Sonntag, 6. April 2008

Raffael 525. Geburtstag









Selbstporträt Raffaels, 1506

Raffael di Sanzi wurde vor 525 Jahren am 6. April oder 28. März 1483 in Urbino geboren. Raffael war ein italienischer Maler und Architekt der Hochrenaissance. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der italienischen Hochrenaissance. Er gilt als einer der bedeutendsten Maler der italienischen Renaissance.

Raffael erlangte vor allem als Maler für seine harmonischen und ausgewogenen Kompositionen und lieblichen Madonnenbilder Berühmtheit. Zu Lebzeiten genoss er das Privileg, nur unter seinem Vornamen bekannt zu sein, und noch heute kennen die wenigsten seinen Nachnamen. Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein galt er als der größte Maler.

Neben seiner Laufbahn als Maler in Florenz und am päpstlichen Hof in Rom wurde er auch Bauleiter des Petersdoms und Aufseher über die römischen Antiken.

Ab 1508 hielt er sich in Rom auf. Papst Julius II. hatte als Förderer der Künste den Baumeister Bramante, den Bildhauer Michelangelo und den Maler Raffael in Rom zusammengeführt. Vasari berichtet, Raffael sei auf Empfehlung Bramantes dorthin gerufen worden.

Nach dem Ableben Bramantes wurde Raffael 1514 dessen Nachfolger und zum Architekten und Bauleiter der neuen Peterskirche ernannt. Unter Raffaels Leitung wurde nur der Unterbau begonnen. Er vollendete jedoch den von Bramante begonnenen Hof von San Damaso im Vatikan. Auch fertigte er mehrere Pläne zu Privatgebäuden an, darunter auch zu seinem eigenen Haus in Borgo Nuovo.

Raffael erhielt den Auftrag, in der Vatikanstadt die päpstlichen Gemächer (Stanzen) mit Wandgemälden auszuschmücken. Es entstanden zwischen 1509 und 1517 seine berühmtesten Werke: in der Stanza della Segnatura etwa der Parnass, die Disputa del Sacramento und die Schule von Athen, die die Künste, die Religion und die Philosophie preisen und als absolute Meisterwerke der Hochrenaissance angesehen werden, sowie in der Stanza di Eliodoro Die Messe von Bolsena, Die Vertreibung des Heliodor und Die Befreiung Petri, in denen religiöse Themen mit den politischen Ereignissen der Zeit in Verbindung gebracht werden.


Etwa zur gleichen Zeit schuf Raffael auch sein berühmtestes Madonnenbild, die Sixtinische Madonna (1512) für den Hochaltar der Klosterkirche San Sisto in Piacenza (heute Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister im Zwinger). Nach dem Tode von Papst Julius 1513 arbeitete der Maler mit seinen Schülern für Leo X. in den Stanzen und Loggien des Vatikans weiter.

Raffael di Sanzi starb am 6. April 1520 in Rom. Raffael wurde auf eigenen Wunsch im Pantheon, heute Santa Maria ad Martyres, in einem antiken Sarkophag bestattet.

Montag, 10. März 2008

Leonard Cohen Aufnahme in die »Rock 'n Roll Hall of Fame«

Leonard Cohen

Der 1934 in Montreal geborene Musiker Leonard Cohen gilt als der letzte Song-Poet der Popkultur und eine der schillerndsten Figuren der Musikszene. Der melancholische Songwriter hat ganze Generationen beeinflusst.

Leonard Cohen ist mit seiner tiefen Stimme, seiner fast monotonen Art zu singen und dem sparsmaen Gitarrenspiel zu einer Kultfigur der Beat-Generation geworden. Inzwischen avancierte er zu einem der anerkanntesten Songwriter der Pop-Geschichte und gilt als Rocklegende.

Er gilt der letzte Poet der Popkultur, der Womanzier und melancholische Songwriter, der ganze Generationen von Musikern beeinflusst hat. Er ist ein Poet der dunklen Gefühle.


Mit seinen melancholischen Songs wie "Suzanne" oder "Bird On A Wire" hat der Singer Songwriter mit der tiefen Stimme und dem sparsamen Gitarrenspiel Musikgeschichte geschrieben.

