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Freitag, 22. Juli 2022

Max Liebermann 175. Geburtstag

Max Liebermann

Max Liebermann wurde am 20. Juli 1847 in Berlin geboren. Max Liebermann war ein deutsch-jüdischer Maler und Grafiker. Er gehört zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Impressionismus und zählt zu den bedeutendsten Wegbereitern der modernen deutschen Malerei. Max Liebermann zählt zusammen mit Max Slevogt und Lovis Corinth zu den drei großen deutschen Impressionisten.

Doch nicht nur sein künstlerisches Werk, auch seine einflussreichen kunst- und kulturpolitischen Aktivitäten machen ihn zu einer Schlüsselfigur des Jahrhundertwechsels: Als langjähriger Präsident der Berliner Secession und der Preußischen Akademie der Künste gehörte er zu den richtungsweisenden Förderern der Moderne im Berlin des Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Als Künstler, Mäzen und Sammler, Kulturpolitiker, als Repräsentant des jüdischen Großbürgertums, als strenger Preuße war er zeit seines Lebens streitbar und neugierig.

Er gehörte zu den ersten zeitgenössischen Sammlern der Impressionisten, besonders beeindruckten ihn die Werke Manets. Nach längerem Aufenthalt in München (1878–1884) ließ er sich in Berlin nieder, wo er 1898 Präsident der neu gegründeten Berliner Secession wurde.

Nach einer Ausbildung in Weimar und Aufenthalten in Paris und den Niederlanden schuf er zunächst naturalistische Werke mit sozialer Thematik. Durch die Beschäftigung mit den französischen Impressionisten fand er seit 1880 zu einer lichten Farbigkeit und einem schwungvollen Farbauftrag, der sein Hauptwerk prägt.

Sein Schaffen steht symbolisch für den Übergang von der Kunst des 19. Jahrhunderts hin zur Klassischen Moderne zur Zeit des Wilhelminismus und der Weimarer Republik. Diesen Wandel förderte er als Präsident der Berliner Secession. Von 1920 bis 1932 war er Präsident, bis 1933 Ehrenpräsident der Preußischen Akademie der Künste, bevor er infolge der nationalsozialistischen Einflussnahme aus der Kunstpolitik zurücktrat. Ab 1920 war er Präsident der preußischen Akademie der Künste, bis er 1933 wegen seiner jüdischen Abstammung aus dem Amt entlassen wurde.


Seine letzten beiden Lebensjahre verbrachte er zurückgezogen in seiner Heimatstadt Berlin. Max Liebermann starb am 8. Februar 1935 in Berlin.

Literatur:

Max Liebermann. Wegbereiter der Moderne
Max Liebermann. Wegbereiter der Moderne
von Robert Fleck

Mittwoch, 20. Juli 2022

Max Liebermann 175. Geburtstag (II)

Max Liebermann (1847–1935)

Max Liebermann wurde am 20. Juli 1847 als Sohn eines reichen jüdischen Textilgroßhändlers in Berlin geboren. Max Liebermann war ein deutscher Maler und der wichtigste Künstler des deutschen Impressionismus. Max Liebermann zählt zusammen mit Max Slevogt und Lovis Corinth zu den drei großen deutschen Impressionisten.

Als langjähriger Präsident der Berliner Secession und der Preußischen Akademie der Künste gehörte er zu den richtungsweisenden Förderern der Moderne im Berlin des Kaiserreichs und der Weimarer Republik.

Liebermann - Millionenerbe, „heimlicher Kaiser von Berlin“, „Malerfürst“ im Palais am Pariser Platz und „Gärtner“ im Landhaus am Wannsee - wurde hoch geachtet, weltberühmt und am Ende seines Lebens diffamiert und verfemt.

Der Künstler Max Liebermann verkörpert ein Stück deutscher Zeitgeschichte der Gründerjahre, an dessen künstlerischem Werdegang sich die Um- und Aufbrüche, die Auseinandersetzungen, Kämpfe, Fehden und Triumphe im Ringen um die Kunst der Moderne am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert exemplarisch ablesen lassen.

Sein Schaffen steht symbolisch für den Übergang von der Kunst des 19. Jahrhunderts hin zur Klassischen Moderne zur Zeit des Wilhelminismus und der Weimarer Republik.

Er studierte von 1869 bis 1872 an der Weimarer Kunstschule. Anschließend zog er nach Frankreich, wo er mehrere Jahre wohnte und vom Impressionismus beeinflusst wurde. Ein weitere wichtige künstlerische Inspiration stellte für Liebermann die niederländische Malerei mit ihrer Abbildung des einfachen Lebens dar.

Neben Motiven aus dem Alltag der Menschen widmete er sich später auch der Erstellung von Porträts. Gemeinsam mit anderen Künstlern gründete er die »Berliner Secession«, die sich für die an den Kunsthochschulen abgelehnten Stilrichtungen des Impressionismus und der Art Nouveau einsetzte.

1920 wurde Liebermann zum Präsidenten der »Preußischen Akademie der Künste« gewählt. 1933 legte der Maler jüdischer Abstammung aufgrund des Beschlusses der Organisation, keine Bilder jüdischer Künstler mehr auszustellen, sein Amt nieder.

Max Liebermann (1847–1935) zählt zu den Hauptvertretern des deutschen Impressionismus. Er gehörte zu den ersten zeitgenössischen Sammlern der Impressionisten, besonders beeindruckten ihn die Werke Manets. Nach längerem Aufenthalt in München (1878–1884) ließ er sich in Berlin nieder, wo er 1898 Präsident der neu gegründeten Berliner Secession wurde. Ab 1920 war er Präsident der preußischen Akademie der Künste, bis er 1933 wegen seiner jüdischen Abstammung aus dem
Amt entlassen wurde.

Bereits 1909 hatte Liebermann ein Grundstück am Ufer des Wannsees erworben. Dort ließ er sich nach Vorbildern Hamburger Patriziervillen durch den Architekten Paul Otto August Baumgarten einen Landsitz errichten. Max Liebermanns Sommervilla am Berliner Wannsee - das deutsche Pendant zum französischen Giverny.

