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Dienstag, 8. Januar 2019

Heiner Müller 90. Geburtstag

Heiner Müller

Heiner Müllers Geburtstag jährt sich am 9. Januar zum 90. Male. 1929 kam er in Eppendorf, einem kleinen Dorf im sächsischen Erzgebirge, zur Welt. Hornbrille, Zigarre, dunkles Outfit und stets einen geistreichen Satz auf den Lippen: So ist der Dichter und Dramatiker Heiner Müller in Erinnerung geblieben – rein äußerlich gesehen.

Er gilt als einer der wichtigsten deutschsprachigen Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bedeutung erlangte Heiner Müller außerdem als Lyriker, Prosa-Autor und Essayist, Interviewpartner sowie als Regisseur, Dramaturg, Intendant und Präsident der »Akademie der Künste« in Ost-Berlin.

Heiner Müller ist einer der großen, weltbekannten, deutschen Dramatiker und ein Weltautor mit DDR-Prägung. Der Dichter und Stückeschreiber, dieser scharfsinnigste Kopf der DDR, ist nach Brecht ein Intellektueller von Weltrang.
Er war einer der kritischsten Geister der DDR in der DDR, der am meisten an deren Untergang litt, denn er verlor damit die Grundlage seiner Kritik. Nach dem Untergang der DDR konnte er keine Stücke mehr schreiben.

Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen
Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen

Heiner Müller gehört zu den meistgespielten deutschsprachigen Theaterautoren der Gegenwart, zurzeit jedoch eher in Frankreich und Griechenland, in Lateinamerika oder Japan als an deutschen Bühnen. Müllers Lebensthema waren Revolution und Konterrevolution. Die Geschichte zeigte er oft sehr düster als Schlachthaus.

In Orientierung an Brecht standen im Mittelpunkt der Geschichten aus der Produktion, wie Müller seine Stücke bezeichnete, die Probleme des Aufbaus der sozialistischen Gesellschaft wie »Traktor« (1955), »Der Lohndrücker« (1958).

1961, nach der Uraufführung des Stückes »Die Umsiedlerin«,führte die Aufführung zu seinem Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR. Seine langjährige Arbeit als Dramatiker und Regisseur vollzog er zunächst am »Berliner Ensemble« und dann, ab 1976, an der »Volksbühne«.


1992 übernahm Müller gemeinsam mit Peter Zadek, Matthias Langhoff, Peter Palitzsch und Fritz Marquardt die Leitung des »Berliner Ensembles«.

Insbesondere mit den Stücken »Die Hamletmaschine« (1978) und »Wolokalamsker Chaussee I – V« (1987) gilt Müller als einer der innovativsten (wenn auch umstrittenen) deutschen Dramatiker der Gegenwart. Ausgezeichnet wurde er u. a. mit dem »Heinrich-Mann-Preis der DDR« (1959, gemeinsam mit Inge Müller), dem »Hamburger Lessing-Preis«¯ (1975), dem »Dramatiker-Preis der Stadt Mülheim a. d. R.« (1979), dem Georg-Büchner-Preis (1985), dem »Nationalpreis der DDR« (1986) und dem »Kleist-Preis« (1990).

Müller war ein Weltdeuter, dem die Welt abhanden gekommen ist. Die Welt hat sich seit den 90er Jahren verändert. Wo sind die Deuter? Einer wie er fehlt.

Viele seiner Stücke wurden im Westen uraufgeführt, dennoch blieb ihm die DDR wichtig, "weil alle Trennlinien der Welt durch dieses Land gehen".

Heiner Müller starb am 30. Dezember 1995 in Berlin. Heiner Müllers Grab befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte.


Weblinks:

Heiner Müller – Weltautor mit DDR-Prägung - www.mdr.de

Das Licht der Finsternis - Zum 20. Todestag von Heiner Müller - www.tagesspiegel.de/kultur

Heiner Müller - Gespräch & Werkzitate - www.youtube.com

Literatur:

Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen
Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen
von Heiner Müller

Donnerstag, 4. Mai 2017

A. R. Penck gestorben

A. R. Penck

Der deutsche Maler A. R. Penck ist tot. Mit 77 Jahren ist der Vater der "Neuen Wilden" nach längerer Krankheit gestorben. Der Maler, Grafiker und Bildhauer wurde am 5. Oktober 1939 in Dresden geboren und siedelte 1980 aus der DDR in den Westen über.

A. R. Penck, bürgerlich Ralf Winkler, war ein deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer. Penck ist als „Meister der Strichmännchen“ mit seiner Bildsprache aus Strichmännchen mit erigierten Penissen, Kreuzzeichen, Totenköpfen und beißenden Hunden bekannt geworden.

