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Samstag, 14. September 2024

Die italienische Renaissance (E)



Giorgio Vasari, der Begründer der Kunstgeschichte, prägte um 1550 den Begriff »Renaissance«, Wiedergeburt, und benannte damit eine Kunstepoche, deren Anfänge im Italien des mittleren 14. Jahrhunderts liegen.

Gemeint war die »Wiedergeburt« der antiken Kunst. In Ablehnung der vorherrschenden Gotik verstand sich die Renaissance-Kunst nicht als Kopie des klassischen Altertums, sondern orientierte sich am Geist und Schönheitsideal der griechisch-römischen Antike. Man versuchte, eine umfassende Harmonie zwischen Göttlichkeit und Menschsein im Diesseits herzustellen. Vor allem der Mensch gewann einen neuen Stellenwert innerhalb der Schöpfung und wurde allein darstellungswürdig.

Die Epoche der Renaissance, die sich auf den antiken Geist zurück besann, stellte den Menschen als Individuum in den Mittelpunkt – die mystisch-geistig orientierte Formensprache des Mittelalters wurde abgelöst von einem weltlichen, mathematisch-wissenschaftlichen Ordnungsprinzip. Die Studien antiker Vorbilder warf die Frage nach dem Wesen der Schönheit auf, die man in der Darstellung des menschlichen Körpers mit idealen Maßen und Proportionen verwirklicht sah. Diese wissenschaftliche Erfassung des Menschen fand seinen Niederschlag in Albrecht Dürers theoretischer Schrift „Vier Bücher von menschlicher Proportion“.

Der Blick des Künstlers galt der Individualität und Anatomie, der perspektivischen Konstruktion des Bildraumes ebenso wie dem Naturstudium. Mit Raffael und Michelangelo erlangte die italienische Renaissance ihren Höhepunkt. Baukunst, Malerei und Skulptur vereinten sich in der kurzen Phase von etwa 1490 bis 1520 zu einer souverän wirkenden Gesamtkraft.

Weblink:

Renaissance und Barock – Ordnung und Bewegtheit - www.wissen.de

Samstag, 20. Juli 2024

Die Liebermann-Villa am Wannsee

Der Rosengarten in Wannsee

»Der Rosengarten in Wannsee« von Max Liebermann. Öl auf Leinwand, 63 x 90 cm.

Max Liebermanns Sommervilla am Berliner Wannsee - das deutsche Pendant zum französischen Giverny
»Der Rosengarten in Wannsee« ist der Garten der 1909 von Liebermann erworbenen Villa in Berlin-Wannsee.

Max Liebermann (1847-1935) konnte 1909 eines der letzten Seegrundstücke am Großen Wannsee erwerben.
Bereits 1909 hatte Liebermann ein Grundstück am Ufer des Wannsees erworben. Dort ließ er sich nach Vorbildern Hamburger Patriziervillen durch den Architekten Paul Otto August Baumgarten einen Landsitz errichten.

Die Liebermann-Villa, die dieser im Sommer 1910 erstmals bezog, nannte er sein „Schloss am See“. Darin fühlte sich Liebermann wohl und genoss besonders seine persönliche Gestaltung. Besondere Freude bereitete ihm der große Garten, der von ihm und Alfred Lichtwark entworfen wurde und als Sujet Eingang in zahlreiche Spätwerke Liebermanns fand.


Die Sommerresidenz wurde Liebermanns ländliches Refugium, in das sich der vielbeschäftigte Maler gerne zurückzog. Als der Erste Weltkrieg die alljährliche Studienreise nach Holland unmöglich machte, wurde die Wannsee- Villa zum ständigen Aufenthaltsort im Sommer. Dort entstanden bis Anfang der 30er Jahre über 200 Studien und Gemälde des Gartens, die Liebermann auf dem Höhepunkt seiner Auseinandersetzung mit der Natur zeigen.

Der Künstler Max Liebermann verkörpert ein Stück deutscher Zeitgeschichte der Gründerjahre, an dessen künstlerischem Werdegang sich die Um- und Aufbrüche, die Auseinandersetzungen, Kämpfe, Fehden und Triumphe im Ringen um die Kunst der Moderne am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert exemplarisch ablesen lassen.


Literatur:

Im Garten von Max Liebermann

Im Garten von Max Liebermann von der Hamburger Kunsthalle

Video:

Die Liebermann-Villa am Wannsee- YouTube

Das geheimnisvolle Volk der Etrusker

Badisches Landesmuseum

Die Etrusker bestimmten als eine der frühen Hochkulturen Italiens das Schicksal des westlichen Mittelmeerraums vom 10. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. Die Etrusker, die Tusci, haben der „Toskana“ ihren Namen gegeben. Vermutlich wanderten sie aus Kleinasien in das Gebiet der heutigen Toskana ein, aber sicher weiß man das nicht. Fest steht hingegen, dass dieses Volk schon 1.000 Jahre vor Christus eine hoch entwickelte Kultur hatte. Ein Volk, das 600 Jahre vor Christus fast das gesamte westliche Mittelmeer beherrschte, 200 Jahre später sang- und klanglos in die römische Gesellschaft integrierte und damit verschwand.