Max Liebermann starb am 8. Februar 1935 in Berlin. Liebermann starb 1935 nach dem Rücktritt von allen öffentlichen Ämtern, im Palais am Pariser Platz.


Literatur:

Max Liebermann

Max Liebermann von Frauke Berchtig

Max Liebermann. Wegbereiter der Moderne

Max Liebermann. Wegbereiter der Moderne von Robert Fleck

Literatur:

Im Garten von Max Liebermann

Im Garten von Max Liebermann von der Hamburger Kunsthalle

Max Liebermann - Jahrhundertwende. Ausstellungskatalog Nationalgalerie Berlin - Nationalgalerie Berlin

Samstag, 19. Juni 2021

Bode-Museum auf der Museumsinsel in Berlin

Bode-Museum auf der Museumsinsel in Berlin

Das Bode-Museum, 1904 als Kaiser-Friedrich-Museum eröffnet, gehört zum Ensemble der Museumsinsel in Berlin und damit zum Weltkulturerbe der UNESCO. Es beherbergt die Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst und das Münzkabinett. Am 17. Oktober 2006 wurde es nach knapp sechsjähriger Renovierung wiedereröffnet und am 19. Oktober der Öffentlichkeit übergeben.

Der Gedanke, ein Kunstmuseum zu bauen, entstand um 1871 am kaiserlichen Hof in Berlin, im Umfeld des langjährigen Kronprinzen, des späteren „99-Tage-Kaisers“ Friedrich III. Konkrete Vorschläge dazu kamen von dem Kunsthistoriker Wilhelm von Bode. Der Hofarchitekt Ernst von Ihne mit Bauleiter Max Hasak errichtete den Museumsbau zwischen 1897 und 1904 für die von Bode aufgebaute Skulpturen- und Gemäldesammlung, deren Anfangsbestände auf die Kunstkammern der Kurfürsten von Brandenburg zurückgehen.

Am 18. Oktober 1904, am Geburtstag Friedrichs III., der 1888 gestorben war, eröffnete das Museum. Zur Erinnerung an Friedrich III. wurde das Haus Kaiser-Friedrich-Museum genannt.

Samstag, 12. Juni 2021

Wilhelm von Humboldt - der grosse Bildungsreformer Preussens

Wilhelm von Humboldt

Wilhelm von Humboldt gilt als der grosse Bildungsreformer Preussens. Humboldt war mit seinen Reformgedanken der Wegbereiter des modernen Universitätsystems. Das deutsche Hochschulsystem wurde durch diese Reform aus der kirchlichen oder konfessionellen Abhängigkeit gelöst. Die Universitäten wurden selbstverwaltete Einrichtungen, an denen Wissenschaftler frei forschten und unabhängig lehrten.

Wilhelm von Humboldt gehört mit Karl August von Hardenberg, Freiherr vom Stein, August Neidhardt von Gneisenau und Gerhard von Scharnhorst in die Reihe der preußischen Reformer, die das Land nach der Niederlage gegen Napoleon 1806/07 wiederaufrichteten, modernisierten und den Grundstein für Preußens Wiederaufstieg und die Reichseinigung von 1871 legten.


Am 10. Februar 1809 wurde er zum Geheimen Staatsrat und Direktor der Sektion für Kultus und Unterricht im Ministerium des Inneren ernannt. Humboldt plädiert für eine dreistufige Bildungseinrichtung aus Elementarschule, Gymnasium und Universität. Vor allem aber – so Gall – sollte aus der Bildung ein neuer Typ Untertan, eher ein Staatsbürger, hervorgehen.

Als Leiter der „Sektion des Kultus und öffentlichen Unterrichts“ regte er die Gründung der nach dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. benannten Berliner Universität an, die heute Humboldts Namen trägt. Er berief hochkarätige Persönlichkeiten an die Universität: den Theologen Friedrich Schleiermacher, die Philosophen August Wilhelm Schlegel und Johann Gottlieb Fichte, den Altertumswissenschaftler Friedrich August Wolf, den Juristen Friedrich Karl von Savigny und sorgte auch dafür, daß diese Koryphäen ein für damalige Verhältnisse außerordentlich großzügiges Salär erhielten.

Sein persönliches Glanzstück blieb die Einrichtung der Berliner Universität. Für Humboldt bestand der Zweck der sogenannten "höheren wissenschaftlichen Anstalten" darin, ein vom Staat losgelöster Sammelpunkt von Menschen zu sein ...
" ... die äußere Muße oder inneres Streben zur Wissenschaft und Forschung hinführt."
Mit dem Palais Unter den Linden des verstorbenen Prinzen Heinrich von Preußen verfügte die Hochschule über eine Vorzugsadresse mit weitläufigen Räumlichkeiten. Auch die Neuorganisation des Schulwesens nahm er in Angriff und sorgte dafür, daß der Staat über die Qualität der Lehrer und des Unterrichts zu befinden habe. Dies sorgte für die Einheitlichkeit der Erziehungsgrundsätze und –inhalte. Gemeinsam mit Scharnhorst reformierte er die Kadettenanstalten. Auch außenpolitisch war Humboldt tätig.

Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt

Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt.

Der preussische Universitätsreformer wollte, ganz im Sinne der Aufklärung und des erstarkten Bürgertums, die Unabhängigkeit der Universität vom Staat, freie Studienwahl und freie Studienorganisation. Maßgebend war sein Einfluss bei der Gründung der Berliner Universität 1810.

Der Gelehrte publizierte eine grosse Anzahl wissenschaftlicher Werke. Als Sprachforscher war ein Theoretiker des Sprachdenkens.

Weblinks:

Ein Womanizer und Egozentriker - www.deutschlandfunk.de

Wilhelm von Humboldt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Wilhelm von Humboldt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Humboldtsches Bildungsideal - YouTube

Literatur:

Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt
Wilhelm von Humboldt. Ein Preuße von Welt.
von Lothar Gall


Blog-Artikel:

Wilhelm von Humboldt 250. Geburtstag - - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com

Quellcode:

<a title="Kulturwelt-Blog" href="http://culturwelt.blogspot.de">Kulturwelt-Blog</a>


Sonntag, 6. Juni 2021

Erste Berlinale 1951 eröffnet

Das Plakat der ersten Internationalen Filmfestspiele Berlin aus dem Jahr 1951

Die »Berlinale« fand seit 1951 zunächst im Sommer und seit 1978 im Februar in Berlin statt. Damals war alles noch anders: Die »Berlinale« fand im Sommer statt und es gab viel Wirbel um den ausgerollten roten Teppich.

