Samstag, 29. September 2018

Frankfurter Altstadt - Große Feier für Neue Altstadt

Blick auf die Dächer der Neuen Frankfurter Altstadt

Frankfurt feiert seine neue Altstsadt. Die neue Frankfurter Altstadt wird mit einem dreitägigen Fest groß gefeiert. Lange Zeit besaß Frankfurt die größte Altstadt Deutschlands. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Zentrum zu großen Teilen zerstört und lange sah es so aus als wäre das Alte für immer verloren.

Die Frankfurter Altstadt war früher Mittelpunkt des wirtschaftlichen und politischen Lebens der Stadt. Hier wurden Märkte und Messen abgehalten, Könige gewählt und Kaiser gekrönt. Mit der Neubebauung der Altstadt wird die Geschichte des DomRömer-Quartiers in seinen vorwiegend mittelalterlichen Strukturen wieder erlebbar gemacht.

Die Häuser in Frankfurts Altstadt tragen Namen wie "Wilder Mann" oder "Großer Engel", "Eichhorn" oder "Goldenes Lämmchen". In jahrelanger Arbeit sind insgesamt weitere 35 Häuser hinzugekommen; 15 von ihnen sind Rekonstruktionen historischer Häuser, 20 sind moderne Interpretationen. Architektenbüros aus ganz Europa haben daran gearbeitet.

Das Projekt hat mehr als 180 Millionen Euro gekostet. Etwa 200 Menschen werden dort hinter bunten Fassaden ein neues Zuhause finden – für einen Kaufpreis zwischen 5.000 Euro und 7.000 Euro pro Quadratmeter.

Mit dem Wiederaufbau der neuen Frankfurter Altstadt haben die Romantiker über die Modernisten gesiegt. Das hieß: Abriss des Technischen Rathauses und an selbiger Stelle der Aufbau von etwas "neuem Altem" – Dresden hatte schließlich vorgemacht, wie so etwas geht. Kritiker nennen Frankfurts neue Altstadt "Fake".

Weblink:

Frankfurter Altstadt 2018: Große Feier für Neue Altstadt - www.fnp.de

Sonntag, 23. September 2018

Schiffswrack von James Cook entdeckt

Replik der Endeavour

Seit Jahrzehnten suchen Forscher nach dem Wrack der "Endeavour", dem vor 240 Jahren versenkten Dreimaster des Entdeckers James Cook. Jetzt sind sie sicher, die Überreste vor Rhode Island entdeckt zu haben.

1768 stach Captain Cook mit der "Endeavour" von Plymouth aus in See, um die Weltmeere zu erkunden. Der Dreimaster war mit seinem flachen Rumpf perfekt für Expeditionen in unbekannte Gewässer. Rund zwei Jahre später entdeckte Captain Cook die australische Ostküste.

Dass man ein so legendäres Schiff wie die "Endeavour" einfach als Küstenblocker verheizt hat, ist schnell erklärt: Eigentlich war sie ein umgebautes Frachtschiff zum Transport von Steinkohle. Im Verlauf des Unabhängigkeitskrieges hatte sich aber der militärische Schiffsbau rapide weiterentwickelt, und dieses Schiff genügte den Erfordernissen der Zeit nicht mehr.

Weblink:

Schiffswrack von James Cook entdeckt - www.tagesschau.de

Samstag, 15. September 2018

Eröffnung des V&A Museum in Dundee

V&A Museum in Dundee

Schottland ist um eine Attraktion reicher, seitdem sich das Londoner Victoria & Albert Museum entschlossen hat in Dundee eine Filiale zu eröffnen. Dundee goes Design - Das V&A Dundee, die erste Aussenstelle des weltberühmten Londoner Victoria & Albert-Museums überhaupt, wird an diesem Samstag in der Hafenstadt im Norden Schottlands eröffnet. Stadt und Museumschefs erhoffen sich davon eine Wiederbelebung des ehemaligen Schifffahrts- und Handelszentrums an der Nordostküste Schottlands. Dundee hat rund 150.000 Einwohner.

