Donnerstag, 11. Januar 2024

»Mutter Courage« vor 75 Jahren in Berlin uraufgeführt

»Mutter Courage«


Am 11. Januar 1949 fand die Uraufführung des Theaterstückes »Mutter Courage« am »Deutschen Theater« in Ost-Berlin statt. Vor 75 Jahren wurde Bertolt Brechts »Mutter Courage und ihre Kinder« mit Helene Weigel in der Titelrolle mit dem »Berliner Ensemble« am »Deutschen Theater« in Ost-Berlin uraufgeführt. Das Drama soll vor allem eines: Abscheu vor dem Krieg vermitteln. Und das tut es seit 75 Jahren. Auf den Bühnen ist das Stück seitdem ein Dauerbrenner. Das Stück trifft heute noch den Nerv der Zeit. Seit der Uraufführung gab es rund 300 Premieren allein im deutschsprachigen Raum.

Nach der Premiere in Zürich im Jahr 1941 verblieben zehn Jahre, bis das Stück auch in Deutschland auf die Bühne kam: Erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam »Mutter Courage und ihre Kinder« in Berlin zur Aufführung – mit der als Ur-Mutter geltenden Helene Weigel am »Berliner Ensemble«, das sie mit ihrem Ehemann Brecht zu Weltruhm führte.

»Mutter Courage« ist eine Marketenderin, die dem Krieg und dem Tross der Soldaten mit ihrem Holzkarren nachfolgt, um die Soldaten mit ihren Waren zu versorgen. Dabei verliert sie ihre Kinder.


Seit der Wende steht das Werk nach Angaben des Deutschen Bühnenvereins in jeder Spielzeit bei mindestens vier deutschen Theatern auf dem Spielplan. In der aktuellen Saison 2015/16 feierte das Antikriegs-Stück am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden, am Theater Pforzheim, an der Neuen Bühne Senftenberg und am Staatstheater Braunschweig Premiere.

Auch ausserhalb des deutschsprachigen Raums ist die "Courage" gefragt. In dieser Spielzeit steht das Stück zum Beispiel bei Theatern in Nowosibirsk und Mexiko-Stadt auf dem Programm. Im Herbst zeigen Theater in Thessaloniki und Warschau die "Mutter Courage", wie der Suhrkamp Theater Verlag mitteilte.

Als Antikriegs-Stück sei die "Courage" heute aktueller denn je, sagt Erdmut Wizisla vom Brecht-Archiv. "Eine Chronik aus dem Dreissigjährigen Krieg" - so lautet der Untertitel von Brechts Werk, zu dem Paul Dessau die Musik komponierte. Titelheldin ist Anna Fierling, genannt "Mutter Courage".

Als Marketenderin - fahrende Händlerin - zieht sie mit ihrem Planwagen und ihren drei Kindern von Kriegsschauplatz zu Kriegsschauplatz. Immer in der Hoffnung, mit den Soldaten gute Geschäfte zu machen und ihren eigenen Profit aus dem Krieg, dem Geschäft mit dem Tod, zu schlagen. Dabei verliert sie ihre drei Kinder.

Weblinks:

"Mutter Courage" wird 75 – und ist gefragt wie eh und je - www.bote.ch

"Mutter Courage": Brechts Dauerbrenner - www.heute.de

Sonntag, 7. Januar 2024

Hofdichter als Diener der Mächtigen

Geoffrey Chaucer

Dichten für die Mächtigen gehört in angelsächsischen Ländern zum guten Ton und hat eine lange Tradition. Geoffrey Chaucer war ein englischer Schriftsteller und Dichter u.a. »Canterbury Tales« (1387), der als Englands erster Hofdichter unter König Edward III. gilt und durch seine Dichtung in englischer Sprache diese mit zur Literatursprache erhob.

Die nötigen Anforderungen an eine staatsragende Dichtung sind hoch: Die vor einem Publikum vorgetragenen Gedichte müssen pathetisch sein und einen staatstragenden Topos annehmen und auf die Zeit inhaltich Bezug nehmen.

Das Zeremonielle und Symbolische jedoch, das in dem Amte eines lorbeerbekränzten Staatspoeten liegt, ist kein bloßes Überbleibsel der Geschichte (die Tradition reicht über 300 Jahre zurück), sondern dem metaphysischen Anspruch von Dichtung durchaus angemessen. Das hat wohl auch Tony Blair eingesehen. Ursprünglich wollte der Premier mit der Tradition brechen und aus dem Hofdichter einen "Dichter des Volkes" machen. Der sollte auch in Schulen vortragen und Interesse für das Gedicht wecken, an Promotionskampagnen für Lyrik mitwirken sowie Verse zu allgemeinen öffentlichen und politischen Anlässen schmieden.


