Dienstag, 22. Oktober 2013

»Völkerschlachtdenkmal« von Erich Loest anlässlich des Jubiläums "200 Jahre Völkerschlacht"

Erich Loest
Der historische Roman »Völkerschlachtdenkmal« von Erich Loest bietet seine eigene Verarbeitung und Sicht der Historie und lässt dabei die Geschichte um die berühmte Völkerschlacht von 1813 anschaulich werden. In dem Roman wird die Geschichte eines Sprengmeisters erzählt, der vom Staatssicherheitsdienst verhaftet wird. Linden heißt der Protagonist in Erich Loests Roman: Er ist 1913, im Jahr der Einweihung des Denkmals, geboren und von Beruf Sprengmeister. Inzwischen 70 Jahre alt und in Rente, hat dieser Linden versucht, das Völkerschlachtdenkmal in die Luft zu jagen. Er ist verhaftet worden, wird psychiatrisch beobachtet und von der Stasi verhört.
Völkerschlachtdenkmal
Der Mann gerät in ein Verhör und was der wunderliche alte Mann bei seinem Verhör zu erzählen weiß, entwickelt sich zu einem geschichtlichen Entwicklungsroman und einem Parforce-Ritt durch die Historie Sachsens.
In den dreizehn Kapiteln von »Völkerschlachtdenkmal« - Panoramen gleich - holt der gebürtige Sachse Erich Loest weit aus: Sein Erzähler, der Sprengmeister hört auf einen langen Namen, die wie auf einer Perlenschnur aufgereiht sind: Carl Friedrich Fürchtegott Vojciech Felix Alfred Linden. Es sind die Namen seiner Vorfahren und ihrer Freunde, aus deren Sicht er Leipzigs Geschichte von Napoleon über Ulbricht bis Honecker eindrucksvoll erzählt. In dem gut recherchierten Roman des Chronisten Erich Loest werden (fiktive) Erlebnisse aus mehreren Epochen erzählt, in sarkastischem Unterton und mit intellektuellem Witz, vermittelt von einem vermeintlichen Underdog. Der Erzähler beweist in diesem präzisen Portrait umfangreiche historische Kenntnisse und ein geradezu leidenschaftliches Interesse für Geschichte. Weblink: Furchtbares Gemetzel mit unendlichen Folgen Die Völkerschlacht von 1813 - www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/literatur Blog-Artikel über Erich Loest: Zum Tod des Schriftstellers Erich Loest - literatenwelt.blog.de Nikolaikirche von Erich Loest - literatenwelt.blog.de

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Die Völkerschlacht von 1813

Völkerschlacht bei Leipzig

600.000 Soldaten kämpften vor 200 Jahren vor den Toren Leipzigs. Die Völkerschlacht galt bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts als größtes Gefecht der Weltgeschichte. Im Gedenken an 100.000 getötete Soldaten zeigt diese Schlacht heute noch, wie steinig und blutgetränkt der lange Weg hin zu einer friedlichen europäischen Gemeinschaft war.

Vier Tage, von 16. bis 19. Oktober 1813, dauerte die »Völkerschlacht bei Leipzig«. Österreich, Preußen, Russland und Schweden besiegten die französische Armee. Napoleons Mythos der Unbezwingbarkeit war schon 1812 mit der Niederlage in Russland verblasst, aber die Folgen von Leipzig setzten den Kaiser der Franzosen nicht nur militärisch, sondern auch politisch matt: Er dankte ab und wurde nach Elba verbannt. Das endgültige Aus folgte zwar erst 1815 bei Waterloo, aber die napoleonische Ära ging unaufhaltsam dem Ende zu.

„Die Erkenntnis, dass Kriege eine furchtbare Sache sind, und Krieg das untauglichste politische Mittel überhaupt ist, die ist ja so neu nicht. Da braucht es nicht eine 200 Jahr zurückliegende Schlacht, um das historisch zu belegen, da gibt es viel Schlimmeres in jüngerer Vergangenheit“, sagt Steffen Poser, Leiter des Museums am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig.

