Montag, 1. August 2011

Liao Yiwu - Chinas Dichter von unten

Liao Yiwu, geboren 1958 in der chinesischen Provinz Sichuan, ist ein Dichter und Romanautor. Er wuchs als Kind in der großen Hungersnot der 60er Jahre auf und lebte jahrelang von verschiedensten Tagelöhner-Jobs. In den 1980er Jahren war Liao einer der bekanntesten jungen Dichter in China und veröffentlichte regelmäßig in wichtigen Literaturmagazinen. Einige seiner Werke erschienen in den Zeitschriften der Untergrund-Literaturszene, da die chinesischen Behörden Gedichte im Stil westlicher Lyrik als „geistige Verschmutzung“ ansahen. Aufgrund dieser Verbindungen steht Liao seit 1987 in China auf der Schwarzen Liste.
Bis zum Vorabend des 4. Juni 1989 führt Liao Yiwu das Leben eines so unbekannten wie unpolitischen Hippie-Poeten. Doch mit dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens ist schlagartig alles anders. 1989 publizierte er das epische Gedicht "Massaker" über die Ereignisse am Tian’anmen-Platz am 4. Juni 1989 und in dem er das Blutbad auf dem Platz des Himmlischen Friedens anprangerte. Nachdem Liao sein kritisches Gedicht verfasst hatte, wurde er zu vier Jahren Haft im Gefängnis verurteilt. Aufgrund seiner kritischen Haltung zur chinesischen Regierung sind Liaos Werke in der Volksrepublik China verboten. Die chinesische Ausgabe von "Fräulein Hallo und der Bauernkaiser" wurde sofort nach Erscheinen verboten. 2007 wurde Liao Yiwu vom Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrum mit dem Preis "Freiheit zum Schreiben" ausgezeichnet, dessen Verleihung aber in letzter Minute verhindert wurde. Im Juli 2011 ist sein Zeugenbericht aus chinesischen Gefängnissen "Für ein Lied und hundert Lieder" auf deutsch erschienen. Darin schildert Liao auf literarisch höchst eindringliche Weise die brutale Realität seiner Inhaftierung. Liao Yiwu beschreibt in diesem Band sein rechtloses Leben im chinesischen Gefängnis, in das ihn das Regime nach seinen Protesten im Umfeld des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens steckte.

Sonntag, 31. Juli 2011

»One World Trade Center« wird das höchste Gebäude der USA



Der »One World Trade Center«-Turm wird das höchste Gebäude der USA. Das Original-Design stammt von Star-Architekt Daniel Libeskind. In seiner Autobiografie nannte er den Wiederaufbau des am 11. September 2001 zerstörten »World Trade Center« die "Entwürfe meines Lebens". Sie wurden von David Childs überarbeitet.



78 Stockwerke ragte der Wolkenkratzer mit Stand Ende Juli 2011 bereits in die Höhe, 104 Stockwerke sollen es insgesamt werden. Die Bauarbeiten am One World Trade Center in New York schreiten voran. Bis zu 3.000 Menschen bauen am neuen Wahrzeichen von Manhattan.

Vier Türme werden vom Immobilienentwickler Larry Silverstein, dem Pächter des eingestürzten »World Trade Centers«, auf »Ground Zero« errichtet. Mit einer Höhe von 1776 Fuß (541 Meter) wird »One World Trade Center« herausragen. Keine zufällige Zahl, man will damit an das Gründungsjahr der USA erinnern.



Im April 2006 startete offiziell der Neubau des »World Trade Centers«. Der Hauptturm soll 2013 fertiggestellt werden, vier Jahre später als ursprünglich geplant.

Samstag, 23. Juli 2011

Die alte Inkastadt Machu Picchu vor 100 Jahren entdeckt

Machu Picchu

Am 23. Juli 1911 entdeckte der amerikanische Forscher Hiram Bingham in der peruanischen Wildnis die Inkastadt Machu Picchu. Bingham stieß in der Wildnis des peruanischen Hochlandes auf die völlig zugewachsenen Ruinen und legte die Mauern frei bevor er jede Menge wertvolle Kunstobjekte in die USA nach Yale schaffte.

