Samstag, 10. September 2011

»Heritage Open Days« in Großbritannien



Vom 8. bis zum 11. September 2011 werden im Rahmen der »Heritage Open Days« die Geschichte, Architektur und Kultur Großbritanniens gefeiert. An diesen vier Tagen ist Alles für Besucher offen. Jedes Jahr werden im September Gebäude jeglichen Alters wie Kirchen, Burgen, Fabriken, Mühlen oder buddhistische Tempel geöffnet, um besichtigt werden zu können.

Mit den »Heritage Open Days« bietet England allen Einwohnern und Gästen Zugang zu kulturellen Stätten und Orten mit besonderer Architektur, welche sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

Den Besuchern soll die Gelegenheit geboten werden, so versteckte architektonische Schätze zu entdecken. Um die »Heritage Open Days« herum gibt es ein vielfältiges Kulturprogramm mit geführten Touren, verschiedenen Events und Aktivitäten die dazu animieren die Geschichte und Kultur Englands entdecken zu wollen.

Von den Touristen und Einwohnern wird dies sehr gut angenommen. Im Jahr 2010 konnten rund 1 Million Besucher gezählt werden. Organisiert wird dies alles von Freiwilligen. Zum großen Teil sind dies die Eigentümer oder die Geschäftsführer selber, welche sich hier engagieren.

Alle sind Stolz auf Ihre Besitztümer und zeigen die oft sehr liebevoll gepflegten Kostbarkeiten gerne den Besuchern. Oft werden Führungen angeboten, um auch die geschichtlichen und kulturellen Hintergründe des Gebäudes, oder Parks kennen zu lernen.



Die »Heritage Open Days« wurden im Jahr 1994 gegründet. England wollte damit seinen Beitrag zu den europäischen »Heritage Days« leisten. Insgesamt nehmen jetzt 49 europäische Staaten an diesen Heritage Days teil.

Jedes Jahr gibt es bei den »Heritage Open Days« etwas Neues zu sehen , da nicht immer alle Besitzer der Immobilien teilnehmen und auch immer neue dazu kommen. So hat der regelmäßige Besucher immer die Gelegenheit, neue Dinge zu entdecken und zu erfahren.

Jedes Jahr sind daher andere Häuser, Parks, oder andere Gebäude zu erkunden und die darin lebenden Menschen kennen zu lernen und so einen umfassenden Einblick in die Geschichte und Kultur zu bekommen. Auch das Rahmenprogramm wechselt jedes Jahr. So feiern hier jährlich Besucher und Einheimische die Kultur, Lebensfreude und Geschichte des Landes.

Die Organisation auf freiwilliger Basis ist immer mit einer solchen Begeisterung verbunden, dass jedes Jahr mehr Besucher angezogen werden. Die Vielfältigkeit der offenen Sehenswürdigkeiten, die ausgestrahlte Lebensfreude der Einwohner und das bunte kulturelle Rahmenprogramm machen die »Heritage Open Days« so einzigartig und daher ohnenswert, diese jährlich zu besuchen.

Weblinks:

Heritage Opendays - www.heritageopendays.org.uk/

Heritage Opendays - www.grossbritannien.de

Hermann Hesse Asienreise

Hermann Hesse

Im September 1911 begab sich Hermann Hesse auf Asienreise, die eigentlich eine Indonesienreise war: Penang, Singapur, Sumatra, Borneo und Burma. Erst später gelangte er auf seiner Reise nach Indien.

Doch wurde die Indienreise zu einer Enttäuschung, da er das idealisierte, von den Erzählungen seines Großvaters Hermann Gundert geprägte Indienbild nicht fand. Er war sogar angewidert von der Realität, der Hitze, dem Schmutz, dem Kolonialismus den sozialen Verhältnissen und auch vom devoten Wesen der Malaien. Nur die Chinesen nötigten ihm Respekt ab.

