Schönbrunn war die Sommerresidenz für die Habsburger - damals noch vor den Toren Wiens. Schloss Schönbrunn mit seinen Nebengebäuden und dem weitläufigen Park mit Tiergarten zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Österreichs. Der Legende nach befand sich dort ein Brunnen, in dem eine schöne Nyhmphe saß, die das Wasser kontrollierte.
Das barocke Lustschloß repräsentiert Glanz und Gloria des Habsburger Reiches. Kein anderes Bauwerk repräsentiert so trefflich die wechselhafte Geschichte Österreichs: ein Spiegelbild seiner einstigen Bewohner, ein Zaubergarten mit botanischen Schätzen und zugleich gezähmter Wildnis, die dem Herrschaftsanspruch der Habsburger entsprach. Die kühne Vision der Architekten geriet zum glanzvollen Zeugnis eines glanzlosen Niedergangs des habsburgischen Weltreichs.
Weit vor den Toren der Stadt, inmitten des ehemaligen Jagdgebietes, sollte nach Plänen des Architekten Fischer von Erlach eine neue Sommerresidenz entstehen. Ein Lustschloss für eine der mächtigsten europäischen Herrscherfamilien mit viel Privatheit, moderater Repräsentation, Fantasie und Verbundenheit mit einer domestizierten Natur. Kein anderer der vielen Feudalbauten des Landes repräsentiert so vielschichtig und widerspruchsvoll das Thema: Macht auf Österreichisch.
In einer von Kriegen und Kämpfen um die Machterhaltung bestimmten Zeit war es eine Frau, die das heutige Erscheinungsbild von Schönbrunn entscheidend prägte und sich damit ihren Traum vom Garten Eden erfüllte: Es war das Schloss von Kaiserin Maria Theresia. Es enthält alles, was einer so macht- wie familienbewussten Frau wichtig war: würdevolle Empfangsräume, intime Salons, Platz für die vielen Kinder, die Garanten für den Fortbestand des Hauses und Objekt zielstrebiger Heiratspolitik waren.
Ab 1743 wurden das Schloss und der Park unter Maria Theresia von den Baumeistern Nikolaus von Pacassi und Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg in seiner heutigen Form um- und ausgebaut. Der barocke Palast war von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1806 die Sommerresidenz der Könige und Kaiser des Reiches und ab 1804 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges des österreichischen Kaiserhauses. Das Schloss war in dieser Zeit fast durchgehend von einem mehrere hundert Personen umfassenden Hofstaat bewohnt und wurde zu einem kulturellen und politischen Mittelpunkt des Habsburgerreiches. Während der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde es auch k. k. Lustschloss Schönbrunn genannt.
Über Jahrhunderte war der Palast Schauplatz von heiteren Komödien, liebevollen Romanzen und bitterernsten Dramen. In Schönbrunn feierte auch Napoleon seinen Sieg über Österreich und den Triumph, dass die hochmütigen Habsburger ihm, dem Emporkömmling auf Frankreichs Thron, eine Tochter zur Frau gaben.
Schönbrunn ist das größte Schloss und eines der bedeutendsten und meistbesuchten Kulturgüter Österreichs. Das Schloss und der etwa 160 ha große Park sind seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Eine Hauptattraktion im Schlosspark ist der älteste noch bestehende Zoo der Welt, der Tiergarten Schönbrunn (16 ha). Schloss und Park zählen zu den touristischen Hauptsehenswürdigkeiten Wiens.
Weblink:
Schönbrunn - Quelle der Schönheit - Kulturzeit - www.3sat.de
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