Der Archäologe Hiram Bingham von der Yale-Universität stieß im Juli 1911 zufällig auf die dschungelüberwucherten Ruinen, als er in diesem Teil Perus nach der letzten Inka-Hauptstadt Vilcabamba suchte. Seine Wiederentdeckung machte die in den Bergen der Anden abgelegene alte Inka-Stadt Machu Picchu weltberühmt.

Ein makelloser Held war der Abenteurer aus Amerika allerdings nicht - er verfogte seine eigenen Interessen und seine Methoden der Forschung sind bis heute umstritten. Peruanische Wissenschaftler jedenfalls kritisieren bis heute, wie Bingham mit den Einwohnern der Region umging.

Hiram Bingham dokumentierte sorgfältig die gewaltige Anlage der Inkas, die Anwohner der Gegend bereits vorher kannten, und machte sie der Wissenschaft zugänglich. Peru feiert daher in diesem Jahr "100 Jahre Entdeckung von Machu Picchu für die Welt".

Weblinks:

Die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Welt
Die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Welt
von Sherry Collins

Weitere Weblinks:

Machu Picchu feiert Jubiläum - Vor 100 Jahren "für die Welt" entdeckt - ntv.de
Streit über Weltwunder - Wer hat Machu Picchu wiederentdeckt? - www. tagesschau.de
Machu Picchu feiert Jubiläum - Vor 100 Jahren "für die Welt" entdeckt - ntv.de
Machu Picchu - 100 Jahre Trümmertourismus - www. spiegel.de
Blog-Artikel
Machu Picchu feiert Jubiläum - caleidoscop.blog.de

Mittwoch, 20. Juli 2011

Bregenzer Festspiele Große Oper am Bodensee

Es ist vor allem die außerordentliche Schönheit der Kulisse, die die Bregenzer Festspiele weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt macht. Mitten im Bodensee gelegen, zieht die weltgrößte Seebühne Besucher aus aller Welt in ihren Bann. Die opulenten Bühnenbilder und die für eine Freiluftbühne unvergleichliche Akustik tun ihr Übriges, um einen Besuch dieses faszinierenden Kultur-Events zu einem besonderen Erlebnis zu machen.

Im Jahr 2011 kommt Umberto Giordanos Oper „André Chénier“ auf der Seebühne von Bregenz zur Aufführung - Große Oper am Bodensee. Ein Werk, das eigens für die Bregenzer Seebühne komponiert zu sein scheint. Um es mit den Worten des Intendanten der Festspiele, David Pountney, zu sagen: „Die Oper bietet die perfekte Mischung für diesen Ort: eine packende Handlung und starke Charaktere, gefangen zwischen den Exzessen des Ancien Régime und dem Terror der Französischen Revolution.“

Die Oper in vier Akten basiert auf dem Leben des französischen Dichters André Chénier zur Zeit der Französischen Revolution. Im Mittelpunkt des Werkes steht die tragische Figur des französischen Dichters André Chénier, der 1794 mit 31 Jahren auf der Guillotine endete.

Man darf gespannt sein, mit welchen gewaltigen Bildern die Seebühne von Bregenz die Zuschauer 2011 wieder verzaubert.

Dienstag, 12. Juli 2011

"Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" von Marcel Proust

Der Franzose Marcel Proust hat mit seinem siebenbändigen Romanwerk "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" ein Meisterwerk des 20. Jahrhunderts geschaffen: eine monumentale Darstellung der Pariser Aristokratie und des Großbürgertums in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Proust gilt als Schriftsteller der Moderne. Er unternahm den modernen Versuch, die gesamte menschliche Gesellschaft seiner Zeit in einer gewaltigen Romanfolge, aus dem Blickwinkel der - gespiegelt in den - Erinnerungen seines Lebens, darzustellen. Über allem zentral steht die Idee der Zeit. Proust schreibt einen Roman, der einer zentralen Idee und unterwirft ihr alle Elemente des traditionellen Romans und revolutioniert ihn damit. Er beschreibt ein Leben, nicht wie es war, sondern wie es erinnert wird. Sein Romanzyklus »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« gilt als ein Klassiker der modernen französischen Literatur und eines der bedeutendsten erzählenden Werke des 20. Jahrhunderts. Sein Hauptwerk ist »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« (»À la recherche du temps perdu«) in sieben Bänden. Dieser monumentale und epochale Roman gilt als eines der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts. Es ist eine monumentale Darstellung der Pariser Aristokratie und des Großbürgertums in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Das monumentale Romanwerk ist als fiktive Autobiographie aus der Persepektive des Ich-Erzählers geschrieben und spiegelt die Erinnerungen seines Lebens. »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« besticht vor allem durch seine präzisen und einfühlsamen Beschreibungen. Während sich die historisch zuerst entstandenen Anfangs- und Schlussteile des Romans hauptsächlich mit dem Thema der Erinnerung befassen, tritt dieses Thema im Mittelteil, etwa ab »Sodome et Gomorrhe«, in den Hintergrund zugunsten einer präzisen, immer wieder ironischen Beschreibung der mondän-dekadenten Gesellschaft der Jahrhundertwende. Sieben Bände umfasst dieser Romanzyklus "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" des französischen Schriftstellers Marcel Proust (1871 – 1922). Der siebte und letzte Band - fast schon eine Ironie der Literaturgeschichte - erschien 1927, fünf Jahre nach seinem Tod, und heißt "Die wiedergefundene Zeit". Er beschäftigte sich mit der Suche nach der verlorenen Zeit". Diese schien ihm wie ein "Heiliger Gral" zu sein, den er unbedingt aufspüren wollte. Weblink: Marcel Proust - "Suche nach der verlorenen Zeit" - Klassiker der Weltliteratur - BR alpha

