Samstag, 16. April 2016

Bonnie Prince Charlie war Anführer des letzten Aufstands der Schotten

Schwarzweiß-Zeichnung eines Heerführers zu Pferde inmitten einer Schlacht mit gefallenen Soldaten und Angreifern.


Charles Edward Stuart, genannt Bonnie Prince Charlie war der Anführer des letzten Aufstands der schottischen Clanführer gegen die englische Zentralmacht. Der Aufstand endete 1746 mit einer vernichtenden Niederlage der Schotten im Moor von Culloden. Seitdem hat es nie wieder einen bewaffneten Kampf der Schotten um ihre Unabhängigkeit von England gegeben.





Am Morgen des 16. April 1746 standen den völlig erschöpften 5.000 Schotten etwa 9.000 ausgeruhte, bestens bewaffnete Soldaten des Herzogs von Cumberlands gegenüber. Das Schlachtfeld im Moor von Culloden war außerdem für die Angriffstaktik der Schotten - kurze schnelle Attacken und anschließender Rückzug - völlig ungeeignet.

Für Cumberlands Armee war es geradezu ideal. Auch wenn der Herzog bis dahin noch nie eine Schlacht gewonnen hatte, war es unter diesen Bedingungen kein großes Kunststück, die Clan-Armee in weniger als einer Stunde aufzureiben. Die höchst ungleiche Schlacht in den Highlands neigte sich schnell dem Ende England jubelte und Cumberland kannte keine Gnade.

Erbarmungslos ließ er alle Jakobiten, wie sich die Anhänger der Stuarts nannten, umbringen und bis ins Hochland verfolgen. Dies trug dem blutrünstigen Herzog den Beinamen "butcher" (Schlächter) ein.



Der Prinz konnte im Gegensatz zu einem großen Teil seiner Kämpfer entkommen. Auf der anschließenden Flucht irrte er fünf Monate lang durch die Highlands und über die anliegenden Inseln. Trotz der enormen Belohnung von 30.000 Pfund, die auf seinen Kopf ausgesetzt war, wurde Bonnie Prince Charlie von den dortigen Anhängern des alten Königshauses immer wieder versteckt und entkam mit Hilfe der im Hochland auch heute noch als Heldin gefeierten Flora MacDonald in Frauenkleidern.

Weblinks:

Bonnie Prince Charlie - Planet Wissen - www.planet-wissen.de

culloden - das schottische Trauma - culturwelt.blogspot.com

Samstag, 9. April 2016

Die Gründung der Albertina

Enzyklopädischer Anspruch im Geiste der Aufklärung: die Entstehung der weltberühmten Grafiksammlung »Die Albertina« in Wien beherbergt eine der berühmtesten Kunstsammlungen weltweit.

Er prangt schon auf der Titelseite und er lässt seine Spuren überall im Buch: Dürers »Sitzender Hase« von 1502, die Ikone schlechthin in der an künstlerischen Ikonen so reichen Sammlung der Albertina.

Die unfassbar präzise Zeichnung in Aquarell und Deckfarben hatte berühmte Vorbesitzer (der "Sammlerkaiser" Rudolf II. holte sie bereits 1588 in den österreichischen Machtbereich) und war 1796 eine der frühen Erwerbungen der "Albertina", die damals allerdings noch nicht so hieß. Albert, Herzog von Sachsen-Teschen, ein verarmter Adeliger, der das Glück hatte, die Lieblingstochter von Kaiserin Maria Theresia zu ehelichen, verwendete einen großen Teil seiner späten Jahre und einen nicht unerheblichen Teil des Vermögens seiner Frau für eine der bis heute größten enzyklopädischen Sammlungen zur Druckgrafik und Zeichnung, die es gibt.

Die Betonung der Sammlung liegt auf "enzyklopädisch", denn wie kaum ein anderer Sammler seiner Zeit setzte Albert einen weiten Rahmen um seine Sammlertätigkeit. Er sammelte mit großer Kennerschaft (und exzellenten Beratern) alles, was qualitätvoll ist und die Geschichte der Kunst über vier Jahrhunderte illustriert.

Vom Beginn des 15. Jahrhunderts bis zu Alberts Tod 1822 finden sich alle Künstler von Rang und alle Kunststile in der Albertina, Zeichnungen von Michelangelo und Rubens genauso wie von Canaletto oder Jaques-Louis David. Bis zum Ende seines Lebens hatte Albert 14.000 Zeichnungen und 200.000 Druckgrafiken erworben, säuberlich geordnet nach den damaligen Erkenntnissen der Kunstgeschichte, mit Vertretern aus Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden.