In den 1970er Jahren entstanden so seine "Standart-Bilder". Unter diesem Begriff versteht Penck eine Kunstrichtung, die so einfache, archaische Bildzeichen verwendet, dass jeder Betrachter die entstehenden Bilder zu durchdringen vermag – wie etwa Verkehrsschilder oder Warenzeichen.

Penck war Teilnehmer der Documenta 5 in Kassel im Jahr 1972 in der Abteilung Individuelle Mythologien und auch auf der Documenta 7 (1982) und der Documenta IX im Jahr 1992 als Künstler vertreten. Für die Documenta 6 (1977) waren Bilder von ihm vorgesehen, deren Ausstellung durch Einwirken eines Inoffiziellen Mitarbeiters der Staatssicherheit der DDR auf einen hessischen Parlamentarier verhindert wurde.

A.R. Penck legte mit seinem Frühwerk, das während seiner Dresdner Jahre in der damaligen DDR entstand, den Grundstein für seinen Weltruhm. Diese weitgehend unbekannten Arbeiten sind Bestandteil einer umfangreichen Sammlung, die sich seit Ende 2007 in der städtischen Galerie Dresden befindet. Penck wurde in den 1980er Jahren zu den "Neuen Wilden" gezählt.


Weblinks:

Trauer um Maler : A. R. Penck ist tot - www.tagesschau.de


Künstler : Maler A. R. Penck ist tot - ZEIT ONLINE - Die Zeit - www.zeit.de/kultur


Literatur:

A. R. Penck: Retrospektive
A. R. Penck: Retrospektive
von A. R. Penck

Sein und Wesen - Der unbekannte A.R. Penck
Sein und Wesen - Der unbekannte A.R. Penck
von Gisbert Porstmann

Mittwoch, 16. November 2016

Wolf Biermann nach Konzert 1976 ausgebürgert

Wolf Biermann Konzert 1976 in der Sporthalle Köln

Der DDR-Liedermacher Wolf Biermann wurde nach seinem Konzert in der Sporthalle Köln, das er drei Tage zuvor am 16. November 1976 vor 8.000 Zuschauern gegeben hatte, ausgebürgert. Drei Tage nach dem Konzert, Biermann ist gerade 40 Jahre alt geworden, meldet die Ost-Berliner Nachrichtenagentur ADN, die DDR habe Biermann die Staatsbürgerschaft aberkannt. Das Konzert wird zum Vorwand für die längst beschlossene Ausbürgerung.


Dass die Ausreise nur genehmigt worden war, um Biermann auszubürgern, war damals noch niemandem klar. Drei Tage nach dem Konzert kam über alle Agenturen und Sender die Meldung, dass Biermann das Aufenthaltsrecht in der DDR aberkannt worden sei. Mit den Protesten im Westen hatten die verdorbenen Greise im Politbüro der SED gerechnet, nicht aber mit dem Protest im eigenen Land.

Das Geht Sein' Sozialistischen Gang

In West-, aber vor allem in Ostdeutschland, rief dieser politische Willkürakt gegen den DDR-Barden eine Welle der Empörung und Protest hervor. Aus heutiger Sicht erscheinen die Ereignisse von damals als Anfang vom Ende der DDR. Im In- und Ausland kommt es zu Solidaritätsaktionen, auch in der DDR regt sich Protest. Schriftsteller, Musiker, Maler, Theaterleute unterschreiben eine Forderung nach Rücknahme der Ausbürgerung. Daraufhin dürfen auch sie nicht mehr auftreten oder veröffentlichen, viele von ihnen verlassen das Land.

Viele auch prominente Personen in Ost und West protestierten gegen Biermanns Ausbürgerung. Am 17. November 1976 veröffentlichten zwölf namhafte DDR-Schriftsteller einen von Stephan Hermlin initiierten offenen Brief an die DDR-Führung, in dem sie an diese appellierten, die Ausbürgerung Biermanns zurückzunehmen. In den folgenden Tagen schlossen sich der Erklärung rund 100 weitere Schriftsteller, Schauspieler und bildende Künstler an.

Biermann ist über seinen Zwangsaufenthalt im kapitalistischen Westen anfangs nicht glücklich: "Jetzt bin ich vom Regen in die Jauche gekommen", sagte er kurz nach seiner Ausbürgerung. Jahre später gibt Erich Honecker zu, sich geirrt zu haben. Die Ausbürgerung sei ein Fehler gewesen.

Nach der Ausbürgerung Biermanns am 16. November sendete das WDR Fernsehen am 17. November 1976 eine gut zweistündige Zusammenfassung des Konzerts zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr. Schließlich übernahm das ARD-Fernsehen am 19. November 1976 das Konzert in voller Länge ab 22.05 Uhr.

