Samstag, 24. Juli 2021

Florenz - Wiege der Renaissance

Ende des 13. Jahrhunderts brach für Florenz eine neue Epoche an: Zu den berühmtesten Zeugnissen jener Zeit gehören der zinnenbewehrte Palazzo Vecchio und der erhabene Dom Santa Maria del Fiore.

Das Florenz des 15.Jahrhunderts hat die benachbarten Stadtstaaten Siena und Pisa bereits überflügelt und prosperiert vor allem wegen seiner Textilwaren und Bankgeschäfte. Die Banker-Familie der Medici sichert sich die wichtigsten Machtpositionen und ergreift als Kunst-Mäzen die Chance, ihr Sozialprestige zu mehren – durchaus auch in Konkurrenz zu anderen Auftraggebern.

Es war eine kulturell und wirtschaftlich blühende Stadt, deren politische Bühne Cosimo de’ Medici, genannt il Vecchio („der Alte“), in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts betrat. Der geschickte Stratege und Mäzen herrschte lange Zeit über die Stadt. Lorenzo de’ Medici, genannt il Magnifico („der Prächtige“), führte später das politische Erbe seines Großvaters Cosimo fort. Wie kein anderer aus der Familie verkörperte der Philosoph und Literat die humanistischen Ideale. Der Schöngeist umgab sich mit Gelehrten, Philosophen, Wissenschaftlern und Künstlern.

Dazu gehörten Botticelli, Donatello, Leonardo da Vinci und auch der junge Michelangelo. Florenz wurde zur Wiege der Renaissance, deren Einfluss ganz Europa erfassen sollte. In Florenz entstanden zahlreiche berühmte Werke großer Meister wie Michelangelos „David“, Botticellis „Geburt der Venus“ und „Frühling“ oder Raffaels „Madonna mit dem Stieglitz“.

Die kulturelle Blüte der Stadt zeigte sich auch in der Architektur. Unter der Herrschaft der Medici wurden zahlreiche Bauwerke von atemberaubender Schönheit errichtet: die Basilika von San Lorenzo, die Medici-Kapellen und die Uffizien, eines der ältesten Kunstmuseen der Welt. Hier ist bis heute die private Kunstsammlung der Medici aus drei Jahrhunderten zu bestaunen.

Dies ist übrigens der Weitsichtigkeit der letzten Herrscherin aus dem Hause Medici, Anna Maria Luisa, zu verdanken. Um zu verhindern, dass die Kunstschätze ihrer Familie in alle Welt verstreut wurden, überschrieb die Großherzogin sie kurz vor ihrem Tod der Stadt Florenz und machte die Sammlung somit Besuchern aus aller Welt zugänglich.

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