Samstag, 10. Februar 2018

1000 Jahre Wormser Dom

Wormser Dom

Bischof Burchard hat an der Stelle einer älteren Basilika aus fränkischer Zeit im 11. Jahrhundert den Wormser Dom errichten lassen. Im Jahr 2018 sind es genau tausend Jahre, seit dieser Dom eingeweiht wurde. Auf den Fundamenten des Burchard-Domes wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts der heutige Dom gebaut. Seitdem überragt er die Dächer von Worms als Zeichen des Glaubens, aber auch der menschlichen Kunstfertigkeit. Seit der Auflösung des Bistums Worms Anfang des 19. Jahrhunderts ist der Dom Pfarrkirche, seit 1862 Propsteikirche und seit 1925 päpstliche „Basilica minor".

Der Dom St. Peter zu Worms ist der kleinste der drei rheinischen Kaiserdome. Der Wormser Dom ist steiler und schlanker konzipiert und etwa hundert Jahre jünger als die Dome in Speyer und Mainz. Er wurde im Wesentlichen von 1130 bis 1181 erbaut. Der Wormser Dom, auf dem höchsten Punkt der Wormser Innenstadt gelegen, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser Romanik und eng mit dem Namen Bischof Burchards und der Blütezeit der Wormser Stadtgeschichte während des 12. und 13. Jahrhunderts verbunden.

Wormser Dom

Der Wormser Dom steht auf dem höchsten Hügel der Stadt am Rhein. Da dieser Hügel vor Hochwassern sicher war, ließen sich dort seit dem dritten vorchristlichen Jahrtausend Menschen nieder. Auf die Kelten folgte der germanische Stamm der Vangionen. An sie erinnert noch der Name Wonnegau für den Wormser Raum. Sie wurden bald von den Römern unterworfen, die auf dem Hügel ein Verwaltungszentrum und einen Tempelbezirk errichteten.

Wormser Dom ist ein Mythos und ein bedeutender Zeitzeuge der Geschichte, der viele Krönungen, Kriege und Zeitenstürme überlebt hat. Große Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Dom standen, waren unter Anderem die Papstnominierung Leos IX. im Jahr 1048, das Wormser Konkordat im Jahr 1122, mit dem der Investiturstreit beendet wurde; die Hochzeit Kaiser Friedrichs II. 1235 mit Isabella von England und der Reichstag zu Worms 1521, während dessen sich Martin Luther vor Kaiser Karl V. verantworten musste, was den Bruch in der abendländischen Kirche zur Folge hatte.


Ein besonderes historisches Ereignis ist der Königinnenstreit zur Zeit der Nibelungensage. Mit dem Königinnenstreit spielt eine Schlüsselepisode aus der Nibelungensage am Portal des Wormser Doms. Die Rivalinnen Brünhild und Kriemhild streiten sich der Sage nach, welcher ihrer Ehemänner rangmäßig die höhere Stellung einnimmt und welche von den beiden Königinnen demzufolge als Ranghöhere zuerst den Dom betreten darf.

Das im Nibelungenlied erwähnte Portal befand sich auf der Nordseite des Doms und war bis zu der Zerstörung im Jahr 1689 wesentlich aufwendiger gestaltet. In Anknüpfung an den Königinnenstreit finden die Wormser Nibelungenfestspiele seit 2002 auf einer Freiluftbühne vor dem Dom statt.

Der Wormser Dom will sich im Jubiläumsjahr als aufgeschlossene, lebendige und zukunftsorientierte Kirche präsentieren, denn es wird nicht tausend Jahre alte Steine gefeiert, sondern der Dom ist Bild für eine quicklebendige Kirche und Ort, wo Gott auch heute und in Zukunft den Menschen begegnen will.

Entsprechend wird ein Programm für das ganze Jubiläumsjahr geplant. Im Jubiläumsjahr sind zahlreiche kulturelle Veranstaltungen geplant.


Weblinks:

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1000 Jahre Dom St. Peter zu Worms


1000 Jahre Dom St. Peter zu Worms

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