Samstag, 26. Dezember 2020

Frank Zappa 80. Geburtstag

Frank Zappa

Frank Zappa wurde vor 80 Jahren am 26. Dezember 1940 in Baltimore / Maryland als Nachfahre sizilianischer Einwanderer geboren.

Frank Zappa war ein zeitgenössischer amerikanischer Rockmusiker, Komponist und Produzent des 20. Jahrhunderts. Er galt als das enfant terrible der amerikanischen Rockmusik und als Bürgerschreck.

Er war Musiker, Innovator und er war Revolutionär. Er hat wie kein Zweiter mit seien Grenzüberschreitungen das Kategorisierungsdenken der Musikinstrumente, der Hörer, der Redaktionen gesprengt, indem er die entsprechenden Schubladen herausriß. Zur Musik kam er als Autodidakt und komponierte schon mit 14 Jahren im Stil klassischer Musik.


Er wurde bekannt als virtuoser Gitarrist, Sänger experimentierfreudiger Rock-Avantgardist und gilt als enfant terrible der Musikszene. Er war einer wenigen genialen und normensprengenden Musiker der Pop-Musik. Den musikalischen Durchbruch schaffte Zappa 1965 mit seiner Formation »Mothers of Invention«.

Auf der Bühne nutzte der Virtuose das Stilmittel der Provokation und wurde so zum Tabu verletzenden bad guy der Pop-Musik.

Die Frank Zappa Story Zappa galt als Bürgerschreck, denn er verspottete immer wieder die Spießigkeit des amerikanischen Kleinbürgers und war ein grosser Verächter des »American Way of Life«. Seine Songs sind Cartoons und Persiflagen des amerikanischen Lebensgefühls. In seinen Texten verschonte er weder amerikanische Konsumbürger noch friedliebende Hippies.

Seinen beißenden Spott drückte Zappa am nachhaltigsten in seinem wohl bekanntesten Song »Bobby Brown« auf dem Höhepunkt der Disco-Welle im Jahr 1979 aus.


Im Laufe seiner 30-jährigen Karrierre schrieb er über 1.000 Songs, die er selbst produzierte.

Er galt als einer der Väter der Rock-Musik und neben Jimi Hendrix als fruchtbarster Vertreter der US-Underground-Szene in den 60er-Jahren.

Der Virtuose Frank Zappa starb am 5. Dezember 1993 in Los Angeles im Alter von 53 Jahren an einem Krebsleiden.



    Frank Zappa-Bücher




Frank Zappa in eigenen Worten
Frank Zappa in eigenen Worten
The Real Frank Zappa Book
The Real Frank Zappa Book
Frank Zappa
Frank Zappa
Die Frank Zappa Story
Die Frank Zappa Story
Frank Zappa. I am the American Dream
I am the American Dream

Literatur:

Frank Zappa in eigenen Worten
Frank Zappa in eigenen Worten


von


Weblinks:

Frank Zappa-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Frank Zappa-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Donnerstag, 17. Dezember 2020

Humboldt Forum wird eröffnet

Das Humboldt Forum im wiederaufgebauten Berliner Schloss wird ab dem 17. Dezember phasenweise eröffnet. Das Haus wird dem Publikum in vier größeren Phasen zugänglich gemacht. Über ein Jahr hinweg wird die Vielfalt des Programms in zahlreichen Formaten präsentiert – von Ausstellungen und Projektionen über Führungen und Vorträge bis hin zu künstlerischen Interventionen, Tanz und Film. Neben den drei Kernthemen des Humboldt Forums – Geschichte und Architektur des Ortes, die Brüder Humboldt sowie Kolonialismus und Kolonialität – stehen von Anfang an auch aktuelle gesellschaftspolitische Themen im Mittelpunkt.

Start des Eröffnungsjahres ist Donnerstag, der 17. Dezember 2020 um 10 Uhr. Das neue Stadtquartier mit dem Schlüterhof und der Passage ist dann rund um die Uhr zugänglich. Künstlerinnen und Künstler aus den internationalen Berliner Communities nutzen die Fassaden des Schlüterhofs für großformatige Videoprojektionen und die Portale für Soundinstallationen. Im Schlosskeller und im Erdgeschoss sind erstmals die Präsentationen zur Geschichte des Ortes sowie in der Passage jene zu den Brüdern Humboldt, den Namensgebern des Hauses, erlebbar.

Ende März 2021 startet der Regelbetrieb mit einem sich erweiternden Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm. Neben den täglich angebotenen Führungen zum Humboldt Forum sowie zur Geschichte und Architektur des Ortes beginnen unterschiedliche Veranstaltungsreihen. Darüber hinaus sind erste künstlerische Eigenproduktionen und Kooperationsprojekte, ein generationenübergreifendes Familienprogramm sowie mit den Sammlungen und Ausstellungen assoziierte Produktionen und Programme geplant. Diskursive Formate, künstlerische Interventionen, Tanz und Film erweitern das Programm.

Weblink:

Das Humboldt Forum öffnet am 17. Dezember, 10 Uhr - www.preussischer-kulturbesitz.de

Ludwig van Beethoven 250. Geburtstag

Ludwig van Beethoven


Ludwig van Beethoven feiert seinen 250. Geburtstag. Er wurde am 17. Dezember 1770 in Bonn getauft. Ludwig van Beethoven war ein deutscher Pianist und Komponist. Er führte die Wiener Klassik zu ihrer höchsten Entwicklung und bereitete der Musik der Romantik den Weg.

Beethoven war einer der bedeutendesten Komponisten, deren Werke Ausdruck eigener Persönlichkeit, eigenen Erlebnisses, eigenen Schicksal sind. Beethoven schrieb 9 Sinfonien, Kammermusik, 4 Klavierkonzerte, 1 Violinkonzert und eine Oper »Fidelio«.

Mit Ludwig van Beethoven brach in der Musikwelt ein neues Zeitalter an oder gar die Zukunft, wie Richard Wagner meinte - und damit sich selbst meinte. Mit Beethoven nahm die Musik Abschied vom Ideal des Schönen und Massvollen. Der Komponist als Schöpfer neuer Klangwelten, als Zertrümmerer von Traditionen, als Entwickler und Entdecker: Beethoven wurde zum Vorbild für alle, die nach ihm kamen und sich für Genies hielten. Mit ihm setzt sich die Subjektivität in der Musik durch.

»Es gehört Rhythmus des Geistes dazu, um Musik in ihrer Wesenheit zu fassen -
sie gibt Ahnung, Inspiration himmlischer Wissenschaften, und was der Geist sinnlich von ihr empfindet,
das ist die Verkörperung geistiger Erkenntnis.«


Ludwig van Beethoven
Zu Beginn seiner musikalischen Karriere machte sich Beethoven zunächst als Klaviervirtuose einen Namen. Zu seinen Stärken gehörte das freie Improvisieren und Fantasieren auf dem Instrument.

Nach dem Umzug von Bonn nach Wien führte ihn sein Talent bald in die höchsten gesellschaftlichen Kreise der habsburgischen Metropole.

Ein Gehörleiden, das sich im Laufe der Zeit zur völligen Taubheit verschlimmerte, setzte seiner Karriere als Pianist jedoch ein vorzeitiges Ende. Die Krankheit löste eine Krise aus, über die Beethoven 1802 in seinem »Heiligenstädter Testament« Zeugnis ablegte.

Beethoven gilt heute als der Vollender der Wiener Klassik und Wegbereiter der Romantik. Insbesondere in den für die Epoche der Wiener Klassik grundlegenden Formen der Sinfonie, der Klaviersonate und des Streichquartetts hat er Werke geschaffen, deren musikgeschichtlicher Einfluss kaum zu übertreffen ist. So legte Beethoven beispielsweise wichtige Grundsteine für die weitgehende sinfonische Durchdringung der Solokonzerte in der weiteren Musikgeschichte.

