Sonntag, 12. Januar 2003

Graz - Kulturhauptstadt Europas 2003

Historische Altstadt von Graz mit Uhrturm am Schloßberg


Im Jahr 2003 trägt die Landeshauptstadt der Steiermark Graz als erste Stadt Österreichs den Titel "Kulturstadt Europas". Das die Wahl auf Graz fiel, ist nicht verwunderlich, denn Graz hat immer schon großen Wert auf Kultur und Architektur gelegt. Der Fluss, die einzigartige Altstadt und mitten drin ein Berg, das kennzeichnet Graz. Die Altstadt von Graz ist eines der größten und schönsten geschlossenen historischen Zentren Mitteleuropas.

Die Altstadt wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Die einzigartigen und seit dem Mittelalter gut bewahrten Baustile von Gotik, Barock, Renaissance, Jugendstil und natürlich der Moderne beweisen ein Gefühl für Tradition und Kunst in Graz.

Graz hat eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten zu bieten. Sehenswert ist vor allem die Altstadt. Über Jahrhunderte hat die Grazer Altstadt rund um den Schlossberg ein Stadtbild entwickelt, das schützenswert ist.

Zu den Sehenswürdigkeiten in Graz gehören der Schlossberg, der Uhrturm, das Kunsthaus und Murinsel, der Dom, das Glockenspiel, das Landeszeughaus, der Landhaushof, das Schloss eggenberg und die Oper Graz.

Graz ist eine spannende Kulturstadt mit vielen Kultureinrichtungen. Die europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2003 ist voll von Angeboten für Kunstinteressierte. Das reicht von der Hochkultur in der Oper oder im Schauspielhaus bis hin zu Kabarett und Volksmusik. So beleben zeitgenössische Kunst und Architektur die Szene im selben Maß wie die Grazer Oper, die Theater und klassischen Festivals.

Graz hatte lange auf ein eigenes Kunsthaus gehofft. Im Kulturhauptstadtjahr 2003 nahm die Idee endlich Gestalt an und heute ist das neue Wahrzeichen der Stadt nicht nur Begegnungsstätte für die Kunst und die Kunstschaffenden der letzten 50 Jahre, sondern ein Blickfang für jeden Besucher der Stadt.

Besondere Attraktionen im Kulturstadtjahr sind das moderne Kunsthaus „Friendly alien“ und gleich daneben die schwimmende Murinsel. Der amerikanische Künstler Vito Acconci hat eine künstliche, muschelförmige Insel in die Mur gebaut. Auf einem alten Industriegelände wurde eine Konzerthalle errichtet, die hohen Anforderungen an die Akustik genügen soll.

Grazer Murinsel


In ihr werden künftig die Produktionen der beiden Vorzeige-Festivals der Stadt gezeigt, der „styriarte“ mit vorwiegend klassischer Musik im Sommer und dem „steirischen herbst“ mit seinem zeitgenössischen Mehrspartenprogramm.

Zahlreiche Ausstellungen in den Museen und Galerien der Stadt eröffnen in diesen Tagen ihre Ausstellungen, Konzerte und Feuerwerk sollen das Publikum auf die Straßen der winterlichen Stadt locken, weitere Ur- und sonstige Aufführungen sind geplant.

Weblinks:

