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Montag, 6. April 2020

Raffael 500. Todestag









Selbstporträt Raffaels, 1506

Raffaello Sanzio da Urbino - kurz auch Raffael genannt - starb vor 500 Jahren am Karfreitg 6. April 1520 an einem mysteriösen Fieber in Rom. Raffael war ein italienischer Maler und Architekt der Hochrenaissance. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der italienischen Hochrenaissance.


Vor 500 Jahren starb Raffael, begnadeter Maler der italienischen Renaissance, im Alter von nur 37 Jahren. Seine Werke haben den Kunstkanon über Jahrhunderte bestimmt, Giorgio Vasari, der das Bild Raffaels in der Nachwelt bestimmte, nannte ihn einen „sterblichen Gott“.

Raffael war der Sohn eines Malers aus Urbino und seine Werke sind ein Höhepunkt der Spätrenaissance. Sie gelten als Inbegriff der klassischen Schönheit, bei der Ausgeglichenheit aller Teile, Harmonie der Formen und Ausgewogenheit des Ausdrucks beeindrucken. Raffael übernahm von seinen Vorgängern Leonardo und Michelangelo Mal- und Zeichentechniken und führte sie zu einmaliger Kunst und Meisterschaft.


Bereits mit 25 Jahren gehörte er zu den führenden Malern seiner Zeit und wurde von Papst Julius II. mit der Ausschmückung der päpstlichen Gemächer (Stanzen) - heute innerhalb der Vatikanischen Museen - beauftragt.

In nur zwei Jahrzehnten gelang ihm ein Lebenswerk, das künftige Künstler stark beeinflussen sollte: Raffael gilt neben Michelangelo und Leonardo da Vinci als der herausragende Künstler der Renaissance.

Raffael, zu dessen Konkurrenten Leonardo da Vinci und Michelangelo gehörten, galt als der Einzige, der das Göttliche und das Menschliche zugleich erfassen kann. Selbst Päpste engagierten ihn. Heute gehören seine Bilder zum Weltkulturerbe.


Raffael erlangte vor allem als Maler für seine harmonischen und ausgewogenen Kompositionen und lieblichen Madonnenbilder Berühmtheit. Seine Gemälde stehen für Grazie. Zu Lebzeiten genoss er das Privileg, nur unter seinem Vornamen bekannt zu sein, und noch heute kennen die wenigsten seinen Nachnamen. Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein galt er als der größte Maler schlechthin.

Raffael wurde nicht zuletzt auch durch das Bild der »Sitxtinichen Madonna« zum größten Maler aller Zeiten stilisiert, an dem sich jeder künstlerische Ausdruck, jede Ästhetik zu messen versucht.


Raffael trat in die Schule des Malers ein, schulte sich an der Malkunst seines Meisters und malte zunächst Madonnenbilder. Er übte sich solange in der stilvollen Kunst der vorherrschenden Madonnen-Malerei, bis er seinen eigenen Stil fand und seinen Meister übertraf.

Innerhalb von zehn Jahren war er in Rom zum gefragtesten Maler seiner Zeit aufgestiegen.

Neben seiner Laufbahn als Maler in Florenz und am päpstlichen Hof in Rom wurde er auch Bauleiter des Petersdoms und Aufseher über die römischen Antiken.

Ab 1508 hielt er sich in Rom auf. Papst Julius II. hatte als Förderer der Künste den Baumeister Bramante, den Bildhauer Michelangelo und den Maler Raffael in Rom zusammengeführt. Vasari berichtet, Raffael sei auf Empfehlung Bramantes dorthin gerufen worden.

Raffael-Ausstellung im Museum Scuderi

Zwischen 1509 und 1517 entstanden Raffaels berühmtesten Werke: in der Stanza della Segnatura etwa der Parnass, die Disputa del Sacramento und Die Schule von Athen, die die Künste, die Religion und die Philosophie preisen und als absolute Meisterwerke der Hochrenaissance angesehen werden.-


Nach dem Ableben Bramantes wurde Raffael 1514 dessen Nachfolger und zum Architekten und Bauleiter der neuen Peterskirche ernannt. Unter Raffaels Leitung wurde nur der Unterbau begonnen. Er vollendete jedoch den von Bramante begonnenen Hof von San Damaso im Vatikan. Auch fertigte er mehrere Pläne zu Privatgebäuden an, darunter auch zu seinem eigenen Haus in Borgo Nuovo.

Raffael erhielt den Auftrag, in der Vatikanstadt die päpstlichen Gemächer (Stanzen) mit Wandgemälden auszuschmücken. Es entstanden zwischen 1509 und 1517 seine berühmtesten Werke: in der Stanza della Segnatura etwa der Parnass, die Disputa del Sacramento und die Schule von Athen, welche die Künste, die Religion und die Philosophie preisen und als absolute Meisterwerke der Hochrenaissance angesehen werden, sowie in der Stanza di Eliodoro Die Messe von Bolsena, Die Vertreibung des Heliodor und Die Befreiung Petri, in denen religiöse Themen mit den politischen Ereignissen der Zeit in Verbindung gebracht werden.


Etwa zur gleichen Zeit schuf Raffael auch sein berühmtestes Madonnenbild, die »Sixtinische Madonna« (1512) für den Hochaltar der Klosterkirche San Sisto in Piacenza (heute Dresden, Gemäldegalerie »Alte Meister« im Zwinger). Nach dem Tode von Papst Julius 1513 arbeitete der Maler mit seinen Schülern für Leo X. in den Stanzen und Loggien des Vatikans weiter.

Raffael gehört neben Michelangelo und Leonardo da Vinci zu dem Dreigestirn der Maler der Hochrenaissance.Michelangelo war ein in sich gekehrter Künstler, der nie nach draußen schaute. Raffael war genau das Gegenteil. Er saugte alles auf, was er sah und nahm alle Eindrücke als Anregung für sein künstlerisches Schaffen auf.

Raffael wurde vor allem als Maler und Architekt bekannt. Darüber hinaus ist er aber auch einer der außergewöhnlichsten und faszinierendsten Zeichner aller Zeiten. Er war ein Meister mit Feder, schwarzer Kreide, Kohle, Rötel, Silberstift und Metallgriffel. Auch die Pinsellavierung und die Weißhöhung beherrschte er mit großer Meisterschaft.