Diese Reise fand ihren ersten Niederschlag in dem 1913 erschienenen Buch »Aus Indien«. Jahre später bekannte Hesse, dass ihm in Ostasien weder die Begegnung mit Indien geglückt sei, noch habe er eine innere Befreiung erlebt. In einem Brief schrieb Hesse 1919: „Ich bin seit vielen Jahren davon überzeugt, dass der europäische Geist im Niedergang steht und der Heimkehr zu seinen asiatischen Quellen bedarf. Ich habe jahrelang Buddha verehrt und indische Literatur schon seit meiner frühesten Jugend gelesen. Später kamen mir Lao Tse und die andern Chinesen näher. Zu diesen Gedanken und Studien war meine indische Reise bloß eine kleine Beigabe und Illustration.“ Die eigentliche Frucht dieser Reise war für Hesse erst der 1922 erschienene Roman »Siddhartha«.

Der 1922 veröffentlichte Roman »Siddharta« von Hermann Hesse ist ein Roman und eine indische Dichtung über einen asketischen Mönch auf der Suche nach dem Sinn in seinem Leben und nach Erkenntnis über das Leben und sich selbst. Sein suchender Mönch Siddharta gelangt nicht durch Spiritualität, sondern durch Selbsterkenntnis zur Erleuchtung. Der Roman beschreibt die Stationen auf dem Weg der Weisheit, bei dem der Umweg das Ziel ist.

Siddharta
Siddharta

Hesse beschreibt in seinem Roman »Siddharta« die lange Suche eines Mannes, des zukünftigen Buddhas, nach seinem persönlichem Glück. Er sucht es in der Askese, in der körperlichen Liebe, im Handel, im Alkoholrausch und im Glücksspiel. Doch jederzeit merkt er, dass ihn all dies nicht befriedigen kann. Sowohl das asketische Leben im Bettelorden der Samanas und die Zusammenkunft mit dem erleuchteten Buddha Gotama führen Siddharta nicht an sein Ziel, dem Erlangen der Selbsterkenntnis und Weisheit im Sinne des Buddhismus, also der Erleuchtung, die nach dem Tod ins Nirwana führt, der Befreiung aus dem irdischen Kreislauf der Wiedergeburt.

Hermann Hesse wurde am 2. Juli 1877 als Sohn eines baltischen Missionars und Indologen im württembergischen Calw geboren. Hermann Hesse war ein bedeutender deutsch-schweizerischer Lyriker, Essayist, Erzähler und Kritiker des 20. Jahrhunderts. Hesse ist einer der bekanntesten deutschen Autoren und zählt zu den bedeutendsten Romanautoren des 20. Jahrhunderts.

Literatur:

Siddharta
Siddharta
von Hermann Hesse


Weblinks:

Hermann Hesse-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de


Hermann Hesse-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Sonntag, 4. September 2011

KunstHaus Wien 1991 eröffnet

Hundertwassers KunstHausWien

Das KunstHaus Wien ist ein von Friedensreich Hundertwasser gestaltetes Museum und befindet sich in der Unteren Weißgerberstraße 13 im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße. Es ist ein komplettes Haus in seinem Stil mit wellenartigen Böden.

Bunte Flächen, unregelmäßige Formen, vielfach mit wucherndem Grün bewachsen: So hat der Maler Friedensreich Hundertwasser nicht nur Wiens Architektur neue Impulse gegeben, sondern auch ein Ausstellungszentrum geschaffen, das eine Hundertwasser-Werkschau sowie wechselnde Ausstellungen spannender Gegenwartskunst bietet.


Im KunstHaus Wien ist die weltweit einzige permanente Ausstellung der Werke von Friedensreich Hundertwasser zu sehen, darüber hinaus werden regelmäßig Wechselausstellungen von Werken anderer Künstler gezeigt. Die Ausstellungsfläche beträgt rund 1.600 m².

Zwei Stockwerke beherbergen eine ständige Hundertwasser-Werkschau, zwei weitere sind wechselnden Ausstellungen gewidmet. Im Parterre befinden sich das Tian Bistro und der Museumshop.

Hundertwassers KunstHausWien

Um die Idee eines Museums zu realisieren, das sich der Kunst Hundertwassers widmet, aber auch für Wechselausstellungen geeignet ist, wurden die Gebäude der ehemaligen Möbelfabrik Thonet aus dem Jahr 1892 umgebaut. Hundertwasser hat die frühere Bugholzmöbelfabrik Thonet komplett in seinem charakteristischen Stil umgebaut. Nun prägen unregelmäßige Elemente aus Glas, Metall, Ziegeln, Holz und Keramikfliesen in vielen Farben den früher unauffälligen Bau.

