Dienstag, 21. Mai 2019

Formel 1-Legende Niki Lauda gestorben

Niki Lauda

Er zählte zu den Großen in der Formel 1-Geschichte. Dreimal holte er den WM-Titel. Sein Markenzeichen war die rote Baseball-Kappe. Nun ist Niki Lauda mit 70 Jahren gestorben. Der Formel 1-Pilot hat stets ein Leben auf der Überholspur geführt, das nun zu Ende gegangen ist.


Niki Lauda ist nicht nur weltberühmt – er ist längst eine Rennlegende. Dreimal war er Weltmeister (1975, 1977 und 1984). Auch 1976 hätte er auf Ferrari Weltmeister werden können, aber sein grauenvoller „Feuerunfall“ auf dem Nürburgring zwang ihn zu einer fünfwöchigen Pause.

Legendär wurde er durch den Horror-Unfall 1976 auf dem Nürburgring und seine Rückkehr nach nur 42 Tagen. Kaum ein anderer wäre nach so kurzer Zeit wieder in einen Rennwagen gestiegen. Lauda tat es und fast hätte er die Weltmeisterschaft in jenem Jahr doch noch gewonnen. Aber im letzten Rennen in Japan – bei strömendem Regen – gab er auf. Auch das war typisch Lauda. Das Rennen bei strömendem Regen zu beenden, war ihm zu gefährlich. James Hunt wurde ganz knapp vor Lauda Champion.

"Wie kann der Depperte wieder fahren, wenn er gerade verbrannt ist?", fragte Lauda einmal stellvertretend für alle Kritiker und Zweifler. Die Erklärung lieferte er gleich hinterher: "Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist."


Niki Lauda hatte seit seinem schweren Unfall auf dem Nürburgring 1976, bei dem der Priester ihm schon die letzte Ölung erteilt hatte, immer wieder gesundheitliche Probleme. Damals war sein Rennwagen in Brand geraten, Lauda saß fast eine Minute lang in den Flammen und atmete giftige Dämpfe ein, bevor er gerettet wurde. Trotz schwerster Verletzungen und Verbrennungen kehrte er nur 42 Tage später auf die Rennstrecke zurück: Bei seinem ersten Rennen nach dem Unfall wurde er in Monza Vierter.

Als ausgebildeter Pilot wechselte er das Steuer, setzte sich hinter das Steuer eines Flugzeug und gründete eine eigene Fluggesellschaft. Bereits während seiner Motorsport-Karriere wurde er erfolgreicher Unternehmer und Gründer einer eigenen Luftfahrgesellschaft. Ende der 70er-Jahre gründete Lauda seine eigene Airline, die er zwei Jahrzehnte später an die Austrian Airlines verkaufte. Der Luftfahrtindustrie blieb der leidenschaftliche Pilot weiterhin verbunden. Seine neue Fluglinie Niki ging später in Air Berlin auf.

Lauda erlebte in seinem Leben Höhen und Tiefen und kam immer wieder zurück, denn er war eine große Kämpfernatur, der immer wieder Rückschläge wegstecken mußte. Er bewies den Österreichern und der Welt immer wieder aufs Neue, dass man aus jedem Rückschlag gestärkt hervorgehen kann. Niki wurde zum Phönix, als er seinen Feuerunfall überlebte und erneut Weltmeister wurde. Danach erhob er sich tatsächlich in die Lüfte und gründete eine Fluggesellschaft. Damit schien er allen irdischen Maßstäben entwachsen.

Niki Lauda war bis zuletzt als TV-Kommentator und Mitbesitzer von Mercedes-Racing noch immer eine berühmte und gefragte Figur an den Pisten. - Der Mann mit der roten Baseball-Kappe wird fehlen.

Weblink:

Niki Lauda ist tot - www.spiegel.de/sport

Videos:

Niki Lauda ist tot! Er Verstarb am 20.5.2019 - Youtube

Niki Lauda: Erfolge der Formel 1-Legende bleiben unvergesslich" - Youtube

Literatur:

Niki Lauda: von außen nach innen
Niki Lauda: von außen nach innen
von Hartmut Lehbrink

Samstag, 18. Mai 2019

Zugang zu Machu Picchu eingeschränkt


Tausende Menschen besuchen die legendäre Inkastadt Machu Picchu täglich - und gefährden sie damit zugleich. Um die Stätte vor dem Verfall zu schützen, wird der Zutritt zu wichtigen Sehenswürdigkeiten eingeschränkt.

Fast 6.000 Besucher besuchen die historische Inkastadt Machu Picchu täglich - mit zerstörerischer Wirkung für die die jahrhundertealten Steinoberflächen. Nun schränkt Peru den Zugang zu drei wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stätte ein. Wie die Regierung mitteilte, werde der Zutritt zum Sonnentempel, dem Tempel des Kondors und dem Intihuatana-Stein zunächst für einen Zeitraum von zwei Wochen streng kontrolliert.

Die Maßnahmen seien "angesichts der Anzeichen des Verfalls notwendig, um Machu Picchu zu bewahren", erklärte das Kultusministerium.

Machu Picchu

Der Archäologe Hiram Bingham von der Yale-Universität stieß im Juli 1911 zufällig auf die dschungelüberwucherten Ruinen, als er in diesem Teil Perus nach der letzten Inka-Hauptstadt Vilcabamba suchte. Seine Wiederentdeckung machte die in den Bergen der Anden abgelegene alte Inka-Stadt Machu Picchu weltberühmt. Damals hätte sich Bingham allerdings nciht träumen lasse, daß Macchu Picchu einmal eine überlaufene Touristenattraktion in den Bergen Perus werden würde.

Wer als Besucher etwas Zeit in Peru mitgebracht hat und besser zu Fuß ist , dem viertägigen Treck nach Choquequirao zu empfehlen, der inoffiziellen Schwesterstadt Macchu Picchus. Die Kulturstätte ist genauso schön und aufgrund des Aufwandes weit weniger überlaufen.


Literatur:

Die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Welt
Die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Welt
von Sherry Collins


Weblinks:

Zugang zu Machu Picchu eingeschränkt - www.tagesschau.de

Streit über Weltwunder - Wer hat Machu Picchu wiederentdeckt? - www.tagesschau.de

Machu Picchu feiert Jubiläum - Vor 100 Jahren "für die Welt" entdeckt - ntv.de

Blog-Artikel:

Die alte Inkastadt Machu Picchu vor 100 Jahren entdeckt - Caleidoscop-Blog




Mittwoch, 15. Mai 2019

72. Filmfestival in Cannes eröffnet


Das Filmfestival in Cannes findet dieses Jahr zum 72. Mal statt. Das 72. Filmfestival im südfranzösischen Cannes ist am Mittwochabend offiziell eröffnet worden. Zum Auftakt stand die Vorführung des französischen Dramas "Les Fantômes d'Ismaël" auf dem Programm.

In den kommenden Tagen steht Cannes einmal mehr ganz im Zeichen des Kinos. Cannes ist für zehn Tage der Nabel der Kinowelt. Das Festival dieses mal ganz in rot wartet auch dieses Jahr mit eienm Staraufgebot bei den Filmfestspielen auf. In diesm Jahr gibt es mal wieder ein beeindruckendes Staraufgebot.


Der Film "" machte den Auftakt in die Filmfestspiele. Im Rennen um die begehrte Goldene Palme konkurrieren 19 internationale Spielfilme - darunter der Film "" vom Regisseur.

Mittwoch, 8. Mai 2019

Die Erfindungen Leonardo da Vincis


Leonardo da Vinci

Leonardo da Vinci (1452 – 1519) wuchs im Florenz der Medici auf, arbeitete in der Werkstatt des florentinischen Malers und Bildhauers Verrocchio, diente als Hofkünstler in Mailand, als Kriegsingenieur Cesare Borgias und verbrachte einen luxuriösen Lebensabend am Hof des kunstliebenden französischen Königs.

Die Renaissance gilt als die Epoche des Maßes, der Vermessung und der künstlerischen Neugeburt des Menschen. Leonardo da Vinci, bis heute der Inbegriff des Universalgelehrten, ist selbst in der an Genies nicht armen Epoche der Renaissance noch eine Ausnahmeerscheinung.

Kaum etwas geistert so unhinterfragt durch unser modernes Selbstverständnis wie das Bild vom genialen Renaissance-Menschen. Gern bewundern wir in ihm den Vorläufer der Moderne - also unserer selbst. Als genialster aller genialen Renaissance-Menschen gilt Leonardo da Vinci, nicht zuletzt der Initiative Benito Mussolinis wegen, dem offensichtlich an einem großen italienischen Vorfahren seiner eigenen Größe gelegen war. Unter Mussolini wurde Leoardo zum Gegenstand eines wahren Kultes. Der Leonardo-Kult hat sich bis heute überlebt.

Leonardo da Vinci gilt als das größte Universalgenie aller Zeiten. Über 80 Erfindungen werden ihm zugeschrieben, darunter das Untersee-Boot, der Hubschrauber oder die Druckerpresse. Ihm werden technische Erfindungen wie Flugzeug, U-Boot, Auto, Panzer etc. gutgeschrieben, die aufgrund der großen historischen Entfernung geradezu wundersam anmuten. Doch zu seinen Lebzeiten entstand kein einziger Prototyp und fast keine ausgereifte technische Erfindung.

Heute ist Leonardo eher als Ingenieur von höchsten Vorläufer-Gnaden gefragt. Viele seiner Erfindungen wurden erst später zu ausgereiften Produkten. In jüngster Zeit wurden viele seiner Erfindungen von verschiedenen Experten ihres Faches nachgebaut und auf ihre Funktionsfähigkeit hin überprüft. Untersucht man jedoch Leonardos zeichnerische Entwürfe auf ihre prinzipiell technische Tauglichkeit hin, läßt sich nüchtern feststellen, daß keine seiner technischen Skizzen zu einer Erfindung taugt und keine einzige seiner vermeintlichen Erfindungen funktioniert.

Es ist Zeit, mit dem Vorurteil aufzuräumen, daß der rastlose und umtriebige Erfinder Leonardo da Vinci einfach alles konnte: Genial malen, phantastische Bauwerke entwerfen, Grundlegendes in allen Bereichen der Wissenschaften entdecken und dann noch durch seine Erfindungen die Grundlagen unserer modernen Welt schaffen.Unter dem  Gesichtpunkt der praktischen Tauliglichket stehen die Erfindungen Leonardo da Vincis unter einem anderen Licht.

2019 erschien Matthias Eckoldts Buch "Leonardos Erbe", in dem er die Erfindungen Leonardo da Vincis untersuchte. Dabei kam er zu dem Schluss, dass keiner der Entwürfe für eine Erfindung taugten und der Geniekult um Leonardo der faschistischen Propaganda von Benito Mussolini entstammt.

Literatur:

Leonardos Erbe: Die Erfindungen da Vincis – und was aus ihnen wurde
Leonardos Erbe: Die Erfindungen da Vincis – und was aus ihnen wurde
von Matthias Eckoldt


Weblinks:

Leonardo da Vinci-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Leonardo da Vinci-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de


Sonntag, 28. April 2019

Leonardo da Vinci 500. Todestag









Der rast- und ruhelose Künstler Leonardo da Vinci starb vor 500 Jahren am 2. Mai 1519 in seinem letzten Domizil am Ende seines Lebens in Chateau de Cloux in Frankreich.

Der Künstler wuchs im Florenz der Medici auf, arbeitete in der Werkstatt des florentinischen Malers und Bildhauers Verrocchio.

Leonardo da Vinci war einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Renaissance und ein hochtalentierter und vielseitiger Erfinder, denn er wirkte als Maler, Bildhauer, Architekt, Naturforscher und Ingenieur.


Leonardo zählt bis heute zu den größten Genies in der Geschichte der Menschheit. Sein herausragendes Talent umfasste sowohl die Malerei, Bildhauerei und Architektur als auch die Naturwissenschaften und das Ingenieurwesen.


Leonardo war ein Universal-Genie, welches auf den verschiedendsten Gebieten geniale erfinderische Leistungen vollbrachte. Neben weltberühmten Gemälden des Renaissance-Künstlers und einer Fülle von Zeichnungen und Skizzen, schuf er plastische Werke und wirkte als Baumeister.

Er machte zahlreiche bedeutende Erfindungen auf dem Gebiet der Mechanik, wie z.B. ein Untersee-Boot, Flugmaschinen, der mechanische Webstuhl, bewegliche Brücken, Pumpen, Tauchgeräte.

Seine Neugier und sein Forscherdrang waren grenzenlos. Er verstand alles, was sich bewegte und erfand auch fürchterliche Kriegsmaschinen, die Tod und Zerstörung brachten.

Der umtriebige und rastlose Erfinder ersann Tauchgeräte, um auf den Grund des Meeres vorzustossen und konstruierte Flugmaschinen, lange bevor es Menschen gelang, in die Lüfte zu schweben.

Sein grösster Traum war der Traum vom Fliegen. Leonardo aus Vinci entwickelte Flugmaschinen mit beweglichen Flügeln, lange bevor es Menschen gelang, in die Lüfte zu schweben. In Sachen Karriere gab es für Leonardo in Florenz jedoch keine Höhenflüge.

Mona Lisa

Berühmt wurde Leonardo da Vinci als Maler. Seine bekanntesten Werke sind zwei Gemälde: die »Mona Lisa« und das »Abendmahl«. 1498 malte er sein berühmtes Gemälde »Abendmahl«, das Jesus mit seinen Jüngern zeigt. Leonardo da Vinci war ein Perfektionist, der viele Gemälde nicht fertig gebracht hat, weil er zu perfekt sein wollte. Er stellte den Geist, die cosa mentale, über die Realisation.

Leonardo da Vinci wurde am 15. April 1542 in Vinci, einem kleinen Ort in der Nähe von Florenz in der
»Casa Natale« geboren. Sein Geburtsort Vinci war ein Kastell oder befestigtes Hügeldorf im Florentiner Territorium - 30 km westlich von Florenz - nahe Empoli, von dem die Familie seines Vaters ihren Namen ableitete.


Literatur:

Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt
Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt
von Volker Reinhardt

Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte
Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte
von Bernd Roeck

Leonardo da Vinci. Das zeichnerische Werk
Leonardo da Vinci. Das zeichnerische Werk
von Frank Zöllner


Weblinks:



Leonardo da Vinci-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Leonardo da Vinci-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de


Blog-Artikel:

Raffael 525. Geburtstag - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.de

Leonardo da Vinci-Ausstellung in der »Casa Natale« - Museumswelt-Blog - museums-welt.blogspot.de

Samstag, 27. April 2019

Kathedralen als Monumente der Ewigkeit

Kölner Dom

Jedes Land hat seine Bauwerke von hoher Bedeutung. Die Bedeutuung eines Bauwerkes hängt von dem Anspruch des Gebäudes und der Symbolik ab, welche von ihm ausgeht. Kirchengebäude sind bevorzugte Bauwerke mit hoher Ausstrahlungskraft.

In Deutschland gibt es Bauwerke mit vergleichbarer Symbolik wie die Kathedrale Notre-Dame. Den Kölner Dom, die Frauenkirche von Dresden und das Brandenburger Tor lassen sich mit dieser Kathedrale durchaus vergleichen.

Die Architekturgeschichte bedeutender Baudenkmäler lehrt, daß diese niemals architektonisch und baulich vollendet sein werden. Weder der Kölner Dom, noch der Petersdom, noch ein neu aufgebautes Notre Dame werden so gesehen jemals fertig werden. Derartige Bauwerke werden immer "Baustellen der Ewigkeit" sein. Was die Menschen dann auch an die Ewigkeit erinnern sollte ist, wie vergänglich diese Bauten sein können.


Bauwerke sind nicht für die Ewigkeit erschaffen.

Kathedralen verkörpern seit 1700 Jahren die Vorstellung von Gottes Herrlichkeit auf Erden und repräsentieren zugleich die Macht der Kirche und des Klerus. Die Faszination, die von diesen Sakralbauten ausgeht, spiegelt sich in den prachtvollen Monumenten wieder.

Die Kathedrale ist ein Monument der Ewigkeit, ihre Zerstörung erinnert jedoch an die Vergänglichkeit der Welt, denn Bauwerke sind nicht für die Ewigkeit erschaffen. Der Brand der Kathedrale »Notre-Dame de Paris« macht deutlich, daß von Menschen erschaffene Bauwerke und Gebäude keine Werke für die Ewigkeit sind, sondern alle Bauwerke von durchaus vergänglicher Natur und Dauer sind.

Auch die Vorstellungen von Ewigkeit sind wie die Bauwerke einem steten Wandel unterzogen und haben sich heute durchaus verändert. Solche "Ewigkeitswerte" scheinen heute aber leider in großen Teilen der Bevölkerung zunehmend von anderen, ebenso kurzlebigen wie fragwürdigen "Werten" verdrängt zu werden, so dass sich viele ihrer echten Werte oft gar nicht mehr richtig bewusst sind.

Der Mensch und die Welt, in der er lebt und die er - auch mit seinen Bauwerken erschafft - beide sind vergänglich wie die Zeit. Beide unterliegen dem ewigen Kreislauf des Lebens: Geburt, Heranwachsen, Erwachsenwerden und Tod. Dieser Zyklus schließt auch die Wiedergeburt mit ein. Im Zyklus eines Bauwerkes folgen dem Aufbau die Blüte und der Verfall - und einer Zerstörung folgt der Wideraufbau. Diese Erkenntnis spendet Trost auch in Zeiten der Not oder Katastrophe wie dem Brand von Notre Dame.

Der Verfall droht immer, wenn man nicht genügend Anstrengungen unternimmt, Geschichte zu achten und zu bewahren, und sie für kommende Generationen in materiellem Wert und immatiellem Wesen zu erhalten. Diese Anstrengungen sind immer aller Mühen wert.


Blog-Artikel:

Die Kathedrale Notre Dame von Paris - Kulturwelt-Blog

Literatur:

Kathedralen
Kathedralen
von Uwe Toman


Die großen Kathedralen. Gotische Baukunst in Europa
von Uwe A. Oster

Mittwoch, 24. April 2019

Hannelore Elsner mit 76 Jahren gestorben

Hannelore Elsner

Charakterdarstellerin und Ikone des deutschen Films: Die Schauspielerin Hannelore Elsner ist tot. Nach kurzer, schwerer Krankheit starb sie am Wochenende mit 76 Jahren. Hannelore Elsner war eine beim Publikum beliebte Schauspielerin. Sie begann in Gansterbraut-Rollen und endete als weibliches Rollenmodell.

Am 26. Juli 1942 wurde die Schauspielerin im bayerischen Burghausen nahe der österreichischen Grenze geboren, später wuchs sie im nahen Neuötting auf, bevor die Familie nach München zog. Erste Engagements als Schauspielerin hatte sie an den Münchner Kammerspielen und an der Kleinen Komödie München.

Als Partnerin von Freddy Quinn drehte sie 1959 ihren ersten Film mit "Freddy unter fremden Sternen". Ihr Kinodebüt gab sie 1961 unter der Regie von Johannes Kai in "Das Mädchen mit den schmalen Hüften".

Einem breiten Publikum bekannt, wurde Elsner mit der Titelrolle "Die Kommissarin" in der gleichnamigen, in Frankfurt am Main spielenden ARD-Krimiserie. Von 1994 bis 2006 liefen 66 Episoden der Reihe. Elsner war die erste Frau, die in einer deutschen Krimiserie die weibliche Hauptrolle spielte.

Die Schauspielerin liebte im Alter das intensive Spiel der tiefgründigen Rollen. In mehr als 200 Film- und Fernsehrollen spielte die Schauspielerin mit dem strahlenden Lachen und der markanten Stimme. Elsner wurde unter anderem mit dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Als Kino-Darstellerin wurde sie jedoch erst im späten Alter berühmt. Für ihre Rolle der fiktiven Schriftstellerin Hanna Flanders in "Die Unberührbare" aus dem Jahr 2000 erhielt Hannelore Elsner die "Lola" als beste Hauptdarstellerin, den Preis der deutschen Filmkritik und den Bayerischen Filmpreis.

Hannelore Elsner war nicht nur eine unglaublich intensive Charakterdarstellerin, sie war auch gesellschaftlich und politisch engagiert: gegen das Vergessen und Verdrängen des Holocaust, für an AIDS erkrankte Menschen und gegen ihre Ausgrenzung, um nur zwei Beispiele zu nennen.