Er schuf neun Sinfonien und zahlreiche Sonaten. Beethoen war einer der größten Schöpfer von Sonaten. Die Sonatensatzform, und darin namentlich die Durchführung, entwickelte er fast zu Vollkommenheit. Auch eine immer weiterführende Konzentration von Sinfonien und Solokonzerten, sich von Quantität zu Qualität bewegend, kann Beethoven zugesprochen werden.

Es war eine idealistisch humanistische Grundtendenz, die den Unterbau seiner tönenden Werke bildete. Der Komponist, der sein Werk als lebenslange Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Umbrüchen seiner Zeit in Werken begriff. Stets Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit verpflichtet. Die Französische Revolution und Napoleon Bonaparte hatten auf Beethoven einen starken Eindruck gemacht und wirkten sich nachweislich auf sein Schaffen aus.

Beethoven hat aber auch den Maßstab in den instrumentalen Formen Sonate, Streichquartett, Sinfonie gesetzt – und seine Nachfolger damit unter Stress. Denn eigentlich sind diese Formen mit ihm auskomponiert. Ohne Beethoven sind Brahms, Bruckner, Mahler, ja auch Schönberg nicht zu verstehen.



»Fidelio« ist die einzige Oper von Ludwig van Beethoven in zwei – bzw. in der Urfassung unter dem Titel »Leonore« drei – Akten. Das Libretto schrieben Joseph Sonnleithner, Stephan von Breuning und Georg Friedrich Treitschke. Die Uraufführung der ersten Fassung des »Fidelio« fand am 20. November 1805 am »Theater an der Wien« statt.

Ludwig van Beethoven starb am 26. März 1827 in Wien.

Weblinks:

Ludwig van Beethoven-Biografie - www.die-biografien.de

Ludwig van Beethoven-Zitate - www.die-zitate.de

Biografien:

Beethoven: Der einsame Revolutionär
Der einsame Revolutionär
von Jan Caeyers

Beethoven: Sein Leben - seine Musik
Beethoven: Sein Leben - seine Musik
von Jeremy Siepmann

Beethoven: Der Schöpfer und sein Universum
Beethoven: Der Schöpfer und sein Universum
von Martin Geck

Samstag, 12. Dezember 2020

Humboldt Forum vor Eröffnung

Humboldt Forum

Deutschland hat das alte Preußen-Schloss in der Mitte Berlins und ein Symbol der Preußenherrschaft wiederaufgebaut.

Fast fünf Jahrhunderte lang - von 1443 bis 1918 - war das Berliner Stadtschloss auf der Spreeinsel im heutigen Berliner Stadtteil Mitte die hauptstädtische Residenz der Hohenzollern. Umgebaut im Auftrag des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. und späteren preußischen Königs Friedrich I. nach Plänen des Architekten und Bildhauers Andreas Schlüter in den Jahren 1698–1713, galt es als ein Hauptwerk des norddeutschen Barocks. Das Schloss war eines der größten Bauwerke Berlins und prägte mit seiner 60 Meter hohen Kuppel das Stadtbild.

Das Humboldt Forum im rekonstruierten Berliner Stadtschloss ist das größte und umstrittenste Kulturprojekt Deutschlands. Die Fassade lässt Preußens Glanz und Gloria wieder auferstehen, innen aber hält das 21.Jahrhundert in all seinen Widersprüchen Einzug.

Das Berliner Stadtschloss mit Kuppel samt umstrittenem Kreuz und Inschrift steht wieder so da, wie es Mitte des 19. Jahrhunderts Berlins Stadtbild prägte. Innen aber hält das 21.Jahrhundert in all seinen Widersprüchen Einzug, soll ein Dialog der Kulturen der Welt entstehen.

Das Stadtschloss hat eine bewegte Geschichte vom Kaiserreich über Schloss-Sprengung und Bau des Palasts der Republik in der DDR bis hin zu dessen Abriss nach der Wende hinter sich.

Die Erwartungen an das Haus sind riesig – es soll Wissen über die Geschichte des Ortes vermitteln, sich den deutschen Kolonialverbrechen stellen und zugleich ein Ort für Dialog, Wissenschaft und Unterhaltung sowie Begegnung sein.

Weblink:

Countdown Humboldt Forum - www.3sat.de/kultur

Samstag, 5. Dezember 2020

Straßburg - die Hauptstadt der Weihnachtsmärkte

Auf der Liste stimmungsvoller Adventsziele darf aber natürlich auch die romantische Europastadt Straßburg nicht fehlen.
Straßburg ist die Hauptstadt der Weihnachtsmärkte.

Im Dezember verwandelt sie sich in ein Weihnachtsparadies mit üppigen Dekorationen, Hunderten von Buden und vielen elsässischen Spezialitäten.

Dass sie dann an den Wochenenden Besucherströme anzieht, muss nicht von einer Stippvisite abhalten: der Straßburger Markt wird erst am 1. Februar wieder abgebaut.

Es ist also genug Zeit, sich auch noch zwischen den Jahren in aller Ruhe von der ganz besonderen Atmosphäre verzaubern zu lassen.

Sonntag, 22. November 2020

Friedrich II. 1220 zum Kaiser gekrönt


Der Staufer Friedrich II. wurde vor 800 Jahren am 22. November 1220 von Papst Honorius III. in Rom zum Kaiser gekrönt.

Im Gegenzug versprach Friedrich einen Kreuzzug. Er beschränkte seine Regierungstätigkeit auf Sizilien. Dort richtete er das Lehnswesen ganz auf seine Person aus. Der Adel trat wieder in königlichen Dienst, der Burgenbau wurde königliches Vorrecht und eine straffe Geldpolitik ermöglichte den Aufbau eines starken Heeres.

Mit den Konstitutionen von Melfi, dem ersten Gesetzbuch, schuf Friedrich einen zentralisierten Beamtenstaat und machte Sizilien zu einem absolutistisch regierten Land. In Deutschland waren seine Verwalter mit eigenen Interessen beschäftigt, so dass Friedrich das Krongut kaum halten konnte.

Friedrich II. wurde am 26. Dezember 1194 in Jesi bei Ancona und starb am 13. Dezember 1250 in Castel Fiorentino bei Lucera. Friedrich II. aus dem Haus der Staufer war von 1220 bis zu seinem Tod römisch-deutscher Kaiser. Er war der Sohn Kaiser Heinrichs VI. und Konstanzes von Sizilien.

Weblink:

Friedrich II. - deacademic.com

Mittwoch, 18. November 2020

Hermes-Kopf bei Ausgrabungen in Athen entdeckt

Hermes-Kopf

Am Freitag, dem 13. November 2020, wurde bei Ausgrabungsarbeiten zum Umbau von Abwassernetzen im Zentrum Athens, auf der Höhe der Aiolou Straße 25 und in einer Tiefe von 1,30 m, der Kopf von Hermes entdeckt.

Der Kopf, der den Gott im Erwachsenenalter darstellt, ist anscheinend ein Fragment einer hermetischen Säule.

Die Ikonographie der Skulptur ist typisch für die Art von Hermes Propylaeus von Alkamenos.
Der in gutem Zustand befindliche Fund wurde sofort in ein Lagerhaus des Ephorate of Antiquities gebracht.

Dies ist ein Originalwerk, wahrscheinlich vom Ende des 4. oder Anfang des 3. Jahrhunderts. z.B. "Hermetische Säulen wurden an Kreuzungen und Straßen errichtet und dienten als Verkehrszeichen.

Montag, 16. November 2020

75 Jahre UNESCO

UNSESCO


Am 16. November 1945 unterzeichneten 37 Staaten in London die Verfassung der UNESCO und setzten damit den Grundstein für die Arbeit der UNESCO.

Gemäß ihrer Verfassung hat die UNESCO die Aufgabe, „durch Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beizutragen“ (Artikel I.1). Ziel der UNESCO ist internationale Vertrauensbildung durch kulturellen und wissenschaftlichen Austausch.