Die Gründung der Albertina. 100 Meisterwerke der Sammlung
Die Gründung der Albertina. 100 Meisterwerke der Sammlung


Es sind diese frühen Jahre der Albertina, die Thema dieses Buches sind. Neben den Reproduktionen der 100 wichtigsten Werke, die meist in Originalgröße oder zumindest annähernd Originalgröße abgebildet sind, beleuchten vor allem die Essays die Entstehung der Sammlung im geschichtlichen Kontext.

Der Band präsentiert die Meisterwerke des Museums, die von dem Sammlungsgründer Herzog Albert von Sachsen-Teschen und seiner Gemahlin Erzherzogin Marie Christine erworben wurden. Die wechselvolle Lebensgeschichte des Paares beginnt im Zeitalter des Absolutismus unter Kaiserin Maria Theresia und setzt sich über die Revolutionsjahre in Europa bis zur Wiedererstarkung der konservativen Monarchien nach dem Wiener Kongress 1815 fort. Aufenthalte in Dresden, Rom, Paris, Brüssel und Wien, den Zentren der europäischen Kultur und Politik sowie Nährböden gesellschaftlicher und geistiger Neuerungen unter den Prämissen der Aufklärung, sind ebenso Gegenstand kenntnisreicher Essays, wie private Einblicke in das feudale Leben des europäischen Hochadels. Weitere Beiträge widmen sich den Netzwerken von Sammlern und Kunsthändlern sowie der Mentalitätsgeschichte fürstlicher Grafiksammlungen.


Weblinks:

Die Gründung der Albertina - www.albertina.at

Die Gründung der Albertina. 100 Meisterwerke der Sammlung

Mittwoch, 6. April 2016

Schwedischer Schriftsteller Lars Gustafsson gestorben

Lars Gustafsson

Der schwedisch-amerikanische Schriftsteller Lars Gustafsson ist gestorben. Der Poet, Philosoph und Professor gilt als einer der größten Intellektuellen und erfolgreichsten Erzähler Schwedens. Er war eines das Aushängeschilder der Literatur aus Schweden. Er hat die Leser mit Schweden vertraut gemacht.

Lars Gustafsson war ein Tausendsassa, der mit seinen Erzählungen das Bild von Schweden ebenso geprägt hat wie die Kinderbücher von Astrid Lindgren (1907-2002) oder die Krimis von Henning Mankell (1948-2015).

Mit Lars Gustafssons Tod am Sonntag verliert die Welt einen vielseitigen Autoren, der für die deutschen Leser neben den dunklen Krimis eines Henning Mankell und der populären Kinderliteratur Astrid Lindgrens das Bild eines authentischen Schwedens vervollständigte: Ruhig, aber nie verschlafen, immer um die zentralen Sinnfragen ringend, erzählen seine Romane von den großen Stationen und Schicksalsschlägen des Lebens.

Der Tod eines Bienenzüchters
Der Tod eines Bienenzüchters


Gustafsson gab sein erstes Buch mit 21 Jahren heraus, sein letzter Roman "Doktor Wassers Rezept" erschien 2015 auf Schwedisch. Ende 2015 wurde er mit dem "Thomas-Mann-Preis" ausgezeichnet.

Sein umfassendes Werk lässt an die Weite schwedischer Küsten denken: Von Essays über die großen Menschheitsentwürfe ("Utopien", 1970), die schwierige Koexistenz der Religionen in neuster Zeit ("Die Logik der Toleranz", 2007) bis zu einer Lyrik feinst beschriebener Alltagsphänomene wie Vogelgesänge oder das Geräusch einer Kaffeemaschine reicht sein literarisches Wirken.

Nicht am Schrecken der Welt, ihrer Vergänglichkeit und Gnadenlosigkeit, zu verzweifeln - das war immer der hehre Anspruch von Gustafssons Schreiben. Um all dem standzuhalten, feiern seine Texte das Erinnern als Prinzip des Widerstandes. "Erinnerungen, die taumelnd näher kommen / und mit den Flügeln gegen die Scheibe schlagen" (aus: "Das Feuer und die Töchter", 2014) sind der Ort des Bewahrens, ein Paradies, das nur die Fantasie gegen den allseits drohenden Tod offenhält.