Weblink:

Wolf Biermann zum 75. Geburtstag - culturwelt.blogspot.com

Sonntag, 13. November 2016

Wolf Biermann Konzert 1976 in der Sporthalle Köln

Wolf Biermann Konzert 1976 in der Sporthalle Köln

1976 wurde der DDR-Liedermacher Biermann von der IG Metall zu einer Konzertreise in die Bundesrepublik Deutschland eingeladen, wofür ihm die Behörden der DDR eine Reisegenehmigung erteilten. Dem ostdeutschen Liedermacher Wolf Biermann wird 1976 überraschend die Ausreise zu einer Tournee in Westdeutschland genehmigt. In Köln gab er am 13. November 1976, nach zwölf Jahren Auftrittsverbot, vor 8.000 Menschen sein erstes Konzert.

Biermann beginnt das erste Konzert in der Kölner Sporthalle mit dem Lied "So soll es sein": "Wir mischen uns da ein bisschen ein. So soll es sein. So wird es sein." 8.000 Zuhörer sind begeistert. Biermann rezitiert, diskutiert und singt. Geplant sind zwei Stunden, es werden fast vier.

Tausende Menschen in der DDR ergriffen Partei für Biermann, viele bezahlten dafür mit jahrelanger Haft. Zahlreiche Schriftsteller und Schauspieler verließen die DDR. Für viele ist Biermanns Ausbürgerung die endgültige Ernüchterung, das Ende der Hoffnung auf Änderungen in Berlin, und damit der Anfang vom Ende der DDR.


Wolf Biermanns Auftritt in Köln am 13. November 1976 wurde zu einem der wichtigsten Ereignisse in der deutsch-deutschen Geschichte. Die DDR-Mächtigen nutzen die Gelegenheit, um den unbequemen Liedermacher, der mutig die Verhältninisse in der DDR kritisierte, aus ihrem Land zu werfen. Drei Tage nach dem Konzert wurde Wolf Biermann ausgebürgert.

Dass die Ausreise nur genehmigt worden war, um Biermann auszubürgern, war damals noch niemandem klar. Drei Tage nach dem Konzert kam über alle Agenturen und Sender die Meldung, dass Biermann das Aufenthaltsrecht in der DDR aberkannt worden sei. Mit den Protesten im Westen hatten die verdorbenen Greise im Politbüro der SED gerechnet, nicht aber mit dem Protest im eigenen Land.

Wolf Biermann Konzert 1976 in der Sporthalle Köln


Das Geht Sein' Sozialistischen Gang« von Wolf Biermann



Viele auch prominente Personen in Ost und West protestierten gegen Biermanns Ausbürgerung. Am 17. November 1976 veröffentlichten zwölf namhafte DDR-Schriftsteller einen von Stephan Hermlin initiierten offenen Brief an die DDR-Führung, in dem sie an diese appellierten, die Ausbürgerung Biermanns zurückzunehmen. In den folgenden Tagen schlossen sich der Erklärung rund 100 weitere Schriftsteller, Schauspieler und bildende Künstler an.

Nach der Ausbürgerung Biermanns am 16. November sendete das WDR Fernsehen am 17. November 1976 eine gut zweistündige Zusammenfassung des Konzerts zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr. Schließlich übernahm das ARD-Fernsehen am 19. November 1976 das Konzert in voller Länge ab 22.05 Uhr.


Weblink:




Das Geht Sein' Sozialistischen Gang 
von Wolf Biermann


Weblinks:

http://programm.ard.de/FTV/rbbbrandenburg/wolf-biermann-in-der-koelner-sporthalle/eid_282057068709529 Wolf Biermann  in der Kölner Sporthalle


Videos:

Wolf Biermann - Alles geht seinen sozialistischen Gang - Sporthalle ...


Wolf Biermann | Kölner Sporthalle 1976 - YouTube

https://www.youtube.com/watch?v=NPLrl_Z4Bf8


Mittwoch, 23. Dezember 2015

Kurt Masur - Dirigent der deutschen Einheit

Kurt Mausr


Bei einem seiner wichtigsten Auftritte dirigierte Kurt Masur nicht, er demonstrierte - und engagierte sich, um ein blutiges Ende der DDR zu verhindern. Berühmt machte ihn vor allem sein jahrzehntelanges Engagement als Dirigent des Leipziger Gewandhausorchesters.

Bei einem seiner wichtigsten Auftritte dirigierte Kurt Masur nicht, er demonstriert - und engagiert sich, um ein blutiges Ende der DDR zu verhindern. Berühmt machte ihn vor allem sein jahrzehntelanges Engagement als Dirigent des Leipziger Gewandhausorchesters.

