Freitag, 10. Oktober 2025

Orson Welles 40. Todestag

Orson Welles


Orson Welles starb vor 40 Jahren am 10. Oktober 1985 in Los Angeles nach einem wechselvollen Leben an Herzversagen. Orson Welles war ein berühmter amerikanischer Schauspieler, Filmregisseur und Drehbuchautor des 20. Jahrhunderts.

Orson Welles hat Film-, Theater- und Hörspielgeschichte geschrieben. Bis zu seinem Tod hat er in 70 Filmen gespielt und führte in weiteren 12 Filmen Regie. Sechs Filme sind bis heute unvollendet. Welles war ein ewiges Wunderkind, ein Sensationsmacher, eine Skandalfigur, ein Zauberer und ein Spieler.

Die Welt geriet ihm schon früh zur zauberhaften Illusion. Schon in frühen Jahren ging der begabte Illusionär nach New York, wo er am Broadway in zahlreichen klassischen Theaterstücken und als Bühnenregisseur großartige Erfolge feierte.

Im Oktober 1938 wurde Orson Welles schlagartig durch eine Radioübertragung des Hörspiels »Krieg der Welten« bekannt, welches von der Landung der Marsmenschen auf der Erde in einer dokumentarischen Radiosendung kündete. Welles stellte die Handlung während der Übertragung dabei so authentisch dar, dass das im Radio übertragene Hörspiel im zahlreichen amerikanischen Grossstädten an der Ostküste für Panik sorgte.

In der Halloween-Nacht 1938 geriet dem Sensationsmacher die Welt zum großen Spektakel. Es war der Geniestreich des jungen Orson Welles, der mit diesem Hörspiel-Spektakel Mediengeschichte schrieb. Der Weg nach Hollywood stand ihm nun offen und er bekam bei dem großen Filmstudio RKO als Regisseur freie Hand für seine Produktionen.

Als eine Parabel auf das Leben des amerikanischen Zeitungsverlegers Randolph Hearst entstand Wells' berühmtester Film »Citizen Kane« (1941), der bis heute als Meilenstein in der Filmgeschichte gilt. Der Hauptdarsteller John Foster Kane besitzt einen Verlag, ein grosses Schloss und materiellen Reichtum, doch das Rätsel die Kindheitsinnerung seiner Jugend, der Schlitten Rosebud, bleibt unerfüllt und ungelöst.

Orson Welles

Nach dem Erfolg dieses Filmklassikers stürzte sich Welles als Regisseur gleich in mehrere Filmprojekte gleichzeitig, von denen er nur eines - »Der Ruhm des Hauses Amberson« - zu Ende bringen konnte. Sein Ruf in Hollywood hatte danach sehr gelitten.

»Hollywood ist schon in Ordnung.
Nur die Filme sind halt so schlecht.«

Nach drei Filmen in Hollywood hatte Welles bereits seinen Ruf als Regisseur verspielt. Als Schauspieler hatte er noch Chancen, wenngleich es schwer war, ihn passend zu besetzen. Von Hollywood enttäuscht verlies er 1948 Hollywood und ging nach dem Krieg nach Europa, um sich dort filmischen Produktionen zu widmen.

Die Rolle seines Lebens spielte der Schauspieler Orson Welles 1949 als Harry Lime in dem düsteren Film »Der dritte Mann«, der im geteilten Wien der Nachkriegszeit im Schiebermilieu spielt. Am Tag der Ankunft seines Freundes Holly Martins wird Lime auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt. Von einem britischen Offizier erfährt Martins, dass ausgerechnet sein alter Schulfreund Lime ein skrupelloser Schwarzhändler gewesen sei.

Orson Welles

Ende der 1940er und Anfang der 50er Jahre verfilmte Welles - ein Mann mit der Präsenz einer Shakespeare-Figur - einige historische Shakespeare-Stücke wie "Macbeth" (1948) und "Othello" (1951). In Las Vegas trat er in den 1950er Jahren als Varieté-Künstler als der Magier "The Great Orsino" auf.

Orson Welles

Welles versuchte in Europa seine Film-Projekte selbst zu realisieren. Er mußte nun als unabhängiger Produzent das Geld zur Finanzierung seiner Filme selbst beschaffen und auf Kosten seiner eigenen Existenz arbeiten.

Um das Geld dafür zu verdienen, spielte er in über 100 Filmen mit. Dass er dabei auch an minderwertigen Projekten mitwirkte – er spielte in Werbespots mit und synchronisierte billige Zeichentrickserien – ließ sein Ansehen in der Öffentlichkeit weiter sinken.

Orson Welles gilt dennoch das ewige Wunderkind als einer der besten Schauspieler und Regisseure des 20. Jahrhunderts. Orson Welles wurde vor 100 Jahren am 6. Mai 1915 in Kenosha im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin geboren.

Seine letzte Ruhestätte fand der Schauspieler in der südandalusischen Stadt Ronda, die er in den 50er Jahren bei Filmarbeiten kennengelernt hatte. Dort fand er seine letzte Ruhestätte auf einem Privatgrundstück. In dem romantischen Honeymoon-Städtchen ist eine Passage nach ihm benannt.

Dreißig Jahre nach seinem Tod gilt Orson Welles als einer der wenigen Universalkünstler des Kinos, als eine zentrale Figur des 20. Jahrhunderts und Persönlichkeit der Zeitgeschichte.

Biografie:

Orson Welles: Genie im Labyrinth
Orson Welles: Genie im Labyrinth
von dem österreichischen Filmkritiker Bert Rebhandl

Orson Welles
Orson Welles von Eckhard Weise

Samstag, 20. September 2025

Benediktinerabtei Tholey


Die Benediktinerabtei Tholey wurde erstmals 634 nach Christus urkundlich erwähnt und ist damit das älteste Kloster Deutschlands. Die frühgotische Abteikirche aus dem 13. Jahrhundert zählt zu den ältesten gotischen Kirchen Deutschlands. Die Abteikirche steht unter dem Patrozinium des heiligen Mauritius. Patroziniumstag der Abteikirche ist der 22. September. Der aktuelle lateinische Wahlspruch der Abtei lautet „fides cum benignitate“ („Glaube und Menschlichkeit“).

Es leben heute noch zwölf Mönche im Kloster. 2008 stand das Kloster aufgrund wirtschaftlicher und personeller Probleme kurz vor dem Aus.

Die Benediktinerabtei Tholey ist bekannt für seine Kirchenfenster von Bonifatius Köck. Im Rahmen der im Mai 2018 begonnenen umfangreichen Sanierung der Tholeyer Abteikirche baute man die Fenster von Bonifatius Köck aus, da sie ein vielfältiges Schadensbild aufwiesen. Die Abteileitung entschied sich dafür, die Fenster nicht zu restaurieren und auch nicht nach den alten Entwürfen neuanzufertigen. Als Grund gab man an, dass die abstrakten Köck-Fenster heutigen Menschen theologisch nur noch schwer verständlich seien. Daher entschied sich die Abtei für neue, figürliche und ihrer Ansicht nach besser verständliche Fenstermotive. Die drei Hauptchorfenster der Kirche werden von dem Kölner Künstler Gerhard Richter entworfen. Die Gestaltung ist hierbei unfigürlich und entspricht in diesem Falle nicht der ursprünglichen Intention der Neuverglasung.

Als Grund der Beauftragung gab die Abtei an, dass Richter berühmt sei und man durch dessen Beauftragung kunstinteressierte Besucher anziehe. Richter werde die Entwürfe unentgeltlich zur Verfügung stellen und bereits vorhandene Entwürfe, die er für ein anderes, unausgeführtes Projekt erstellt hatte, in Tholey einsetzen.

Rubens - Ein Leben in Europa

Rubens - Ein Leben in Europa

Kaum ein anderer Künstler hat die europäische Barockmalerei so geprägt wie Peter Paul Rubens. Als Inspiration dienten ihm antike und zeitgenössische Skulpturen und Gemälde. Er ist noch heute einer der bekanntesten Künstler überhaupt.

Peter Paul Rubens (1577-1640) ist ein künstlerischer Gigant und war bereits zu Lebzeiten ein Star. Von Antwerpen aus eroberte er mit seiner Kunst das westliche Europa, in einer Epoche, die geprägt ist von Glaubenskriegen und Intoleranz. Heute hängt ihm oft das Klischee als Maler der dicken Frauen an, dabei ist Rubens' Repertoire nahezu unerschöpflich. Rubens malt große, schwere Gestalten in voller Bewegung, hat eine ungezügelte Fantasie. Seine mitreißende Ausdrucksform prägt einen ganz neuen Stil, den man später Barock nennen wird. Als junger Maler hat er acht Jahre in Italien gelebt und gearbeitet. Wie sehr ihn dieser Aufenthalt inspiriert hat, offenbart der Vergleich von Rubens' Kunst mit Gemälden und Skulpturen der Antike und Renaissance. Rubens versteht es brillant, die Werke anderer Künstler für sein eigenes Schaffen zu nutzen.


Er griff einzelne Elemente und Szenen heraus, entwickelte sie weiter und verändert sie. Daraus entstanden seine ganz eigenen, faszinierenden Kompositionen, gekrönt mit einer herausragenden Maltechnik. Antwerpen ist Rubens' Lebensmittelpunkt und ier gründete er seine Werkstatt. Deren Produktionsweise glich der eines modernen Unternehmens und macht die unvorstellbar weite Expansion seiner Kunst und ihrer Inhalte möglich. Rubens erweist sich als geschickter Unternehmer und brillanter Netzwerker. Neben Italien bereiste er Spanien, England, Frankreich, Deutschland und hat in all diesen Ländern Freunde, Vertraute und Auftraggeber. Nahezu alle Kunstliebhaber Europas besaßen zu seiner Zeit eine oder mehrere seiner Arbeiten. Dabei wurde er nicht nur als Maler geschätzt, er war ein Intellektueller, mit dem sich jeder gerne umgibt.

Seine Beliebtheit nutzte er, um sich politisch einzumischen. Durch seine diplomatischen Gespräche schaffte er es, zwischen Spanien und England Frieden zu stiften. Vom englischen König Karl I. wurde er in London dafür zum Ritter geschlagen. Durch seine diplomatischen Gespräche schaffte er es, zwischen Spanien und England Frieden zu stiften. Vom englischen König Karl I. wurde er dafür zum Ritter geschlagen.

Samstag, 13. September 2025

»Tanzendes Haus« in Prag von Frank Gehry

Tanzendes Haus in Prag - Streitobjekt wird zur Touristenattraktion

Das »Tanzendes Haus« (»Tančící dům«) am Moldau-Ufer in Prag ist seit 1996 einer der Pfeiler moderner Prager Architektur. Das Projekt stammt von den weltweit renommierten Architekten Vlado Milunić und Frank O. Gehry. Die Idee zu diesem Haus wurde von der Tanzkunst eines gefeierten Filmpaars inspiriert – Fred Astair wird vom steinernen Turm symbolisiert, seine Partnerin Ginger Rogers durch den gläsernen Turm.

Eines seiner bekanntesten Werke ist das 1996 fertiggestellte »Tanzende Haus« in Prag. Gewagte Architektur mit Schwung - ein mutiger Schritt, denn der Block um das Haus besteht aus prächtigen Beispielen erstklassiger Barock- und Jugendstilbauten.

Das frei schwebende Gebäude war eines der ersten modernen Gebäude, das in der noch jungen Demokratie entstand. Im Jahr 1996 wurde der wellige Bau an der Moldau fertig gestellt. Die Architekten Vlado Milunić und Frank O. Gehry, der schon zahlreiche ähnlich geschwungene Bauten umgesetzt hat, sind Vater dieser Haus-Idee.

Die Prager nennen das markante Gebäude am Moldau-Ufer übrigens auch Ginger und Fred, weil es mit seiner geschwungenen Linienführung an die großen Tänzer Ginger Rogers und Fred Astaire erinnert.

Wer davor steht, sieht direkt, dass das Gebäude etwas Besonderes ist. An der Ecke besteht es aus zwei lehnenden und zugleich dynamischen Türmen, welche das tanzende Paar symbolisieren. Die Betonstelzen ragen über den Gehweg bis an die Straße. Im zweiten Teil des Hauses sind die Fenster versetzt angeordnet, so soll der Kontrast zu den Umgebenden Gebäuden, die zwei Etagen weniger bei gleicher Höhe haben, kaschiert werden.

Tanzendes Haus in Prag - Streitobjekt wird zur Touristenattraktion

Das unkonventionelle Gebäude wurde anfangs stark in Frage gestellt, hat sich aber im Laufe der Jahre zu einem modernen Wahrzeichen der Stadt entwickelt. Das einstige Streitobjekt ist zur Touristenattraktion geworden. Gehry selbst sagt, er habe sich von Fred Astaire und Ginger Rogers und ihren wirbelnden Tänzen inspirieren lassen.

Im »Tanzenden Haus« können die Besucher die Galerie, das Restaurant oder die Bar mit Aussichtsterrasse besuchen. Und von dort aus können Sie Prag in 360 Grad bewundern.

Weblink:

Das Tanzende Haus - prag.sehenswuerdigkeiten-online.de

Samstag, 6. September 2025

Auf Adalbert Stifters Spuren


Der berühmte Dichter Adalbert Stifter hat dem Böhmerwald in seinen Erzählungen ein Denkmal gesetzt. „Meine ganze Seele hängt an dieser Gegend“, so beschreibt der Poet die Gefühle zu seiner Heimat. Über 200 Jahre sind nun vergangen, seit Stifter im kleinen Örtchen Oberplan (Horní Planá) im angrenzenden Südböhmen geboren wurde.