Das geheimnisvolle Volk der Etrusker hat der Forschung eine Reihe von bis heute ungelösten Rätsel gestellt. Ihre Sprache zählt zu den untergegangenen, jedoch schriftlich überlieferten altmediterranen, nicht-indoeuropäischen Idiomen. Als gesprochene Sprache starb das Etruskische zwar zu Beginn der Zeitenwende aus, wurde jedoch von den Haruspices (Sehern) als Ritualsprache noch bis in das 5. nachchristliche Jahrhundert hinein gebraucht. Sie ist mit keiner modernen Sprache der Welt verwandt, weist jedoch eine Nähe zu zwei antiken Sprachen, dem auf der ägäischen Insel Lemnos gesprochenen Lemnischen und dem Rätischen in Norditalien auf.

Die Etrusker

Die Etrusker

Über die Herkunft der Etrusker gibt es verschiedene Theorien. Während die eine sie als Einwanderer sieht, die nach 1000 v. Chr. aus dem kleinasiatischen Lydien auf die Apenninenhalbinsel immigriert sind, wird sie von einer anderen als authochtone Bevölkerung betrachtet, die sich aus der früheisenzeitlichen Villanova-Kultur entwickelt hat. Da die Träger der etruskischen Kultur ursprünglich nicht einer ethnischen Einheit angehörten, wird nach dem heutigen Wissensstand eine Synthese aus beiden Theorien als höchst wahrscheinlich angesehen: Eine alt-mediterrane Volksschicht entwickelte bis um 1.000 v. Chr. eine sesshafte Bauernkultur, in welche fremde Volkselemente sowohl aus dem Osten (phönizische Seefahrer) als auch aus dem Norden (indogermanische Italiker) eindrangen.

Die so entstandene Villanova-Kultur wurde durch eine Schicht von Einwanderern aus Kleinasien überlagert, was durch die Genforschung bestätigt werden konnte. Aus der Vermischung mit der lokalen Bevölkerung entwickelte sich das etruskische Volk. Die Eigenbezeichnung der Führungsschicht, die sich selbst [gem. Herodot nach ihrem legendären Anführer] als Rasenna (etrusk.-griech.: Tyrsenoi/Tyrrenoi/ = Gefolgsleute des [Ra]sen[na]) bezeichnete, sollte schließlich zur Bezeichnung des gesamten Kulturvolkes werden, das von den Lateinern als Etrusci/Tusci bezeichnet wurde.

Die bildliche Darstellung der etruskischen Götter und ihre Verehrung in Tempeln geht, ebenso wie die etruskische Schrift auf griechische Vorbilder zurück. Die etruskische Kultur blühte vom 7. bis 2. vorchristlichen Jahrhundert in einem Gebiet, das heute als Toskana bezeichnet wird. Das Etruskertum griff jedoch auch auf die benachbarten Gebiete über, so zwei der ersten sieben Könige Roms etruskischer Herkunft waren.

Mit der Lex Julia de civitate (90 v. Chr.) wurde zwar die Unterwefung unter Rom besiegelt und die Lateinisierung des etruskischen Bereiches eingeleitet, sie führte jedoch auch zur Einmündung des etruskischen Geistes in die römische Kultur, die ohne entsprechende Vorleistungen ein anderes Anlitz bekommen hätte.

Weblinks:

Die Etrusker - Weltkultur im antiken Italien - www.landesmuseum.de

Etrusker - YouTube

Etruskische Geschichte: Niedergang der Etrusker - YouTube

Die Etrusker - Wegbereiter des antiken Rom - YouTube


Literatur:

Die Etrusker
Die Etrusker
von Friederike Bubenheimer-Erhart

Donnerstag, 27. Juni 2024

Giorgio Vasari 450. Todestag

Giorgio Vasari

Giorgio Vasari starb am 27. Juni 1574 in Florenz. Vasari war ein italienischer Architekt, Hofmaler der Medici und Biograf italienischer Künstler, darunter Leonardo da Vinci, Raffael und Michelangelo.

Schon als junger Mann zeichnete er bedeutende Werke für die eigene Arbeit als Maler ab und sammelte später auf vielen Reisen durch Italien weitere Daten und Skizzen.

Mit dem republikanischen Umsturz von 1527 floh Vasari aus Florenz in seine Heimatstadt Arezzo, wo er erste Aufträge erhielt. 1530 war er erstmals in Rom, ab 1531 arbeitete er wieder im Auftrag der Medici.

Er gilt durch seine Schriften über das Leben und Werk zeitgenössischer Meister als einer der ersten Kunsthistoriker. Sein Hauptwerk sind die Leben der hervorragendsten Künstler - kurz: »Vite« - erstmals erschienen 1550 und im Laufe der Jahre erweitert. Sie sind ein unentbehrliches Quellenwerk gerade für die Kunst der Renaissance.

Vasari lässt den Betrachter eintauchen in die Welt der Renaissance. 1550 veröffentlichte er in Florenz sein berühmtes Werk »Lebensbeschreibungen der herausragenden Architekten, Maler und Bildhauer Italiens«.

Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
Die Kunst der italienischen Renaissance:
Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung


Vasaris künstlerisches Schaffen liegt in der Zeit der Hochrenaissance, Kennzeichnend sind Vasaris Nähe zur Antike und seine lebenslange Verbundenheit zu den Idealen der Renaissance.


Georgio Vasari ist der Architekt des »Palazzo degli Uffizi«, ein seit 1560 für die florentinische Stadtverwaltung erbauter Palast, der heute eine der berühmtesten Kunstsammlungen mit Werken der Malerei und Plastik, besonders der florentinischen Renaissance, birgt.

Giorgio Vasari war der Erste, der den Ruhm der Renaissance-Künstler aus Florenz verbreitete. Geboren wurde der Univeralkünslter Vasari am 30. Juli 1511 in Arezzo.

