Sonntag, 6. Juni 2021

Erste Berlinale 1951 eröffnet

Das Plakat der ersten Internationalen Filmfestspiele Berlin aus dem Jahr 1951

Die »Berlinale« fand seit 1951 zunächst im Sommer und seit 1978 im Februar in Berlin statt. Damals war alles noch anders: Die »Berlinale« fand im Sommer statt und es gab viel Wirbel um den ausgerollten roten Teppich.

Das Internationale Filmfestival brachte Glamour und ausländische Filmprominenz in die zerbombte und geteilte Stadt. Von Anfang an auf politische Wirkung angelegt, hat sich das Publikumsfestival seinen offenen Charakter bewahrt.

Die »Berlinale« geht auf eine Initiative von Oscar Martay zurück. Martay war Film Officer der Militärregierung der Vereinigten Staaten und beaufsichtigte und förderte in dieser Funktion die Berliner Filmindustrie, unter anderem mit mehreren Darlehen der amerikanischen Militärregierung, mit denen die Finanzierung der Filmfestspiele in den ersten Jahren sichergestellt wurden.

Alfred Hitchcock

Unter dem Motto „Schaufenster der freien Welt“ eröffnete die erste Berlinale am 6. Juni 1951 mit Alfred Hitchcocks »Rebecca« im Titania-Palast. Die Berlinale fand allerdings nur ein einziges Mal im Titania-Palast statt. Damals gab es noch viel Gewusel um den roten Teppich, den die Zuschauer unbedingt betreten wollten.

Zum ersten Festspielleiter wurde der Filmhistoriker Alfred Bauer berufen, welcher nach dem Krieg die britische Militärregierung in Filmangelegenheiten beraten hatte.

Berlinale

Die »Berlinale« ist ein einzigartiger Ort der künstlerischen Auseinandersetzung und der Unterhaltung. Sie ist eines der größten Publikumsfilmfestivals der Welt, das jedes Jahr Zehntausende Besucher*innen aus aller Welt anlockt. Für die Filmbranche und die Presse sind die elf Tage im Februar zugleich eines der wichtigsten Ereignisse im Jahreskalender und ein unverzichtbarer Handelsplatz.

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin blicken auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Das Festival wurde 1951, zu Beginn des Kalten Krieges, als „Schaufenster der freien Welt“ für das Berliner Publikum ins Leben gerufen. Geprägt durch die bewegte Nachkriegszeit und die einzigartige Situation in der geteilten Stadt, hat sich die Berlinale zu einem Ort der interkulturellen Begegnung und zu einer Plattform kritischer filmischer Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen entwickelt. Bis heute gilt sie als das politischste aller großen Filmfestivals.

Die »Berlinale« bringt die großen Stars des internationalen Kinos nach Berlin und entdeckt neue Talente. Sie begleitet Filmschaffende aller Gewerke auf ihrem Weg ins Rampenlicht, fördert Karrieren, Projekte, Träume, Visionen.

Durch ihre zahlreichen Branchen-Initiativen ist die »Berlinale« sowohl international als auch für Unternehmen aus Deutschland und Berlin ein bedeutender Motor für Innovation und wichtiger Wirtschaftsfaktor

Offzielle Webseite:

Berlinale - www.berlinale.de

1. Internationale Filmfestspiele Berlin 06. - 17. Juni 1951 - www.berlinale.de

Samstag, 5. Juni 2021

Sagen um den Kelpie

The Kelpies - Kelpie - Mythen und Legenden - Denkmal

Ein Kelpie ist ein mystisches, sagenumwobenes aber auch gefährliches Fabelwesen aus der schottischen Mythologie. Es tritt meist an Flüssen und Lochs auf. Dieses Wesen bewohnt die Gewässer – Flüsse und Lochs – des schottischen Hochlandes.


Der Kelpie hat die Gestalt eines großen Pferdes mit Fischschwanz. Er verspricht Wanderern, die das Gewässer überqueren wollen, sie sicher hinüberzutragen. Sobald sich der Wanderer aber erst mal auf dem Rücken des Kelpies befindet, zieht dieser ihn in die Tiefe und verspeist ihn.

Ein Kelpie ist ein Gestaltenwandler, der entweder als Mensch oder als Pferd in Erscheinung tritt. Da die Pferdegestalt seine bevorzugte Form ist, kann man ihn häufiger als schwarzen, rassigen Hengst mit wehender Mähne sehen. Schickes Zaumzeug bringt er dann auch gleich mit. In der Größe unterscheidet er sich kaum von anderen Pferden.

