documenta 14 in Kassel
Die documenta geht künstlerisch neue Wege und wird erstmals international ausgerichtet. Die documenta 14 beschreitet neue Wege der Gleichzeitigkeit und findet im Jahr 2017 in Athen und Kassel statt.
Doch in Kassel findet dieses neue künstlerische Konzept auf ungeteilte Zustimmung. In der Bevölkerung regt sich Protest. Viele werfen dem Künstlerischer Leiter sogar eine bewußte Spaltung der documenta vor. Die Kasseler Volksseele kocht. Und so spiegelt sich das in den Leserbriefen an das Lokalblatt HNA wieder:
Da hat ein „überzogener sogenannter „Künstlerischer Leiter“ aus Polen“
„eine Lawine der Empörung losgetreten“. „Es geht um unsere Stadt, unser
Geld“. Alle fragen sich „mit heftigem Unverständnis“, „warum Herr
Szymczyk die Kasseler documenta 14 spalten will“. Was er plant? „Eine
'Entortung' der documenta 'als Export-documenta', na bitte“.
„Veranstalter und Geldgeber können nicht so dumm sein, eine
Veranstaltung zu finanzieren, die in Athen eröffnet wird“. „Unfassbar“!
Das „scheint der Anfang vom Ende für diese einmalige Kunstschau in
Kassel zu sein“.
Ein „Tipp zur Geldvermehrung“ macht die Runde: „die
documenta an Dubai verkaufen! Das bringt mehr als Athen.“ „Was für eine
Farce! Die documenta gehört von jeher nach Kassel“. „Kassel ist
documenta-Stadt und kein anderes Land – keine andere Stadt darf sich so
bezeichnen“. „Kassel ist die Stadt der documenta. Wie ein Baum mit all
seinen Wurzeln.“ Man muss sich „von diesem künstlerischen Leiter
trennen“, er hat damit „seine Kompetenzen überschritten“. „Gehört es
nicht zur künstlerischen Freiheit, den Herrn Szymczyk nach Basel zurück
zu schicken und die Mitverantwortlichen in die tiefste Provinz?“ „So
nicht – und tschüss!“
Was um Himmels Willen ist da geschehen?
Der künstlerische Leiter der documenta 14 hat vor Kunststudenten und
Dozenten sein Team und sein Konzept für 2017 vorgestellt. Er möchte mit
einem „Blickwechsel“ an die „Tradition der Avantgarde“ anschließen. Er
will angesichts der „sich rapide verändernden globalen Situation“ eine
Zusammenarbeit mit Initiativen, „die es schaffen, in schwierigen Zeiten
zu überleben“. Daher soll ein Teil der documenta 14 in Athen
stattfinden. Arbeitstitel: „Von Athen lernen“. Szymczyk spricht von
„einer Pendelbewegung“, einem „dynamischen Gleichgewicht“. Die documenta
14 solle sich neu finden und bedeutende Zeichen setzen. Nun bläst ihm
der hessisch-sibirische Gegenwind ins Gesicht.
Sollten die Leserbriefe die Meinung der Mehrheit der Kasseler
widerspiegeln, so ist schon heute eines sicher: die Kasseler Bürgerinnen
und Bürger sind auf dem besten Wege sich als Gastgeber einer solchen
anspruchsvollen und innovativen Weltkunstausstellung selbst zu
disqualifizieren.
Kulturwelt ist ein Kultur-Blog, der dem Leser interessante Einblicke und Neuigkeiten aus der Welt der Kultur und der Künstler und Kulturschaffenden bietet. Der Kulturwelt-Blog lässt den Leser Kultur in ihrer ganzen Vielfalt erleben! Der Kulturwelt-Blog bietet einen bunten Strauß an kulturellen Veranstaltungen. Die Vielfalt der Kultur und jede Menge Kulturereignisse werden in diesem Blog vorgestellt. »Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.« Goethe, Faust I, Prolog
Dienstag, 14. Oktober 2014
Montag, 13. Oktober 2014
Frank Sinatra - Konzertaufzeichnung, Madison Square Garden
Am 13. Oktober 1974 trat Frank Sinatra im »Madison Square Garden« auf, live übertragen vom amerikanischen Fernsehen. 20.000 Zuschauer erleben ein legendäres Konzert.