Sehenswürdigkeiten in Graz - www.graztourismus.at

Der Zukunft zugewandt: Graz, Kulturhauptstadt Europas 2003 - www.faz.net

Samstag, 21. September 2002

Savonarola 1452 in Ferrara geboren

Savonarola
Savonarola wurde vor 550 Jahren am 21. September 1452 in Ferrara geboren. Savonarola war ein italienischer Dominikaner und Bußprediger. Der Bußprediger Girolamo Savonarola versuchte, die katholische Kirche von innen heraus zu reformieren. Savonarola hatte einen gewaltigen Einfluss auf die Menschen. So gewaltig, dass er sogar die allmächtig erscheinenden Medici entmachtete und aus Florenz vertrieb. Für damalige Verhältnisse unerhört, einer Revolution gleichkommend. 1494 wurden die Medici aus Florenz vertrieben und der Dominikanermönch wurde zur beherrschenden Figur in der Renaissancestadt. Er bekleidete selbst kein öffentliches Amt, aber mit gewaltigen Bußpredigten schlug er die Florentiner in seinen Bann. Im Alter von 23 Jahren brach er sein Medizin- und Philosophiestudium ab und wurde Dominikanermönch. Jahrelang zog er als Bußprediger umher und prangerte in flammenden Reden die Lasterhaftigkeit der kirchlichen Würdenträger und der herrschenden Schicht an. 1491 wurde er Prior des Klosters San Marco in Florenz. 1494 versuchte er, sein Ideal eines Gottesstaates zu verwirklichen und rief Christus zum König von Florenz aus. Papst Alexander VI. exkommunizierte ihn 1497, worauf Savonarola seine Angriffe noch verstärkte und ein Konzil zur Erneuerung der Kirche forderte. Er erregte Aufsehen mit seiner Kritik am Lebenswandel des herrschenden Adels und Klerus und war de facto Herrscher über Florenz von 1494 bis kurz vor seiner Hinrichtung 1498. Er gehört zu den Vorläufer-Figuren der Reformation. Zum Verhängnis wurden Savonarola allerdings die offene Unterstützung König Karls VIII. von Frankreich und sein Kampf gegen Papst Alexander VI., der wesentlich machtbewusster handelte als sein Vorgänger Innozenz VIII. Der italienische Dominikanermönch Girolamo Savonarola, der sich gegen die kirchliche und weltliche Macht erhob, wurde am 23. Mai 1498 in Florenz als Ketzer erst gehenkt und dann verbrannt. Weblink: Savonarola: Prophet der Diktatur Gottes
Savonarola: Prophet der Diktatur Gottes
von Ernst Piper

Samstag, 10. August 2002

Benediktinerstift Kremsmünster 777 gegründet

Stift Kremsmünster von Nordosten
Das Stift Kremsmünster ist ein Kloster der Benediktiner in Kremsmünster in Oberösterreich. Seit seiner Gründung im Jahr 777 ist es ein spirituelles und wirtschaftliches Zentrum der Region. Bekannt ist das Stift auch durch seine Sternwarte (Mathematischer Turm von 1750) und sein Gymnasium. Das Benediktinerstift Kremsmünster wurde bereits 777 gegründet und ist das kulturelle Zentrum der Region. Das Benediktinerstift Kremsmünster wurde im Jahr 777 vom Bayernherzog Tassilo III. gegründet. Im Jahr 1299 wird das Dorf Kremsmünster erstmals urkundlich erwähnt. 1489 erhob Kaiser Friedrich III. das Dorf zum Markt. Die Bauanlage von Kremsmünster hat ihre größte Ausdehnung im etwa 290 Meter langen Südflügel. Dort liegen wichtige repräsentative Räumlichkeiten: Refektorium, Bibliothek und Kaisersaal. Abgeschlossen wird der Südflügel im Osten vom 51 Meter hohen Mathematischen Turm, in dem sich die Sternwarte Kremsmünster befindet. Dieser Turm gilt als eines der ersten Hochhäuser Österreichs. Das Stiftsgymnasium erhielt 1549 das Öffentlichkeitsrecht und zählt zu den traditionsreichsten Lehranstalten Österreichs. Die Sternwarte des Stiftes Kremsmünster wurde 1748 bis 1759 errichtet. Das Gebäude - der Mathematische Turm - gilt als das erste Hochhaus Europas. Derzeit versehen 51 Mönche teils im Kloster, teils in verschiedenen Pfarren der Umgebung oder in Barreiras, einer der ärmsten Gegenden Brasiliens, ihren Dienst an den Menschen. Weblinks: Stift Kremsmünster - stift-kremsmuenster.net Stift Kremsmünster Homepage - www.stift-kremsmuenster.at

Dienstag, 18. Juni 2002

Veltrusy 1052 erstmals urkundlich erwähnt

Schloss Veltrusy
Veltrusy ist eine Kleinstadt in Tschechien. Sie liegt etwa 25 Kilometer nördlich von Prag.Die Stadt befindet sich rechts der Moldau. Veltrusy ist bekannt für sein Schloss. Das barocke Schloss Veltrusy zusammen mit einem großen Park ist besonders in den Frühlings- und Sommermonaten ein beliebtes Touristenziel. Die erste Erwähnung von Veltrusy stammt aus dem Jahre 1052. Urkundlich belegt ist der Ort durch ein Privileg Ottokar I. Přemysl aus dem Jahre 1226 für das Kloster Doksany, zu dem Veltrusy bis 1410 gehörte. In der Folgezeit waren verschiedene Adelsgeschlechter Besitzer von Veltrusy. Veltrusy wurde 1899 zum Marktflecken erhoben und erhielt 1926 Stadtrechte, die der Ort jedoch wieder verlor. Seit 1994 ist Veltrusy wieder eine Stadt.

