Samstag, 16. August 2025

Das Valle Onsernone - Anziehungspunkt und Zufluchtsort

Berzona

Das Valle Onsernone war immer Anziehungspunkt und Zufluchtsort. Wegen seiner Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit hat diese karge Berglandschaft immer wieder Fremde angelockt, darunter auch Prominente Romanciers und Revolutionäre, Aussteiger und Asylsuchende. Anfang des vorigen Jahrhunderts waren es vor allem Künstler, die das Tal für sich als unberührten Ort entdeckten. Um hier den Erholungsurlaub zu verbringen, zu studieren oder schöpferisch tätig zu sein.

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg suchten der Maler und Bildhauer Max Ernst und der Journalist und Autor Kurt Tucholsky im Valle Onsernone Zuflucht. Und es kamen die Schriftsteller Ernst Toller und Elias Canetti. Eine kleine, deutschsprachige Kolonie von Intellektuellen hat hier gelebt. Selbstbezogen und allein um ihr geistiges Wohl besorgt, so erinnern sich manche Einheimische an die einstigen Gäste.


Max Frisch

«»Ausserhalb von allem: Treffender hätte Schriftsteller Max Frisch das wildromantische Onsernonetal nicht beschreiben können. Auf einsamen Wegen durch dichte Wälder kommt der Wanderer zur inneren Einkehr, während das Rauschen der Bäche sein ständiger Begleiter ist.

Berzona liegt in einem bewaldeten Hang im Valle Onsernone im Tessin wenige Kilometer vom Lago Maggiore entfernt in der Tessiner Bergwelt. Die Abgeschiedenheit der Berge sorgt für Ruhe und Erholung. Der Ort garantiert naturnahes Leben in alten Steinhäusern. Der idyllisch gelegene Weiler ist eine Art Dichterdorf, welches immer wieder prominente Gäste angelockt hat.



Palio von Siena ist eines der härtesten Pferderennen der Welt

Palio von Siena

Der »Palio di Siena« ist eines der härtesten Pferderennen der Welt. Er wird auf dem zentralen Platz der Stadt ausgetragen, der »Piazza del Campo«. In diesem Rennen treten die heute 17 »Contraden«, die Stadtteile Sienas, im Wettbewerb gegeneinander an.

Der Name Palio kommt aus dem lateinischen pallium. Pallium bedeutet Tuch oder Umhang. Später bekam das Wort auch die Bedeutung Fahne bzw. Standarte. So bekommt auch der Sieger des »Palio di Siena« als Preis eine bunte Standarte - bezeichnet als »Palio« - die jährlich neu gestaltet wird. Diese Standarte ist ein Seidenbanner an einer Hellebarde. Verwendete Motive sind die Madonna und die Symbole der teilnehmenden Contraden.


Palio bezeichnet in Italien allgemein einen Wettkampf zwischen benachbarten Gebieten, der mit Pferden ausgetragen wird.Der Palio von Siena ist weit mehr als ein Pferderennen. Zweimal im Jahr treten die Stadtteile zu einem der bekanntesten und zugleich härtesten Rennen Europas an – und das voller Leidenschaft und tief verwurzelter Animositäten.

Ungesattelte Pferde und mittelalterliche Kostüme, Fahnenschwenker und Trommler, alte Rituale und die ungezügelten Emotionen mehrerer Zehntausend Menschen charakterisieren den Palio.Jedes Jahr am 2. Juli und 16. August wandelt sich der wohl schönste Platz Italiens in eine brodelnde Wettkampfarena, der Palio ist eine ernste Angelegenheit. Fernsehsender übertragen das Rennen, bei dem der große Platz von Pferd und Reiter dreimal umrundet wird,

Der »Palio von Siena« wird seit dem Mittelalter zweimal jährlich im Sommer zu kirchlichen Festen veranstaltet und ist das wichigste Ereignis des Jahres in Siena. Das Rennen am 2. Juli findet zu Ehren der »Madonna di Provenzano« statt und heisst »Palio di Provenzano«, das am 16. August zu Ehren der Maria Himmelfahrt, welches »Palio dell'Assunta« genannt wird.