Diese Umgestaltung wurde nach den Ideen und dem Konzept von Hundertwasser von Architekt Peter Pelikan geplant und in den Jahren 1989 bis 1991 durchgeführt, Bauherr war die Bank für Arbeit und Wirtschaft. Die Eröffnung fand am 9. April 1991 statt.

Das Gebäude ist im typischen Stil Hundertwassers gestaltet, weshalb nur selten gerade Linien zu finden sind. Der Boden ist uneben, farbige Keramik und Mosaiken bestimmen die Oberflächen und Grünpflanzen sind in die Raumgestaltung einbezogen. Im Foyer befindet sich ein Brunnen, der von Hans Muhr gestaltet wurde.

Im Erdgeschoß sind außerdem ein Museumshop und ein Restaurant untergebracht, das mit seiner pflanzenreichen Gestaltung einem Wintergarten ähnelt. Über eine uneben gewundene Treppe gelangt man zu den oberen Etagen, zwei davon sind dem Werk Hundertwassers gewidmet. Damit diese Räumlichkeiten ausreichend mit Tageslicht durchflutet sind, ließ Hundertwasser einen Vorbau mit Glasfront anbauen. Im dritten und vierten Stockwerk des Gebäudes werden wechselnde Sonderausstellungen internationaler Künstler gezeigt.

Weblinks:

KUNST HAUS WIEN. Museum Hundertwasser - www.kunsthauswien.com

KUNST HAUS WIEN. Museum Hundertwasser - www.wien.info

Samstag, 20. August 2011

Konzerthaus Harpa in Reykjavik eröffnet

Konzerthaus Harpa

Reykjavik ist eine Attraktion reicher: das Konzerthaus Harpa, das direkt am Hafen liegt. Es wurde am 20. August 2011 im Rahmen der »Reykjavik Culture Night« eingeweiht.

Harpa ist offizieller Sitz des Isländischen Sinfonieorchesters und der Isländischen Oper. 2013 wurde es mit dem Mies-van-der-Rohe-Preis (Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur) ausgezeichnet.

Das Konzerthaus bietet auf 28.000 m² Platz für einen Konzertsaal mit 1.600 Plätzen und weitere Konzert- und Konferenzräume.

Das futuristisch gestaltete Glasgebäuede wurde von den Architekten Henning Larsen Architects und Batteríið entworfen. Die umfassenden Glasfassaden wurden von Ólafur Elíasson gestaltet.