In den 75 Jahren ihres Bestehens hat die UNESCO beachtliche Erfolge erzielt, zum Beispiel bei der Bekämpfung des Analphabetismus und der Verwirklichung des Menschenrechts auf Bildung, beim Aufbau von Forschungsnetzwerken und Modellprojekten für nachhaltige Entwicklung, bei der Erhaltung des Kultur- und Naturerbes der Welt sowie beim Schutz der Presse- und Meinungsfreiheit.

Bildung, Kultur und Wissenschaft: Die Unesco ist gleich für alle drei Bereiche zuständig. Dabei scheinen diese verwandt, sind aber doch sehr unterschiedlich. Seit 75 Jahren geht es daher um Aufklären und Bewahren.

Mit Zahlen kann die Unesco glänzen: 1.121 Welterbestätten in 167 Ländern, 549 Einträge immaterieller Formen des Erbes in 127 Ländern oder 701 Biosphärenreservate. Die Liste der Listen ist lang. Doch es gibt auch Zahlen, die weniger Freude hervorrufen: So besuchen schätzungsweise 258 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit keine Schule.
Dies im Blick zu behalten, ist ebenfalls Aufgabe der Unesco. Die UN-Organisation mit Sitz in Paris ist für Bildung, Kultur und Natur und Wissen zuständig. In allen drei Bereichen will sie seit 75 Jahren für mehr Bewusstsein und mehr Förderung sorgen.

In den 75 Jahren ihres Bestehens hat die UNESCO beachtliche Erfolge erzielt, zum Beispiel bei der Bekämpfung des Analphabetismus und der Verwirklichung des Menschenrechts auf Bildung, beim Aufbau von Forschungsnetzwerken und Modellprojekten für nachhaltige Entwicklung, bei der Erhaltung des Kultur- und Naturerbes der Welt sowie beim Schutz der Presse- und Meinungsfreiheit.

Weltweit gibt es inzwischen 1.121 Unesco-Welterbestätten in 167 Ländern - darunter sehr bekannte wie etwa die legendäre Inka-Stadt Machu Picchu in Peru, Mont Saint-Michel, Neuschwanstein, die UNESCO-Welterbe Museumsinsel Berlin, der Aachener und der Kölner Dom, die Klosterinsel Reichenau, die Schlösser und Parks in Potsdam und Berlin, das Gartenreich Dessau-Wörlitz, der Bergpark Wilhelmshöhe.

Weblinks:

75 Jahre UNESCO – eine Chronik - www.unesco.de
Liste des UNESCO-Welterbes ohne Kontinentalbezug - wikipedia.org

Liste des Welterbes - wikitravel.org

Weltkulturerbe online - alle Welterbestätten der UNESCO - www.weltkulturerbe-online.info


Welterbe-Links:

Welterbe - www.unesco.de

Welterbe in Deutschland - www.unesco.de

UNESCO-Welterbe Museumsinsel Berlin - www.unesco.de

Donnerstag, 12. November 2020

Neil Young 75. Geburtstag

Neil Young

Neil Young wurde vor 75 Jahren am 12. November 1945 in Toronto geboren. Neil Young ist ein kanadischer Rockmusiker, Liedtexter und Gitarrist . Seine Musik umfasst zahlreiche Genres wie beispielsweise Rock-, Country- und Folkmusik.

In den mehr als 50 Jahren seines Schaffens gewann er zweimal den »Grammy« und wurde auch zweimal (solo und mit "Buffalo Springfield") in die »Rock and Roll Hall of Fame« aufgenommen.Young zählt neben Bob Dylan zu den wichtigsten Rock-Komponisten und -Performern.

Neil Youngs Karriere begann 1966 mit der Band "Buffalo Springfield". Neil Young spielte in den Bands "Buffalo Springfield", "Crosby, Stills und Nash & Young" sowie als Solist mit den Begleitcombos "Crazy Horse" und "Stray Gators".

Der Musiker Young gilt als eine der interessantesten Figuren des Folk Rock nach 1968. Der Doppelerfolg Youngs als Solist und Ensemblespieler wird auch an den Millionenumsätzen seiner Plattenaufnahmen deutlich.

Die Alben "Harvest" (1972) und "Freedom" (1989) zählen zu den Höhepunkten seines Schaffens. Dagegen wird die Platte "Tonight's the Night" (1975) als Höhepunkt depressiven Songschreibens und narzisstischer Selbstverlogenheit bewertet.

Neil Young war auch ein politischer Sänger. In dem Song "Ohio" kritisierte er die Nixon-Regierung wegen der die Tötung von vier unbewaffneten Studenten durch die Nationalgarde. Neil Young, ein kanadischer Bürger, ist ein Supporter der Kandiatur von Bernie Sanders als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.

Weblink:

Das Buch der von Neil Young Getöteten - www.deutschlandfunk.de

Sonntag, 1. November 2020

Der Friedhof auf dem Kahlenberg


Der Kahlenberger Friedhof ist ein wunderbarer, versteckter kleiner Friedhof mitten im Wald am Kahlenberg.

Größer könnte der Unterschied zu einer anderen Wiener Sehenswürdigkeit, dem Friedhof der Namenlosennicht sein: Liegt dieser am tiefsten Punkt Wiens (160 m), so ist jener an einem der höchsten (415 m); Schmücken bei diesem nur schlichte Kreuze die Gräber, so stehen auf jenem prächtige Monumente; ist dieser von Damm und Mauer umfriedet, so liegt jener nur von einem Holzzaun umgeben inmitten des Waldes; Überkommen einem auf diesem schwere Gedanken, so strahlt jener freundliche Ruhe aus.

Auf dem Kahlenberg liegt das Josefsdorf. Einstmals lebten hier Camaldulenser-Mönche, die auf dem Berg ein Kloster errichteten. Aus diesen Mönchshäusern entstand das Dorf. Heute noch leben abseits des Touristenrummels und der Querelen um die dortigen Gastronomiebetriebe einige Menschen dort oben am Berg.

1783 wurde unterhalb des Dorfes der Friedhof angelegt. Er liegt mitten im Wald an der Kahlenbergerstrasse. Einige der Biedermeiergräber sind noch schön erhalten. So das neugotische Mausoleum der Familie Finsterle und das Grab des Fürsten von Ligne aus dem Jahr 1814 (von ihm soll der Spruch stammen: "Der Kongress tanzt, aber er geht nicht weiter" - "Le congres danse beaucoup, mais il ne marche pas"). Ein Jahr später trug man hier die schönste Wienerin, Karoline Traunwieser zu Grabe. Leider geht die Zeit und auch die Dummheit mancher Mitmenschen nicht spurlos an dem Friedhof vorüber.

Heute hat selbst die Gemeinde Wien großes Interesse an diesem Biedermeierdenkmal. Der Friedhof ist aber im Besitz des Stifts Klosterneuburg und dieses veräußert keinen Besitz ohne absolute wirtschaftliche Notwendigkeit. Mönche vom Orden der Ressurektionisten, die die Kirche am Kahlenberg heute betreuen, bestatten heute noch ihre Mitbrüder auf dem Kahlenberger Friedhof. Die letzte bekannte Person der Gegenwart, die hier begraben wurde, war 1992 Prälat Leopold Ungar, Präsident der österreichischen Caritas. Auch er wohnte auf dem Kahlenberg. Das letzte Begräbnis fand hier 2003 statt.

Samstag, 31. Oktober 2020

Fritz Walter 100. Geburtstag

Fritz Walter

Fritz Walter wurde vor 100 Jahren am 31. Oktober 1920 als ältestes von fünf Kindern in Kaiserslautern geboren. Seine zwei Brüder, Ludwig und Ottmar, spielten beide ebenfalls beim 1. FC Kaiserslautern. Mit Ottmar spielte er später gemeinsam in der Nationalmannschaft.

Fritz Walter gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten des deutschen Fußballsports. Mit ihm als Kapitän gewann die Nationalmannschaft bei dem Turnier 1954 in der Schweiz die Weltmeisterschaft. Auch bei der Weltmeisterschaft 1958 war er Stammspieler der deutschen Mannschaft.