Um einen Kelpie zu bändigen muss man ihm einen Brautschleier über den Kopf werfen oder ihn auftrensen.

Samstag, 29. Mai 2021

Die Kunstauffassung von Friedrich Schiller

Friedrich Schiller

Die großen Klassiker der Literatur sind häufig auch große Ästheten. Klassiker haben es nicht leicht. Sie werden gerühmt, gefeiert und vereinnahmt, aber wenig gelesen, kaum verstanden, oft missbraucht und selten ernst genommen. Friedrich Schiller ist dafür ein Paradebeispiel.

Unter dem Eindruck der Französischen Revolution, inspiriert durch Kant-Lektüre und den geistigen Austausch mit seinem Freund Johann Wolfgang von Goethe, entwickelte Friedrich Schiller jene Kunstauffassung, die in seinen philosophischen Schriften und seinen klassischen Dramen (u.a. „Maria Stuart“, „Wallenstein“, „Wilhelm Tell“) ihren Niederschlag fand.

Schiller war ein Anwalt des freien Menschen – allerdings in einer differenzierten, kritischen Weise. Er hatte in Württemberg erlebt, was Unterdrückung heißt. Er hatte aber auch am Verlauf der Französischen Revolution erkannt, dass der befreite Mensch zur Bestie werden kann, dass auch Freiheitskämpfe zu neuer Unterdrückung, zu neuem Unrecht führen können.



Nur der ethisch und politisch gebildete Mensch kann von der Freiheit vorteilhaft Gebrauch machen. Das ist der ideelle Kern von Schillers klassischen Werken. Demokratie verkommt ohne humane, kulturelle Bildung der Bürgerinnen und Bürger zur Pöbelherrschaft. Freiheit ohne soziale Verantwortung führt zur Willkür. Wer Freiheit will, muss auch für Persönlichkeitsbildung des Einzelnen sorgen, und die Kunst kann dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.

Im Laufe seiner Wirkungsgeschichte ist dem Klassiker Schiller kein Irrwitz erspart geblieben. Während Goethe den allzu früh verstorbenen Freund zum übermenschlichen Wesen stilisierte, verhöhnte ihn Friedrich Nietzsche als „Moral-Trompeter von Säckingen“. Die Nationalsozialisten erklärten den Humanisten Schiller zum „Kampfgenossen Hitlers“, in der DDR feierte man ihn als „Bahnbrecher einer neuen, sozialistischen Welt“. Solche Vereinnahmungen gehen am ideellen Kern von Schillers Werk völlig vorbei.

Weblinks:

Friedrich Schiller-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Friedrich Schiller-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Sonntag, 23. Mai 2021

Burg Tintagel in der Grafschaft Cornwall



Die Burg Tintagel (englisch: Tintagel Castle, Kornisch: Kastell Dintagell = Festung des schmalen Zugangs) liegt auf einer Halbinsel an der Westküste Cornwalls, nicht weit vom Dorf Tintagel entfernt.

Zu ihr führen steile Zu- und Abgänge, sie ist nur durch eine schmale Landzunge mit dem Festland verbunden. In der Sage wird sie mit der Zeugung des mythischen König Artus verbunden.

Die am Meer liegende Burgruine Tintagel Castle hat der Chronist Geoffrey of Monmouth 1136 in seiner »Historia Regum Britanniae« zu König Artus' Residenz erklärt.

In normannischen Zeiten wurde dann im kleineren, nahgelegenen Dorf Bossiney eine Burg errichtet, was wohl vor der Entstehung des Domesday Books und damit also vor 1086 geschah. Als Bezirke wurden Tintagel und Bossiney im Jahre 1253 unter Richard von Cornwall etabliert.

Tintagel ist heute eigentlich nur ein kleiner und unscheinbarer Ort an der Nordwestküste Cornwalls, aber man sagt, der Ort habe eine große Vergangenheit: Es wird erzählt, dass auf der Burg Tintagel einst König Arthur das Licht der Welt erblickt habe. Eine Legende, die sich hartnäckig gehalten hat.

