Freitag, 31. August 2012

»Internationale Filmfestspiele Venedig« 1932 gegründet

Die 1932 begründeten »Internationalen Filmfestspiele Venedig» sind Teil der Biennale für zeitgenössische Kunst und finden jedes Jahr von Ende August bis Anfang September auf dem Lido in Venedig statt. Die Filmfestspiele von Venedig sind das älteste Filmfestival der Welt und gehören bis heute – gemeinsam mit dem Filmfestival Cannes und der Berlinale – zu den bedeutendsten internationalen Filmfestspielen.

Das erste und älteste, die »Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica« in Venedig, erfand im Jahr 1932 ein Conte Giuseppe Volpi, der zu dieser Zeit auch Besitzer des exzentrischen Riesenhotels »Excelsior« auf dem Lido war. Der Glamour des Kinos, befand er nach Rücksprache mit Mussolini, könne die Touristensaison um zwei entscheidende Wochen verlängern. Das ewige Hin und Her zwischen Kunst und Kommerz ist bei Filmfestivals also kein Systemfehler. Es ist das System.

Filmfestivals waren von Anfang an auch eine politische Angelegenheit. Die Mostra von Venedig stand unter dem Einfluss Mussolinis und wurde immer mehr zum Propagandafest der Faschisten, je näher der Zweite Weltkrieg rückte. 1939 reichte es dem französischen Kulturminister – er rief, nach Rücksprache mit Hollywood, das Festival von Cannes als Gegenprogramm der freien Welt ins Leben. Wegen des Kriegs fand Cannes dann erstmals 1946 richtig statt. Die besondere Rivalität dieser beiden Stadtfestivals hat sich bis heute erhalten.

Dienstag, 14. August 2012

Hermann Hesse in Montagnola

Montagnola

Über 40 Jahre seines Lebens verbrachte Hermann Hesse in seiner Wahlheimat Schweiz. Bereits 1919 lies er sich Montagnola nieder, einem Dorf in der Nähe von Lugano am Luganer See.

Hermann Hesse verlies im Mai 1919 Bern und zog ohne die Familie in den Süden der Schweiz auf der Suche nach einem neuen Wohnort. In dem Tessiner Flecken Montagnola oberhalb des Luganer Sees fand er eine neue Bleibe, die pittoreske »Casa Camuzzi«, ein romantisches Schlösschen, in dem er drei Zimmer mietete.
Wahrscheinlich ahnte Hesse zu dem Zeitpunkt selbst noch nicht, dass er hier einen Wohnort bis zum Ende seiner Tage gefunden hatte. Der Aufenthalt in Montagnola sollte für Hesse ein einschneidendes Erlebnis in seinem Leben werden.

Mit dem Umzug in seine Wahlheimat nach Montagnola begann eine einschneidende Veränderung im Leben des 42-jährigen, der sich persönlich und künstlerisch in einer tiefen Krise befand. Seine erste Ehe war gescheitert, im Ersten Weltkrieg hatte sein Weltbild Risse bekommen und seine auf deutschen Konten lagernden Ersparnisse wurden von der Inflation aufgezehrt. Auch als Schriftsteller stand Hesse vor einem Debakel.

Hesse beim Zeichnen

Sein Leben änderte sich schlagartig unter der Sonne des Südens. Hesse blühte buchstäblich auf und die angestauten psychischen Spannungen entluden sich in einem kreativen Schaffensrausch, der seinen Dichterruhm begründete. Der malerische Ort Montagnola wurde zu seiner Befreiung.
Hermann Hesse starb am 9. August 1962 in seiner Wahlheimat in Montagnola im Schweizer Kanton Tessin. Seine letzte Ruhestätte fand der Dichter auf dem Friedhof von San't Abbondio in Gentilino.

Weblinks:

Hermann Hesse-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Hermann Hesse-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Sonntag, 22. Juli 2012

»Guggenheim Museum Bilbao« ist ein Besuchermagnet

Museo Guggenheim Bilbao

Das am Rande der Altstadt von Bilbao gelegene »Museo Guggenheim Bilbao« wurde 1997 nach Plänen des US-amerikanischen Architekten Frank O. Gehry errichtet. Der spektakuläre Museumsbau aus Titan, Glas und Kalkstein ist eines der wichtigsten Beispiele avantgardistischer Architektur des 20. Jahrhunderts weltweit und ein Besuchermagnet.