Walter hielt seinem Stammverein, dem 1. FC Kaiserslautern über 30 Jahre lang die Treue und gewann mit ihm zwei deutsche Meisterschaften (1951 und 1953). Für seine fußballerischen und sozialen Verdienste wurde er vielfach geehrt und als damals erster Spieler zum Ehrenspielführer der Nationalelf ernannt.

Der Sohn des ehemaligen Wirts der Vereinsgaststätte des 1. FC Kaiserslautern machte nach seinem Schulabschluss eine Banklehre, spielte jedoch schon mit 17 Jahren (1937/1938) beim 1. FC Kaiserslautern in der in der Position des Stürmers. Mit diesem Verein wurde er zweimal deutscher Meister, 1951 und 1953.

Walter war Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft und gewann mit dieser 1954 unter Sepp Herberger die Fußballweltmeisterschaft in Bern mit einem 3:2 gegen Ungarn. In 61 Länderspielen kickte er den Ball 33 Mal ins Tor. 1959 beendete er seine aktive Laufbahn.

Der Jubilar aus der Pfalz war ein Idol auf und neben dem Platz. Fritz Walter starb am 17. Juni 2002 in Enkenbach-Alsenbach.

Weblink:

Fritz Walter wird 100 - www.fritz-walter-wird-100.de

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Chemnitz Europäische Kulturhauptstadt 2025


Chemnitz soll Europäische Kulturhauptstadt 2025 werden. Damit setzte sich die sächsische Stadt gegen sieben Mitbewerber durch, darunter Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg. Der Chemnitzer Traum, Kulturhauptstadt Europas zu werden, ist Wirklichkeit geworden. Das ist ein herausragender Erfolg für die Stadt.

Chemnitz hat bei seiner Bewerbung rundum überzeugt und die Konkurrenten ausgebotet. Bis zur finalen Entscheidung um den Titel am 28. Oktober 2020 war es ein langer Weg in dem zweistufigen und kompetitiven Verfahren für die Stadt Chemnitz. Die Nominierung bedeutet eine große Chance für die Stadt.

Chemnitz will "all die Leute und Orte sichtbar machen, die man nicht sieht, und damit auch ein Chemnitz, das in Europa - noch - keiner auf dem Schirm hat", so das Bewerbungsteam. Mit kulturellen Mitteln sollen Gräben überwunden werden.
Die Stadt kann auf eine über 800-jährige Stadtgeschichte verweisen. Sie war das industrielle Zentrum nach der Reichsgründung 1872, zusammen mit Zwickau war es das zweitgrößte zusammenhängende Industriegebiet in Deutschland, nach dem Ruhrgebiet. In dieser Zeit entstand auch das größte noch existente Gründerzeitviertel, der Kaßberg.

Chemnitz war nach der Wende immer wieder am Puls der Zeit mit Kulturveranstaltungen, die aus dem Nichts geschaffen wurden. So zum Beispiel das Splash, das damals größte Hip Hop Festival in Europa. Chemnitz hat nicht die Mittel oder die Größe von Dresden oder Leipzig, aber dennoch gelang es immer wieder Außergewöhnliches auf die Beine zu stellen.

Es gibt eine recht produktive Kulturszene, die zum Beispiel das Filmfestival Schlingel ausspuckt oder Acts wie Kraftklub, Tefla und Jaleel oder Trettmann.

Vieles von dem was hier passiert, passiert die Stadtgrenzen nicht, aber dennoch ist diese Stadt für über 250.000 Menschen geschätzte Heimat. Der Lokalpatriotismus ist jedenfalls gerechtfertigt.
Chemnitz ist tatsächlich die kurioseste Kulturhauptstadt Europas, die es jemals gegeben hat. Die Stadt bietet jede Menge sozialistische Plattenbauromantik und städtebauliche Fehlplanungen seit der Wende. Neue Straßen ins Nirgendwo und alte Straßen mit Buckelpistenkultur. Chemnitz hat sogar einen Kulturpalast im Ortsteil Rabenstein, der ist ein ganz besonderes Schmuckstück, den muss man schnell noch besucht haben, bevor er in sich zusammen bricht.


Chemnitz steht für Solidarität und Humanismus. Das bürgerliche Engagement ist in Chemnitz besonders ausgeprägt. Darum wurde Chemnitz zur europäischen Kulturhauptstadt ausgewählt. Überall in Europa wird der demokratische Wandel spürbar. Chemnitz zeigt wie es geht. Achtsamkeit u der Einsatz für Recht und Freiheit stärkt die Mehrheitsgesellschaft.

Chemnitz war immer Underdog. Selbst bei Pegida waren hier maximal 100 Leute. Immer zu klein, um als richtige Großstadt durchzugehen, haben sich hier besondere Charaktere geprägt. Es überrascht dann doch, wer alles aus Chemnitz stammt bzw. hier lange gelebt hat. Eine Reihe berühmt gewordener Sportler stammen aus Chemnitz oder wurden hier groß. Aber auch so mancher Künstler und Schauspieler ist hier zur Schule gegangen. Chemnitz ist letztendlich mehr - mehr wie in "Wir sind mehr".

Die Stadt in Sachsen war vor zwei Jahren in die Schlagzeilen geraten, als sie tagelang im Ausnahmezustand gewesen, nachdem Daniel H. am Rande des Stadtfests von einem Asylbewerber erstochen worden war. Es folgten Demonstrationen, bei denen auch der Hitlergruß gezeigt wurde. Die Ereignisse des Sommers 2018 wurden genau wie brachliegende Flächen und leerstehende Häuser zunächst als Schwäche in der Bewerbung der drittgrößten Stadt in Sachsen betrachtet.

Samstag, 24. Oktober 2020

Christoph Schlingensief 60. Geburtstag


Christoph Schlingensief wurde vor 60 Jahren am 24. Oktober 1960 in Oberhausen geboren.

Christoph Schlingensief war ein deutscher Filmregisseur, Theaterregisseur, Drehbuchautor, Hörspielautor und -regisseur, Talkmaster. Der Sohn eines Apothekers und einer Kinderkrankenschwester wuchs eigenem Bekunden zufolge in einem "extrem kleinbürgerlichen Elternhaus" auf.

Der Regisseur trat mit provozierenden politischen Aktionen an die Öffentlichkeit, die seine Rolle im deutschen Geistes- und Kulturleben zu einer der umstrittensten werden ließen. Durch sein Engagement gegen Neofaschismus und Fremdenfeindlichkeit wurde er zur Zielscheibe rechter und konservativer Kreise.

Über Schlingesiefs Inszenierung von Shakespeares "Hamlet" urteilte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Schlingensief, eigentlich als Fäulnisdompteur abonniert, kommt tatsächlich bis zum Sein und gibt dem Hamlet so eine Brisanz, die er lange nicht mehr hatte."

Christoph Schlingensief starb am 21. August 2010.

Weblink:

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Offizielle Schlingensief-Homepage mit Informationen zu den Aktionen des Regisseurs - www.schlingensief.com

Samstag, 17. Oktober 2020

»Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht« Landesaussstellung in Mainz

Kaiser Babarossa


Über fünf Jahrhunderte prägten sie die Geschicke halb Europas. Sie waren glanzvolle Kaiser, Beauftragte Gottes, unerbittliche Feldherren und geschickte Politiker. Doch dies gelang ihnen nur im komplexen Zusammenspiel mit den Säulen ihrer Macht, mit weltlichen und geistlichen Fürsten, Bischöfen, jüdischen Gemeinden und Bürgern der erstarkten Städte. Erst diese Netzwerke ermöglichten die kaiserliche Herrschaft, die sich als einzigartig in der westlichen Christenheit verstand.

Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa haben die Kaiser über 500 Jahre lang die Geschicke halb Europas bestimmt. Der Raum am Rhein entwickelte sich mit der Kaiserkrönung Karls des Großen zu einem wichtigen Machtzentrum des Mittelalters. Die große Landesausstellung in Rheinland-Pfalz will diesen Teil der mittelalterlichen Geschichte gebührend beleuchten mit vielen Original-Exponaten aus der Zeit im Landesmuseum Mainz.