Wie ein riesiger Schiffsrumpf scheint das V&A Dundee aus dem Wasser im Hafen zu ragen. Grau in grau, wie die Felsklippen der nahen Nordseeküste, fügen sich Tausende von Steinplatten in Wellenform zu einem Ganzen zusammen: Fensterschlitze und Bullaugen bündeln Sonne, Licht und Blicke aufs Wasser. Das V&A Dundee, die erste Außenstelle des weltberühmten Londoner Victoria & Albert-Museums überhaupt, eröffnet an diesem Samstag. Der futuristische Bau wurde für 81,1 Millionen Pfund (91,1 Millionen Euro) nach den Plänen des japanischen Architekten Kengo Kuma errichtet.


Gemeinsam mit V&A Dundee-Direktor Philip Long hoffen Stadtväter und Bevölkerung auf die Früchte einer "kulturellen Regeneration". Schon im ersten Jahr sollen 500.000 Besucher kommen, danach werden jährlich 350.000 erwartet. Der Ruf der von hoher Arbeitslosigkeit geplagten Stadt mit 150.000 Einwohnern schwankt gegenwärtig zwischen cool und deprimierend. Computerspiele und neue Technologien brachten wirtschaftliches Leben in die Stadt, die zugleich den Rekord an Drogentoten in Großbritannien hält.

V&A Museum in Dundee

Die Erneuerung, sagen Stadtplaner, habe mit dem neuen Museum ihren "Zündfunken" erhalten. Die aus Dundee stammende Schriftstellerin und Komikerin AL Kennedy fasst es in ihre eigenen Worte: "Es ist das erfolgreichste Grau, das ich bisher in Dundee gesehen habe." Architekt Kuma unterdessen lehnt den häufigen Vergleich mit dem sogenannten Guggenheim-Effekt des gleichnamigen Museums in Bilbao ab: "Das Guggenheim ist ein strahlendes Monument. Mein Ansatz der Wiederverbindung von Menschen mit ihrer Stadt ist genau das Gegenteil".

Weblinks:

Schottlands erstes Designmuseum eröffnet mit großen Erwartungen in Dundee

Victoria & Albert Museum weckt Hoffnung im schottischen Dundee - www.nau.ch

Eröffnung: V&A Museum in Dundee - ZDFmediathek

Victoria and Albert (V&A) Museum of Design, Dundee - Verdict - www.designbuild-network.com


Blog-Artikel:

Eröffnung des V & A Museum in Dundee - Gastbeitrag

Museumswelt-Blog

Brüssel - die Hauptstadt des Comics

Die bemalte Fassade zeigt den blonden Broussaille, der mit seiner dunkelhaarigen Freundin durch Brüssel spaziert.


Brüssel gilt als die Hauptstadt des Comics. In keiner anderen Stadt der Welt leben so viele Comiczeichner. 700 Künstler erschaffen hier mehr als 30 Millionen Hefte pro Jahr. Dieser Ruf ist vor allem der Pionierarbeit von Georges Rémi, besser bekannt als Hergé zu verdanken. Sein Pseudonym ergibt sich aus seinen französisch ausgesprochenen und umgedrehten Initialen, RG.

Hergés bekanntestes und umfangreichstes Werk sind die Abenteuer von Tim und Struppi, die er von 1929 bis zu seinem Tod schrieb und zeichnete. Andere Serien, die Hergé zeichnete und betextete, sind Stups und Steppke, Paul und Virginia und Jo, Jette und Jocko.