Raffael wurde auf eigenen Wunsch im »Pantheon« in Rom, heute »Santa Maria ad Martyres«, in einem antiken Sarkophag bestattet. Die Inschrift an Raffaels Grab lautet in deutscher Übersetzung: »Hier ruht Raffael, von dem die Mutter aller Dinge (die Natur) zu seinen Lebzeiten fürchtete, übertroffen zu werden, und um den sie nun, wo er tot ist, trauert.« - Geboren wurde Raffael am 6. April oder 28. März 1483 in der Residenzstadt Urbino in der Grafschaft Marken. Ihm war die Gabe der Malerei quasi schon in die Wiege gelegt worden.

In ganz Italien wollte man den Maler in diesem Jahr feiern, doch die Corona-Krise hat diesen Plan zunichte gemacht.

Literatur:

Raffael
Raffael
von Achim Gnann

Raffael: Meister der Kunst
Raffael: Meister der Kunst
von Jacques Mesnil

Video:

Raffael - Ein sterblicher Gott - www.arte.tv






Samstag, 4. Januar 2020

500. Todesjahr des Renaissance-Künstlers Raffael


Nach dem Jahr 2019, das Leonardo da Vinci gewidmet war, wird der Maler Raffael 2020 in Italien geehrt. Dieser unbestrittene Meister der italienischen Renaissance, geboren in Urbino in den Marken, ist tatsächlich vor 500 Jahren gestorben.

Am 6. April 1520 provozierte ein Fieber, wie der große Kritiker der italienischen Kunst Vasari betonte, "durch Exzesse in der Liebe". In diesem Jahr stehen sein Leben, seine Kunst und seine wichtigsten Meisterwerke im Mittelpunkt vieler Ausstellungen, Seminare und Publikationen.

Anlässlich des 500. Todestags des Renaissance-Künstlers Raffael sind die Feierlichkeiten in Urbino mit der Ausstellung "Raffael und seine Freunde" im Palazzo Ducale, Anfang Oktober gestartet. Urbino, Geburtsstadt des Malers und Architekten, startet die Raffael-Feierlichkeiten mit einer Ausstellung im Palazzo Ducale, einem zwischen 1463 und 1472 errichteten Herzogspalast und Juwel der Renaissance. Die Schau wird am 3. Oktober mit dem Titel "Raffael und die Freunde von Urbino" eingeweiht.


Urbino, seine Heimatstadt, hat ab dem 3. Oktober 2019 mit einer Ausstellung mit dem Titel "Raffael und die Freunde von Urbino" in der Nationalgalerie des Palazzo Ducale eröffnet. Mit 80 Werken, darunter ein Dutzend von Raffael, will die Ausstellung den Geist des Humanismus und die Atmosphäre der Kreativität wiederherstellen, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in dieser Stadt herrschte.

In Rom, das von Anfang März bis Anfang Juni 2020 in Zusammenarbeit mit den Uffizien in Florenz, wird die größte Ausstellung für Rafael veranstaltet. Zu den Leihgaben des Florentiner Museums zählen ein Selbstporträt des Meisters von 1504-1506 sowie die Porträts von Agnolo und Maddalena Doni (1504-1507) und die "Madonna del Cardillino" (1506).

Blog-Artikel:

Leonardo da Vinci 500. Todestag

Freitag, 13. Dezember 2019

Wassily Kandinsky 75. Todestag

Wassily Kandinsky

Wassily Kandinsky starb vor 75 Jahren am 13. Dezember 1944 in Neuilly-sur-Seine, Frankreich. Wassily Kandinsky war ein russischer Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker, der auch in Deutschland und Frankreich lebte und wirkte. Wassily Kandinsky gilt als einer der bedeutendsten Kunstmaler der Moderne.

Kandinsky war ein Künstler des Expressionismus und einer der Wegbereiter der abstrakten Kunst. Er wird häufig nach eigenen Angaben als Schöpfer des ersten abstrakten Bildes der Welt genannt, das aber möglicherweise mit der Angabe des Jahres 1910 statt 1913 vordatiert ist.


Er war ein vielseitiger und experimenteller Künstler. Er gründete zusammen mit Franz Marc die einflussreiche Künstlergruppe »Der Blaue Reiter«, unterrichtete am Bauhaus und produzierte neben seinem schillernden visuellen Werk auch maßgebliche theoretische Abhandlungen wie »Über das Geistige in der Kunst«.

Zusammen mit Franz Marc war er Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft »Der Blaue Reiter«, die am 18. Dezember 1911 ihre erste Ausstellung in München eröffnete. »Der Blaue Reiter« ging aus der 1909 gegründeten »Neuen Künstlervereinigung München« hervor, in der er zeitweise Vorsitzender war.

Kandinsky war nicht nur praktizierender Künstler, sondern auch Lehrer und Theoretiker, der sein Interesse an Musik, Theater, Lyrik, Philosophie, Ethnologie, Mythologie und Okkultem in seine Bilder einfließen ließ. In der Weimarer Republik war er als Lehrer am »Bauhaus« tätig.

In der theoretische Abhandlung »Über das Geistige in der Kunst« propagierte er u.a. die Verbindung zwischen Malerei, Musik und mystischen Erfahrungen und die Reinheit der Kunst, die sich vom materiellen Realismus weg hin zu einer vor allem durch Farbe kondensierten emotionalen Ausdrucksform bewegen sollte.


Im Laufe seiner Karriere veränderte Wassily Kandinsky seinen Stil – und damit den gesamten Verlauf der Kunstgeschichte. Von figürlicher und Landschaftsmalerei ausgehend, setzte er Farben und Formen zunehmend spirituell, emotional und rhythmisch ein und gilt heute als Maler des ersten rein abstrakten Kunstwerks. Zuerst dem Expressionismus zugewandt, änderte sich sein Stil im Laufe der Zeit hin zu abstrakten Gemälden. In diesen Jahren wurden geometrische Formen immer mehr zum Leitbild seines Schaffens.

Wassily Kandinsky wurde am 4. Dezember 1866 in Moskau geboren.

Literatur:

 Wassily
Kandinsky
von Hajo Düchting

Postkartenbuch Wassily Kandinsky
Postkartenbuch Wassily Kandinsky
von Wassily Kandinsky

Freitag, 4. Oktober 2019

Rembrandt 350. Todestag

Rembrandt

Rembrandt von Rijn starb vor 350 Jahren am 4. Oktober 1669 in Amsterdam. Rembrandt gilt als einer der bedeutendsten und bekanntesten niederländischen Künstler des Barocks. Sein Schaffen fiel in die Epoche des Goldenen Zeitalters, als die Niederlande eine politische, wirtschaftliche und künstlerische Blütezeit erlebten.