Im Rheinland entschieden sich Schicksale von Kaisern und Königen — nur wenn es ihnen gelang mit den anderen geistlichen und weltlichen Würdenträgern des Reiches einen Konsens zu erreichen, konnten sie sich an der Macht halten. Die Region wurde zum zentralen Treffpunkt der Mächtigen im Mittelalter, wenn sie sich nicht auf Reisen im Land befanden.

Erstmals wird in der Ausstellung »Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht« gezeigt, dass das Rheinland zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert die politische, kulturelle und wirtschaftliche Kernregion Europas war. In die rheinland-pfälzische Landesausstellung wurden fünf Jahre wissenschaftliche Forschung und rund drei Millionen Euro investiert.

Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa beleuchtet die Ausstellung die unterschiedlichen Herrschaftsideen und -strategien ausgewählter Kaiserpersönlichkeiten. Dabei rückt der Raum am Rhein, als zentraler Ort historischer Ereignisse, in den Mittelpunkt. Hier wurde Geschichte geschrieben.

Die Ausstellung zeigt selten zur Schau gestellte Exponate und hochkarätige Leihgaben aus ganz Europa, die die Ausstellung zu einem ganz besonderen Erlebnis machen werden. Es erwarten Sie u.a. das Armreliquiar Karls des Großen aus dem Pariser Louvre, die kostbare Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu, die Grabkrone der Kaiserin Gisela, die berühmte Heidelberger Liederhandschrift Codex Manesse und die zeitweise Rückkehr der Goldenen Bulle von Wien nach Mainz.

Die Ausstellung »Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht« dauert von 9. September 2020 bis 18. April 2021.

Weblink:

Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht - www.kaiser2020.de

Heinrich Heine genialer Dichter und innovativer Journalist

Heinrich Heine


Heinrich Heine erfand das moderne Feuilleton und den politischen Journalismus. Und er schrieb Gedichte, die anders waren, als alles bis dahin Verfasste.

Durch Heinrich Heine ist die deutsche Sprache und Literatur zweifellos leichter, ironischer und parodistischer geworden. Er habe „der deutschen Sprache so sehr das Mieder gelockert“, schrieb der große Wiener Sprach- und Kulturkritiker Karl Kraus, dass selbst Bürokraten „an ihren Brüsten fingern können“.

Und Marcel Reich-Ranicki hält Heinrich Heine sogar für „den bedeutendsten Journalisten unter den deutschen Dichtern und den berühmtesten Dichter unter den Journalisten der ganzen Welt“. Der weltweite Erfolg des Dichters ist nicht zuletzt in der hohen Musikalität seiner Lyrik begründet. Annähernd 10.000 Kompositionen nach Heine-Gedichten sind bekannt. Zu den berühmtesten zählt sicher das von Friedrich Silcher (1789–1860) vertonte Lied von der Lorelei (1824): „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, /Dass ich so traurig bin; / Ein Märchen aus alten Zeiten, / Das kommt mir nicht aus dem Sinn.“

Wie aus „Harry“ Heinrich und dem Juristen der Dichter wurde

Geboren wird Heine 1797 in Düsseldorf als Sohn des jüdischen Textilkaufmanns Samson Heine und seiner Frau Elisabeth von Geldern. „Harry“´– wie seine Eltern ihn nennen – besucht das Düsseldorfer Lyzeum und volontiert 1815 in einem Frankfurter Handelshaus. 1817 nimmt er eine Beschäftigung im Bankhaus seines Onkels Salomon Heine in Hamburg an. Mit einer von seinem Onkel eingerichteten Handelsgesellschaft für englische Tücher rasselt er 1819 in die Pleite. Im selben Jahr beginnt er ein Jura-Studium in Bonn, das ihn nach Göttingen und Berlin führt. Heine hört allerdings vor allem Vorlesungen in Literatur und Philosophie. Während dieser Zeit erscheinen erste Gedichte Heines in Zeitschriften.

Er lernt den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel kennen, mit dem ihn später eine Freundschaft verbindet. 1823 erscheint sein erstes Buch: „Gedichte“. Abschluss des Studiums 1825 mit Promotion zum Dr. jur. Um eine juristische Laufbahn einschlagen zu können, war Heine kurz zuvor zum Protestantismus konvertiert (Taufname: Christian Johann Heinrich). Ab 1826 erscheinen die meisten seiner Werke im Verlag des Hamburger Verlegers Julius Campe. Das erste: die erfolgreichen „Reisebilder“ mit dem Zyklus „Harzreise“. Ein Jahr später wird das "Buch der Lieder“ veröffentlicht.

Zwischen 1827 und 1831 reist Heine nach England und Italien und besucht viele deutsche Städte. In Frankfurt trifft er mit Ludwig Börne zusammen. 1831 geht Heine als Korrespondent der Augsburger Allgemeinen Zeitung nach Paris, das seine neue Heimat wird. Heine strebt fortan danach, zwischen Deutschland und Frankreich zu vermitteln, indem er französische Kultur und Liberalität in Deutschland, deutsche Literatur und Philosophie in Frankreich bekannt macht. Hier trifft er u. a. auf Victor Hugo, begegnet Franz Liszt und Hans Christian Andersen, lernt seine spätere Lebensgefährtin, die Schuh-Verkäuferin Crescence Eugénie Mirat (Mathilde), kennen und schließt Freundschaft mit George Sand. 1835 werden seine Schriften in Deutschland durch einen Beschluss des Bundestags des Deutschen Bundes gegen das Junge Deutschland verboten.

1836 wird eine Rückenmarkserkrankung diagnostiziert und Heine erhält eine Pension von der französischen Regierung. 1841 heiratet er seine Mathilde. 1843 entsteht das viel zitierte Gedicht „Nachtgedanken“ („Denk ich an Deutschland in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf gebracht“). „Atta Troll. Ein Sommernachtstraum“ erscheint in Heinrich Laubes „Zeitschrift für die elegante Welt“.

Ein Jahr später wird Heines viel beachtete und umstrittene politisch-satirische Dichtung „Deutschland. Ein Wintermärchen“ im revolutionären Exilblatt „Vorwärts“ vorabgedruckt. 1848 ist Heine Berichterstatter der Pariser Februarrevolution. In den nächsten Jahren schreibt er immer wieder an seinen Memoiren und wird von Krankheiten verfolgt. Am 17. Februar 1856 stirbt Heine an den Folgen einer „fortschreitenden Muskelatrophie“. Drei Tage später wird er auf dem Friedhof von Montmartre beigesetzt.

Ewige Angriffslust und nicht endender Humor

Ob in den Dichtungen und mehr noch in seinen scharfsinnigen journalistischen Texten: Heinrich Heines Ton ist neu, frisch – und frech. Geradezu spielerisch und mit ironischem Unterton überwindet er das Schwülstig-Schwere der Goethe-Zeit. Er hat weder Angst vor Süßlichem noch vor bitterer Tragik, vor dem Griff in die geschichtliche Mottenkiste oder tagespolitischer Stellungnahme. Und genau das scheint das Besondere an seinen Werken: ihre Ambivalenz. Denn so leicht Heine etwa im „Buch der Lieder“ (1827) von der Liebe singen kann, so schnell schlägt diese bei ihm um in Trauer über das Unerreichbare.

Bei Heine steht Spaß neben Spott und Lebenslust neben Todesahnung – exemplarisch in „Deutschland. Ein Wintermärchen“ (1844). In Liebesgedichten macht er die Widersprüche der Gesellschaft in wenigen Worten sichtbar, und beharrt in seinen geistreichen politischen Feuilletons auf der Unverfrorenheit einer subjektiven Perspektive.

Zu Unrecht wurde der Exilant Heine für einen Vaterlandslosen Gesellen gehalten. Mit Deutschland verband ihn immer eine ausgeprägte Hassliebe. Dass er sich bei allem Engagement politisch nie hat vereinnahmen lassen, ist ein Beleg dafür, wie ernst es ihm mit dem Gedanken der Freiheit war.

