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Samstag, 13. August 2022

Schloss Neuschwanstein - das »Märchenschloss« König Ludwig II.


Schloss Neuschwanstein ist das »Märchenschloss« König Ludwig II. Das Schloss Neuschwanstein steht oberhalb von Hohenschwangau bei Füssen im südöstlichen bayerischen Allgäu. Der Name Schwanstein kommt von der Burg über dem Ort an der Stelle des heutigen Schlosses Hohenschwangau, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts beim Neubau von Hohenschwangau abgebrochen wurde.

Das oftmals als „Märchenschloss“ bezeichnete Neuschwanstein ist das berühmteste der Schlösser Ludwigs II. und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Das Lieblingsschloss von König Ludwig II. ist eine Ritterburg des Mittelalters, ein Traumgebilde, in das phantasievoll Themen aus den Opern Wagners eingewoben sind, ein Gesamtkunstwerk, das offenbar geheime Sehnsüchte einer Zeit und seines Herrschers anspricht. Das Schloss des Märchenkönigs wird jährlich von etwa 1,5 Millionen Touristen besucht.

Neuschwanstein, das Märchenschloss des bayerischen Königs Ludwig II. Es diente ihm als Rückzugsort, um die Natur zu genießen und sich von den Menschen zu erholen. Doch das Verhältnis des Bayernkönigs zur Natur war von Beginn an zweischneidig: Für seinen Mammutbau ließ er 1869 die gesamte Bergspitze wegsprengen und baute eine mittelalterlich Pseudo-Ritterburg, allerdings mit Zentralheizung und Telefon. Die Bauarbeiten an diesem abenteuerlichen Gipfel kosteten 39 Arbeiter das Leben.

Die Architektur und Innenausstattung des märchenhaften Schlosses sind vom romantischen Eklektizismus des 19. Jahrhunderts geprägt. Das Schloss gilt als ein Hauptwerk des Historismus. In keinem Bauwerk ist die Epoche des Historismus so vollkommen realisiert wie im Schloss Neuschwanstein.

Der Bau der Gralsburg wurde ab 1869 für den bayerischen König Ludwig II. als idealisierte Vorstellung einer Ritterburg aus der Zeit des Mittelalters errichtet. Als Erstes wurde 1873 der Torbau fertiggestellt, in dem Ludwig II. jahrelang wohnte. Erst 1880 war Richtfest für den Palas, der 1884 bezogen werden konnte.

Zum Bau einer romantisierenden Burg „im echten Styl der deutschen Ritterburgen“ – so Ludwig II. im Mai 1869 in einem Brief an Richard Wagner – wurde der König nicht nur durch die schon älteren Pläne seine Vaters, sondern vor allem durch den Besuch der Wartburg im Jahre 1867 zusammen mit seinem Bruder Otto. Sie lieferte besonders für das Ritterbad und den Sängersaal die Vorbilder für die Entwürfe. Andere Vorbilder sind in der maurischen Architektur Spaniens und der Sagenwelt der Opern Richard Wagners zu suchen; hier lieferten Eduard Riedel und Christian Jank die Entwürfe.


Weblinks:

Schloss Neuschwanstein | Idee und Entstehung | Historismus - www.neuschwanstein.de

Schlossanlage – Schloss Neuschwanstein | König Ludwig II ... - www.koenig-ludwig-schloss-neuschwanstein.de

Die Architektur unter Ludwig II. in München: Im Rausch des ... - www.tagesspiegel.de/kultur/


Samstag, 25. Juni 2022

Passau - »Venedig des Nordens«

Passau

Passau liegt am Zusammenfluß von Donau, Inn und Ilz. Aufgrund des vielen Wassers in der Nähe trägt Passau mit Stolz den Titel »Venedig des Nordens«.

1662 legte ein großes Feuer die Stadt in Schutt und Asche. Es dauert mehrere Jahrzehnte bis die Stadt wieder zur Gänze aufgebaut war aber die Ergebnisse können sich noch heute sehen lassen. Mehrere italienischen Architekten wurden damit beauftragt, die Altstadt und den Dom neu zu errichten.

Der Salzhandel hat die Stadt über Jahrhunderte hin reich gemacht. Dies zeigt sich vor allem an der Veste Oberhaus, die man gewissermaßen mit Festung Hohensalzburg vergleichen könnte. Noch heute thront sie auf der nördlichen Donauseite und bietet einen guten Blick über die Stadt.

Mittwoch, 7. Oktober 2020

50 Jahre Nationalpark Bayrischer Wald



Der Bayrische Wald, der älteste Nationalpark Deutschlands, ist vor 50 Jahren gegründet worden. Hier sollte sich Natur ihrer Natur entsprechend entwickeln können. Als der Nationalpark 1970 gegründet wurde, war der Urwald fast verschwunden. Der urwald war im Laufe der Jahrhunderte in Nutzwald umgewandelt worden.



Gleich fünf Tage lang wurde dieses historische Ereignis 1970 in Neuschönau, im heutigen Nationalparkzentrum Lusen, gefeiert. Am 7. Oktober gab der damalige Forstminister Hans Eisenmann im Beisein vieler Prominenz den offiziellen Startschuss. Das Naturschutz-Projekt sollte den Wald zwischen Lusen und Rachel für immer verändern.