Freitag, 19. August 2011

Federico Garcia Lorca vor 75 Jahren ermordet

<center><img title="Federico Garcia Lorca vor 75 Jahren ermordet" src="http://t1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQ8nThtBd7zsg_xL72dbIVln2xEoX0Hd5Q0VyAgNl7jFneubLAZ89Xil8w" alt="Federico Garcia Lorca" height="110" width="100"/></center> <br>
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Der spanische Dichter Federico Garcia Lorca wurde am 19. August 1936, einen Monat nach Beginn des Spanischen Bürgerkriegs in der Schlucht von Viznar bei Granada, erschossen. Da war er gerade mal 38 Jahre alt. Doch bewiesen ist das nicht, denn bis heute fehlt seine Leiche. Siebzig Jahre nach dem Ende des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) liegen landesweit noch rund 120.000 der Opfer in namenlosen Massengräbern und Lorca ist der bekannteste von ihnen.<br>
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Seine Herkunftsregion, die Provinz Granada, spielt eine große Rolle in Lorcas Werk, angefangen bei den »Ersten Liedern« <!-- (»Primeras Canciones«) --> bis zu »Bernarda Albas Haus« <!-- (»La casa de Bernarda Alba«) -->, das zusammen mit »Yerma« und der »Bluthochzeit« <!--(»Bodas de Sangre«) --> eine Trilogie bildet, welche die Stellung der Frau in der ländlichen Bevölkerung zum Thema hat. In seine Dramen flossen sowohl Elemente volkstümlicher Musik wie auch Poesie des Surrealismus ein. Lorcas Stil ist durch eine Kombination aus säkularer Tradition und dem Modernismus des 20. Jahrhunderts gekennzeichnet.<br>
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Seine ersten literarischen Werke entstanden in Madrid, das »Libro de poemas« und sein erstes Theaterstück »Mariana Pineda« (1928). Außerdem veröffentlichte er »Romancero gitano« (1928), »Poemas del Cante Jondo« (1931) und »Llanto por Ignacio Sánchez Mejías« (1935). Letzteres stellt sein berühmtestes lyrisches Werk dar. Es ist einem spanischen Torero gewidmet, der ein Freund Lorcas war sowie ein Mäzen der Madrider Kunstwelt. Er starb bei der Ausübung seines Berufes.<br>
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In Madrid lernte der Poet Lorca auch den surrealistischen K<ünstler Salvador Dalí kennen. Beide verband eine enge Freundschaft. Der Dichter widmete dem jungen aufstrebenden Künstler seine Ode an Salvador Dalí (1926), dieser veröffentlichte in einer von Lorca gegründeten Literaturzeitschrift (gallo) sein "Manifesto anti-artistico catalán". In seine Dramen floss auch Poesie des Surrealismus ein. Lorca schildert, wie Traum und Wirklichkeit einander durchdringen.<br>
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Neben seiner Dichtkunst galt Lorca auch als ein begnadeter Musiker, er improvisierte auf der Gitarre und auf dem Klavier und komponierte zudem einige Lieder. Er war mit dem spanischen Komponisten Manuel de Falla befreundet.<br>
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Seine gesellschaftskritischen Arbeiten hatten Lorca bei der politischen Rechten unbeliebt gemacht. Seine offene Gesellschaftskritik und wohl auch seine Homosexualität führten zu seiner Ermordung am 19. August 1936 durch eine Falange-Milizgruppe<!-- unter dem Guardia Civil-Kommandaten Ramon Ruiz Alonso -->, gleich zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs, obwohl er bei einer bekannten Familie des rechten Lagers - zu der der Dichter Luis Rosales gehörte - Zuflucht gesucht hatte.<br>
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Weblinks:<br>
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<a href="http://www.cpw-online.de/lemmata/garcia_lorca_federico.htm" target="blank">Federico García Lorca-Biografie</a> - www.cpw-online.de<br>
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<a href="http://www.br-online.de/br-alpha/klassiker-der-weltliteratur/federico-garcia-lorca-spanier-dramatiker-ID1306847099364.xml" target="blank">Federico Garcia Lorca - Klassiker der Weltliteratur</a> - www.br-online.de/br-alpha<br>

Sonntag, 7. August 2011

Ravenna - Stadt der schönen Künste und Mosaike

Ravenna, die Stadt der schönen Künste und Mosaike, liegt an der Adria in der Emilia Romagna, ist reich an Kunstschätzen und Denkmälern und ist weltberühmt für seine Mosaiken. Ravenna vereint Kunst und Kultur und ist reich an Kunstschätzen und Denkmälern. Ravenna ist bekannt vor allem durch ihre einzigartige Mosaikkunst. Das Meer und die großen touristischen Zentren der Adriaküste sind nur wenige Kilometer entfernt.

Ravenna gehört neben Rom und Konstantinopel zu den bedeutendsten Kunst- und Kulturzentren im spätrömischen Imperium Romanum. Auf engstem Raum haben sich hier zahlreiche Bauten aus dem 5. und 6. Jh. erhalten. Die bedeutendsten Monumente Ravennas wurden ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen, wie das Mausoleum Galla Placidia, der San Vitale Kirchenkomplex mit dem Mausoleum von Theoderich, dem Bischofspalast und der Basilika Sant'Apollinare.

Von besonderer kunsthistorischer Bedeutung sind Ravennas frühchristliche Kirchen, Taufkapellen, Mausoleen und Mosaiken. Acht Gebäude aus dem 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. wurden 1996 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.