Weblink:

https://www.welt.de/print-welt/article571872/Selbst-des-Dichters-Todeslyrik-ist-gemaessigt.html

Freitag, 27. Oktober 2023

Roy Lichtenstein 100. Geburtstag

Roy Lichtenstein

Roy Lichtenstein wurde vor 100 Jahren am 27. Oktober 1923 in Manhattan geboren. Roy Lichtenstein war ein amerikanischer Lehrer und Maler der Pop Art. Warhol war ein berühmter Pop-Art-Künstler. Neben Andy Warhol war er der wohl bekannteste Vertreter dieser Kunstrichtung.


Der Durchbruch gelang dem Avantgarde-Künstler 1961 mit dem Bild »Look Mickey« (dt. »Schau mal Micky«), sein Stil wurde der industrielle Stil des gedruckten Comics. In seinen späteren Arbeiten orientierte Lichtenstein sich dagegen wieder an seinen expressionistischen und surrealen Wurzeln. Mit dem Kyoto-Preis wurde ihm 1995 eine der höchsten Auszeichnungen für Verdienste um Wissenschaft und Kunst verliehen.

Roy Lichtenstein starb am 29. September 1997 in New York City.

Literatur:

Lichtenstein in New York
Lichtenstein in New York
von Mark P. Bernardo

ROY LICHTENSTEIN
ROY LICHTENSTEIN

von James Hendrickson und Alfred Lichtenstein

Klassik der Neuen
Klassik der Neuen
von Roy Lichtenstein

Donnerstag, 28. September 2023

Caravaggio 550. Geburtstag

Michelangelo Merisi da Caravaggio

Caravaggio - eigentlich Michelangelo Merisi da Caravaggio, nach dem Herkunftsort seiner Eltern (Caravaggio in der Lombardei), wurde am 28. September 1573 geboren. Caravaggio war ein italienischer Maler des Barock.

Seine Bilder gelten als prägend für die Barockmalerei. Schon die frühen Werke des Malers erregten Aufmerksamkeit: Gegen die Mode des Manierismus in der Malerei arbeitete Caravaggio schon früh seinen eigenen, sachlich-naturalistischen Stil heraus. Seine Werke sind durch verkürzte Perspektiven, grelles Licht und Hell-Dunkel-Effekte gekennzeichnet. Seine von genauen Naturbeobachtungen zeugenden Lichteffekte machten ihn zum stärksten Naturalisten im Italien um 1600. Mit seinen dramatischen Hell-Dunkel-Kontrasten begründete er vor Velázquez und Rembrandt einen völlig neuen Stil, der für die Barockmalerei Bahn brechend wurde.

Caravaggio zeichnete sich durch seine neuartige und realistische Bildgestaltung aus. Vornehmlich in der Behandlung christlicher Themen ging er durch Verknüpfung des Sakralen mit dem Profanen neue Wege. Seine bedeutendste malerische Innovation war das Chiaroscuro, die Hell-Dunkel-Malerei, als ein Gestaltungselement der Szenen. Er gilt zusammen mit Annibale Carracci als Überwinder des Manierismus und Begründer der römischen Barockmalerei.

Caravaggio führte ein bewegtes Leben. Nach einer Lehrzeit bei Simone Peterzano in Mailand reiste er nach Rom, wo er vom mittellosen Künstler zum bevorzugten Maler der römischen Kardinäle aufstieg. Wegen eines Totschlags wurde er aus Rom verbannt und ließ sich in Neapel und später Malta nieder. In Malta wurde er zum Ritter des Malteserordens ernannt, floh aber von dort nach einer tätlichen Auseinandersetzung nach Sizilien und kehrte nach einem Jahr nach Neapel zurück. Auf die Aufhebung seiner Verbannung aus Rom wartend, starb er im Alter von 38 Jahren. Schon bald nach seinem frühen Tod bildeten sich Legenden, die ihn zum „Archetypen des verruchten Künstlers“ werden ließen. Bis heute ist der „Mythos Caravaggio“ ungebrochen.

Nachhaltigen Einfluss übte er auf viele italienische, niederländische, französische, deutsche und spanische Maler seiner Zeit aus, die teilweise auch als Caravaggisten bezeichnet werden.

Caravaggio starb am 18. Juli 1610 in Mailand.

Samstag, 9. September 2023

Max Reinhardt 150. Geburtstag

Max Reinhardt

Max Reinhardt - eigentlich Max Goldmann - wurde vor 150 Jahren am 9. September 1873 geboren. Max Reinhard war ein österreichischer Regisseur und Schauspieler.

Mit seinen eigenwilligen Inszenierungen dramatischer Stücke, die mit Bühnenbauten, Sprache, Musik und Tanz arbeiten, begründete Reinhardt das moderne deutsche Regietheater. Er war von 1903 bis 1933 Leiter der Berliner Sprechbühnen und rief 1920 mit Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal die Salzburger Festspiele ins Leben.