Tim und Struppi heißen im belgischen Original Tintin und Milou. Ihr Erfinder, Hergé, hat auch mehrere Namen, geboren wurde er in Brüssel als Georges Remi. 1929 zeichnete er das erste Abenteuer vom blonden Reporter und seinem pfiffigen Hund - ein Jahr, bevor Micky Maus entstand. "Tim und Struppi" löste einen Comicboom aus. Dabei ist Tim als Journalist ein ziemlich hoffnungsloser Fall. In seinen 23 Abenteuern sieht man ihn nie einen Artikel zu Ende bringen. Tim ist vor allem ein Reisender. Mit seinem Pfadfinderspürsinn schaffte er es sogar auf den Mond - lange vor den Amerikanern.

Für die Erfindung des beliebten Comics "Tim und Struppi" ist Hergé wohl am besten bekannt. Insgesamt 24 Abenteuer schuf er um den Reporter Tim und erlangte mit den Geschichten große Beliebtheit in allen Altersgruppen. Und das weltweit: In 110 Sprachen und Dialekte wurden die Comics übersetzt und mehr als 250 Millionen Bücher verkauft.

1924 begann Georges Prosper Rémi seine Illustrationen mit Hergé zu signieren, der phonetischen Transkription seiner Initialen "RG". Vier Jahre später wurde Hergé Herausgeber der Zeitung "Petit Vingtième", einer Beilage der belgischen katholischen Zeitung "Vingtième Siècle". In dieser erschienen die Abenteuer von "Tim und Struppi" zuerst, nämlich als wöchentliche Fortsetzungsreihe.

Das erste Comicalbum von "Tim und Struppi" nannte sich "Tim im Lande der Sowjets" und erschien von 1929 bis 1930 als wöchentliche Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift "Le Petit Vingtième". Die Handlung: Kommunismuskritik. Denn während Tim Nachforschungen zu Stalins bolschewistischer Regierung anstellt, ist ihm die Geheimpolizei auf den Fersen.

Wichtig für den Erfolg der "neunten Kunst" waren zwei einflussreiche Magazine: Hergés "Tintin" und "Spirou" vonJean Dupuis. In ihnen erschienen neben den Titelhelden nämlich auch die Abenteuer anderer Comicfiguren. So entstand in Brüssel eine große Comicszene mit vielen berühmten Zeichnern. Neben Hergé prägte vor allem André Franquin den Stil des belgischen Comics.

Weblink:

Brüssel - die Hauptstadt des Comics - ww.planet-wissen.de/kultur

Mittwoch, 5. September 2018

Walserherbst 2018

Walserherbst

Der Walserherbst gilt als das steilste Festival mitten in den Bergen.

Mitten im Großen Walsertal lockt das biennale Festival mit Musik und Literatur und Ausstellungen. In diesem Jahr mit dem Literaturfestival Blumenegg, der Radix.Musikwerkstatt, dem Ou-Jodlerfest und Jodlerwanderungen und den Ausstellungen "The great Valley - Visionen eines Tales 2050", "Seilbahngeschichte(n)", "Euter" - ein Heißluftballon als Zeichen für Nachhaltigkeit, sowie einem Outdoor-Atelier und Galerie für Bildhauerei und Glasbläserei entlang des Flussbetts der Lutz.

Bereits zum achten Mal inszeniert der Walserherbst im Biosphärenpark Großes Walsertal Begegnungen mit zeitgenössischem Kunst- und Kulturschaffen. Vom 17. August bis 9. September lockt das biennale Kulturfestival unter der Leitung von Dietmar Nigsch mit Kunst, Musik, Literatur, Theater und Gegenwartskino in die alpine Landschaft des Biosphärenparks.

Ein besonderer Schauplatz beim diesjährigen Walserherbst ist die Burgruine Blumenegg. Im Kulturpavillion Blumenegg finden die Literaturtage statt. Ergänzt um einen zeitgenössischen Kulturpavillion wird sie zum lebendigen Veranstaltungsort des Festivals und für die Region. Bei der Eröffnung drehte sich alles um das kontroverse Thema „Heimat“. Über das Da-Sein und Weg-sein philosophiert, singt und spielt der syrische Pianisit Aeham Ahmad. Weitere Gäste auf der Lesebühne sind u.a. Schauspielerin Maria Hofstätter und Poetry-Slammer Omar Khir Alanam.