Das Internationale Filmfestival brachte Glamour und ausländische Filmprominenz in die zerbombte und geteilte Stadt. Von Anfang an auf politische Wirkung angelegt, hat sich das Publikumsfestival seinen offenen Charakter bewahrt.

Die »Berlinale« geht auf eine Initiative von Oscar Martay zurück. Martay war Film Officer der Militärregierung der Vereinigten Staaten und beaufsichtigte und förderte in dieser Funktion die Berliner Filmindustrie, unter anderem mit mehreren Darlehen der amerikanischen Militärregierung, mit denen die Finanzierung der Filmfestspiele in den ersten Jahren sichergestellt wurden.

Alfred Hitchcock

Unter dem Motto „Schaufenster der freien Welt“ eröffnete die erste Berlinale am 6. Juni 1951 mit Alfred Hitchcocks »Rebecca« im Titania-Palast. Die Berlinale fand allerdings nur ein einziges Mal im Titania-Palast statt. Damals gab es noch viel Gewusel um den roten Teppich, den die Zuschauer unbedingt betreten wollten.

Zum ersten Festspielleiter wurde der Filmhistoriker Alfred Bauer berufen, welcher nach dem Krieg die britische Militärregierung in Filmangelegenheiten beraten hatte.

Berlinale

Die »Berlinale« ist ein einzigartiger Ort der künstlerischen Auseinandersetzung und der Unterhaltung. Sie ist eines der größten Publikumsfilmfestivals der Welt, das jedes Jahr Zehntausende Besucher*innen aus aller Welt anlockt. Für die Filmbranche und die Presse sind die elf Tage im Februar zugleich eines der wichtigsten Ereignisse im Jahreskalender und ein unverzichtbarer Handelsplatz.

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin blicken auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Das Festival wurde 1951, zu Beginn des Kalten Krieges, als „Schaufenster der freien Welt“ für das Berliner Publikum ins Leben gerufen. Geprägt durch die bewegte Nachkriegszeit und die einzigartige Situation in der geteilten Stadt, hat sich die Berlinale zu einem Ort der interkulturellen Begegnung und zu einer Plattform kritischer filmischer Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen entwickelt. Bis heute gilt sie als das politischste aller großen Filmfestivals.

Die »Berlinale« bringt die großen Stars des internationalen Kinos nach Berlin und entdeckt neue Talente. Sie begleitet Filmschaffende aller Gewerke auf ihrem Weg ins Rampenlicht, fördert Karrieren, Projekte, Träume, Visionen.

Durch ihre zahlreichen Branchen-Initiativen ist die »Berlinale« sowohl international als auch für Unternehmen aus Deutschland und Berlin ein bedeutender Motor für Innovation und wichtiger Wirtschaftsfaktor

Offzielle Webseite:

Berlinale - www.berlinale.de

1. Internationale Filmfestspiele Berlin 06. - 17. Juni 1951 - www.berlinale.de

Dienstag, 26. Januar 2021

Berliner Staatsbibliothek wiedereröffnet

Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden

Nach 16 Jahren Sanierungsarbeiten weitgehend während des Normalbetriebs ist die Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden seit Montag wieder für Forschung und Lektüre bereit. Corona-bedingt wurde das imposante Gebäude zwischen Brandenburger Tor und Museumsinsel nach den 470 Millionen Euro teuren Arbeiten zunächst nur digital eröffnet.

Die 1661 gegründete Staatsbibliothek zählt mit ihrem zweiten Standort am Potsdamer Platz zu den international wichtigsten Einrichtungen ihrer Art und ist die größte wissenschaftliche Universalbibliothek im deutschsprachigen Raum. Zu den Schätzen gehören die originalen Partituren etwa von Beethovens Neunter Sinfonie, Mozarts großen Opern wie der «Zauberflöte» oder 80 Prozent von Bachs Handschriften, darunter die Passionen. Zum Inventar der Bibliiothek gehören auch wertvolle Schriftstücke wie die Originalpartitur von Mozarts Zauberflöte.

Die Bibliotehk war im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden in zu Zeiten der DDR nur notdürftig repariert worden.

Donnerstag, 17. Dezember 2020

Humboldt Forum wird eröffnet

Das Humboldt Forum im wiederaufgebauten Berliner Schloss wird ab dem 17. Dezember phasenweise eröffnet. Das Haus wird dem Publikum in vier größeren Phasen zugänglich gemacht. Über ein Jahr hinweg wird die Vielfalt des Programms in zahlreichen Formaten präsentiert – von Ausstellungen und Projektionen über Führungen und Vorträge bis hin zu künstlerischen Interventionen, Tanz und Film. Neben den drei Kernthemen des Humboldt Forums – Geschichte und Architektur des Ortes, die Brüder Humboldt sowie Kolonialismus und Kolonialität – stehen von Anfang an auch aktuelle gesellschaftspolitische Themen im Mittelpunkt.

Start des Eröffnungsjahres ist Donnerstag, der 17. Dezember 2020 um 10 Uhr. Das neue Stadtquartier mit dem Schlüterhof und der Passage ist dann rund um die Uhr zugänglich. Künstlerinnen und Künstler aus den internationalen Berliner Communities nutzen die Fassaden des Schlüterhofs für großformatige Videoprojektionen und die Portale für Soundinstallationen. Im Schlosskeller und im Erdgeschoss sind erstmals die Präsentationen zur Geschichte des Ortes sowie in der Passage jene zu den Brüdern Humboldt, den Namensgebern des Hauses, erlebbar.