Als die Montagsdemonstrationen in Leipzig begannen, wurde er zum Mediator. Masur erfand die „Gewandhausgespräche“, es wurde über Demokratie diskutiert wie nie zuvor. Im November 1989 kam von Masur und anderen Intellektuellen der Aufruf „Keine Gewalt!“ Während die Menschen am Gewandhaus vorbei mit ihren Schildern liefen, dirigierte er drinnen. Musik war ihm Lebenselixier und Leidenschaft.

Als das traditionsreichste Orchester der USA, die New Yorker Philharmoniker, einen neuen Maestro wollte, wählten sie Masur. 1991 bis 2002 war er Chefdirigent, eine Epoche des Ruhms. Beethoven war sein Leitbild, Masur, der vieles probierte, kehrte immer zu ihm zurück.

Kurt Masur ist neben Felix Mendelssohn Bartholdy wohl der bekannteste Ehrenbürger der Stadt Leipzig - und das mit Recht. Kaum ein anderer hat so viel für diese Stadt getan.
Weblink:

Kurt Masur: Der Dirigent der deutschen Einheit ist tot - www.mainpost.de

Montag, 21. Dezember 2015

Dirigent Kurt Masur gestorben

Dirigent Kurt Masur gestorben


Dirigent Kurt Masur ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Er galt als einer der größten Orchesterchefs der Gegenwart . Kurt Masur war er langjähriger Gewandhauskapellmeister in Leipzig. Von 1991 bis 2002 war Mausr Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker.



Der Dirigent Kurt Masur ist im Alter von 88 Jahren in New York gestorben. Er war ein international angesehener Dirigent. Er wurde berühmt als Gewandhauskapellmeister in Leipzig, Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker und mehrerer anderer großer Orchester.

Mit ihm verliert Deutschland einen herausragenden Dirigenten und einen der besten Kulturbotschafter, der auf der ganzen Welt als großer Maestro geschätzt worden ist. Sein Wirken am Leipziger Gewandhaus und bei den New Yorker Philharmonikern hatMaßstäbe gesetzt.

Auch New York trauert um Kurt Masur, der im Alter von 88 Jahren gestorben ist. Mehr als ein Jahrzehnt lang dirigierte er das New York Philharmonic Orchestra. Masur setzte Standards und beeindruckte mit einem "tiefen Glauben an Musik als Ausdruck von Humanität".

Der Dirigent, der von 1970 bis 1996 Kapellmeister in Leipzig war, gehörte im Herbst 1989 zu den Unterzeichnern des Aufrufes "Keine Gewalt", mit dem Montagsdemonstranten und Staatsgewalt zum Dialog aufgefordert wurden.

Montag, 13. April 2015

Stephan Hermlin 100. Geburtstag

Stephan Hermlin


Stephan Hermlin wurde 1915 in Chemnitz geboren. Hermlin - eigentlich Rudolf Leder - war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und ein einflußreicher Kulturfunktionärin der DDR. Stephan Hermlin gilt als einer der anerkannten und wichtigsten Schriftsteller der DDR. Der "homme de lettre" verstand sich als Mittler zwischen Literatur und Politik. Als "sozialistischer Grandseigneur" hatte er an seinem bürgerlichen Literaturgeschmack festgehalten.

Er trat als Erzähler, Lyriker, Übersetzer, Herausgeber und prononcierter Kritiker ebenso in Erscheinung wie als Verfasser von Reportagen, eines Hörspiels und einer Nacherzählung. Hermlinstach durch seine Erzählungen, Essays und Lyrik hervor und war einer der bekanntesten Schriftsteller der DDR. Sein Werk erstreckt sich über zahlreiche Gattungen. Darüber hinaus wirkte er im Rundfunk. Einige seiner Erzählungen wurden durch die DEFA verfilmt. 1931 schloß er sich den Kommunisten an, arbeitete nach 1933 drei Jahre im Untergrund, bevor nach Frankreich emigrierte und sich der Résistance anschloss. Nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück, zunächst nach Frankfurt am Main, wo er als Rundfunkredakteur arbeitete.

1947 zog er nach Ost-Berlin, wurde SED-Mitglied und Mitarbeiter der Zeitschriften »Aufbau« und »Ulenspiegel«. Der Lyriker, Prosaautor und Übersetzer (unter anderem Nerudas und Aragons) wurde rasch einer der wichtigsten DDR-Autoren, der als Mitglied des PEN und als Teilnehmer vieler Kongresse auch international sehr präsent war.

Stephan Hermlin war bald einer der Vorzeige-Autoren der DDR geworden, dessen "antifaschistischer" Lebenskampf im Hitler-Deutschland mit Exil-Stationen in Palästina, Spanien, Frankreich und der Schweiz als "beispielhaft" empfunden wurde. Doch seine Biographie basierte auf einer Täuschung. Erst Jahrzehnte später kam heraus, dass Hermlin viele biographische Fakten bis hin zu einem Aufenthalt im Konzentrationslager Sachsenhausen erfunden hatte.