Sonntag, 16. Juni 2002

Dobříš vor 750 Jahren erstmals urkundlich erwähnt

Kirche der Heiligen Dreieinigkeit
Dobříš ist eine idyllische Kleinstadt etwa 40 Kiometer südwestlich von Prag. Die Siedlung auf dem Handelsweg Goldener Steig wurde erstmals erwähnt, als im Jahre 1252 König Wenzel I. einen Vertrag mit der Zisterzienserabtei von Plasy unterzeichnete. Schon damals gehörte der Ort zu den königlichen Jagdrevieren. König Johann von Luxemburg erbaute die Burg Vargač, die später auch Jagdburg seiner Söhne Karl IV. und Wenzel IV. war.
Schloss von Dobříš
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören das Schloss Dobříš mit einem englischen und einem französischer Park, die Kirche der Heiligen Dreieinigkeit, der Jüdische Friedhof aus dem 16. Jahrhundert und die Ruinen zweier Festungen.

Freitag, 7. Juni 2002

Heinrich II. wurde 1002 zum ostfränkischen König gekrönt

Ottone Heinrich II

Heinrich II. aus dem Adelsgeschlecht der Ottonen, war als Heinrich IV. von 995 bis 1004 und wieder von 1009 bis 1017 Herzog von Bayern, von 1002 bis 1024 König des Ostfrankenreiches (regnum Francorum orientalium), von 1004 bis 1024 König von Italien und von 1014 bis 1024 römisch-deutscher Kaiser.

Als Sohn des bayerischen Herzogs Heinrich II., genannt „der Zänker“, und seiner Frau Gisela von Burgund war er Urenkel Heinrichs I. und stammte somit aus der bayerischen Nebenlinie der Ottonen. Am 7. Juni 1002 wurde er zum ostfränkischen König gekrönt, am 14. Februar 1014 krönte ihn Papst Benedikt VIII. zum Kaiser.

Er ließ sich in Mainz von seinen bayerischen und fränkischen Anhängern zum König wählen und am 7. Juni 1002 durch den Mainzer Erzbischof Willigis im Mainzer Dom salben und krönen. Die wichtigsten Fürsten des Reiches wählten  im Hochmittelalter primär den "rex francorum", der erst später noch zum kaiser gekrönt werden konnte.

Heinrich II. war mit Kunigunde von Luxemburg verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos, Heinrich II. war damit der letzte Kaiser aus dem Geschlecht der Ottonen. Papst Eugen III. sprach ihn 1146 heilig, einige spätere Geschichtsschreiber bedachten ihn daher mit dem Beinamen „der Heilige“. Sein Gedenktag ist der Todestag, der 13. Juli.

Anders als sein Vorgänger Otto III. konzentrierte sich Heinrich auf das Reichsgebiet nördlich der Alpen. Sein Hauptaugenmerk galt den Kriegen gegen den polnischen Herrscher Bolesław I. Chrobry. Die drei Italienzüge dienten primär dem Erwerb der Kaiserwürde sowie der Etablierung seiner Herrschaft in diesem Teil des Imperiums. Heinrichs Regierung gilt als eine Zeit der Intensivierung und der Zentralisierung der Königsherrschaft.

Er festigte das Reich durch noch engere personelle und politische Verflechtungen mit der Kirche. Durch Schenkungen und Neugründungen wurden insbesondere die Bistümer im Reich als Stützen der königlichen Herrschaft gestärkt.

1007 gründete Heinrich das Bistum Bamberg. Der König beanspruchte in zunehmendem Maße Dienstleistungen der Kirchen (servitium regis). Zudem förderte er die beginnende Klosterreform.

Weblink:

Die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
Die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches
von Gerhard Hartmann

Mittwoch, 1. Mai 2002

»Kampf der Kulturen« von Samuel Huntington

Samuel Huntington

Kaum eine Publikation der letzten zehn Jahre verursachte auf dem Parkett der Sozialwissenschaften so viel Furore, wie »Kampf der Kulturen« des amerikanischen Politikwissenschaftlers Samuel Huntingtons. Huntingtons Grundthese lautet, dass es mit Beginn des 21. Jahrhunderts vor allem Konflikte entlang der unterschiedlichen Kulturkreise, Zivilisationen geben würde. Nicht mehr ideologische oder wirtschaftliche Auseinandersetzungen werden die zukünftige Weltpolitik bestimmen, sondern die Konflikte zwischen den großen Kulturkreisen.



Nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes sind nicht mehr die großen Ideologien Bezugssystem der kulturellen Identitätsfindung , sondern zunehmend die Ursprünge und Wurzeln eines Kulturkreises diese Funktion erfüllen. Provokativ erscheint Huntingtons Ansatz vor allem auch deshalb, weil er unterschiedliche Zivilisationen untersucht und dabei oftmals zu unliebsamen Urteilen kommt. Dabei geraten selbstverständlich die jeweiligen Religionen ins Blickfeld. Huntington unterscheidet dabei zwischen einer westlichen, orthodoxen, hinduistischen, islamischen, konfuzianischen (sinischen), japanischen, afrikanischen und - mit Vorbehalt - lateinamerikanischen Zivilisation. Die diversen Statistiken und Ausführungen Huntingtons unterstreichen dabei die schwindende Welthoheit des „Westens“. Die islamische Zivilisation, so der Autor, sei hingegen aufgrund seines stark steigenden Bevölkerungszuwachses auf dem Vormarsch, der Islam bald die führende Weltreligion. Der sinische Kulturkreis (China) sei laut Huntington der mit der größten Zuwachsrate auf ökonomischem Terrain, was die Mächtebalance neu ordnen würde.





Die Menschen dieser Kulturen nehmen ihre jeweilige Zugehörigkeit in wachsendem Maße bewusst wahr. Daraus erwachsen grundlegende Unterschiede in Bezug auf Welt- und Menschenbild, Geschichtsauffassung, Zukunftsvisionen, tragende Wertvorstellungen, Menschenrechts- und Demokratieverständnis, Wirtschaftsweisen und Wissenschaftsbetrieb. Daraus, so Huntington, ergebe sich selbstverständlich ein erhebliches Konfliktpotential. Dies ist umso größer, je unsicherer die Einheit und das Identitätsgefühl innerhalb einer Kultur ist. Stabilität im Miteinander der Zivilisationen ergäbe sich am ehesten aus deren eigener interner Stabilität, was dann eine interkulturelle Begegnung auf gleicher Augenhöhe ermöglicht, die von Rationalität und Reife geprägt ist. Diese Stabilität der Zivilisation - so der Autor - wird möglich durch die interne Orientierung der zugehörigen Nationen auf einen Kernstaat, der gewissermaßen eine regionale Supermacht darstellt und dadurch vereinheitlichend zu wirken vermag. Auf eine solche weltpolitische Struktur bzw. Konstruktion gilt es deshalb hinzuarbeiten. Dies setzt voraus, dass der Westen zunächst v. a. an Stärkung seiner selbst arbeitet, auch hinsichtlich des Bewusstseins, was ihn im Wesentlichen ausmacht, was seine Errungenschaften, Vorzüge, Potenziale und Werte sind. Was an dieser Konzeption wohl am meisten auf Kritik stößt, ist das, was Huntigton gerade als dessen Stärke ansieht: die (Selbst-)Definition einzelner Weltregionen auf der Basis ihrer Kulturgeschichte bzw. religiösen Prägung. Als Identitätsquelle müsse vielmehr das allen Menschen Gemeinsame, das was das Potenzial hat, eine weltweite Wertegemeinschaft zu schaffen, fokussiert werden. Das klingt schön - ist aber sicher noch weit unrealistischer als Huntingtons Ansatz. Huntington sieht zweifellos in vielerlei Hinsicht richtig und das Maß der Kritik, welches ihm widerfuhr, stand in keinem Verhältnis zur Ausgewogenheit seiner Analyse und zur moderaten Form seiner Vorschläge an die Politik. Zu Recht nennt man es aber wohl zu undifferenziert bzw. eindimensional und zu sehr im alten, kulturhistorischen Paradigma gedacht. Letztendlich wird man sich damit abfinden müssen, dass es die großen universellen Lösungen nicht gibt bzw. diese nicht umsetzbar sind. Der Westen sollte seinen Teil tun, weder an politischer noch an wirtschaftlicher Macht zu verlieren, als gesellschaftliches Modell attraktiv und einladend zu bleiben und v.a. an moralischer Autorität zu gewinnen. Das Buch des amerikanischen Politikwissenschaftlers Samuel Huntington in höchsten Maße politisch inkorrekt. Die ungeschminkte Gegenwartsanalyse, die Huntingtons »Kampf der Kulturen« liefert, widerlegt das Gutmenschengesäusel vom ewigen Frieden als einen wirklichkeitsvergessen Blindflug von Politik- und Feuilletoneliten. Weblink: Kampf der Kulturen: Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert
Kampf der Kulturen: Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert
von Samuel P. Huntington The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order - www.net4you.com