Gustafsson war Mitglied der Berliner und der Mainzer Akademie der Künste und mit der "Goethe-Medaille" ausgezeichnet worden. Seine Romane und Gedichte wurden in viele Sprachen übersetzt.

Lars Gustafsson, Lyriker, Philosoph und Romancier wurde 1936 in Västeras/Mittelschweden geboren. Er studierte Mathematik und Philosophie in Uppsala und Oxford. Er lebte lange Zeit in Austin, Texas.

Weblink:

Der Tod eines Bienenzüchters
Der Tod eines Bienenzüchters
von Lars Gustafsson

Samstag, 2. April 2016

Schriftsteller Imre Kertész gestorben

Imre Kertesz

Er war der erste und bislang einzige Literaturnobelpreisträger Ungarns: der große ungarische Schriftsteller Imre Kertész. Am 31. März 2016 ist der Schriftsteller im Alter von 86 Jahren in Budapest gestorben. In seinen Romanen beschrieb der spätere Literaturnobelpreisträger das Grauen der Konzentrationslager.



Roman eines Schicksallosen
Roman eines Schicksallosen


Imre Kertész wurde 1944 als 14-Jähriger nach Auschwitz und Buchenwald deportiert. Als Jugendlicher überlebte Imre Kertész das KZ Auschwitz. In seinem "Roman eines Schicksallosen" hat der Überlebende des Holocaust diese Erfahrung auf außergewöhnliche Weise verarbeitet. Er erzählt darin über seine Erfahrungen als Jugendlicher in den NS-Konzentrationslagern Auschwitz und Buchenwald. Wie Jorge Semprun verarbeitete er sein Lebenstrauma, den Holocaust, in seiner Literatur. 13 Jahre lang arbeitete Kertész an dem Roman, er zählt zu den eindringlichsten und schmerzlich-brutalsten Schriften über den Holocaust. Das Buch erschien zuerst 1975 in Ungarn, wo er während der sozialistischen Ära jedoch Außenseiter blieb und vor allem von Übersetzungen lebte - u.a. der Werke von Nietzsche, Hofmannsthal, Schnitzler, Freud, Joseph Roth, Wittgenstein, Canetti. Doch nicht nur die Nazi-Diktatur blieb für Imre Kertész prägend. Er erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg die stalinistische Diktatur in Ungarn und nach dem Aufstand von 1956 das kommunistische Kádár-Regime mit. Kertész ging es stets darum, den Menschen in totalitaristischen Systemen zu entlarven. Erst nach der europäischen Wende gelangte er zu weltweitem Ruhm, 2002 erhielt er den Literaturnobelpreis. Seitdem lebte Imre Kertész überwiegend in Berlin und kehrte erst 2012, schwer erkrankt, nach Budapest zurück. Kertész erhielt 2002 für sein Gesamtwerk den Literaturnobelpreis. Als erster Ungar überhaupt erhielt Kertész im Jahr 2002 den Literaturnobelpreis, doch seine Werke blieben in Ungarn lange unbeachtet: "Ich bin ein umstrittener Autor. Es ist egal, ob ich den Nobelpreis erhalte oder einen Brief vom Verleger verweigere, das ist egal. Ich hätte trotzdem den gleichen Roman geschrieben." In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich intensiv mit dem Sozialismus, den er in seiner Heimat, erlebte, auseinander. Seine Reflektionen aus dieser Zeit sind in seinem "Galeerentagebuch" niedergeschrieben, das 1992 erschien.


Seit 2002 lebte Kertész in Berlin, erst nach zehn Jahren kehrte aufgrund seiner fortschreitenden Parkinson-Erkrankung wieder nach Ungarn zurück. 2014 wurde ihm der Stephansorden zuerkannt, die höchste staatliche Auszeichnung Ungarns. Imre Kertész wurde 1929 als Kind einer jüdischen Familie in Budapest geboren. Weblinks: Schriftsteller Imre Kertész gestorben - www.dw.vcom Roman eines Schicksallosen Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész

Mittwoch, 30. März 2016

Lutherstube auf der Wartburg wird restauriert

Die Vorburg der Wartburg Eisenach mit der berühmten Lutherstube ist erstmals umfassend saniert und restauriert worden. Das Geld kommt von Bund und Land.



