Samstag, 18. April 2015

Die Tulpenblüte in Keukenhof

Tulpenblüte in Keukenhof


Der Keukenhof liegt auf halbem Wege zwischen Leiden und Haarlem in dem kleinem Ort Lisse. Er gehört seit über 60 Jahren zu den größten Touristenattraktionen der Niederlande und gilt als die größte Freilandblumenschau der Welt. Der Keukenhof lässt Blumen sprechen. Er ist ein attraktives Ziel für Blumenliebhaber aus aller Welt, die sich dort auch für den eigenen Bedarf eindecken können.

Der Keukenhof ist der schönste Frühlingspark der Welt. Mehr als sieben Millionen Tulpen, Narzissen und Hyazinthen sorgen acht Wochen lang auf einer Fläche von 32 Hektar für ein farbenprächtiges Blütenspektakel. Der Keukenhof ist die größte Freilandblumenschau der Welt. Nicht nur die vielfältigen Farben und Formen hunderter Zwiebelblumen, sondern auch die wunderschönen Teichanlagen und die jahrzehntealten Bäume sind ein Erlebnis.



Neben den 32 Hektar Blumen können die Besucher spektabuläre Blumenschauen, überraschende Inspirationsgärten, einzigartige Kunstwerke und großartige Verantstaltungen genießen. Die tulpomania ausstellung im Juliana Pavillon nicht zu vergessen.

Keukenhof steht in 2015 im Zeichen Van Goghs. Van Gogh bildet die Inspirationsquelle der Blumenschauen und desneuen Selfie-Gartens. Höhepunkt in diesem Jahr ist das spektakuläre Blumenmosaik eines Sebstportraits Vincent van Gogh's mit Tausenden Tulpen.

Weblink:

Keukenhof - Keukenhof in Lisse - www.keukenhof.nl/de

Literatur:

77 schönste Orte Holland
77 schönste Orte Holland
von Monika Diepstraten

Thüringer Themenjahr "Cranach in Thüringen"



Im Rahmen des Thüringer Themenjahres "Cranach in Thüringen" stellt die Stiftung Schloss Friedenstein den Maler Lucas Cranach d. Ä. in den Mittelpunkt einer großen Sonderausstellung »Cranach im Dienst von Hof und Reformation«.

Zahlreiche nationale und internationale Leihgaben sowie herausragende Werke der eigenen Sammlungen werden dabei die Tätigkeit des Künstlers für den Hof und sein Wirken für die Reformation vor Augen führen.

So oblag es Cranach als Hofmaler repräsentative Werke zu schaffen, die der Ausstattung der kurfürstlichen Residenzen dienten und als Geschenke an befreundete Fürsten gelangten. Zahllose Porträts, mythologische und biblische Historien sowie Jagd- und Turnierdarstellungen zeugen in der Ausstellung von jenem bedeutenden Aufgabenfeld.

Lucas Cranach stellte zugleich seine künstlerischen Fertigkeiten auch in den Dienst der Reformation. So fertigte der Künstler einige bedeutende, in Gotha gezeigte Holzschnitte, in denen er die katholische Kirche scharf attackierte und damit aktiven Anteil am Kampf der Konfessionen nahm. Überdies schuf Cranach wiederholt Gemälde, auf denen er lutherische Lehrinhalte zur Darstellung brachte.

Anschaulich zeigen beispielsweise die in der Ausstellung gezeigten Bilder der Kindersegnung und der Ehebrecherin, dass der Mensch, nur durch Gottes Gnade Erlösung findet. Als Hauptwerk jener reformatorischen Ikonographie ist das Gesetz und Gnade-Motiv zu nennen, deren wichtigste Fassungen, die Tafeln aus Gotha und Prag, in der Ausstellung gemeinsam präsentiert werden.

Anhand von Gemälden, Buchgraphiken, Flugblättern und Medaillen wird somit die, in Kooperation mit der Museumslandschaft Hessen Kassel erstellte Ausstellung vorführen, wie es Cranach gelang, politische Botschaften und konfessionelle Glaubensvorstellungen in eindringlicher Form zu verbildlichen.

Wie an keinem anderen Ort bietet sich in Gotha die Möglichkeit, Kunst und Leben Cranachs in allen Facetten erlebbar zu machen. So bietet die große Zahl an Gemälden und Graphiken, die sich seit mehr als 350 Jahren im Residenzschloss der früheren Herzöge von Sachsen-Gotha, den direkten Nachfahren der sächsischen Kurfürsten, erhalten haben, einen direkten Einblick in das höfische Aufgabenfeld des Künstlers.