Hermlin konterte, er habe zum Beispiel in seinem Ende der 1970er Jahre erschienenen Erinnerungsbuch Abendlicht ein autobiografisches "Ich immer auch" im Sinne von Goethes Dichtung und Wahrheit durch Formen des Schweigens und Verschweigens zu gestalten versucht.

Bekannte aus der DDR-Zeit wie der Schriftsteller Günter Kunert haben Hermlin im persönlichen Umgang denn auch so erlebt, als einen "homme de lettre" durch und durch, dessen Tücken und Widersprüche nur aus seiner Lektüre und dem Willen, die eigene Existenz als Literatur zu leben, zu erklären gewesen seien. Als "sozialistischer Grandseigneur", wie er nicht nur in Kunerts Wahrnehmung zeitlebens auftrat, hatte er an seinem bürgerlichen Literaturgeschmack festgehalten - Stimmungen auch in seiner "Abendlicht"-Prosa.

1976 gehörte er zu den Unterzeichnern des Protestschreibens gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns. Fünf Jahre später organisierte er das vielbeachtete Treffen ost- und westdeutscher Schriftsteller in Ost-Berlin. Hermlin starb 1997 in Berlin. Bei seinem Tod im April 1997 rief man ihm nach, er sei "der letzte Kommunist" des 20. Jahrhunderts gewesen, wenn allerdings nur noch als "literarisierte Erscheinung". Den Untergang der DDR erlebte er als Trauma.

Weblinks:

In den Kämpfen dieser Zeit
In den Kämpfen dieser Zeit
von Stephan Hermlin Abendlicht
Abendlicht
von Stephan Hermlin

Mittwoch, 4. März 2015

Fritz J. Raddatz - ein Dandy und Außenseiter

<center><img title="Fritz J. Raddatz - ein Dandy und Außenseiter" src="http://polpix.sueddeutsche.com/bild/1.2369918.1424969674/208x156_fit/literaturkritiker-fritz-j-raddatz.jpg" height="" width="" alt="Fritz J. Raddatz"/></center>

<!-- Einen wie Fritz J. Raddatz wird es nicht mehr geben. -->Fritz J. Raddatz war in seiner schillernden Erscheinung einzigartig - einen wie ihn hatte es vorher noch nicht gegeben. Er war eine Romanfigur, die sich selbst erfunden hat und eine Verkörperung von widersprüchlichen Figuren: Ein Weltbürger und Lebemann, ein Dandy, ein Narziss und eine Schöpfernatur mit weltbürgerlicher Intellignenz. <!-- Das Gift und die Galle, die er ausschenkte, perlten wie Champagner. -->Ein Linker, der das Großbürgertum verachtete und zugleich seinem Lebensstil verfallen war.

In Deutschland ist war er der widersprüchlichste Intellektuelle seiner Generation: anziehend durch seinen Witz, distanzierend durch seinen Eigensinn, geistreich, gebildet, streitbar und umstritten – und immer, bei aller Geselligkeit, von einer Empfindung der Unzugehörigkeit bestimmt. Schon in den sechziger Jahren hat Erich Kuby über ihn gesagt, daß für so jemanden in Deutschland eigentlich kein Platz sei.

Er wirkte wie eine Erscheinung aus einer anderen Zeit - und doch irgendwie aus der Zeit gefallen. Er war ein Außenseiter, aber immer mittendrin. Ein Gesellschaftschronist und Gesellschaftskritiker. Seine Lebensgeschichte zeigt Elend und Glanz der literarischen Bundesrepublik.

Seine <a title="Fritz J. Raddatz: Tagebücher 1982-2001" href="http://www.amazon.de/Tageb%C3%BCcher-1982-2001-Fritz-J-Raddatz/dp/3498057812/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">Tagebücher</a> hat man zu Recht als Roman der deutschen Gesellschaft gerühmt. Bücher, die von der Kritik immer erhofft, von den Schriftstellern aber nie geschrieben worden sind – große Gesellschaftsromane der Bundesrepublik, das balzacsche Porträt unserer Zeit.

Er hat darin die Verkommenheit des Kulturbetriebs mit seinem Spott aufgespießt, die Lügen und Intrigen, die Eitelkeiten und die Verletzbarkeiten. Scharfsinnig, scharf und immer etwas überwürzt war sein Urteil, auch über sich. In allem, was Fritz J. Raddatz beschrieb, spiegelte er sich selbst.

Er war hochgebildet, umstritten und streitbar,  brillant als Denker und Sprachvirtuose. Und er war ein großer Büchermensch, als Lektor, Kritiker, Herausgeber, Autor von vier Romanen, von Biografien und Essays. Als Feuilletonchef und Kulturreporter der ZEIT, als leitender Mitarbeiter bedeutender Verlage in beiden deutschen Staaten.

