Freitag, 23. Juni 2023

Heiligendamm - die »Weiße Stadt am Meer«


Heiligendamm ist das älteste Seebad Kontinentaleuropas und das erste deutsche Seebad. Die Gründung von Heiligendamm geht auf das Jahr 1793 zurück.


Den eigentliche Anstoß für die Gründung des ersten deutschen Seebades gab Georg Christoph Lichtenberg, damals Professor für Mathematik und Physik, als er im Göttinger Jahreskalender für das Jahr 1793 in einem Beitrag über den Nutzen des Badens im Meereswasser die Frage stellte: "Warum hat Deutschland noch kein Seebad?" Im Gegensatz zu der sprichwörtlichen Mecklenburger langsamen Reaktionszeit wurde bereits am 22. Juli 1793 der Beschluss gefasst, am »Heiligen Damm« ein Seebad zu errichten.

Johann Christoph Heinrich von Seydewitz, Carl Theodor Severin, Georg Adolph Demmler und andere mecklenburgische Baumeister schufen zwischen 1793 und 1870 ein klassizistisches imposantes Gesamtkunstwerk aus Logier-, Bade- und Gesellschaftshäusern. Dies brachte dem Ort später den Beinamen „Weiße Stadt am Meer“ ein und begründete seinen Ruf als das schönste Seebad Deutschlands.

Der noble Küstenort wird aufgrund der von der See aus sichtbaren weißen Häuserreihe in Strandnähe auch die »Weiße Stadt am Meer« genannt. 2004 wurde Heiligendamm als Seeheilbad anerkannt.

Durch den G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni 2007 erlangte der Ort internationale Bekanntheit.

Samstag, 17. Juni 2023

Bergpark Wilhelmshöhe (E)

Bergpark Wilhelmshöhe

Der Bergpark Wilhelmshöhe in der nordhessischen Großstadt Kassel ist mit einer Fläche von 2,4 Quadratkilometern der größte Bergpark in Europa und ein Landschaftspark von Weltgeltung. Am 23. Juni 2013 wurde er als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt, und er ist unter den Top 100 Sehenswürdigkeiten in Deutschland gelistet.

Der Park ist insbesondere durch die in ihm befindlichen Wasserspiele, den Herkules mit gleichnamiger Statue, das Schloss Wilhelmshöhe und die künstliche Ruine Löwenburg bekannt.

Die Größe des Bergparks, die komplexe Topografie, das ausgedehnte Wegenetz und der Einfluss von Wetter und Jahreszeiten führen dazu, dass sich selbst langjährigen Parkbesuchern bei jedem Aufenthalt neue Eindrücke und Ausblicke bieten können.

Die aufwendig gestaltete Landschaft des Parks besteht aus vielen aufgelockerten Grünflächen und Waldabschnitten, die fließend in den Baumbestand des umgebenden Habichtswaldes übergehen. Vor allem im oberen, westlichen Bereich ist der Park nicht klar abgegrenzt.



Norwegens legendäre Hurtigruten

Postschiff der Hurtigruten-Reederei

Sie gilt als die schönste Seereise der Welt: eine Fahrt entlang der norwegischen Fjordküste auf den Hurtigruten. Seit 125 Jahren verbinden die legendären Postschiffe die Küstenstädte und Dörfer an Norwegens zerklüfteter Küste. Elf Schiffe sind noch heute täglich im Einsatz, um Touristen, Pendler und Fracht vom Süden Norwegens bis hinauf in die Barentssee zu transportieren.

Eine beliebte Möglichkeit, entlang der spektakulären Westküste Norwegens zu reisen; für Pauschaltouristen, aber auch für Pendler oder Touristen, die einfach ein Stück auf der berühmten Strecke mitfahren wollen. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten waren die Hurtigruten die Lebensader Norwegens.

