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Mittwoch, 3. Oktober 2012

»Venezianisches Finale« von Donna Leon

»Venezianisches Finale« ist der erste Fall von Donna Leons inzwischen zu Ruhm gelangtem Commissario Guido Brunetti. Der weltläufige Kommissar übernimmt einen schwierigen Fall in der Musikwelt von Venedig.

Der berühmte deutsche Dirigent Wallauer wird in der Pause zum letzten Akt von »La Traviata« durch Zyankali ermordet. Der ins Opernhaus geeilte Commissario Brunetti und sein Assistent Miotti verhören das Starensemble hinter der Bühne und erfahren zunächst eines: der zu Tode gekommene Maestro muss ein rechtes Ekel gewesen sein.

In seiner Garderobe riecht es nach Bittermandel Zyankali. Ein großer Verlust für die Musikwelt und ein heikler Fall für Commissario Guido Brunetti. Und es scheint, als ob einige Leute allen Grund gehabt hätten, den Maestro unter die Erde zu bringen.

Anfangs gibt es einige Verdächtige, die vor allem durch Lügen und Falschaussagen auf sich aufmerksam machen. Im Laufe der Geschichte gräbt sich Brunetti durch die Vergangenheit des Toten und entdeckt dort einige potenzielle Rachemotive.

Weblink:

Venezianisches Finale: Commissario Brunettis erster Fall
Venezianisches Finale: Commissario Brunettis erster Fall
von Donna Leon

Sonntag, 30. September 2012

Die »Brunetti«-Romane von Donna Leon

Donna Leon

Die »Brunetti«-Romane machten die amerikanische Schriftstellerin und Krimi-Heldin Donna Leon weltberühmt. Seit dem ersten Brunetti-Buch »Venezianisches Finale« entsteht jedes Jahr ein neuer Roman. Millterweile ist der zwanzigste Roman »Reiches Erbe« erschienen.

Donna Leon nimmt in ihre Romane aktuelle Themen auf, wie sie in den Zeitungen diskutiert werden: Bestechung in Behörden, Umweltskandale, Rauschgiftverkauf an Jugendliche, Umgang mit Asylanten, Sextourismus oder sexueller Missbrauch von Kindern.

Außerdem setzt sie sich kritisch mit der Art und Weise auseinander, wie sich Venedig zunehmend zum Nachteil der Einheimischen verändert, z. B. die Einkaufssituation. Läden für den täglichen Bedarf der Menschen verschwinden, etwa Bäckereien oder Schumacher. Sie werden ersetzt durch Geschäfte, die Dinge wie Masken oder Plastikgondeln für Touristen anbieten und die kein Venezianer brauchen kann.

Wie immer fasziniert das Lokalkolorit von Venedig und die Charaktere der Hauptdarsteller bleiben sich immer gleich: Der höfliche, wohlerzogene Commissario Brunetti, sein zuverlässiger Assistent Vianello, der etwas dümmliche, eitle Chef Patta, und, von mir hochverehrt, die Sekretärin Signorina Elettra, die ein einmaliges Geschick im Auftun von Gesetzeslücken für ihre bzw. Brunettis Recherchen hat.

Der Held in Donna Leons Kriminalromanen ist der Venezianer Commissario Guido Brunetti. Der kultivierte, feinfühlige und bescheidene Polizist und Sympathieträger leidet darunter, das Böse nicht aus der Welt schaffen zu können. Der Commissario Brunetti ermittelt im Milieu in Venedig in sämtlichen Gassen und allen Bevölkerungsschichten Venedigs. Er kämpft gegen den Filz in den Behörden, korrupte Beamte und Verbrecher.

Der sympathische Commissario führt ein ganz normales Familienleben, eine kapriziöse, eigenwillige, aber loyale Ehefrau hat, die dazu noch excellent kochen kann und zwei jugendliche Kinder, die er zwar immer seltener am Tisch vorfindet, dies dann aber um so mehr genießt. Endlich mal keine verkrachte Existenz, die mit Neurosen und Psychosen zu kämpfen hat.

Die deutschen Buchausgaben sind alle im Zürcher »Diogenes Verlag« erschienen, zuerst als Hardcover, dann als Taschenbuch.

Weblinks:

Venezianisches Finale: Commissario Brunettis erster Fall
Venezianisches Finale: Commissario Brunettis erster Fall
von Donna Leon
Reiches Erbe: Commissario Brunettis zwanzigster Fall
Reiches Erbe: Commissario Brunettis zwanzigster Fall
von Donna Leon

Sonntag, 15. Mai 2011

Emily Dickinson 125. Todestag

Emily Dickinson

Die amerikanische Dichterin Emily Dickinson, die am 15. Mai 1886 verstarb, ist eine der rätselhaftesten Autorinnen, die je gelebt haben. Sie lebte völlig zurückgezogen, weltverloren, unbekümmert um Ehre literarischen Ruhm und Unsterblichkeit, auf sich allein gestellt. Ihre Gedichte, erstmals 1890 nach ihrem Tod gedruckt, waren jedoch von Weitsicht geprägt und scheinen stilistisch vielfach ins 20. Jahrhundert vorzugreifen.

Emily Dickinson Gedichte
Die ersten Gedichte von Emily Dickinson stammen aus dem Jahr 1850. Ab etwa 1858 begann sie diese zu ordnen und zusammenzufassen. Die fruchtbarste Schaffensphase in den Jahren zwischen 1860 und 1870 war bereits von zunehmender Vereinsamung und Krankheit überschattet.

Zu Lebzeiten hat Emily Dickinson nur wenige Gedichte veröffentlicht. Nur sieben ihrer insgesamt 1775 Gedichte wurden zu ihren Lebzeiten veröffentlicht, viele fanden jedoch in Briefen an Freunde und Verwandte den Weg in die Öffentlichkeit. Ihre Briefe zählen zu den Höhepunkten der amerikanischen Literatur.

Obwohl Emily Dickinson fast ihr ganzes Leben in ihrem Haus verbrachte, ist ihr lyrisches Werk von enormer Weite und Erfahrung geprägt. Emily Dickinsons poetische Kraft wurde durch ihre Imagination hervorgerufen. Ihr begrenzter Erfahrungsradius hat ihr Schaffen nicht eingeschränkt, sondern eher gefördert, denn sie war mittels ihrer Vorstellungskraft in der Lage, die kleine und überschaubare Welt, in der sie lebte, in eine große Welt zu verwandeln.

Zeitlebens wohnte sie in ihrem Heimatort Amherst im amerikanischen Bundesstaat Massachusetts. In ihren letzten Lebensjahren trug sie nur noch weiße Kleider. Oder auch Totenhemden, könnte man denken. Sie ging auch nicht mehr aus dem Zimmer, wo sie am 15. Mai 1886 verstarb. Ihre letzten Worte waren: „I must go in, for the fog is rising.“

Als sie starb, war sie 56 Jahre alt und wurde in einem weißen Sarg aus dem Haus getragen. Von Schmetterlingen hingebungsvoll umtanzt, wand sich der Trauerzug durch Blumenwiesen zum Familiengrab der rätselhaften Dichterin.