Dienstag, 11. Oktober 2016

Polnischer Regisseur Andrzej Wajda gestorben

Andrzej Wajda

Der polnische Regisseur Andrzej Wajda ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Der Altmeister des polnischen Kinos ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Polen verliert einen Meister seines Genres, denn Andrzej Wajda zählte zu den ganz Großen, zur Elite polnischer Regisseure der Nachkriegszeit.

Als Absolvent der Filmhochschule Lodz hatte er sein Handwerk an demselben Ort gelernt wie Roman Polanski, Krzysztof Zanussi und Krzysztof Kieślowski. Er machte Filme in der realistischen Schule mit zentralen Themen über die polnische Geschichte.

Er war ein mutiger und unbequemer Filmemacher, der der Zensur im kommunistischen Polen mehrfach trotzte. Besonders sichtbar wurde dies in seinen Filmen "Der Mann aus Marmor" - eine kritische Auseinandersetzung mit dem Stalinismus - sowie in dem Werk "Der Mann aus Eisen" - über den Aufstieg der unabhängigen Gewerkschaft Solidarnosc. Beide Streifen wurden international gefeiert.


Andrzej Wajda schuf viele Klassiker der »polnischen Filmschule«. In Polen gilt die Filmkunst als die zehnte Muse. Der Meisterregisseur hat in seinen Spielfilmen dem polnischen Kino internationale Beachtung verschafft und 2002 sogar eine eigene Filmschule gegründet.


Wajda hat in seiner langen Laufbahn insgesamt mehr als 60 Filme gedreht, 30 Theateraufführungen inszeniert und fast alle wichtigen Filmpreise erhalten - darunter einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Seine Schauspieler verehrten den Regisseur Andrzej Wajda, denn am Set galt: "Wir machen den Film zusammen". Umstritten war jedoch seine Auseinandersetzung mit Lech Walesa.


Zentrales Thema seiner Filme war die Geschichte Polens. 2007 drehte Wajda seinen wohl persönlichsten Film "Katyn". Eine Hommage an mehr als 22.000 kriegsgefangene polnischen Offiziere, die vom sowjetischen Geheimdienst im Zweiten Weltkrieg ermordet wurden.

Große Beachtung fand auch sein 2013 fertiggestelltes Porträt von Lech Walesa. Ein Film, der in Kreisen der polnischen Regierungspartei "Recht und Gerechtigkeit" für massive Kritik sorgte.


Weblinks:

Filmregisseur Andrzej Wajda gestorben - www.nzz.ch/feuilletonnzz.ch

Polnischer Regisseur Andrzej Wajda ist tot - www.bote.ch

Ein umstrittener Meister - www.tagesschau.de



Samstag, 8. Oktober 2016

»Desert Trip-Festival« in Kalifornien

»Desert Trip-Festival« in Kalifornien

Am Wochende findet vom 7. bis zum 9. Oktober und auf dem darauffolgenden Wochenende das dreitägige »Desert Trip«-Festival in Indio in Kalifornien statt. Ein etwas betagter Teilnehmer warnt schon mal vor: »Desert Trip« ist ein Festival "für alte Leute", sagt Mick Jagger.

»Desert Trip« ist ein gigantisches Denkmal für die goldene Generation der Rockmusik, ein letztes großes Feuerwerk, das Aufblähen der Stars zur Supernova, bevor es dunkel wird am Rockstarhimmel.

Mit dabei ist die goldene Generation der Rockmusik und einige legendäre Musikgrößen. Bei dem Mega-Festival in der Wüste spielen  Bands wie The Who, Rolling Stones und Rocklegenden wie Bob Dylan, Paul McCartney und Neil Young.

Bob Dylan und die Stones werden die Show am Freitag abends eröffnen. Neil Young und seine Begleitband »Promise of the Real« werden mit Paul McCartney am Samstag gemeinsam auftreten - mit dem ehemaligen Beatle als Headler. Und The Who und der frühere Pink Floyd Singer-Songwriter Roger Waters werden das Event in Indio dann am Sonntag ausklingen lassen.

The Who at Desert Trip Festival

Der Weg in die Wüste kann sich womöglich lohnen. Den Besuchern bietet sich bei dem Veteranentreffen in der Wüste von Kalifornien die letzte Gegenheit, diese Ansammlung von Rockstars zu erleben. Es werden 150.000 Besucher an zwei Wochenenden erwartet, die für Einnahmen von geschätzten 160 Millionen Dollar sorgen sollen.