Bemerkenswert ist für den Historiker und Autor neben den schieren Dimensionen dieser Schlacht, „dass sich nahezu alle Völker Europas gegenüberstanden, und am Ende der Kampfhandlungen waren die Zeitgenossen über die Dimensionen des Sterbens derart entsetzt, dass sie beim Wiener Kongress versuchten, eine Neuordnung Europas am Verhandlungstisch und nicht auf dem Schlachtfeld zu erzielen.“


Fürst Clemens Metternich lud also die europäischen Großmächte zum Wiener Kongress in die Habsburgermetropole, man brachte eine brauchbare Friedensordnung zuwege, aber die Kehrseite der veränderten Machtverhältnisse war die Rückkehr zur absolutistischen Herrschaftsform. Was die Französische Revolution zumindest in ihren Anfängen an positiven Veränderungen gebracht hatte – Verfassung, Parlamentarismus, bürgerliche Rechte –, hatte im autoritären „System Metternich“ keinen Platz.

„Dass dieser friedliche Erstversuch jede Menge Ecken und Kanten hatte, liegt in der Natur eines Erstversuchs“, sagt Poser. Aber es habe wenigstens diesen Versuch, der tatsächlich für einige Jahrzehnte Frieden brachte, gegeben. Nach Frieden habe sich nach Meinung des Museumsdirektors

Weblinks:

Völkerschlacht bei Leipzig: Das große Gemetzel - Nachrichten.at

Furchtbares Gemetzel mit unendlichen Folgen Die Völkerschlacht von 1813 - www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/literatur

Stunde der Befreiung - www.zeit.de

Montag, 14. Oktober 2013

Burgtheater am Wiener Ring vor 125 Jahren eröffnet

Das 1888 eröffnete Burgtheater an der Wiener Ringstraße

Das Burgtheater gilt als österreichisches Nationaltheater und eine der ersten Adressen für deutschsprachige Schauspielkunst. Das traditionsreiche Theaterhaus am Wiener Ring gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas und ist nach der »Comédie-Française« das zweitälteste europäische sowie das größte deutschsprachige Sprechtheater.

Das Wiener Burgtheater war eine Institution von Rang, lange bevor es das repräsentative Gebäude am Ring bezog. Vor rund 250 Jahren hatte man einen an die Hofburg angrenzenden Ballsall als Theater umfunktioniert.
K.k. Hofburgtheater um 1900

In den Jahren 1874 bis 1888 nach den Plänen von Gottfried Semper und Carl von Hasenauer, den beiden Bauherren der Dresdner Oper, errichtet, gilt es als einer der prächtigsten Bauten in ganz Wien, dessen Fassade Anleihen des barocken Monumentalstils enthält.

Nach 14-jähriger Bauzeit wurde das neue Theaterhaus von Gottfried Semper und Carl Hasenauer am Ring eröffnet. Es war der erste elektrisch beleuchtete Monumentalbau. Publikum und Schauspieler widersetzten sich anfangs dem Neuen Burgtheater.

Der Bauplan des Burgtheaters folgte dem Vorbild der Dresdner Oper. Der imposante Mittelbau mit Loggia wird von zwei Seitenflügeln eingerahmt, um das Burgtheater optisch dem gegenüber liegenden Rathaus anzupassen. Die Loggia selbst ist in ein Bühnenhaus mit hohem Giebeldach und ein Zuschauerhaus mit einem hohen Zeltdach geteilt.

Das Theater wurde vor 125 Jahren am 14. Oktober 1888 mit Grillparzers »Esther« und Schillers »Wallensteins Lager« eröffnet. Während der letzten Kriegstage 1945 wurde das Gebäude stark beschädigt. 10 Jahre später war die Rekonstruktion weitgehend vollendet, das Wiener Burgtheater konnte in einem Festakt wiedereröffnet werden.

