Sonntag, 12. Juli 2015

Fellinis "La Dolce Vita" wird neu verfilmt



Federico Fellinis Meisterwerk "La Dolce Vita" über das süße Leben der jungen Römer wird neu verfilmt. Die in Beverly Hills beheimatete Filmproduktionsgesellschaft AMBI hat mit den Erben des Regisseurs ein Abkommen für eine Neuverfilmung des Kultwerks abgeschlossen.

Der Film soll von AMBI und dem italienischen Produzenten Daniele Di Lorenzo produziert und finanziert werden. Angesichts der italienischen Wurzeln der Filmproduktionsgesellschaft "und des tiefen Verständnisses für die Werke meines Onkels hätte es zu keiner besseren Einigung für dieses Projekt kommen können", betonte Francesca Fellini, Nichte des Regisseurs.

"La Dolce Vita" ist ein Klassiker der Filmgeschichte. Erzählt wird darin ein moderner Tagraum. Der 1960 gedrehte Film über das süße Leben der römischen Großstädter mit Anita Ekberg und Marcello Mastroianni in den Hauptrollen zählt zu den Film-Klassikern. Ekberg eroberte als badende Venus im Trevi-Brunnen einen Platz in der Filmgeschichte. Der Film gewann auch die "Goldene Palme" in Cannes.

Fellini löste 1960 mit "La Dolce Vita" heftige Angriffe konservativer Kreise aus. Bei der Uraufführung in Mailand wurde der Regisseur ausgepfiffen. Priester bezeichneten den Film als unmoralisch und warfen Fellini "Wohlgefallen an anstössigen Situationen" vor. Konservative Abgeordnete verlangten ein Aufführungsverbot.

Samstag, 11. Juli 2015

Bizets »Carmen« auf dem »Festival Chorégies d' Orange«

Georges Bizets Oper »Carmen« wird dieses Jahr auf dem Opernfestival der Provence, »Les Chorégies d'Orange«, Frankreichs ältestem Opernfestival, in Orange Open Air aufgeführt. Das Theater- und Opernfestival »Les Chorégies d'Orange« besteht seit 1860. Die Aufführung der Oper findet im Römischen Theater in Orange statt.

In diesem Jahr steht unter anderen die Erfolgsoper »Carmen« auf dem Programm. In der einmaligen historischen Kulisse begeistert Jonas Kaufmann in einer lauen Sommernacht als Don José sein Publikum unter freiem Himmel. Vor einer prächtigen Kulisse mit 9.000 Zuschauern durchleiden Kate Aldrich als Carmen und Jonas Kaufmann als Don José Open Air die immer wieder neue Geschichte nicht erfüllbarer Liebe.



Carmen ist eine Zigeunerin und Fabrikarbeiterin, eine Außenseiterin der Gesellschaft. Wohlmeinende Leute würden ihr Zurückhaltung, Bescheidenheit und Demut empfehlen. Carmen jedoch lehnt all diese "Tugenden" ab. Sie ist schön und stolz, sie gefällt den Männern und sie ist sich dessen bewusst. Das wird ihr und ihrem Liebhaber Don José zum Verhängnis.

Auch wenn Georges Bizets (1838--1875) „Carmen" bei ihrer Uraufführung am 3. März 1875 - drei Monate vor dem Tode des Komponisten - beim Pariser Publikum einen Skandal provozierte, entwickelte sie sich sehr bald zu einer der weltweit meistgespielten Opern. Bereits 1905 fand in Paris die tausendste Aufführung statt, und die schillernde Hauptfigur gilt bis heute als die Inkarnation des Männertraums schlechthin.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Johannes Hus vor 600 Jahren als Ketzer verbrannt

Johannes Hus


Johannes Hus, auch Jan Hus genannt, wurde am 6. Juli 1415 in Konstanz verbrannt. Jan Hus war ein böhmischer Theologe und beim Konzil von Konstanz als Ketzer verurteilter Reformator, der sich mit seinen geplanten Kirchenreformen gegen das Papsttum stellte. Er war zeitweise Rektor der Karls-Universität Prag. Als er während des Konzils von Konstanz im Jahre 1415 seine Lehre nicht widerrufen wollte, wurde er auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Hus, der auch als Prediger in der Prager Bethlehemkirche wirkte, predigte das Armutsideal und prangerte den weltlichen Besitz der Kirchenfürsten an. Er trat ein für die Autorität des Gewissens und versuchte durch Predigten, die Kirche dem Volk nahe zu bringen. Damit nicht genug: Seine Predigten hielt er allesamt in tschechischer Sprache, nicht aber im damals üblichen Latein, wogegen seine Gegner behaupteten, er wiegele das Volk auf.