Seit mehr als vier Dekaden begeistert Leonard Cohen mit intensiven, melancholischen und sparsam instrumentierten Liedern sein Publikum. Inzwischen avancierte er zu einem der anerkanntesten Songwriter der Pop-Geschichte und gilt als Rocklegende.

Leonard Cohen wird nun in Anerkennunng seiner Leistung in die »Rock 'n Roll Hall of Fame« aufgenommen. Die Aufnahme in die »Rock 'n Roll Hall Of Fame« ist Ausdruck der großen internationalen Anerkennung für diesen außergewöhnlichen Künstler. Die feierliche Zeremonie findet im New Yorker »Waldorf Astoria Hotel« statt.

Weblinks:

Leonard Cohen.com - Offizielle Webseite - www.leonardcohen.com

Poet der dunklen Gefühle - Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Montag, 11. Februar 2008

Geschichte des Morgenstreich - Basler Fasnacht


Der Morgestraich (Morgenstreich) am Montagmorgen nach Aschermittwoch um 4:00 Uhr ist der Auftakt der Basler Fasnacht. Die heutige Morgestraich-Tradition begann 1833 mit dem ungesetzlichen Morgestraich von Samuel Bell.

Im Jahr 1804 wurde das Trommeln zur Eröffnung der Fasnacht ausnahmsweise schon ab fünf Uhr erlaubt, aber erst mit dem ungesetzlichen Morgenstreich des Metzgers Bell 1833 setzte sich eine frühere Stunde des Tages als Zeitpunkt zum Auftakt der Fasnacht durch. Wohl hatte es bereits 1797 einen lärmigen Fasnachtsbeginn mit Schiessen und Trommeln um vier Uhr gegeben, aber dies war eine Ausnahme die sich nicht zur Tradition entwickelte.

Während der 1830er Jahre unterlag die Fasnacht zahlreichen Beschränkungen, insbesondere war die Strassenfasnacht verboten. Der als renitent bekannte Basler Metzger und Gastwirt Samuel Bell (1792-1851) eine Gefolgschaft von fasnachtsbegeisterten und Tambouren um sich. Er scharte jedoch ungefähr 150 Anhänger um sich, die später als »Bells Spiessgesellen« bekannt wurden. Mit ihnen führte Bell den Morgestraich durch, bei dem die Fasnächtler aus ganz Basel mit Trommeln und Pechfackeln durch die Stadt zogen.

Polizei und Obrigkeit waren gegen diese närrische Volksbewegung machtlos und hüteten sich davor, mit Waffengewalt gegen die feiernden Menschen vorzugehen. 1835 fand dann, mit offizieller Duldung, um 4:00 Uhr morgens ein Morgestraich statt. Diese Uhrzeit hat sich bis heute erhalten.

Weblink:

Geschichte des Morgenstreich / Morgestraich - www.altbasel.ch

Morgenstreich - Basler Fasnacht - www.baslerfasnacht.info

Samstag, 9. Februar 2008

X. Olympischen Winterspiele in Grenoble

Eröffnung der Olympischen Winterspiele

Die X. Olympischen Winterspiele fanden vom 6. bis 18. Februar 1968 in Grenoble statt, der Hauptstadt des französischen Départements Isère. Frankreich war nach 1924 in Chamonix zum zweiten Mal Gastgeber von Winterspielen.

Die Spiele waren geprägt von einer noch nie da gewesenen Dezentralisierung, die Wettkampforte lagen bis zu 65 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt in den umliegenden Gebirgszügen. Mit 1.158 Sportlern aus 37 Ländern wurde ein neuer Teilnehmerrekord erzielt.

Erfolgreichster Sportler war der französische Skirennläufer Jean-Claude Killy, der in allen drei ausgetragenen Rennen die Goldmedaille gewann. Die schwedische Langläuferin Toini Gustafsson war mit zwei Gold- und einer Silbermedaille die erfolgreichste Teilnehmerin. Die meisten Medaillen gewann die Mannschaft aus Norwegen.

