Blau, grün, gelb, rot – diese Farben wirken in den Kirchenfenstern Chagalls allesamt einzigartig kräftig und leuchtend. Vor allem das Blau, mal tiefes Meeresblau, mal leuchtendes Himmelsblau, beeindruckt viele bis heute. Die Darstellungen von Engeln, Heiligen und dem Gekreuzigten, alle meist mit friedvollen und sanften Gesichtszügen dargestellt, rühren bei längerer Betrachtung an und haben die Kraft, einen normalen Touristen und sei es auch nur für einen Moment in einen gläubigen Menschen zu verwandeln. Wie kommt das und woher? Marc Chagall entdeckt erst spät seine Liebe zur Gestaltung kirchlicher Räume.
1958 lernte Chagall den Glaskunstmeister Charles Marq und mit ihm die Kunst der Glasmalerei kennen. Da war er fast 70 Jahre alt. Auch er war ein Quereinsteiger in das Feld der Glasmalerei und war der Religion tief verbunden. Der französische Maler russisch-jüdischer Herkunft lernte 1958 den Glaskunstmeister Charles Marq und dessen Frau Brigitte Simon kennen. Das erste Ergebnis dieser langjährigen Zusammenarbeit waren die Fenster für die Kathedrale Saint-Etienne in Metz mit biblischen Themen. Sie gilt als eine der größten und schönsten gotischen Kirchen Frankreichs. Chagall gestaltete im Laufe seines langen Lebens noch zahlreiche weitere Fenster, die bis heute von Gläubigen und Kunstfreunden gleichermaßen geliebt werden.
Von außen fallen weder die Chagall-Fenster in der Stephanskirche in Mainz, dem Fraumünster in Zürich oder der Kathedrale St. Etienne in Metz dem Touristen besonders auf. Betritt man jedoch den Innenraum der Kirchen wird man schnell von der Strahlkraft der Chagall-Fenster in eine Art seltsamen Bann gezogen.
Weblink:
Die Kirchenfenster von Marc Chagall - Erzbistum Köln - www.erzbistum-koeln.de
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