Vor 725 Jahren wurde auf dem Rütli der Bund der heutigen Schweiz begründet. Mit dem Rütli-Schwur entstand die Eidgenossenschaft. Dieses historische Ereignis wird am 1. August in der ganzen Schweiz voller Freude gefeiert. Am 1. August 1291 wurde mit dem Rütlischwur und dem dazugehörigen Bundesbrief die Eidgenossenschaft gegründet – auf einer Wiese am Vierwaldstättersee. 2016 jährt sich das Ereignis zum 725. Mal. Das ganze Land feiert das Jubiläum.
Auf einer kleinen Wiese, direkt am Vierwaldstättersee, trafen sich am 1. August 1291 einige Männer. Es waren Vertreter von Uri, Schwyz und Unterwalden, die ein Ziel vereinte. Die Macht der tyrannischen Habsburger musste gebrochen werden. Es war ein Aufstand gegen eine gewaltige Übermacht, der auf jener Wiese namens Rütli seinen Anfang nahm. Als die Urner die herannahenden Schwyzer sahen, freuten sie sich leise. Schliessich gesellten sich auch noch Unterwaldner zu den Männern.
Der Schwyzer Werner Stauffacher war es, der endlich das feierliche Gelöbnis sprach, dem die Schweiz ihre nicht nur in Europa einzigartige Geschichte zu verdanken hat. Stauffacher sagte: „Ein Wille, ein Ziel einigt uns: Frei wollen wir sein! In tiefster Not versprechen wir, einander zu helfen, im Kampfe gegen die Vögte zusammenstehen und uns vor keiner Gewalt zu beugen.“ Und weiter: „Ist einer unter Euch, der nicht bereit ist, sein Leben, sein Gut und sein Blut zu opfern, so verlasse er den Kreis!“
Niemand verliess den Kreis – und so kam es zu jenem Gelöbnis, das die Eidgenossenschaft begründete: „So erhebet, meine Freunde von Uri, Schwyz und Unterwalden, eure Hand zum Schwure! Der dreieinige Gott sei Zeuge, dass wir beschlossen haben, unsere Freiheit gegen jede fremde Macht und Gewalt zu schützen für uns und unsere Kinder!“ Die Antwort kam schnell, und sie war eindeutig: „Wir geloben es“, sagten alle.
Bis zur eigenständigen und friedlichen Nation war es auch nach dem Rütlischwur noch ein langer Weg. Doch die Habsburger waren auf Dauer dem enormen Freiheitswillen der Schweizer unterlegen. Zu den drei Gründern gesellten sich schon bald weitere – Luzern, Zürich, Zug, Glarus, Bern. Und bereits 1515 wurde die historisch einmalige Neutralität beschlossen, die bis heute anhält. So ist die Schweizer Eidgenossenschaft in mehrfacher Hinsicht einmalig.
Bis 1513 erweiterte sich das Bündnisgeflecht um immer weitere Partner, zuletzt um das Land Appenzell, und wurde zu einem Machtfaktor in Mitteleuropa.Obgleich auch nach 1513 noch weitere Gebiete erworben wurden, gilt die Phase des Wachstums der Alten Eidgenossenschaft mit der inneren Spaltung durch die beginnende Reformation um 1516 als abgeschlossen, da durch die innere Uneinigkeit eine Erweiterung des Bündnisses um zusätzliche Partner unmöglich geworden war.
Bis 1513 gelang den Eidgenossen die Eroberung des heutigen Tessins und schliesslich sogar von Mailand, über das sie die Schutzherrschaft ausübten. Nach der Niederlage gegen Frankreich in der Schlacht bei Marignano 1515 endete die militärische Dominanz über Oberitalien. Der politische Mythos der Unbesiegbarkeit der Schweizer war widerlegt, und es offenbarte sich die politische Zerstrittenheit der Orte untereinander. Dadurch wurde ab 1515 eine wirksame Aussenpolitik verhindert, und es begann die Phase des «Stillsitzens» (heute Neutralitätspolitik).
Weblinks:
Die Alte Eidgenossenschaft 1291 - 1515 - www.geschichte-schweiz.ch
Geschichte der Schweiz von Volker Reinhardt
Geschichte der Schweiz von Thomas Maissen 3150110130
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