Literatur:

Giorgio Vasari: Der Erfinder der Renaissance
Giorgio Vasari: Der Erfinder der Renaissance
von Gerd Blum

Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
von Rolf Toman


Samstag, 11. Mai 2024

Salvador Dali 120. Geburtstag


Salvador Dalí wurde vor 120 Jahren am 11. Mai 1904 in Figueras in Katalonien geboren. Salvador Dalí gilt als einer der berühmtesten Maler des 20. Jahrhunderts und der spektulärste aller katalanischen Künstler. Er war ein begnadeter Exzentriker und Selbstdarsteller, der für seine surrealistischen Bilder und sein exzentisches Auftreten berühmt wurde.

Salvador Dalí gilt als Vertreter der Malerei des Surrealismus. Er zählt zu den bedeutendsten Surrealisten und wird oft als einer der größten Meister des 20. Jahrhunderts gesehen.

Kunst und Leben waren bei Dali untrennbar miteineiander verbunden und genau das ist es, was den Maler und Künstler ausmacht.

Dali war eine stilbildende Ikone der surrealistischen Malerei. Sein künstlerisches Schaffen weist ihn als einen der kreativsten Maler seines Jahrhunderts aus.

Seine häufigste Thematik ist die Welt des Raums, des Rausches, des Fiebers und der Religion; oft findet man in seinen Gemälden seine Frau wieder.

Als junger Künstler durchschritt er alle modischen Phasen und zeigte ein scharfes Bewusstsein für alle erweiterten künstlerischen Bewegungen wie z.B. Kubismus und Vortizismus, ohne allerdings ihre künstlerischen Prinzipien zu adaptieren.

Dalí-Museum in seiner Geburtsstadt Figueras

1974 eröffnete das Teatre-Museu Dalí, das Dalí-Museum in seiner Geburtsstadt Figueras, das in den 1980er Jahren zunehmend erweitert wurde.

Iim Jahr 1981 wurde bei ihm die Parkinson-Krankheit mit starkem Tremor festgestellt. 1982 starb seine Frau Gala. Seit 1983 wohnte Dalí allein und zurückgezogen in seinem Schloss Pubol, wo im Mai des Jahres sein letztes Gemälde "Der Schwalbenschwanz" entstand.

Sein Gesundheitszustand erlaubte ihm keine größeren Anstrengungen mehr. 1986 erlitt Dalí bei einem Feuer in seinem Schlafzimmer schwere Verbrennungen.

Salvador Dalí starb am 23. Januar 1989 an Herzversagen in seiner Geburtsstadt Figueras.
Auf eigenen Wunsch wurde er in der Krypta seines Theater-Museums in Figueres beigesetzt.

Sein Lebenswerk ist im Theater-Museum Dali in Figueras, in Port Ligat und im Schloss Pubol ausgestellt.

Weblinks:

Salvador Dali-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Salvador Dali -Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Salvador Dali.org - www.salvador-dali.org

Freitag, 27. Oktober 2023

Roy Lichtenstein 100. Geburtstag

Roy Lichtenstein

Roy Lichtenstein wurde vor 100 Jahren am 27. Oktober 1923 in Manhattan geboren. Roy Lichtenstein war ein amerikanischer Lehrer und Maler der Pop Art. Warhol war ein berühmter Pop-Art-Künstler. Neben Andy Warhol war er der wohl bekannteste Vertreter dieser Kunstrichtung.


Der Durchbruch gelang dem Avantgarde-Künstler 1961 mit dem Bild »Look Mickey« (dt. »Schau mal Micky«), sein Stil wurde der industrielle Stil des gedruckten Comics. In seinen späteren Arbeiten orientierte Lichtenstein sich dagegen wieder an seinen expressionistischen und surrealen Wurzeln. Mit dem Kyoto-Preis wurde ihm 1995 eine der höchsten Auszeichnungen für Verdienste um Wissenschaft und Kunst verliehen.

Roy Lichtenstein starb am 29. September 1997 in New York City.

Literatur:

Lichtenstein in New York
Lichtenstein in New York
von Mark P. Bernardo

ROY LICHTENSTEIN
ROY LICHTENSTEIN

von James Hendrickson und Alfred Lichtenstein

Klassik der Neuen
Klassik der Neuen
von Roy Lichtenstein

Dienstag, 9. August 2022

Hermann Hesse in Montagnola

Montagnola

Über 40 Jahre seines Lebens verbrachte Hermann Hesse in seiner Wahlheimat Schweiz. Bereits 1919 lies er sich Montagnola nieder, einem Dorf in der Nähe von Lugano am Luganer See.

Im Mai 1919 verlies Hermann Hesse Bern und zog ohne die Familie in den Süden der Schweiz. In dem Tessiner Flecken Montagnola oberhalb des Luganer Sees fand er die pittoreske »Casa Camuzzi«, ein romantisches Schlösschen, in dem er drei Zimmer mietete. Wahrscheinlich ahnte er zu dem Zeitpunkt selbst nicht, dass er hier einen Wohnort bis zum Ende seiner Tage gefunden hatte. Montagnola sollte für Hesse ein einschneidendes Erlebnis werden.

Mit dem Umzug in seine Wahlheimat nach Montagnola begann eine einschneidende Veränderung im Leben des 42-jährigen, der sich persönlich und künstlerisch in einer tiefen Krise befand. Seine erste Ehe war gescheitert, im Ersten Weltkrieg hatte sein Weltbild Risse bekommen und seine auf deutschen Konten lagernden Ersparnisse wurden von der Inflation aufgezehrt. Auch als Schriftsteller stand Hesse vor einem Debakel.