In der DDR kam er nicht zurecht und auch im Westen blieb er ein Außenseiter. Radikal verteidigte er seine Unabhängigkeit – und lernte dabei die Einsamkeit kennen inmitten des Lärms. <i>"Was ich eigentlich mein ganzes Leben gesucht habe, mit einer den jeweils den anderen offenbar verbrennenden Intensität, war Absolutheit – ob im Vertrauen, in der Liebe, in der Treue"</i>, schrieb er einmal.

<!-- So gut wie alle Berühmtheiten, mit denen er verkehrte und die er porträtierte, bekamen es ab. Von Günter Grass bis Helmut Schmidt. Raddatz fühlte sich von Spießern umzingelt. Er war ein eleganter Rächer.
 Ob Günter Grass, Helmut Schmidt oder Selfie-Süchtige - nichts und niemand war vor dem beißenden Urteil von Fritz J. Raddatz sicher. -->

Auf die Frage, als was er in Erinnering bleiben wolle, antwortete er: <i>"Ich will gar nicht in Erinnerung bleiben. Es gibt diesen schönen Satz von Walt Whitman: 'Ich bin eine Vielheit.'"</i> - Gerade in seiner Vielheit hat er das Land geprägt.

Weblinks:

<a title="Fritz J. Raddatz: Tagebücher 1982-2001" href="http://www.amazon.de/Tageb%C3%BCcher-1982-2001-Fritz-J-Raddatz/dp/3498057812/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img title="Fritz J. Raddatz: Tagebücher 1982-2001"   src="http://ecx.images-amazon.com/images/I/41btC45F3HL._SL500_SS75_.jpg" width="57" alt="Tagebücher 1982-2001" border="0"/><br />Tagebücher 1982-2001</a> von Fritz J. Raddatz

<!-- http://www.heute.de/wolfgang-herles-zum-tod-des-literaturkritikers-fritz-j.-raddatz-37345824.html
Raddatz - Torero und Stier zugleich -->

<!-- Tagebücher: Jahre 1982 - 2001
Das Buch, das von der Kritik immer erhofft, von den Schriftstellern aber nie geschrieben worden ist – der große Gesellschaftsroman der Bundesrepublik, das balzacsche Porträt unserer Zeit. -->

Freitag, 31. Oktober 2014

DDR-Rockband Puhdys feiert 45-jähriges Bühnenjubiläum

Puhdys


Die DDR-Rockband "Die Puhdys" feiert heute um 20 Uhr in Berlin ihr 45-jähriges Bühnenjubiläum - und beginnt danach ihre Abschiedstour. Die Rockband wurde 1969 im sächsischen Freiberg gegründet.

Die nach den Anfangsbuchstaben der Vornamen der Ur-Besetzung benannten "Puhdys" haben den Soundtrack zur DDR geschrieben und sind musikalisches Kulturgut geworden.



Die Truppe um Sänger Dieter "Maschine" Birr gehörte zur DDR wie der "Trabi" oder Rotkäppchen-Sekt. Von der DDR-Kultband stammt die Musik zu dem Kultfilm "Die Legende von Paul und Paula", aber auch die Hymne des Fussballvereins Union Berlin und der Berliner Eisbären.

Als einzige Rockband der DDR brachte die "Puhdys" es auf weltweit 20 Millionen verkaufte Tonträger. Die Band war für die DDR ein regelrechter Export-Schlager und durfte auf Tournee in den Westen und sogar in den USA gehen.

Viele ihrer Songs sind längst Evergreens und zu Ohrwürmern geworden, die jeder kennt. Zu ihren bekanntesten Hits gehören Lieder wie "Alt wie ein Baum", "Wenn ein Mensch lebt", "Lebenszeit", "Perlenfischer" und "Ikarus".

Weblink:

PUHDYS 6 Live
PUHDYS 6 Live
-Puhdys-Album

Freitag, 24. Oktober 2014

Paulineraltar kehrt auf den Platz der einstigen Paulinerkirche zurück

Paulineraltar


Der Paulineraltar, ein gut 500 Jahre alte Altar der früheren Leipziger Paulinerkirche ist an die Universität zurückgekehrt. Der heutige Neubau des Paulinums auf dem Uni-Campus im Stadtzentrum steht auf dem Platz der einstigen Paulinerkirche.

Das Kunstwerk gehört seit 1543 der »Alma Mater Lipsiensis« und war zusammen mit anderen Artefakten kurz vor der Sprengung der Univestitäts-Kirche aus dem Gebäude gerettet worden.

