Der alte Theatermacher und Regisseur Klaus Peymann haut am Ende noch
einmal auf die Pauke und attackiert den Berliner Kulturstaatssekretär
Tim Renner. Der wolle aus einem radikalen Kult- und Kunsttempel wie der
erlauchten »Berliner Volksbühne« eine Eventbude machen, mit viel Glamour
und kapitalistischem Zauber.
Gut gebrüllt Löwe! - Für Peymann gehört Klappern zum Handwerk und er beherrscht sein Handwerk. Peymann grollt dabei wie ein pensionierter Prophet und Volkstribun. Es ist wahr oder sagen wir, es ist etwas dran, dass der neoliberale Zeitgeist allmählich auch in die Kulturszene eindringt, ja einsickert, um die altehrwürdigen Kalauer wie: politisches Engagement, Aufklärungsdienst, sozialistischer Realismus zu entrümpeln und den ganzen Rest mit einer volksnahen, modernen Rock’n Roll-Sauce zu übergießen.
Der junge Staatssekretär will den alten Grantler Frank Castorf, der sich jahrzehntelang mit Erfolg als Avantgardist ausgab, durch Chris Dercon, den international renommierten Kurator der Tate modern aus London ersetzen. Also ein bisschen neuen Schwung in die Theaterburg samt DDR Tradition bringen.
Dieser famose Kurator Dercon habe schon einige Kunsttempel gerockt und entstaubt, und es ist ja nicht zu leugnen, im deutschen Theater vergilben doch allmählich die alten Umwertungssitten, auch und gerade die der linken Revolution, sodass aus der benachbarten Kunst-Szene naturgemäß neue Anregungen und Umwälzungen erhofft werden dürfen. Das kann man nun alles glauben oder nicht oder stattdessen auf die alten Halbgötter wie Peymann und Castorf setzen, die freilich auch nicht jünger werden, so forsch und toll sie auch ein letztes Mal jetzt klingen möchten.
Tatsache ist eher, dass die Situation an den Theatern völlig verfahren und beliebig geworden ist. Es wird mit viel Unsinn und auch artistischem Nonsens gelegentlich behauptet, der Sinn im Ganzen sei überhaupt flöten gegangen. Zum Beweis dafür zerschmettert man die Klassiker oder holt das professionelle Hurengewerbe auf die Bühne. Im Theater ist alles Kunst, was aufregt und wenigstens zeitweise die endlose Langeweile des Wohlfahrtstaates vertreibt. Aber nicht nur im Theater, auch im Kino, auch in der Literatur überall scheint irgendein verborgener Dämon die Luft aus den Kissen der privilegierten Kunstmacher herauszulassen, überall hört man dieses leise Pfeifen der Ventile. Deshalb ist der Theatercoup nur der erste, andere Scharmützel werden folgen.
Gut gebrüllt Löwe! - Für Peymann gehört Klappern zum Handwerk und er beherrscht sein Handwerk. Peymann grollt dabei wie ein pensionierter Prophet und Volkstribun. Es ist wahr oder sagen wir, es ist etwas dran, dass der neoliberale Zeitgeist allmählich auch in die Kulturszene eindringt, ja einsickert, um die altehrwürdigen Kalauer wie: politisches Engagement, Aufklärungsdienst, sozialistischer Realismus zu entrümpeln und den ganzen Rest mit einer volksnahen, modernen Rock’n Roll-Sauce zu übergießen.
Der junge Staatssekretär will den alten Grantler Frank Castorf, der sich jahrzehntelang mit Erfolg als Avantgardist ausgab, durch Chris Dercon, den international renommierten Kurator der Tate modern aus London ersetzen. Also ein bisschen neuen Schwung in die Theaterburg samt DDR Tradition bringen.
Dieser famose Kurator Dercon habe schon einige Kunsttempel gerockt und entstaubt, und es ist ja nicht zu leugnen, im deutschen Theater vergilben doch allmählich die alten Umwertungssitten, auch und gerade die der linken Revolution, sodass aus der benachbarten Kunst-Szene naturgemäß neue Anregungen und Umwälzungen erhofft werden dürfen. Das kann man nun alles glauben oder nicht oder stattdessen auf die alten Halbgötter wie Peymann und Castorf setzen, die freilich auch nicht jünger werden, so forsch und toll sie auch ein letztes Mal jetzt klingen möchten.
Tatsache ist eher, dass die Situation an den Theatern völlig verfahren und beliebig geworden ist. Es wird mit viel Unsinn und auch artistischem Nonsens gelegentlich behauptet, der Sinn im Ganzen sei überhaupt flöten gegangen. Zum Beweis dafür zerschmettert man die Klassiker oder holt das professionelle Hurengewerbe auf die Bühne. Im Theater ist alles Kunst, was aufregt und wenigstens zeitweise die endlose Langeweile des Wohlfahrtstaates vertreibt. Aber nicht nur im Theater, auch im Kino, auch in der Literatur überall scheint irgendein verborgener Dämon die Luft aus den Kissen der privilegierten Kunstmacher herauszulassen, überall hört man dieses leise Pfeifen der Ventile. Deshalb ist der Theatercoup nur der erste, andere Scharmützel werden folgen.
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