Samstag, 15. Mai 2021

Architektur als Herrschaftssymbol in Frankreich (K)


Architektur als Herrschaftssymbol ist in der Historie Frankreichs und seiner Hauptstadt fest verankert. Im Mittelalter bauten Könige Paläste, formten Plätze, legten Gärten an, im 19. Jahrhundert wurde unter Napoleon III. und Präfekt Georges-Eugène Haussmann die Infrastruktur neu geordnet: Straßen, Bahnhöfe, Theater und Parks entstanden. Im ausgehenden 20. Jahrhundert verpasste Mitterrand Paris mit seinen Grands Projets ein modernes Antlitz und hinterließ damit so viele wegweisende Neubauten wie kein zweiter in der jüngeren Vergangenheit der fünften Republik.


Mit der neuen Architektur erhielt das Louvre-Museum auch ein neues Konzept. Per Rolltreppe geht es durch die Pyramide hinab, unterirdisch verteilen sich die Besucherströme, geschäftiges Wuseln im dezent sandfarbenen Raum. Eine beeindruckende Kombination von Form und Funktion ist die Wendeltreppe, in deren Inneren sich der Aufzug für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen befindet. Auch die Ausstellungsflächen sind vielfältiger. So werden im mit Glas überdachten Innenhof des Westflügels heute Statuen gezeigt, einst saßen hier die Mitarbeiter des Finanzministeriums.

Weblink:

Mitterrands protziges Erbe - MERIAN

Max Frisch auf der Suche nach der Identität des Menschen

Max Frisch

Max Frisch stellte wie kein anderer Autor ehrlich und hintergründig die Frage nach der Identität des Menschen des 20. Jahrhunderts. Im Gesamtwerk von Max Frisch wird die Problematik der Entwicklung des Menschen zu einem mit sich selbst identischen Ich und der Selbstfindung thematisiert.

Der Einzelne und sein brüchiges Verhältnis zu sich selbst und zum Anderen, zur Gesellschaft und das verwirrende Beziehungsgeflecht in einer immer unverständlicheren Welt sind leitmotivische Themen, die immer wieder in seinem Werk auftauchen. Max Frisch begab sich als Autor in seinen Romanen häufig auf die Suche nach der Identität des Menschen. Seine literarische Identitätssuche ist dabei stets auch die Suche nach der eigenen Identität seiner Person.

Auf der Suche nach der eigenen Identität zu sein, bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich selbst in Identitäten und Rollen zu imaginieren. Diesen Satz hat Max Frscih wohl verinnerlicht, denn er ist zu einem Leitsatz für die Interpretation seines Werkes.

Stiller


Frisch wollte nicht Frisch sein und Stiller wollte nicht Stiller sein. Sein Roman »Stiller«, der mit der Einleitung »Ich bin nicht Stiller!« beginnt, wird getragen vom Wunsch der Hauptperson, ein anderer zu sein. Im Kern geht es um die Selbstfindung des Bildhauers Anatol Stiller, dem zur Last gelegt wird, ein Spion zu sein und der vergeblich versucht, ein anderer sein und eine andere Identität anzunehmen.

Es wird ein Rückblick auf Stillers Leben geworfen, bei dem viele Situationen des Versagens, Zweifelns und persönlichen Misslingens stattgefunden haben, so dass sich für den Leser die Frage stellt, warum dieser Stiller wohl seine eigene Identität verleugnet.

Nur an einer einzige Stelle merkt auch der Leser eindeutig, dass es sich wirklich um den eben Genannten handelt. Im Vordergrund des Werkes steht die ständige Menschheitsfrage nach dem wahren Ich, der Indentifikation mit dem, was man im Leben tut und getan hat, und inwiefern man mit seiner Rolle abschließen will, sofern vieles daneben lief.


Dienstag, 13. April 2021

Thüringer Bachwochen (E)

Thüringer Bachwochen


- das ist das Motto der Thüringer Bachwoche. Über ganz Thüringen verteilt, präsentieren verschiedene Künstler Werke von Johann Sebastian Bach und seinen Zeitgenossen in insgesamt 53 Konzerten.



2021 fällt auch Bachs Geburtstag am 21. März in den Zeitraum des Festivals, weshalb ihm zu Ehren eine Geburtstagsparty im Eisenacher Bachhaus gegeben wurde. Alle Aufführungen während der Bachwoche finden an Orten statt, wo Johann Sebastian Bach selbst gelebt und gearbeitet hat: Arnstadt, Dornheim, Eisenach, Erfurt, Gotha, Ohrdruf, Waltershausen, Schmalkalden, Meiningen, Weimar, Mühlhausen.>



Weblink:

Thüringer Bachwochen 2016 - www.thueringer-bachwochen.de