Samstag, 9. August 2025

Emil Nolde und der Expressionimus

Emil Nolde

Emil Nolde benannte sich seit der Eheschließung mit seiner Frau Ada 1902 nach seinem Geburtsort Nolde. Emil Nolde war einer der führenden Maler des Expressionismus und ein Pionier der abstrakten Kunst. Er ist einer der großen Aquarellisten in der Kunst des 20. Jahrhunderts.

Emil Nolde zählt zu den Hauptvertretern des deutschen Expressionismus und gehörte kurzzeitig der "Brücke" an. Er zeichnete, malte und modellierte von Jugend an. 1901 nahm er den Künstlernamen nach seinem Geburtsort "Nolde" an. Nach einer Weltreise 1913/1914 lebte er abwechselnd in Berlin und Seebüll.

Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde seine Kunst als "entartet" gebrandmarkt und er wurde mit Malverbot belegt. 1937 wurden über 1000 Bilder von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. In dieser Zeit schuf er seine "ungemalten Bilder", etwa 1300 Aquarelle. Sein Werk bilden neben Aquarellen auch Ölbilder, Holzschnitte und Radierungen.

Nolde ist bekannt für seine ausdrucksstarke Farbwahl. In der Radikalität, mit der er das Kolorit einsetzt, in der expressiven Leuchtkraft der Blätter und in der überzeugenden Virtuosität unterscheidet sich Nolde von seinen Zeitgenossen. Sein Werk umfasst neben Aquarellen auch Ölbilder, Holzschnitte und Radierungen. Die norddeutschen Landschaften sind ein Schlüsselmotiv in seinem umfangreichen Werk von Zeichnungen, Aquarellen und Ölbildern.

Kölner Dom wurde nach 600 Jahren Bauzeit fertiggestellt

Kölner Dom

Der Kölner Dom zählt zu den weltweit größten Kathedralen im gotischen Baustil. Der Kölner Dom ist mit 157,38 Metern Höhe nach dem Ulmer Münster das zweithöchste Kirchengebäude Europas sowie das dritthöchste der Welt. Das imposante Bauwerk ist zudem die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Deutschlands.

Der Kölner Dom wurde am 15. Oktober 1880 mehr als 600 Jahre nach der Grundsteinlegung im Jahr 1248 am Rhein feierlich vollendet. Zwischendurch hatte es in der wechselvollen Geschichte des Bauwerkes immer wieder längere Pausen gegeben. Das Geld war alle, der architektonische Geschmack änderte sich, die Kölner hatten keine Lust mehr auf den Dom.

Schon 1864 waren die beiden Querhausfassaden und die Obergadenzone von Langhaus und Querschiff fertig. Der hölzerne Dachstuhl über dem mittelalterlichen Chor wurde durch eine eiserne Konstruktion über dem Gesamtbau ersetzt, die zu den fortschrittlichsten dieser Zeit gehörte. 1880 wurden dann auch die Türme fertig gestellt.

Das Ende des Dombaus wurde am 15. Oktober 1880 mit einem Fest gefeiert, das Wilhelm I. als Mittel zur öffentlichen Repräsentation und als identitätsstiftendes Element des neun Jahre zuvor gegründeten Reiches nutzte.

Fertiggestellt wurde das gothische Gotteshaus unter der Regie von Kaiser Wilhelm I. mitten im Kulturkampf Preussens gegen die katholische Kirche. Der Kölner Dom wurde 1996 von der UNESCO als eines der europäischen Meisterwerke gotischer Architektur eingestuft und zum Weltkulturerbe erklärt.

Weblinks:

Kölner Dom - www.koelner-dom.de

Kölner Dom Baugeschichte - www.koelner-dom.de



Freitag, 8. August 2025

Neuschwanstein - Errichtung des »Märchenschlosses« König Ludwig II. (E)



Dieses weltberühmte Bauwerk in der Nähe von Füssen im Allgäu steht auf einem zerklüfteten Felsen hoch über einer Schlucht. 76 Meter hoch ragt der Achteckturm an der Nordseite des Palas in den Himmel. Die Bauidee hatte der sogenannte Märchenkönig Ludwig II. von Bayern. „Ich habe die Absicht, die alte Burgruine bei der Pöllatschlucht neu aufbauen zu lassen im echten Styl der alten deutschen Ritterburgen.“ So schrieb Ludwig II. an seinen Freund Richard Wagner. Hier, in der Gebirgswelt von Neuschwanstein, wollte sich der König von seinen Alltagsgeschäften zurückziehen, sich eine eigene Welt schaffen.

Neuschwanstein, das Märchenschloss des bayerischen Königs Ludwig II. Es diente ihm als Rückzugsort, um die Natur zu genießen und sich von den Menschen zu erholen. Doch das Verhältnis des Bayernkönigs zur Natur war von Beginn an zweischneidig: Für seinen Mammutbau ließ er 1869 die gesamte Bergspitze wegsprengen und baute eine mittelalterlich Pseudo-Ritterburg, allerdings mit Zentralheizung und Telefon. Die Bauarbeiten an diesem abenteuerlichen Gipfel kosteten 39 Arbeiter das Leben.

Der König wünschte für jedes Detail sorgfältigste, mit Farbe und Gold ausgeführte Zeichnungen. 17 Jahre (1869-1886) nahm der Bau des Schlosses in Anspruch, endgültig fertig ist er bis heute nicht. Die Bauzeit des Schlosses betrug 17 Jahre. Gewohnt hat der König darin nur 178 Tage.

Während der Bauzeit wohnte der König im benachbarten Schloss Hohenschwangau, von wo er die Bauarbeiten gut beobachten konnte,

Aus einer kleinen „Raubritterburg“ wurde eine monumentale neoromanische Burg, die deutliche Ähnlichkeiten mit der Wartburg bei Eisenach aufweist. Diese Parallele wird besonders am Palas deutlich. Auf vier Stockwerken enthält dieser Haupt-Bauteil 81 zum Teil äußerst prunkvolle Säle und Gemächer, die dem Besucher fast den Atem verschlagen. Ein wahres Märchenreich tut sich vor ihm auf. Ludwig II. hatte seine Privaträume im dritten Geschoss des Palas. Die Wandgemälde stellen Szenen dar aus der Nibelungensage, aus dem Lohengrin, Tristan und Isolde, der Edda etc.

Neuschwanstein, das Märchenschloss des bayerischen Königs Ludwig II. Es diente ihm als Rückzugsort, um die Natur zu genießen und sich von den Menschen zu erholen. Doch das Verhältnis des Bayernkönigs zur Natur war von Beginn an zweischneidig: Für seinen Mammutbau ließ er 1869 die gesamte Bergspitze wegsprengen und baute eine mittelalterlich Pseudo-Ritterburg, allerdings mit Zentralheizung und Telefon. Die Bauarbeiten an diesem abenteuerlichen Gipfel kosteten 39 Arbeiter das Leben.

Als seien sie Teil der Natur, gingen die Bauarbeiten des Schlosses weiter.

Die Türme wuchsen in den Himmel und mit ihnen auch die Baukosten. Der König wurde gewarnt, doch es scherte ihn wenig.

Nach 18 Jahren war der Rohbau fertig. Wichtigtster Raum sollte der Thronsaal werden. Er diente nur einem Zweck: den König und seine Macht darzustellen.

Die Architektur von Schloss Neuschwanstein

ele Bauvorhaben blieben während seines Lebens unvollendet und wurden erst später fertiggestellt

opulent geschmückter Thronsaal für Opernaufführungen.

ein Grotte

Samstag, 19. Juli 2025

Grand Canyon - die längste Schlucht der Welt

Grand Canyon

So wie den gewaltigen Abgrund des Grand Canyon mögen sich früher die Menschen den Rand der scheibenförigen Erde vorgestellt haben. Der 1.600 tiefe und 350 km lange, vom Colorado River eingeschnittene Schlucht ist die längste der Welt.

1919 wurde der Grand Canyon zum Nationalpark gemacht. Die atemberaubende Schönheit des Grand Canyon ist ein Naturerlebnis, welches sich am besten durch eine Wanderung in die tiefe Schlucht erschließt.

Der Grand Canyon Nationalpark ist eine Schlucht der Extreme. Er hat unzählige Facetten, ist riesengroß und wird Jahr für Jahr von Millionen Touristen aus dem In- und Ausland besucht. Der Grand Canyon Nationalpark ist ein Urlaubsziel der Extraklasse.

Egal, ob man ihn sich nur anschaut, ihn erwandert, überfliegt, auf dem Rücken eines Muli erforscht oder tief unten auf dem Colorado River eine Raftingtour unternimmt - das gewaltige Naturmonument ist beeindruckend und hinterlässt bleibende Eindrücke. Nicht umsonst gilt der Grand Canyon als einer der meistbesuchten Nationalparks der USA.

Mehr als sechs Millionen Touristen besuchen jedes Jahr die gewaltige Schlucht, die der Colorado River in den Grand Canyon geschliffen hat. Um den Trubel zu entgehen, steigt man hinab und wandert in zwei Tagen einmal quer durch den Canyon.

Wer die wohl berühmteste Schlucht der Welt abseits der Touristenmassen erleben will, wandert einmal hindurch - von der Südkante über den Colorado River zum North Rim. Die beste Zeit für eine Wanderung durch den Grand Canyon sind die Monate Mai und Oktober. Im Sommer steigen die Temperaturen auf mehr als 40 Grad.

Die "Phantom Ranch" heißt das Gasthaus am Grund des Grand Canyon, zu der Maultiere sämtliche Lebensmittel transportieren. Die Bewirtung nach einer Wanderung ist dort allerdings recht rustikal: Es gibt Steak, Eintopf oder vergetarisches Gericht.

Für die indianischen Ureinwohner, die vor ca. 4.000 Jahren die Region des heutigen Utah und Arizona besiedelt haben, war die eindrucksvolle Landschaft aus gigantischen Schluchen und eindrucksvollen Felsmonumenten ein ehrfurchtsgebietender Ort der Götter.

Literatur:

Grand Canyon Nationalpark
Grand Canyon Nationalpark
von Wolfgang Förster

Samstag, 12. Juli 2025

Mythos Arkadien (K)

Poussin, Et in Arcadia ego
Poussin, Et in Arcadia ego

Arkadien ist eine gebirge Landschaft im Zentrum der Peloponnes. Mit der Landschaft verbunden ist die Idee vom glücklichen Arkadien.

Die Arkadier galten im Altertum als raues Hirtenvolk. Gewisse Charakterzüge Arkadiens lassen sich durch seine isolierte geographische Lage erklären. Seine Einwohner sehen sich als das älteste griechische Volk überhaupt an. Schon in der Zeit des Hellenismus wurde Arkadien verklärt zum Ort des Goldenen Zeitalters, wo die Menschen unbelastet von mühsamer Arbeit und gesellschaftlichem Anpassungsdruck in einer idyllischen Natur als zufriedene und glückliche Hirten lebten.


Arkadien ist eine bukolische Traumlandschaft, die zum Mythos wurde. Mit dem Mythos Arkadien verbunden ist die Vorstellung von Freiheit und einem freien Leben. Aus dem Mythos Arkadien wurde in der Frühen Neuzeit die Vorstellung gewonnen, es sei Leben jenseits gesellschaftlicher Zwänge möglich.



Arkadien in der Romantik

Vor dem Hintergrund der Romantik erlebte Arkadien seine Wiedergeburt und gewann eine neue Bedeutung.
Im 18. Jahrhundert träumten Adlige davon, sich als Schäfer zu verkleiden und ein freies Leben zu führen.

Was zunächst lediglich als Maskenspiel erschien, wurde in der symbolischen Selbstpräsentation von Adligen zum Bildprogramm: Aristokraten ließen sich im Schäferkostüm malen und setzten sich als Hirten in Szene. Dies war die symbolisch überhöhte Form, mit der die archaische Vorstellung, wonach der Herrscher auch immer ein Hirte seines Volkes sei, in der Neuzeit als Bestandteil adliger Herrschaftsansprüche und Machtlegitimation überdauert und aktualisiert wurde.



Zur Rezeption der Idee vom glücklichen Arkadien gehörte auch, dass das Gebiet, über das ein Adliger seine Territorialherrschaft ausübte, als ein neues Arkadien vorgestellt wurde. Auf diese Weise entzogen die Aristokraten wenigstens auf der symbolischen Ebene ihr Einflussgebiet der Macht der königlichen Zentralgewalt.

Entsprechende arkadische Landschaften gab es im Europa der Frühen Neuzeit vor allem als literarisch vermittelte Konstruktionen und Phantasien. Entsprechend etablierte es sich als Topos der antiken bukolischen Literatur, beispielsweise der Hirtengedichte Vergils. In der antiken lateinischen Literatur wird der ursprünglich in Griechenland befindliche Ort oft nach Sizilien verlegt.

Für die Wiederbelebung der Gattung in der europäischen Renaissance wurde um 1480 der Schäferroman »Arcadia« von Jacopo Sannazaro maßgeblich. Im Barock und im 16. bis 18. Jahrhundert entstanden zahllose Texte und Gemälde mit Motiven im mythischen Arkadien.

Im Zeitalter der Klassik wurde zum Sehnsuchtsort deutscher Dichter.