Das Nationaltheater des Landes zeigt historische und moderne Theaterstücke sowie österreichische Literatur in zeitgenössischen Aufführungen.

Weblinks:

Burgtheater Wien - Spielplan, Information und Kartenbestellungen - www.burgtheater.at

Literatur von und über Burgtheater im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Burgtheater: Geschichte, Aktuelles, Nebenbühnen - www.stadt-wien.at

Theater im Exil, Infos über vertriebene Theaterschaffende unter anderem am Burgtheater in der NS-Zeit - www.literaturepochen.at

Burgtheater im Austria-Forum


Literatur:

Weltkomödie Österreich: 13 Jahre Burgtheater 1986 bis 1999
Weltkomödie Österreich: 13 Jahre Burgtheater 1986 bis 1999. Band 1: Bilder, Band 2: Chronik

von Hermann Beil und Jutta Ferbers

Das Wiener Burgtheater
Das Wiener Burgtheater
von Ernst Haeussermann

Das Wiener Burgtheater
Das Wiener Burgtheater
von Rudolph Lothar

Sonntag, 13. Oktober 2013

»1813: Die Völkerschlacht und das Ende der alten Welt«

Völkerschlacht bei Leipzig

Die Völkerschlacht bei Leipzig begann am 16. Oktober 1813, dauerte vier Tage, an denen 600.000 Soldaten kämpften vor 200 Jahren vor den Toren Leipzigs. Die Völkerschlacht galt bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts als größtes Gefecht der Weltgeschichte. Im Gedenken an 100.000 getötete Soldaten zeigt diese Schlacht heute noch, wie steinig und blutgetränkt der lange Weg hin zu einer friedlichen europäischen Gemeinschaft war.

Vier Tage, von 16. bis 19. Oktober 1813, dauerte die »Völkerschlacht bei Leipzig« und forderte in dieser vergleichsweise kurzen Zeit über 90.000 tote Soldaten – von den Opfern in der Bevölkerung und den Toten zu schweigen, die auf das Konto einer Typhusepidemie gehen, die der Schlacht folgte.

Die Kämpfe endeten mit einer Niederlage Napoleon Bonapartes. Kein Aufeinandertreffen feindlicher Heere im von Napoleon beherrschten Europa war verlustreicher, lässt man den Russlandfeldzug des Kaisers mit seinen gesamthaft Hunderttausenden von Opfern einmal ausser Acht.


Passend zum 200. Jubiläum der Völkerschlacht von Leipzig ist das Buch »1813: Die Völkerschlacht und das Ende der alten Welt« von Andreas Platthaus, einem Redakteur im Feuilleton der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, erschienen. Der Autor ist kein Historiker, daher ist es auch gut zu lesen.

Andreas Platthaus Buch erzählt sehr detailiert und umfassend den Ablauf der Völkerschlacht und ihrer Vorgeschichte. Er erläutert die Vorgeschichte und die Biografien der Mitwirkenden der Schlacht. Der genaue Ablauf und diverse Augenzeugenberichte vervollständigen das Buch.

Völkerschlacht bei Leipzig

Über diese vier Tage des Schreckens, die schon bald den fast gemütlich klingenden Namen »Völkerschlacht« tragen sollten, hat der Autor ein Buch geschrieben, das mit knapp 500 Seiten nicht schmal ausgefallen ist. Insofern ist diese Schlachtengeschichte einem Ereignis angemessen, das mit weit über 500 000 darin verwickelten Soldaten ein bis dahin ungekanntes Ausmass hatte.

Wer sich für das historische Ereigis der Völkerschlacht und ihrer wichtigsten Beteiligten interessiert der sollte sich unbedingt dieses Buch kaufen. Es ist modern geschrieben und vermittelt einem einen guten Überblick über dieses Zeitalter und seine Folgen.