Im Alter von 25 Jahren ließ er sich zum Historienmaler ausbilden. Rembrandt studierte bei Pieter Lastman, eröffnete 1625 in Leiden sein erstes Atelier und zog bald Aufmerksamkeit auf sich. 1631 zog er nach Amsterdam, wo er sich zu einem gefeierten Künstler entwickelte. Trotzdem litt er zeitweise unter erheblichen finanziellen Problemen, ging 1656 in Insolvenz und starb in Armut.

Charakteristisch für Rembrandts Malerei ist das intensive Spiel von Licht und Schatten in seinen meist dunkel gehaltenen Bildern. Anders als die meisten seiner Zeitgenossen hatte Rembrandt eine große Vielfalt an Themen aus Bibel, Mythologie und Geschichte. Er malte auch Porträts, viele Selbstbildnisse, Landschaften und Allegorien. Rembrandt machte das Alltägliche zu etwas Besonderem und das Besondere zu etwas Alltäglichem.

Die Zuschreibung vieler Werke Rembrandts ist noch heute schwierig, da die Lehrlinge seiner großen Werkstatt seinen Stil rasch adaptierten. Häufigstes Bildthema sind biblische Szenen aufgelockert durch historische und mythologische Motive. Seine Gruppenbildnisse waren eine neuartige Auffassung des Portraits, denn wie auch im Selbstbildnis schälte Rembrandt durch subtile Einfühlung in die Individualität die menschliche Erscheinung heraus. Zudem revolutionierten die lebensgroßen Figurenbilder das Verständnis des barocken Gruppenbildnisses.

Während sein Frühwerk noch durch die dramatische Gestaltung von Licht und Schatten sowie einer sorgfältigen Wiedergabe des Stofflichen gekennzeichnet ist führen in seinen letzten Lebensjahren warme Braun- und Rottöne sowie ein verinnerlichter Ausdruck zu einer Beruhigung des Bildgeschehen. Sein umfangreiches Gemälde-Œuvre ergänzte er virtuos durch zahlreiche Radierungen und Handzeichnungen.
Die Hauptthemen seiner Gemälde und Radierungen sind Historien und Porträts, einschließlich Selbstporträts. Viele der Historiengemälde und -radierungen zeigen hier erstmals künstlerisch verarbeitete biblische Szenen und Mythen oder setzen ein traditionelles Thema deutlich anders um, als es in Vorbildern geschehen war. Daneben war Rembrandt ein erfolgreicher Porträtmaler, dem es gelang, die Porträtierten glaubhaft in Handlungen einzubinden.

Die Selbstporträts legen Zeugnis von seiner Selbstsicht ab und vermitteln seine Auseinandersetzung mit dem eigenen Altern. Vor allem die Radierungen zeigen ihn mit verschiedenen Gesichtsausdrücken und Gesten und dienten damit auch Studienzwecken. Rembrandt malte und radierte nur wenige Landschaften und Genreszenen.

Rembrandt begann wahrscheinlich schon in Leiden mit dem Aufbau seiner umfassenden Sammlung verschiedener Objekte und Kunstwerke. Ab 1628 finden sich präzise wiedergegebene exotische und ethnologische Gegenstände in den Werken Rembrandts, die nahelegen, dass die Sammlung auch Studienzwecken diente und Atelierrequisiten beinhaltete. Es könnte sich aber auch um einen Vorrat von wertvollen Gegenständen gehandelt haben, die zum Verkauf bestimmt waren, da Rembrandt sich auch als Kunsthändler betätigte.

Der Tod seiner Frau Saskia und sein verschwenderischer Lebensstil führten in den Bankrott. Trotz des frühen Todes seiner ersten Frau und eines saftigen Konkurses malte er als alter Mann weiter und verfeinerte seinen Stil.
Die Kunstgeschichte verbucht den Meister als Barockkünstler. Doch sind seine aus dem Hauch eines fernen Dunstes hindurchscheinenden Gemälde alles andere als schwülstig oder übertrieben. Als erster Künstler hat er in seinen Porträts wirklich die Psychologie seiner Modelle erfasst.

Rembrandt wurde am 15. Juli 1606 in Leiden geboren.

Literatur:

Rembrandt. Licht und Schatten
Rembrandt. Licht und Schatten
von Nils Büttner

Rembrandt. Licht und Schatten
Rembrandt
von Christian Tümpel

Donnerstag, 25. Juli 2019

Otto Dix 50. Todesstag

Otto Dix

Otto Dix starb vor 50 Jahren am 25. Juli 1969 in Singen am Hohentwiel. Dix war ein bedeutender deutscher Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts und einer der bekanntesten deutschen Künstler.

Otto Dix’ Werk ist von stilistischer Vielfalt geprägt, bleibt jedoch in seiner künstlerischen Grundhaltung dem Realismus verpflichtet. Am bekanntesten sind diejenigen seiner Gemälde, die der Neuen Sachlichkeit (Verismus) zugerechnet werden. Zu seiner Zeit als Bürgerschreck verschrien, gilt Dix heute mit seinen realistischen Arbeiten über Krieg, Großstadt und Prostitution als eine der faszinierendsten und schillerndsten Persönlichkeiten der Kunst der Moderne.

Dix gilt als exzellenter Zeichner und hinterließ mehr als 6.000 Zeichnungen und Skizzen. Die umfangreichsten Werksammlungen befinden sich im Kunstmuseum Stuttgart und im Museum Gunzenhauser in Chemnitz. Den weltweit größten Bestand an Arbeiten auf Papier besitzt die Galerie Albstadt.

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie


Er studierte an der Dresdner Kunstakademie, wo er später auch lehrte. Otto Dix prägte wie kaum ein anderer Maler das Gesicht der Weimarer Republik. Seine Bilder der Neuen Sachlichkeit wirken wie Ikonen einer so schillernden wie bedrückenden Zeit.

Die Nationalsozialisten diffamierten seine Kunst als „entartet“, und Dix verlor seine Professur an der Dresdner Akademie. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1946 ließ sich der Künstler am Bodensee nieder. Dort wandte der Maler sich unverfänglichen, z.T. christlichen Themen und der Landschaft zu. Nach 1945 setzte er seine Karriere trotz der vorherrschenden Abstraktion fort, erfuhr in beiden deutschen Staaten Anerkennung, ließ sich aber von keiner Strömung und Kulturpolitik vereinnahmen.