Doch auch abseits der Ausstellung bietet ein Gang durch die Strassen Gothas die Möglichkeit, die Stadt, mit der Cranach wirtschaftlich und privat eng verbunden war und in der er seine spätere Ehefrau kennen und lieben lernte und die Spuren des großen Renaissancekünstlers zu entdecken.

Weblink:

<a href="http://www.stiftungfriedenstein.de/ausstellungen-und-veranstaltungen/cranach-2015" target="blank">Cranach in Thüringen 2015</a> - www.stiftungfriedenstein.de

Botticellis Gemälde in der Galerie der Uffizien

Die Galerie der Uffizien in Florenz weist die größte Dichte an Glanzstücken in den der Renaissance gewidmeten Abteilungen auf.

In der Galerie der Uffizien in Florenz gehören Botticellis Gemälde wie »Primavera« und »Die Geburt der Venus« gehören zu den bedeutendsten Attraktionen für Besucher und Kunstliebhaber.

Geburt der Venus

Faszinierende Frauenfiguren Botticellis, seine intime Darstellungen der »Madonna mit dem Kind«, »Die Geburt der Venus« und der »Maria mit dem Kind und singenden Engeln« sind heute in der ganzen Welt berühmt.


Botticellis Gemälde zählen zu den bekanntesten und beliebtesten Kunstwerken der italienischen Renaissance. Madonnen, Heilige und gut gewachsene Grazien aus gutem Hause gehörten zu den bevorzugten Objekten des Renaissance-Malers.

Literatur:

 Sandro Botticelli
Sandro Botticelli
von Frank Zöllner


Dienstag, 14. April 2015

Mir träumte, ich müsste Abschied nehmen

Mir träumte, ich müsste Abschied nehmen von allen Dingen, die mich umstellt haben und ihren Schatten werfen: die vielen besitzanzeigenden Fürwörter. Abschied vom Inventar, dieser Liste diverser Fundsachen. Abschied von den ermüdenden Düften, den Gerüchen, mich wachzuhalten, von der Süße, der Bitternis, vom Sauren an sich und von der hitzigen Schärfe des Pfefferkorns. Abschied vom Ticktack der Zeit, vom Ärger am Montag, dem schäbigen Mittwochsgewinn, vom Sonntag und dessen Tücke, sobald Langeweile Platz nimmt. Abschied von allen Terminen: was zukünftig fällig sein soll.

aus: Günter Grass, »Die Rättin«, Das vierte Kapitel
»Die Rättin«

Ritchie Blackmore 70. Geburtstag

Ritchie Blackmore


Ritchie Blackmore wurde vor 70 Jahren am 14. April 1945 in Weston-super-Mare in North Somerset im Südwesten Englands geboren. Blackmore ist ein britischer Gitarrist und Songwriter. Der Gitarren-Virtuose wurde vor allem als Gründungsmitglied der beiden Rockbands »Deep Purple« und »Rainbow« bekannt, mit denen er zusammen Meilensteine der Rockmusik setzte. 1997 gründete er zusammen mit Candice Night die Renaissance-Rock-Gruppe »Blackmore’s Night«.



Im Jahr 1968 gründete Blackmore zusammen mit dem Keyboarder Jon Lord die Rockgruppe »Deep Purple«, Wegbereiter des modernen Hardrock und eine der einflussreichsten und bedeutendsten Gitarrenbands der Musikgeschichte. Die Hardrock-Band hat weltweit über 100 Millionen Alben verkauft. Kopf der Band, Ideenlieferant, wichtigster Songschreiber, musikalischer Mittelpunkt war unbestritten Ritchie Blackmore.

Nach dem von Jon Lord veranlaßten philharmonischen Seitensprung »Concerto For Group And Orchestra« übernahm bei dem britischen Quintett Rocker und Gitarrist Ritchie Blackmore das Zepter. Zwar hatte Lord's virtuoses Tastenspiel nach wie vor eine tragende Funktion inne, etwa im von Ian Gillans Falsett-Gesang geprägten "Child In Time" oder in "Living Wreck", aber der eindeutig dominierende Gitarren-Virtuose Blackmore hatte sich innerhalb der Band durchgesetzt.

Das 1970 erschienene Album »Deep Purple in Rock« war ihr viertes Studioalbum und brachte ihnen den Durchbruch in Europa. Hier findet man alles, was »Deep Purple« später ausmachte: Die typischen Gitarrenriffs von Ritchie Blackmore, den extatischen Gesang von Ian Gillan und natürlich die "Duelle" zwischen Blackmores Gitarre und Lords Orgel. In jeder Hinsicht ein wegweisendes Album. Man merkt es der Band an, dass Aufbruchsstimmung herrschte und das gaben sie 1970 mit diesem musikalischen Meilenstein weiter.