Das vielleicht Wunderbarste an Heine ist aber, dass er trotz Zensur, Krankheit und Heimweh nie seine Angriffslust und seinen Humor verlor: „Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unseren Kleidern, heißt es einmal in seinen „Reisebildern“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

von Michael Fischer, wissen.de

Weblink:

Heinrich Heine genialer Dichter und innovativer Journalist - www.wissen.de

Mittwoch, 14. Oktober 2020

Leonard Bernstein 30. Todestag

Leonard Bernstein

Leonard Bernstein starb vor 30 Jahren am 14. Oktober 1990 in New York. Bernstein ist ein amerikanischer Dirigent, Pianist und Komponist, dem es gelang, die Grenzen zwischen E- und U-Musik, zwischen Kunst und Leben spielend zu überwinden. Er konbinierte europäische Musiktraditionen mit modernen amerikanischen Musiksstilen. Er gilt als eines der größten Musikgenies des 20. Jahrhunderts. Zu seinen Lebzeiten war er als Dirigent beliebter denn als Komponist.

Bernstein lernte bereits als Kind Klavier. Die Begeisterung für Musik begleitete Leonard Bernstein von klein auf – und übertrug sich später bei zahlreichen Auftritten nahtlos auf sein Publikum. Sein erstes öffentliches Konzert hatte Leonard 1934 als Pianist mit dem Boston Public School Symphony Orchestra und einem Klavierkonzert von Edward Grieg.

Mit 25 Jahren hatte Leonard Bernstein seinen ersten großen Auftritt: Als Dirigent des New York Philharmonic Orchestra sprang er kurzfristig für den erkrankten Bruno Walter ein 1943 wurde er Hilfskapellmeister der New Yorker Philharmoniker. Als er für den erkrankten Bruno Walter einsprang, wurde er buchstäblich über Nacht einer der führenden Dirigenten Amerikas.

Von 1958 bis 1969 leitete er als erster Musiker, der im Land geboren und ausgebildet wurde, die New Yorker Philharmoniker. Er komponierte in einer Vielzahl unterschiedlicher Gattungen und Stile. Es entstanden leidenschaftliche, deklamatorische Stücke ("Jeremiah-Symphonie", 1942), Broadway-Hits ("Westside Story", 1957), Filmmusiken ("On the Waterfront", 1954), Zwölftonmusik ("Symphonie Nr. 3", 1963), eine Messe, Lieder und Jazz. Acht Jahre brauchte er für die Komposition seines größten Erfolges, des Broadway-Hits "Westside Story".

Wenn er dirigierte, verwandelte sich der ganze Köper in Musik. Der psychisch labile Ausnahmekünstler – gleichzeitig ein barocker Bonvivant – erlebte Phasen von exzessiver Lebensgier, die sich mit Zeiten der Angst vor künstlerischem Versagen abwechselten.

Der weltgewandte Dirigent, Pianist und Komponist Leonard Bernstein wurde am 25. August 1918 in Lawrence, Massachusetts geboren.

Biografien Literatur:

Leonard Bernstein: Magier der Musik. Die Biografie
Leonard Bernstein: Magier der Musik. Die Biografie
von Michael Horowitz

Leonard Bernstein: Der Charismatiker
Leonard Bernstein: Der Charismatiker
von Sven Oliver Müller

Samstag, 10. Oktober 2020

Kino und Traum

Träume, erklärt Sigmund Freud, finden an jenem anderen Schauplatz statt, auf dem das Unbewusste wirkt. Auf dieser Bühne entwerfen wir Szenen, die Wünsche zum Ausdruck bringen, die wir uns im Alltag verbieten müssen oder zumindest dort nicht ausleben können. Denn die Traumdarstellung folgt dem Gesetz der Entstellung.

Waswir dorterelben soidn Verdichtungen und Verschiebungen unverarbeiteteter Probleme unseres Alltags, vermengt mit unseren Erinnerungen. Weil dieses Begehren nach Ausdruck drängt, ist er bereit, jede Verwandlungen auf sich zu nehmen, um die Zensur des bewussten Verstandes zu umgehen.

Für die Entsprechung  zwischen Traum und Kino, die über den weiblichen Star verhandelt wird, geht es aber auch darum, dass selbst die schrecklichsten Traumszenen eine Wunscherfüllung darstellen. Wir wachen entweder auf, weil die Traumarbeit uns an einen unerträglichen traumatischen Kern geführt hat, oder weil der Genuss, den die Einbildung uns geboten hat, ausgeschöpft worden ist.

Entscheidend dabei ist die Macht, die der Traum uns zuspricht.


Hergé, der Schöpfer von "Tim & Struppi"

Georges Remi alias Hergé war ein genialer Comiczeichner, dessen Schaffen mit der Erfindung und der Anerkennung des Comics als literarische Gattung einherging. Seine Figuren "Tim & Struppi" sind heute berühmter als ihr Schöpfer. Sie sind vertraut und unergründlich zugleich und haben viele kleine Comicfans in ganz Europa dauerhaft geprägt.

Die Dokumentation erzählt von der Beziehung des Comiczeichners zu seinen Kreaturen und damit auch von einem Lebenswerk, das in die Kunstgeschichte einging. Hergé litt sogar manchmal unter dem Einfluss seiner prominenten Figuren auf sein ganzes Leben. Hergé war nicht nur ein Künstler, sondern auch ein Handwerker, der die Abenteuer seiner unsterblichen Helden seit 1929 unermüdlich zu Papier brachte. "Tim, das bin ich. Er hat meine Augen, meine Lunge, meine Sinne, meine Eingeweide", sagte er einmal, um zu erklären, warum nach seinem Tod niemand die Abenteuer seiner Helden weiterführen dürfe.

So glatt und umgänglich wie seine Figuren war er jedoch nicht, denn hinter Hergé steckt Georges Remi, ein komplexer und widersprüchlicher Mann. Georges Remi alias Hergé starb am 3. März 1983. "Tim & Struppi", deren letztes Abenteuer 1976 erschien, nahm er mit ins Grab.

Mittwoch, 7. Oktober 2020

50 Jahre Nationalpark Bayrischer Wald



Der Bayrische Wald, der älteste Nationalpark Deutschlands, ist vor 50 Jahren gegründet worden. Hier sollte sich Natur ihrer Natur entsprechend entwickeln können. Als der Nationalpark 1970 gegründet wurde, war der Urwald fast verschwunden. Der urwald war im Laufe der Jahrhunderte in Nutzwald umgewandelt worden.



Gleich fünf Tage lang wurde dieses historische Ereignis 1970 in Neuschönau, im heutigen Nationalparkzentrum Lusen, gefeiert. Am 7. Oktober gab der damalige Forstminister Hans Eisenmann im Beisein vieler Prominenz den offiziellen Startschuss. Das Naturschutz-Projekt sollte den Wald zwischen Lusen und Rachel für immer verändern.

Nationalpark Bayerischer  Wald

»Die Natur Natur sein lassen« - Unter diesem Motto dürfen sich im Nationalpark Bayerischer Wald – dem ältesten Deutschlands – seit 50 Jahren Tiere und Pflanzen ausbreiten. Ohne Eingriff durch Menschen sollte sich der Wald im neugeschaffenen Nationalpark nach und nach in einen Urwald verwandeln. Natur Natur sein lassen, so die Philosophie.

Doch schnell schlug der Parkverwaltung, allen voran Hans Bibelriether, dem ersten Leiter des Nationalparks, harte Kritik entgegen.

»Anfangs waren es hauptsächlich Probleme mit der Jägerschaft, die nicht begreifen wollte, dass der Nationalpark kein Hirschrevier ist, in dem man Trophäen züchtet. Hans Bibelriether


"Später gab es dann vor allem Probleme mit den Sägewerken und den Einheimischen", erinnerte er sich zum 20-jährigen Jubiläum. Sie konnten ihren Wald nicht mehr so nutzen wie gewohnt.