Ende März 2021 startet der Regelbetrieb mit einem sich erweiternden Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm. Neben den täglich angebotenen Führungen zum Humboldt Forum sowie zur Geschichte und Architektur des Ortes beginnen unterschiedliche Veranstaltungsreihen. Darüber hinaus sind erste künstlerische Eigenproduktionen und Kooperationsprojekte, ein generationenübergreifendes Familienprogramm sowie mit den Sammlungen und Ausstellungen assoziierte Produktionen und Programme geplant. Diskursive Formate, künstlerische Interventionen, Tanz und Film erweitern das Programm.

Weblink:

Das Humboldt Forum öffnet am 17. Dezember, 10 Uhr - www.preussischer-kulturbesitz.de

Samstag, 12. Dezember 2020

Humboldt Forum vor Eröffnung

Humboldt Forum

Deutschland hat das alte Preußen-Schloss in der Mitte Berlins und ein Symbol der Preußenherrschaft wiederaufgebaut.

Fast fünf Jahrhunderte lang - von 1443 bis 1918 - war das Berliner Stadtschloss auf der Spreeinsel im heutigen Berliner Stadtteil Mitte die hauptstädtische Residenz der Hohenzollern. Umgebaut im Auftrag des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. und späteren preußischen Königs Friedrich I. nach Plänen des Architekten und Bildhauers Andreas Schlüter in den Jahren 1698–1713, galt es als ein Hauptwerk des norddeutschen Barocks. Das Schloss war eines der größten Bauwerke Berlins und prägte mit seiner 60 Meter hohen Kuppel das Stadtbild.

Das Humboldt Forum im rekonstruierten Berliner Stadtschloss ist das größte und umstrittenste Kulturprojekt Deutschlands. Die Fassade lässt Preußens Glanz und Gloria wieder auferstehen, innen aber hält das 21.Jahrhundert in all seinen Widersprüchen Einzug.

Das Berliner Stadtschloss mit Kuppel samt umstrittenem Kreuz und Inschrift steht wieder so da, wie es Mitte des 19. Jahrhunderts Berlins Stadtbild prägte. Innen aber hält das 21.Jahrhundert in all seinen Widersprüchen Einzug, soll ein Dialog der Kulturen der Welt entstehen.

Das Stadtschloss hat eine bewegte Geschichte vom Kaiserreich über Schloss-Sprengung und Bau des Palasts der Republik in der DDR bis hin zu dessen Abriss nach der Wende hinter sich.

Die Erwartungen an das Haus sind riesig – es soll Wissen über die Geschichte des Ortes vermitteln, sich den deutschen Kolonialverbrechen stellen und zugleich ein Ort für Dialog, Wissenschaft und Unterhaltung sowie Begegnung sein.

Weblink:

Countdown Humboldt Forum - www.3sat.de/kultur

Samstag, 18. Juli 2020

Schloss Meseberg


Schloss Meseberg ist ein Barockschloss in Brandenburg aus dem 18. Jahrhundert vor den Toren Berlins. Es wird als Gästehaus der deutschen Bundesregierung und als beliebter Tagungsort genutzt und liegt etwa 70 Kilometer nördlich von Berlin in Meseberg, einem Ortsteil der Stadt Gransee mit 150 Einwohnern. Das idyllische Anwesen liegt direkt am östlichsten Zipfel des Huwenowsees.

Bekannt ist das Schloss Meseberg für das Seeparterre im Schlossgarten. Am See entlang erstreckt sich außerdem ein öffentlich zugänglicher Landschaftsgarten mit den Mausoleen der Familien Hövel und Lessing.

Der barocke Terrassengarten wurde aufwändig wiederhergestellt. Die Aufteilung durch Achsen ging aus dem vorhandenen Bestand hervor. Die Höhenlage der Gartenteile wurde anhand der Bausubstanz und von Grabungsbefunden ermittelt.

Weblink:

Schloss Meseberg - Gästehaus der Bundesregierung - www.schloss-meseberg.de

Donnerstag, 14. Mai 2020

Dramatiker Rolf Hochhuth ist tot





Rolf Hochhuth


Rolf Hochhuth starb im Alter von 89 Jahren am 13. Mai 2020 in Berlin. Rolf Hochhuth war ein deutscher Schriftsteller, Bühnenautor und Dramatiker des 20. Jahrhunderts.

Rolf Hochhuth war kein Mann der leisen Töne, sondern er pflegt einen Habitus, der einem Dramatiker durchaus gerecht zu werden vermag. Hochhuth ist ein Mann mit einem Hang für brisante Themen. Sein großes Thema ist die Moral. Er war der erste nach dem Krieg, der das Drama mit dem Thema Moral verband und auf die Bühne brachte.

Der Stellvertreter

Während eines Rom-Aufenthalts konzipierte er 1959 sein erstes Drama »Der Stellverteter«, das 1963 in Berlin von Erwin Piscator uraufgeführt wurde. Schon mit seinem Erstlingswerk »Der Stellverteter« gelang es ihm 1963, für grosses Aufsehen zu sorgen. Hochhuth provozierte einen epochalen Theaterskandal, den grössten in der Geschichte der Bundesrepublik.

In seinem moralisierenden Stück »Der Stellvertreter« gab er der hellen Empörung Raum und griff hierfür zu klassischen Traditionen. Rolf Hochhuth prangerte 1963 laut die Mitschuld der katholischen Kirche am Holocaust an. Für Hochhuth war der Papst nicht nur ein Exponent der katholischen Kirche, sondern was er von sich behauptete: der Stellvertreter Gottes auf Erden.

Dieses Stück machte ihn über Nacht berühmt. Rolf Hochhuth ist bis heute ein streitbarer Geist und Unbequemer geblieben. Er mischt sich heute noch in viele Themen ein: Wirtschaft, Religion, Politik.


Rolf Hochhuth wurde vor 80 Jahren am 1. April 1931 als Sohn eines Schuhfabrikanten in Eschwege geboren.
Zum Schluss noch eine kleine Anekdote zu Hochhuths Geburtsag am 1. April. Mit besonderer Befriedigung erfüllte es ihn, dass er seinen Geburtstag mit Bismarck und Karl dem Großen teile und ihn diese ebenso seriöse wie prominente Nachbarschaft des Vedachts enthebe, selber bloß ein Aprilscherz zu sein.