Das einem Oval ähnliche Gebäude befindet sich in der Innenstadt Bilbaos am Ufer des Flusses Nervión, welcher in die Ria de Bilbao mündet. Dabei steht der avantgardistische Bau des Guggenheim-Museums im Kontrast zur Altstadt von Bilbao. Das Museum kontrastiert mit der sonst oft gesichtslos-industriellen Gestalt Bilbaos.
Museo Guggenheim Bilbao

Um den Museumsbau herum ist eine ganze aufblühende Museumslandschaft entstanden. An der Wasserseite drängen sich die Touristen vor »La Maman«, der Riesenspinne von Louise Bourgeois, weiter oben befindet sich der Blumenhund »Puppy« von Jeff Koons .

Und im Innern des Museums befinden sich Richard Serras Skulpturen aus Eisen und Rost: rosteiserne Wände, die sich wellenförmig durch den angeblich größten Saal der Welt ziehen, sich verengen, sich erweitern und dabei immer wieder die eigene Perspektive in Frage stellen.



Schwerpunkt der Sammlung des »Guggenheim-Museums Bilbao« ist moderne, sowie zeitgenössische Kunst, die in wechselnden Ausstellungen gezeigt wird. Vor dem Museum ist ein Kunstwerk von Jeff Koons ausgestellt: der überdimensionale Blumenhund »Puppy«, der mit Blumen bepflanzt wird und eigentlich nur im Eröffnungsjahr dort stehen sollte.

Nach Protesten der Bevölkerung durfte »Puppy« aber vor dem Guggenheim-Museum stehen bleiben und wird jedes Frühjahr neu mit Blumen bepflanzt, die fortlaufend ausgetauscht werden, wenn sie abgeblüht sind.

Weblink:

Spanien: Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps
Spanien: Reisehandbuch mit vielen praktischen Tipps
von Thomas Schröder

Samstag, 14. Juli 2012

Pisa ist bekannt durch seinen schiefen Turm

Schiefer Turm von Pisa

Pisa ist eine Stadt in der Toskana, dessen Wahrzeichen der als schiefer Turm von Pisa bekannte Campanile ist. Der Name Pisa ist untrennbar verbunden mit dem schiefen Turm, der eine der touristischen Hauptanziehungspunkte Italiens ist.

Der schiefe Turm von Pisa ist das Wahrzeichen und gilt als eines der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Es handelt sich hierbei um einen Glockenturm der neben dem Dom steht dessen Bau um 1173 begonnen hat. Die Arbeiten am Turm wurden mehrmals unterbrochen und der Glockenturm wurde erst im Jahr 1372 fertiggestellt.

Der Turm, die benachbarte Kathedrale, das Baptisterium (Taufkirche) sowie der Friedhof Camposanto wurden 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit ernannt.

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören neben dem Schiefen Turm von Pisa , der Dom »Santa Maria Assunta«, der Camposanto Monumentale, das Baptisterium (Taufhaus), »Santa Maria della Spina«, »San Paolo a Ripa d’Arno«, »Santo Sepolcro« (Nachbau der Grabeskirche), die »Piazza dei Cavalieri«, das historische Stadtzentrum und der älteste Botanische Garten der Welt (1543 gegründet).

Der berühmte Turm bildet zusammen mit dem Dom, einem Baptisterium und dem ummauerten Friedhof Camposanto ein imposantes Gesamtensemble. Es wurde jedoch im 12. Jahrhundert in eine Schwemmsandebene des Arno gesetzt, wo der weiche Untergrund an der Südseite des Turmes schon bald nschzugeben begann.

Der Dom »Santa Maria Assunta« gilt als eines der schönsten Bauwerke der toskanischen Romanik. Von außen ist der Dom ganz mit weißem Carrara-Mamor überzogen. Die Fassade des mächtigen Bauwerkes wird durch Blendarkaden mit eleganten Rundbögen und schmalen Säulen aufgelockert.

Das historische Stadtzentrum zieht sich über die vier Stadtviertel von San Martino, Santa Maria, San Francesco und Sant’Antonio bis hin zur »Piazza dei Miracoli« (»Platz der Wunder«) wo sich der schiefe Turm befindet.

Donnerstag, 5. Juli 2012

"The Shard" ist der höchste Wolkenkratzer Europas

The Shard

"The Shard" ist ein Wolkenkratzer in Londons Stadtteil Southwark am Südufer der Themse und Renzo Pianos jüngstes Werk. "The Shard" ist mit 310 Meter höchste Wolkenkratzer Europas. Die Eröffnung von "The Shard" findet am 5. Juli 2012 statt. Zur Eröffnungsfeier gibt es eine Lasershow.

"The Shard" hat 72 nutzbare Stockwerke und ist insgesamt 310 Meter hoch. "The Shard" überrragt den Moskauer »Capital City Tower« um etwa 10 Meter und den »Commerzbank Tower« in Frankfurt am Main um mehr als 50 Meter.