"Besucher können somit ab Mai wieder dem Weg folgen, den Martin Luther am 4. Mai 1521 beim Eintreffen auf der Burg erstmals gegangen ist", sagte Burghauptmann Günter Schuchardt am 16. März 2016.

Der von Reichsacht und Kirchenbann verfolgte Reformator hatte dort als Junker Jörg zehn Monate im Schutze der Burg gelebt und das Neue Testament ins Deutsche übersetzt. In diesem Raum hat Martin Luther auf der Wartburg die Bibel ins Deutsche übersetzt. Restauratoren arbeiten noch an der Lutherstube.



Beim Betreten der Lutherstube fühlt man sich zweifellos zurückversetzt in die Zeit der Reformation, da sich Martin Luther als Junker Jörg auf der Wartburg verbarg und in ihrem Schutz das Neue Testament übersetzte. Dieser authentische Wohn- und Arbeitsort des Reformators (von Mai 1521 bis März 1522) ist seit Jahrhunderten Ziel unzähliger Pilger und darf als Geburtsstätte unserer deutschen Schriftsprache gelten.

2017 wird auf der Wartburg neben Wittenberg und Berlin eine der drei zentralen Reformationsausstellungen zu sehen sein. Das Thema in Eisenach: "Luther und die Deutschen".

Weblink:

Wartburg: Lutherstube wird restauriert - 3 sat Kulturzeit

Erwin Piscator 50. Todestag


Erwin Piscator starb vor 50 Jahren am 30. März 1966 in Starnberg. Er war einer der bedeutendsten Impresarios und einflussreichsten Theaterregisseure des 20. Jahrhunderts, nicht nur in Deutschland, wo seine künstlerische Laufbahn im Berlin der 1920er Jahre begann, sondern auch in den Vereinigten Staaten, wo er ab 1939 Zuflucht vor der Verfolgung durch das Nazi-Regime fand.

Piscator war ein einflussreicher Avantgardist der Weimarer Republik, der das Theater unter Ausweitung der bühnentechnischen Möglichkeiten zum ‚politischen Tribunal‘ umfunktionierte. Mit Hilfe komplexer Arrangements von Filmdokumenten, Bildprojektionen, laufenden Bändern und Fahrstühlen kommentierte er das theatrale Geschehen und erweiterte die Bühne zum epischen Panorama.

Erwin Piscator ist der Begründer des politischen Theaters. Der Begriff des „politischen Theaters“ geht auf die gleichnamige Schrift Erwin Piscators von 1929 zurück. Ausgesprochen politische Formen des Theaters waren das Theater Leopold Jessners und Erwin Piscators und das epische Theater von Bertolt Brecht.

Die Erlebnisse des zermürbenden Stellungskrieges an der flandrischen Westfront hinterlassen bei dem jungen Infanteristen Erwin Piscator (1893-1966) Spuren, die ihn als Mensch und Künstler bis zu seinem Tode zutiefst prägen. Im Berlin der 1920er Jahre steigt Piscator rasch zum gefeierten, aber auch umkämpften Regisseur auf. Mit seinen politisch revolutionären, ästhetisch avantgardistischen und technisch innovativen Theaterproduktionen begründet er eine neue Form des Theaters: Das politische und epische Theater.

Seine Inszenierung von Jaroslav Haseks »Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk« (1928) macht ihn über Nacht weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt.

Vor den Nazis erst nach Paris, dann in die USA geflohen, gründet er im New Yorker Exil den »Dramatic Workshop«, eine Theaterschule, die eine ganze Generation großer amerikanischer Schauspieler und Dramatiker prägt, u.a. Harry Belafonte und Tennessee Williams.

In den 1960er Jahren mischt er sich als Intendant der »Freien Volksbühne« in West-Berlin mit seinem dokumentarischen Theater erneut in die politisch-gesellschaftliche Debatte der jungen Bundesrepublik ein. Mit seinen Welturaufführungen von Hochhuths »Der Stellvertreter« und Weiss' »Die Ermittlung« stößt er die Diskussion um die Verstrickung der Deutschen in den Holocaust an.

Ein Jahrzehnt nach dem Ende des Ersten Weltkrieges bezeichnet Piscator in seiner programmatischen Schrift Das Politische Theater den Krieg als seinen Lehrmeister. Der Vortrag geht der Frage nach, welche Lehren Piscator aus den Erfahrungen des Krieges gezogen hat und wie der dieses epochale Ereignis sein Schaffen und seine Person geprägt haben.