Weblink:

Palio - Mittelalterliches Spektakel: Pferderennen in Siena - www.toskanalive.de

Pieter Bruegel der Ältere 500. Geburtstag

Pieter Bruegel der Ältere

Pieter Bruegel der Ältere wurde vor 500 Jahren um 1525/1530 vermutlich in Breda geboren. Die Zeit von Pieter Bruegel d. Ä. (um 1526/30-1569) war geprägt von starken religiösen und politischen Konflikten. In seine Lebensjahre fallen die Konfessionskriege, die grausame Herrschaft des Herzogs von Alba als Statthalter der spanischen Niederlande und die Gräuel der Inquisition. Bis heute geben Leben und Werk des flämischen Künstlers Rätsel auf. Während die frühe Forschung den volkstümlichen Charakter von Bruegels Werk betonte, messen aktuellere Untersuchungen dem humanistischen Inhalt eine größere Bedeutung bei.

Pieter Bruegel der Ältere, genannt de Drol „der Drollige“ oder „Bauernbruegel“, war ein Maler der Niederländischen Renaissance. Er ist landläufig bekannt für seine Darstellungen des bäuerlichen Lebens im Herzogtum Brabant (Niederlande und Flandern) des 16. Jahrhunderts.

Die Bruegels sind die bedeutendste flämische Malerfamilie. Sie entzogen sich bewusst dem Einfluss des italienischen Manierismus und schufen damit einen ganz eigenen unabhängigen und tief im originellen Charakter der Flamen verwurzelten Stil.


Pieter Bruegel der Ältere

Bruegel führte die flämische Landschaftsmalerei des 16. Jahrhunderts auf ihren Höhepunkt, begründete das niederländische Bauerngenre und schuf zahlreiche allegorische Werke, die sich auf Sprichwörter, Volkskultur und humanistische Kultur beziehen.

Eines seiner berühmtesten Werke ist das Bild mit dem Titel »Die niederländischen Sprichwörter« (heute in der Gemäldegalerie in Berlin), auf dem über einhundert niederländische Sprichwörter zum Teil grotesk in Szene gesetzt sind. Bilder wie dieses, mit 100 und mehr dargestellten Personen (auch Wimmelbilder genannt), finden sich häufig in seinem Œuvre. Durch geschickte Komposition erscheinen auch solche Motive ausgewogen.

Bruegel war ein Künstler, der sich mutig mit seiner Zeit auseinandersetzte und durch eigene Denkansätze zu neuen Bildfindungen und Lösungen gelangte. Anstatt die Realität zu verklären, thematisierte er die Grausamkeit der Religionskriege und zeigte sich auch kritisch gegenüber der Kirche. Geschickt verbarg Bruegel seine politischen und religiösen Ansichten hinter einer anspielungsreichen Bildsprache, die den Betrachter bis heute dazu anreizt, hinter den scheinbar harmlosen Alltagsszenen versteckte, hintergründige Botschaften zu entdecken.

Besonders bekannt wurde Bruegel bereits sehr früh (zum Beispiel in Carel van Manders Urteil) für seine Darstellungen des bäuerlichen Lebens, wie sie sich in der Bauernhochzeit oder dem Bauerntanz finden. Jedoch kann Bruegels Œuvre keineswegs darauf reduziert werden, tatsächlich besteht sein Gesamtwerk nur zu einem sehr geringen Teil aus solcherart Genremalerei.

Pieter Bruegel der Ältere starb am 9. September 1569 in Brüssel.

Literatur:

Bruegel
Bruegel
von Emile Michel und Victoria Charles
.
Pieter Bruegel. Meister der niederländischen Kunst
Pieter Bruegel. Meister der niederländischen Kunst
von Christian Vöhringer

Samstag, 9. August 2025

Emil Nolde und der Expressionimus

Emil Nolde

Emil Nolde benannte sich seit der Eheschließung mit seiner Frau Ada 1902 nach seinem Geburtsort Nolde. Emil Nolde war einer der führenden Maler des Expressionismus und ein Pionier der abstrakten Kunst. Er ist einer der großen Aquarellisten in der Kunst des 20. Jahrhunderts.

Emil Nolde zählt zu den Hauptvertretern des deutschen Expressionismus und gehörte kurzzeitig der "Brücke" an. Er zeichnete, malte und modellierte von Jugend an. 1901 nahm er den Künstlernamen nach seinem Geburtsort "Nolde" an. Nach einer Weltreise 1913/1914 lebte er abwechselnd in Berlin und Seebüll.

Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde seine Kunst als "entartet" gebrandmarkt und er wurde mit Malverbot belegt. 1937 wurden über 1000 Bilder von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. In dieser Zeit schuf er seine "ungemalten Bilder", etwa 1300 Aquarelle. Sein Werk bilden neben Aquarellen auch Ölbilder, Holzschnitte und Radierungen.