Nach 1945 blieb Dix ein Außenseiter in den sich auch künstlerisch mehr und mehr voneinander entfernenden deutschen Staaten: Er konnte sich weder mit dem Sozialistischen Realismus der DDR noch mit der abstrakten Nachkriegskunst der BRD identifizieren. Dennoch erfuhr er in beiden Staaten hohe Anerkennung und zahlreiche Ehrungen. Viele Arbeiten des Spätwerks sind von christlicher Thematik geprägt.

Dix malte das, was er sah. Maßstab der eigenen Arbeit war dabei nicht das explizit Hässliche oder das atemberaubend Schöne, sondern allein die Wirklichkeit: „Also ich bin eben ein Wirklichkeitsmensch. Alles muss ich sehen“. So zog Dix 1963 Bilanz. Seine Worte sind das Motto der Ausstellung. Das Zeppelin Museum zeigt den Besucherinnen und Besuchern alles: Alles sollen sie sehen!

Das Otto-Dix-Haus in Gera ist das Geburtshaus des Malers Otto Dix, es steht am Mohrenplatz 4. Das denkmalgeschützte Haus wurde 1991, zum 100. Geburtstag von Otto Dix, ein Kunstmuseum, das auf zwei Etagen ausstellt.

Mit über 400 Arbeiten verfügt die Friedrichshafener Kunstsammlung über eine der umfangreichsten Werkbestände von Otto Dix weltweit. Erstmals überhaupt zeigt das Zeppelin Museum in einer umfassenden Ausstellung seinen eindrucksvollen Werkbestand von Otto Dix. Mit über 400 Arbeiten zählt dieser zu den größten weltweit: 21 Gemälde, 110 Zeichnungen und 275 Grafiken aus allen Schaffensperioden.

Otto Dix wurde am 2. Dezember 1891 in Gera in Thüringen geboren.


Weblink:

Otto Dix – Alles muss ich sehen! - zeppelin-museum.de - www.zeppelin-museum.de

Literatur:

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie
von Olaf Peters

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
von Ingo F. Walther und Eva Karcher

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk

Otto Dix. Zum 100. Geburtstag, 1891-1991
von Wulf Herzogenrath

Samstag, 22. Juni 2019

Varna - Festival- und Kongresszentrum Bulgariens

Varna Goldküste

Varna ist auch als „Perle des Schwarzen Meeres" und für sein ganzjährig milde Klima bekannt. Neben antiken Stätten, Museen, Galerien und unglaublich schönen Sandstränden präsentiert sich die drittgrößte Stadt Bulgariens weltoffen und bietet dabei ein reiches kulurellles Angebot.


Kulturell hat Varna einiges zu bieten, z.B. eine Entspannung in einem der römischen Bäder aus dem zweiten Jahrhundert oder die Besichtigung des beeindruckenden archäologischen Museums, in dem die aufregende Vergangenheit der Region anhand faszinierender Ausstellungen erlebt werden kann.

Varna ist ein weltberühmtes Seebad mit internationalem Flair und bei Touristen sehr beliebt. Die Stadt ist Gastgeber von vielen internationalen Veranstaltungen wie dem internationalen Musikfestival „Sommer in Varna“, den Filmfestivals „Die Liebe ist Wahnsinn“ und „Die goldene Rose“ und andere.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Varna sind der Uhrturm, das Planetarium, das Pantheon, das Portaldenkmal und all die reich mit Fresken und Ikonen ausgestatteten Kirchen. Zwischen dem Zentrum und der Küste liegt ein Gebiet, in dem noch heute viele alte Jugendstilfassaden zu sehen sind, teils stark vom Zahn der Zeit zerfressen, teils auch gut gepflegt und renoviert.


Varna ist eine moderne Stadt mit einem reichen Kulturkalender. Zu den kulturellen Highlights gehören das Internationale Theaterfestival "Varnaer Sommer", das Festival der Ethnie, das Internationale Jazzfestival "Varnaer Sommer", das Internationale Folklorefestival – Varna, das Internationale Filmfestival "Die Liebe ist verrückt", das Internationale Festival der Puppenkunst „Das goldene Delphin“, der Internationale Fotografiesalon, das Festival des bulgarischen Films "Goldene Rose".

In Varna befinden sich auch zwei der modernsten multifunktionalen Säle im Land – das Schloss der Kultur und des Sports sowie das Festival- und Kongresszentrum, welche die Durchführung von vielen internationalen Kinofestivals, Wissenschaftsforen und Sportereignissen ermöglichen.

Das Festival- und Kongresszentrum befindet sich am Eingang des Meergartens und wird genutzt für Kongresse, Symposien, Festivals, Konzerte, Vorstellungen, Ausstellungen und Bazare. Das Zentrum verfügt über 11 multifunktionale Hallen, 250 m² Ausstellungsfläche, Luxusrestaurants und Kaffeehäuser und ist ausgerüstet mit moderner Technik.

Die Lage der Stadt Varna am Goldstrand (an der nördlichen Schwarzmeerküste), sowie die reichen Narurschätze machen Varna zu einem der berühmtesten Kurorte der Welt und dem größten in der Schwarzmeerregion. Varna ist auch Schnittpunkt zwischen dem Mittleren Osten und Westeuropa.

Varna ist eine sonnenverwöhnte Stadt an dem bulgarischen Goldstrand.Mit über 400 Kilometern Küstenlinie ist die bulgarische Riviera ein ideales Reiseziel für Sonnenanbeter und Wassersportler. Die Resorts am Goldstrand befinden sich nur 20 Kilometer von Varna entfernt und bieten Ihnen neben erstklassigen Stränden ein ebenso gutes Nachtleben.


Weblinks:

Stadt Varna - Bulgariatravel - bulgariatravel.org

Varna « Goldstrand in Bulgarien - www.goldstrand.fakten-und-infos.de

Literatur:

MARCO POLO Reiseführer Bulgarische Schwarzmeerküste
MARCO POLO Reiseführer Bulgarische Schwarzmeerküste: Reisen mit Insider-Tipps. Inklusive kostenloser Touren-App
von Ralf Petrov

DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Bulgarien: mit Extra-Reisekarte
DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Bulgarien: mit Extra-Reisekarte
von Georgi Palahutev und Simone Böcker

Donnerstag, 20. Juni 2019

Vor 200 Jahren Goethes »West-östlicher Divan« entstanden

West-oestlicher Divan: Stuttgart 1819
West-oestlicher Divan: Stuttgart 1819


Der »West-östlicher Divan« von Johann Wolfgang Goethe ist eine orientalische Gedichtsammlung und ein berühmter Lyrikzyklus. Die Erstfassung aus dem Jahr 1819 wurde von Joseph Kiermeier-Debre herausgegeben. Der »West-östliche Divan« erschien erstmals 1819 und im Jahr 1827 in einem erweiterten Umfang. Es ist Goethes umfangreichste Gedichtesammlung. Sie wurde durch die Werke des persischen Dichters Hafis inspiriert, der etwa von 1320 bis 1389 gelebt hat.

Der persische Dichter Hafis war ein erklärter Liebhaber der Sprache, und diesem Gedanken gab er im 14. Jahrhundert allegorische Gestalt: In seinem Diwan tritt die "Wortbraut" als mystische Verkörperung der Lyrik auf, um Gott, Wein und Liebe zu besingen:"Bräuten in der Locken Ranken,/ denen Schleier, leicht und licht, / Halb nur hüllen den Gedanken, / gleicht, o Hafis, dein Gedicht".

Die Noten und Abhandlungen zum besseren Verständnis seines West-östlichen Divans eröffnet Goethe mit den Worten: "Wer das Dichten will verstehen / Muß ins Land der Dichtung gehen; / Wer den Dichter will verstehen / Muß in Dichters Lande gehen."

Dieser wunderschöne Vierzeiler, den er dem prosaischen Teil des »Divan« vorausschickt, ist aber nicht nur für den Divan-Leser von Bedeutung, sondern auch für uns. Denn wenn wir verstehen wollen, an was sich die Orientbegeisterung Goethes manifestierte, wodurch sie sich bedingt und letztendlich in die Produktion eines seiner herausragendsten Werke mündete, muss der Mensch Goethe und natürlich die Zeit, in der er sich bewegt hat, ergründet werden.

Beflügelt von dem Toleranzgedanken der Aufklärung und wirkungsmächtigen Gestalten wie Voltaire, konzentrierte sich die Aufmerksamkeit Goethes zeitlebens auf die Kunst. Er begeisterte sich für die schönen Dinge im Leben – solche, die ihm Freude bereiteten, die ihn auf intellektuelle Reisen schicken konnten und seine Wissbegierde nährten.



Berauscht von der Lektüre des »Diwans« im Juni 1814 übernahm Johann Wolfgang von Goethe auch das romantische Bild von der "Wortbraut" und stellte es als gleichnishaftes Motto dem Buch Hafis seines West-Östlichen Divans (1819/1827) voran: "Sei das Wort die Braut genannt" - eine Hommage an den persischen "Zwilling", die der Weimarer Geheime Rat auch als Verpflichtung für das eigene Schreiben verstand.


Tatsächlich ist Goethe in seiner Auseinandersetzung mit Hafis ein überaus sinnliches Stück Weltliteratur gelungen, dessen Verfasser das gesamte Spektrum literarischer Möglichkeiten wie ein Bräutigam umgreifen will und in souveräner Beherrschung von alltäglicher und gehobener, euphorischer und ironischer Rede die "Lieb-, Lied- und Weinestrunkenheit" im Harem der Worte zu vermählen sucht.



Die orientalische Gedichtsammlung ist in zwölf Bücher eingeteilt. Ein Anteil der Gedichte geht auf Goethes Briefwechsel mit Marianne von Willemer (1784 – 1860) zurück, von der auch unmittelbar einige Gedichte des Divan stammen, zum Beispiel: ‚Sag ihm, aber sag's bescheiden: / Seine Liebe sei mein Leben! / Freudiges Gefühl von beiden / Wird mir seine Nähe geben.‘ (Buch 8) Anders als der Dichter Rudyard Kipling (‚Ost ist Ost, West ist West, sie werden nie zueinander kommen‘) begegnet Goethe dieser persischen Dichtung mit Gelassenheit: ‚Gottes ist der Orient! / Gottes ist der Occident! / Nord- und südliches Gelände / Ruht im Frieden seiner Hände!‘ (Buch 1).

Am deutlichsten wird diese quasi erotische Verbindung von Werk und Schöpfer im Buch Suleika, jenem autobiographisch an die 30jährige Marianne von Willemer gerichteten Meisterstück, das den Austausch mit der Geliebten zum leidenschaftlichen Dialog des 66jährigen Dichters auch mit der Sprache werden läßt: "Sich liebend aneinander zu laben / Wird Paradieses Wonne sein".

Daß Marianne - wie man inzwischen weiß - einige der schönsten Gedichte zum Buch Suleika beisteuerte, hebt das Zwiegespräch zwischen der jungen Suleika und dem greisen Hatem innerhalb der Sammlung auf ein neues, pikant-intimes Niveau.

"Den berauschendsten Lebensgenuß hat Goethe hier in Verse gebracht", schrieb Heinrich Heine 1836 in der Romantischen Schule, "und diese sind so leicht, so glücklich, so hingehaucht, so ätherisch, daß man sich wundert, wie dergleichen in der deutschen Sprache möglich war". Möglich war dieser unbeschreibliche Zauber des Divans nur als trunkene, raumzeitlich losgelöste Liebeserklärung des Dichters an die unendliche, Orient und Okzident, Geist und Humor, Jugend und Alter, Liebhaber und Geliebte in jeder Strophe neu vereinende Poesie.

Der Schwiegertochter Ottilie erläuterte Goethe am 21. Juni 1818 die Absicht seiner Dichtung: "Ihre Bestimmung ist es, uns von der Gegenwart abzulösen und uns für den Augenblick dem Gefühl nach in die grenzenlose Freiheit zu versetzen. Dies ist zu einer jeden Zeit wohltätig, besonders zu der unseren". Wenn dies mit einer derart lyrischen Virtuosität wie im West-Östlichen Divan gelingt, gilt dieser Auspruch bis heute.

Die orientalische Gedichtsammlung ist mehr als lyrische Spielerei, als tändelnde Liebelei, denn als kultureller Brückenschlag zu verstegen.