Weblink:


Desert Trip-Festival - www.desertTrip.com

Bevor es dunkel wird am Rockstarhimmel - kurier.at/kultur




Mittwoch, 5. Oktober 2016

Uraufführung von Richard Strauss' Oper »Ariadne auf Naxos«


Die Uraufführung von Richard Strauss' Oper »Ariadne auf Naxos« jährt sich zum 100. Mal. Für die damalige Zeit war es unzeitgemäße Oper, denn die Welt hatte damals, mitten im Ersten Weltkrieg, andere Sorgen als die Leiden einer griechischen mythologischen Figur, die gerade von ihrem Liebhaber verlassen wurde. Und doch sollte das Stück durch einen genialen Einfall richtungsweisend für die Moderne werden.

Straussens Librettisten Hugo von Hofmannsthal war es gelungen, den genialen Compagnon zu einem revolutionären Theaterplan zu verführen. »Ariadne« sollte ursprünglich nur ein „Operchen“ werden, um an Stelle des seinerzeit üblichen Balletts Hofmannsthals Molière-Arrangement »Der Bürger als Edelmann« ausklingen zu lassen.

So überwanden Hofmannsthal und Strauss die von ihnen selbst mitgetragene Moderne auf eine Weise, die zukunftsträchtiger war als alles, was scheinbar fortschrittlichere Schriftsteller- und Komponistenkollegen zu jener Zeit wagten.

In Umkehrung von Wagners Wort dürfte man angesichts des seinerzeit ganz unzeitgemäß wirkenden Projekts vielleicht fragen: „Konnt' ein Unsinn sinniger sein?“ Vielleicht ist es kein Zufall, dass »Ariadne II« in Wien ihre Uraufführung erlebte.

Weblnk:

Ariadne auf Naxos Böhm Janowitz

Samstag, 1. Oktober 2016

Das Beethovenfest 2016


Unter dem Motto "Revolutionen" findet das Festival vom 9. September bis zum 9. Oktober in der Geburtsstadt des Komponisten statt. Das Festival unter der Leitung von Nike Wagner steht unter dem Motto "Revolutionen".


Festival als Vorgeschmack zum Beethoven-Jubiläumsjahr 2020. Im Jahr 2020 findet der 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens statt, der in Bonn gefeiert wird.

Das Motto für das Festival erscheint durchaus naheliegend: Beethoven schuf Werke, die Revolutionen im Innern der Musik bewirkten. Beethovens Sinfonie "Eroica" ist als Revolutionswerk in die Musikgeschichte eingegangen. Die 3. Sinfonie inspiriert auch heute noch moderne Komponisten.


Der zentrale Punkt unter den 23 Spielstätten in Bonn und Umgebung ist die Bonner Beethovenhalle - noch in dieser Saison zumindest. Wie es danach aussieht, dürfte der Festivalleitung Kopfzerbrechen machen: Ab Oktober wird der Saal restauriert; die veranschlagten Kosten bezifferte der Bonner Oberbürgermeister auf 63 Millionen Euro. Zwei Jahre sollen die Bauarbeiten andauern.

Weblinks:

Revolutionen in Bonn: Das Beethovenfest 2016

"Werke, die Revolutionen im Innern der Musik bewirkten"

Beethovens Sinfonie Eroica uraufgefuhrt

Samstag, 24. September 2016

Breslau - die Stadt der subversiven Zwerge

Das polnische Breslau ist eine von zwei europäischen Kulturhauptstädten 2016. Eine wichtige Rolle spielen dabei Zwerge. Die Zwerge sind ein Symbol für die Aufmärsche während der Zeit des Kommunismus und eine Erinnerung an Oppositionelle.

Bei einem Spaziergang durch die Stadt lohnt sich durchaus ein Blick nach unten. Dann kann man die kleinsten Wahrzeichen von Wroclaw sehen: winzige Zwerge. „Krasnale“ heißen diese putzigen und posierlichen Gesellen auf Polnisch. In der ganzen Stadt stehen sie herum und bringen Städtereisende dazu, sie zu fotografieren.

Die lustigen Bronze-Wichte, welche die Stadt an der Oder bevölkern, sehen harmlos aus, haben aber einen politischen Ursprung: In den 1980er-Jahren übte die Oppositionsbewegung „Orange Alternative“ mit spontanen Kunst-Aktionen Kritik am sozialistischen Regime in Polen aus, etwa mit Demonstrationen in Zwergenkostümen.

Die Künstler haben natürlich auch einen gusseisernen Zwerg in der Altstadt von Wrocław aufgestellt. „Papa Krasnal“ in der Świdnicka-Straße erinnert daran. 2001 begannen Studenten, Zwerge aufzustellen – und die Krasnale vermehrten sich. Inwischen gibt es mehr als 300 der Breslauer Zwerge.