Jäger und Forstbesitzer fühlten sich in ihren Nutzungsrechten beschränkt und waren damals entschiedene des Nationalparks. Für die Jäger war der Wald ein Trophäen-Paradies, für die Forstbesitzer ihr Nutzwald und Broterwerb. Das Wild hatte den Wald nahezu kahl gefressen, doch das interessierte die Jäger nicht.

Es gab Befürchtungen und Vorbehalte in der Bevölkerung, der neu gegründete Nationalpark zerstöre ihre Lebensgrundlagen.



Am 1. August 1997 wurde der Nationalpark auf Gebiete der Gemeinden Bayerisch Eisenstein, Lindberg und Frauenau erweitert. Mit dem Zuwachs des Areals zwischen Großem Falkenstein und Großem Rachel ist der Nationalpark nun über 24.000 Hektar groß. Im Zuge der Erweiterung wird das Forstamt Zwiesel in die Nationalparkverwaltung eingegliedert.

Der älteste Nationalpark Deutschlands ist heute ein Waldschutzgebiet und ein halbwilder Wald, in dem sich zahlreiche seltene Tierarten tummeln.

Weblinks:

Geschichte des Nationalparks Bayerischer Wald - www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de

Ein Nationalpark erkämpft sich Anerkennung - ww.zdf.de

Samstag, 3. Oktober 2020

30 Jahre Deutsche Einheit wird mit Festakt in Potsdam gefeiert

30 Jahre Deutsche Einheit

Deutschland feiert den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit - und das 30 Tage lang in Potsdam. Die Feier erhält den passenden Rahmen dazu:. Vom 5. September bis zum 4. Oktober lädt Brandenburg als Gastgeberland zur Einheits-Expo unter freiem Himmel ein.

Zum 30. Mal schon wird 2020 der Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Dieses Mal in der Landeshauptstadt Potsdam, denn Brandenburg hat aktuell die Bundesratspräsidentschaft inne und ist Gastgeber. Zum Jubiläum verwandelt sich die Potsdamer Innenstadt in eine weiträumige Ausstellung unter freiem Himmel - die Einheits-Expo. Diese wurde am Samstag eröffnet und läuft bis zum 4. Oktober.

30 Jahre. 30 Tage. - Deutschland feiert in Potsdam

Auch die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit" beteiligt sich an den Feierlichkeiten und zeigt in direkter Nachbarschaft die "Galerie der Einheit" – ein wachsendes Kunstprojekt, bestehend aus einer Kubus-Installation und einem begleitendenden virtuellen Ausstellungsraum. Außerdem können von der Kommission gewürdigte Meilensteine auf dem Weg zur Deutschen Einheit in einer begehbaren Ausstellung im Alten Stadtkanal besichtigt werden.

Unter dem Motto "30 Jahre. 30 Tage. 30 x Deutschland" präsentieren sich in Potsdam die Verfassungsorgane, die Bundesländer und weitere Partner mit Installationen, Exponaten oder "City-Cubes". Wer nicht selbst vor Ort sein kann, kann Deutschland digital erkunden - auf der

Am 3. Oktober 1990 wurde durch den formellen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik die Wiedervereinigung Deutschlands vollzogen. Die Jahrzehnte der deutschen Teilung gingen zu Ende - mit ihr auch der Ost-West-Konflikt in Europa und der Welt. Die Wiedervereinigung war ein bedingungsloser Anschluss der DDR, welcher nicht alternativlos war und hätte daher auch anders verlaufen können. Viele engagierte Ostdeutsche wollten damals die DDR zu einer besseren Gesellschaft machen.

Weblink:

Donnerstag, 1. Oktober 2020

Nicolaes Berchem 400. Geburtstag


Nicolaes Berchem wurde am 1. Oktober 1620 in Haarlem geboren. Nicolaes Berchem war ein niederländischer Maler, Zeichner und Graphiker. Er gilt als der Hauptvertreter der italienisierenden Landschaftsmalerei im Goldenen Zeitalter der niederländischen Kunst. Berühmt wurde Berchem durch seine Gemälde italienischer Landschaften.

Berchems Lebenslauf lässt sich nur lückenhaft skizzieren, da über verschiedene Zeiträume keinerlei oder nur unzureichende Quellen vorhanden sind.


Sein erster Lehrer war sein Vater, der Haarlemer Stilllebenmaler Pieter Claesz. Ausgebildet wurde er wahrscheinlich von Jan van Goyen, Jan Wils, Pieter de Grebber und Nicolaes Moeyaert. 1642 trat er in die Haarlemer Sankt-Lukasgilde ein.

Nicolaes Berchem: Im Licht Italiens
Nicolaes Berchem: Im Licht Italiens


Seine ab 1655 entstandenen Bilder unterscheiden sich mit ihrer Lichtbehandlung und ihrer südlichen Atmosphäre von früheren, die unter dem Eindruck zeitgenössischer niederländischer Landschaftsmalerei entstanden sind. 1677 ließ Berchem sich in Amsterdam nieder, wo er 1683 starb.

Sein vielfältiges Oevre umfasst außerdem arkadische Hirtenszenen, phantastische Hafenbilder sowiie religiöse und mythologsiche Darstellungen.

Zu Lebzeiten von waren seine italienisierenden Landschaftslbilder so geschätzt, dass er zu den wenigen gut bezahlten Malern seinen Zeit gehörte.

Nicolaes Berchem starb 18. Februar 1683 in Amsterdam. Sein Grab befindet sich in der Westerkerk in Amsterdam.

Literatur:

Nicolaes Berchem: Im Licht Italiens
Nicolaes Berchem: Im Licht Italiens
von Pieter Biesboer und Gerdien Wuestman

Mittwoch, 30. September 2020

Rijeka und das eingeschränkte Kulturhauptstadtjahr

U Rijeci pronađeni ostaci potopljenog broda iz Rimskoga carstva - tportal

Rijeka, die kroatische Metropole mit postindustrieller Anmut, ist neben dem irischen Galway Europäische Kulturhauptstadt 2020. Die kroatische Hafenstadt leidet darunter, daß die Corona-Pandemie die Veranstaltungspläne belastet und daß es zu vileen Einschränkeungen im Veranstaltungskalender gekommen ist.

Das hatten sich die Macher im Kulturhauptstadtjahr ganz anders vorgestellt, doch dann kam Corona. Viele Veranstaltungen mussten abgesagt werden, einige werden verspätet fertig gestellt und das Kulturhauptstadt-Budget wurde um die Hälfte gekürzt. Obwohl das Kulturhauptstadtjahr bis zum April 2021 verlängert wurde: "Šta da" - die Floskel, die jeder in Rijeka (und nur in Rijeka!) benützt und die in diesem Fall so viel bedeutet wie "Echt jetzt?" - passt perfekt.

Rijeka ist schon eine seltsame Stadt, meint die Schriftstellerin Tea Tulic. Schließlich würde sich ihre Geburtsstadt dem Besucher nicht in Richtung Meer öffnen, sondern sich viel eher hinter einer Art "Rust Belt" zur Küste hin verstecken. Dennoch: heuer ist Rijeka eine der europäischen Kulturhauptstädte.

Nationaltheather in Rijeka

Eine Eröffnung - und gleichzeitig auch Schlussveranstaltung, wie Musiker Goran Tomic mit Galgenhumor bemerkt, denn viel war seither nicht mehr möglich. Ein Besuch lohnt sich dennoch in der Stadt, die auch als jene in die Geschichte einging, in der Gabriele D'Annunzio als Vorreiter des italienischen Faschismus auftrat.

Bei der Bewerbung war man das „hässliche Entlein“, sagt Ivan Šarar, Leiter Kulturabteilung Rijeka und für das Programm der Kulturhauptsadt mitverantwortlich.

