinen Vertrag als Burg-Chef nicht zu verlängern. Überraschenderweise wurde dieses den Berichten zufolge nicht ganz ernst gemeinte Angebot vom damaligen Bundeskanzler Viktor Klima angenommen.

Die Ära Peymann wird heute in Wien als eine – trotz mancher Schwächen – geglückte und kreative Direktion des Burgtheaters beurteilt. Dazu trug auch bei, dass Peymann viele namhafte, sehr unterschiedliche Regisseure wie z.B. Giorgio Strehler, Peter Zadek, Hans Neuenfels, Einar Schleef oder George Tabori während seiner Intendanz nach Wien geholt hat.

Aufgrund seiner Betonung moderner, österreichkritischer Theaterstücke wie »Heldenplatz« von Thomas Bernhard kam es jedoch mehrfach zu schweren Auseinandersetzungen mit Teilen der Wiener Presse, die sowohl von bürgerlich-konservativen Kreisen wie auch von sozialdemokratischen Persönlichkeiten wie Ex-Kanzler Bruno Kreisky oder Sozialminister Josef Hesoun angefacht wurden.

Weblinks:

Burgtheater Wien - Spielplan, Information und Kartenbestellungen - www.burgtheater.at

Burgtheater: Geschichte, Aktuelles, Nebenbühnen - www.stadt-wien.at