Nolde ist bekannt für seine ausdrucksstarke Farbwahl. In der Radikalität, mit der er das Kolorit einsetzt, in der expressiven Leuchtkraft der Blätter und in der überzeugenden Virtuosität unterscheidet sich Nolde von seinen Zeitgenossen. Sein Werk umfasst neben Aquarellen auch Ölbilder, Holzschnitte und Radierungen. Die norddeutschen Landschaften sind ein Schlüsselmotiv in seinem umfangreichen Werk von Zeichnungen, Aquarellen und Ölbildern.

Kölner Dom wurde nach 600 Jahren Bauzeit fertiggestellt

Kölner Dom

Der Kölner Dom zählt zu den weltweit größten Kathedralen im gotischen Baustil. Der Kölner Dom ist mit 157,38 Metern Höhe nach dem Ulmer Münster das zweithöchste Kirchengebäude Europas sowie das dritthöchste der Welt. Das imposante Bauwerk ist zudem die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Deutschlands.

Der Kölner Dom wurde am 15. Oktober 1880 mehr als 600 Jahre nach der Grundsteinlegung im Jahr 1248 am Rhein feierlich vollendet. Zwischendurch hatte es in der wechselvollen Geschichte des Bauwerkes immer wieder längere Pausen gegeben. Das Geld war alle, der architektonische Geschmack änderte sich, die Kölner hatten keine Lust mehr auf den Dom.

Schon 1864 waren die beiden Querhausfassaden und die Obergadenzone von Langhaus und Querschiff fertig. Der hölzerne Dachstuhl über dem mittelalterlichen Chor wurde durch eine eiserne Konstruktion über dem Gesamtbau ersetzt, die zu den fortschrittlichsten dieser Zeit gehörte. 1880 wurden dann auch die Türme fertig gestellt.

Das Ende des Dombaus wurde am 15. Oktober 1880 mit einem Fest gefeiert, das Wilhelm I. als Mittel zur öffentlichen Repräsentation und als identitätsstiftendes Element des neun Jahre zuvor gegründeten Reiches nutzte.

Fertiggestellt wurde das gothische Gotteshaus unter der Regie von Kaiser Wilhelm I. mitten im Kulturkampf Preussens gegen die katholische Kirche. Der Kölner Dom wurde 1996 von der UNESCO als eines der europäischen Meisterwerke gotischer Architektur eingestuft und zum Weltkulturerbe erklärt.

Weblinks:

Kölner Dom - www.koelner-dom.de

Kölner Dom Baugeschichte - www.koelner-dom.de



Freitag, 8. August 2025

Neuschwanstein - Errichtung des »Märchenschlosses« König Ludwig II. (E)



Dieses weltberühmte Bauwerk in der Nähe von Füssen im Allgäu steht auf einem zerklüfteten Felsen hoch über einer Schlucht. 76 Meter hoch ragt der Achteckturm an der Nordseite des Palas in den Himmel. Die Bauidee hatte der sogenannte Märchenkönig Ludwig II. von Bayern. „Ich habe die Absicht, die alte Burgruine bei der Pöllatschlucht neu aufbauen zu lassen im echten Styl der alten deutschen Ritterburgen.“ So schrieb Ludwig II. an seinen Freund Richard Wagner. Hier, in der Gebirgswelt von Neuschwanstein, wollte sich der König von seinen Alltagsgeschäften zurückziehen, sich eine eigene Welt schaffen.

Neuschwanstein, das Märchenschloss des bayerischen Königs Ludwig II. Es diente ihm als Rückzugsort, um die Natur zu genießen und sich von den Menschen zu erholen. Doch das Verhältnis des Bayernkönigs zur Natur war von Beginn an zweischneidig: Für seinen Mammutbau ließ er 1869 die gesamte Bergspitze wegsprengen und baute eine mittelalterlich Pseudo-Ritterburg, allerdings mit Zentralheizung und Telefon. Die Bauarbeiten an diesem abenteuerlichen Gipfel kosteten 39 Arbeiter das Leben.

Der König wünschte für jedes Detail sorgfältigste, mit Farbe und Gold ausgeführte Zeichnungen. 17 Jahre (1869-1886) nahm der Bau des Schlosses in Anspruch, endgültig fertig ist er bis heute nicht. Die Bauzeit des Schlosses betrug 17 Jahre. Gewohnt hat der König darin nur 178 Tage.