Das vielseitige Programm aus „Radix Musikwerkstatt“ und „OU Jodelfest“ mit Konzerten, Workshops und Musikwanderungen findet seinen Höhepunkt am 1. September, bei der „Langen Musiknacht“. Fast 200 internationale Musiker bespielen dann Plätze und Gasthäuser der Gemeinde Sonntag.

Die Walserherbst Filmtage, stets dem zeitgenössischen europäischen Autoren- und Dokumentarfilm verpflichtet, zeigen Auseinandersetzungen mit dem gesellschaftlichen Wandel: Stadt-Land-Gefälle, bedrohte Kulturlandschaften, Migration und ökonomische Ungleichheit.

Das "Fliegende Euter" - ein Heißluftballon als Zeichen für Nachhaltigkeit - ist ein Kunstprojekt von Barbara Anna Husar.


Programm unter:

www.walserherbst.at

Literaturprogramm:

Literaturprogramm der Region Vorarlberg - www.literatur-vorarlberg-netzwerk.at

Sonntag, 2. September 2018

75. Filmfestspiele von Venedig

75. Filmfestspiele von Venedig

Das älteste Filmfestival der Welt feiert diesem Jahr sein 75. Jubiläum und dauert vom 29. August bis zum 8. September. Die "Mostra" in Venedig zählt zu den drei bedeutendsten Filmfestspielen der Welt.

Auf seine Kulisse kann sich Venedig ebenso verlassen wie auf den Besuch der Filmstars aus Hollywood, welcher in den letzten Jahren zugenommem hat. Venedig feiert ein rundes Jubiläum mit viel Prominenz.

Mit großer Spannung werden in diesem Jahr die Regiearbeiten der Filmemacher erwartet. 21 Filme konkurrieren um die begehrte Auszeichnung am Lido.

Als Eröffnungsfilm wurde der amerikanische Historienfilm "Aufbruch zum Mond" ("First Man") von Damien Chazelle mit Ryan Gosling in der Rolle des Astronauten Neil Armstrong ausgewählt. Als Abschlussfilm wurde der biografische Thriller "Driven" des britischen Regisseurs Nick Hamm bestimmt.

Der Oscar-prämierte Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck ("Das Leben der Anderen") stellt seinen Film "Werk ohne Autor" im internationalen Wettbewerb vor. "Werk ohne Autor" ist ein Film über ein Künstlerschicksal, das sich an dem Vorbild des Malers Gerhard Richter orientiert.

Mit Spannung von Fans aus aller Welt wird auch ein Film erwartet, der als eine der größten Legenden der Kinogeschichte gilt: Orson Welles' "The Other Side of the Wind". Gedreht wurde bis Mitte der 1970er Jahre, beendet wurde der Film mit seinen hunderten Filmrollen jedoch nie. Erst Regisseur Peter Bogdanovich hat ihn jetzt vollendet. Welles gilt als Genie der Kinogeschichte.

Der Dokumentarfilm "Isis, Tomorrow. The Lost Souls of Mosul" ("Verlorene Seelen – Die Kinder der ISIS") von Francesca Mannocchi und Alessio Romenzi läuft außer Konkurrenz.

Jurypräsident des Internationalen Wettbewerbs, in dem unter anderem der Goldene Löwe für den besten Film des Festivals vergeben wird, ist in diesem Jahr der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro. Als Moderator der Auftaktzeremonie und der abschließenden Preisgala wurde der italienische Schauspieler Michele Riondino ausgewählt.

Guillermo del Toro, der Präsident der Jury beim Festival Venedig, hat sich für eine absolute Chancengleichheit von Männern und Frauen im Filmgeschäft ausgesprochen.