Nachdem Piscators ursprüngliche Idee, seine Bühnenbearbeitung von Leo Tolstois »Krieg und Frieden« am Broadway auf die Bühne zu bringen, scheiterte, konzentrierte er sich darauf, an der »New School for Social Research« den »Dramatic Workshop« zu gründen, eine Schauspielschule, die gleichzeitig als künstlerisches Laboratorium fungierte. In mancher Hinsicht war der »Dramatic Workshop« eine Fortsetzung von Piscators Ideal des politischen Theaters mit anderen Mitteln, in anderer Hinsicht aber auch eine Zäsur und Neuausrichtung.

Anlässlich seines 50. Todestages erinnert die Freie Volksbühne Berlin an den großen Regisseur und Intendanten Erwin Piscator, der mit politischem Theater in den 1920er Jahren und mit der Aufarbeitung der NS-Diktatur im Theater der 1960er Jahre an den ehemaligen Bühnen der Freien Volksbühne politische und theaterhistorische Akzente gesetzt hat. Die Freie Volksbühne Berlin erinnert in einer von Frank-Rüdiger Berger kuratierten Ausstellung an diesen bedeutenden Regisseur, Theaterleiter und Theaterpädagogen.

Den 50. Todestag Piscators am 30. März 2016 begeht die Freie Volksbühne e.V. mit einer feierlichen Kranzniederlegung um 12.00 Uhr auf dem Waldfriedhof Zehlendorf. Neben einigen Worten des Vorsitzenden der Freien Volksbühne, Frank Bielka, wird der ehemalige Intendant der Freien Volksbühne Hermann Treusch gemeinsam mit der Schauspielerin Heide Simon aus dem Briefwechsel zwischen Erwin Piscator und seiner Frau Maria Ley-Piscator lesen.

Erwin Piscator wurde am 17. Dezember 1893 in Ulm, heute zu Greifenstein (Hessen) gehörig, geboren.

Sonntag, 27. März 2016

Schokolade zu Ostern in England

Die Engländer mögen es süß zu Ostern. Gekochte Eiern, wie wir sie zu Osten kennen, gibt es hier nicht. Dabei sind die Schokoladeneier hier riesig.

Ich habe von meinen Schülern als Danke Schön ein Riesenschokoei bekommen.

Es wurde von Lindt hergestellt und nicht von Cadbury. Aber dieses ist im Zeichen der Globalisierung möglich; denn Lindt hat eine Tochtergesellschaft in der Grafschaft Middlesex.



Lindt Osterei in England

Ich selber esse keine Schokolade mehr nach meiner Gallenblasenentfernung. Ich vertrage keine Schokolade mehr aufgrund des hohen Fettgehaltes, der bei 32 % liegt. Ich habe mich trotzdem über dieses Ei gefreut und es an meinen Mann weitergeschenkt.

Es gibt in England Schokoeier in allen Variationen. Hier nun ein paar Fotos aus dem Internet.


Diese Ostereier sind einfach riesig.

Aber warum mögen die Engländer die Schokoladenversion so sehr. Das erste Osterei aus Schokolade wurde bereits im Jahr 1873 in Bristol bekannt.

Als während des zweiten Weltkrieges u.a. auch die Schokolade rationiert wurde, hatten in den späten fünfziger Jahren, als man wieder an das kostbare Gut herankommen konnte, die Schokoeier für Kinder den Vorzug. Man will immer das haben, was man nicht hat.

Für Erwachsene wurden kunstvolle Varianten entwickelt.



Das Schokoei wurde zum Kunstgegenstand und ist nicht mehr wegzudenken in jedem englischen Haushalt.

Mehr dazu in diesem Artikel.  

Aber was für ein Ei bevorzuge ich? Ich liebe das hartgekochte Ei, das ich von Deutschland her gewohnt bin. Allerdings schaue ich mir diese für die Augen geschmackvollen Eier gerne an.

Der Film "Chocolat" ist nicht wegzudenken im Fernsehprogramm in der Fastenzeit. In dem protestantischen England gibt es keine zärtere Versuchung als die Schokolade.


Allerdings musste der Film, vielleicht wegen des Flairs, in Frankreich stattfinden. Aber die Mitteilung ist klar. Wir sollten versuchen, auch Andersartige in unserer Mitte aufzunehmen. Das ist die Osternachricht und diese macht auch Sinn in einer multikulturellen Gesellschaft, welche England ist.