Während der Bauzeit wohnte der König im benachbarten Schloss Hohenschwangau, von wo er die Bauarbeiten gut beobachten konnte,

Aus einer kleinen „Raubritterburg“ wurde eine monumentale neoromanische Burg, die deutliche Ähnlichkeiten mit der Wartburg bei Eisenach aufweist. Diese Parallele wird besonders am Palas deutlich. Auf vier Stockwerken enthält dieser Haupt-Bauteil 81 zum Teil äußerst prunkvolle Säle und Gemächer, die dem Besucher fast den Atem verschlagen. Ein wahres Märchenreich tut sich vor ihm auf. Ludwig II. hatte seine Privaträume im dritten Geschoss des Palas. Die Wandgemälde stellen Szenen dar aus der Nibelungensage, aus dem Lohengrin, Tristan und Isolde, der Edda etc.

Neuschwanstein, das Märchenschloss des bayerischen Königs Ludwig II. Es diente ihm als Rückzugsort, um die Natur zu genießen und sich von den Menschen zu erholen. Doch das Verhältnis des Bayernkönigs zur Natur war von Beginn an zweischneidig: Für seinen Mammutbau ließ er 1869 die gesamte Bergspitze wegsprengen und baute eine mittelalterlich Pseudo-Ritterburg, allerdings mit Zentralheizung und Telefon. Die Bauarbeiten an diesem abenteuerlichen Gipfel kosteten 39 Arbeiter das Leben.

Als seien sie Teil der Natur, gingen die Bauarbeiten des Schlosses weiter.

Die Türme wuchsen in den Himmel und mit ihnen auch die Baukosten. Der König wurde gewarnt, doch es scherte ihn wenig.

Nach 18 Jahren war der Rohbau fertig. Wichtigtster Raum sollte der Thronsaal werden. Er diente nur einem Zweck: den König und seine Macht darzustellen.

Die Architektur von Schloss Neuschwanstein

ele Bauvorhaben blieben während seines Lebens unvollendet und wurden erst später fertiggestellt

opulent geschmückter Thronsaal für Opernaufführungen.

ein Grotte

Samstag, 19. Juli 2025

Grand Canyon - die längste Schlucht der Welt

Grand Canyon

So wie den gewaltigen Abgrund des Grand Canyon mögen sich früher die Menschen den Rand der scheibenförigen Erde vorgestellt haben. Der 1.600 tiefe und 350 km lange, vom Colorado River eingeschnittene Schlucht ist die längste der Welt.

1919 wurde der Grand Canyon zum Nationalpark gemacht. Die atemberaubende Schönheit des Grand Canyon ist ein Naturerlebnis, welches sich am besten durch eine Wanderung in die tiefe Schlucht erschließt.

Der Grand Canyon Nationalpark ist eine Schlucht der Extreme. Er hat unzählige Facetten, ist riesengroß und wird Jahr für Jahr von Millionen Touristen aus dem In- und Ausland besucht. Der Grand Canyon Nationalpark ist ein Urlaubsziel der Extraklasse.

Egal, ob man ihn sich nur anschaut, ihn erwandert, überfliegt, auf dem Rücken eines Muli erforscht oder tief unten auf dem Colorado River eine Raftingtour unternimmt - das gewaltige Naturmonument ist beeindruckend und hinterlässt bleibende Eindrücke. Nicht umsonst gilt der Grand Canyon als einer der meistbesuchten Nationalparks der USA.

Mehr als sechs Millionen Touristen besuchen jedes Jahr die gewaltige Schlucht, die der Colorado River in den Grand Canyon geschliffen hat. Um den Trubel zu entgehen, steigt man hinab und wandert in zwei Tagen einmal quer durch den Canyon.

Wer die wohl berühmteste Schlucht der Welt abseits der Touristenmassen erleben will, wandert einmal hindurch - von der Südkante über den Colorado River zum North Rim. Die beste Zeit für eine Wanderung durch den Grand Canyon sind die Monate Mai und Oktober. Im Sommer steigen die Temperaturen auf mehr als 40 Grad.

Die "Phantom Ranch" heißt das Gasthaus am Grund des Grand Canyon, zu der Maultiere sämtliche Lebensmittel transportieren. Die Bewirtung nach einer Wanderung ist dort allerdings recht rustikal: Es gibt Steak, Eintopf oder vergetarisches Gericht.

Für die indianischen Ureinwohner, die vor ca. 4.000 Jahren die Region des heutigen Utah und Arizona besiedelt haben, war die eindrucksvolle Landschaft aus gigantischen Schluchen und eindrucksvollen Felsmonumenten ein ehrfurchtsgebietender Ort der Götter.

Literatur:

Grand Canyon Nationalpark
Grand Canyon Nationalpark
von Wolfgang Förster