Nationalpark Bayerischer  Wald

»Die Natur Natur sein lassen« - Unter diesem Motto dürfen sich im Nationalpark Bayerischer Wald – dem ältesten Deutschlands – seit 50 Jahren Tiere und Pflanzen ausbreiten. Ohne Eingriff durch Menschen sollte sich der Wald im neugeschaffenen Nationalpark nach und nach in einen Urwald verwandeln. Natur Natur sein lassen, so die Philosophie.

Doch schnell schlug der Parkverwaltung, allen voran Hans Bibelriether, dem ersten Leiter des Nationalparks, harte Kritik entgegen.

»Anfangs waren es hauptsächlich Probleme mit der Jägerschaft, die nicht begreifen wollte, dass der Nationalpark kein Hirschrevier ist, in dem man Trophäen züchtet. Hans Bibelriether


"Später gab es dann vor allem Probleme mit den Sägewerken und den Einheimischen", erinnerte er sich zum 20-jährigen Jubiläum. Sie konnten ihren Wald nicht mehr so nutzen wie gewohnt.



Jäger und Forstbesitzer fühlten sich in ihren Nutzungsrechten beschränkt und waren damals entschiedene des Nationalparks. Für die Jäger war der Wald ein Trophäen-Paradies, für die Forstbesitzer ihr Nutzwald und Broterwerb. Das Wild hatte den Wald nahezu kahl gefressen, doch das interessierte die Jäger nicht.

Es gab Befürchtungen und Vorbehalte in der Bevölkerung, der neu gegründete Nationalpark zerstöre ihre Lebensgrundlagen.



Am 1. August 1997 wurde der Nationalpark auf Gebiete der Gemeinden Bayerisch Eisenstein, Lindberg und Frauenau erweitert. Mit dem Zuwachs des Areals zwischen Großem Falkenstein und Großem Rachel ist der Nationalpark nun über 24.000 Hektar groß. Im Zuge der Erweiterung wird das Forstamt Zwiesel in die Nationalparkverwaltung eingegliedert.

Der älteste Nationalpark Deutschlands ist heute ein Waldschutzgebiet und ein halbwilder Wald, in dem sich zahlreiche seltene Tierarten tummeln.

Weblinks:

Geschichte des Nationalparks Bayerischer Wald - www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de

Ein Nationalpark erkämpft sich Anerkennung - ww.zdf.de

Donnerstag, 27. August 2020

200 Jahre Erstbesteigung der Zugspitze

Zugspitze: 200 Jahre Erstbesteigung

Die erste namentlich nachgewiesene Besteigung der Zugspitze gelang am 27. August 1820 dem Vermessungsingenieur und damaligen Leutnant des bayerischen Heeres Josef Naus, seinem Messgehilfen Maier und dem Bergführer Johann Georg Tauschl.

Joseph Naus, königlich-bayerischer Vermessungsbeamter, hat als erster auf dem Gipfel gestanden. Josef Naus war Leutnant, der im Auftrag des bayerischen Monarchen Maximilian I. die Zugspitze für den "Atlas von Bayern" vermessen sollte, war mit zwei Männern unterwegs zum Gipfel.

Gegen 4 Uhr in der Frühe brach der Tiroler Vermessungstechniker Josef Naus zusammen mit seinen zwei Gehilfen auf. Es ist der 27. August 1820. Naus ist im Dienste des bayerischen Königs Maximilian I. unterwegs. Er soll Deutschlands höchsten Berg vermessen. Der Weg ist mühsam und gefährlich: übers Zugspitzplatt und den Schneeferner auf den Westgrat der Zugspitze.

Im zweiten Anlauf erreichten die drei Männer, nach achtstündigem Aufstieg, schließlich gegen 11:45 Uhr den höchsten Punkt. Oben angekommen, wurden sie von einem "Donnerwetter mit Schauer und Schneegestöber" empfangen. Unweit des Gipfels "betäubte uns ein Blitz und ein zu gleicher Zeit erfolgter Donnerschlag dergestalt, daß wir glaubten, alle Berge müßten zusammenstürzen", vertraute Naus seinem Tagebuch an.

Bei dichtem Nebel und starkem Regen geriet der Abstieg für die Seilschaft zu einem lebensgefährlichen Unterfangen. Am frühen Morgen des 28. August erreichten Naus, Tauschl und Maier wohlbehalten schließlich wieder das "Flohhüttchen" im Reintal.

Von der historischen Begehung nahmen die Zeitgenossen kaum Notiz. Und der 2.964 Meter hohe Westgipfel, auf dem die drei Erstbesteiger als Zeichen ihrer Anwesenheit am 27. August 1820 einen Bergstock samt Tuch zurückgelassen hatten, wurde 1938 von den Nationalsozialisten eingeebnet, weil an der Stelle eine Flugleitstelle gebaut werden sollte.

Weblinks:

Zugspitze: 200 Jahre Erstbesteigung - www.alpin.de

Vor 200 Jahren: Die Erstbesteigung der Zugspitze - www.br.de
Vor 200 Jahren: Die Erstbesteigung der Zugspitze

Blog-Artikel:

John Tyndall 200. Geburtstag

Donnerstag, 22. Februar 2018

50 Jahre Olympiaturm

München - Olympiaturm - Gesamtansicht

Der Olympiaturm ist ein Fernsehturm in München und eines der Wahrzeichen der Landeshauptstadt und des namensgebenden Olympiaparks, in dessen östlichen Teil er steht. Der Turm ist neben der Frauenkirche das markanteste Wahrzeichen der Münchner Silhouette. Mit 291 Metern ist er nach dem Nürnberger Fernsehturm Bayerns zweithöchstes Bauwerk.

