Vor 150 Jahren ist Heinrich Heine am 17. Februar 1856 in Paris gestorben, einer der unbequemsten und am meisten missverstandene Dichter Deutschlands. Heinrich Heine war ein verspäteter Romantiker, dessen dichterischer Inhalt die Romantik wurde.
Heinrich Heine (1797 – 1856) nahm im gesellschaftlichen und literarischen Leben seiner Zeit eine Außenseiterposition ein. Seine wichtigsten Werke entstanden in einer politisch sehr bewegten Zeit, die in die deutsche Literaturgeschichte unter dem Begriff "Vormärz" eingegangen ist. Gemeint ist damit die Zeit vor der ersten bürgerlichen Revolution in Deutschland 1848/49. Unter der Bezeichnung "Vormärz" werden unterschiedliche literarische Strömungen zusammengeführt, ohne dass damit eine Festlegung auf bestimmte literarische Kategorien erfolgt.
Heine war einerseits Nachfahre der deutschen Romantik, andererseits auch deren Überwinder. Er selbst bezeichnete sich als "entlaufenen Romantiker". Politisch distanziert er sich von den radikalen Demokraten und Dichtern des "Vormärz", indem er ihren Zielen die Forderung nach Lebensfreude und ästhetischer Schönheit entgegenstellt.Ein romantischer und ironischer Dichter
Heines Werk lässt sich in drei Phasen einteilen: In seiner Jugend schrieb er Gedichte, die der Deutschen Romantik nahe stehen. 1827 entstand das »Buch der Lieder«. Ausschlaggebend für die Popularität dieser Gedichtsammlung ist der volksliedhafte Charakter dieser Gedichte, von denen viele von Robert Schumann und Franz Schubert vertont wurden.
Ohne Liebeskummer wäre Heinrich Heine ein armer Harry geblieben. Wenige haben über das Ach und Weh in der Brust so zartbitter-präzise Auskunft gegeben wie dieser deutsche Dichter, der als Sohn eines jüdischen Textilkaufmanns 1797 zu Düsseldorf am Rhein geboren ward. Glücklicherweise hatten napoleonische Truppen in Heines Jugend die Stadt am Rhein gerade besetzt. Der Imperator aus Paris sah keinen Grund, warum ein Jude nicht auf eine deutsche Schule gehen sollte.
Ein häufiges Thema ist die aussichtslose, unerfüllte Liebe. Jedoch wird anders als in der Romantik jede übertriebene Gefühlsintensität von Heine parodiert. Sentimentalität und Ironie stoßen aufeinander. Die stimmungsvolle Idylle wird immer wieder ironisch gebrochen.
Heine-Biografie:
Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst von Jan-Christoph Hauschild
Weblinks:
Heinrich Heine – der „entlaufene Romantiker“ - www.derweg.org
Zum 150. Todestag von Heinrich Heine: Amor im Säurebad - www.spiegel.de/kultur
Heinrich Heine zum 150. Todestag: Der Dichter als Journalist - www.cicero
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