Literatur [ >> ]:

West-oestlicher Divan: Stuttgart 1819
West-oestlicher Divan: Stuttgart 1819
von Johann Wolfgang Goethe

Weblink:

Was den Dichter in die geistige Ferne trieb - Quantara.de


Blog-Artikel:

Vor 200 Jahren Goethes »West-östlicher Divan« entstanden - Gastbeitrag

Literatenwelt-Blog

Samstag, 15. Juni 2019

Albrecht Dürer - Maler der Renaissance












Albrecht Dürer

Albrecht Dürer wurde am 21. Mai 1471 in Nürnberg als Sohn eines Goldschmieds geboren und starb am 6. April 1528 auch dort. Albrecht Dürer war ein deutscher Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker. Mit seinen Gemälden, Zeichnungen, Kupferstichen und Holzschnitten zählt er zu den herausragenden Vertretern der Renaissance.

Er war bahnbrechender Künstler und Mathematiker, er revolutionierte die Techniken des Holz- und Kupferstichs, widmete sich der Astrologie, entwarf Globuskarten, schrieb das erste Mathematikbuch in deutscher Sprache und plante Stadtbefestigungen. Er unternahm ausgedehnte Reisen nach Italien und in die Niederlande und stand in engem Austausch mit den Geistesgrößen der Zeit.

Ein Wendepunkt abendländischer Malerei. In seiner Heimatstadt Nürnberg erlernte er beim Vater den Beruf des Goldschmiedes und wurde über das Goldschmiedehandwerk zum Künstler. Er schuf die ersten Aquarelle europaeischer Kunst und den Kupferstich. Eines seiner wohl beruehmtesten Werke wurde der Meisterstich "Ritter Tod und Teufel".


Albrecht Dürer (1471-1528) war in erster Linie für seine Holzschnitte berühmt – doch zugleich war er ein herausragender Maler, dessen Gemälde die damalige deutsche Kunstszene beispielhaft wiederspiegeln. Dürer gilt sogar als die Verkörperung der gesamten deutschen Hochrenaissance. Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatten vor allem seine Reisen nach Italien (wo er bei Giovanni Bellini studierte) – er verbindet in seinen Werken deutsche und italienische Züge.

Albrecht Dürer war einer der ersten Künstler, der mittelalterliche Handwerkskunst mit den neuen Menschenbild und dem Naturalismus der Renaissance verband. Berühmt sind z.B. das Bild von einem einfachen Feldhasen und mehreren überaus attraktiven Selbstportraits.

Als gelernter Goldschmied entwickelte er in Werken wie "Ritter, Tod und Teufel" neben dem Holzschnitt eine weitere grafische Technik, die charakteristisch für das Spätmittelalter werden sollte.

Dürer machte sich 1497 selbstständig, und wohl ab 1503 konnte er in der Nürnberger Altstadt eine Werkstatt mit Hans Schäufelein, Hans von Kulmbach und Hans Baldung Grien als Mitarbeiter betreiben.

Dürer: Das Universalgenie der Deutschen
Dürer: Das Universalgenie der Deutschen


Werk und Bedeutung Albrecht Dürers sind ohne die Reisen des jungen Malers nach Venedig nicht vorstellbar. Mehr noch: fünfhundert Jahre später erscheint seine Begegnung mit den Bildwerken der italienischen Renaissance als Epochenwende in der deutschen Malerei. Als erster seiner Zunft überquert der Malergeselle Dürer die Alpen, entdeckt mit 23 Jahren in Venedig das Wesen und die Formen der Renaissance.

Im Jahr 1505 unternahm er eine belegbare Reise nach Venedig, wo damals die größten Renaissancemaler der venezianischen Schule, Tizian, Giorgione, Palma il Vecchio, tätig waren. Vor allen aber beeindruckte ihn Giovanni Bellini


Nach seiner Heimkehr in die Vaterstadt widmete sich Dürer wieder der künstlerischen Tätigkeit. In den Jahren 1520/21 leitete er die heute verlorene Ausschmückung des Nürnberger Rathauses, die in Nachzeichnungen von 1530 in Wien, Albertina, überliefert ist. Das Programm für die Fassadenmalereien hatte Pirckheimer entworfen.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören Gemälde wie "Ritter, Tod und Teufel", "Betende Hände", der "Feldhase" und seine Selbstportaraits.

In den letzten Jahren widmete sich Dürer vermehrt der Kunsttheorie; dabei kommt er zu Einsichten, die durchaus denen der Italiener widersprechen.


Dürer-Literatur:




Dürer: Das Universalgenie der Deutschen
Dürer: Das Universalgenie der Deutschen
von Klaus-Rüdiger Mai

Dürer
Dürer
von Norbert Wolf

Dürer. Aquarelle und Zeichnungen
Dürer. Aquarelle und Zeichnungen: Kleine Reihe - Kunst
von John Berger




Sonntag, 9. Juni 2019

Landesgalerie Niederösterreich in Krems eröffnet

Landesgalerie Niederösterreich in Krems

Die Landesgalerie Niederösterreich ist ein spektakulär moderner Neubau auf fünf Ebenen und 3.000 Quadratmetern in Krems-Stein. Sie befindet sich in der Kunstmeile Krems, in unmittelbarer Nähe zur Kunsthalle Krems, dem Karikaturmuseum Krems, dem Forum Frohner und der Steiner Minoritenkirche.

Es verbindet die Bestände der Landessammlungen Niederösterreich mit wichtigen Privatsammlungen und reagiert mit Themen- und Personenausstellungen auf Fragen der Gegenwart

Landesgalerie Niederösterreich ist mit einem umfassenden Veranstaltungsprogramm mit einem Festakt in der Minoritenkirche Krems am Samstag letzter Woche feierlich eröffnet worden. Das Haus wurde am 25. Mai 2019 eröffnet.


Am Sonntag war die Landesgalerie mit fünf Ausstellungen ("Renate Bertlmann. Hier ruht meine Zärtlichkeit", "Ich bin alles zugleich. Selbstdarstellung von Schiele bis heute", "Franz Hauer. Selfmademan und Kunstsammler der Gegenwart", "Sehnsuchtsräume. Berührte Natur und besetzte Landschaften", "Heinz Cibulka. bin ich schon ein bild?") auf fünf Ebenen auf 3.000 Quadratmetern bei freiem Eintritt zugänglich.

Die Kunstmeile Krems bringt zudem weitere neue Ausstellungsangebote: Das Forum Frohner zeigt "Ich und Ichich - Adolf Frohner im Porträt", in der Dominikanerkirche wird am Sonntagvormittag Josef Trattners "Donau-Sofafahrt" eröffnet.