Hesse beim Zeichnen

Das änderte sich schlagartig unter der Sonne des Südens. Hesse blühte buchstäblich auf und die angestauten psychischen Spannungen entluden sich in einem kreativen Schaffensrausch, der seinen Dichterruhm begründete.

Hermann Hesse starb am 9. August 1962 in seiner Wahlheimat in Montagnola im Schweizer Kanton Tessin. Seine letzte Ruhestätte fand der Dichter auf dem Friedhof von San't Abbondio in Gentilino.

Freitag, 22. Juli 2022

Max Liebermann 175. Geburtstag

Max Liebermann

Max Liebermann wurde am 20. Juli 1847 in Berlin geboren. Max Liebermann war ein deutsch-jüdischer Maler und Grafiker. Er gehört zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Impressionismus und zählt zu den bedeutendsten Wegbereitern der modernen deutschen Malerei. Max Liebermann zählt zusammen mit Max Slevogt und Lovis Corinth zu den drei großen deutschen Impressionisten.

Doch nicht nur sein künstlerisches Werk, auch seine einflussreichen kunst- und kulturpolitischen Aktivitäten machen ihn zu einer Schlüsselfigur des Jahrhundertwechsels: Als langjähriger Präsident der Berliner Secession und der Preußischen Akademie der Künste gehörte er zu den richtungsweisenden Förderern der Moderne im Berlin des Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Als Künstler, Mäzen und Sammler, Kulturpolitiker, als Repräsentant des jüdischen Großbürgertums, als strenger Preuße war er zeit seines Lebens streitbar und neugierig.

Er gehörte zu den ersten zeitgenössischen Sammlern der Impressionisten, besonders beeindruckten ihn die Werke Manets. Nach längerem Aufenthalt in München (1878–1884) ließ er sich in Berlin nieder, wo er 1898 Präsident der neu gegründeten Berliner Secession wurde.

Nach einer Ausbildung in Weimar und Aufenthalten in Paris und den Niederlanden schuf er zunächst naturalistische Werke mit sozialer Thematik. Durch die Beschäftigung mit den französischen Impressionisten fand er seit 1880 zu einer lichten Farbigkeit und einem schwungvollen Farbauftrag, der sein Hauptwerk prägt.

Sein Schaffen steht symbolisch für den Übergang von der Kunst des 19. Jahrhunderts hin zur Klassischen Moderne zur Zeit des Wilhelminismus und der Weimarer Republik. Diesen Wandel förderte er als Präsident der Berliner Secession. Von 1920 bis 1932 war er Präsident, bis 1933 Ehrenpräsident der Preußischen Akademie der Künste, bevor er infolge der nationalsozialistischen Einflussnahme aus der Kunstpolitik zurücktrat. Ab 1920 war er Präsident der preußischen Akademie der Künste, bis er 1933 wegen seiner jüdischen Abstammung aus dem Amt entlassen wurde.


Seine letzten beiden Lebensjahre verbrachte er zurückgezogen in seiner Heimatstadt Berlin. Max Liebermann starb am 8. Februar 1935 in Berlin.

Literatur:

Max Liebermann. Wegbereiter der Moderne
Max Liebermann. Wegbereiter der Moderne
von Robert Fleck

Mittwoch, 20. Juli 2022

Max Liebermann 175. Geburtstag (II)

Max Liebermann (1847–1935)

Max Liebermann wurde am 20. Juli 1847 als Sohn eines reichen jüdischen Textilgroßhändlers in Berlin geboren. Max Liebermann war ein deutscher Maler und der wichtigste Künstler des deutschen Impressionismus. Max Liebermann zählt zusammen mit Max Slevogt und Lovis Corinth zu den drei großen deutschen Impressionisten.

Als langjähriger Präsident der Berliner Secession und der Preußischen Akademie der Künste gehörte er zu den richtungsweisenden Förderern der Moderne im Berlin des Kaiserreichs und der Weimarer Republik.

Liebermann - Millionenerbe, „heimlicher Kaiser von Berlin“, „Malerfürst“ im Palais am Pariser Platz und „Gärtner“ im Landhaus am Wannsee - wurde hoch geachtet, weltberühmt und am Ende seines Lebens diffamiert und verfemt.

Der Künstler Max Liebermann verkörpert ein Stück deutscher Zeitgeschichte der Gründerjahre, an dessen künstlerischem Werdegang sich die Um- und Aufbrüche, die Auseinandersetzungen, Kämpfe, Fehden und Triumphe im Ringen um die Kunst der Moderne am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert exemplarisch ablesen lassen.

Sein Schaffen steht symbolisch für den Übergang von der Kunst des 19. Jahrhunderts hin zur Klassischen Moderne zur Zeit des Wilhelminismus und der Weimarer Republik.

Er studierte von 1869 bis 1872 an der Weimarer Kunstschule. Anschließend zog er nach Frankreich, wo er mehrere Jahre wohnte und vom Impressionismus beeinflusst wurde. Ein weitere wichtige künstlerische Inspiration stellte für Liebermann die niederländische Malerei mit ihrer Abbildung des einfachen Lebens dar.

Neben Motiven aus dem Alltag der Menschen widmete er sich später auch der Erstellung von Porträts. Gemeinsam mit anderen Künstlern gründete er die »Berliner Secession«, die sich für die an den Kunsthochschulen abgelehnten Stilrichtungen des Impressionismus und der Art Nouveau einsetzte.