Der Kirchenlehrer Hus leugnete die irdische Macht der Kirche, dies aber war ein gefährliches Unterfangen. Jan Hus erkannte als Autorität in Glaubensfragen allein die Bibel an, kein Inquisitionsgericht und keine weltlichen Richter. Ein echter Ketzer, der sich dauerhaft den Groll und Hass der Kirchenoberen sicherte. Der Reformator Jan Hus attackierte das Selbstverständnis des mittelalterlichen Christentums. Die irdische Macht der Kirche aber zu leugnen, war im 15. Jahrhundert Ketzerei und damit lebensgefährlich. 1410 gebot der Papst in Rom, Hus sei zu belangen. Der andere residierte und kassierte in Avignon. Am 16. Juli 1410 ließ der Prager Erzbischof 200 Schriften von Wiclif verbrennen. Doch Hus und den Wiclifisten geschieht nichts. Die meisten Prager sympathisierten mit den Reformanhängern und König Wenzel beschützte sie aus politischen Gründen. Trotz Verbot predigte Hus weiter und wurde exkommuniziert, aber seine Anhänger verhinderten die Vollstreckung. Die Lehren des Jan Hus fielen in Böhmen auf fruchtbaren Boden. Sie gründeten auf sozialer Gerechtigkeit und drückten die Unzufriedenheit aller tschechischen Bürger aus. Zu dieser Zeit ergriff Unruhe alle sozialen Schichten. In Böhmen bildete sich die Glaubenrichtung der Hussiten. Die nach Jan Hus benannte Bewegung der Hussiten geht zum Teil auf sein Wirken zurück. Jan Hus wurde um 1369 geboren, neuere Forschungen geben aber den 1. Juli 1372 als Geburtsdatum an.

Dienstag, 7. Juli 2015

Die »Tour de France« ist in Frankreich ein Volksfest

In Frankreich ist die »Tour de France« ein dreiwöchiges Volksfest der »Grande Nation«, auch wenn Bernard Hinault im Jahr 1985 der letzte Franzose war, der das bedeutendste Radrennen der Welt gewinnen konnte. Die »Große Schleife«, wie die »Tour de France« auch genannt wird, ist das bedeutendste Radrennen der Welt.

Die »Tour de France«, die Frankreich Rundfahrt, ist nach den Olympischen Spielen und der Fußballweltmeisterschaft das drittgrößte sportliche Ereignis weltweit. Drei Wochen lang wird gesprintet und in den Bergen geliten, bis nach über 3.000 Kilometern der Sieger feststeht.

Die Tour ist für die Franzosen nicht nur ein das Sommerloch füllendes Sportereignis. »La Grande Boucle«, die große Schleife, ist ein die zerrissene Nation einendes Volksfest und die Strecke ein einigendes Band der Versöhnung.

Einträchtig säumen Arm und Reich, Jung und Alt, drei Wochen lang die Rennstrecke. Stunden vor Ankunft der Radsporthelden lassen sich die Fans mit Campingmöbeln, Sonnenschirmen und Picknickkörben am Straßenrand nieder. Durchschnittlich sechs Stunden pflegt ein Zuschauer dort auszuharren.

Auch wenn die Tour de France in erster Linie eine Sportveranstaltung ist, so bietet sie doch auch genügend Möglichkeiten des Feierns.

Weblinks: www.letour.fr - Offizielle Webseite - www.letour.fr

Das offizielle Buch zur 100. Tour de FranceDas offizielle Buch zur 100. Tour de France von Francoise & Serge Lage, Philippe Cazaban <a title="»Das offizielle Buch zur 100. Tour de France« von Francoise & Serge Lage, Philippe Cazaban" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3942596199/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Das offizielle Buch zur 100. Tour de France" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3942596199.03.TZZZZZZZ.jpg" width="65" border="0"/>Das offizielle Buch zur 100. Tour de France</a> von Francoise & Serge Lage, Philippe Cazaban 


<!-- Ein dreiwöchiges Volksfest der »Grande Nation« -->
<!-- Der Autocorso eröffnet die Strecke und begeistert die Zuschauer seit 1930 alljährlich mit seinen phantasievoll geschmückten Fahrzeugen und den zahlreichen Geschenken, die an die Zuschauer verteilt werden. Dabei ist die Karawane jeden Tag anders.

Jedes der 180 Fahrzeuge ist unterscheidlich geschmückt und dekoriert und macht mit lauten Durchsagen und Musik ordentlich Stimmung!

Mützen, T-Shirts, Snacks, Getränke... die Liste der zu verschenkenden Werbegeschenke ist lang und die Geschenke als Erinnerung an die jeweilige Tour heiß begehrt. Denn nicht wenige der Merchandise-Produkte erreichen Kultstatus bei den Sammlern! -->