Weblink:

Landesgalerie Niederösterreich - www.lgnoe.at/de

Video:

Krems: Das neue Wahrzeichen - die Landesgalerie - Youtube

Mittwoch, 8. Mai 2019

Die Erfindungen Leonardo da Vincis


Leonardo da Vinci

Leonardo da Vinci (1452 – 1519) wuchs im Florenz der Medici auf, arbeitete in der Werkstatt des florentinischen Malers und Bildhauers Verrocchio, diente als Hofkünstler in Mailand, als Kriegsingenieur Cesare Borgias und verbrachte einen luxuriösen Lebensabend am Hof des kunstliebenden französischen Königs.

Die Renaissance gilt als die Epoche des Maßes, der Vermessung und der künstlerischen Neugeburt des Menschen. Leonardo da Vinci, bis heute der Inbegriff des Universalgelehrten, ist selbst in der an Genies nicht armen Epoche der Renaissance noch eine Ausnahmeerscheinung.

Kaum etwas geistert so unhinterfragt durch unser modernes Selbstverständnis wie das Bild vom genialen Renaissance-Menschen. Gern bewundern wir in ihm den Vorläufer der Moderne - also unserer selbst. Als genialster aller genialen Renaissance-Menschen gilt Leonardo da Vinci, nicht zuletzt der Initiative Benito Mussolinis wegen, dem offensichtlich an einem großen italienischen Vorfahren seiner eigenen Größe gelegen war. Unter Mussolini wurde Leoardo zum Gegenstand eines wahren Kultes. Der Leonardo-Kult hat sich bis heute überlebt.

Leonardo da Vinci gilt als das größte Universalgenie aller Zeiten. Über 80 Erfindungen werden ihm zugeschrieben, darunter das Untersee-Boot, der Hubschrauber oder die Druckerpresse. Ihm werden technische Erfindungen wie Flugzeug, U-Boot, Auto, Panzer etc. gutgeschrieben, die aufgrund der großen historischen Entfernung geradezu wundersam anmuten. Doch zu seinen Lebzeiten entstand kein einziger Prototyp und fast keine ausgereifte technische Erfindung.

Heute ist Leonardo eher als Ingenieur von höchsten Vorläufer-Gnaden gefragt. Viele seiner Erfindungen wurden erst später zu ausgereiften Produkten. In jüngster Zeit wurden viele seiner Erfindungen von verschiedenen Experten ihres Faches nachgebaut und auf ihre Funktionsfähigkeit hin überprüft. Untersucht man jedoch Leonardos zeichnerische Entwürfe auf ihre prinzipiell technische Tauglichkeit hin, läßt sich nüchtern feststellen, daß keine seiner technischen Skizzen zu einer Erfindung taugt und keine einzige seiner vermeintlichen Erfindungen funktioniert.

Es ist Zeit, mit dem Vorurteil aufzuräumen, daß der rastlose und umtriebige Erfinder Leonardo da Vinci einfach alles konnte: Genial malen, phantastische Bauwerke entwerfen, Grundlegendes in allen Bereichen der Wissenschaften entdecken und dann noch durch seine Erfindungen die Grundlagen unserer modernen Welt schaffen.Unter dem  Gesichtpunkt der praktischen Tauliglichket stehen die Erfindungen Leonardo da Vincis unter einem anderen Licht.

2019 erschien Matthias Eckoldts Buch "Leonardos Erbe", in dem er die Erfindungen Leonardo da Vincis untersuchte. Dabei kam er zu dem Schluss, dass keiner der Entwürfe für eine Erfindung taugten und der Geniekult um Leonardo der faschistischen Propaganda von Benito Mussolini entstammt.

Literatur:

Leonardos Erbe: Die Erfindungen da Vincis – und was aus ihnen wurde
Leonardos Erbe: Die Erfindungen da Vincis – und was aus ihnen wurde
von Matthias Eckoldt


Weblinks:

Leonardo da Vinci-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Leonardo da Vinci-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de


Sonntag, 28. April 2019

Leonardo da Vinci 500. Todestag









Der rast- und ruhelose Künstler Leonardo da Vinci starb vor 500 Jahren am 2. Mai 1519 in seinem letzten Domizil am Ende seines Lebens in Chateau de Cloux in Frankreich.

Der Künstler wuchs im Florenz der Medici auf, arbeitete in der Werkstatt des florentinischen Malers und Bildhauers Verrocchio.

Leonardo da Vinci war einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Renaissance und ein hochtalentierter und vielseitiger Erfinder, denn er wirkte als Maler, Bildhauer, Architekt, Naturforscher und Ingenieur.


Leonardo zählt bis heute zu den größten Genies in der Geschichte der Menschheit. Sein herausragendes Talent umfasste sowohl die Malerei, Bildhauerei und Architektur als auch die Naturwissenschaften und das Ingenieurwesen.


Leonardo war ein Universal-Genie, welches auf den verschiedendsten Gebieten geniale erfinderische Leistungen vollbrachte. Neben weltberühmten Gemälden des Renaissance-Künstlers und einer Fülle von Zeichnungen und Skizzen, schuf er plastische Werke und wirkte als Baumeister.

Er machte zahlreiche bedeutende Erfindungen auf dem Gebiet der Mechanik, wie z.B. ein Untersee-Boot, Flugmaschinen, der mechanische Webstuhl, bewegliche Brücken, Pumpen, Tauchgeräte.

Seine Neugier und sein Forscherdrang waren grenzenlos. Er verstand alles, was sich bewegte und erfand auch fürchterliche Kriegsmaschinen, die Tod und Zerstörung brachten.

Der umtriebige und rastlose Erfinder ersann Tauchgeräte, um auf den Grund des Meeres vorzustossen und konstruierte Flugmaschinen, lange bevor es Menschen gelang, in die Lüfte zu schweben.

Sein grösster Traum war der Traum vom Fliegen. Leonardo aus Vinci entwickelte Flugmaschinen mit beweglichen Flügeln, lange bevor es Menschen gelang, in die Lüfte zu schweben. In Sachen Karriere gab es für Leonardo in Florenz jedoch keine Höhenflüge.

Mona Lisa

Berühmt wurde Leonardo da Vinci als Maler. Seine bekanntesten Werke sind zwei Gemälde: die »Mona Lisa« und das »Abendmahl«. 1498 malte er sein berühmtes Gemälde »Abendmahl«, das Jesus mit seinen Jüngern zeigt. Leonardo da Vinci war ein Perfektionist, der viele Gemälde nicht fertig gebracht hat, weil er zu perfekt sein wollte. Er stellte den Geist, die cosa mentale, über die Realisation.