    Rolf Hochhuth-Werke


Rolf Hochhuth Lesebuch
Rolf Hochhuth Lesebuch
Der Stellvertreter

Der Stellvertreter
Soldaten. Nekrolog auf Genf
Soldaten
Nekrolog auf Genf
Alan Turing
Alain Turing
Wessis in Weimar
Wessis in Weimar



Weblinks:

Rolf Hochhuth-Biografie - Biografien-Poratal - www.die-Biografien.de

Rolf Hochhuth-Zitate

Rolf Hochhuth, 1991
Zum Tod von Dramatiker Rolf Hochhuth
- www.sueddeutsche.de/kultur

Rolf Hochhuth
Dramatiker Rolf Hochhuth ist tot
- www.sueddeutsche.de/kultur

Auf den Knien eines Herzens - www.sueddeutsche.de/kultur



Freitag, 21. Februar 2020

70. Berlinale hat begonnen


70. Berlinale eröffnet

Nach der Eröffnung der Berlinale am Donnerstagabend geht es am Freitag richtig los auf dem Filmfestival. Erwartet wird unter anderem Schauspieler Johnny Depp ("Fluch der Karibik"). Der 56-Jährige stellt in Berlin seinen neuen Film "Minamata" vor.

Darin spielt Depp den US-Fotografen W. Eugene Smith (1918-1978). Auch der neue Pixar-Film "Onward: Keine halben Sachen" wird gezeigt.

Ausserdem gehen die ersten Filme ins Rennen um den Goldenen Bären: der Psychothriller "The Intruder" ("El prófugo") von der argentinischen Regisseurin Natalia Meta und das Künstlerdrama "Hidden Away" ("Volevo nascondermi") vom italienischen Filmemacher Giorgio Diritti.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals der Welt. Am Donnerstagabend waren die 70. Internationalen Filmfestspiele eröffnet worden. Bei der Gala wurden viele politische Töne angeschlagen.

Donnerstag, 20. Februar 2020

70. Berlinale eröffnet


70. Berlinale eröffnet



Mit der Berlinale 2020 feiern die Internationalen Filmfestspiele Berlin ihren 70. Geburtstag. Mit einer großen Gala wird am Donnerstag (19.30 Uhr) die 70. Berlinale eröffnet.

Das Jubiläumsfestival findet erstmals unter der gemeinsamen Leitung von Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek und dem Künstlerischen Leiter Carlo Chatrian statt, die dem Festival neue Impulse verleihen wollen.

 In diesem Jahr weht ein frischer Wind auf dem roten Teppich. Die Filmfestspiele werden erstmals von einer neuen Doppelspitze aus dem Italiener Carlo Chatrian und der Niederländerin Mariette Rissenbeek geleitet, nachdem das Berlinale-Urgestein Dieter Kosslick im vergangenen Jahr die Leitung nach fast 20 Jahren abgab. In Berlin werden auch in diesem Jahr wieder nationale und internationale Stars erwartet.

Eröffnet wird die Berlinale mit der Weltpremiere der kanadisch-irischen Produktion "My Salinger Year" mit der oscarnominierten Schauspielerin Sigourney Weaver. Erwartet werden in Berlin weitere internationale Topstars wie der Spanier Javier Bardem und die mexikanische Schauspielerin Salma Hayek, aber auch nationale Stars wie Nina Hoss und Lars Eidinger.

Jeremy Irons

Etwa 20 Filme stehen jedes Jahr im Wettbewerb. Die Nominierung der Filme sowie die Auswahl der Jurymitglieder ist Aufgabe der Festivaldirektion. Die Preisträger werden von einer internationalen Jury unter Führung eines Jury-Präsidenten gewählt und zum Ende des Festivals verkündet. Jury-Präsidnet ist in diesem Jahr der britische Filmschauspieler Jeremy Irons.

Aktuelle Spielstätten des Wettbewerbs sind u. a. der Berlinale Palast am Potsdamer Platz sowie die Kinos CinemaxX, Kino International und das Haus der Berliner Festspiele.

Schwerpunkte sind das Arthouse-Kino und der Autorenfilm, alle Filme werden als Welt- oder Europa-Premiere gezeigt. Das Hauptprogramm bietet jährlich etwa 18 Spielfilme, zahlreiche weitere Produktionen bilden das Rahmenprogramm. Die 70. Berlinale in Berlin findet vom 20. Februar bis zum 1. März statt.


Die Berlinale und der Deutsche Filmpreis werden 70 – und feiern das Jubiläum mit einem besonderen Kinoabend: Gezeigt wird der Film »Gegen die Wand«, mit dem Regisseur Fatih Akin 2004 sowohl einen Goldenen Bären als auch fünf Deutsche Filmpreise gewann.

Insgesamt konkurrieren 18 Filme um den Goldenen und die Silbernen Bären, die die internationale Jury am 29. Februar verleiht. Als Präsident steht ihr in diesem Jahr der britische Schauspieler Jeremy Irons vor.

In diesem Jahr wartet das Festival mit der beachtlichen Zahl von drei deutschen Filmen in einem Wettbewerb von 18 Filmen. Die Berlinale gilt als politisches Filmfestival, das mit seinem Programm immer auch Statements setzen will.

Offizielle Webseite:

Berlinale - www.berlinale.de

Zum 70. Jubiläum der Berlinale

Jeremy Irons - Grosse Zitatenschatz

Samstag, 14. September 2019

Alexander von Humboldt 250. Geburtstag


Alexander von Humboldt wurde vor 250 Jahren am 14. September 1769 auf Schloß Tegel bei Berlin geboren, wo er auch seine Jugend verbracht hat. Alexander von Humboldt war einer der einflussreichsten und bedeutendsten Naturforscher und Universalgelehrten des 18. und 19. Jahrhunderts und ein weltläufiger Forschungsreisender. Er war Botaniker, Geologe, Chemiker und Meteorologe.

Alexander von Humboldt war der Bruder des Gelehrten und Staatsmannes Wilhelm von Humboldt und gilt als einer der bedeutendsten Naturforscher und Universalgelehrten des 18. und 19. Jahrhunderts. Er war ein deutscher Naturforscher von Weltgeltung und Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft.Humboldt gilt als der letzte Universalgelehrte. Seine Hauptarbetsgebiete waren die von ihm begründete Pflanzengeographie, Erdmagnetismus, Meereskunde sowie Abstammung und Sprache der Menschen.