Begleitet wird die "Kong Harald" und ihre Crew im Sommer die Küste Norwegens hinauf bis in den hohen Norden. Die Sonne geht kaum unter, das gleißende Licht setzt die grünen Fjorde mit ihrer wunderschönen Landschaft in Szene. Blaues Meer, grüne Berghänge, rauschende Wasserfälle, nicht nur der Geirangerfjord, der zum UNESCO-Weltkulturerbe erzählt, strahlt. Start ist in Bergen in Südnorwegen.

Die Reise streckt sich über 2.500 Kilometer die gesamte Küste hinauf bis nach Kirkenes an der Barentssee. Es geht über den Polarkreis hinweg, über die Lofoten, am Nordkap vorbei. Mit spektakulären Ausblicken auf die Fjorde und Inseln der norwegischen Küstenwelt. Auf der Strecke liegen 34 Häfen.

Die malerischen Städte und Ortschaften an Norwegens West- und Nordküste kann man sich als Passagier gelegentlich nur vom Schiff aus anschauen. Der straffe Linienfahrplan gestattet Landgänge nicht immer. Die Hurtigruten sind eben keine Kreuzfahrtschiffe, sondern Linienschiffe. Sie fahren täglich und in der Regel pünktlich, auch zurück.


Für viele der kleinen Orte hoch im Norden sind sie noch immer unverzichtbar, um Waren und Frachtgüter zu erhalten oder Fisch und Meeresfrüchte zu verschicken. Das hat sich in den vergangenen 125 Jahren auch nicht groß verändert. Denn in der unwegsamen Küstenregion Nordnorwegens sind die Ortschaften auch heute noch schlecht auf Straßen zu erreichen. Der Landweg ist um vieles beschwerlicher als die Küstenroute. Und Luftfracht ist teuer.

Die Hurtigruten prägen seit Jahrzehnten das Leben der Menschen. Darunter die Amerikanerin, die die norwegische Tradition der Salzernte wieder ins Leben gerufen hat. Heute stellen sie und ihr norwegischer Mann vermutlich das beste Salz der Welt her, zumindest behaupten das Spitzenköche. Oder die junge Bäuerin, die aus Ziegenmilch köstlichen Käse produziert.

Oder der Königskrabbenfischer, der auch bei schlechtem Wetter den gigantischen Krabben nachstellen muss. Die ehemaligen Postschiffe der Hurtigruten prägten das Land und verbinden die Menschen bis heute. Noch Ende der 1970erJahre waren die Schiffe der Hurtigruten im Winter für einige Orte die einzige Versorgungsmöglichkeit. Heute bieten die Schiffe der Hurtigruten neben der Belieferung mit Waren vor allem willkommene Abwechslung.

Es ist üblich, dass sich die Bewohner der kleinen Orte im Norden während des Be- und Entladens regelmäßig zum Kaffeetrinken auf den Schiffen treffen, neugierig beäugt von den mitreisenden Touristen. Für die Sami, die Ureinwohner Skandinaviens, ist der zunehmende Tourismus auf den Hurtigrouten wichtig. Von ihren Rentieren können sie heute nicht mehr leben, von der Vermittlung ihrer Kultur und ihren Traditionen an die Touristen schon. Im Sommer ist das Leben hier hoch im Norden leicht zu führen, doch der Alltag im Winter hart. Im Winter geht die Reise mit dem Schiff südwärts.

So hell der Sommer, so dunkel, gelegentlich auch düster und rau geht es auf der Winterpassage zu. Sturm ist an der Tagesordnung. Eine echte Aufgabe für die Crew. Die meisten Passagiere stört das nicht. Sie warten mit großen Kameras auf den Höhepunkt: das Polarlicht. Und sie werden nicht enttäuscht. Wer einmal das Polarlicht beobachten durfte, wundert sich nicht über die mystischen Geschichten der Sami. Norwegens Hurtigruten, eine spektakuläre Seereise im Sommer wie im Winter.

Opernhaus in Sydney vor 50 Jahren eröffnet

Opernhaus in Sydney

Nach 14-jähriger Bauzeit wurde 1973 das Opernhaus in Sydney eröffnet. Die visionäre Skulptur des dänischen Architekten Jørn Utzon wurde schon bald zum kulturellen Mittelpunkt Australiens.