1975 hatte er nach Streitigkeiten mit dem Sänger Ian Gillan und nach Kontroversen über den zukünftigen Musikstil die Nase voll und gründete seine eigene Band »Rainbow«. Mit dieser Formation konnte er seine Vorstellungen, die Verbindung von Hardrock mit klassischen Elementen, kompromißlos weiterverfolgen.

Nachdem er selbst 1975 ausgestiegen war - sein Nachfolger als Gitarrist wurde Tommy Bolin - und sich die Band 1976 endgültig aufgelöst hatte, initiierte Blackmore im Jahre 1984 die Reunion von »Deep Purple«. Als es erneut zu Konflikten zwischen Sänger Ian Gillan und Ritchie Blackmore kam, entschloss er sich 1993, die Band ein zweites Mal zu verlassen, diesmal allerdings endgültig. Sein letztes Konzert mit »Deep Purple« gab er am 17. November 1993 in Helsinki.

Der Super-Gitarrist Richtie Blackmore galt über lange Zeit als Exzentriker, der schon mal Gitarren zertrümmerte und als schwierige und streitbare Persönlichkeit, aber das gehört offenbar zum Rock’n Roll Geschäft – andere Kollegen sind schließlich ebenso aufgefallen. Blackmore liebt die Camouflage, die Verkleidung, das Obskure, die Nacht.. Seit 1997 spielt Ritchie Blackmore zusammen mit seiner Ehefrau und Sängerin in der Renaissance-Rockband »Blackmore’s Night«, die insbesondere in der deutschen Mittelalterszene sehr populär wurde. Der Rockmusiker mutierte nun zu einem Meister der sanften Klänge.

Deep Purple in Rock:

»Deep Purple in Rock«
Deep Purple in Rock
- von »Deep Purple«

Weblinks:

Gitarrist Ritchie Blackmore wird 70 - Bayern2 Radio - www.br.de/radio/bayern2

Montag, 13. April 2015

»Largo desolato« Uraufführung im Akademietheater Wien 1985

Das Schauspiel »Largo desolato« wurde am 13. April 1985 im Akademietheater Wien uraufgeführt. »Largo desolato« ist ein Schauspiel in sieben Bildern - ein abendfüllendes Theaterstück — das erste, das Václav Havel seit seiner Haftentlassung 1983 geschrieben hat. Es gehört noch die Sphäre der Vanek-Stücke. Endlich kommt der freundlich-wortarme Vanek etwas mehr zu Wort und er wird in diesem Stück zu dem Philosophen Dr. Leopold Kopriva.

Leopold Kopriva, ein Dissident wie Havel, politischer Schriftsteller und Philosoph, lebt unter ständiger Überwachung und der Angst, zu jeder Zeit ins Gefängnis geschickt zu werden. Er hat sich immer mehr zurückgezogen, neurotisch, abhängig von Drogen und Alkohol, und unfähig, weiter zu schreiben.

Neben dem politischen Druck, steht er auch unter Druck von Freunden und Verehrern: seine Mitbewohner (und mögliche Ehepartner) Susanna, die Geduld und Sympathie mit ihm verloren hat, seine Kollegen Uli und Olbram, die fast absurd besorgt über seine körperlichen und geistigen Funktionen sind, seine Geliebte Lucie, die zunehmend frustriert über seine emotionalen Nichtverfügbarkeit ist, und zwei Papierfabrik Arbeiter, die ihm Papier und gestohlene Personalakten im dem naiven Glauben bringen, diese wird ihn dazu inspirieren, nun zu schreiben.

Largo desolato
Largo desolato

Spät in der Nacht wird er von zwei Agenten der Regierung aufgesucht, die ihm anbieten, alle Anklagen fallen zu lassen, wenn er ein Papier unterschreibt und darin behauptet, er sei nicht der Autor der beanstandeten Werke. Er bittet darum, sich Zeit zu nehmen um zu überlegen, aber in der Zwischenzeit werden seine Neurosen nur erhöht und er entfremdet sich weiter von seinen Kollegen.

Als die Beamten verschwinden, überlegt Leopold schließlich, dass er lieber ins Gefängnis geht als sein Schreiben zu verwerfen. Dann aber informieren sie ihn, dass sein Angebot für sie als nicht notwendig erachtet worden sei ("für den Augenblick", fügen sie hinzu) als seine Neurosen ihn effektiv als eine weitere Bedrohung des Staates neutralisiert haben. Er ist nun allein gelassen und seine Lage verschlechtert sich weiter.