Die putzigen Zwerge von Breslau haben einen eigenen Wikipedia-Eintrag und es gibt eine offizielle Website mit Krasnalen-Stadtplan in vier Sprachen.



Weblinks:

Wroclaw 2016 - www.wroclaw2015.pl

Wroclaw - www.wroclaw.pl/de

Europäische Kulturhauptstadt Breslau: Im Zeichen der Zwerge - www.tagesschau.de/ausland

Blog-Beiträge über Breslau:

Stadtschreiber Breslau/Wrocław 2016 - stadtschreiber-breslau.blogspot.de

Wunderbares Wroclaw: 11 Tipps für einen Städtetrip - www.reisetageblog.de

Samstag, 17. September 2016

Museum Ludwig in Köln wird 40

Museum Ludwig


Das Museum Ludwig ist das Museum der Stadt Köln für die zeigenössische Kunst des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts. Das Musuem ist ein Haus für Kunst und Musik zwischen Dom und Rhein. Es ist eines der bedeutenden europäischen Museen für die Kunst der Gegenwart.

Das Mu­se­um für moderne Kunst wird 40 Jahre alt. Insgesamt drei Ju­­biläen gilt es im Jahr 2016 zu bege­hen: 1946 hatte Josef Haubrich seine Sam­m­lung mit Werken der klas­­sischen Mod­­erne der Stadt Köln geschenkt und damit den Grund­stein für ein Mu­se­um gelegt. Im Jahr 1976 un­terzeich­neten die Kunstsammler und Mäzene Peter und Irene Lud­wig ihren Schenkungsver­­trag mit rund 350 Werken zeit­­genös­­sisch­er Kunst und 1986 kon­nte der Neubau des Mu­se­ums eröffnet wer­­den.

Die Grup­pe­nauss­tel­lung "Wir nen­nen es Lud­wig" 27. Au­gust 2016 bis zum 8. Jan­uar 2017 ist der Höhep­un­kt im Ju­biläum­s­jahr des Mu­se­um Lud­wig 2016. Das The­ma dies­er bre­it an­gelegten Schau ist die In­sti­tu­tion selbst. In der ge­mein­schaftlichen, mit dem Di­rek­tor und allen Ku­ra­toren des Haus­es konzipierten Auss­tel­lung sind in­ter­na­tio­nale Kün­st­lerin­nen und Kün­stler ein­ge­la­den, ge­mein­sam mit der In­sti­tu­tion zu re­flek­tieren, was das Mu­se­um Lud­wig ist.

Die Samm­lung des Mu­se­um Lud­wig bein­hal­tet die wichtig­sten Po­si­tio­nen der Mod­erne vom Be­ginn des 20. Jahrhun­derts bis zur Ge­gen­wart. Heute gilt die Samm­lung des Mu­se­um Lud­wig dank der großzügi­gen Schenkung des Köl­ner Recht­san­walts Haubrich als eine der be­deu­tend­sten des Ex­pres­sion­is­mus in Eu­ro­pa, berück­sichtigt aber auch Neue Sach­lichkeit und an­dere Ten­denzen der Klas­sischen Mod­erne.

Weblinks:

Museum Ludwig - www.museum-ludwig.de

Wir nen­nen es Lud­wig - Das Mu­se­um wird 40! - www.museum-ludwig.de

Mittwoch, 14. September 2016

»Metropolitan Opera« 1966 im Lincoln Center eröffnet


Metropolitan Opera in New York


Die »Metropolitan Opera« in New York gilt als erste Musikbühne der Welt. Sie gilt als Synonym für den Mythos Oper schlechthin. Indem sich die »Met« 1966 mit der Philharmonie und dem »State Theatre« verband, wurde ein größerer Aufführungsort im Upper West Side von Manhattan realisierbar.


Im September 1966 wurde das Opernhaus mit der Welturaufführung von Samuel Barbers »Antonius und Cleopatra« eröffnet. Das »Lincoln Center« verfügt über eine ausgezeichnete technische Ausstattung und einen Saal mit 3.900 Sitzen, in dem pro Saison über 200 Darbietungen stattfinden.





Schon seit ihrer Eröffnung vor 125 Jahren gilt die »Metropolitan Opera« als eines der führenden Opernhäuser weltweit - in einwm Atemzug zu nennen mit der Wiener Staatsoper und dem Teatro della Scala in Mailand.

Das „alte“ Metropolitan Opera House im Jahre 1905

Die alte Spielstätte am Broadway wurde nach einem Brand und aufwendigen Renovierungsarbeiten im letzten Jahrhundert noch bis in die 1960er Jahre genutzt.