Der Naturforscher unternahm zahlreiche Forschungsreisen, u.a. nach Südamerika, Kuba, Mexiko und in den Ural. Auf der Flucht vor der märkischen Enge unternahm Humboldt eine Reise nach Südamerika. Von Venezuela drang er entlang des Orinoco-Flusses zum bis dahin noch nicht erforschten Amazonas vor.

Er wurde als Geograph, Botaniker und Geologe und Weltreisender, bekannt. Alexander von Humboldt begründete als Naturforscher die physikalische Erdbeschreibung. Er betrieb die Vermessung der Welt.

Humboldt war einer der wenigen Europäer, den nicht die Gier, sondern die Neugier nach Südamerika trieb. Der Halbkontinent war zu Beginn des 19. Jahrhunderts buchstäblich eine terra incognita. Auf seinen Expeditionen war der Forschungsreisende und Naturforscher auf seine indianischen Begleiter angewiesen.

In Paris fand er in dem Botaniker Aimé Bonpland jenen fachkundigen Reisegefährten, dessen Mitarbeit ihm die Durchführung seiner komplexen Forschungsvorhaben erst ermöglichen sollte.

Mit einer unvorstellbaren Reiselust, einem unstillbaren Wissensdurst und einer Energie, die für zwei Leben gereicht hätte, hat von Humboldt ein wunderbares Leben gelebt und viele Zeitgenossen wie Goethe und Darwin beflügelt.

Alexander von Humboldt starb am 6. Mai 1859 in Berlin.

Weblinks:

Alexander von Humboldt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Alexander von Humboldte-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Donnerstag, 7. Februar 2019

Eröffnung der 69. Berlinale

69. Berlinale

In Berlin beginnen die 69. Internationalen Filmfestspiele. Die Berlinale gehört neben den Filmfestivals von Cannes und Venedig zu den bedeutendsten Filmfestivals der Welt. Rund 400 Filme werden bis zum 17. Februar gezeigt. Direktor Dieter Kosslick leitet die Berlinale zum letzten Mal. Auf dem roten Teppich werden Juliette Binoche und Bill Nighy erwartet.

Berlin im Februar: ein fester Termin in der internationalen Filmindustrie und bei den Filmliebhabern - es ist Berlinale! Schwerpunkte sind das Arthouse-Kino und der Autorenfilm, alle Filme werden als Welt- oder Europa-Premiere gezeigt. Das Hauptprogramm bietet jährlich etwa 18 Spielfilme, zahlreiche weitere Produktionen bilden das Rahmenprogramm. Die 69. Berlinale in Berlin findet vom 7. bis 17. Februar 2019 statt.

Das Besondere sind dieses Mal die vielen Frauen im Wettbewerb. "Wir hatten noch nie sieben Frauen im Wettbewerb, wenn es den »Goldenen Bären« geht und damit haben wir entgültig alle anderen Festivals abgehängt", sagt Dieter Kosslick.

Die Berlinale wird in diesm Jahr mit dem Film "The Kindness of Strangers" eröffnet. Die dänische Regisseurin Lone Scherfig erzählt von einer Begegnung mehrerer Fremder in New York.

In diesem Jahr wartet das Festival mit der beachtlichen Zahl von drei deutschen Filmen in einem Wettbewerb von 17 Filmen. Für den deutschen Film hat sich Kosslick ja immer stark gemacht, hat an ihn geglaubt, als überall laute Klagegesänge gesungen wurden: Er hat die Reihe "Perspektive Deutsches Kino" im Rahmen der Berlinale gegründet.

Und jetzt also gleich drei Filme: Am prominentesten sicher der Hamburger Filmemacher Fatih Akin, der zum ersten Mal einen Horrorfilm gedreht hat: nämlich die Verfilmung des Romans „Der goldene Handschuh“ von Heinz Strunk – das ist die wahre Geschichte des Frauenmörders Fritz Honka, spielt also im Hamburg der 70er-Jahre und verspricht, in die tiefsten menschlichen Abgründe zu blicken.

Die Berlinale gilt als politisches Festival, das immer auch politische Statements setzen will und ist seit dem Antritt von Impressario Dieter Kosslick stark gewachsen.

Offizielle Webseite:

Berlinale - www.berlinale.de

Donnerstag, 3. Januar 2019

Silvester am Brandenburger Tor in Berlin

Feuerwerk über dem Brandenburger Tor

Frohes Neues Jahr! Millionen Menschen in Deutschland haben den Jahreswechsel gefeiert - Hunderttausende allein am Brandenburger Tor in Berlin. In anderen Teilen der Welt war 2019 schon älter, etwa in Toki, Bangkok und Sydney.

Milliarden Menschen in vielen Teilen der Welt haben ins neue Jahr gefeiert. Auf Deutschlands größter Silvester-Party in Berlin begrüßten es Hunderttausende mit einem riesigen bunten Feuerwerk unter dem Motto: "Welcome 2019".

Das Programm am Brandenburger Tor begann um 19 Uhr. Es war auf der Silvester-Party auf der Partymeile schon früh richtig voll. Die Musik kam dieses Jahr von DJ Bobo, Bonnie Tyler, Alice Merton, Nico Santos und Eagle Eye Cherry.

Dienstag, 28. August 2018

»Die Dreigroschenoper« von Bertolt Brecht und Kurt Weill

Bertolt Brecht

Brechts bekanntestes Theaterstück »Die Dreigroschenoper« von Bertolt Brecht und Kurt Weill ist die Bearbeitung von John Gays »Beggar's Opera« (1728), aus der die Berabeitung der »Dreigroschenoper« entstand. Bertolt Brecht schuf zusammen mit dem Komponisten Kurt Weill (1900 - 1950) eine neue Form des Musiktheaters: »Die Dreigroschenoper«. Kurt Weill komponierte die Musik und verschmolz in den sparsam instrumentierten Songs wirkungsvoll Elemente des Jazz und der traditionellen Musik mit Foxtrott-, Shimmy- und Tangorhythmen. Mit dem Musical »Die Dreigroschenoper« feierte der Stückeschreiber Brecht 1928 Premiere im »Theater am Schiffbauerdamm« und seinen Durchbruch in der Theaterwelt.