Denn in Rijeka ist der Kulturbegriff nicht gleichbedeutend mit römischen Ruinen oder historischen Bauten wie in Dubrovnik. Hier will man sich mit seiner postindustriellen Vergangenheit auseinandersetzten. Die Pandemie ist für ihn kein Grund zur Verzweiflung – schließlich sei man in Rijeka schwierige Zeiten gewohnt. Und das Kulturhauptstadt-Jahr böte eine Chance, sich den Traumata der Vergangenheit zu stellen, so Ex-Punker Ivan Šarar.

Allein im letzte Jahrhundert hat die Stadt sieben unterschiedlichen Staaten angehört – von der österreichisch-ungarischen Monarchie über das kommunistische Jugoslawien bis hin zur heutigen Republik Kroatien: in der Stadt begegnet man auf Schritt und Tritt zahlreichen Zeugnissen der Geschichte. sowie das »Erich Maria Remarque-Archiv« mit der angeschlossenen Forschungsstelle Krieg und Literatur.

Das Museum präsentiert in einer Dauerausstellung Leben und Schaffen des Autors Erich Maria Remarque, der mit seinem Antikriegsroman „Im Westen nichts Neues“ weltweite Berühmtheit erlangte. Dokumente, Fotos und Handschriften liefern Hintergrundinformationen zu dem 1898 in Osnabrück geborenen Schriftsteller. Neben wechselnden Ausstellungen bietet auch das angeschlossene Archiv die Möglichkeit, sich umfassend mit Remarque und den Themen Krieg und Frieden in Literatur, Kunst und Kultur auseinanderzusetzen.

Die für ein breites Publikum konzipierte Dauerausstellung wird durch Wechselausstellungen im Themenbereich Krieg und Kultur ergänzt; das Remarque-Archiv stellt die weltweit umfangreichste Sammlung von Materialien von und über Erich Maria Remarque und sein Umfeld der breiten Öffentlichkeit zur Nutzung zur Verfügung.

Die direkte räumliche Anbindung dieser beiden Teilbereiche an zentraler Stelle am historischen Marktplatz der Stadt Osnabrück verdeutlicht die Konzeption des Remarque-Friedenszentrums: einerseits die Umsetzung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse in Präsentationen für ein breites Publikum in Form von Ausstellungen, Lesungen, Filmwochen, Symposien; andererseits die Heranführung von interessierten Laien an die im Archiv verwahrten Materialien.

Die für eine breite Öffentlichkeit konzipierten Veranstaltungen des »Erich Maria Remarque-Friedenszentrum« in Osnabrück sollen dabei Anreize bieten, sich auch mit den Quellen und Materialien auseinander zu setzen. Zu diesen Aktivitäten zählen – neben Führungen durch Ausstellung und Archiv sowie der individuellen Betreuung der Archivnutzer – die Unterstützung von Schulprojekten, die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien sowie populärwissenschaftliche und wissenschaftliche Publikationen.

Seit dem 7. Mai 2020 ist das »Erich Maria Remarque-Friedenszentrum« für Besucher wieder geöffnet!

Weblinks:

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum - www.museum.de

Erich Maria Remarque-Gesellschaft - www.remarque-gesellschaft.de

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum - www.remarque.de

Erich Maria Remarque-Friedenspreis - www.remarque.uni-osnabrueck.de

Samstag, 19. September 2020

Abtei Tholey enthüllt Richter-Fenster

drei neue Kirchenfenster von Gerhard Richter

Die Benediktinerabtei Tholey bei St. Wendel im Saarland hat drei neue Kirchenfenster von Gerhard Richter enthüllt. Die drei Hauptchorfenster der Kirche wurden von dem Kölner Künstler entworfen.

Nach einer umfassenden Renovierung öffnet die Kirche des ältesten deutschen Klosters mit neuen Fenstern am Wochenende wieder für Besucher. Auch die 34 Fenster der aus Afghanistan stammenden muslimischen Künstlerin Mahbuba Maqsoodi sind weitgehend eingebaut. Die Abtei feiert die Wiedereröffnung mit einem Kulturprogramm und Gottesdiensten.

Der Agnostiker Gerhard Richter hat dem Kloster die 1,95 Meter breiten und 9,30 Meter hohen Chorfenster geschenkt. Grundlage für die Entwürfe der Fenster war eine Malerei Richters aus dem Jahr 2000. Nach Angaben der Abtei hat der Künstler Tholey bislang nicht besucht und sein Werk nur auf Fotografien gesehen. Für Richter sind die drei großen neuen Kirchenfenster voraussichtlich sein letztes großes Werk. Er sagte, daß er sich nicht vorstellen könne, weitere große Malereien zu machen.

Die Fenster mit ihren farbenfrohen ineinanderfließenden Farben zeigen abstrakte, orientalisch wirkende Motive in rot, blau und gelb. Sie erinnern an ein Kaleidoskop voller Farben- und Formenspiele: Und sie werden in der frisch sanierten Abteikirche dann von innen wie von außen zu sehen sein, teilte die Abtei Tholey mit. "Es ist etwas Großartiges entstanden", hatte Frater Wendelinus Naumann beim Einbau des ersten Fensters Anfang August gesagt. Sie basieren auf Richters Buch "Patterns". Als Vorlage gilt das Bild mit der Nummer 724-4, das der Künstler mehrfach digital teilte und spiegelte.

Die Benediktinerabtei Tholey ist bekannt für seine Kirchenfenster von Bonifatius Köck. Im Rahmen der im Mai 2018 begonnenen umfangreichen Sanierung der Tholeyer Abteikirche baute man die Fenster von Bonifatius Köck aus, da sie ein vielfältiges Schadensbild aufwiesen. Die Abteileitung entschied sich dafür, die Fenster nicht zu restaurieren und auch nicht nach den alten Entwürfen neuanzufertigen. Als Grund gab man an, dass die abstrakten Köck-Fenster heutigen Menschen theologisch nur noch schwer verständlich seien. Daher entschied sich die Abtei für neue, figürliche und ihrer Ansicht nach besser verständliche Fenstermotive.

Die Gestaltung ist hierbei unfigürlich und entspricht in diesem Falle nicht der ursprünglichen Intention der Neuverglasung. Als Grund der Beauftragung gab die Abtei an, dass Richter berühmt sei und man durch dessen Beauftragung kunstinteressierte Besucher anziehe. Richter werde die Entwürfe unentgeltlich zur Verfügung stellen und bereits vorhandene Entwürfe, die er für ein anderes, unausgeführtes Projekt erstellt hatte, in Tholey einsetzen.

Gefertigt wurden die Chorfenster in den Münchner Glaswerkstätten Gustav van Treeck. Die kleineren Fenster der Künstlerin Maqsoodi zeigen in bunten Farben Szenen aus dem Alten und Neuen Testament sowie historische Figuren.

Für Abt Mauritius Choriol bietet die Kunst Chancen, mit Menschen ins Gespräch zu kommen - in einer Zeit, in der Kirche an Bedeutung verliere. "Wir hoffen, dass wir vielen Menschen unseren Glauben zeigen können und dass sie nachdenken in einer Welt, in der sie immer schneller gehen", erklärte er.

Für Gerhard Richter ist es nicht der erste Auftrag einer Katholischen Kirche. Auch den Kölner Dom verwandelte er vor 13 Jahren in einen beliebten Pilgerort für Kunstfreunde.


Die Benediktinerabtei Tholey ist die älteste Abtei Deutschlands. Die Abtei wurde erstmals 634 nach Christus urkundlich erwähnt . Die frühgotische Abteikirche aus dem 13. Jahrhundert zählt zu den ältesten gotischen Kirchen Deutschlands. Die Abteikirche steht unter dem Patrozinium des heiligen Mauritius. Patroziniumstag der Abteikirche ist der 22. September. Der aktuelle lateinische Wahlspruch der Abtei lautet „fides cum benignitate“ („Glaube und Menschlichkeit“). 2008 stand das Kloster aufgrund wirtschaftlicher und personeller Probleme kurz vor dem Aus.

Weblink:

Gerhard Richters Kirchenfenster für Tholey enthüllt- www.dw.com
Literatur:

Gerhard Richter
Gerhard Richter
von Klaus Honnef