Samstag, 15. Oktober 2016

Altherren-Rockfestival in der kalifornischen Wüste

Am letzten Wochenende fand das große Live Concert auf den Empire Polo Grounds von Indio statt.

Die Rolling Stones spielten Beatles-Lieder, Paul McCartney revanchierte sich mit einem alten Titel der früheren Rivalen: Zehntausende Fans sind bei einem Festival der Superlative im kalifornischen Wüstenort Indio mehrfach beglückt worden.


Ein wahres Feuerwerk zündeten am Wochenende weitere Rock-Opas wie Bob Dylan und Neil Young beim neuen Festival Desert Trip, Pink Floyd-Mitbegründer Roger Waters und The Who sollten folgen.

Den Auftakt des Festivals am Freitagabend gab Bob Dylan. Riesengross waren seine berühmten Songs, er selbst dagegen nur winzig klein auf der Bühne - zu seinem Auftritt waren auf der Grossleinwand nur alte Schwarzweiss-Aufnahmen zu sehen.


Überlebensgross zeigten sich dagegen die Rolling Stones als zweiter Act des Abends: "Willkommen im Seniorenheim von Palm Springs für nette britische Musiker", begrüsste Mick Jagger sein Publikum ironisch, um gleich danach beim Veteranantreff ordentlich loszulegen.

Er bewies, dass er mit 73 Jahren seinen Hüftschwung noch ebenso beherrscht wie seine Lieder - und dazu auch noch die Musik einer "anderen grossen Gruppe": Überraschend ertönte "Come Together" aus den Lautsprechern, ein Klassiker der Beatles von ihrem vorletzten Album "Abbey Road".




Weblink:


Altherren-Rockfestival
- www.bote.ch

Hergé-Ausstellung im Pariser Grand-Palais

Hergé ist eine Kultfigur - in Europa aber auch weltweit. Die Art, wie er Geschichten erzählte und illustrierte, haben Generationen von Lesern und Künstlern inspiriert. Das Pariser Grand Palais zeigt nun eine große Retrospektive über den Erfinder des berühmten Comics "Tim und Struppi".



Hergé war der Erfinder der Figuren "Stups und Steppke" oder "Jo, Jette und Jocko". 1983 starb Hergé im Alter von 75 Jahren. Hergé ist vor allem für die Erfindung des beliebten Comics "Tim und Struppi" wohl am besten bekannt. Insgesamt 24 Abenteuer schuf er um den Reporter Tim und erlangte mit den Geschichten große Beliebtheit in allen Altersgruppen. Und das weltweit: In 110 Sprachen und Dialekte wurden die Comics übersetzt und mehr als 250 Millionen Bücher verkauft.



Die Ausstellung im Grand Palais beleuchtet Hergé von einer unbekannten Seite.Er war dieser nicht nicht nur Schöpfer von "Tim und Struppi", sondern auch Grafikdesigner und Maler . Allerdings fühlt er sich nicht genug anerkannt, weil selbst seine Freunde ihm rieten: "Bleib bei deinen Comics." Damit habe er definitiv mehr Erfolg.

Weblink:

Allroundtalent: "Tim und Struppi"-Erfinder Hergé im Grand-Palais - www.dw.com

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Bob Dylan erhält den Literaturnobelpreis

Bob Dylan

Der diesjährige Nobelpreis für Literatur geht an den amerikanischen Folk-Sänger und Songwriter Bob Dylan. Das teilte die Schwedische Akademie in Stockholm mit. Das etwas verstaubte Image des Nobel-Komitees wurde mit dieser mutigen Entscheidung in den Wind geblasen.

Der amerikanische Sänger und Autor wird mit dem Nobelpreis für Literatur 2016 ausgezeichnet. Bob Dylan ist der erste Songwriter, der mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wird. Die Schwedische Akademie würdigte damit Dylans "poetische Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Gesangstradition".

Der 75-Jährige, der bereits mehrfach für die Auszeichnung im Gespräch war, ist seit fünfeinhalb Jahrzehnten im Musikgeschäft und hat die Folk- und Rockszene entscheidend mitgeprägt. Er gilt als einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Dylan hat Generationen von Schriftstellern und Künstlern beeinflusst und geprägt und die Gattung der Pop-Lyrik erschaffen.


Leonard Cohen hat über den Literatur-Nobelpreis für Bob Dylan gesagt, das sei, als ob man dem Mount Everest eine Medaille dafür geben würde, der höchste Berg zu sein.


In der Literaturwelt stieß die Wahl des schwedischen Nobel-Komitees auf geteilte Reaktionen. In Amerika war die Wahl für einige Literaten ein schwarzer Tag: Großschriftsteller wie Thomas Pynchon, Don DeLillo und Philip Roth, die schon seit Jahren als Anwärter auf den Literaturnobelpreis gelten, gingen bei der Wahl erneut leer aus.


Bob Dylan wurde am 24. Mai 1941 als Robert Allen Zimmerman in Duluth, Minnesota, geboren. Dylan ist ein US-amerikanischer Folk- und Rockmusiker und Lyriker. Der musikalisch äußerst vielseitig talentierte Folk-Sänger spielt Gitarre, Mundharmonika, Orgel und Klavier. Dylan ist ein Poet. Er schreibt raffiniert, zitiert, gibt sich seiner Lust an wuchernden Metaphern hin als wäre er Shakespeare und treibt unsere realistische Weltwahrnehmung ins Surreale, Absurde, Groteske.

Wenn das schwedische Nobelpreiskomitee mit der diesjährigen Verleihung auch ein politisches Signal ausgesendet haben sollte, dann das, das Bob Dylan als Sänger und Poet des anderen Amerika gilt. In einer sich stets wandelnden Welt blieb er sich stets treu. - »How does it feel?« - Ob Bob Dylan sich wohl über die Preisverleihung gefreut hat? - »The answer is blowin in the wind«.


Weblinks:

Bob Dylan erhält Literaturnobelpreis - www.tagesschau.de/kultur

Bob Dylan erhält Literaturnobelpreis - Kultur - www.sueddeutsche.de/kultur

US-Musiker: iteraturnobelpreis geht an Bob Dylan - ZEIT ONLINE - www.zeit.de/kultur

Sänger und Poet des anderen Amerika - www.nzz.ch/feuilleton


Blog-Artikel:

Bob Dylan 75. Geburtstag - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com

Literatur:

Chronicles Vol. 1
Chronicles Vol. 1
von Bob Dylan


Dienstag, 11. Oktober 2016

Polnischer Regisseur Andrzej Wajda gestorben

Andrzej Wajda

Der polnische Regisseur Andrzej Wajda ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Der Altmeister des polnischen Kinos ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Polen verliert einen Meister seines Genres, denn Andrzej Wajda zählte zu den ganz Großen, zur Elite polnischer Regisseure der Nachkriegszeit.

Als Absolvent der Filmhochschule Lodz hatte er sein Handwerk an demselben Ort gelernt wie Roman Polanski, Krzysztof Zanussi und Krzysztof Kieślowski. Er machte Filme in der realistischen Schule mit zentralen Themen über die polnische Geschichte.

Er war ein mutiger und unbequemer Filmemacher, der der Zensur im kommunistischen Polen mehrfach trotzte. Besonders sichtbar wurde dies in seinen Filmen "Der Mann aus Marmor" - eine kritische Auseinandersetzung mit dem Stalinismus - sowie in dem Werk "Der Mann aus Eisen" - über den Aufstieg der unabhängigen Gewerkschaft Solidarnosc. Beide Streifen wurden international gefeiert.


Andrzej Wajda schuf viele Klassiker der »polnischen Filmschule«. In Polen gilt die Filmkunst als die zehnte Muse. Der Meisterregisseur hat in seinen Spielfilmen dem polnischen Kino internationale Beachtung verschafft und 2002 sogar eine eigene Filmschule gegründet.


Wajda hat in seiner langen Laufbahn insgesamt mehr als 60 Filme gedreht, 30 Theateraufführungen inszeniert und fast alle wichtigen Filmpreise erhalten - darunter einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Seine Schauspieler verehrten den Regisseur Andrzej Wajda, denn am Set galt: "Wir machen den Film zusammen". Umstritten war jedoch seine Auseinandersetzung mit Lech Walesa.


Zentrales Thema seiner Filme war die Geschichte Polens. 2007 drehte Wajda seinen wohl persönlichsten Film "Katyn". Eine Hommage an mehr als 22.000 kriegsgefangene polnischen Offiziere, die vom sowjetischen Geheimdienst im Zweiten Weltkrieg ermordet wurden.

Große Beachtung fand auch sein 2013 fertiggestelltes Porträt von Lech Walesa. Ein Film, der in Kreisen der polnischen Regierungspartei "Recht und Gerechtigkeit" für massive Kritik sorgte.


Weblinks:

Filmregisseur Andrzej Wajda gestorben - www.nzz.ch/feuilletonnzz.ch

Polnischer Regisseur Andrzej Wajda ist tot - www.bote.ch

Ein umstrittener Meister - www.tagesschau.de



Samstag, 8. Oktober 2016

»Desert Trip-Festival« in Kalifornien

»Desert Trip-Festival« in Kalifornien

Am Wochende findet vom 7. bis zum 9. Oktober und auf dem darauffolgenden Wochenende das dreitägige »Desert Trip«-Festival in Indio in Kalifornien statt. Ein etwas betagter Teilnehmer warnt schon mal vor: »Desert Trip« ist ein Festival "für alte Leute", sagt Mick Jagger.

»Desert Trip« ist ein gigantisches Denkmal für die goldene Generation der Rockmusik, ein letztes großes Feuerwerk, das Aufblähen der Stars zur Supernova, bevor es dunkel wird am Rockstarhimmel.

Mit dabei ist die goldene Generation der Rockmusik und einige legendäre Musikgrößen. Bei dem Mega-Festival in der Wüste spielen  Bands wie The Who, Rolling Stones und Rocklegenden wie Bob Dylan, Paul McCartney und Neil Young.

Bob Dylan und die Stones werden die Show am Freitag abends eröffnen. Neil Young und seine Begleitband »Promise of the Real« werden mit Paul McCartney am Samstag gemeinsam auftreten - mit dem ehemaligen Beatle als Headler. Und The Who und der frühere Pink Floyd Singer-Songwriter Roger Waters werden das Event in Indio dann am Sonntag ausklingen lassen.

The Who at Desert Trip Festival

Der Weg in die Wüste kann sich womöglich lohnen. Den Besuchern bietet sich bei dem Veteranentreffen in der Wüste von Kalifornien die letzte Gegenheit, diese Ansammlung von Rockstars zu erleben. Es werden 150.000 Besucher an zwei Wochenenden erwartet, die für Einnahmen von geschätzten 160 Millionen Dollar sorgen sollen.

Weblink:


Desert Trip-Festival - www.desertTrip.com

Bevor es dunkel wird am Rockstarhimmel - kurier.at/kultur




Mittwoch, 5. Oktober 2016

Uraufführung von Richard Strauss' Oper »Ariadne auf Naxos«


Die Uraufführung von Richard Strauss' Oper »Ariadne auf Naxos« jährt sich zum 100. Mal. Für die damalige Zeit war es unzeitgemäße Oper, denn die Welt hatte damals, mitten im Ersten Weltkrieg, andere Sorgen als die Leiden einer griechischen mythologischen Figur, die gerade von ihrem Liebhaber verlassen wurde. Und doch sollte das Stück durch einen genialen Einfall richtungsweisend für die Moderne werden.

Straussens Librettisten Hugo von Hofmannsthal war es gelungen, den genialen Compagnon zu einem revolutionären Theaterplan zu verführen. »Ariadne« sollte ursprünglich nur ein „Operchen“ werden, um an Stelle des seinerzeit üblichen Balletts Hofmannsthals Molière-Arrangement »Der Bürger als Edelmann« ausklingen zu lassen.

So überwanden Hofmannsthal und Strauss die von ihnen selbst mitgetragene Moderne auf eine Weise, die zukunftsträchtiger war als alles, was scheinbar fortschrittlichere Schriftsteller- und Komponistenkollegen zu jener Zeit wagten.

In Umkehrung von Wagners Wort dürfte man angesichts des seinerzeit ganz unzeitgemäß wirkenden Projekts vielleicht fragen: „Konnt' ein Unsinn sinniger sein?“ Vielleicht ist es kein Zufall, dass »Ariadne II« in Wien ihre Uraufführung erlebte.

Weblnk:

Ariadne auf Naxos Böhm Janowitz

Samstag, 1. Oktober 2016

Das Beethovenfest 2016


Unter dem Motto "Revolutionen" findet das Festival vom 9. September bis zum 9. Oktober in der Geburtsstadt des Komponisten statt. Das Festival unter der Leitung von Nike Wagner steht unter dem Motto "Revolutionen".


Festival als Vorgeschmack zum Beethoven-Jubiläumsjahr 2020. Im Jahr 2020 findet der 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens statt, der in Bonn gefeiert wird.

Das Motto für das Festival erscheint durchaus naheliegend: Beethoven schuf Werke, die Revolutionen im Innern der Musik bewirkten. Beethovens Sinfonie "Eroica" ist als Revolutionswerk in die Musikgeschichte eingegangen. Die 3. Sinfonie inspiriert auch heute noch moderne Komponisten.


Der zentrale Punkt unter den 23 Spielstätten in Bonn und Umgebung ist die Bonner Beethovenhalle - noch in dieser Saison zumindest. Wie es danach aussieht, dürfte der Festivalleitung Kopfzerbrechen machen: Ab Oktober wird der Saal restauriert; die veranschlagten Kosten bezifferte der Bonner Oberbürgermeister auf 63 Millionen Euro. Zwei Jahre sollen die Bauarbeiten andauern.

Weblinks:

Revolutionen in Bonn: Das Beethovenfest 2016

"Werke, die Revolutionen im Innern der Musik bewirkten"

Beethovens Sinfonie Eroica uraufgefuhrt