1920 wurde Liebermann zum Präsidenten der »Preußischen Akademie der Künste« gewählt. 1933 legte der Maler jüdischer Abstammung aufgrund des Beschlusses der Organisation, keine Bilder jüdischer Künstler mehr auszustellen, sein Amt nieder.

Max Liebermann (1847–1935) zählt zu den Hauptvertretern des deutschen Impressionismus. Er gehörte zu den ersten zeitgenössischen Sammlern der Impressionisten, besonders beeindruckten ihn die Werke Manets. Nach längerem Aufenthalt in München (1878–1884) ließ er sich in Berlin nieder, wo er 1898 Präsident der neu gegründeten Berliner Secession wurde. Ab 1920 war er Präsident der preußischen Akademie der Künste, bis er 1933 wegen seiner jüdischen Abstammung aus dem
Amt entlassen wurde.

Bereits 1909 hatte Liebermann ein Grundstück am Ufer des Wannsees erworben. Dort ließ er sich nach Vorbildern Hamburger Patriziervillen durch den Architekten Paul Otto August Baumgarten einen Landsitz errichten. Max Liebermanns Sommervilla am Berliner Wannsee - das deutsche Pendant zum französischen Giverny.

Max Liebermann starb am 8. Februar 1935 in Berlin. Liebermann starb 1935 nach dem Rücktritt von allen öffentlichen Ämtern, im Palais am Pariser Platz.


Literatur:

Max Liebermann

Max Liebermann von Frauke Berchtig

Max Liebermann. Wegbereiter der Moderne

Max Liebermann. Wegbereiter der Moderne von Robert Fleck

Literatur:

Im Garten von Max Liebermann

Im Garten von Max Liebermann von der Hamburger Kunsthalle

Max Liebermann - Jahrhundertwende. Ausstellungskatalog Nationalgalerie Berlin - Nationalgalerie Berlin

Samstag, 16. Juli 2022

Die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler


Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785–1871) war ein genialer Gartenkünstler und eine der schillerndsten Persönlichkeiten seiner Zeit. Seine nach englischem Vorbild angelegten Landschaftsparks in Bad Muskau/Łęknica (UNESCO Weltkulturerbe), Babelsberg (als Teil der Potsdamer Kulturlanschaft ebenfalls UNESCO Welterbe) und Branitz zählen zu den Höhepunkten europäischer Landschaftsgestaltung im 19. Jahrhundert.


Fürst Pückler war eien schillernde Figur: Reisender,Schriftsteller,Frauenheld,vor allem aber Gartenkünstler. Von 1815 bis 1845 plante und errichtete Hermann Fürst von Pückler-Muskau den Muskauer Park, welcher mit seiner märcherhaft schönen Gestaltung in aller Welt vorbildhaft wirkt. Der 35 m hohe Schlossturm bietet einen herrlichen Blick in die umgebende Landschaft.

Ausstellung:

Die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler - www.bundeskunsthalle.de

Literatur:

Die Gärten der Künstler
Gärten der Künstler
von Jackie Bennett, Richard Hanson

Samstag, 25. Juni 2022

Uffizien zählen zu den berühmtesten Kunstsammlungen der Welt

Uffzien in Florenz

Die Uffizien - italienisch uffizi: Ämter - sind eine berühmte Galerie in der Innenstadt von Florenz, die eine Sammlung berühmter Gemälde - vor allem italienischer, aber auch niederländischer und deutscher Maler - und antiker Skulpturen beherbergt. Sie zählen mit Werken der Malerei und Plastik, besonders der florentinischen Renaissance, zu den berühmtesten Kunstsammlungen der Welt.

Galerie der Uffizien
Galerie der Uffiziene


Als die Uffizien in Florenz gebaut wurden, waren sie als Bürogebäude für Beamte und Behörden gedacht - "uffici" bedeutet auf Italienisch "Büros". Daran, dass die Galerie im Obergeschoss mit Bildern und Skulpturen von der Antike bis zum Spätbarock einmal eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt sein würde, dachte im 16. Jahrhundert niemand.

Uffzien in Florenz

Die »Galleria degli Uffizi« - wie die Uffizien auch genannt werden - beherbergt die weltberühmte und älteste Gemäldesammlung der Welt, und in den einstigen Amtsräumen sind in 45 Sälem etwa 2.000 Kunstobjekte zu besichtigen. Die Galerie im Obergeschoss mit Werken der Malerei und Bildhauerei von der Antike bis zum Spätbarock gilt als eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt. Weblink: Galerie der Uffizien
Galerie der Uffiziene
von Gloria Fossi

»Der Seerosenteich« von Claude Monet (K)

Claude Monet

In dem französischen Dorf Giverny im Département Eure (Normandie) befindet sich das ehemalige Domizil des impressionistischen Malers Claude Monet (1840–1926).

Der Künstler mietete das Haus im Mai 1883 und legte dahinter zunächst den genannten Ziergarten an, den er mit einer wuchernden Blumenpracht überzog. Im November 1890 war es dem Maler möglich, das Haus und das Grundstück zu kaufen.
Monet war dieser Garten geheimer Rückzugsort, Inspirationsquelle, Heim und Freiluftatelier.

1893 erweiterte Monet den Garten, den mittlerweile sechs Gärtner pflegten, um ein Stückchen Land an der Epte. Dort entstand in den folgenden Jahren der sogenannte Jardin d’eau oder Wassergarten mit dem von einer Brücke nach japanischem Vorbild überspannten Seerosenteich, welcher in seiner Schönheit der gärtnerischen Anlage Monet sehr häufig als Motiv dienen sollte.