Leonardo da Vinci wurde am 15. April 1542 in Vinci, einem kleinen Ort in der Nähe von Florenz in der
»Casa Natale« geboren. Sein Geburtsort Vinci war ein Kastell oder befestigtes Hügeldorf im Florentiner Territorium - 30 km westlich von Florenz - nahe Empoli, von dem die Familie seines Vaters ihren Namen ableitete.


Literatur:

Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt
Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt
von Volker Reinhardt

Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte
Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte
von Bernd Roeck

Leonardo da Vinci. Das zeichnerische Werk
Leonardo da Vinci. Das zeichnerische Werk
von Frank Zöllner


Weblinks:



Leonardo da Vinci-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Leonardo da Vinci-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de


Blog-Artikel:

Raffael 525. Geburtstag - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.de

Leonardo da Vinci-Ausstellung in der »Casa Natale« - Museumswelt-Blog - museums-welt.blogspot.de

Freitag, 12. April 2019

100 Jahre Bauhaus in Weimar


Das Staatliche Bauhaus wurde vor 100 Jahren 1919 von Walter Gropius in Weimar als Kunstschule gegründet.
Walter Gropius holte 1919 die europäische Künstleravantgarde in die Stadt: Lyonel Feininger, Paul Klee, Oskar Schlemmer, Johannes Itten, Wassily Kandinsky und viele mehr schickten sich an, mit ihren Ideen unseren Alltag zu revolutionieren.

Das Bauhaus gilt als Schule der Moderne. Synonym für moderne Architektur, wegweisend in der Architektur und funktional im Design. Nach Art und Konzeption war es damals etwas völlig Neues, da das Bauhaus eine Zusammenführung von Kunst und Handwerk darstellte. Das historische Bauhaus stellt heute die einflussreichste Bildungsstätte im Bereich der Architektur, der Kunst und des Designs im 20. Jahrhundert dar.

Das »Staatliche Bauhaus« in Weimar entstand am 12. April 1919 aus der Vereinigung der »Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst« in Weimar und der 1915 aufgelösten Kunstgewerbeschule Weimar und hatte dort seinen Sitz bis im Jahr 1925.

Vorgängerorganisation für das Bauhaus war das im Jahre 1902 von Henry van de Velde gegründete »Kunstgewerbliche Seminar« und das etwas später als Lehranstalt konzipierte »Kunstgewerbliche Institut«, das seinen Lehrbetrieb im Jahr 1907 aufnahm. Unstrittig ist, dass bereits van de Velde eine erhebliche Anzahl jener Methoden und Prinzipien etablierte, für die das spätere Bauhaus berühmt geworden ist.


Kaum jemand weiß, daß das Bauhaus ein Männerbund war und eigentlich »Baubrüder« heißen sollte.
Die Lehre am Bauhaus bestand aus dem Vorkurs und der Arbeit in den Werkstätten. Die Werkstätten wurden von den Künstlern, die sich Meister der Form nannten und den Handwerksmeistern geleitet. Anfangs mischten sich romantische Rückwendung in vorindustrielle Produktionsweisen mit modernen gestalterischen Ansätzen. Projekte des Bauhauses, wie das „Haus Sommerfeld“ waren in dieser Phase noch sehr expressionistisch geprägt.

Das Bauhaus verstand sich von Anfang an als sich breitende Siedlungsbewegung, denn man wollte siedeln und Bauhäuser in der ganzen Welt gründen.

Das Bauhaus bestand nur 14 Jahre: als „Staatliches Bauhaus“ in Weimar, als „Hochschule für Gestaltung“ in Dessau und als private Lehranstalt in Berlin. Entstanden ist es im Kontext der Kunstgewerbebewegung und der Kunstschulerneuerung. Seine Ideen wirkten weit über die Schule, ihre Orte und ihre Zeit hinaus.

100 Jahre nach seiner Gründung in Weimar haben sowohl das Verständnis von Architektur und Design als auch die übergeordneten Ideale, für die das Bauhaus steht, weiterhin große Strahlkraft. Bis heute gilt das Bauhaus als wichtigste Schule der Moderne. Keine andere Bewegung hat auf drei Kontinenten Weltkulturerbe hervorgebracht.

Weblinks:

Bauhaus100 - www.bauhaus100.de

Bauhaus Museum Dessau - www.bauhausmuseum-dessau.de

Das Bauhaus in Dessau - www.bauhaus-dessau.de






Samstag, 9. Februar 2019

Niederlande feiern Rembrandt

Ausstellung in Den Haag

Rembrandt gilt als einer der bedeutendsten und bekanntesten niederländischen Künstler des Barocks. Sein Schaffen fiel in die Epoche des Goldenen Zeitalters, als die Niederlande eine politische, wirtschaftliche und künstlerische Blütezeit erlebten.

350 Jahre nach dem Tod des Malers Rembrandt van Rijn feiern die Niederlande den Maler mit einer Ausstellung in Den Haag. Zum Auftakt des Rembrandtjahres präsentiert das Den Haager Mauritshuis eine besondere Ausstellung mit allen Gemälden des Meisters aus der eigenen Sammlung.

Dazu gehören das letzte Selbstporträt, vermutlich auch das letzte von ihm vollendete Werk, sowie die berühmte »Anatomie-Stunde des Dr. Nicolaes Tulp« (1631). Die niederländische Prinzessin Beatrix eröffnete offiziell die Ausstellung und damit das Jahr »Rembrandt und das Goldene Zeitalter«.

Rembrandt gilt als großer Erneuerer der Kunst, als Meister von Licht und Schatten. Seine Werke faszinierten bis heute Millionen Menschen weltweit, sagte die Direktorin des Mauritshuis, Emily Gordenker, in Den Haag. "Rembrandt hat für jede Generation eine besondere Bedeutung."

Das Museum zeigt erstmals alle 18 Gemälde, die im Laufe der Jahrhunderte als echte Rembrandts in seine Sammlung aufgenommen worden waren. Elf von ihnen sind auch nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen tatsächlich von ihm gemalt worden, fünf werden anderen Malern zugeschrieben. Zwei Gemälde sollen noch näher untersucht werden. Die Ausstellung beleuchte "350 Jahre faszinierende Kunstgeschichte", sagte die Direktorin.

Literatur:

Rembrandt. Licht und Schatten
Rembrandt. Licht und Schatten
von Nils Büttner

Rembrandt. Licht und Schatten
Rembrandt
von Christian Tümpel