Samstag, 20. Juni 2020

»Die Erschaffung des Adam« von Michelangelo

Die Erschaffung Adams

In seinem Gemälde »Die Erschaffung des Adam« schuf Michelangelo eine Lücke zwischen Gott und Mensch. Diese Lücke ist ein Sinnbild für die Unvollkommenheit der Schöpfung.

»Die Erschaffung des Adam« ist ein berühmter Ausschnitt aus dem Deckenfresko des Malers Michelangelo Buonarroti in der Sixtinischen Kapelle. Es gehört zu einem Zyklus von neun Einzelfresken, welche die Genesis 1-9 bildlich umsetzen. Dargestellt wird, wie Gottvater mit ausgestrecktem Zeigefinger Adam zum Leben erweckt.

Michelangelo erschuf sich eine eigene Welt aus Gestalten von übermenschlicher Grosse und Macht. Das Erhabene ist daher durchaus vorherrschend der Charakter seiner Kunst. Dagegen blieben ihm ganze große, der höchsten künstlerischen Verklärung fähige Sphären des Daseins, die Schilderung der schönsten Regungen der menschlichen Seele, die reiche Welt des Gemüts, verschlossen.



Das Bild zeigt auf der linken Seite Adam, der seinen linken Zeigefinger ausstreckt, um Gott zu erreichen. Gottvater streckt, kraftvoller und anmutiger, seinen rechten Zeigefinger aus, um auf Adam den Lebensfunken überspringen zu lassen.

Konnte nicht auch er seinen linken Zeigefinger ausstrecken, um Gott zu erreichen? Vielleicht würde dann auch Gottvater kraftvoll und anmutig seinen rechten Zeigefinger ausstrecken, um auf ihn den Lebensfunken überspringen zu lassen.

Michelangelo hat sich nicht zur Architektur gedrängt, auch begann seine bauliche Wirksamkeit verhältnissmäßig spät; seine gewaltige Formenbehandlung in der Skulptur und Malerei brachte die Bauherren von selbst darauf, sich von ihm Entwürfe für Gebäude machen zu lassen. Auch in der Baukunst war er, obgleich er bedeutende Vorgänger hatte, sein eigener Lehrer und Schüler.


Literatur:


Michelangelo. Das vollständige Werk
Michelangelo. Das vollständige Werk
von Frank Zöllner und Christof Thoenes

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