Ein kleines Bergdorf an der Südflanke des Valle Onsernone: eine Kirche mit imposantem freistehendem Kirchturm, eine Gruppe von Häusern mit traditionellen Steindächern in den Hang gebaut, umgeben von Terrassen und Kastanienwäldern, einem Adlernest gleich auf einem Sporn oberhalb der Talstrasse.
«»Ausserhalb von allem: Treffender hätte Schriftsteller Max Frisch das wildromantische Onsernonetal nicht beschreiben können. Auf einsamen Wegen durch dichte Wälder kommt der Wanderer zur inneren Einkehr, während das Rauschen der Bäche sein ständiger Begleiter ist.
Berzona liegt in einem bewaldeten Hang im Valle Onsernone im Tessin wenige Kilometer vom Lago Maggiore entfernt in der Tessiner Bergwelt. Die Abgeschiedenheit der Berge sorgt für Ruhe und Erholung. Der Ort garantiert naturnahes Leben in alten Steinhäusern. Der idyllisch gelegene Weiler ist eine Art Dichterdorf, welches immer wieder prominente Gäste angelockt hat.
Das Valle Onsernone war immer Anziehungspunkt und Zufluchtsort. Wegen seiner Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit hat diese karge Berglandschaft immer wieder Fremde angelockt, darunter auch Prominente Romanciers und Revolutionäre, Aussteiger und Asylsuchende. Anfang des vorigen Jahrhunderts waren es vor allem Künstler, die das Tal für sich als unberührten Ort entdeckten. Um hier den Erholungsurlaub zu verbringen, zu studieren oder schöpferisch tätig zu sein.
Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg suchten der Maler und Bildhauer Max Ernst und der Journalist und Autor Kurt Tucholsky im Valle Onsernone Zuflucht. Und es kamen die Schriftsteller Ernst Toller und Elias Canetti. Eine kleine, deutschsprachige Kolonie von Intellektuellen hat hier gelebt. Selbstbezogen und allein um ihr geistiges Wohl besorgt, so erinnern sich manche Einheimische an die einstigen Gäste.
Der idyllisch gelegene Weiler ist eine Art Dichterdorf, welches immer wieder prominente Gäste angelockt hat. Hier lebten zeitweise außer Max Frisch auch Alfred Andersch und Golo Mann. Ab 1958 wohnte Andersch in Berzona im Valle Onsernone im Tessin. Unter den Nachbarn waren Max Frisch und Golo Mann.
Gar manches hat Frisch über das Tal in seinem Tagebuch notiert, über sein Haus am Rand des Ortes und über seine Nachbarn, den Schriftsteller Alfred Andersch und den Historiker Golo Mann, Sohn von Thomas Mann, die hier auch einen Ort für ihre Arbeit fanden. Manches über das Dichterdorf findet sich in Frischs Erzählung "Der Mensch erscheint im Holozän" wieder.
Heute wandern Touristen mit dem Buch in der Hand durch Berzona. Auf der Suche nach dem türkisblauen Swimmingpool der Familie Frisch oder dem Passweg ins Nachbartal, wie die Hauptfigur Herr Gaiser.
Weblinks:
Onsernone (TI): Die Stille des Onsernonetals geniessen - www.schweizerfamilie.ch
Max Frisch in Berzona - www.dw.com
de.berzona.ch
Weblinks:
Max Frisch-Biografie - Biografien-Portal www.die-Biografien.de
Max Frisch-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de
Buchempfehlung für Berzona-Besucher
Der Mensch lebt im Holozän von Max Frisch
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen