Samstag, 20. Juli 2013

Cormac McCarthy zum 80. Geburtstag

Cormac McCarthy
Cormac McCarthy wurde am 20. Juli 1933 in Providence, Rhode Island geboren und wuchs in Knoxville/Tennessee, auf. Der amerikanische Romanautor, der zurückgezogen mit seiner dritten Frau in New Mexico lebt, wird 80 Jahre alt.

McCarthy gilt als einer der furiosesten Schriftsteller der Gegenwart. Keiner schreibt so hinreißend über die schrecklichsten Taten. Er hat sich der großen Grausamkeiten dieser Welt angenommen, der Gewalt und des Elends, aber dabei vergessen, auch Trost zu spenden. Seine Romane sind großartig in ihrer Sprachkraft und ihrem Bilderreichtum, grandios in ihren Landschaftsbeschrei-bungen, aber verstörend in der Darstellung nackter Gewalt und Kriminalität. Er verwandelt die in unserer Phantasie so bunte Welt des Wilden Westens in ein Meer aus Blut und Knochen.

Cormac McCarthy musste fast sechzig Jahre alt werden und dreißig Jahre lang Bücher schreiben, um zumindest in seiner Heimat, den USA, von einem größeren Publikum wahrgenommen zu werden. McCarthy wurde im Jahre 1992 auch dem Massenpublikum bekannt, als sein Roman »All the Pretty Horses« (deutsch: »All die schönen Pferde«) den „National Book Award“ gewann. Kurz darauf folgten die beiden anderen Romane einer Trilogie, »Grenzgänger« und »Land der Freien«. Handlungsort dieser drei Romane ist der Westen der USA.

McCarthys Werk zeichnet sich durch Naturalismus aus, er schaut besonders auf die Ränder der Gesellschaft. Er gilt nicht nur neben Philip Roth, Thomas Pynchon und Don DeLillo als einer der ganz Großen der amerikanischen Literatur, sondern ist Jahr für Jahr auch einer der Favoriten für den Literaturnobelpreis.

Er war in den 1950er Jahren bei der Air Force und schrieb schon während des Studiums erste Geschichten. McCarthy's erster Roman, »The Orchard Keeper«, kam im Jahre 1965 heraus. »Verlorene« ist wohl das bekannteste der früheren Werken Cormack McCarthys.

Border-Trilogie: All die schönen Pferde. Grenzgänger. Land der Freien.
Mit seiner Borderline-Trilogie »All die schönen Pferde« (1992), »Grenzgänger« (1994) und »Land der Freien« (1998) schrieb Cormac McCarthy einen grandiosen Abgesang auf den Mythos des alten Westens. In seinem 2006 in den USA und ein Jahr später auf Deutsch erschienenen Weltuntergangsroman »Die Straße« ist das ganze Land der Freien und Tapferen eine verstrahlte Wüstenei.

Er schrieb seine Romane als Western und gilt als der Neuerfinder des Western-Genres. Es sind Abenteuergeschichten, die in einer sterbenden, archaischen Welt spielen: ein Leben im Sattel, die Weite der Prärie. Sein typischer Erzählstil: detaillierte Beschreibungen von scheinbar unwichtigen Details, mit sehr knapper und distanzierter Sprache.

Es gibt eine Reihe von Verfilmungen seiner Romane. Die Verfilmungen seiner Romane machten ihn populär. »Kein Land für alte Männer« wurde im Jahr 2007 von den Coen-Brüdern fürs Kino verfilmt.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören »Die Abendröte im Westen«, »All die schönen Pferde«, »Grenzgänger«, »Land der Freien«, »Die Straße«, »Kein Land für alte Männer«.

Für seinen Roman »Die Straße« wurde der Autor 2007 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Außerdem ist er Preisträger des National Book Award und des Faulkner Award.

Pavel Kohout 85. Geburtstag

Pavel Kohout

Pavel Kohout wurde vor 85 Jahren am 20. Juli 1928 in Prag geboren. Pavel Kohout ist ein tschechisch-österreichischer Schriftsteller, Dramatiker und Theaterautor. Kohouts eigenes Leben hat alle Dramatik eines Theaterstücks. Er begann als Stalin-Verehrer und wurde später einer der führenden Köpfe des Prager Frühlings, gefeierter Bühnen-Autor und politischer Exilant.

Prager Altstadt mit Hradschin
Pavel Kohout blickt auf ein wechselvolles Leben voller Dramatik zurück. Nach einem Philosophie-Studium in Prag wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei und arbeitete als Journalist. Der junge Journalist wurde zu einem gefeierten Jubelschreiber schematischer sozialistischer Gedichte. In Tschechien haben sehr viele ihm das bis heute nicht verziehen.

Ab 1956 widmete sich Kohout der Schriftstellerei und erzielte 1958 mit dem Stück »So eine Liebe« einen ersten großen Erfolg. Er war meistgespielter Stückeschreiber der CSSR und treues KP-Mitglied, nachher führender Dissident, dann wurde er Partei und des Landes verwiesen, seine Stücke verboten.

19841984Farm der TiereAnimal FarmDer ProzessDas SchloßDie VerwandlungDie TagebücherDer Friedhof von Prag Die Brüder KaramasowSchuld und Sühne

Als Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei war er einer der Wortführer des Prager Frühlings. Nach dessen Scheitern wurde er 1969 aus der Partei ausgeschlossen. Er war Mitverfasser und Unterzeichner der »Charta 77«.

Mein tolles Leben mit Hitler, Stalin und Havel- Erinnerungen
Kohout wandelte sich nach dem Ende des Prager Frühlings zum Dissidenten, engen Vertrauten des Dramatikers Vaclav Havel und Erstunterzeichner der »Charta 77«, die mehr Bürgerrechte einforderte. Für seine Teilnahme an dieser Bürgerinitiative hat man ihn im Jahr 1977 gemeinsam mit seiner Frau Jelena Mašínová seiner Wohnung in Prag zwangsweise verwiesen, im Jahr 1979 gegen seinen Willen nach Österreich abgeschoben und ihm die tschechische Staatsbürgerschaft aberkannt.

Im Westen wurde er ein gefeierter Bühnen-Autor. Seine Stücke kamen bis zur Wende insgesamt auf 450 Erstaufführungen und rund 11. 000 Vorstellungen. Das macht Kohout zum erfolgreichsten Theaterautoren seines Landes. Seit 1989 konnte er wieder in Tschechien publizieren. Pavel Kohout lebt heute in Prag und Wien.

Weblinks:

Pavel Kohout-Portal - www.pavel-kohout.com

Pavel Kohout-Biografie - www.pavel-kohout.com

Pavel Kohout.org - www.pavelkohout.org

Zwischen zwei Staaten - Schriftsteller -Pavel Kohout wird 85 - 3Sat

Sonntag, 14. Juli 2013

Itsukushima-Schrein auf der Insel Miyajima

Itsukushima-Schrein auf der Insel Miyajima


Der Itsukushima-Schrein ist ein Shintō-Schrein auf der Insel Miyajima in Hatsukaichi in der Präfektur Hiroshima in Japan. Im Jahre 593 errichtete der Künstler Saeki Kuramoto den Itsukushima-Schrein auf Miyajima. Seitdem finden dort religiöse Zeremonien statt, in denen Shinto-Gottheiten (sog. „Kami“) verehrt werden.

Miyajima wurde im 17. Jahrhundert für gewöhnliche Menschen zugänglich und etabliert sich als Szene-Ort Japans. Das „Torii“ (roter Torbogen) wird im 19. Jh. errichtet und verschönert den Schrein nochmals ungemein.

Torii des Itsukushima-Schreins

Der Itsukushima-Schrein besteht aus mehreren Gebäuden. Im Jahre 1571 wurde der Hauptschrein (Itchiju Ryonagare Stil) vom Architekten Mori Motonari errichtet. Zwischen den Schreingebäuden, den Bühnen, dem roten Torii und den Naturpanoramen herrscht ein dramatischer Kontrast, der jeden in Staunen versetzt.

1996 wurde der Itsukushima-Schrein zum „UNESCO Weltkulturerbe Japan“ erklärt. Die japanische Regierung hat mehrere Gebäude und Gegenstände zu nationalen Schätzen erklärt. Acht Jahre später zerstörte ein Taifun das Dach und der Schrein wird erst ein Jahr später wieder eröffnet, doch die Restaurierungen gehen weiter.

Sonntag, 7. Juli 2013

Kafkas düstere Welt


Franz Kafka

Franz Kafka gilt als der rätselhafte Sonderling der großen Literaten des 20. Jahrhunderts, als ihr undurchschaubarster Vertreter. So rätselhaft wie der Schriftsteller, so rätselhaft war auch seine Welt. In seiner Heimatstadt Prag hat sich Kafka literarisch eine eigene Welt, einen eigenen Kosmos erschaffen.

Sein schriftstellerisches Werk, das seinem Willen nach eigentlich niemals hätte publiziert werden sollen, hat Generationen von Lesern in eine "ungeheuere Welt" - so von ihm selbst bezeichnet - entführt, in sprichwörtlich kafkaeske Abgründe der menschlichen Seele, deren durchdringende Schreckensszenarien sowohl eine ungemeine Faszination, als vielfach auch Verständnislosigkeit und Antipathie hervorriefen.

Die Geschichten vom Landvermesser K., der nicht zum Schloss vorgelassen wird, vom Prokuristen K., der eines Morgens "verhaftet" wird und auf seinen Prozess wartet, oder die vom Gregor Samsa, der als riesiger Käfer im Bett erwacht, lesen sich als vieldimensionale Parabeln über die Abgründe menschlicher Existenz und Chiffren des 20. Jahrhunderts.

Moldau-Brücke im Nebel

Kafkas Welt ist düster und bedrohlich, der Mensch wird von anonymen Mächten bedroht und steht ihnen hilflos gegenüber. Er ist diesen Mächten ausgesetzt. Kafkas Welt ist eine allgemeine Chiffre auf die Bedrohung des Menschen durch die moderne Zeit.

Weblinks:

Kafka und Prag
Prag um 1900
Kafka-Museum
Franz Kafka
Kafkas Testamente


Literatur:

Kafkas Welt: Eine Lebenschronik in Bildern
Kafkas Welt: Eine Lebenschronik in Bildern
von Hartmut Binder

Samstag, 6. Juli 2013

Festival d‘Aix en Provence

Aix-en-Provence

Aix-en-Provence ist nicht nur die historische Hauptstadt der Provence sondern auch Universitätsstadt und Stadt der Kunst und Kultur.

In Aix lohnt sich ein Bummel durch die malerische Altstadt und über die Flanierstraße Cours Mirabeau entlang von Platanen, Cafés, Brunnen und zu geschichtsträchtigen Palaishäusern des 17. Jahrhunderts und ein esich der Kathedrale Saint Sauveur.

Viele Künstler suchten hier Inspiration in der lebendigen Stadt mit einer unvergleichlichen Lebensart und einem wunderschönen Umland. Der Maler Paul Cézanne lebte hier und schuf seine berühmtesten Werke.

Festival d‘Aix en Provence

Im Sommer findet in der südfranzösischen Stadt das Internationale Musikfestival statt, das nach dem Zweiten Weltkrieg als Opernfest gegründet wurde. Die Aufführungen fanden zunächst im Hof des ehemaligen Erzbischofpalastes statt, dem Théâtre de l’Archevêché.

Heute befinden sich die Bühnen des Festivals über die Stadt verteilt: am Place des Quatre-Dauphins, am Place des Cardeurs, am Fuße des Bergs Sainte-Victoire und seit Juni 2007 auch im eigens für diesen Zweck erbauten Grand Théâtre de Provence.

Das Festival d‘Aix en Provence gehört zum Pflichtprogramm jedes Klassikliebhabers. Unter freiem Himmel werden auf Plätzen und Straßen überall in der südfranzösischen Stadt Konzerte, Ballettstücke und Opern aufgeführt.

2013 findet das Musikfestival in der Provence vom 4. bis zum 27. Juli statt.

Mittwoch, 3. Juli 2013

Franz Kafka zum 130. Geburtstag

Franz Kafka

Franz Kafka wurde vor 130 Jahren am 3. Juli 1883 im jüdischen Viertel von Prag geboren. Der Prager Schriftsteller gilt als der wohl rätselhafteste und vielschichtigste Autor der Moderne. Alle seine Prosawerke stellten den Menschen in einer Art Selbstentfremdung dar.