Seit seiner umfangreichen Restaurierung zwischen 1983 und 1993 stand der Altar als Leihgabe in der Thomaskirche. Nun ist bereits das erste Holzsegment wieder im neuen Andachtsraum der Universität ausgestellt.

„Die Rückkehr des Paulineraltars aus der am 30. Mai 1968 gesprengten Universitätskirche St. Pauli an den Augustusplatz ist ein Ereignis von höchster stadt- und universitätsgeschichtlicher Bedeutung“, freute sich der Kustos der universitären Kunstsammlungen Rudolf Hiller von Gaertringen.

Der Paulineraltar, geschaffen um 1490 für das einstige Leipziger Dominikanerkloster, sei das bedeutendste mittelalterliche Altarwerk der Messestadt. „Für die Universität kehrt nicht nur das Hauptwerk ihrer Kunstsammlung auf den Campus zurück, auch im regionalen Umfeld sucht der Altar seinesgleichen“, so Hiller von Gaertringen weiter.

Lange stand der Altar der Paulinerkirche im Chor der Thomaskirche. 1968 noch kurz vor der Sprengung der Universitätskirche St. Pauli evakuiert, ab 1982 unter schwierigsten Bedingungen restauriert, stand er seit Pfingsten 1993 in der Thomaskirche.

Wie alle Kunstschätze der einstigen Universitätskirche gehört er nach wie vor der Universität Leipzig. Doch die tut sich schwer mit ihrer Kirche.

Die Rückführung des Paulineraltars erfolgte erst, nachdem verfügt wurde, dass er auch für Gottesdienste zum Einsatz kommt. Künftig soll auch die ansässige Gemeinde den Altar im Rahmen ihrer Gottesdienste liturgisch wieder nutzen können.

Sonntag, 14. September 2014

Werner Tübkes Panoramabild des Bauernkrieges

Werner Tübkes Panoramabild des Bauernkrieges

Für den Arbeiter-und-Bauernstaat DDR war der Bauernkrieg ein zentraler Bestandteil der eigenen Geschichte. Die Aufständischen im thüringischen Bad Frankenhausen wurden blutig niedergeschlagen - es gab 6.000 Tote an dem Tag der entscheidenden Schlacht vor den Toren der Stadt.

Werner Tübkes Panoramabild des Bauernkrieges im thüringischen Bad Frankenhausen entstand als offizielles Auftragswerk der DDR-Regierung zum Gedenken an die Bauernaufstände vor 500 Jahren. Der Staat wollte ein Geschichtsbild, der Maler ein Kunstwerk.

Tübke und seine Maler malten in elfjähriger Arbeit an einem Geschichtsbild, daß der DDR zum Ruhm gereichen sollte. Das gigantische Panoramabild des Leipziger Malers und Kunstprofessors sollte historischen Glanz für die DDR und ein heroisches sozialistisches Geschichtsbild vermitteln. Fertig wurde das monumentale Werk nach elfjähriger Arbeit, als gerade ganz andere Aufstände der DDR ein Ende machten.

Werner Tübkes Panoramabild des Bauernkrieges

Das Jahr 1989 war anlässlich des 500. Geburtstages Thomas Müntzers von der Staatsführung zum Thomas-Müntzer-Jahr erklärt worden. Aus diesem Anlass wurde die Gedenkstätte „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ mit dem monumentalen Panoramabild am 14. September des Jahres offiziell eröffnet.

Die höchste Politprominenz der DDR blieb der Einweihungsfeier weitgehend fern. Als ranghöchste Politiker nahmen teil: Kulturminister Hoffmann, einer der wichtigsten Förderer des Projektes, sein Gegenspieler Kurt Hager und Margot Honecker in Vertretung ihres erkrankten Mannes. Erich Honecker kann auch als stiller Schirmherr des Panoramas angesehen werden.