Aufgrund von technischen Problemen bei der Dachkonstruktion, die zu Kostensteigerung und Bauverzögerungen führten, legte Utzon selbst 1966 seine Arbeit nieder und verließ Australien. Die Fertigstellung übernahm ein Team australischer Architekten.

Mit seiner unverwechselbaren Form und den mehr als eineinhalb Millionen lichtreflektierenden Fliesen hat das Opernhaus Sydney eine der bekanntesten Fassaden der Welt. Es lockt als eines der vielseitigsten Zentren für darstellende Kunst mit über 1600 Veranstaltungen rund 1,2 Millionen Zuschauer pro Jahr an.

Freitag, 14. April 2023

»Nathan der Weise« von Gotthold Ephraim Lessing

Nathan der Weise
Nathan der Weise. Ein dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen

»Nathan der Weise« ist ein dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing. Das dramatische Gedicht spielt in Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge, wo die drei Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam in einem Spannungsverhältnis zueinander stehen. Das fünfaktige Ideendrama von Gotthold Ephraim Lessing wurde 1779 veröffentlicht und am 14. April 1783 in Berlin uraufgeführt. Das Werk hat als Themenschwerpunkte den Humanismus und den Toleranzgedanken der Aufklärung.

Gotthold Ephraim Lessings »Nathan der Weise«, am 14. April 1783 in Berlin uraufgeführt, ist die Mutter aller interreligiösen Dialoge und multikulturellen Exerzitien. Lange bevor die Woche der Brüderlichkeit eingeführt und der Spruch "Seid nett zueinander!" erfunden wurde, war dies genau die Botschaft, die Lessing seine Hauptfiguren verkünden ließ: den reichen Juden Nathan, den Muslim Saladin und den jungen christlichen Tempelherrn, der sich ausgerechnet in Recha, die Tochter des Juden, verliebt, ohne zu ahnen, dass sie seine leibliche Schwester ist und dass sie beide Kinder eines Muslims sind.

Was sich wie der Plot einer Telenovela anhört, dient bis heute als Vorbild für praktizierte Toleranz und den respektvollen Umgang der Religionen miteinander. Um Konflikten, die auf deren Absolutheitsanspruch beruhen, aus dem Weg zu gehen, müssten sich Christen, Muslime und Juden nur so verhalten wie Nathan, Saladin und der Tempelherr in Lessings Drama, das zur Zeit des Dritten Kreuzzugs in Jerusalem spielt.

Acht Jahrhunderte und viele Kriege später, die im Namen des Allmächtigen von den Angehörigen der einen Religion gegen die der anderen geführt wurden, sieht die Wirklichkeit noch immer nicht so aus, wie Lessing sie sich vorgestellt hat.

In der berühmten Ringparabel klärt der Lehrmeister die heikle Frage nach der wahren Religion. Keine der drei Weltreligionen ist absolut. Jede erweist ihre Wahrheit und ihren Sinn erst durch die Kraft, mit der sie praktische Humanität stiften kann. Nathan gelingt es, die Menschen verschiedenen Glaubens in friedvollem Miteinander als Angehörige einer großen Familie zu vereinen.

Das Stück ist eine Parabel auf die Menschlichkeit: Toleranz und Menschlichkeit, das sind die höchsten Güter der Zivilisation. Die zeitlose Parabel ist in Zeiten zunehmender religiöser Intoleranz von beklemmender Aktualität. Heute - am Ende des 20. Jahrhunderts - ist unsere Lebenswirklichkeit noch immer voll Intoleranz und Ignoranz. Und wir haben es immer noch nötig, erklärt zu bekommen, welches die eigentlichen Werte unserer Gesellschaft sind.