Ein Ort, den Stifter wieder und wieder beschrieben und aufgesucht hat, ist der Plöckensteiner See. Er hat ihn mit dem „Auge Gottes“ und einer „steinernen Träne“ verglichen. Der See ist zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen. Vom Plöckenstein (1379 m) gelangt der Wanderer über einen Abstecher von nur 15 Minuten zum Adalbert Stifter Denkmal mit direktem Blick auf den See.


Weblink:

Auf Adalbert Stifters Spuren - www.donau-boehmerwald.com


Adalbert Stifter-Weblinks:

Adalbert Stifter-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Adalbert Stifter-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Adalbert Stifter - www.mein-oesterreich.info

Samstag, 16. August 2025

Das Valle Onsernone - Anziehungspunkt und Zufluchtsort

Berzona

Das Valle Onsernone war immer Anziehungspunkt und Zufluchtsort. Wegen seiner Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit hat diese karge Berglandschaft immer wieder Fremde angelockt, darunter auch Prominente Romanciers und Revolutionäre, Aussteiger und Asylsuchende. Anfang des vorigen Jahrhunderts waren es vor allem Künstler, die das Tal für sich als unberührten Ort entdeckten. Um hier den Erholungsurlaub zu verbringen, zu studieren oder schöpferisch tätig zu sein.

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg suchten der Maler und Bildhauer Max Ernst und der Journalist und Autor Kurt Tucholsky im Valle Onsernone Zuflucht. Und es kamen die Schriftsteller Ernst Toller und Elias Canetti. Eine kleine, deutschsprachige Kolonie von Intellektuellen hat hier gelebt. Selbstbezogen und allein um ihr geistiges Wohl besorgt, so erinnern sich manche Einheimische an die einstigen Gäste.


Max Frisch

«»Ausserhalb von allem: Treffender hätte Schriftsteller Max Frisch das wildromantische Onsernonetal nicht beschreiben können. Auf einsamen Wegen durch dichte Wälder kommt der Wanderer zur inneren Einkehr, während das Rauschen der Bäche sein ständiger Begleiter ist.

Berzona liegt in einem bewaldeten Hang im Valle Onsernone im Tessin wenige Kilometer vom Lago Maggiore entfernt in der Tessiner Bergwelt. Die Abgeschiedenheit der Berge sorgt für Ruhe und Erholung. Der Ort garantiert naturnahes Leben in alten Steinhäusern. Der idyllisch gelegene Weiler ist eine Art Dichterdorf, welches immer wieder prominente Gäste angelockt hat.



Palio von Siena ist eines der härtesten Pferderennen der Welt

Palio von Siena

Der »Palio di Siena« ist eines der härtesten Pferderennen der Welt. Er wird auf dem zentralen Platz der Stadt ausgetragen, der »Piazza del Campo«. In diesem Rennen treten die heute 17 »Contraden«, die Stadtteile Sienas, im Wettbewerb gegeneinander an.

Der Name Palio kommt aus dem lateinischen pallium. Pallium bedeutet Tuch oder Umhang. Später bekam das Wort auch die Bedeutung Fahne bzw. Standarte. So bekommt auch der Sieger des »Palio di Siena« als Preis eine bunte Standarte - bezeichnet als »Palio« - die jährlich neu gestaltet wird. Diese Standarte ist ein Seidenbanner an einer Hellebarde. Verwendete Motive sind die Madonna und die Symbole der teilnehmenden Contraden.


Palio bezeichnet in Italien allgemein einen Wettkampf zwischen benachbarten Gebieten, der mit Pferden ausgetragen wird.Der Palio von Siena ist weit mehr als ein Pferderennen. Zweimal im Jahr treten die Stadtteile zu einem der bekanntesten und zugleich härtesten Rennen Europas an – und das voller Leidenschaft und tief verwurzelter Animositäten.

Ungesattelte Pferde und mittelalterliche Kostüme, Fahnenschwenker und Trommler, alte Rituale und die ungezügelten Emotionen mehrerer Zehntausend Menschen charakterisieren den Palio.Jedes Jahr am 2. Juli und 16. August wandelt sich der wohl schönste Platz Italiens in eine brodelnde Wettkampfarena, der Palio ist eine ernste Angelegenheit. Fernsehsender übertragen das Rennen, bei dem der große Platz von Pferd und Reiter dreimal umrundet wird,

Der »Palio von Siena« wird seit dem Mittelalter zweimal jährlich im Sommer zu kirchlichen Festen veranstaltet und ist das wichigste Ereignis des Jahres in Siena. Das Rennen am 2. Juli findet zu Ehren der »Madonna di Provenzano« statt und heisst »Palio di Provenzano«, das am 16. August zu Ehren der Maria Himmelfahrt, welches »Palio dell'Assunta« genannt wird.

Weblink:

Palio - Mittelalterliches Spektakel: Pferderennen in Siena - www.toskanalive.de