Der Seerosenteich

Monet liebte die Gartenkunst, las Fachliteratur und besuchte Gartenausstellungen. Der Garten diente ihm nicht nur zur Erholung, sondern inspirierte ihn auch für seine Gemälde.

Monet zog von Paris nach Giverny und legte dort im Garten einen Seerosenteich an. Im hohen Alter stand er an seinem Seerosenteich in seinem Garten in Giverny und malte diesen immer wieder. Der Impressionist Claude Monet hat den Garten in Giverny in Hunderten von herrlichen Gemälden festgehalten und kein Bild glich dem anderen.

Sein berühmtes Gemäle »Der Seerosenteich«, entstanden im Jahr 1899, ist dieser gestalteten Gartenkunst von Giverny entnommen. Das Gemälde markiert den Beginn seines Spätwerkes seiner Kunst

Literatur:

Die Gärten der Künstler
Gärten der Künstler
von Jackie Bennett, Richard Hanson

Uffizien von Florenz


Die Uffizien von Florenz sind ein von 1559 bis etwa 1581 ursprünglich für die Unterbringung von Ministerien und Ämtern in Florenz errichteter Gebäudekomplex. Architekten waren Giorgio Vasari, Bernardo Buontalenti und Alfonso Parigi der Jüngere.

Im Gebäude befindet sich seit ihren Anfängen um 1580 die Kunstsammlung "Galleria degli Uffizi" mit Werken der Malerei und Bildhauerei von der Antike bis zum Spätbarock. Sie gelten als eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt und waren von Anfang an öffentlich zugänglich. Das Museum stellt mit rund 2 Millionen Besuchern einen Hauptanziehungspunkt der Stadt dar.

In der dritten Etage des Gebäudes ist heute die Gemäldesammlung "Galleria degli Uffizi" untergebracht, die ihren Schwerpunkt auf Werke der italienischen Renaissance legt. Darüber hinaus umfasst die Sammlung Gemälde aus dem 13.–18. Jahrhundert und viele Werke flämischer, niederländischer, französischer und deutscher Künstler dieser Zeit. Eine umfangreiche Ausstellung von Selbstporträts aller Epochen bis in die Gegenwart ist im Corridoio Vasariano zu sehen.

Dieser Teil des Gebäudes, ebenfalls von Vasari erbaut (1556), verbindet die Uffizien auf der einen Seite mit dem Palazzo Vecchio und auf der anderen Seite über den Ponte Vecchio mit dem Palazzo Pitti. In der zweiten Etage befindet sich die von Leopoldo de Medici im 17. Jahrhundert begründete Sammlung von Zeichnungen und Drucken. Darüber hinaus lassen sich im Erdgeschoss die Reste einer romanischen Kirche besichtigen, die Vasari größtenteils abreißen ließ, um Platz für den Bau der Uffizien zu schaffen.

Die Uffizien von Florenz gelten als Olymp der Malerei. Dort befinden sich Gemälde von Leonardo da Vinci, Michelangelo und Botticelli.


Weblinks:

Firenze Musei - Sito ufficiale - www.firenzemusei.it

Gallerie degli Uffizi - www.uffizi.it


Literatur:


Galerie der Uffizien. Offizieller Führer
von Glorai Fossi

Samstag, 30. Oktober 2021

Angelika Kauffmann 180. Geburtstag

Angelika Kauffmann

Angelika Kauffmann 30. Oktober 1741 in Chur im Freistaat der Drei Bünde geboren. Angelika Kauffmann war eine bekannte schweizerisch-österreichische Malerin des Klassizismus.

Angelika Kauffmann (1741–1807) war die berühmteste Künstlerin im Zeitalter der Aufklärung und Empfindsamkeit. Zu ihre Zeit hieß es über die Künstlerin: „Die ganze Welt ist verrückt nach Angelika“!

Johann Gottfried von Herder

Die laut Johann Gottfried Herder „vielleicht kultivierteste Frau in Europa“ war eine weltoffene Künstlerin des Klassizismus von europäischem Rang. Durch ihren Vater, den Maler Joseph Kauffmann, kam Angelika bereits früh zur Malerei. Das früheste Bild, das von ihr erhalten ist, hat sie im Alter von 13 Jahren gemalt. Neben ihrer Begabung für die Malerei stand gleichwertig die Begabung für die Musik, so dass sie lange gespalten war, welchem Talent sie folgen sollte. Stilrichtung und Thematik der Werke Kauffmanns lassen sich zwischen Rokoko und Klassizismus ansiedeln.

Ihre Bilder waren meist durch mythologische und religiöse Inhalte bestimmt. Daneben malte sie Porträts berühmter Persönlichkeiten ihrer Zeit, beispielsweise Johann Wolfgang von Goethe und Johann Joachim Winckelmann (1764), mit dem sie eine enge Freundschaft verband und der sie stark beeinflusste.

Bewundert für ihr künstlerisches Talent, ihre umfassende Bildung und ihren vorbildlichen Charakter, durchlief Kauffmann eine für Frauen damals beispiellose Karriere. Sie trat mit bemerkenswerten Frühwerken in Erscheinung, ließ sich in Italien ausbilden und kam in London als Historien- und Bildnismalerin zu Ruhm und Reichtum. Schließlich eröffnete die kluge, sehr gut vernetzte Geschäftsfrau in Rom eines der bestbesuchten Ateliers ihrer Zeit.