Literatur:

Nathan der Weise.
Nathan der Weise. Ein dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen

von Gotthold Ephraim Lessing

Freitag, 7. April 2023

Karls-Universität Prag 1348 gegründet

Karls-Universität Prag

Die Karls-Universität Prag ist die größte Universität Tschechiens und die älteste Universität Mitteleuropas. Sie hat 17 Fakultäten (darunter zwei in Königgrätz und eine in Pilsen) und mehr als 53.000 Studenten. Die Prager Universität wurde am 7. April 1348 vom römisch-deutschen und böhmischen König Karl IV. gegründet.

Unter Kaiser Karl IV. und seinem Sohn Wenzel IV. erreichte die Stadt Prag als Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wirtschaftlich, kulturell und politisch eine Hochzeit.


Im Laufe dieser Entwicklung wurde am 7. April 1348 durch einen Stiftungsbrief Karls IV. die Karls-Universität als erste Universität in Mitteleuropa gegründet („Alma Mater Carolina“). Im Gründungsjahr der Universität gab es vier verschiedene Fakultäten: Theologie, freie Künste, Jura und Medizin.

Bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts blieb sie die wichtigste Bildungsstätte des Reiches. Sie zog nicht nur Studenten aus Böhmen an, sondern auch aus Sachsen, Bayern, Schlesien und dem übrigen östlichen Reichsgebiet sowie aus Frankreich, England und Italien.


Die Universität Prag war nach dem Vorbild der Pariser Universität gegliedert und lehrte in den vier klassischen Fakultäten: theologische Fakultät, juristische Fakultät, medizinische Fakultät und philosophische Fakultät. Besondere Studienfächer, die sich nicht ohne weiteres in dieses Schema einfügen ließen, wie etwa die Disziplinen der Schönen Künste, Rhetorik oder Mathematik, wurden der philosophischen Fakultät zugeordnet, die deshalb auch als Artistenfakultät bezeichnet wurde.

Die Magister und Scholaren waren ihrer Herkunft nach vier Nationes (Nationen) zugeordnet: Böhmen, Polen, Baiern und Sachsen. Dies hatte nichts mit einer ethnischen oder sprachlichen Gliederung im modernen Sinn zu tun, sondern mit der groben geographischen Herkunft der Studenten.

Freitag, 24. März 2023

Jerzy Kukuczka 75. Geburtstag

Jerzy Kukuczka

Jerzy Kukuczka wurde vor 75 Jahren am 24. März 1948 in Kattowitz geboren. Jerzy Kukuczka war ein erfolgreicher polnischer Bergsteiger. Er gilt als einer der größten Kletterer der Geschichte. Er war der zweite Mensch, der alle 14 Achttausender bestiegen hat.

Jerzy Kukuczka war ein polnischer Bergsteiger, Bergsteiger und Kletterer, der als zweiter Mann auf der Erde die Krone des Himalaya und Karakorum - alle 14 Hauptgipfel der Achttausender - erobert hat. Der erste Bergsteiger war Reinhold Messner, der sechzehn Jahre und vier Monate dafür brauchte, Kukuczka dagegen weniger als acht Jahre.

Am 21. Januar 1985 bestieg er als erster Mann der Welt (zusammen mit Andrzej Czok) im Winter Dhaulagiri (8.167 m ü.M.) - den ersten von vier Achttausendern, welche der Bergsteiger im Winter eroberte.

Im Oktober 1989 stieg Kukuczka eine neue Route durch die berühmte Lhotse-Südwand, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht bestiegen worden war. Er griff den Gipfel zusammen mit Ryszard Pawłowski an. Kukuczka kletterte zuerst und fiel kurz vor dem Gipfelkamm ab. Das Seil riss und der Kletterer fiel in den Abgrund. Kukuczkas Leiche wurde nie gefunden, aber die offizielle Version war, daß Kukuczka in der Nähe des Falls in einem Eisriss begraben wurde.


Jerzy Kukuczka starb am 24. Oktober 1989 in einer Höhe von 8.300 Meter an der Lhotse-Südwand in Nepal.

Weblink:

Jerzy Kukuczka - Wikipedia (PL) - (polnisch)