Erstmals überhaupt waren die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik mit zwei getrennten Mannschaften vertreten, wenn auch noch mit gleicher Flagge und Hymne.
Unter gewaltigem finanziellen Aufwand (ca. 460 Mio Euro) wurde sie damals für die Großveranstaltung ausgebaut, denn Staatspräsident Charles de Gaulle wollte die Gelegenheit nutzen und Grenoble als Symbol für die Modernisierung Frankreichs präsentieren.

Samstag, 12. Januar 2008

Liverpool Europäische Kulturhauptstadt 2008

Liverpool Pier Head

Liverpool ist 2008 neben Stavanger in Norwegen Europäische Kulturhauptstadt. Liverpool ist eine Stadt und Metropolitan Borough im Nordwesten von England, an der Mündung des Flusses Mersey. Bekannt ist die Stadt am Mersey durch ihre pulsierende Musikszene, aus der in den 1960er Jahren unter anderem die Rockgruppe The Beatles hervorging. Liverpool feiert seine Rückkehr ins europäische Rampenlicht.

Die Hafenstadt an der Mündung des Flusses Mersey hat einen Wandel durchgemacht. Früher lebte die Hafenstadt vom Handel mit Stahl, nach dem industriellen Niedergang erfanden die Liverpudlians ihre Stadt neu. Lagerhallen am Fluss Mersey wie die Albert Docks beherbergen heute Museen und Konzertsäle, in denen sich Liverpool 52 Wochen lang mit Musik und Theater als europäische Kulturhauptstadt feiert.



Liverpool hat sich für sein Jahr als Europas Kulturhauptstadt viel vorgenommen. Die einstige Industriestadt am River Mersey zelebriert die Künste, ihre Musik, ihr kulturelles Erbe und ihre Vielfalt. Das Programm ist über weite Strecken atemberaubend. Die englische Hafen-Metropole setzt voll auf die »Beatles«.



Liverpool


Auftakt ins Kulturprogramm ist ein Musical, das mit Liedern von den »Beatles«, »Frankie Goes to Hollywood«, »The Real Thing« und »The Wombats« zu einer Reise durch die Stadt lädt. Interpreten sind das »Royal Liverpool Philharmonic Orchestra«, Eurythmic Dave Stewart und Ex-Beatle Ringo Starr.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Led Zeppelin »Celebration Day« in der Londoner O2-Arena

Celebration Day
Celebration Day

von Led Zeppelin

Am 10. Dezember 2007 bestiegen Led Zeppelin die Bühne der Londoner O2-Arena, um als Headlinener an einem Tributkonzert für ihren guten Freund und Atlantic-Gründer Ahmet Ertegun teilzunehmen. Dieser »Celebration Day« war ein Tag zum Feiern.

Was dann folgte, waren über zwei Stunden bluesgetränkter Rock’n’Roll - eine Tour de Force, die sofort Teil der Led Zeppelin-Legende wurde. Es war kein Auftakt zu einer Tour, sondern ein einmaliges Ereignis. Es ging darum, den Spirit, die Power, die Virtuosität und die Magie von einst noch einmal aufleben zu lassen.

Die Gründungsmitglieder John Paul Jones, Jimmy Page und Robert Plant wurden dabei vom Sohn des verstorbenen Drummers John Bonham, Jason Bonham, unterstützt.


Auf dem Konzert spielten Led Zeppelin 16 Songs aus ihrem gefeierten Repertoire - inklusive einiger Meilensteine wie Whole Lotta Love, Rock And Roll, Kashmir und Stairway To Heaven.


Der Anlaß für diesen Auftritt war der Tod von Atlantic-Chef Ahmed Ertegun. Im Gegensatz zu früheren Konzerten der Nach-Zeppelin-Ära waren alle Zeps entschlossen, sich keine Blöße zu geben, und man bereitete sich auf den Auftritt akribisch vor.