Samstag, 28. Juni 2025

Dichterfreundschaft von Goethe und Schiller


Die Bedeutung, die Goethe dieser Produktivfreundschaft beimaß, wird am eindrücklichsten in seinem nur wenige Wochen nach Schillers Tod an Carl Friedrich Zelter verfassten Brief sichtbar: „Ich dachte mich selbst zu verlieren, und verliere nun einen Freund und in demselben die Hälfte meines Daseins. Eigentlich sollte ich eine neue Lebensweise anfangen; aber dazu ist in meinen Jahren auch kein Weg mehr. Ich sehe also jetzt nur jeden Tag unmittelbar vor mich hin, und tue das Nächste ohne an eine weitre Folge zu denken.“

Der Verlust Schillers war für Goethe derart gravierend, daß er ihn als einen epochalen Einschnitt in das eigene Leben, die eigene Persönlichkeit und seine Produktionspraxis begriff. Nur einen gänzlichen Lebenswandel imaginierte Goethe als Möglichkeit, diesen Verlust zu kompensieren. Dieser Weg blieb ihm aufgrund seines Alters sowie seiner gesellschaftlichen Stellung jedoch verwehrt.

Friedrich Schiller. Porträt von Anton Graff. 1791.

Der existenzielle Charakter dieses kulturpolitischen Dichterbundes, der sich mit dem Tod Schillers offenbart, war anfangs jedoch keineswegs absehbar. Zunächst war das Verhältnis zwischen Schiller und Goethe von Konkurrenz geprägt. Mit seinem in jegliche Richtung zum Extrem neigenden Drama Die Räuber wird Schiller nicht nur postwendend zum gefeierten Schriftsteller, sondern wiederholt gewissermaßen den Erfolg von Goethes Götz von Berlichingen, den dieser zehn Jahre zuvor – und somit in eben dem Alter, in dem Schiller seine Räuber verfasst – gefeiert hatte. Es war nicht nur der Erfolg Schillers, der Goethe argwöhnen ließ, sondern auch der Zug des Sturm und Drang in dessen Schaffen, derjenigen literarischen Phase, die Goethe selbst bereits überwunden hatte.


Weblink:

Die Anfänge des Dichterbundes



Verfasser:

Bayerische Staatsbibliothek / Janine Katins-Riha M.A. & Dr. Peter Czoik

Sekundärliteratur:

Osterkamp, Ernst (2009): Einsamkeit. Über ein Problem in Leben und Werk des späten Goethe. In: Tabula Rasa. Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken 38. URL: http://www.tabvlarasa.de/38/Osterkamp.php, (08.02.2017).

Safranski, Rüdiger (2009): Goethe und Schiller. Geschichte einer Freundschaft. 9. Aufl. München.
Straka, Martin (2009): Schillers Freundschaften. Eine Beschreibung seiner Freunde. Pforzheim.


Quellen:

Friedrich Schiller; Christian G. Körner: Briefwechsel zwischen Schiller und Körner. Hg., ausgew. u. komm. v. Klaus L. Berghahn. München 1973.
Johann Wolfgang Goethe: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Bd. 20.1: Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1799 bis 1832. München/Wien 1991, S. 98.
Externe Links: Sammlungsbeschreibung in bavarikon
Brief Christian Gottfried Körners vom 28. September 1788
Brief Friedrich Schillers vom 12. September 1788

Max Slevogt als Landschaftsmaler

Max Slevogt, Selbstbildnis mit Strohhut 1906

Max Slevogt gilt als Landschaftsmaler und Vertreter der Freilichtmalerei. Der genußfreudige Malerfürst zählt zu den großen Impressionisten, der Stimmungen wiedergeben und Landschaften malen konnte.

Seine heimliche Liebe galt der Pfalz, in der er immer wieder seinen Sommerurlaub verbrachte. Slevogt war ein Bewunderer der Pfalz, die er immer wieder in Bildern festhielt.

Pfälzer Landschaft - Max Slevogt als Kunstdruck oder handgemaltes Gemälde.

Slevogt nimmt eine besondere Stellung in der Landschaftsmalerei ein. Zusammen mit Lovis Corinth und Max Liebermann gehörte er zu den Vertretern der Freilichtmalerei, die im Gegensatz zur Ateliermalerei direkt vor dem Motiv in der freien Natur arbeiten.

Max Slevogt wurde am 8. Oktober 1868 in Landshut geboren. Max Slevogt war ein deutscher Maler, Grafiker, Illustrator und Bühnenbildner des deutschen Impressionismus. Max Slevogt zählt zusammen mit Max Liebermann und Lovis Corinth zu den drei großen deutschen Impressionisten.

Neben seinem malerischen Werk steht gleichbedeutend ein grandioses zeichnerisches und druckgraphisches Schaffen, das als Höhepunkt der deutschen Buchillustration im 20. Jahrhundert gilt.