Kafka zählt zu den wenigen Autoren des frühen 20. Jahrhunderts, die den größten Teil ihres literarischen Werkes nicht als freie Schriftsteller, sondern neben einer sie voll in Anspruch nehmenden Berufsarbeit geschrieben haben. Dieser Umstand führte dazu, dass Kafka zeit seines Lebens nicht als Schriftsteller wahrgenommen wurde.



Franz Kafka zeichnete in seinen Romanen das Bild einer düsteren Welt, in der der ohnmächtige Einzelne anonymen, undurchschaubaren Mächten und Machtinstanzen gegenübersteht und denen er ausgeliefert ist. Wie in einem Albtraum bewegen sich Kafkas Protagonisten durch ein Labyrinth undurchsichtiger Verhältnisse und sind anonymen Mächten ausgeliefert.

Zu Lebzeiten war Kafka der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt. Seine Skepsis gegenüber seinem Werk und seiner Dichterexistenz überhaupt ging so weit, dass er seinem engsten Freund und Nachlassverwalter Max Brod auftrug, seine unveröffentlichten Texte (darunter alle seine Romane) zu vernichten.

Überzeugt, "daß ich mich mit meinem Romanschreiben in schändlichen Niederungen befinde", hatte Franz Kafka vor seinem Tod, 1924, in "letzter Bitte" an seinen "liebsten" Freund Max Brod verfügt, "alles, was sich in meinem Nachlaß ... findet, restlos und ungelesen zu verbrennen".

Weltweit bekannt wurde Kafkas Werk erst nach dem Zweiten Weltkrieg, zunächst in den USA und Frankreich, in den 1950er-Jahren dann auch im deutschsprachigen Raum.

Heutzutage wird er als einer der wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts eingeschätzt. Seine Werke wurden in alle Sprachen übersetzt und seine Bücher werden in anerkannten Universitäten analysiert.

Weblinks:

Franz Kafka-Biografie - www.die-biografien.de

Franz Kafka-Zitate - www.die-zitate.de

Franz Kafka zum 130. Geburtstag

Franz Kafka
Franz Kafka wurde vor 130 Jahren am 3. Juli 1883 im jüdischen Viertel von Prag geboren. Der Prager Schriftsteller gilt als der wohl rätselhafteste und vielschichtigste Autor der Moderne. Alle seine Prosawerke stellten den Menschen in einer Art Selbstentfremdung dar.

Kafka zählt zu den wenigen Autoren des frühen 20. Jahrhunderts, die den größten Teil ihres literarischen Werkes nicht als freie Schriftsteller, sondern neben einer sie voll in Anspruch nehmenden Berufsarbeit geschrieben haben. Dieser Umstand führte dazu, dass Kafka zeit seines Lebens nicht als Schriftsteller wahrgenommen wurde.



Franz Kafka zeichnete in seinen Romanen das Bild einer düsteren Welt, in der der ohnmächtige Einzelne anonymen, undurchschaubaren Mächten und Machtinstanzen gegenübersteht und denen er ausgeliefert ist. Wie in einem Albtraum bewegen sich Kafkas Protagonisten durch ein Labyrinth undurchsichtiger Verhältnisse und sind anonymen Mächten ausgeliefert.

Zu Lebzeiten war Kafka der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt. Seine Skepsis gegenüber seinem Werk und seiner Dichterexistenz überhaupt ging so weit, dass er seinem engsten Freund und Nachlassverwalter Max Brod auftrug, seine unveröffentlichten Texte (darunter alle seine Romane) zu vernichten.

Überzeugt, "daß ich mich mit meinem Romanschreiben in schändlichen Niederungen befinde", hatte Franz Kafka vor seinem Tod, 1924, in "letzter Bitte" an seinen "liebsten" Freund Max Brod verfügt, "alles, was sich in meinem Nachlaß ... findet, restlos und ungelesen zu verbrennen".

Weltweit bekannt wurde Kafkas Werk erst nach dem Zweiten Weltkrieg, zunächst in den USA und Frankreich, in den 1950er-Jahren dann auch im deutschsprachigen Raum.

Heutzutage wird er als einer der wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts eingeschätzt. Seine Werke wurden in alle Sprachen übersetzt und seine Bücher werden in anerkannten Universitäten analysiert.

Weblinks:

Franz Kafka-Biografie - www.die-biografien.de Franz Kafka-Zitate - www.die-zitate.de Onkels Schätze - Literatur Kafka-Nachlass - »DER SPIEGEL«