Wie ein Boxchampion betrat Sinatra umringt von seinen Bodyguards die ausverkaufte Halle und begeistert das Publikum, unter Ihnen Filmstars wie Robert Redford und Rex Harrison, mit Evergreens wie "The Lady Is a Tramp", "I've Got You Under My Skin" und "My Way".
Begleitet vom Orchester "Woody Herman and the Young Thundering Herd" unter der musikalischen Leitung von Bill Miller, Sinatras langjährigem Pianisten, zeigte sich "Ol' Blue Eyes" Nerven ganz entspannt - trotz des sekundengenau geplanten Ablaufs der TV-Liveübertragung.
"Ich bin der Letzte der Saloon-Singers neben Tony Bennett und Dean Martin", moderierte Frank Sinatra gelassen ins weite Rund und reagiert gekonnt auf einzelne Zwischenrufe. Er bewies eindrucksvoll, dass er der größte Entertainer aller Zeiten ist.
Drei Jahre zuvor sollte bereits Schluss sein. Es war im Jahr 1971, und "The Voice" kündigte seinen Rückzug an. Doch Frank Sinatra hielt es nur zwei Jahre aus und kehrte 1973 zurück ins Rampenlicht. Mit seiner Interpretation des "Theme from New York, New York" konnte er seinen Ruhm 1979 sogar noch steigern und gastierte bis 1995 weltweit erfolgreich.
Seine Bilanz als Künstler ist beeindruckend bis überragend: Bis 1993 spielt er fast 1.300 Songs im Studio ein und kann aus einem Bühnenrepertoire von rund 1.900 Liedern schöpfen. Der 18-fache Grammy-Gewinner schafft das alles ohne eine Gesangsausbildung und gilt über seinen Tod hinaus, am 14. Mai 1998, als eine der einflussreichsten und bekanntesten Persönlichkeiten der Popmusik des 20. Jahrhunderts.
Sonntag, 12. Oktober 2014
Farbmosaik in makedonischer Grabanlage entdeckt
In der größten jemals entdeckten Grabanlage der Antike in Griechenland ist in einer makedonische Grabanlage das eindrucksvolle Mosaikbildnis eines Streitwagens in einem Hügelgrab entdeckt und zu Tage gefördert worden.
Der bedeutende Fund gelang in einer Ausgrabungsstätte bei Amphipolis in der Region Makedonien, wie das griechische Kulturministerium am Sonntag mitteilte. Das Mosaik in der zweiten Kammer des Hügelgrabes hat eine Größe von drei mal viereinhalb Metern und ist noch nicht vollständig freigelegt.
Das eindrucksvolle antike Kunstwerk besticht durch seine minutiösen Details und harmonischen Farben. Das Mosaik aus dem vierten Jahrhundert vor Christus zeigt einen von weißen Pferden gezogenen Streitwagen mit einem bärtigen Fahrer, dessen Kopf ein Lorbeerkranz ziert. Ebenfalls zu erkennen ist der antike Götterbote Hermes.
Das geheimnisvolle Hügelgrab aus der Zeit Alexanders des Großen (356-323 vor Christus) wird seit Mitte August freigelegt. Noch gibt das Grab Rätsel auf, denn es steht nicht fest, wer hier begraben liegt. Welcher historischen Persönlichkeit die Grabanlage zuzuordnen ist, ist noch nicht klar.
»steirischer herbst« - ein Festival für zeitgenössische Künste
Der »steirische herbst« ist ein progressives Festival und eine Plattform für zeitgenössische Künste, das 1968 in Graz ins Leben gerufen wurde und mittlerweile etabliert ist. Das Festival findet in diesem Jahr vom 26. September bis zum 19. Oktober statt. Das diesjährige Leitmotiv lautet selbstbewußt: ;»I prefer not to share!
Mit dem »steirischen herbst« konnten die Kulturbeauftragten der Stadt Graz ein einzigartiges Avantgarde-Festival etablieren, das sich seit 1968 zum größten Event dieser Art in Europa gemausert hat und zu einer Institution geworden ist. Es ist eine Bereicherung der Kulturlandschaft und hat seinen festen Platz in Kulturkalender.