Der imposante und weithin sichtbare Turm wurde Ende der 1960er Jahre erbaut und dient Besuchern auch als Aussichtsturm. Von dort hat der Betrachter einen Blick bis auf die Alpen. Der Turm sollte daher nach dessen Fertigstellung auch "Alpenturm" heissen. Darüber hinaus beherbergt der Olympiaturm ein Turmrestaurant. Bis Ende 2014 bestiegen seit seiner Eröffnung 1968 über 41 Millionen Besucher den Turm.


Als der Münchner Fernsehturm geplant wurde, hieß die Gegend Oberwiesenfeld, war ein aufgelassener Flugplatz und von Olympischen Spielen war noch nicht die Rede. Heute, ein halbes Jahrhundert später, ist der alte Fernsehturm Teil eines architektonisch einzigartigen Ensembles – und eindrucksvolles Symbol für Aufbruch, Fortschrittsglauben und Neugier.

Am 22. Februar 1968 wurde der Olympiaturm mit der Inbetriebnahme des Drehrestaurants feierlich eröffnet. Seine gesamten Baukosten betrugen 22 Millionen Deutsche Mark, an denen sich die Deutsche Bundespost anteilig beteiligte. Ihr wurde ein Dauernutzungsrecht eingeräumt, und sie war für die Aufwendungen am Unterhalt und des Betriebs zuständig. Der Turm wurde im Münchner Volksmund wegen der ausufernden Baukosten auch "Schuldenspargel" genannt.

Er war zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung der höchste Fernsehturm der Bundesrepublik und nach dem im November 1967 fertiggestellten Moskauer Fernsehturm Ostankino und dem Berliner Fernsehturm der dritthöchste aus Stahlbeton weltweit.

Samstag, 17. Februar 2018

Brechtfestival der Stadt Augsburg

Brechtfestival der Stadt Augsburg

Das Brechtfestival der Stadt Augsburg ist ein mehrtägiges Festival zu Ehren des gebürtigen Augsburgers Bertolt Brecht, das seit 2010 jedes Jahr in der Zeit um den Geburtstag des Dichters am 10. Februar in Augsburg stattfindet. Das diesjährige Brechtfestival 2018 zu Ehren Augsburgs großen Sohnes, der seinen 120. Geburtstag feiert, dauert vom 23. Februar bis zum 4. März. -->

Das Brechtfestival der Stadt Augsburg ist eine künstlerische Annäherung an Bertolt Brecht, den berühmtesten Sohn Ausgsburgs. Während des Festivals finden Lesungen, Konzerte, Theateraufführungen, Workshops, Projekte mit Schulen, Diskussionsrunden und Wettbewerbe statt. Angesprochen werden soll ein Publikum quer durch alle Generationen. Das Festival steht jeweils unter einem besonderen Schwerpunkt.


Brechts Werke mit der Gegenwart konfrontiert: Zu erleben in der Langen Brecht-Nacht am Auftaktwochenende des Brecht-Festivals in Augsburg. Das Festival beginnt mit der Langen Brechtnacht am 24. Februar 2018. Die Lange Brechtnacht erschließt experimentell und fantasievoll neue Territorien von Musik und Musikperformance und ist den Künstler*innen gewidmet, die Genregrenzen durchbrechen, neue Wege und Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen und somit auch einen aktuellen Blick auf das Zeitgeschehen durch Musik und Text werfen. Das Sensemble Theater bringt zum Auftakt das Stück „Der kalte Hauch des Geldes“ auf die Bühne.

Das Brechtfestival ist das Nachfolgeprojekt des Literatur-Festivals „abc“ (augsburg brecht connected), das unter der Leitung von Albert Ostermaier zwischen 2006 und 2008 stattfand. Schon zuvor gab es Brecht-Tage und andere Veranstaltungsreihen zu Brechts Ehren, jedoch ohne jährliche Kontinuität. Höhepunkt des Fesivals ist die Lange Brechtnacht. Der seit 1995 von der Stadt Augsburg verliehene "Bertolt-Brecht-Preis" wird alle drei Jahre im Rahmen des Festivals an Schriftsteller verliehen.


Brechtfestival:

Das Brechtfestival – Ein Fest für Augsburgs großen Sohn - www.augsburg.de

Lange Brechtnacht am 24.2.2018 - brechtfestival.de


Weblinks:

Bertolt Brecht-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Bertolt Brecht-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Brechtfestival der Stadt Augsburg

SZ-Quiz:

Autor Bertolt Brecht

Quiz Wie gut kennen Sie Bertolt Brecht?

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Kulturwelt-Blog


Samstag, 1. Juli 2017

Glyptothek in München

Glyptothek in München in 2013.jpg

Die Glyptothek ist ein unter Ludwig I. errichtetes Museum für die Antike Skulpturensammlung, welches 1816 bis 1830 nach Plänen des bayrischen Hof-Architekten Leo von Klenze am Königsplatz in München gebaut wurde. Mit Glyptothek (von altgr. γλυπτός glyptós‚ geschnitzt, graviert) bezeichnet man sowohl allgemein die Sammlung antiker griechischer und römischer Skulpturen, als auch den Bau von Klenze.

Nur ein Teil der Sammlung stammt aus dem alten Besitz der Wittelsbacher, ein Großteil geht auf die Sammelaktivität Ludwigs I. zurück. Hauptwerke der Sammlung sind vor allem der Barberinische Faun, die sogenannte Trunkene Alte und die 1813 erworbenen wertvollen Giebelfiguren vom Aphaia-Tempel in Ägina, die so genannten Ägineten.