The Shard

Der verzögerte Baubeginn erfolgte am 16. März 2009, die Einweihung war am 1. Februar 2013. Die endgültige Bauhöhe von 310 Metern wurde am 30. März 2012 durch Aufsetzen einer stählernen Spitze als letztes Bauelement erreicht.

"The Shard" - von englisch shard ‚Scherbe‘, ‚Splitter‘ - ist ein Wolkenkratzer an der London Bridge Station. Kritiker warfen dem Architekten Renzo Piano vor, er hätte eine "Scherbe ins historische Herz Londons" gerammt.

Sonntag, 1. Juli 2012

Nowgoroder Kreml erstmals 1044 erwähnt

Nowgoroder Kreml

Nowgoroder Kreml im Westen der Stadt am Ilmensee wurde erstmals 1044 erwähnt. Der Kreml wurde von dem Fürst Jaroslaw dem Weisen in Auftrag gegeben und diente im Mittelalter als strategische Befestigung der Handelsstadt.

Die alte Handelsstadt Welikij Nowgorod ist die älteste Stadt Russlands, Wiege der russischen Demokratie, mittelalterliches Handels– und Gewerbezentrum und einer der wichtigsten Partner der Hanse vom 12. bis zum 15. Jahrhundert. Von Nowgorod aus fand im Hansehandel über die Ostsee statt.

Am Jaroslawer Hof, wo im Mittelalter die Handelsreihen standen, befand sich ein der größten Hansekontore im Europa. Das Kontor bestand aus dem Gotischen und dem Deutschen Höfe.

Sehenswert ist neben der frühmittelaltlerlichen Burganlage die gesamte Altstadt zu beiden Seiten des Flussese Wolchow und die Sophienkathedrale im Kreml von Weliki Nowgorod.

Weblinks:
Auf Spurensuche durch die Zarenstädte
Auf Spurensuche durch die Zarenstädte: Eine Fahrt von Moskau über Nowgorod nach St. Petersburg
von Elisabeth Weinschrott
Nowgorod. Architekturdenkmäler Kunsthistorisches Museum - Illustrierter Reiseführer
Nowgorod. Architekturdenkmäler Kunsthistorisches Museum - Illustrierter Reiseführer
von V. Bulkin und J. Afonkin

Montag, 25. Juni 2012

Die Pinakothek von Siena

Palazzo Pubblico

Die »Pinacoteca Nazionale di Siena« bietet eine eindrucksvolle Schau der wichtiger Werke sienischer Künstler aus mehreren Jahrhunderten sowie internationale Meisterwerke in der »Spannocchi«-Sammlung.

Das wichtigste staatliche Museum Sienas enthält die größte Sammlung von Bildern der sienesischen Schule. Meisterwerke vom 12. bis zum 17. Jahrhundert von Duccio di Buoninsegna, Simone Martini, Pietro und Ambrogio Lorenzetti, Sodoma, Beccafumi und vielen anderen Künstler sind dort zu bewundern.

Diese berühmte Pinakothek bietet eine Reise durch vier Jahrhunderte der Malerei von Siena - von den stark durch die Hieratik des byzantinischen Stils geprägten Anfängen bis zu Sodoma, dem Großmeister der Malerei von Siena des 16. Jh.s. Und wenn auch die großen Meister der Stadt, Duccio und Simone Martini, hier nur wenig vertreten sind, so ist der Rundgang ein bezauberndes Erlebnis.

Die Pinakothek wurde 1932 eingeweiht und befindet sich seitdem im Stadtdrittel »Terzo di Città« in den Gebäuden »Palazzo Brigidi« und »Palazzo Buonsignori« in der Via San Pietro 29. Letzterer stammt aus dem 15. Jahrhundert und hatte als architektonisches Vorbild den »Palazzo Pubblico«.

Das Gebäude umfasst vier Stockwerke, wobei das Erdgeschoss nur als Eingangsbereich und für Büros sowie Diensträume benutzt wird. Hier befindet sich ein Sarkophag der Etrusker sowie eine Tür des zerstörten Konvent der Olivetaner am Stadttor Porta Tufi.

Im ersten Stock sind die Werke des 16. Jahrhunderts ausgestellt. Das zweite Stockwerk enthält die älteren Werke aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Das dritte Stockwerk dient seit 1977 als Ausstellungsraum der Spannocchi-Sammlung (Collezione Spannocchi), die sich erheblich von den seneser Künstlern unterscheidet und sich den norditalienischen und internationalen Künstlern widmet.

Die komplette Sammlung ist aufgeteilt in zwei Teile, der erste - noch unerforschte Teil - befindet sich im »Palazzo Pubblico«, der zweite in der »Pinacoteca Nazionale«.