Seit vierzig Jahren ist der »steirische herbst« eines der weltweit wenigen Festivals für zeitgenössische Künste, das seinem Wesen und Anspruch nach wahrhaft multi-disziplinär ist: das »Multikunst-Festival« integriert Kunst, Musik, Performance, Tanz, Theater, Literatur, Architektur, Neue Medien und Theorie – im Lauf der Jahre mit unterschiedlichen Schwerpunkten, immer aber selbstbewusst aus den jeweiligen Bedingungen des Genres heraus.
Der »herbst« zeigt zeitgnössische Kunst unter den Bedingungen des Wandels der Zeit. Immer wieder in seiner Geschichte hat sich der »steirische herbst« als Fest in Progression und der multiplen Künste neu erfunden – eine selbstbewußte Institution, die sich von Jahr zu Jahr die Frage nach den eigenen Bedingungen und Notwendigkeiten als eigenwillige Plattform neuer Kunst stellt.
Der »steirische herbst« hat seine eigene Handschrift und ist als Festival in mancher Hinsicht besonders: Durch seine Vielfältigkeit, durch die forcierte Kommunikation zwischen den verschiedenen künstlerischen Disziplinen, durch die Verschränkung von ästhetischen Positionen mit theoretischem Diskurs.
Der »steirische herbst« zeigt und unterstützt aktuelle künstlerische Arbeitsweisen, Handschriften, Diskurse. Zu diesem progressiven Kunst-Festival gehören spektakuläre Aufführungen, groß angelegte Ausstellungen, raumgreifende Konzerte neuer Musik, architektonische Forschungen, öffentliche Debatten und nächtelanges Feiern.
527 Veranstaltungen an 24 Festivaltagen, über 1000 Künstler, Theoretiker und sonstige Teilnehmer aus insgesamt 45 Nationen – das war der steirische herbst 2014.
Der »herbst« macht sich in diesem Jahr in der ganzen Region Steiermark auf und pulsiert nicht nur in Graz, sondern auch in Bad Gleichenberg, Stainz, Bad Radkersburg, Laafeld, Kornberg & Wildon. <img title="»steirischer herbst« - ein Festival für zeitgenössische Künste, steirischer herbst Festival, steirischer herbst" src="http://www.die-zitate.de/images/nav/quadrat.gif">
Weblink:
steirischer herbst - Festival neuer Kunst - www.steirischerherbst.at
Samstag, 11. Oktober 2014
»Festival of Lights« in Berlin
Am 10. Oktober beginnt des »Festival of Lights«, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert. Wahrzeichen wie das Brandenburger Tor und der Berliner Dom erstrahlen an zehn Abenden in buntem Licht.
Das Jubiläumsjahr steht unter dem Motto »Colours of Joy«. Die Inszenierungen und das Programm enthalten wieder viele emotionale Momente, spannende Geschichten, neue Aktionen und viele Highlights.
Zum fünften Mal in Folge wird dieses wunderbare Ereignis auf dem Potsdamer Platz mitten im dann leuchtenden Herzen Berlins gefeiert, um diesen Ort einmal mehr zum Zentrum des »Festival of Lights« zu machen.
Weblink:
Festival of Lights – Official Homepage - www.festival-of-lights.de
Mittwoch, 8. Oktober 2014
Quedlinburg - eine Stadt mit reichem kulturellen Erbe
Quedlinburg ist ein beschauliches Städtchen im Ostharz mit reichem kulturellen Erbe. Die Stadt an der Bode nördlich des Harzes ist reich an Geschichte, denn im Mittelalter war sie einmal eine Weltstadt. Viele Gebäude zeugen noch heute von seiner historischen Bedeutung.
994 mit dem Stadtrecht versehen, war die Stadt vom 10. bis zum 12. Jahrhundert Sitz der zu Ostern besuchten Königspfalz weltlicher Herrscher und fast 900 Jahre lang eines - zunächst geistlichen, nach der Reformation freiweltlichen - Damenstifts.
Auf einem Sandsteinfelsen ragt die mehr als tausendjährige romanische Stiftskirche wie ein Wahrzeichen über der Stadt. Die im Jahr 1129 geweihte flachgedeckte Basilika besaß bereits drei Vorgängerbauten.
Quedlinburgs architektonisches Erbe steht seit 1994 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes und macht die Stadt zu einem der größten Flächendenkmale in Deutschland. Das Quedlinburger Schloß und der Stiftskirche St. Servatius wurden zusammen mit der Altstadt von Quedlinburg in das Weltkulturerbe augenommen.