Das repräsentative Museum am Königsplatz im Herzen Münchens strahlt mit seinem Säulenportal altehrwürdige Strenge aus. Das klassizistische Bauwerk wurde im Auftrag von Kronprinz Ludwig, dem späteren König Ludwig I., am Königsplatz errichtet. Der Architekt Leo von Klenze schuf ab 1815 diesen Platz nach vorausgegangenen Entwürfen Karls von Fischer in der Art eines antiken Forums, an dessen Nordseite die Glyptothek liegt. Erbaut wurde das Gebäude von 1816 bis 1830 nach Plänen Klenzes.


Diese einzigartige Sammlung wurde von König Ludwig I. begründet. Die Sammlung verfügt über bedeutende Schätze der antiken Bildhauerkunst vom 6. Jahrhundert. v. Chr. bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. Herausragend sind dabei die Giebelskulpturen des Aphaiatempels von Ägina, der Apoll von Tenea, der Barberinische Faun oder die Trunkene Alte.

Zu den herausragenden Stücken der Sammlung zählen der Apoll von Tenea, der Münchner Kuros, die Giebelskulpturen des Aphaiatempels von Ägina, die Medusa Rondanini, die Statue der Eirene, der Barberinische Faun, die Trunkene Alte und der Knabe mit der Gans. Hervorzuheben ist außerdem die große Zahl lebensnaher römischer Porträts.

Weblink:

Antike am Königsplatz - www.antike-am-koenigsplatz.mwn.de

Literatur:

Glyptothek München: Meisterwerke griechischer und römischer Skulptur
Glyptothek München: Meisterwerke griechischer und römischer Skulptur
von Raimund Wünsche


Blog-Artikel:

Wiederaufbau der Semperoper in Dresden

Wilhelm von Humboldt 250. Geburtstag

Eisenach im Lutherjahr 2017

Samstag, 16. Januar 2016

500 Jahre Deutsches Reinheitsgebot

500 Jahre Deutsches Reinheitsgebot

Das Reinheitsgebot von 1516 ist die älteste, noch heute gültige Lebensmittelgesetzgebung der Welt. Als Reinheitsgebot wird seit dem 20. Jahrhundert die Vorstellung bezeichnet, dass Bier nur Hopfen, Malz, Hefe und Wasser enthalten soll. Brauordnungen waren im Mittelalter weit verbreitet und wurden von Stadträten, Zünften oder Landesherren erlassen.

Die Brauvorschriften waren eine Reaktion auf zahlreiche Klagen über schlechtes Bier. Dabei waren die obrigkeitlichen Bierpreisfestlegungen selbst ein wesentlicher Grund für Bierfälschungen. Um ihren Gewinn trotz steigender Rohstoffpreise und unterschiedlicher regionaler Bedingungen zu sichern, reagierten viele Brauer mit einer schlechteren Qualität.

Ein weiterer Grund für den Erlass war die Sicherstellung der Lebensmittelversorgung: Der wertvollere Weizen oder Roggen war den Bäckern vorbehalten. Ein weiterer Grund lagdarin, den beruhigenden und zugleich konservierenden Hopfen zum Brauen zu verwenden und andere berauschende Zutaten, etwa Sumpfporst oder Schwarzes Bilsenkraut, zu verbieten.

Das Reinheitsgebot wurde notwendig, nachdem es unter der Bevölkerung durch unsachgemäßes Anreichern des Bieres durch berauschende Zutaten vermehrt zu Beschwerden nach dem Biertrinken gekommen war

Im April 1516 trat der Bayerische Landständetag unter Vorsitz von Herzog Wilhelm IV. in Ingolstadt zusammen. Dieses Gremium billigte eine vom Herzog vorgelegte Vorschrift - und machte sie damit für ganz Bayern verbindlich - dass zur Herstellung des Bieres nur Gerste, Hopfen und Wasser verwendet werden dürften.
Die Klarstellung, dass es sich um Gerstenmalz zu handeln habe, wurde später eingefügt. Von der Rolle der Hefe wusste man noch nichts. Dennoch ist der Grundtext kontinuierlich in neueren Gesetze fortgeschrieben worden, deren Wirkungsbreite sich immer weiter ausdehnte. Deutsches Bier muss in der Bundesrepublik Deutschland laut Gesetz auch heute noch ausschließlich aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser hergestellt werden. Damit ist das Reinheitsgebot von 1516 die älteste, noch heute gültige Lebensmittelgesetzgebung der Welt!
Mit dieser Vorschrift wurde Verfälschungen vorgebeugt, vor allem aber chemische oder andere Zusätze ausgeschlossen. Denn bevor man Hopfen zur Konservierung und als Aromaspender in der Bierbrauerei einsetzte, wurden alle möglichen anderen Kräuter zum Würzen verwendet. Manche davon waren ausgesprochen giftig und geeignet, Halluzinationen bei den Biertrinkern zu erzeugen. Was alles kam hinein? Ochsengalle, Wacholder, Gagel, Schlehe, Eichenrinde, Wermut, Kümmel, Anis, Lorbeer, Schafgarbe, Stechapfel, Enzian, Rosmarin, Rainfarn, Johanniskraut, Fichtenspäne, Kiefernwurzeln, vor allem aber auch Bilsenkraut.
Das Reinheitsgebot von 1516 hat auch heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Denn es garantiert in einer Zeit, in der andere Lebensmittel oft negative Schlagzeilen machen, einen wirksamen Verbraucherschutz: Deutsches Bier enthält keine künstlichen Aromen und keine Zusatzstoffe - nur Malz, Hopfen, Hefe und Wasser.