„Weil diese Oper so prunkvoll gedacht war, wie nur Bettler sie erträumen, und weil sie doch so billig sein sollte, dass Bettler sie bezahlen können, heißt sie die Dreigroschenoper!" Dies schreibt Bertolt Brecht mit einer Selbstverständlichkeit, als wäre ihm, dem Textdichter, der klingelnde Titel »Dreigroschenoper« eingefallen. Dabei war es Lion Feuchtwanger, der bei einer Probe vorbeischaut und diesen Geistesblitz hat. Aber mit dem geistigen Eigentum nimmt es Brecht ohnehin nicht so genau.

Bertolt Brechts »Dreigroschenoper« ist das weltweit wohl populärste deutsche Theaterstück des Zwanzigsten Jahrhunderts. Schon nach seiner Uraufführung im Berlin des Jahres 1928 pfiffen die krisengebeutelten Berliner auf der Straße die Melodien von Kurt Weill, die »Moritat von Mackie Messer« oder das »Lied der Seeräuber Jenny«. Berühmt sind mittlerweile auch Mackies Abschiedsworte:


Das Theaterstück handelt vom Bettlerkönig Peachum, der mit seiner Bande von Bettlern London kontrolliert, eher er an den noch mächtigeren Gegenspieler Mackie Messer gerät, der ihm seine Tochter Jenny entführt und heiraten will.

Das Stück ist Gangster-Romantik und Gesellschaftskritik zugleich. Es geht auch um fundamentale Kapitalismuskritik: um die Ausbeutung des Menschen, um das Elend auf der Straße, um Menschen, die täglich um ihr Leben kämpfen müssen und dabei der Kriminalität von Gangstern ausgesetzt sind.

Brecht ging es in seinem Theaterstück »Die Dreigroschenoper« vor allem um Kapitalismuskritik.
„Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?" - Der »Dreigroschenoper« gelang es, die weltweiten sozialen und ökonomischen Zerfallsprozesse des Zwanzigsten Jahrhunderts exemplarisch und dabei bitterböse unterhaltsam in Szene zu setzen.

"Es muß etwas Neues geschehen", ruft Brechts Jonathan Peachum, Chef einer Bettlermafia, dem Publikum zu. Warum? Hier werden die Regeln des Marktes neu definiert, hier wird das Elend der Menschen zur Ware für wenige und das Verbrechen zum alternativen Geschäftsmodell erklärt.

Die beiden Kriminellen, Peachum und Mackie Messer, betreiben ihr Geschäft wie gewiefte Unternehmer. Peachum schickt sein Bettlerheer auf Beutezug und kassiert ab. Als Mackie mit seiner Tochter durchbrennt, verrät Peachum ihn an die Polizei. Doch Mackie nutzt seinen Charme bei den Frauen, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.


Er ist der neue Mensch, er bewegt sich in der Welt des wirtschaftlichen und moralischen Verfalls, wo jeder jeden ans Messer liefert, wie ein Fisch im Wasser. Die Krise ist seine eigentliche Heimat. Das Stück beruht auf der Vorstellung, daß der Bettler kein Bürger und der Bürger kein Bettler ist.

Das Theaterstück war mit 500 Aufführungen ein so großer Erfolg, daß Brecht gar fürchtete, der Erfolg des Musicals würde die ihm wichtige Kapitalismuskritik überlagern. Die »Dreigroschenoper« ist ein Kapitalismuskritik-Lehrstück. -
Diese Oper ist auch der Versuch, der Verdummung der Oper entgegenzuwirken.

Literatur:

Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?«
Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?
von Bertolt Brecht

Weblinks:

Bertolt Brecht-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de


Bertolt Brecht-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de



Blog-Artikel:

Bertolt Brecht 60. Todestag - Literatenwelt-Blog - Literatenwelt - literatenwelt.blogspot.com

Samstag, 24. Februar 2018

68. Berlinale eröffnet

68. Berlinale

Berlin im Februar: ein fester Termin in der internationalen Filmindustrie und bei den Filmliebhabern - es ist Berlinale! Schwerpunkte sind das Arthouse-Kino und der Autorenfilm, alle Filme werden als Welt- oder Europa-Premiere gezeigt. Das Hauptprogramm bietet jährlich etwa 18 Spielfilme, zahlreiche weitere Produktionen bilden das Rahmenprogramm. Die 68. Berlinale in Berlin findet vom 15. bis 25. Februar 2018 statt.

Eröffnet worden ist das Filmfestival am Donnerstag durch Wes Andersons Animationsfilm "Isle of Dogs – Ataris Reise". Der Film feierte im Berlinale Palast Weltpremiere.

Noch bis 2019 ist Dieter Kosslick Leiter des Festivals. Kosslick gilt als der bedeutendste Förderer des deutschen Films in den letzten 20 Jahren. Kosslick sorgt mit seinem Showtalent für Glamour auf dem roten Teppich. Er hat das Festival modernisiert und es geschafft, ein größeres Publikum zu erreichen.

Die unter Dieter Kosslick eingeführte Sektion Perspektive Deutsches Kino widmet sich der aktuellen deutschen Filmproduktion und ergänzt die geschlossene Reihe German Cinema; gezeigt werden etwa ein Dutzend Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme, die aus ca. 250 Bewerbungen ausgewählt werden.Seine Nachfolge ist noch nicht geklärt.

Berlinale

Präsident der Jury ist der deutsche Regisseur, Produzent und Drehbuchautor Tom Tykwer. Insgesamt werden acht Preise vergeben. Der Wichtigste ist der Goldene Bär, der am Ende des Festivals verliehen wird.


Dieses Jahr wird der amerikanische Schauspieler Willem Dafoe mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk ausgezeichnet. 3sat war bei der Verleihung der Auszeichnung dabei.