Die als Wunderkind gefeierte Schweizerin – die von 1741 bis 1807 lebte – hatte erste Erfolge in London und arbeitete später in Rom. Ihre Werke hätten einen regelrechten Kauffmann-Kult ausgelöst,

Vom englischen Hof gefördert, setzte sie sich früh als Porträtistin und Historienmalerin durch und erhielt Aufträge aus ganz Europa. Leihgeber der Ausstellung sind unter anderem Queen Elizabeth II., das British Museum und das Victoria-and-Albert-Museum in London, die Eremitage in St. Petersburg und die Uffizien in Florenz.

Im Jahr 1791 bis 1792 malte Kauffmann ihr wohl wichtigstes Selbstporträt, das Selbstbildnis am Scheideweg zwischen Musik und Malerei, das im Moskauer Puschkin-Museum zu sehen ist.[2] Eine weitere Version, signiert 1794, befindet sich heute im Nostell Priory.

1795 starb ihr Ehemann Antonio Zucchi, und in der Folge lebte sie zurückgezogener. In ihrer Malerei widmete sie sich immer häufiger religiösen Themen. Von einer schweren Erkrankung 1802 konnte sie sich nie mehr richtig erholen. Angelika Kauffmann starb am 5. November 1807 in Rom und wurde in der Kirche Sant’Andrea delle Fratte bestattet. Noch im selben Jahr wurde eine Büste von ihr im Pantheon in Rom aufgestellt.

Literatur:

Verrückt nach Angelika Kauffmann
Verrückt nach Angelika Kauffmann
von Bettina Baumgärtel

Samstag, 24. Juli 2021

Parc Güell von Antoni Gaudí in Barcelona

Parc Güell

Im Norden Barcelonas, liegt der berühmte Parc Güell. Der charakteristische Parc Güell ist ebenfalls ein Muss. In diesem Höhenpark kann der Besucher zwischen farbenfrohen Mosaiken, einer Kolonnade, Pinienwäldern und Palmen wandeln.

Der im Jahr 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte Parc Güell gilt als eine der schönsten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Barcelona.

Der Park Güell in Barcelona wurde von Antoni Gaudí in den Jahren 1900 bis 1914 erschaffen. Der Parc Güell gilt als Meisterwerk Gaudís. In den Jahren zwischen 1900 und 1914 legte der berühmte Modernisme-Architekt Antoni Gaudí in dem Bezirk Gràcia eine fantastische Anlage an, die eigentlich als Gartenstadt geplant war.

Das Gelände des Parcs Güell gehörte dem Industriellen Eusebi Güell, der Gaudí im Jahr 1890 den Auftrag für den Entwurf erteilte. Im Jahr 1922 wurde Parc Güell eröffnet und gilt als eines der bedeutendsten Projekte des Jugendstil-Architekten. Das gesamte Areal des riesigen Parks ist über 17 Hektar groß und gemäß den ursprünglichen Plänen sollte hier eine kleine Stadt mit allem, was dazu gehört, entstehen: Wohnräume, ein Markt und ein zentraler Platz. Da sich keine Abnehmer für die als Wohnraum geplanten Parzellen fanden, wurden am Ende nur drei Häuser gebaut.

Parc Güell

Am Eingang des Parcs Güell befinden sich das Pförtnerhaus und das Verwaltungsgebäude einander gegenüber, die beide sehr fantasievoll gestaltet sind und aus einem Märchen stammen könnten. Mitten im Park steht ein Haus, das Gaudí in den letzten Jahren seines Lebens als Wohnsitz diente und in dem heute ein kleines Museum untergebracht ist. Dort sind verschiedene Baupläne und Zeichnungen des katalanischen Architekten sowie einzelne Möbel von ihm ausgestellt.

 In der Mitte des Parc Güell liegt der über Treppen zu erreichende zentrale Platz. Er ist umgeben von einer wellenförmigen Sitzbank, die mit bunten Mosaiken verziert und wie eine riesige Schlange geformt ist. Unter dem Platz liegt der Teil, der als Markthalle geplant war: 86 Säulen im dorischen Stil stützen die Decke, die ebenfalls reich verziert ist. Mosaike aus Glas- und Keramikscherben wurden zwischen den Säulen angebracht.

Literatur:

Gaudi: Kleine Reihe - Architektur
Gaudi: Kleine Reihe - Architektur
von Maria Antonietta

Park Guell: Gaudi's Utopia
Park Guell: Gaudi's Utopia (Sèrie 4)
von Jose Maria Carandell und Pere Vivas Ortiz (span.)

Reise durch Barcelona
Reise durch Barcelona
von Andreas Drouve (Autor) und Jürgen Richter


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Samstag, 19. Juni 2021

Bode-Museum auf der Museumsinsel in Berlin

Bode-Museum auf der Museumsinsel in Berlin

Das Bode-Museum, 1904 als Kaiser-Friedrich-Museum eröffnet, gehört zum Ensemble der Museumsinsel in Berlin und damit zum Weltkulturerbe der UNESCO. Es beherbergt die Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst und das Münzkabinett. Am 17. Oktober 2006 wurde es nach knapp sechsjähriger Renovierung wiedereröffnet und am 19. Oktober der Öffentlichkeit übergeben.

Der Gedanke, ein Kunstmuseum zu bauen, entstand um 1871 am kaiserlichen Hof in Berlin, im Umfeld des langjährigen Kronprinzen, des späteren „99-Tage-Kaisers“ Friedrich III. Konkrete Vorschläge dazu kamen von dem Kunsthistoriker Wilhelm von Bode. Der Hofarchitekt Ernst von Ihne mit Bauleiter Max Hasak errichtete den Museumsbau zwischen 1897 und 1904 für die von Bode aufgebaute Skulpturen- und Gemäldesammlung, deren Anfangsbestände auf die Kunstkammern der Kurfürsten von Brandenburg zurückgehen.