Montag, 6. Juli 2015

Christian Fürchtegott Gellert 300. Geburtstag

Johann Fürchtegott Gellert
Christian Fürchtegott Gellert wurde vor 300 Jahren am 4. Juli 1715 in Hainichen geboren. Gellert war ein deutscher Dichter und Moralphilosoph der Aufklärung . Seine Vorlesungen über Moral erregten bei den Zeitgenossen großes Aufsehen. So bezeichnete Goethe, der bei ihm als Student Vorlesungen besuchte, seine Morallehre als „Fundament der deutschen sittlichen Kultur“. Christian Fürchtegott Gellert war ein menschenfreundlicher und kluger Dichter, dessen geschickt konstruierte Verse zwar stark religiös, aber andererseits auch von Würde, Anmut und Lebensklugheit geprägt sind, und somit auch für Nichtchristen von poetischem Interesse bleiben. Gellerts Lebensphilosophien sind psychologisch fundiert und beherzigenswert, kaum einer hat so klug Tugend und Genügsamkeit gepriesen. Gellert ist der vielleicht tiefgründigste und psychologischste unter den christlichen Dichtern.
Fabeln, Gedichte und Briefe von Christian Fürchtegott Gellert
Der alte Dichter und der junge Criticus:
Fabeln, Gedichte und Briefe von Christian Fürchtegott Gellert.
Zu seinem 300. Geburtstag
Seine Werke - besonders seine Fabeln - zählten in der Übergangszeit zwischen Aufklärung, Empfindsamkeit und Sturm und Drang zu den meistgelesenen in Deutschland. Durch seine breite Wirkung trug er zur Bildung eines allgemeinen Lesepublikums in Deutschland bei und ebnete so den Weg für die Dichter der folgenden Generationen. Seine Lustspiele brachten erstmals bürgerliche Figuren und deren Milieu auf die Bühnen; der Roman »Leben der schwedischen Gräfin von G« hatte die Ethik bürgerlicher Moral zum Gegenstand und war Wegbereiter des Romans in Deutschland. Und er war ein Gelehrter, der sich stets einmischte. Christian Fürchtegott Gellert starb am 13. Dezember 1769 in Leipzig. Weblink: Fabeln, Gedichte und Briefe von Christian Fürchtegott Gellert
Der alte Dichter und der junge Criticus: Fabeln, Gedichte und Briefe von Christian Fürchtegott Gellert. Zu seinem 300. Geburtstag
von Christian Fürchtegott Gellert

Samstag, 4. Juli 2015

"Die Rhön - Geschichte einer Landschaft" im Vonderau Museum

Die Rhön ist ein Naturlandschaft mit vielen Gesichtern. In der Sonderausstellung „Die Rhön – Geschichte einer Landschaft“ tritt ihre Vielschichtigkeit ein wenig deutlicher hervor. Es ist nicht nur eine Region, eine schöne Landschaft. Um den Blick von außen und auch von innen mit wissenschaftlicher Fragestellung an Besucher zu vermitteln, wurden am Dienstagabend im Vonderau Museum Fulda die Türen geöffnet. Bis zum 22.November haben Besucher die Gelegenheit, die Rhön aus ganz anderer Perspektive zu erleben.

Eine geheimnisvolle Faszination geht von der Rhön aus. Mit ihrem rauen Charme lädt die markante Mittelgebirgslandschaft im Herzen Deutschlands Naturliebhaber und Kulturinteressierte aus nah und fern zu erlebnisreichen Ausflügen im Dreiländereck zwischen Hessen, Bayern und Thüringen ein. Bei ausgiebigen Wanderungen eröffnen sich dem Betrachter immer neue Blicke in „Das Land der offenen Fernen“ – malerische Momente, die im Gedächtnis bleiben.

Was aber macht diese einzigartige länderübergreifende Natur- und Kulturlandschaft aus, die 1991 – nur kurz nach der deutschen Wiedervereinigung – zum UNESCO-Biosphärenreservat Rhön erklärt wurde? Woraus speist sich die Faszination Rhön? Was macht sie so einzigartig und unverwechselbar? Diesen und vielen weiteren spannenden Fragen widmet sich vom 1. Juli bis zum 22. November 2015 die umfangreiche Sonderausstellung „Die Rhön – Geschichte einer Landschaft“ im Vonderau Museum Fulda, die für Besucher zu einer erlebnisreichen Zeitreise wird.

»Weibliches Idealbildnis« von Sandro Botticelli

»Weibliches Idealbildnis« von Sandro Botticelli

Sandro Botticellis »Weibliches Idealbildnis«, entstanden um 1480, gilt als Inbegriff der Renaissance, halb Portrait, halb allegorische Überhöhung. Botticells Werk ist eine Ikone der Renaissance.

Im »Weiblichen Idealbildnis« ist dieser für Botticelli typischen wiederkehrende weibliche Gesichtsausdruck auf Madonnen-, Porträt- und allegorischen Darstellungen realisiert.

Die Identität des Modells war lange rätselhaft, umstritten, mystisch. Die klassischen Züge der Florentiner Schönheit werden Simonetta Vespucci zugeschrieben, der damals schönsten Frau von Florenz.

Es ist eine Geschichte um Macht und Mythos. Obwohl bereits als 16-Jährige vermählt, ist Simonetta die Muse vieler Künstler, verehrt auch von Guiliano de Medici, dem Bruder des Stadtoberhauptes Lorenzo.

Zum Mythos wird diese Muse durch Tod und Zufall, sie starb im Alter von 23 durch Tuberkulose.
Botticellis »Weibliches Idealbildnis« scheint zu atmen, lebendig ihr Blick, dem Betrachter leicht zugewandt - eine tugendhafte Nymphe, ein Männertraum.

Literatur:

Botticelli
Botticelli
von Barbara Deimling

Botticelli. Bildnis, Mythos, Andacht
Botticelli. Bildnis, Mythos, Andacht
von Andreas Schumacher und Cristina Acidini