Am 22. August ging der »Jedermann« von Hofmannsthal unter Reinhardts Regie vor dem Salzburger Dom zum ersten Mal über die Bühne. Eigentlich als Notlösung, weil das ursprünglich geplante Werk (die Angaben dazu sind unterschiedlich) nicht rechtzeitig fertig wird.
Als am 22. August 1920 der Schauspieler Werner Krauß in der Maske des Toten zur Weihe des weltlichen Spiels vor dem Salzburger Dom erschien, soll sich der Himmel dramatisch verfinstert haben.
Knapp zwei Stunden später kniete Alexander Moissi als reicher, gottloser Jedermann reumütig auf den Steinplatten und betete das Vaterunser - just da, berichteten die Chronisten, rissen die Wolken auf, und die Sonne ergoss sich über den armen Sünder.
Gleich die erste Aufführung zog somit mit ihren Wetterkapriolen die Zuschauer in Salzburg unvergleichlich in ihren Bann. So ergreifend war der Start und das weltliche Spiel des »Jedermanns«, dass der Erzbischof im Publikum geweint haben soll und noch heute ergreift das "Spiel vom Sterben des reichen Mannes" die Zuschauer.
Weblink:
100 Jahre Salzburger Festspiele - www.kleinezeitung.at/kultur
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