Weblink:

Das Reinheitsgebot sichert seit 500 Jahren die Bier-Qualität - www.brauer-bund.de

Samstag, 31. Oktober 2015

Kilian - der Missionar der Franken

heiliger Kiölian Darstellung Neumünster 
Heiliger Kilian Neumünster-Kirche, zusammen mit Kolonat und Totnan

Kilian, der in Irland geborene Missionar gilt als der Frankenapostel. Sein Name ist ebenso vieldeutig wie seine Biografie, die 640 im Irischen Ort Mullagh begonnen haben soll.

Der Name Kilian kann von den Irischen Worten `ceallach´, Kampf oder Krieg, oder aber von `ceall´, das Kloster abgeleitet werden. Ebenso gibt es eine Möglichkeit den Namen irischgäl- ischen Sprache wörtlich zu übersetzen. Dann wäre die erste Silbe `cill´, die Kirche und die zweite `ian´ mit John zu deuten. Im übertragenen Sinn würde er dann die `Kirche von John´ bedeuten.

Mehrere Bedeutungsebenen vermischen sich also hier im Name jenes Mannes, der wie viele Missionare damals aus Irland in den süddeutschen Raum kam um das Christentum zu verkünden.Trotz seiner Bedeutung für den fränkischen Raum gibt es außer seiner erst 60 Jahre nach seinem Tod verfassten Leidensgeschichte keine greifbaren Fakten.

Kilian,Gosbert,1418 
Tötung Kilians durch Herzog Gozbert, Darstellung
Weblink: https://marbec14.wordpress.com/2015/10/15/wuerzburg-kilian-und-die-residenz/ Würzburg, Kilian und die Residenz

Sonntag, 28. Juni 2015

Historischer Festzug beim Frundsbergfest Mindelheim

Der Historische Festzug ist der Höhepunkt des Frundsbergfestes in Mindelheim im mittelschwäbischen Landkreis Unterallgäu. Der Festzug taucht mitten hinein in die Geschichte Mindelheims. Der historische Festzug beim Frundsbergfest Mindelheimist nicht nur das Herzstück des Frundsbergfests, sondern auch die traditionsreichste Veranstaltung in dessen fast 160-jährigen Historie.


Rund 2.500 Mitwirkende, 200 Pferde und über 30 Kutschen, Festwagen und Geschütze, lassen vor der malerischen Kulisse der Altstadt eine längst vergangene Epoche wieder aufleben.

Einem Panorama gleich entfaltet sich vor den Augen des Betrachters die Geschichte Mindelheims, angefangen mit den Stadtgründern, den Mindelbergern (1160 – 1363), über die Herzöge von Teck (1365 – 1439) und die Ritter von Rechberg (1444 – 1467) bis zu jenem Tiroler Adelsgeschlecht der Frundsberg (1467 – 1586), dessen wohl bekanntestem Abkommen das Fest seinen Namen verdankt.



Hier werden sie alle wieder lebendig: Bürger, Bauern und Bettler, Gaukler und Spielleut, Morisken und Tänzer, Handwerker und Falkner, der Henker und seine Steckenknechte, schwer bewaffnete Landsknechtshaufen gefolgt vom Tross der Marketenderinnen, Vertreter der Geistlichkeit, Kaiser Maximilian I. und Kaiser Karl V. mit Hofstaat und natürlich die Hauptperson selbst: Georg von Frundsberg hoch zu Ross.

Weblinks:

Frundsbergfest Mindelheim - www.frundsbergfest.de

Frundsbergfest Mindelheim - Historischer Festzug - www.frundsbergfest.de

Frundsbergfest - Wikipedia.org - de.wikipedia.org

Weblinks:

Frundsbergfest Mindelheim - www.frundsbergfest.de

Frundsbergfest Mindelheim - Historischer Festzug - www.frundsbergfest.de

Frundsbergfest - Wikipedia.org - de.wikipedia.org

Freitag, 26. Juni 2015

Frundsbergfest in Mindelheim

Das Frundsbergfest in Mindelheim im mittelschwäbischen Landkreis Unterallgäu ist eines der größten historischen Stadtfeste in Deutschland. Es findet seit 1853 alle drei Jahre im historischen Zentrum der Stadt statt und taucht ein in die Welt des Mittelalters. Im Drei-Jahres-Rythmus findet in Mindelheim das Frundsbergfest statt. Das Mittelalterfest wird zu Ehren des Ritters und Kaiserlichen Feldhauptmannes Georg von Frundsberg gefeiert, der seinen Sitz auf der Mindelburg hatte, die sich hoch über der Stadt befindet. Viele Bewohner, darunter zahlreiche Kinder, tragen historische Kleidung.
Große Festzüge mit über 2.000 Mitwirkenden sowie Freilichtspiele, Vorführungen von alten Handwerkszünften, Gauklerdarbietungen, ein historischer Bauernmarkt, Altstadtfeste und mittelalterliches Lagerleben, nachgestellte Schlachten, aber auch Konzerte in der Jesuitenkirche und zeitgenössisches Theaterspiel in Hinterhöfen der Altstadt, erwecken die damalige Zeit wieder zum Leben. Beim Frundsbergfest in Mindelheim erwartet Besucher eine Zeitreise ins Mittelalter. Das Frundsbergfest in Mindelheim ist ein farbenfrohes mittelalterlichen Spektakel - auch Landsknechte ziehen dann durch die Straßen. Eintauchen in die Zeit von Gauklern, Landsknechten oder Fahnenschwingern: Das können Besucher der Stadt Mindelheim im Allgäu beim Frundsbergfest vom 26. Juni bis 5. Juli. Veranstalter ist der Frundsberg Festring in Zusammenarbeit mit verschiedenen Mindelheimer Vereinen. Mehr als 2.500 Mitwirkende spielen die Geschichte ihrer Stadt nach und erinnern an den kaiserlichen Feldherrn Georg von Frundsberg, erklärt die Touristen-Information der Stadt. Das Fest findet seit 160 Jahren alle drei Jahre statt. Weblinks: Frundsbergfest Mindelheim - www.frundsbergfest.de Frundsbergfest Mindelheim - Historischer Festzug - www.frundsbergfest.de Frundsbergfest - Wikipedia.org - de.wikipedia.org