Werner Tübkes Panoramabild des Bauernkrieges

Werner Tübkes Panoramabild des Bauernkrieges
Für den Arbeiter-und-Bauernstaat DDR war der Bauernkrieg ein zentraler Bestandteil der eigenen Geschichte. Die Aufständischen im thüringischen Bad Frankenhausen wurden blutig niedergeschlagen - es gab 6.000 Tote an dem Tag der entscheidenden Schlacht vor den Toren der Stadt. Werner Tübkes Panoramabild des Bauernkrieges im thüringischen Bad Frankenhausen entstand als offizielles Auftragswerk der DDR-Regierung zum Gedenken an die Bauernaufstände vor 500 Jahren. Der Staat wollte ein Geschichtsbild, der Maler ein Kunstwerk. Tübke und seine Maler malten in elfjähriger Arbeit an einem Geschichtsbild, daß der DDR zum Ruhm gereichen sollte. Das gigantische Panoramabild des Leipziger Malers und Kunstprofessors sollte historischen Glanz für die DDR und ein heroisches sozialistisches Geschichtsbild vermitteln. Fertig wurde das monumentale Werk nach elfjähriger Arbeit, als gerade ganz andere Aufstände der DDR ein Ende machten.
Werner Tübkes Panoramabild des Bauernkrieges
Das Jahr 1989 war anlässlich des 500. Geburtstages Thomas Müntzers von der Staatsführung zum Thomas-Müntzer-Jahr erklärt worden. Aus diesem Anlass wurde die Gedenkstätte „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ mit dem monumentalen Panoramabild am 14. September des Jahres offiziell eröffnet. Die höchste Politprominenz der DDR blieb der Einweihungsfeier weitgehend fern. Als ranghöchste Politiker nahmen teil: Kulturminister Hoffmann, einer der wichtigsten Förderer des Projektes, sein Gegenspieler Kurt Hager und Margot Honecker in Vertretung ihres erkrankten Mannes. Erich Honecker kann auch als stiller Schirmherr des Panoramas angesehen werden.

Freitag, 12. Oktober 2012

Arnold Zweig 125. Geburtstag

Arnold Zweig

Arnold Zweig wurde vor 125 Jahren am 10. Oktober 1887 im schlesischen Glogau geboren. Arnold Zweig war ein deutscher Schriftsteller. Er schrieb zahlreiche Romane, Novellen, Dramen und Essays.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden Zweigs Bücher im Rahmen von Bücherverbrennungen öffentlich verbrannt.

Zweig emigrierte 1933 zuerst in die Tschechoslowakei, dann in die Schweiz und schließlich nach Sanary-sur-Mer (Frankreich). Seine zionistische Einstellung führte ihn von dort weiter ins Exil nach Palästina, wo er sich 1934 in Haifa niederließ.

1948 kehrte Arnold Zweig aus dem Exil nach Ost-Berlin zurück. Als bekennender Sozialist wurde er in der Sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR geehrt.

Von 1949 bis 1967 war er Abgeordneter der Volkskammer der DDR, und 1950 wurde ihm der Nationalpreis der DDR 1. Klasse verliehen. Von 1950 bis 1953 war Zweig Präsident der Deutschen Akademie der Künste der DDR, danach ihr Ehrenpräsident.

1957 wurde er Präsident des P.E.N.-Zentrums zunächst für ganz Deutschland, nach dem Bau der Mauer ab 1967 für die DDR. Als Zionist und politischer Sozialist bekannte er sich klar zum Humanismus.

Der Antikriegsroman »Der Streit um den Sergeanten Grischa« (1927) wurde zu einer der bedeutendsten Abrechnungen der deutschen Literatur mit der Unmenschlichkeit des Krieges.
Der Roman ist das Kernstück des mehrteiligen Zyklus "Der große Krieg der weißen Männer". Der Zyklus besteht aus sieben Bänden aus dem Zeitraum von 1927 bis 1958 und beschreibt vor allem die Zeit des Ersten Weltkrieges.

Arnold Zweig starb am 26. November 1968 in Ost-Berlin.

Mittwoch, 16. November 2011

Wolf Biermann zum 75. Geburtstag

Wolf Biermann Konzert 1976 in der Sporthalle Köln

Wolf Biermann ist einer der bedeutendsten Liedermacher Deutschlands und eine Symbolfigur der Oppositionsbewegung in der DDR. Am 15. November feiert er seinen 75. Geburtstag. Die Trennung Deutschlands in BRD und DDR spiegelt sich in seinem bewegenden Lebenslauf wieder: 1936 in Hamburg geboren, übersiedelte er 1953 in die DDR.

Er war Regieassistent am Berliner Ensemble, Hanns Eisler förderte seine ersten Versuche als Komponist und Texter. Biermann geriet mit seinen Prootest-Liedern in den 1960er Jahren in Konflikt mit der SED und erhielt Auftritts-, Publikations- und Ausreiseverbot.



Wolf Biermann Konzert 1976 in der Sporthalle Köln

Während einer Tournee durch die Bundesrepublik im November 1976 wurde der scharfzüngige Liedermacher und Lyriker 1976 ausgebürgert, was zu einer heftigen Protest- und Ausreisewelle unter Künstlern der DDR führte.

"Doch kommen andre Zeiten, dann trotzt der Zeitlichkeit

Mein Lied auf dich, es widersteht dem Zahn der Zeit."
Im Dezember 1989 trat er in Leipzig und Berlin auf - die ersten Konzerte im Osten Deutschlands nach 25 Jahren. In den folgenden Monaten und Jahren sorgte er für einige Aufsehen erregende öffentliche Diskussionen, so um die Rolle der Stasi und der Oppositionsgruppen in der DDR.

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