Am 18. Oktober 1904, am Geburtstag Friedrichs III., der 1888 gestorben war, eröffnete das Museum. Zur Erinnerung an Friedrich III. wurde das Haus Kaiser-Friedrich-Museum genannt.

Mittwoch, 27. Januar 2021

Universalkünstler Arik Bauer gestorben

Arik Brauer

Der Universalkünstler Arik Bauer ist im Alter von 92 Jahren in Wien gestorben. Brauer war Maler, Grafiker, Architekt, Bühnenbildner, Sänger, Dichter Arik Bauer gehörte neben Friedensreich Hundertwaser und André Heller zur Garde österreichischer Univeralskünstler, welche die Kultur des Landes maßgeblich mitgestaltet und beeinflusst haben.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges schrieb sich der damals 16-Jährige an der »Akademie der bildenden Künste« in Wien (1945 bis 1951) ein. An der Akademie waren u.a. Albert Paris Gütersloh und Herbert Boeckl seine Lehrer. Nach Abschluss seines Studiums unternahm Brauer ausgedehnte Reisen, besonders Eindrücke aus dem Orient sollten sein späteres Werk prägen.

Mit seiner Frau Naomi ließ er sich in Paris nieder, wo das Paar mit Singen seinen Lebensunterhalt verdiente. Wenig später stellten sich auch erste Ausstellungserfolge ein. Als Brauer 1964 die Pariser Boheme verließ und wieder nach Wien zurückkehrte, genossen die Protagonisten der "Wiener Schule des Phantastischen Realismus" bereits große Popularität.
Bauer war der letzte noch lebende Hauptvertreter der »Wiener Schule des Phantastischen Realismus« und galt als Mitbegründer des Austro-Pop: Jetzt ist der Universalkünstler Arik Brauer im Alter von 92 Jahren gestorben.
Arik Bauer war ein sehr umtriebiger Universalkünstler: Maler, Architekt und Chanson-Sänger. Er war Mitglied »Wiener Schule der Phantastischen Kunst«. Der Maler brachte Farbe in das graue Nachkriegs-Österreich.
Brauers Gesangskarriere erreichte in den 1970er-Jahren ihren Höhepunkt: Mit Dialektliedern wie "Sie ham a Haus baut" und "Hinter meiner, vorder meiner" war er an der Geburt des Austropops maßgeblich beteiligt. "Ich habe mich nie als Austropopper gesehen, obwohl ich da wirklich am Anfang dabei war", sagte Brauer einmal in einem Interview. Er habe kritische Texte singen wollen. "Diese Liedtexte sind teilweise zu unserem großen Leidwesen aktuell geblieben. Einige davon wurden richtige Volkslieder, die man beim Heurigen oder auf einer Schutzhütte singen hört. Darauf bin ich stolz."

Zudem war Brauer an Fernsehspielen beteiligt und als Grafiker, Bühnen- und Kostümbildner tätig. 1975 stattete er etwa "Die Zauberflöte" (Kostüme und Bühnenbild) an der Pariser Oper aus.

Friedensreich Hundertwasser

Anfang der 1990er-Jahre beschäftigte sich der Künstler - wie seine Kollegen Ernst Fuchs und Friedensreich Hundertwasser - mit Architektur. Auch als Architekt hinterlies er Spuren. 1993 entstand auf der Wiener Gumpendorfer Straße ein "Brauer-Haus", 1996 gestaltete Brauer die Fassade einer katholischen Kirche in Wien-Leopoldstadt.

Im September 1997 zog er sich nach zwölfjähriger Lehrtätigkeit als Professor an der Wiener Akademie der bildenden Künste zurück.


Anlässlich seines 85. Geburtstages widmete ihm das Leopold Museum in Wien unter dem Titel "Gesamt.Kunst.Werk" eine Werkschau aus, im selben Jahr präsentierte er im Wiener Jüdischen Museum eine von ihm gestaltete Pessach-Haggada. Brauer hatte das Buch, das am Sederabend, der den Beginn des jüdischen Pessach-Festes markiert, gelesen wird, schon 1979 einmal illustriert.

Brauer erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter das Österreichischen Ehrenkreuz 1. Klasse, den Preis der Stadt Wien für Malerei und die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold. 2015 wurde er mit einem "Amadeus Award" für sein Lebenswerk geehrt. Im Oktober 2019 erhielt er den von der Styria Media Group und der Kleinen Zeitung nach ihrem ehemaligen Chefredakteur benannten "Fritz-Csoklich-Demokratiepreis", der Bundespräsident Heinz Fischer war der Laudator.

Arik Brauer selbst hielt damals ein flammendes Plädoyer für Demokratie und Menschlichkeit. Die Demokratie sei immer gefährdet, es gebe dafür in der Natur kein Vorbild, der Mensch habe sie erfinden müssen, um die in der Natur selbstverständliche und arterhaltende Eigenschaft des Egoismus überwinden zu können: „Wir verteidigen unsere Machtpositionen nicht wie Ziegenböcke mit Beinen und Hörnern und Muskeln im Genick, sondern mit Atomboben.

Mit dem umtriebigen Universalkünstler Arik Bauer verliert Österreich einen großen Universalkünstler.


Blog-Artikel:

Friedensreich Hundertwasser 90. Geburtstag