Er ist einer der bekanntesten Dichter der Welt, doch die Spuren, die
von der Existenz William Shakespeares als Schriftsteller zeugen, sind
dürftig. Die Welt ist eine Bühne und alle Menschen sind nur Spieler -
nach diesem Motto könnte William Shakespeare (1564-1616) gelebt und
geschrieben haben.
Es gibt nur wenige zeitgenössische Quellen, in denen sein Name
auftaucht - keine biografischen Notizen, Manuskripte oder Briefe. Umso
empfänglicher wurde die Nachwelt für Gerüchte und Spekulationen. Man
weiß nur: Shakespeare war der Sohn eines Handschuhmachers aus
Stratford-upon-Avon.
Er tauchte im Alter von 30 Jahren plötzlich in London als Autor und
Schauspieler auf. Nur - schrieb dieser historisch fassbare Shakespeare
tatsächlich "Hamlet", "König Lear", "Romeo und Julia"? Seit
Jahrhunderten hält die sogenannte "Urheberschaftsdebatte" an.
Viele Forscher behaupten, der Verfasser der Shakespeareschen Werke
sei eigentlich ein anderer gewesen: Christopher Marlowe, der Star des
elisabethanischen Theaters. Weil ihm wegen Ketzerei die Hinrichtung
drohte, soll er seinen eigenen Mord fingiert und unter Shakespeares
Namen im Exil weitergeschrieben haben.
Eine provokante These, die durch jüngste Veröffentlichungen neue Brisanz gewonnen hat.
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Donnerstag, 23. April 2015
Das Shakespeare-Rätsel
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