Die kunstsinnige Stadt ist ein Genuß für jeden Freund der Kultur, sie inspirierte schon Dante, Boccaccio, Byron und Klimt. Sie liegt inmitten der Natur und ist von einem grünen Pinienhain umgeben, der sich ins Hinterland erstreckt, bis zu den Badeorten an der Adriakueste mit ihren breiten, kilometerlangen Sandstraenden. In den letzten Jahrzehnten hat sich Ravenna zu einem der größten Touristikgebiete an der romagnolischen Riviera entwickelt.
Ravenna ist reich an Geschichte und ein geschichtsträchtiger Ort. Es wird angenommen, dass Ravenna zuerst von Umbriern bewohnt war und dann von den Etruskern besetzt wurde. Im 2. Jahrhundert vor Christus wurde es zu einer römischen Stadt. Die Lage Ravennas an einer Lagune mit etlichen vorgelagerten Inseln prädestinierte den Ort zum Ausbau eines Hafen.

Einst wählte Kaiser Augustus die Stadt als Sitz der Flotte des Imperium Romanum für das östliche Mittelmeer und ließ den großen Kriegshafen von Classe erbauen. Die bedeutendste Epoche Ravennas währte zwar nur etwa 200 Jahre und ist in der späten Antike anzusiedeln.Im Jahre 402 wurde Ravenna Hauptstadt des westlichen Kaiserreiches.

In Ravenna werden aber auch die zeitgenössischen Künste gepflegt: jedes Jahr im Sommer findet eines der ambitioniertesten Musikfestivals der Welt, das Ravenna Festival, statt. Ravenna verfügt außerdem über ein beachtliches Kunstmuseum, das MAR, mit sehenswerten jährlich wechselnden Ausstellungen.
Auch der Fremdenverkehr ist ein bedeutender Erwerbszweig. Die am Meer liegenden Badeorte Lido di Ravenna, Marina di Ravenna, Lido di Classe usw. verfügen über zahlreiche Campingplätze, Ferienhäuser und Hotels, aber auch weitläufige Naturschutzgebiete.

Weblink:

Ravenna - www.reise-nach-italien.de

Montag, 1. August 2011

Liao Yiwu - Chinas Dichter von unten

Liao Yiwu, geboren 1958 in der chinesischen Provinz Sichuan, ist ein Dichter und Romanautor. Er wuchs als Kind in der großen Hungersnot der 60er Jahre auf und lebte jahrelang von verschiedensten Tagelöhner-Jobs. In den 1980er Jahren war Liao einer der bekanntesten jungen Dichter in China und veröffentlichte regelmäßig in wichtigen Literaturmagazinen. Einige seiner Werke erschienen in den Zeitschriften der Untergrund-Literaturszene, da die chinesischen Behörden Gedichte im Stil westlicher Lyrik als „geistige Verschmutzung“ ansahen. Aufgrund dieser Verbindungen steht Liao seit 1987 in China auf der Schwarzen Liste.
Bis zum Vorabend des 4. Juni 1989 führt Liao Yiwu das Leben eines so unbekannten wie unpolitischen Hippie-Poeten. Doch mit dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens ist schlagartig alles anders. 1989 publizierte er das epische Gedicht "Massaker" über die Ereignisse am Tian’anmen-Platz am 4. Juni 1989 und in dem er das Blutbad auf dem Platz des Himmlischen Friedens anprangerte. Nachdem Liao sein kritisches Gedicht verfasst hatte, wurde er zu vier Jahren Haft im Gefängnis verurteilt. Aufgrund seiner kritischen Haltung zur chinesischen Regierung sind Liaos Werke in der Volksrepublik China verboten. Die chinesische Ausgabe von "Fräulein Hallo und der Bauernkaiser" wurde sofort nach Erscheinen verboten. 2007 wurde Liao Yiwu vom Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrum mit dem Preis "Freiheit zum Schreiben" ausgezeichnet, dessen Verleihung aber in letzter Minute verhindert wurde. Im Juli 2011 ist sein Zeugenbericht aus chinesischen Gefängnissen "Für ein Lied und hundert Lieder" auf deutsch erschienen. Darin schildert Liao auf literarisch höchst eindringliche Weise die brutale Realität seiner Inhaftierung. Liao Yiwu beschreibt in diesem Band sein rechtloses Leben im chinesischen Gefängnis, in das ihn das Regime nach seinen Protesten im Umfeld des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens steckte.