Samstag, 19. März 2022

San Sebastian ist eine lebensfrohe Stadt

San Sebastian - Europäische Kulturhauptstadt 2015

San Sebastian - Europäische Kulturhauptstadt 2015

Donostia - San Sebastian mit rund 190.000 Einwohnern ist die Hauptstadt einer nordspanischen Provinz im autonomen Baskenland. Das baskische Wort Donostia weist wie das spanische San Sebastian auf den Heiligen Sebastian als Namenspatron hin.

San Sebastian ist eine lebensfrohe Stadt mit mondänen Hotels, luxuriösen Thalasso-Zentren - und sie ist die kulinarische Hauptstadt Europas. Nirgends gibt es mehr Sternerestaurants.

Wenn in San Sebastian gefeiert wird, dann wird laut getrommelt - "Tamborradas" heißen die Trommelumzüge. Anlässlich der Eröffnung zur Kulturhauptstadt 2016 trommelten mehrere Tausend Menschen am Strand der malerischen Muschelbucht gemeinsam die Europahymne. Parallel dazu fand auf dem Friedhof der Stadt eine Gedenkfeier für ein vor 21 Jahren erschossenes ETA-Opfer statt.

Donostía, so der baskische Name des Seebads San Sebastián ist eine Stadt voller Widersprüche. "Achtung Tourist, merke dir eins: Du bist hier weder in Spanien noch in Frankreich, Du bist hier im Baskenland", das steht an einer Hauswand in der Altstadt. Zwar hat die ETA vor ein paar Jahren ihre Waffen offiziell niedergelegt, aber die Region leidet immer noch unter dem Konflikt.

Jahrzehntelang machten San Sebastian und die umliegende Region immer wieder Schlagzeilen, mit Bombenanschlägen, gezielten Morden, vor allem auf Vertreter des spanischen Staates. In keiner Stadt wurden mehr Menschen von der ETA getötet, als hier. Ein Teil der Bevölkerung will das alles vergessen, ein anderer die Erinnerung wach halten.

Mittwoch, 9. März 2022

Friedrich Schlegel 250. Geburtstag


Friedrich Schlegel

Der deutsche Philosoph und Schriftsteller Friedrich Schlegel wurde vor 250 Jahren am 10. März 1772 in Hannover geboren. Schlegel war ein deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literaturkritiker, Historiker, Altphilologe.

Friedrich Schlegel war neben seinem Bruder August Wilhelm Schlegel einer der wichtigsten Vertreter der "Jenaer Frühromantik". Schlegels philosophische Ideen hatten starken Einfluss auf die deutsche Frühromantik.

Nach dem Studium von Jura, Philologie, Geschichte und Philosophie in Göttingen und Leipzig gab er mit seinem älteren Bruder August Wilhelm die Zeitschrift "Athenaeum" heraus. Zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm veröffentlichte er 1798 das Journal »Athenäum«, das nach zwei Jahren im Jahr 1800 bereits wieder eingestellt wurde.

Friedrich Schlegel war ein bedeutender Literaturtheoretiker und -kritiker der Romantik. Er schrieb auch kritische und historische Abhandlungen sowie programmatische Essays, z.B. über Lessing. Er ist der Verfasser des Romans »Lucinde« (1799).

Die beiden Schlegel-Brüder hielten sich ab 1796 in Jena auf, wo sie mit Novalis, Clemens Brentano, Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling in freundschaftliche Beziehungen traten. Zusammen bildete der Kreis die sogenannte »Jenaer Frühromantik«. Für die von den Schlegels entwickelten Theorien lieferte Ludwig Tieck die literarischen Beispiele.

Im Juli 1796 war Schlegel seinem Bruder August Wilhelm und dessen Frau Caroline nach Jena gefolgt. Zunehmend beschäftigte er sich mit Philosophie (Kant, Spinoza). Hier prägte ihn stark die Philosophie von Johann Gottlieb Fichte (vgl. dessen Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre), mit dem ihn eine Freundschaft verband. Der junge Schlegel machte bei seinem ersten Jenaer Aufenthalt zudem fruchtbare Bekanntschaften mit Schriftstellern der „älteren Generation“: Johann Gottfried Herder, Christoph Martin Wieland und Johann Wolfgang von Goethe. In Auseinandersetzung mit deren Werken entwickelte er seine berühmte Literaturtheorie.

Friedrich Schlegel lehrte 1801 kurzzeitig als Privatdozent an der Universität Jena, ging jedoch 1802 zum Sanskritstudium nach Paris.

1808 veröffentlichte er seine Studie »Über die Sprache und Weisheit der Indier«. Das Werk gilt als der erste Versuch der Beschäftigung mit den indischen Sprachen und als Beginn der vergleichenden Linguistik.

Schlegels Theorie des Romans hat das Sprechen über Literatur revolutioniert: Der Leser bekommt die Rolle des Geburtshelfers, erst seine fortdauernde kritische Selbstreflexion überführt den Text ins Leben und gestaltet ihn immer wieder neu.

Sein Roman »Lucinde« war damals eine literarische Revolution – ein Roman, der die Gattung von innen her aufsprengt. Nur mit der Fortsetzung ging es nicht voran: Schlegel steckte mitten in einer Schreibkrise, als er 1799 Berlin endgültig verließ.

Von Jena aus wollten er und sein Bruder Wilhelm mit ihrer Zeitschrift »Athenaeum« der literarischen Welt den Kampf ansagen. Die aufreibende Existenz als freier Schriftsteller forderte allerdings ihren Tribut:
Auf Jena folgte Paris, auf Paris folgte Köln. 1808 ging er nach Wien, hielt dort Vorlesungen über die Philosophie des Lebens.

Bedeutend sind seine genialen und geistvollen Aphorismen. Der Aphoristiker Schlegel, „gemeinhin als ein genialischer Chaot mit sprunghaften Einfällen betrachtet“, inspirierte unter anderen den Historiker Leopold von Ranke.

Friedrich Schlegel hatte einst vorausgesagt und gefordert: »Je mehr die Poesie Wissenschaft wird, je mehr wird sie auch Kunst.«

Friedrich Schlegel setzte die entscheidenden Impulse für die Entwickklung des romantischen Fragments. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die Idee des Bruchstückhaften und des Unvollendeten als Zeichen und zugleich Werkzeug einer unendlichen Annäherung an das Absolute:
"Die romantische Dichtung ist noch im Werden; ja, das ist ihr eigentliches Wesen, dass ewig nur werden, nie vollendet sein kann."

Schlegel starb am 12. Januar 1829 völlig unerwartet an einem Schlaganfall, während eines Aufenthaltes in Dresden.

Weblinks:

Friedrich Schlegel-Gesellschaft - www.schlegel-gesellschaft.de


Friedrich Schlegel-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de


Friedrich Schlegel-Zitate - Zitate-Portalwww.die-zitate.de