Es scheint so, daß Havel sich mit dieser Gestalt noch einmal auseinandersetzen musste, um ihn zum Pillenschlucker, Türlauscher und Pantoffelhelden zu erniedrigen. Wie Havel selbst gesagt hat, war das Theaterstück von seinen Erfahrungen unmittelbarer inspiriert als andere, obwohl er sogleich hinzufügte, daß es sich keineswegs um ein autobiografisches Stück handelt.

Weblink:

Largo desolato
Largo desolato
von Vaclav Havel

Stephan Hermlin 100. Geburtstag

Stephan Hermlin


Stephan Hermlin wurde 1915 in Chemnitz geboren. Hermlin - eigentlich Rudolf Leder - war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und ein einflußreicher Kulturfunktionärin der DDR. Stephan Hermlin gilt als einer der anerkannten und wichtigsten Schriftsteller der DDR. Der "homme de lettre" verstand sich als Mittler zwischen Literatur und Politik. Als "sozialistischer Grandseigneur" hatte er an seinem bürgerlichen Literaturgeschmack festgehalten.

Er trat als Erzähler, Lyriker, Übersetzer, Herausgeber und prononcierter Kritiker ebenso in Erscheinung wie als Verfasser von Reportagen, eines Hörspiels und einer Nacherzählung. Hermlinstach durch seine Erzählungen, Essays und Lyrik hervor und war einer der bekanntesten Schriftsteller der DDR. Sein Werk erstreckt sich über zahlreiche Gattungen. Darüber hinaus wirkte er im Rundfunk. Einige seiner Erzählungen wurden durch die DEFA verfilmt. 1931 schloß er sich den Kommunisten an, arbeitete nach 1933 drei Jahre im Untergrund, bevor nach Frankreich emigrierte und sich der Résistance anschloss. Nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück, zunächst nach Frankfurt am Main, wo er als Rundfunkredakteur arbeitete.

1947 zog er nach Ost-Berlin, wurde SED-Mitglied und Mitarbeiter der Zeitschriften »Aufbau« und »Ulenspiegel«. Der Lyriker, Prosaautor und Übersetzer (unter anderem Nerudas und Aragons) wurde rasch einer der wichtigsten DDR-Autoren, der als Mitglied des PEN und als Teilnehmer vieler Kongresse auch international sehr präsent war.

Stephan Hermlin war bald einer der Vorzeige-Autoren der DDR geworden, dessen "antifaschistischer" Lebenskampf im Hitler-Deutschland mit Exil-Stationen in Palästina, Spanien, Frankreich und der Schweiz als "beispielhaft" empfunden wurde. Doch seine Biographie basierte auf einer Täuschung. Erst Jahrzehnte später kam heraus, dass Hermlin viele biographische Fakten bis hin zu einem Aufenthalt im Konzentrationslager Sachsenhausen erfunden hatte.

Hermlin konterte, er habe zum Beispiel in seinem Ende der 1970er Jahre erschienenen Erinnerungsbuch Abendlicht ein autobiografisches "Ich immer auch" im Sinne von Goethes Dichtung und Wahrheit durch Formen des Schweigens und Verschweigens zu gestalten versucht.

Bekannte aus der DDR-Zeit wie der Schriftsteller Günter Kunert haben Hermlin im persönlichen Umgang denn auch so erlebt, als einen "homme de lettre" durch und durch, dessen Tücken und Widersprüche nur aus seiner Lektüre und dem Willen, die eigene Existenz als Literatur zu leben, zu erklären gewesen seien. Als "sozialistischer Grandseigneur", wie er nicht nur in Kunerts Wahrnehmung zeitlebens auftrat, hatte er an seinem bürgerlichen Literaturgeschmack festgehalten - Stimmungen auch in seiner "Abendlicht"-Prosa.

1976 gehörte er zu den Unterzeichnern des Protestschreibens gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns. Fünf Jahre später organisierte er das vielbeachtete Treffen ost- und westdeutscher Schriftsteller in Ost-Berlin. Hermlin starb 1997 in Berlin. Bei seinem Tod im April 1997 rief man ihm nach, er sei "der letzte Kommunist" des 20. Jahrhunderts gewesen, wenn allerdings nur noch als "literarisierte Erscheinung". Den Untergang der DDR erlebte er als Trauma.

Weblinks:

In den Kämpfen dieser Zeit
In den Kämpfen dieser Zeit
von Stephan Hermlin Abendlicht
Abendlicht
von Stephan Hermlin