Der Berlinale fehlt es an Profil. Ein bischen Hollywoord, ein bischen Kleinkunst, soe recht weiß aber niemand, für was die Berlinale steht. Im vergangenen November forderten 79 Prominente eine komplette Neuausrichtung des Festivals.

Offizielle Webseite:

Berlinale - www.berlinale.de


Berlinale-Seite - 3 Sat Kulturzeit:




Berlinale-Seite
- www.3sat.de/berlinale

Freitag, 12. August 2016

Olympischer Schein bei Olympia 1936

Olympischen Spiele 1936

Die Olympischen Spiele 1936 fanden vom 1. bis zum 17. August 1936 in Berlin statt, doch der olympische Schein trog. Berlin hatte sich auf ein friedliches Festival der Nationen eingerichtet, doch die Spiele waren nur eine Atempause für die Nazi-Diktatur. Die sechzehn Tage im August waren eine inszenierte Propagandaveranstaltung, welche die Welt über die wahren Ziele der Nazis täuschen sollte.

1936 waltete in Berlin eine menschenverachtende Diktatur, für die die Olympischen Spiele eine willkommene Bühne sind, auf der sie sich als friedfertige, weltoffene Regierung inszenieren kann, während hinter den Kulissen der Kulturbruch vorbereitet wurde.

Olympischen Spiele 1936

Am 1. August 1936 eröffnete Adolf Hitler die XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin. Die Augen der Weltöffentlichkeit ruhten damit auf dem nationalsozialistischen Deutschland. Durch eine geschickte Inszenierung gelang es Hitler, der gesamten Weltöffentlichkeit das Bild eines friedfertigen, harmlosen Deutschlands vorzuspiegeln - ein trügerischer Schein.

Im Sommer 1936 stand Berlin ganz im Zeichen der Olympischen Spiele. Zehntausende strömen in die deutsche Hauptstadt, die die Nationalsozialisten in diesen sechzehn Tagen als weltoffene Metropole präsentieren wollen.


Das Propagandaministerium legte der Presse auf, in keiner Weise über die Verfolgung der Juden zu berichten. Niemals zuvor und niemals danach wurde der Sport so sehr für politische und ideologische Zwecke instrumentalisiert. Die »Juden verboten«-Schilder sind plötzlich verschwunden, statt des »Horst-Wessel-Lieds« klingen Swing-Töne durch die Straßen. Berlin scheint für kurze Zeit eine ganz normale europäische Großstadt zu sein, doch im Hintergrund arbeitet das NS-Regime weiter daran, die Unterdrückung zu perfektionieren und das Land in den Krieg zu treiben.

Berlin 1936: Sechzehn Tage im August



Oliver Hilmes gewährt eine Innenansicht in die Nazi-Diktatur und emntalrbvt den trügerischen Schein. Der Autor folgt in seiner Dokumentation »Berlin 1936: Sechzehn Tage im August« prominenten und völlig unbekannten Personen, Deutschen und ausländischen Gästen durch die fiebrig-flirrende Zeit der Sommerspiele und verknüpft die Ereignisse dieser Tage kunstvoll zum Panorama einer Diktatur im Pausenmodus.



Diese Schilderung gerät besonders beeindruckend durch die Auswahl verschiedenster Erzähler vom Top-Literaten Thomas Wolfe und dessen Verleger Ernst Rohwolt über Reichspropagandaminister Joseph Goebbels, den Komponisten Richard Strauss, den IOC-Präsidenten Henri de Baillet-Latour und den Nachtclubbesitzer Leon Henri Dajou bis zu Berliner Wirtinnen, Pathologen, Arbeitern und Travestiekünstlern.

Lesenswerte Olympia 1936 Doku-Bücher:

Berlin 1936: Sechzehn Tage im August
Berlin 1936: Sechzehn Tage im August
von Oliver Hilmes

Olympia 1936
Olympia 1936
von Alexander Emmerich

Sonntag, 21. Februar 2016

66. Berlinale zu Ende gegangen


Am 20. Februar stehen sie fest: Die Silbernen und der Goldene Bär der 66. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Sie zählen zu den renommiertesten Auszeichnungen der Filmbranche. Mit der Verleihung der Silbernen und des Goldenen Bären am Samstagabend ging die 66. Berlinale zu Ende.

Nach zehn Tagen, in denen sich die Jury unter Vorsitz von Meryl Streep beraten hat, sie viele Diskussionen hinter verschlossenen Türen geführt und sich schließlich entschieden hat, werden sie auf der Abschlussgala überreicht. Es moderiert Anke Engelke.

Berlinale

Den Goldenen Bären hat in diesem Jahr kein Spielfilm, sondern ein Dokumentarfilm erhalten. "Fuocoammare" ("Feuer auf den Meer") von Gianfranci Rosi wurde mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Die anderen Filme auf der Berlinale hatten gegen die Flüchtlings-Doku keine Chance.

Kein einfacher, gefälliger Film, der dieses Jahr das Rennen machte: "Fuocoammare" erzählt von Menschen auf der italienischen Insel Lampedusa, 140 Kilometer vor der afrikanischen Küste, 200 Kilometer vor Sizilien. Der Dokumentarfilm galt als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für den Goldenen Bären.

Das ausgerechnet ein Film über Flüchtlinge den Goldenen Bären gewonnen hat, zeigt: das erzählende Kino muss sich an der Realität messen. Die Verleihung war ein politisches Signal.

In diesem Jahr strahlte Berlin noch ein bisschen heller, denn zehn Tage lang war der Schauspielerin Meryl Streep eine der größten und facettenreisten Filmkünstlerinnen unserer Zeit in der Stadt zu Gast.

Zehn Tage lang hat die internationale Jury um Meryl Streep die diesjährigen Wettbewerbsfilme gesichtet und bewertet. Am 20. Februar war es dann soweit: in einer feierlichen, ebenfalls von Anke Engelke moderierten Abschlussgala wurden die Gewinner der Silbernen und des Goldenen Bären von den Jury-Mitgliedern verkündet.

Offizielle Webseite:

Berlinale - www.berlinale.de

Weblink:

"Fuocoammare"-Sieg: Nicht überraschend, trotzdem richtig - www.sueddeutsche.de/kultur