Montag, 8. Juni 2015

Schloss Elmau und der G7-Gipfel

Im Sommer 2015 treffen sich die G7-Staatschefs in Deutschland - auf Schloss Elmau. Ein Ort, der eng verbunden mit der deutschen Kultur- und Geistesgeschichte ist.

»Der Mensch kann sich lieber in einem kleinen Haus einrichten
als in einem riesigen Schloss«
, sagte einst Leo Tolstoi.


Für den G7-Gipfel soll es ein Schloss sein - ein Ort mit Geschichte. Hier hat einst schon Ludwig II. residiert, in einem einfachen Gasthaus. Die neue Luxus-Suiten sind gerade fertig geworden, dazu viel Idylle und Ruhe - eine Kulisse, wie gemacht für den Weltfrieden.

Die Bühne bietet er: Schlossbesitzer Dietmar Müller-Elmau. Pünktlich zum Gipfel sein Buch über die Geschichte von Schloss Elmau. Vor 100 Jahren baute es sein Großvater Johannes Müller. Der Theologe und Philosoph will einen Ort der Selbstvergessenheit schaffen, Urlaub vom Ich durch Konzerte und Tanz.
Ob der G7-Gipfel in Schloss Ellmau auch ein Ort mit Signalwirkung sein wird, wird das Treffen am Wochenende beweisen.

Weblink:

Schloss Elmau und G7-Gipfel - 3 Sat-Video - www.3sat.de

Mittwoch, 3. Juni 2015

Schloss Elmau - Eine deutsche Geschichte

Schloss Elmau - Eine deutsche Geschichte
Schloss Elmau -
Eine deutsche Geschichte

Schloss Elmau ist ein idyllisch in den oberbayrischen Bergen gelegene Schlossanlage. Das Schloss ist ein Ort der Selbstbesinnung und des Urlaubs vom Ich - ein Ort, der eng verbunden mit der deutschen Kultur- und Geistesgeschichte ist. Vor 100 Jahren baute es sein Großvater Johannes Müller. Der Theologe und Philosoph will einen Ort der Selbstvergessenheit schaffen, Urlaub vom Ich durch Konzerte und Tanz.

Schloss Elmau wurde von 1914 bis 1916 vom Philosoph Johannes Müller (1864-1949) als kulturelle Begegnungsstätte erbaut. Der Inspiration des Geistes hat sich auch der Enkel und Schlossherr Dietmar Müller-Elmau verschrieben und bietet heutigen Gästen mit einem höchstklassigen Kultur- und Kunstangebot Gelegenheit, Erholung im Kopf durch Denkanstöße zu finden.

Das Buch zeigt die wichtigsten Stationen der Geschichte von Schloss Elmau, für deren Verständnis seine Beschäftigung mit den Idealen und Feindbildern seines Großvaters ein Schlüssel war und in der er seine architektonische und inhaltliche Konzeption für Schloss Elmau als politisches Projekt begründet, sind Essenz dieses Buchs.

Dietmar Müller-Elmau, geb. 1954, studierte BWL, Philosophie und Theologie in München sowie Computer Sciences in New York. Das von seinem Großvater, dem Philosophen Johannes Müller, erbaute Schloss Elmau verwandelte er 2007 in das Schloss Elmau – Luxury Spa & Cultural Hideaway.

Weblink:

Schloss Elmau - Eine deutsche Geschichte
Schloss Elmau - Eine deutsche Geschichte
von Dietmar Mueller-Elmau

Samstag, 14. Februar 2015

Kein neuer Konzertsaal für München

<!-- Plötzliches Ende einer prächtigen Vision, stattdesssen ein fauler Kompromiss: -->Die Idee eines eigenständigen, dritten Konzertsaales für München ist vom Tisch. Stattdessen planen Stadt und Freistaat Bayern gemeinsam einen neuen, akustisch optimalen Saal insbesondere für klassische Konzerte in der alten Hülle der Philharmonie im Kulturzentrum Gasteig.

Das bedeutet das plötzliche Ende einer prächtigen Vision, herausgekommen ist nun stattdesssen ein fauler Kompromiss aus Geldmangel im Freistaat: die »Alte Philharmonie« bekommt neuen Saal.

Alle Proteste nützen nichts: Wie erwartet hat sich das bayerische Kabinett hinter den Plan gestellt, keinen dritten Konzertsaal in München zu bauen, sondern die Philharmonie komplett umzugestalten.