Weblinks:

Furchtbares Gemetzel mit unendlichen Folgen Die Völkerschlacht von 1813 - www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/literatur

Völkerschlacht bei Leipzig: Das große Gemetzel - Nachrichten.at

Stunde der Befreiung - www.zeit.de

Völkerschlacht bei Leipzig - de.wikipedia.org


Video:

Völkerschlacht bei Leipzig 1813 - Befreiungskriege und Ende ... - Youtube

»Quadrophenia« von »The Who« 1973 veröffentlicht



»Quadrophenia« ist der Titel eines Albums der britischen Rockgruppe »The Who«. Es erschien als Doppel-LP vor 40 Jahren am 19. Oktober 1973 und war nach »Tommy« die zweite Rockoper der Gruppe. Alle Titel des Albums wurden von Pete Townshend komponiert.

Die Rockoper Quadrophenia ist eine der bekanntesten Rockopern der Welt. Sie kündet von dem Weltschmerz der jugendlichen Generation und ist eine erstklassig vertonte Geschichte über das Erwachsenwerden und dessen Schwierigkeiten.

Das Album enthält einiges von The Whos Sahnehäubchen, etwa das aufgebrachte "Real Me", das zynische "Punk Meets the Godfather", die wehmütigen "5:15" und "Sea and Sand" und das ausdrucksstarke "Love, Reign O'er Me".

Das Songwriting -- Pete Townshend gab sich hier die Ehre -- ist vom Allerfeinsten, ebenso die Produktion, in der es die Band sogar vermochte, Synthesizer auf herkömmliche Weise einzusetzen, was nur wenigen Rockgruppen gelingt.

Aufgenommen wurde das Album im Mai 1972 und von Juni bis August 1973 im noch nicht ganz fertiggestellten eigenen Studio der Band, dem Ramport Studio, genannt The Kitchen, im Londoner Stadtteil Battersea.

Weblink:

The Who (Quadrophenia Concert Hyde Park London 1996) - Youtube

Samstag, 5. Oktober 2013

Bolschoi Theater in St. Petersburg 1783 eröffnet

Mariinski Theater in St. Petersburg

Das Mariinski Theater in St. Petersburg ist eines der Symbole der russischen Kultur und reich an Geschichte.
Die Geschichte des Mariinski Theaters beginnt offiziell am 12. Juli 1783 mit dem von der Zarin Katharina der Großen herausgegebenen Erlass über die Gründung des Theaterkomitees für "Verwaltung von Schauspiel und Musik".

Am 5. Oktober 1783 wurde das Theater unter dem Namen Bolschoi Theater feierlich eröffnet. Damals war es eines der prachtvollsten Theater nicht nur in Russland, sondern in ganz Europa.
Später wurde das Bolschoi Theater in Mariinski Theater umbenannt. Heute ist hier das Petersburger Konservatorium untergebracht.

Weblink:

Mariinski Theater - www.russlandjournal.de

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Kunstmuseum Liechtenstein zeigt weltberühmte Maler

Das Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz zeigt in einer Ausstellung Werke einer ganzen Reihe weltberühmter Maler. Zu bewundern sind Arbeiten von Monet, Renoir, Cézanne, Matisse, Picasso, Chagall, Miró und Giacometti.

Die Bilder stammen aus der Sammlung des Liechtensteiner Treuhänders Herbert Batliner und seiner Frau Rita. Die Ausstellung »Von Monet bis Picasso aus der Sammlung Batliner – Albertina Wien« zeigt bis Ende November eine repräsentative Auswahl aus der Kollektion, die in Liechtenstein erstmals öffentlich zu sehen ist.

Die Sammlung Batliner ist mit rund 500 Werken der Klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst eine der grössten und bedeutendsten Privatsammlungen Europas. 2007 wurde sie als Dauerleihgabe an das Kunstmusum »Albertina« in Wien übergeben.

Die Schau deckt einen Zeitraum ab, der vom Impressionismus und Fauvismus über den deutschen Expressionismus und das Bauhaus bis zur russischen Avantgarde reicht, von Pablo Picasso bis zu Werken aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Von Monet über Picasso bis hin zu Giacometti