Auch der Münzenberg mit der romanischen Klosterkirche St. Marien und im Tal dazwischen die romanische St. Wiperti, der sich anschließende Abteigarten und der Brühl-Park gehören zum Weltkulturerbe.
In der historischen Altstadt mit ihren kopfsteingepflasterten Straßen, verwinkelten Gassen und kleinen Plätzen befinden sich 1.200 Fachwerkhäuser aus sechs Jahrhunderten. Am Markt liegt das Renaissance-Rathaus mit der Roland-Statue, südlich davon der Schlossberg mit der romanischen Stiftskirche und dem Domschatz als Zeugnisse des Quedlinburger Damenstifts.
Die St. Servastius Kirche wurde 1129 geweiht und an einer Stelle gebaut an der zuvor bereits drei weitere Kirchen standen. 936 wurde hier König Heinrich beigesetzt. Er wurde in Quedlinburg gekrönt und gilt als Begründer von Deutschland.
Im Schloß ist ein Museum untergebracht in dem die mittelalterliche Geschichte der Stadt Quedlinburg gezeigt wird. Sehenswert ist der Quedlinburger Domschatz der einer der bedeutendsten in Deutschland ist.
Das völlig unverfälschte Stadtbild Quedlinburgs mit seinen kleinen, unzähligen Fachwerkhäusern in der Altstadt hat die Zeit überdauert und gibt Einblicke in die vielfältigen Baustile des letzten Jahrtausends und in die kulturellen Entwicklungen der Nation.
Weblink:
Quedlinburg - www.quedlinburg.de
Lieratur:
Quedlinburg. Aus dem Tagebuch einer Tausendjährigen von Christa Rienäcker und Janos Stekovics
Quedlinburg - Der Stadtführer: Ein Führer durch die Weltkulturerbe-Stadt
von Wolfgang Hoffmann und Thorsten Schmidt
Lutz Seiler erhält Deutschen Buchpreis 2014
Für die vor dem Mauerfall auf Hiddensee angesiedelte Robinsonade wird der Autor Lutz Seiler mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Für das Finale des Buchpreises - der Gewinner erhält 25.000 Euro - waren sechs Romane nominiert.
Für seinen DDR-Aussteigerroman "Kruso" hat Lutz Seiler den Deutschen Buchpreis 2014 erhalten. Poetisch und sinnlich beschreibe der Autor darin den Sommer des Jahres 1989 auf Hiddensee, begründete die Jury ihre Wahl. Sichtlich gerührt nahm er am Montagabend in Frankfurt den Preis entgegen.
Lutz Seilers "Kruso" ist eine auf der Ostseeinsel Hiddensee spielender Abenteuerroman mit dem Abwäscher Edgar als Helden. Der wird Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten« liegt. Der Roman erzählt über eine schwierige, zärtliche Freundschaft.
Der Autor habe in seiner Wendezeit-Parabel poetisch und sinnlich sowie in einer fast ins Magische gehenden Sprache den Sommer des Jahres 1989 auf der Insel Hiddensee beschrieben, würdigte die Jury den Roman. Als "Vorhof des Verschwindens" sei Hiddensee damals ein Ort für Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher und angehende DDR-Flüchtlinge geworden.
Daraus habe Seiler eine packende Robinsonade um den titelgebenden Kruso und den jungen Abwäscher Edgar gemacht, pries das Kritiker-Gremium den Roman.
Hiddensee sei damals ein Ort für Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher und angehende DDR-Flüchtlinge gewesen, erklärte die Jury. Daraus habe Seiler eine packende Robinsonade um den titelgebenden Kruso und den jungen Abwäscher Edgar gemacht.
Im Zentrums des Erstling-Romans steht eine Gruppe von Aussteigern, die eine Gaststätte auf Hiddensee betreibt. Seiler selbst arbeitete damals als Abwäscher auf der Insel. "Kruso" sei zugleich auch ein Requiem für alle Ostseeflüchtlinge, die bei ihrer Flucht ums Leben kamen, hob die Jury hervor.
Die Preisvergabe ist die Ouvertüre zur Frankfurter Buchmesse. Im Vorfeld der Buchmesse in Frankfurt wird traditionell der wichtige und hoch dotierte Deutsche Buchpreis verliehen.
Weblink:
Kruso von Lutz Seiler
Rezension:
Kruso Rezension von Joachim Weiser
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