Die Philharmonie soll nach den neuen Plänen nicht – wie spekuliert – abgerissen, sondern entkernt werden, um dort einen neuen Saal einzubauen. Die akustische Qualität des riesigen bisherigen Saales mit rund 2400 Plätzen war seit seinem Bau vor rund 30 Jahren in der Kritik. <!-- "Ich will einen Konzertsaal mit Weltniveau", sagte Seehofer. -->

München bekommt keinen neuen Konzertsaal, dafür eine "Nachbesserung" der bereits vorhandenen Säle. Diese Entscheidung löste unter den Kulturschaffenden wenig Begeisterung aus. Die Klassikszene in der Stadt läuft Sturm. Eine katastrophale Lösung - kulturell ignorant, architektonisch sinnlos, finanziell desaströs und ein Todesstoß für die Musikszene.

Für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dessen Chefdirigent Mariss Jansons sich seit Jahren für einen dritten Saal einsetzt, ist die Entscheidung eine Enttäuschung.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Theatinerkirche in München

Theatinerkirche am Odeonspaltz


Die Theatinerkirche, eine katholische Stiftskirche in München, war Hof- und zugleich Ordenskirche des Theatinerordens. Die Kirche ist die erste im Stil des italienischen Spätbarock erbaute Kirche nördlich der Alpen.

Architektonisch gesehen ist die glanzvolle Barockkirche Anfang und Übergang zugleich. Barock war damals in München ein Fremdkörper. Mit dem Bau der Kirche hielt der italienische Barock in München Einzug.

Die Theatinerkirche hat den Barock in München etabliert. Sie war Vorbild für den Bau weiterer Barock-Kirchen in Bayern.

Da es keinen Barock in München gab, übernahmen italienische Baumeister die Ausführung des barocken Kirchenbaues. Der Klosterbau trug die Handschrift Enrico Zuccallis, unter dessen Leitung der Baumeister Lorenzo Perti den Bau der Gebäude ausführte.

Im Jahr 1674 übernahm Enrico Zuccalli die künstlerische Leitung. Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Außengestaltung. Zuccalli bestimmte auch die Form der 71 m hohen Tambourkuppel und der sehr eigenwilligen barocken Türme.

Der Innenraum der Theatinerkirche ist reich mit Stuck dekoriert. Im Stile des Barock und Rokoko sind darin sowohl korinthische Säulenelemente mit Akanthusblättern, als auch Ornamente und religiöse Figurationen eingearbeitet.

Die Theatinerkirche beherbergt zahlreiche bedeutende Kunstwerke des Barock, darunter der St.-Kajetan-Altar, der Hochaltar, Stuckreliefs mit Putten an der Fassade, die Stuckatur im Innenraum und Stuckengel.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Richard Strauss vor 150 Jahren geboren

Richard Strauss
Der deutsche Komponist und Dirigent Richard Strauss wurde vor 150 Jahren am 11. Juni 1864 in München geboren. Strauss wurde vor allem für seine orchestrale Programmmusik (Tondichtungen), sein Liedschaffen und seine Opern bekannt. Er war außerdem ein bedeutender Dirigent und Theaterleiter sowie ein Kämpfer für das Musikwesen und eine Verbesserung des Urheberrechts. Nach seiner streng "klassischen" Musikerziehung, die sich in seinen Frühwerken wiederspiegelt, wurde er 1885 Kapellmeister in Meiningen, ein Jahr später an der Münchener Oper und 1898 in Berlin. 1919 übernahm er die Leitung der Wiener Staatsoper. Ab 1924 arbeitete er als freier Dirigent und Komponist und setzte sich für die Rechte der Tonkünstler ein. Von 1933 bis 1935 war er Präsident der Reichsmusikkammer. Zu den Hauptwerken des in der Spätromantik verwurzelten Komponisten gehören die Sinfonischen Dichtungen "Don Juan" (1889) und "Till Eulenspiegel" (1895), sowie die Opern "Salome" (1905) und "Elektra" (1908) und die lyrische Komödie "Der Rosenkavalier" (1911). Richard Strauss war Mitbegründer der Salzburger Festspiele. Seine Oper "Der Rosenkavalier" gehört seit Anfang an zum Repertoire des Festivals. 2014 wird das Werk nun erstmals in ungekürzter und unzensierter Fassung gezeigt. Richard Strauss starb am 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Ludwig IV. „der Bayer“ - ein Wittelsbacher auf dem Kaiserthron