Sonntag, 10. Juli 2011

Marcel Proust - 140. Geburtstag

Marcel Proust
Marcel Proust, geboren am 10. Juli 1871 in Auteuil, einem Vorort von Paris, gilt neben Joyce und Kafka als Begründer der literarischen Moderne. Er führte schon früh an Asthma leidend nach dem Studium derRechts- und Literaturwissenschaft und kurzer Tätigkeit in der Bibliotheque Mazarine in Paris ein Salonleben, das nur von Reisen unterbrochen wurde. Proust zog sich schon früh in die Welt seiner Erinnerungen zurück. Für Proust liegt die Kunst des Schreibens darin, sich seinen Erinnerungen hinzugeben. Diese Erinnerungen tauchen unangekündigt auf und sind flüchtiger Natur. Der Rückzug aus dem sozialen Leben im Jahr 1905, nach dem Tod der Mutter, in die Einsamkeit im schallisolierten Zimmer am Boulevard Haussmann machten (seit 1908) die Arbeit an dem Roman zum einzigen Inhalt dieser Existenz. Im März 1922 beendete der Romancier das epochale Werk - nachdem er seine Zeit gefunden hatte - und betrachtete dies als Erfüllung seines Lebens. Damit war auch sein literarisches Leben ausgehaucht. Marcel Proust starb im November 1922 in Paris.
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Marcel Proust-Weblinks: Marcel Proust - "Suche nach der verlorenen Zeit" - Klassiker der Weltliteratur - BR alpha Marcel Proust-Biografie - Biografien-Portal www.die-Biografien.de Marcel Proust-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Dienstag, 5. Juli 2011

16. Internationales Literaturfestival in Leukerbad




Wer gerne wandert und sich zugleich für Literatur interessiert, ist in Leukerbad vom 8. bis zum 10. Juli 2011 richtig. In dem schweizerischen Ort findet dann ein Internationales Literaturfest statt.

Seit der Buchhändler und Verleger Ricco Bilger 1996 das internationale Literaturfestival aus der Taufe hob, das seit einigen Jahren von Hans Ruprecht geleitet wird, ist Leukerbad zur belieb­testen Begeg­nungs­stätte mit der Welt­literatur der Gegenwart geworden.

Als unverzicht­barer Initiationsritus für die Literaturpilger wird auch diesmal wieder der Spaziergang durch die Dalaschlucht zelebriert, der unter einem tosenden Wasserfall hindurchführt und die Wanderer auf eine schwindel­erregend steile Metall­treppe leitet, die man durchaus als die profanierte Form einer Himmels­leiter empfinden kann.

Erstmals wird auch eine Hommage an James Baldwin ins Programm aufgenommen, der während seines Leukerbader Aufenthalts seinen Debüt­roman „Go Tell it on the Mountain“ schrieb, der ihn um­gehend welt­berühmt machte.

Den Veranstaltern zufolge haben unter anderem A.L. Kennedy und Peter Stamm bereits zugesagt. Auch der diesjährige Gewinner des Leipziger Buchpreises, Clemenes Setz, wird erwartet.