Weblink:

Celebration Day
Celebration Day
von Led Zeppelin

Mittwoch, 25. Juli 2007

Zum Tod von George Tabori

George Tabori

George Tabori ist am 23. Juli 2007 im Alter von 93 Jahren in Berlin gestorben. Tabori war ein Schriftsteller, Drehbuchautor, Übersetzer, Dramatiker und Theaterregisseur des 20. Jahrhunderts ungarischer Herkunft. Mit George Tabori ist ein ebenso experimenteller wie weiser Theatermann gestorben, dessen Welt stets das Theater war. Der Weltbürger Tabori, der nirgends eine Heimat fand, galt als weise bis naseweis, menschenfreundlich, weltlebensklug.

Geboren wurde George Tabori am 24. Mai 1914 als György Tábori in Budapest. Er war schon Lebzeiten eine Legende. Als Schauspieler, Dramatiker und Theaterregisseur jüdischer Herkunft hat er das Theater des 20. Jahrhunderts in entscheidendem Maße geprägt. Den Begriff „Regisseur“ lehnte er für sich als zu autoritär ab und bezeichnete sich stattdessen ihm gemäß als „Spielmacher“.

Das Wesen von George Tabori ist es, daß er mit seiner augenzwinkernden Melancholie, die fernab von Moralismus oder dem Pochen auf historischer Wahrheit das Menschsein selbst nach all dem Grauen des 20. Jahrhunderts mit einem tiefen Seufzer belächelt.

In seinen Theaterstücken setzte er dem Grauen von Rassismus und Massenmord schwarzen Humor und absurde Komik und jüdischen Witz entgegen. In bewegenden Theaterstücken wie »Mein Kampf«, »Weißmann und Rotgesciht« oder »Die Goldberg-Variationen« ist Tabori dem Grauen des Lebens und der deutschen Geschichte mit der Magie des Theaters und der Güte seines Lebens beigekommen.

George Tabori war ein Jude auf Wanderschaft, ein Wanderer zwischen den Welten und zeit seines Lebens ein heimatloser Theatermann. George Tabori emigrierte als Zwanzigjähriger nach London, wo er als Schriftsteller debütierte. In den USA arbeitete er als Drehbuchautor unter anderem für Alfred Hitchcock und mit Bertolt Brecht zusammen.

1971 kehrte er nach Mitteleuropa zurück, wo er Inszenierungen an zahlreichen renommierten Bühnen aufführte. Ab 1986 in Wien erreichte er mit der »Der Kreis« am Burgtheater und seit 1999 in Berlin beim »Berliner Ensemble« den Höhepunkt seiner Theaterkunst. Viele Theaterfreunde schätzten den in seinen letzten Jahren „dienstältesten Theatermacher der Welt“ als den inoffiziellen „Theaterkönig“.

Mit Claus Peymann ging der 85-jährige Tabori nach Berlin und inszenierte im Jahr 2000 zum Beginn der Peymann-Intendanz an der berühmten, umfangreich sanierten Brecht-Bühne Berliner Ensemble die Uraufführung seines Stücks »Die Brecht-Akte« über zwei FBI-Mitarbeiter, die Brecht ausspionieren.

George Tabori war ein stets Wanderer zwischen den Welten und ein Wanderer zwischen Schmerz und Scherz. Fremd war er Zeit seines wechselvollen und von grauenhafter Lebenserfahrung geprägten Lebens überall, seine angestammte Heimat war das Theater. "Ich bin kein Regisseur, ich bin ein Spielmann", schrieb Tabori trotzig. Ich bin grundsätzlich ein Fremdling. Erst hat mich das gestört, aber alle Theatermacher, die ich liebe, waren Fremde. Meine Heimat ist ein Bett und eine Bühne."

"'Mensch' ist mein liebstes Wort in der deutschen Sprache", hat George Tabori einmal gesagt. Die deutschen Verbrechen gegen die Menschheit überlebte der vor 100 Jahren geborene Autor, Regisseur und Schauspieler in Großbritannien. Seit den späten Sechzigern brachte er den Holocaust auf seine ganz eigene Art ins deutschsprachige Theater: brutal komisch, politisch völlig unkorrekt und mit „jüdischer Witz“ nur notdürftig umschrieben.