Ludwig IV. der Bayer
Ludwig IV. „der Bayer“ wurde Ende 1281 oder Anfang 1282 in München geboren und starb am 11. Oktober 1347 in Puch bei Fürstenfeldbruck. Er entstammt aus dem Geschlecht der Wittelsbacher und war seit 1294 Herzog von Oberbayern und Pfalzgraf bei Rhein. Im Jahr 1314 trat Ludwig IV. als Kandidat der Luxemburger Partei zur Wahl des römisch-deutschen Königs an. Diese Wahl verlief aber nicht eindeutig, so dass es in der Folge zu einem Doppelkönigtum kam. Erst nach der Schlacht bei Mühldorf im Jahre 1322 konnte Ludwig den Alleinanspruch auf den Titel durchsetzen.
Ludwig IV. der Bayer
Papst Johannes XXII., der aus eigenen machtpolitischen Bestrebungen kein Interesse an einem starken Kaisertum hatte, versagte Ludwig die Anerkennung und überzog ihn mit Ketzerprozessen. Daraufhin ließ sich Ludwig im Jahr 1328 vom römischen Stadtvolk zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches wählen und setzte seinerseits den Franziskanermönch Pietro Rainalducci als Gegenpapst Nikolaus V. ein. Ludwigs Lebenszeit fällt in die Umbruchphase des Spätmittelalters. Seine Herrschaft war geprägt vom letzten großen Gegensatz der beiden mittelalterlichen Universalgewalten des Abendlandes und vom Bemühen, die eigene Machtbasis möglichst im Hinblick auf ein Wittelsbacher Erbkaisertum zu vergrößern: Im Kampf um die Abwehr der päpstlichen Ansprüche auf die Approbation der Königswahl schuf der bald gebannte Ludwig erste Voraussetzungen für das Aufkommen einer neuen –‚papstlosen‘ – Auffassung vom Wesen des Reiches und förderte daneben vor allem die Franziskaner und die freien Reichsstädte, die zu einer entscheidenden Stütze seiner Herrschaft wurden. Seine schmale territoriale Basis als Herzog von Oberbayern baute der machthungrige Herrscher in einer rigorosen Hausmachtpolitik Zug um Zug aus und erwarb große Gebiete u. a. im Norden des Reiches für seine Familie. Die Rücksichtslosigkeit, mit der er dabei vorging - im Verein mit der päpstlichen Feindschaft - brachten ihm schließlich die Wahl Karls IV. als Gegenkönig. Ludwig IV. „der Bayer“ starb 1347 im Kirchenbann.

Samstag, 10. Mai 2014

Cosmas Damian Asam 1739 gestorben

Cosmas Damian Asam

Cosmas Damian Asam starb vor 275 Jahren am 10. Mai 1739 in München. Er war ein deutscher Maler und Architekt des Spätbarock. Asam war ein Hauptmeister der süddeutschen Deckenmalerei zwischen Barock und Rokoko.

Cosmas Damian Asam arbeitete hauptsächlich mit seinem Bruder, dem Stuckateur und Bildhauer Egid Quirin Asam zusammen. Cosmas Damian Asam und Egid Quirin Asam zählen zu den wichtigsten Künstlern des bayerischen Barock.

Während Cosmas wie der Vater die Kunst der Freskomalerei betrieb, arbeitete Egid als Bildhauer, Altarbauer und Stuckateur. Zusammen ergänzten sie sich und prägten den bayerischen Barock.
Cosmas Damian Asam wurde am 28. September 1686 vermutlich in Benediktbeuern geboren.

Montag, 10. März 2014

Ludwig II. besteigt 1864 den Thron

Ludwig II. besteigt 1864 den Thron

Ludwig II. aus dem Haus Wittelsbach bestieg am 10. März 1864 nach dem Tod seines Vaters den Thron. Seine Regentschaft über Bayern sollte 22 Jahre dauern.

Ludwigs Vater Maximilian starb am 10. März 1864, Ludwig wurde am selben Tag im Alter von 18 Jahren als Ludwig II. zum König von Bayern proklamiert („Ludwig, von Gottes Gnaden König von Bayern, Pfalzgraf bey Rhein, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben“).

Am 11. März um 10 Uhr leistete er im Sitzungssaal der Staatsratszimmer seinen Eid auf die bayerische Verfassung. Bei den Trauerfeiern für den verstorbenen Vater am 14. März sah man den neuen König erstmals in der Öffentlichkeit.

Ludwig II. hat sich in der bayerischen Geschichte vor allem als leidenschaftlicher Schlossbauherr, vor allem der Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof, ein Denkmal gesetzt, weshalb der Wittelsbacher volkstümlich auch als »Märchenkönig« bezeichnet wird.

Immer größere Schlösser, ein chinesischer Palast in den Alpen – der König verliert nach und nach an Bodenhaftung. Als er seine beschnittenen Rechte nicht mehr ertragen kann, sucht er sich einfach ein Ersatzkönigreich: Die Kanarischen Inseln sind in der engeren Auswahl.

Ludwig II. wollte sie viel Zeit wie möglich auf seinen Schlössern und der Natur des Alpenlandes verbringen.

Ludwig II. war vom 10. März 1864 bis zu seinem mysteriösen Tod am 13. Juni 1886 im Würmsee - heute Starnberger See - König von Bayern. Seinen letzten Weg trat der König am Ufer des Würmsees an, wo er in den Fluten des Sees verschwand.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Asamkirche in Münchens Altstadt

Asamkirche in Münchens Altstadt
Die Asamkirche in der Sendlinger Straße in Münchens Altstadt wurde von 1733 bis 1746 von den Brüdern Asam (Cosmas Damian Asam und Egid Quirin Asam) errichtet.

Die Baumeister, die Gebrüder Asam, weihten sie dem heiligen Nepomuk. Daher trägt die Kirche auch den Namen »Sankt Johann Nepomuk«.

Sie gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke der beiden Hauptvertreter des süddeutschen Spätbarocks. Imposant sind die reich verzierte Fassade, der prunkvolle Barock und die filigranen Rokokos im Innern.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 16. Mai 1733 am Fest des hl. Nepomuk durch Kurprinz Maximilian Joseph von Bayern. Die noch unvollendete Kirche wurde am 1. Mai 1746 geweiht.

Die Kirche wurde ohne Auftrag und als Privatkirche zur höheren Ehre Gottes und zum Seelenheil der Baumeister errichtet. Das ermöglichte den Brüdern auch, unabhängig von den Vorstellungen von Auftraggebern zu bauen.