Reinhardt arbeitete auch als Filmregisseur. Zu seinen bekanntesten Produktionen zählt die Umsetzung von Shakespeares "Midsummer Night's Dream" (1935). Ab 1932 war er mit der Schauspielerin Helene Thimig verheiratet. 1937 emigrierte er in die USA.

Max Reinhardt starb am 31. Oktober 1943 in New York.


360°-Panorama des Himalaya im Gasometer Leipzig


360°-Panorama des Himalaya im Gasometer Leipzig  Im Gasometer Leipzig dreht sich Alles um das Himalaya-Gebirge.

Einmal durch das Rom der Antike lustwandeln, das barocke Dresden erkunden oder die Regenwälder des Amazonas entdecken, ohne dafür das Ersparte zu opfern – der Künstler Yadegar Asisi macht das alles möglich. Was 2003 mit einem 360°-Panorama des Himalaya im Gasometer Leipzig begann, ist zu einer Erfolgsgeschichte und zum Magneten für Millionen Besucher geworden.


Asisi hat schon die Berliner Mauer, die Völkerschlacht bei Leipzig von 1813 und das australische Great Barrier Reef in ein 360-Grad-Panorama verwandelt.

Weblink:

Infos zum Asisi-Panorama "" - www.asisi.de

www.asisi.de/de/panoramen/luther-1517/photo-gallery-de.html

Montag, 7. August 2023

Bruce Dickinson 65. Geburtstag

Bruce Dickinson

Bruce Dickinson wurde vor 65 Jahren am 7. August 1958 in der Bergarbeiterstadt Worksop, Nottinghamshire, geboren. Bruce Dickinson ist ein britischer Rockmusiker und Sänger der Heavy-Metal-Band »Iron Maiden«. Dickinson ist seit über dreißig Jahren der Leadsänger von »Iron Maiden«, hat darüber hinaus auch eine erfolgreiche Karriere als Solokünstler und diverse andere Betätigungsfelder.

Das Multitalent ist außerdem Pilot - er fliegt die »Ed Force One«, die bandeigene 747 - Motivationsredner, Drehbuch- und Romanautor, Radiomoderator und war jahrelang erstklassiger Fechter auf Weltklasseniveau.

»Iron Maiden« sind mit über 90 Millionen verkauften Alben und über 2.000 Konzerten eine der erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten. Bruce Dickinson ist darüber hinaus auch als Solokünstler regelmäßig in den Charts zu finden.



What Does This Button Do?
What Does This Button Do?: Die Autobiografie


Als sich 1981 »Iron Maiden« von dem bisherigen Sänger Paul Di’Anno trennte, wurde Dickinson bald als Nachfolger in Betracht gezogen. Nach längeren Verhandlungen nahm Dickinson schließlich das Angebot des Bassisten und Bandkopfes Steve Harris an und verließ dafür Samson. Nach einer kurzen Tournee durch Italien wurde das Album »The Number of the Beast« aufgenommen. Zunächst standen viele Iron-Maiden-Fans dem Wechsel skeptisch gegenüber, da sich Dickinsons melodische Stimme stark von der rauen, an Punk erinnernden Stimme Di’Annos unterschied.

Legendär sein Auftiritt 1984 in Sarajewo, wo er mit seiner Band unter Lebensgefahr ein Konzert gegeben hat, um den Menschen in der Stadt eine Freude zu machen.

Am 19. Juli 2011 bekam Dickinson von der »Queen Mary University« in London einen Ehrendoktor in Musik für besondere Verdienste im Musikbereich verliehen.

Bruce Dickinson hat ein abgeschlossenes Geschichtsstudium und war ein halbes Jahr in der Armee und lebt heute in London.


»Was blieb mir anderes übrig, als die Sache mit Tumor zu nehmen?«

Bruce Dickinson

Im Dezember 2014 wurde Zungenkrebs bei dem Sänger festgestellt, hierzu unterzog er sich einem siebenwöchigen Behandlungsprogramm. Am 15. Mai 2015 gab das Management von »Iron Maiden« bekannt, dass die Therapie erfolgreich abgeschlossen sei und die Band nun an der Fertigstellung des bereits aufgenommenen 16. Studioalbums arbeiten würde, dessen Veröffentlichung wegen der Krebserkrankung des Sängers verschoben worden war, so dass das Album auf jeden Fall noch 2015 erscheinen würde.

Im Januar 2018 hat seine Autobiografie »What Does This Button Do?« veröffentlicht. Seine Memoiren hat er handschriftlich selbst verfasst. Von seinen Fans wird er regelrecht verehrt. Jetzt erzählt er die besten Geschichten aus seinem abenteuerlichen Leben, darin schreibt er auch über seinen dramatischen Kampf gegen den Zungenkrebs, der ihm beinahe das Leben gekostet hätte.

Literatur:

What Does This Button Do?
What Does This Button Do?: Die Autobiografie
von Bruce Dickinson und Daniel Müller


Video:

Flight Of Icarus - Iron Maiden - 1983 - Dailymotion Video